Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

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William
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von William »

H2O hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:16)

Aha! Mag natürlich sein, daß wir in
Deutschland sehr unterschiedliche
Arten des Landlebens kennen...
Durchaus. Aber gerade deshalb macht es keinen Sinn es zu pauschalisieren. Zumindest in Bezug auf weite Teile von Bayern stimmen deine Aussagen schon zu 80% nicht.
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frems
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:14)

Also, dann fehlen noch die Vergleiche mit anderen
Ländern ohne unsere mitteleuropäischen Dörfer,
um das Gemeinsame zu erkennen. Wer weiß darüber
etwas? USA: Das glaube ich sofort!
Sowas? http://www.bauernverband.de/37-agrarstr ... -vergleich

Die drchschnittlichen Betriebsgrößen variieren ziemlich stark. Im Schnitt haben sie 14 Hektar. In der Tschechei sind es aber über 150: http://media.repro-mayr.de/39/560339.jpg
Doch, das Dorfleben war schon sehr angenehm. Ich
kenne das aus den 50er Jahren und Ferien auf dem
Lande bei den Großeltern. Die verlebten dort ihre
Alten Tage; das ging ganz gut, alles Notwendige noch
vor Ort. Kleine Bauern, aber zu Essen und zu Trinken
genug, und für Geräte beim Schmied und etwas Bau-
material reichte es auch. Abends Besuche bei Nachbarn,
nachdem das Vieh versorgt war. Auto gab's nicht; Trecker
übrigens auch nicht. Nur eine Dreschmaschine. Einmal
am Tag ein Bus in die nächste Kleinstadt. Sehr beschei-
denes Leben, aber nicht griesgrämig.
Aber ist das repräsentativ? Als Kind dort zu spielen oder als Rentner das LEben zu genießen, ist ja noch was anderes, als bei Wind und Wetter anzupacken, sich ums Vieh zu kümmern und zu knüppeln. (in den 50ern dürfte die Automatisierung noch nicht so weit vorangeschritten sein.)
Alles weg, das Dorf und seine Menschen, verstreut in alle
Winde. Das Nachbardorf auch. Die Armut war zu offen-
sichtlich, als die große Motorisierung einsetzte... 60er Jahre.
Heute gibt es dort noch zwei Gehöfte mit sehr viel Land drum
herum.
Die Motorisierung war auch der größte und vermutlich einzig relevante Grund, warum die Peripherie nochmal einen Schub bekam. Aber da muss man auch differenzieren. Ein kleines Nest, das nur drei Kilometer von der Grenze zur Millionenstadt entfernt ist, hat andere Wechselwirkungen als ein ähnliches großes Nest im Niemandsland.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Welfenprinz »

Ja, daran müsste man erstmal definieren was "land" ist.
In meinem 800 Seelen-Dorf 15 km vor Hannover bin ich von gar nix abgekoppelt. Der ÖPNV Takt ist natürlich nicht mit city zu vergleichen , aber für die ganz normalen Lebensverrichtungen reichts allemale.
Und meine Geschäfte sind eher und näher erreichbar als in den EFH-Steppen Altonas.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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H2O
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:39)

Sowas? http://www.bauernverband.de/37-agrarstr ... -vergleich

Die drchschnittlichen Betriebsgrößen variieren ziemlich stark. Im Schnitt haben sie 14 Hektar. In der Tschechei sind es aber über 150: http://media.repro-mayr.de/39/560339.jpg


Aber ist das repräsentativ? Als Kind dort zu spielen oder als Rentner das LEben zu genießen, ist ja noch was anderes, als bei Wind und Wetter anzupacken, sich ums Vieh zu kümmern und zu knüppeln. (in den 50ern dürfte die Automatisierung noch nicht so weit vorangeschritten sein.)


Die Motorisierung war auch der größte und vermutlich einzig relevante Grund, warum die Peripherie nochmal einen Schub bekam. Aber da muss man auch differenzieren. Ein kleines Nest, das nur drei Kilometer von der Grenze zur Millionenstadt entfernt ist, hat andere Wechselwirkungen als ein ähnliches großes Nest im Niemandsland.
Nein, ich glaube nicht, daß wir in Europa eine typische
Struktur für eine künftige Landwirtschaft finden werden.
Die Umstellung von kollektivierter Landwirtschaft in
heutige Großbetriebe könnte einen Hinweis liefern. Aber
mir wäre schon eine Musterstruktur lieber, die sich unter
Marktbedingungen heraus gebildet hat.

Wieder nein; natürlich war das Leben auf dem Lande
(Bereich südlicher Hunsrück) armselig, und natürlich war
kein Geld verfügbar für kostspielige Landmaschinen. Das
war harte Arbeit, aber sie war möglich, und Hunger gab
es dort auch nicht. Die Arbeit wurde mit Kühen (!) vor
Pflügen und Gespannen vom Stellmacher und Eisenreifen
vom Schmied geleistet... heute kaum noch vorstellbar.
Aber griesgrämige Gesichter gab es da nicht. ich konnte
das noch aus der Nahansicht erleben. Liegt vielleicht auch
am Menschenschlag dort.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

Welfenprinz hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:56)

Ja, daran müsste man erstmal definieren was "land" ist.
In meinem 800 Seelen-Dorf 15 km vor Hannover bin ich von gar nix abgekoppelt. Der ÖPNV Takt ist natürlich nicht mit city zu vergleichen , aber für die ganz normalen Lebensverrichtungen reichts allemale.
Und meine Geschäfte sind eher und näher erreichbar als in den EFH-Steppen Altonas.
Sie leben im sogenannten "Speckgürtel" einer schon
recht großen Stadt. Man darf nie aus dem Blick
verlieren, daß Riesenstädte wie Berlin oder Hamburg,
oder Köln schon Innenstadtentfernungen von 20 bis
30 km enthalten.

Ich vermute, daß von den 800 Menschen ihres "Dorfes"
mindestens die Hälfte täglich nach Hannover fährt. Und
daß davon vermutlich wieder die Hälfte erst vor 20 Jahren
und kürzerer Zeit dort ihre Häuschen gebaut hat.

Dort entbehrt niemand etwas!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Welfenprinz hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:56)

Ja, daran müsste man erstmal definieren was "land" ist.
In meinem 800 Seelen-Dorf 15 km vor Hannover bin ich von gar nix abgekoppelt. Der ÖPNV Takt ist natürlich nicht mit city zu vergleichen , aber für die ganz normalen Lebensverrichtungen reichts allemale.
Und meine Geschäfte sind eher und näher erreichbar als in den EFH-Steppen Altonas.
Sag ich ja seit Ewigkeiten, aber darauf hört leider niemand. Die administrative bzw. statistische Einheit ist in der Raumordnung eher unbedeutend, wenn man sich Entitäten wie Dörfer anschaut. Wir können auch jeden Stadtteil Hamburgs in eine eigene Stadt umwandeln. An der bebauten Struktur, den täglichen Verkehr, der Nahversorgung etc. ändert sich aber nichts.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(02 Feb 2016, 21:05)

Nein, ich glaube nicht, daß wir in Europa eine typische
Struktur für eine künftige Landwirtschaft finden werden.
Die Umstellung von kollektivierter Landwirtschaft in
heutige Großbetriebe könnte einen Hinweis liefern. Aber
mir wäre schon eine Musterstruktur lieber, die sich unter
Marktbedingungen heraus gebildet hat.

Wieder nein; natürlich war das Leben auf dem Lande
(Bereich südlicher Hunsrück) armselig, und natürlich war
kein Geld verfügbar für kostspielige Landmaschinen. Das
war harte Arbeit, aber sie war möglich, und Hunger gab
es dort auch nicht. Die Arbeit wurde mit Kühen (!) vor
Pflügen und Gespannen vom Stellmacher und Eisenreifen
vom Schmied geleistet... heute kaum noch vorstellbar.
Aber griesgrämige Gesichter gab es da nicht. ich konnte
das noch aus der Nahansicht erleben. Liegt vielleicht auch
am Menschenschlag dort.
Naja, ich würde ländlichen Raum nun nicht mit Bauerntum gleichsetzen. Es gibt auch kleine Zentren in der Uckermark mit 10.000 Einwohnern (Tendenz stark fallend), wo so gut wie niemand in der Landwirtschaft tätig ist. Die größten Arbeitgeber heißen dort dann Sparkasse, Supermarkt, Altenheim und Arbeitsamt.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

Ja, das meinte ich auch damit, daß mir mehr
mit Musterstrukturen gedient wäre, die sich
durch die Wirkungen des Markts gebildet haben.
In der Uckermark sehen wir den Übergang von
einer kollektiven Landwirtschaft mit angeschlos-
senen Dienstleistungen... und heute eben fast
nur noch Dienstleistungen in kleinen Zentren.
Die werden vermutlich verschwinden... In Argen-
tinien oder Australien würde ich solche Lebens-
formen nicht erwarten. Aber ich weiß das natürlich
nicht!

Nein, Bauerntum erwarte ich in der Zukunft über-
haupt nicht, sondern industrialisierte Landwirtschaft.
Vielleicht noch "Nischenkulturen".
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Die Länder haben auch keinen Sozialstaat, der sowas mit zig Milliarden im Jahr bezuschussen könnte bzw. wollen würde.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

Genau das denke ich auch... und diese
Mittel werden auch in den Städten gebraucht,
die sicher auch ihre sozialen Brennpunkte
haben... und die Masse der Wähler!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Geht so. Die Probleme der Städte waren -- jedenfalls in Deutschland -- früher größer, gerade weil die Mittelschicht abgewandert ist. Mieten fielen, sorgten für entsprechenden Zuzug von schwieriger Klientel, den Städten fehlte mangels Hochqualifizierten Steuergeld (Ölkrise war auch schlecht), dazu noch planerische Fehler usw. Das ist heute nicht mehr so schlimm. Ansonsten würden sich junge Familien heute nicht scharenweise in solchen Städten ansiedeln und mit ihrer Kaufkraft dann wiederum jene "vertreiben", die (bzw. ihre Eltern) vor 40 Jahren in die Quartiere zogen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

Ist diese Erscheinung nicht wieder eine Folge der
zu hoch gewordenen Kosten für 2 bis 3 PKW einer
Familie im Speckgürtel?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Nur bedingt. Da muss man auch wieder die Miet- bzw. Eigentumskosten in Relation stellen. Dann nimmt es sich wieder nicht so viel. Die Speckgürtel der Großstädte wachsen ja auch noch, weil aus dem ländlichen Raum in die Agglomerationen gezogen wird, da es dort für sie Jobs gibt und sie zugleich die Angebote der Städte nutzen möchten. Zugleich flüchteten früher ja auch viele nicht nur vor Kriminalität, sondern schlechten Lebensbedingungen. Im Ruhrpott konntest Du selten Deine Wäsche mal länger draußen hängenlassen, wenn sie nicht schwarz werden soll. Auch war der Lärm generell höher und die Wohnstandards niedriger. In den 50ern wohnte man noch in kaputten Wohnungen mit Kohleöfen und Gemeinschafts-Bad auf dem Hausflur, in den 60ern ging's in die moderne Großwohnsiedlung (Fernwärme! Nachtspeicher! Schalldämmung!) und dann auch rasch zum "Haus im Grünen", weil das Kfz kein Luxus mehr war. Solche Lebensbedingungen findet man heute nicht mehr, ob in Essen, München, Frankfurt, Stuttgart oder sonstwo.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 21:19)

Naja, ich würde ländlichen Raum nun nicht mit Bauerntum gleichsetzen. Es gibt auch kleine Zentren in der Uckermark mit 10.000 Einwohnern (Tendenz stark fallend), wo so gut wie niemand in der Landwirtschaft tätig ist. Die größten Arbeitgeber heißen dort dann Sparkasse, Supermarkt, Altenheim und Arbeitsamt.
Die industrialisierte Landwirtschaft benötigt 3 Arbeiter und ein paar Automaten für 10.000 Kühe. ....und 2 mal im Jahr Maschinen auf dem Acker - aus Polen - da ist die Förderung der Maschine höher.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pikant »

Teeernte hat geschrieben:(02 Feb 2016, 22:52)

Die industrialisierte Landwirtschaft benötigt 3 Arbeiter und ein paar Automaten für 10.000 Kühe.
das muessen Sie den Hunderttausenden Betrieben sagen, die mehr als 3 Arbeiter und ein paar Automaten haben
Sind das alles Idioten oder ist ihre Aussage komplett wirr?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:04)

das muessen Sie den Hunderttausenden Betrieben sagen, die mehr als 3 Arbeiter und ein paar Automaten haben
Sind das alles Idioten oder ist ihre Aussage komplett wirr?
Ich vermute folgenden Zusammenhang:

Kapitalgesellschaften investieren in die industrialisierte Landwirtschaft,
und sie kommen fortan mit sehr wenigen Mitarbeitern über die Runden.
Die Anzahl "3" lassen wir einmal ruhen... ich kann diese Zahl gar nicht
beurteilen!

Mit dieser gestiegenen Produktivität machen sie gute Gewinne, während
die noch mehr bäuerlich geführten Betriebe gegen ihren Untergang
kämpfen... schon weil sie weder die Ackerflächen noch die Gebäude
noch die technischen Einrichtungen erwirtschaften können, die Risiken
ihnen auch unheimlich sind... Millionenbeträge immerhin, so vermute ich.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

pikant hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:04)

das muessen Sie den Hunderttausenden Betrieben sagen, die mehr als 3 Arbeiter und ein paar Automaten haben
Sind das alles Idioten oder ist ihre Aussage komplett wirr?

....die gehen in den nächsten Jahren PLATTTTTT. Oder arbeiten sich und ihrer Familie den AAAAAAAA - ab! Ohne Urlaub. 25 Stundenarbeitstag !
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pikant »

Teeernte hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:24)

....die gehen in den nächsten Jahren PLATTTTTT. !
jo!
Realitaetsverlust in den Foren ist nichts neues.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

pikant hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:30)

jo!
Realitaetsverlust in den Foren ist nichts neues.
Von außen sieht das Ganze harmlos aus. Sechs Baracken liegen da still und einsam zwischen Kiefernwäldern auf sandigem Heideboden. Wir stehen vor Deutschlands größter Schweinemastanlage in Sandbeiendorf bei Magdeburg. 65.000 Schweine werden hier gehalten,

Dutzende Computer steuern die Fütterung, 35 Angestellte waten in Gummistiefeln bei Kunstlicht und Ammoniakgestank durch enge Ställe und Desinfektionswannen,

Aus den jährlich anfallenden 60.000 Kubikmetern Gülle produziert die Biogasanlage Strom für rund eine Million Euro im Jahr....
Vorn ist das Licht !!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Teeernte hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:39)

Vorn ist das Licht !!
Wären ca. 20 (Deine Behauptung) und nicht 35 (Dein Zitat). Aber vielleicht findest Du ja noch eine andere Branche, wenn es mit den Schweinen nicht klappt. (Sind übrigens keine Kühe, aber nunja.)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:46)

Wären ca. 20 (Deine Behauptung) und nicht 35 (Dein Zitat). Aber vielleicht findest Du ja noch eine andere Branche, wenn es mit den Schweinen nicht klappt. (Sind übrigens keine Kühe, aber nunja.)
...etwas Nebenproduktion, Gülle ausfahren, Kraftwerk betreiben ist ja auch noch.

Kennst Du einen teueren Produktionsfaktor in der Landwirtschaft , der sich beeinflussen lässt ??

über 60 % der gesamten Produktion kommt aus solchen Grossfarmen - bei Schweinefleisch , Eiern und Geflügel - nahe 80%....( inklusive Überproduktion)

0,05% der Betriebe produzieren über 60% bei Fleisch. So billig kann ein Bauer NICHT !!! Seine Arbeitskraft ist es (mit 50% Abgaben) die das zu teuer macht ....selbst wenn der Tag 100 Stunden hätte -

Was meinst Du warum die Propaganda auf ÖKO und Vegan macht ! Da braucht man ein paar Bauern mehr als - GEIZ ist GEIL.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Welfenprinz »

Ob und wieviel Dorf es in Zukunft noch gibt,hängt wohl kaum von der Landwirtschaft ab.(mit Ausnahme vom Weser-Ems-Gebiet,wo über die vertiksle Integration clusterbildung und Wertschöpfung bestehen,die auch strukturbestimmend sind) sondern davon,wieviel Leute in ihrer subjektiven bonus-malus-liste die Summe der Dorfattribute vorne haben.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von William »

H2O hat geschrieben:(02 Feb 2016, 23:22)

Ich vermute folgenden Zusammenhang:

Kapitalgesellschaften investieren in die industrialisierte Landwirtschaft,
und sie kommen fortan mit sehr wenigen Mitarbeitern über die Runden.
Die Anzahl "3" lassen wir einmal ruhen... ich kann diese Zahl gar nicht
beurteilen!

Mit dieser gestiegenen Produktivität machen sie gute Gewinne, während
die noch mehr bäuerlich geführten Betriebe gegen ihren Untergang
kämpfen... schon weil sie weder die Ackerflächen noch die Gebäude
noch die technischen Einrichtungen erwirtschaften können, die Risiken
ihnen auch unheimlich sind... Millionenbeträge immerhin, so vermute ich.
Schon die kleinen Familienbetriebe im Haupterwerb (sofern man die Zahl 3 hernimmt) jonglieren mit hohen sechsstelligen bis knapp siebenstelligen Beträgen. Deutlich kleinere, schwächere Betriebe existieren nicht mehr oder werden in der Freizeit weitergeführt. Mehr als Hobby oder Nebenerwerb, sehr oft ohne arbeitsintensiv Tierhaltung weil sich diese nicht lohnt.

Heute ist ein Traktor 150...250 PS stark und mit mehr Elektronik bestückt als ein PKW. Das kostet teuer Geld (500...1000 € pro PS), deswegen scheuen kleinere Unternehmen die hohen Investitionen.
Bei unter 30 Hektar lohnt sich die Arbeit nicht.
Mit Rosamunde-Pilcher oder Landarzt-Romantik hat es nichts mehr zu tun, tat es auch nie wirklich.

Die meisten Bauern von gestern arbeiten heute in der Industrie.
Viele besitzen aber noch die Ländereien, meist werden diese verpachtet. Ein nettes Zubrot und außerdem wertstabil weil krisensicher.
Ein Feld kann mit Bombenkratern übersät sein, ist deswegen aber nicht weniger wert. Es wird überpflügt und bringt das Jahr darauf wieder Ertrag. Ein Haus in der Stadt ist dagegen weg, ein Totalverlust also sofern es getroffen wird.
Wer zudem seine Ersparnisse in Geldform und nicht inflationssicheren Werten wie etwa Gold angelegt hat, steht im Ernstfall mit leeren Händen da.
Im Worst case hatten die (Groß)Städter stets das Nachsehen.
Auf dem Land kann man zumindest bei Bedarf Gurken anbauen ohne dass sie geklaut werden.
In Zeiten wie heute lohnt das natürlich nicht weil Lebensmittel (zu) billig sind. Es sei denn man ist überzeugter Biogärtner und will ungespritztes Obst und Gemüse.... Aber das ist ein anderes Thema.

Die Jugend von heute ist arbeitsscheuer denn je aber mehr auf Geld, Konsum und Spaß fixiert.
Leben auf dem Land passt daher nicht zu ihnen, deswegen wollen sie in die Stadt.
Frauen tun sich besonders hart weil sie mehr den sozialen Kontakt suchen als Männer und im Alter mit der finanziellen Belastung, welche Häuser und Ländereien mit sich bringen, allzu oft überfordert sind.
Deswegen ist es für die männlichen Vertreter auf dem Land auch so schwer den entsprechenden weiblichen Partner zu finden.
In Zeiten wie diesen will sich keiner mit einer eventuellen, richtig massiven Krise beschäftigen, ist daher auch nicht bereit gewisse Einschränkungen zu akzeptieren.
Deshalb geht die Masse in die Stadt, wohnt vorrangig zur Miete, spart wenig aber konsumiert viel.
3...4 Jobs in 10 Jahren bei unterschiedlichen Arbeitgebern sind keine Seltenheit, man liebt die Abwechslung.
Draussen auf dem Land ist das beschaulicher. Oft arbeitet die Belegschaft 20 Jahre und länger mit den selben Kollegen zusammen. Kontinuität ist hier wichtiger als ständiger Wechsel. Eine ordentliche Geschäftsführung wirtschaftet nachhaltig, das gibt Planungssicherheit. Mit einem städtischen Gastronomen ist das nicht zu machen, dieser wähnt sich beim Wort Traditionsunternehmen im falschen Film.

Schlussendlich sind heutige "Bauern" reicher als der Durchschnitt, auch wenn man es ihnen selten ansieht.
Wer nicht bereit ist mehr als 7...8 Stunden pro Tag zu arbeiten und auch in seiner Freizeit lieber daddelt als die Ärmel hochzukrempeln, hat auf dem Land nichts mehr zu suchen.
Gewisse Einschränkungen gibt es, ganz ohne Kompromisse geht es im Leben nie, jedoch gibt es auch einige Vorzüge.
Viele kaufen sich bei Zeit eine ETW in der nächstgrößeren Stadt, in der sie bei Bedarf ihren Lebensabend verbringen können, zwischenzeitlich wird sie vermietet. Andere gehen direkt in betreutes Wohnen oder Altersheime.

In die Stadt ziehen geht recht fix, der Weg (zurück) raus aufs Land ist meist nicht so einfach.
Es ist wohl eine Frage der persönlichen Einstellung, der Ehrgeizigkeit und dem Streben nach Sicherheit und Ruhe, weniger dem Bedarf an Rundumversorgung durch Dritte.
So setzt ein jeder die Prioritäten etwas anders.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Welfenprinz »

Diese "positive" Bewertung ist aber nun mal eine aus landwirtschaftlich geprägter Sicht. ;)
die andere naturgemäss aber so nicht teilen müssen.

Trotz (oder wegen) der beträchtlichen Faktorausstattung an Kapital und Boden ist die Landwirtschaft im Vergleich mit anderen Wirtschaftsbereichen nun mal ein ertragsschwacher Bereich. mein besagtes 800 Einwohner Dorf hat eine Feldmark von ca. 500 ha, guter Standort. Da können also wenns gut läuft -bei reinem Ackerbau) ca. 250000 € Gewinn vor Steuern erwirtschaftet werden. Das sind 4 oder 5 Betriebe. Modifiziert man das noch um ein paar Betriebsformen mit Veredlung, Direktvermarktung, Sonderkulturen, Nebenerwerb, kann man von maximal 15 existierenden Betrieben ausgehen.(dasselbe Einkommen/kaufkraft erwirtschaften 2 oder 3 leitende Angestellte ohne die immense Faktorausstattung alleine :) )
Das sind dann mit Familienangehörigen vielleicht 60 Menschen. also nicht mal 10% der jetzigen Bevölkerung.

Und, was wichtiger ist: das generierte Einkommen würde als Kaufkraft nicht im entferntesten dafür ausreichen auch nur minimalste Infrastruktur egal ob Einkauf,Handwerk, ärztliche Versorgung oder Freizeit vor Ort zu binden.

Landwirtschaft hat für die Frage des Weiterbestehens von Dörfern nur eine sehr untergeordnete Bedeutung.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

"Landwirtschaft hat für die Frage des Weiterbestehens von Dörfern nur eine sehr untergeordnete Bedeutung."

Das ist offenbar uns allen hier klar. Deshalb richtete sich
meine Neugier auf die Zukunft der ländlichen Räume etwas
weiter ab von industrieller Verdichtung von Siedlungen.
Da geht es um die kommenden 50 Jahre... die ich mit
Sicherheit nicht erleben werde, die mich aber dennoch
bewegen.

Landwirtschaft wird ja immer benötigt; unsere Natur will
das so. Nur: Wie wird Landwirtschaft in 50 Jahren wohl
betrieben, wie werden die wenigen Menschen damit ver-
fahren?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

"In Zeiten wie diesen will sich keiner mit einer eventuellen, richtig massiven Krise beschäftigen, ist daher auch nicht bereit gewisse Einschränkungen zu akzeptieren."

Genau das treibt mich auch um: Wie wird man mit einer
industriellen Landwirtschaft eine handfeste Krise, etwa
durch einen Krieg, Ausfall der Elektrizität über Wochen,
in unseren Breiten überleben können?

Im ländlichen Raum könnte eine bewußt erhaltene Selbst-
versorgung mit wesentlichen Nahrungsmitteln einen Puffer
bilden, der den dort lebenden Menschen das Überleben
möglich macht. Was aber wird mit den hoch verdichteten
Ballungsgebieten sein?

Daseinsvorsorge dieser grundlegenden Art ist nicht in Mode,
scheint mir.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Welfenprinz »

H2O hat geschrieben:(03 Feb 2016, 10:04)

. Deshalb richtete sich
meine Neugier auf die Zukunft der ländlichen Räume etwas
weiter ab von industrieller Verdichtung von Siedlungen.
Kann denn ja "nur" noch von den sonstigen kaufkraftquellen abhängen, die eine wenigstens rudimentäre Infrastruktur am Leben halten.Der Zuzug von Wohnpendlern , die woanders arbeiten und auf dem Dorf nur leben, wird - wie frems ja nun schlüssig darlegt, weniger werden.
Eigene Wirtschaftskraft auf dem land, die wenigstens ein Minimum an Nachfrage sichert, kann je nach Gegend verschieden oder gar nicht vorhanden sein. Ich denke das wird gemischt und eine äusserst heterogene Entwicklung. Von Tourismusansätzen bis zum Kleinindustrieanlagen,Kieswerke oder einem "zufällig" angesiedelten Dienstleister liegt da einiges drin.................. oder eben auch ncihts. Wegen dieser Diversität ist es wohl recht sinnvoll, dass die verschiedenen REgionen in den letzten 20 Jahren mehr Initiative und Möglichkeiten bekommen haben ihre Entwicklung selbst mit zu steuern. Die Region "harz" als Verbund wird da sicherlich andere Schwerpunkte setzen als das nördliche Emsland, dessen Hauptsorge es ist, dass die Meyer-Werft weiter ihre Kreuzer auf der Ems in den Dollart bekommt.

. Nur: Wie wird Landwirtschaft in 50 Jahren wohl
betrieben, wie werden die wenigen Menschen damit ver-
fahren?
Prognosen sind schwer, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :)
Stand heute ist in der Betriebsberatung und Lehre, dass die Mitte es schwerer haben wird. Kleine Betriebe, die Nischen besetzen, von Pferdepensionshaltung bis zur Direktvermarktung oder hofeigene Produktspezialitäten(da bietet dann das inet die Möglichkeit auch überregional tätig zu werden) wird es geben. Und eben den >500 Kuh-Betrieb mit Melkkarrussel und 10 Fremd-Ak(wobei es momentan auch unumstritten sit, dass der AK-Bedarf die Wachstumsbremse dieser Betriebe sein wird).
Die dazwischen werdens zunehmend schwerer haben.

REgionen, die wirtschaftlich von der Landwirtschaft dominiert und auch wirtschaftlich erhalten bleiben , werden die Ausnahme bleiben. Der Weser-Ems-Veredlungskomplex. Hat ausser der Urstoffproduktion auch die komplette Palette vor - und nachgelagerter Bereiche eingeclustert und bietet Arbeitsplätze vom Hiwi bis zum Professor. Mit dementsprechender WErtschöpfung und Stabilität(niedrige ARbeitslosenquote, wirtschaftliche Prosperität, Bevölkerungswachstum).
Aber das sind Ausnahmen. Vergleichbares hat hier vielleicht nur noch die WEinanbauregionen zu bieten, wo die Produktion mit Verarbeitung und Tourismus eine ähnlich miteinander verwobene Wertschöpfungskette bildet.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

Welfenprinz hat geschrieben:(03 Feb 2016, 12:46)

Kann denn ja "nur" noch von den sonstigen kaufkraftquellen abhängen, .....
Aber das sind Ausnahmen. Vergleichbares hat hier vielleicht nur noch die WEinanbauregionen zu bieten, wo die Produktion mit Verarbeitung und Tourismus eine ähnlich miteinander verwobene Wertschöpfungskette bildet.
....ich habe Papiere gesehen - die ein Gesetz mit 100 Großvieheinheiten je Hof begrenzen. 1,5 ha je Großvieheinheit - max. (Umrechnung Großvieh in Hühner oder Schweine gibts ne Formel)

Eine Variante. - eine Staatlich reglementierte.

Man beachte - je weniger Personen Arbeit haben - um so mehr steigen die Kosten des Staates - um Sozialwesen und Krankenkasse aufrechtzuerhalten ....Gemeinden zu finanzieren.

Fällt die Einkommenssteuer UND die Margen (Gewinn) wird geringer - so nimmt der Staat auch weniger ein....

Die Preise zB für die (Staatlich als PFLICHT vorgegebene) UNFALLKASSE für Waldbauern ist enorm gestiegen ! GUV Forst...
Die Waldarbeit ist eine gefährliche und körperlich stark belastende Tätigkeit. Arbeitsbedingte Erkrankungen und schwere Unfälle......
...so dass bald auch der NEBENERWERB nicht mehr lohnt. Soll doch der NAturgläubige selbst das Holz als "Erlebnisgastronomie" (Selbstgebrannter und Brotzeit , dargebracht durch den Waldbauern ) aus dem Wald holen.

Steuern für das 1 PS HAfermotor - überlegen sich auch schon einige Gemeinden.... 200 Eu im Jahr - zusätzlich werden auch die Pferdestellplätze sinken lassen.

Variante 2 LAndwirtschaft als "Integration/Ausbildung/Sozialisierungspartner" - der PferdeBIO Hof mit Sozalarbeiter für ProblemJugendliche kann eine zukunftsträchtige win-win Situation für Staat und Landwirtschaft bilden. Rückreise NUR mit Sozialticket auf Chipkarte im PErsonalausweis... :D :D :D

Es gibt natürlcih auch noch viele andere Varianten - jedoch ALLE (Über die Hobbyfarm hinweg) nur über staatliche Programme realisierbar !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

"Prognosen sind schwer, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :)"

Das war mir sehr bewußt; darum wollte ich gern hier in
der Runde nachfragen, wie denn in Ländern außerhalb
Europas Landwirtschaft betrieben wird, wenn wir einmal
ganz witterungsspezifische Anbauformen weglassen:

Argentinien, USA, Australien, Süd-Afrika, Sibirien...

Da dürfte die Entwicklungsgeschichte vom Beginn des
Ackerbaus bis heute eine geringere Rolle spielen; dort
wird vermutlich getan, wohin wir unsere Landwirtschaft
erst noch entwickeln müssen.

Meine Phantasie sah schon weit abbgelegene Agrarfabriken
und Tiermastanstalten vorher, die Personenverkehr nur mit
dem Flugzeug erträglich machen. Bei unserer Besiedlungsdichte
ist das derzeit sicher etwas weit ab von der Spur. Aber wenn
die Menschen sich nur noch in Ballungsräumen ansiedeln...
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Feb 2016, 13:41)

"Prognosen sind schwer, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :)"

Das war mir sehr bewußt; darum wollte ich gern hier in
der Runde nachfragen, wie denn in Ländern außerhalb
Europas Landwirtschaft betrieben wird, wenn wir einmal
ganz witterungsspezifische Anbauformen weglassen:

Argentinien, USA, Australien, Süd-Afrika, Sibirien....
All das ist unrelevant - da die es mit den Sozialkosten / Steuern /Abgaben, Kassenbeiträge......nicht so nehmen wie in D.

Hier gibt es PFLICHT-Beiträge (was richtig ist) - zahlen ALLE - wird für jeden einzelnen der Preis niedrig....müssen nur einige für ALLE zahlen - wie jetzt - wird es TEUER.

Variante Statt Hartz4 also FREIWILLIGE Arbeit beim Bauern - die vom Staat gestützt wird. So kann man Vätern , die Alimente nicht zahlen wollen - lieber auf der eigenen Haut liegen - auch etwas unter die Arme greifen..... gleich vom Lohn abgezogen..... Kinderhartz wird dadurch nicht mehr nötig.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(03 Feb 2016, 13:50)

All das ist unrelevant - da die es mit den Sozialkosten / Steuern /Abgaben, Kassenbeiträge......nicht so nehmen wie in D.

Hier gibt es PFLICHT-Beiträge (was richtig ist) - zahlen ALLE - wird für jeden einzelnen der Preis niedrig....müssen nur einige für ALLE zahlen - wie jetzt - wird es TEUER.

Variante Statt Hartz4 also FREIWILLIGE Arbeit beim Bauern - die vom Staat gestützt wird. So kann man Vätern , die Alimente nicht zahlen wollen - lieber auf der eigenen Haut liegen - auch etwas unter die Arme greifen..... gleich vom Lohn abgezogen..... Kinderhartz wird dadurch nicht mehr nötig.
Sie gehen immer von dem aus, was derzeit gilt. Dieser erreichte
Stand wird schon durch unsere alternde Gesellschaft angeknabbert
werden. Ich bin davon überzeugt, daß sich unsere Gesellschaft
und ihr Fühlen und Sehnen an künftige Lebensbedingungen an
passen werden.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von William »

H2O hat geschrieben:(03 Feb 2016, 13:41)

"Prognosen sind schwer, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. :)"

Das war mir sehr bewußt; darum wollte ich gern hier in
der Runde nachfragen, wie denn in Ländern außerhalb
Europas Landwirtschaft betrieben wird, wenn wir einmal
ganz witterungsspezifische Anbauformen weglassen:

Argentinien, USA, Australien, Süd-Afrika, Sibirien...

Da dürfte die Entwicklungsgeschichte vom Beginn des
Ackerbaus bis heute eine geringere Rolle spielen; dort
wird vermutlich getan, wohin wir unsere Landwirtschaft
erst noch entwickeln müssen.

Meine Phantasie sah schon weit abbgelegene Agrarfabriken
und Tiermastanstalten vorher, die Personenverkehr nur mit
dem Flugzeug erträglich machen. Bei unserer Besiedlungsdichte
ist das derzeit sicher etwas weit ab von der Spur. Aber wenn
die Menschen sich nur noch in Ballungsräumen ansiedeln...
Deutschland ist wahnsinnig zersiedelt, daran wird sich die nächsten 100 Jahre nicht viel ändern obwohl immer mehr Leute in die Städte abwandern.
Deutschland ist zudem nicht flach, das macht z.B. die Gründung von Kolchosen o.ä. nahezu unmöglich, zumindest flächendeckend, deswegen bleiben Ländereien und Gehöfte durchschnittlicher Größe vorrangig in Privatbesitz auch wenn die Familien selbst mit der Landwirtschaft nichts mehr am Hut haben.
Mit Waldflächen sieht es ähnlich aus. Viele Grundstücke befinden sich in Privatbesitz, bleiben es meist auch nach dem Verkauf. Sie werden im Regelfall an ortsansässige Bekannte verschachert, seltenst öffentlich angeboten. Brennholz ist so teuer wie nie, die Arbeit im eigenen Wald lohnt sich (wieder), der Besitz sowieso. Ein ordentlich aufgestelltes, krisensicheres Portfolio umfasst min. 0,25 ha Wald. Unter 0,26 ha werden übrigens keine BG-Gebühren fällig. ;) Um eine durchschnittliche Hütte mit 200 qm Wohnfläche zu heizen, braucht es jedoch min. 2 ha (bei nachhaltiger Bewirtschaftung).

Ich bin mir gar nicht sicher ob es sinnvoll ist, sich Gedanken darüber zu machen was die Masse an Leuten die nächsten Jahrzehnte macht.
Ob sie in die Stadt zieht oder eher wieder raus aufs Land, sollte die eigene Entscheidung nicht primär beeinflussen.
Es sei denn man besitzt Grundstücke mit denen man auf Gewinn spekulieren möchte....
Ich bin der Überzeugung ländliche Gebiete werden in 50...10 Jahren zwar deutlich weniger besiedelt sein, die "Überzeugungstäter" jedoch min. genauso viel Landmasse für sich beanspruchen wie bisher. Den Rest verleiben sich immer größer werdende Landwirtschaften ein.
Für grundlegende Veränderungen fehlt der Platz bzw. die Geographie lässt diese nicht zu.
Der Gesetzgeber wird höchstens versuchen die Fleischerzeugung zu beeinflussen, insbesondere was Haltung, Fütterung, ärztliche Versorgung und Verwertung der Tiere betrifft. Düngung der Felder und Gefährdung des Grundwassers sind ebenfalls ein Problem. Auch hier muss sich etwas tun.
Persönlich würde ich es gern sehen, wenn der Preis für Lebensmittel erheblich steigen würde, damit die Landwirtschaft vom Subventions-Tropf befreit werden kann. Das wird jedoch zu Lebzeiten ein Wunschtraum bleiben.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Immer mehr Dörfer im Osten bluten aus – und „es wird Dörfer geben, die sterben“, sagen namhafte Ökonomen. Sie fordern jetzt, Subventionen für diese Regionen einzustellen. Stattdessen würden sie Betroffenen den Umzug in die Stadt finanzieren. [...]

Auch IWH-Präsident Gropp sieht das sehr nüchtern: „Es ist eine sehr deutsche Eigenschaft zu glauben, man müsse dafür sorgen, dass überall im Land Menschen leben.“ Es sei allerdings nicht Aufgabe des Staates, für möglichst einheitliche Lebensbedingungen im ganzen Land zu sorgen.

Doch genau das hat sich die Bundesregierung im Sommer 2018 vorgenommen und beschlossen, die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ einzusetzen. Sie soll Vorschläge erarbeiten, was künftig getan werden muss, um Ressourcen und Chancen für alle in Deutschland lebenden Menschen gerecht verteilen zu können.

„Im Grundgesetz steht nicht, dass überall gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen sind“, sagt dagegen Gropp. „Wenn man Lebensbedingungen verbessern will, dann sollte man das in den Städten tun, also dort, wo viele Menschen leben. Nicht auf dem Land, wo das Geld nur wenigen hilft“, forderte der Volkswirt. Die Steuerung von Bevölkerungsströmen durch Subventionen grenze „an Planwirtschaft“.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ndern.html

Nicht gerade populistisch, aber in der Sache sicherlich wichtig und richtig.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Tom Bombadil »

"Es sei allerdings nicht Aufgabe des Staates, für möglichst einheitliche Lebensbedingungen im ganzen Land zu sorgen."

Das sehe ich aber ein bisschen anders, imho ist es mit Art. 3 Abs. 3 nicht vereinbar, dass der Staat ländliche Gebiete verkommen ließe und damit Menschen zwingen würde, ihre Heimat aufzugeben. Auch Art. 11 steht dem mMn. entgegen, der Staat darf imho eine bestehende "ausreichende Lebensgrundlage" nicht verschlechtern.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(16 Jun 2019, 14:34)

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ndern.html

Nicht gerade populistisch, aber in der Sache sicherlich wichtig und richtig.
Es ist allerdings auch ein Unglaube zu meinen, alle Menschen müssten in der Stadt wohnen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Quatschki »

frems hat geschrieben:(16 Jun 2019, 14:34)

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ndern.html

Nicht gerade populistisch, aber in der Sache sicherlich wichtig und richtig.
Wir sind nicht irgendwo in Lappland, auch wenn manche dieser Artikel so ein bißchen den Eindruck erwecken.

Wie machen die das dort eigentlich, in Lappland, oder auf den Lofoten,
wenn da eine Siedlung mit 50 Einwohnern im Nirgendwo ist. Haben die keinen Anspruch auf Strom, Internet, sauberes Wasser, Post?
Wird da für die Kinder keine Schulpflicht organisiert?
Kriegen die das Klo gesperrt, weil ihre lokale Kläranlage nicht der neuen Norm entspricht und eine Pipeline zum nächsten Klärwerk gefordert wird, deren Kosten auf die Gebühren der Anlieger umzulegen sind?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Woppadaq »

Quatschki hat geschrieben:(16 Jun 2019, 15:25)

Wir sind nicht irgendwo in Lappland, auch wenn manche dieser Artikel so ein bißchen den Eindruck erwecken.

Wie machen die das dort eigentlich, in Lappland, oder auf den Lofoten,
wenn da eine Siedlung mit 50 Einwohnern im Nirgendwo ist. Haben die keinen Anspruch auf Strom, Internet, sauberes Wasser, Post?
Wird da für die Kinder keine Schulpflicht organisiert?
In Norwegen ist alles ein bisschen anders. Strom ist da fast umsonst, Sicherheitsaspekte sieht man dort sehr locker (z.B. sind Eisenbahntunnel meist nicht ausgeleuchtet, selbst wenn sie kilometerlang sind)

zu letzterem:

"Anders wie in Deutschland und anders wie im Internet auf vielen Seiten geschrieben wird, hat Norwegen keine Schulpflicht, sondern eine Bildungspflicht, sprich es kann auch zu Hause unterrichtet werden.Das steht im Ausbildungsgesetz.(Opplæringsloven § 2-1 og § 2-13).

Aber nur ganz,ganz wenig Eltern wählen die Möglichkeit des Homeschoolings. Die Zahlen liegen bei 120, die Dunkelziffer soll bei etwa 300 Kinder liegen.

Kinder haben allerdings das Recht und die Pflicht zu 10 Jahren Bildung, ob die nun in privaten Schulen , öffentlichen Schulen oder zu Hause erfolgt ist den Eltern überlassen. Wobei der grösste Teil der Kinder in öffentliche Schulen geht."


(https://www.mitkindimrucksack.de/das-no ... hulsystem/)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Gruwe »

Woppadaq hat geschrieben:(17 Jun 2019, 18:08)

In Norwegen ist alles ein bisschen anders. Strom ist da fast umsonst, Sicherheitsaspekte sieht man dort sehr locker (z.B. sind Eisenbahntunnel meist nicht ausgeleuchtet, selbst wenn sie kilometerlang sind)
Auch in Deutschland sind Eisenbahntunnel nicht "ausgeleuchtet", sondern es existiert lediglich bei Eisenbahntunneln ab 500m bzw. 1km Länge eine Sicherheitsbeleuchtung, die im Notfall eingeschaltet wird.

Ansonsten hat Norwegen natürlich viele Vorteile bzgl. günstigen Erneuerbaren Energien, aber es gibt auch das hier: https://businessportal-norwegen.com/201 ... utschland/
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von imp »

Strom und in vielen Fällen Trinkwasser für überschaubare Verbraucher sind machbar. Beim Abwasser macht die geringe Einwohnerzahl ebenso das Problem klein. Kommunikation wird immer etwas hinterher sein, aber nicht grundsätzlich unmöglich. Schaut nach Österreich usw.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Misterfritz »

imp hat geschrieben:(18 Jul 2019, 22:17) Kommunikation wird immer etwas hinterher sein, aber nicht grundsätzlich unmöglich. Schaut nach Österreich usw.
Ein gut funktionierendes Funknetz würde reichen, dafür müssen keine Kabel an jedes Haus verlegt werden - zumindest für den Privatnutzer.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(18 Jul 2019, 22:17)

Strom und in vielen Fällen Trinkwasser für überschaubare Verbraucher sind machbar. Beim Abwasser macht die geringe Einwohnerzahl ebenso das Problem klein. Kommunikation wird immer etwas hinterher sein, aber nicht grundsätzlich unmöglich. Schaut nach Österreich usw.
Wenn aufm Dorf innerhalb von 3 Stunden 100 Kubikmeter Gülle in 5 m Abstand vom Hof versprüht werden ...kein Problem....gern auch mehrfach im Jahr.

Aber 10 Kubik Klospülung/Kacke..im Jahr.... DIE WELT geht davon unter.... es könnten Regenwürmer davon ertränkt werden !!!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Jun 2019, 14:49)

"Es sei allerdings nicht Aufgabe des Staates, für möglichst einheitliche Lebensbedingungen im ganzen Land zu sorgen."

Das sehe ich aber ein bisschen anders, imho ist es mit Art. 3 Abs. 3 nicht vereinbar, dass der Staat ländliche Gebiete verkommen ließe und damit Menschen zwingen würde, ihre Heimat aufzugeben. Auch Art. 11 steht dem mMn. entgegen, der Staat darf imho eine bestehende "ausreichende Lebensgrundlage" nicht verschlechtern.
Wenn ich dafür weniger Steuern zahlen muss....bin ich gern Selbstversorger !! Bei Strom, Telekommunikation, Wasser und Abwasser... nur bei GerdGas haperts...
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jul 2019, 22:32)

Wenn aufm Dorf innerhalb von 3 Stunden 100 Kubikmeter Gülle in 5 m Abstand vom Hof versprüht werden ...kein Problem....gern auch mehrfach im Jahr.

Aber 10 Kubik Klospülung/Kacke..im Jahr.... DIE WELT geht davon unter.... es könnten Regenwürmer davon ertränkt werden !!!
Warum so weinerlich?
Die Blühstreifen der Landwirte zeigen eine deutliche Veränderung.
Und über ihre Kacke will doch außer Ihnen,
hier sicherlich keiner schreiben.
Wollten Sie den ländlichen Raum unbedarft auskoten lassen?
Das wäre ja natürlich!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(18 Jul 2019, 22:49)

Warum so weinerlich?
Die Blühstreifen der Landwirte zeigen eine deutliche Veränderung.
Und über ihre Kacke will doch außer Ihnen,
hier sicherlich keiner schreiben.
Wollten Sie den ländlichen Raum unbedarft auskoten lassen?
Das wäre ja natürlich!
Wieso weinerlich ?

Frag mal den Herrn aus down under - welche Probleme man mit einzelnen Selbstversorgern in der Prärie hat ..... >> KEINE.

Nur in D - muss alles GEREGELT sein. Zur Zweitwohnungssteuer gehört natürlich auch eine Müllabfuhr....Strom, Wasser, Gas, Briefkasten, Meldeadresse und wenn der Anschlußzwang bei Abflussrohr nicht geht -... muss die Dichtigkeitsprüfung und Zwangsentsorger ran. Auch wenn die Bude nur 2 mal im Jahr bewohnt wird... (Mitten im Wald).

Ich werde die Bude NICHT verkaufen.... :D :D :D
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jul 2019, 23:01)

Wieso weinerlich ?

Frag mal den Herrn aus down under - welche Probleme man mit einzelnen Selbstversorgern in der Prärie hat ..... >> KEINE.

Nur in D - muss alles GEREGELT sein. Zur Zweitwohnungssteuer gehört natürlich auch eine Müllabfuhr....Strom, Wasser, Gas, Briefkasten, Meldeadresse und wenn der Anschlußzwang bei Abflussrohr nicht geht -... muss die Dichtigkeitsprüfung und Zwangsentsorger ran. Auch wenn die Bude nur 2 mal im Jahr bewohnt wird... (Mitten im Wald).

Ich werde die Bude NICHT verkaufen.... :D :D :D
Dann werden Sie zahlen.
So einfach sind die Regeln!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Teeernte »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Jul 2019, 02:12)

Dann werden Sie zahlen.
So einfach sind die Regeln!
Wer zahlt...... wofür ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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