Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

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frems
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Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

Niedergang vieler deutscher Regionen nicht zu stoppen

Die Alterung der Bevölkerung trifft ländliche Gebiete extra hart, während etliche Städte weiter prosperieren. Wissenschaftler fordern, das Dogma von der Gleichheit der Lebensbedingungen aufzugeben.

...

Unter dem Titel "Anleitung zum Wenigersein" hat die unabhängige Denkfabrik eine Demografiestrategie entwickelt. Nur wenn Deutschland aktiv den Wandel gestalte, könnten die Folgen weniger dramatisch verlaufen, mahnen die Experten. Vor allem müsste sich die Politik von dem im Grundgesetz verankerten Dogma verabschieden, dass der Staat bundesweit für gleichwertige Lebensverhältnisse zu sorgen habe. Denn der Niedergang vieler ländlicher Regionen sei nicht zu stoppen.

Viele Städte würden dagegen entgegen dem Trend auch künftig prosperieren. Neben weit reichenden Sozialreformen fordert das Institut deshalb einen geordneten Rückbau von solchen absterbenden Kommunen und die Bereitschaft, wachsende regionale Unterschiede in der Lebensqualität zu akzeptieren.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... oppen.html

Eine Entwicklung, die viele Menschen in diesem Land betrifft, aber vorwiegenden in Gemeinden diskutiert wird -- sei es aufgrund schließender Infrastrukturen durch Bevölkerungsabnahme, oder einen "Wohnungsmangel" in relativ schnell wachsenden Städten, wodurch vor allem für sozial schwache Einkommen die Miete problematisch wird. Im Wahlkampf geht dieses Thema aber ziemlich unter.

Wie sollte man Eurer Meinung nach damit umgehen? Sich, wie gefordert, vom genannten Dogma verabschieden und der Entwicklung einfach freien Lauf lassen statt weitere Milliarden reduzieren? Oder sollte dort noch mehr Geld seitens der öffentlichen Hand mobilisiert werden, um möglichst ähnliche Lebensbedingungen in allen Gebieten Deutschlands zu gewährleisten?

(der Vollständigkeit halber: Natürlich gibt es ländliche Gemeinden, die wachsen, genau wie Städte, die schrumpfen. Dies sind aber bundesweit betrachtet eher die Ausnahmen. Daher die eher "einseitige" Frage in der Überschrift, um die Diskussion anzuregen)
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Thomas I
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Thomas I »

Es macht ökologisch wie ökonomisch mehr Sinn die Menschen in den Ballungsräumen zu konzentrieren. Außer bei Landwirten natürlich...
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'Infi
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von 'Infi »

Thomas I » Mo 12. Aug 2013, 17:16 hat geschrieben:Es macht ökologisch wie ökonomisch mehr Sinn die Menschen in den Ballungsräumen zu konzentrieren. Außer bei Landwirten natürlich...
Natürlich macht es überspitzt gesagt ökologisch mehr Sinn, die Menschen so eng wie möglich zusammenzupferchen. (auch wenn du das nicht direkt meintest).

Ich möchte nicht in einer Großstadt wohnen, nur weil das ökologisch mehr Sinn macht oder ökonomisch besser für alle ist. Wohnen und Leben ist irgendwie auch mehr als Berechnung und Kosten/Nutzenkalkulation.
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Liegestuhl
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Liegestuhl »

Ich habe beides ausprobiert. Ich habe bereits in einem Dorf und in einer Ortschaft gewohnt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
pikant
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pikant »

das ist ja eine alte Diskussion
am Ende entscheiden die Buerger mit ihrer Wohnortwahl und seit Jahren haelt der Trend hin zu den Grossstaedten an!

aus oekonomischer und oekologischer Sicht ist das sicherlich zu begruessen!

die Arbeitsplaetze sind eben in oder am Rande der Staat vielerorts angesiedelt und viele Unternehmen siedeln sich dort an, wo es eine sehr gute Infrastruktur gibt!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Antisozialist »

pikant » Mo 12. Aug 2013, 18:05 hat geschrieben:das ist ja eine alte Diskussion
am Ende entscheiden die Buerger mit ihrer Wohnortwahl und seit Jahren haelt der Trend hin zu den Grossstaedten an!

aus oekonomischer und oekologischer Sicht ist das sicherlich zu begruessen!

die Arbeitsplaetze sind eben in oder am Rande der Staat vielerorts angesiedelt und viele Unternehmen siedeln sich dort an, wo es eine sehr gute Infrastruktur gibt!
In Großstädten müssen viele Bürger in kleinen, lauten und trotzdem teuren Wohnungen leben, während draußen Verwahrlosigkeit und Anarchie toben. Und die Grünen wollen den Sprit so teuer machen, dass dort kaum noch jemand zum Arbeiten einpendeln kann und stattdessen im Moloch in der Nähe seines Arbeitsplatzes leben muss.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Antisozialist »

frems » Mo 12. Aug 2013, 17:05 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... oppen.html

Eine Entwicklung, die viele Menschen in diesem Land betrifft, aber vorwiegenden in Gemeinden diskutiert wird -- sei es aufgrund schließender Infrastrukturen durch Bevölkerungsabnahme, oder einen "Wohnungsmangel" in relativ schnell wachsenden Städten, wodurch vor allem für sozial schwache Einkommen die Miete problematisch wird. Im Wahlkampf geht dieses Thema aber ziemlich unter.

Wie sollte man Eurer Meinung nach damit umgehen? Sich, wie gefordert, vom genannten Dogma verabschieden und der Entwicklung einfach freien Lauf lassen statt weitere Milliarden reduzieren? Oder sollte dort noch mehr Geld seitens der öffentlichen Hand mobilisiert werden, um möglichst ähnliche Lebensbedingungen in allen Gebieten Deutschlands zu gewährleisten?

(der Vollständigkeit halber: Natürlich gibt es ländliche Gemeinden, die wachsen, genau wie Städte, die schrumpfen. Dies sind aber bundesweit betrachtet eher die Ausnahmen. Daher die eher "einseitige" Frage in der Überschrift, um die Diskussion anzuregen)
In Deutschland wird der Pendler von den Grünen beschimpft und vom Staat abgezockt, obwohl dieser den Wohnungsmarkt in den Ballungszentren und den Arbeitsmarkt in der Peripherie entlastet.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Zeta »

frems » Mo 12. Aug 2013, 17:05 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... oppen.html

Eine Entwicklung, die viele Menschen in diesem Land betrifft, aber vorwiegenden in Gemeinden diskutiert wird -- sei es aufgrund schließender Infrastrukturen durch Bevölkerungsabnahme, oder einen "Wohnungsmangel" in relativ schnell wachsenden Städten, wodurch vor allem für sozial schwache Einkommen die Miete problematisch wird. Im Wahlkampf geht dieses Thema aber ziemlich unter.

Wie sollte man Eurer Meinung nach damit umgehen? Sich, wie gefordert, vom genannten Dogma verabschieden und der Entwicklung einfach freien Lauf lassen statt weitere Milliarden reduzieren? Oder sollte dort noch mehr Geld seitens der öffentlichen Hand mobilisiert werden, um möglichst ähnliche Lebensbedingungen in allen Gebieten Deutschlands zu gewährleisten?

(der Vollständigkeit halber: Natürlich gibt es ländliche Gemeinden, die wachsen, genau wie Städte, die schrumpfen. Dies sind aber bundesweit betrachtet eher die Ausnahmen. Daher die eher "einseitige" Frage in der Überschrift, um die Diskussion anzuregen)
Auf jeden Fall unterstützen!
Wir können größere Gebiete renaturieren, sparen an Straßenbau und Fahrtzeiten.
Zudem: nur in Städten entsteht Kultur. Erstarken diese wieder, kommt das der deutschen Kultur zugute.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Adam Smith »

Zeta » Mo 12. Aug 2013, 19:56 hat geschrieben: Auf jeden Fall unterstützen!
Wir können größere Gebiete renaturieren, sparen an Straßenbau und Fahrtzeiten.
Zudem: nur in Städten entsteht Kultur. Erstarken diese wieder, kommt das der deutschen Kultur zugute.
Bist du denn auch für Hochhäuser?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

Wissenschaftler, die Politiker spielen, sollte man abwählen.

Eine politische Entscheidung wie die, ob man auf Kosten der deutschen Normalität Pleiteprojekte wie Berlin oder das unsägliche Hannover weiter fördern will, ist eine Willensentscheidung und keine Frage von Gutachtern.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Quatschki »

Zeta » Mo 12. Aug 2013, 19:56 hat geschrieben: Zudem: nur in Städten entsteht Kultur. Erstarken diese wieder, kommt das der deutschen Kultur zugute.
Der deutschen wohl kaum...
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von NMA »

frems » Mo 12. Aug 2013, 17:05 hat geschrieben:Oder sollte dort noch mehr Geld seitens der öffentlichen Hand mobilisiert werden,
Weißt du denn, wieviel Geld es ist, das in den angeblich zwecklosen Erhalt ländlicher Räume fließt?

Und ist es überhaupt deutsches Geld? Es gibt EU-Förderprogramme wie LEADER, die für deutsche ländliche Räume mehr zur Verfügung hätten, wenn nur der Leidensdruck hoch genug wäre, dass die Gemeindevertreter diese Gelder maximal ausschöpfen. Man schimpft immer über EU-Förderung für Tunnelbau auf Madeira o. Ä., holt sich aber nicht, was einem zusteht.

Es geht nicht immer nur um Effizienz im Leben. Für viele Menschen bedeutet eben das "Landleben" (anhand früherer Andeutungen in der Weinstube würdest du ja glatt Mittelzentren leerfegen wollen) weitaus mehr Lebensqualität. Und Kulturlandschaftspflege geht nicht von der Stadt aus. Die ist aber wichtig, wenn wir gesunde, nutzbare, ertragreiche Naturräume haben wollen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von NMA »

Zeta » Mo 12. Aug 2013, 19:56 hat geschrieben:

Zudem: nur in Städten entsteht Kultur.
:rolleyes: Was ist das denn für ein Dummfug? Kannst du diese Ansicht einmal begründen bitte?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jack000 »

Stellt sich denn überhaupt die Frage was man will? Es passiert doch so wie es passiert. In vielen ländlichen Regionen entstehen keine Arbeitsplätze mehr und die arbeitsfähigen Menschen zieht es in die Städte, bzw. es siedeln sich keine Firmen mehr an, da entsprechende Arbeitskräfte fehlen.

Aus meiner Sicht sind manche Regionen so oder so nicht mehr zu retten (Sei es in Ost oder West), damit werden wir uns abfinden müssen.
Aber ist denn das überhaupt so schlimm? Dann ist da halt das eine oder andere Kaff in der Pampa menschenleer.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Quatschki »

Der Staat will halt gern sparen bei Schulen, ärztlicher Versorgung, Straßenbau, Wasser- und Abwasser, Öffentlichem Nahverkehr etc.
obwohl es in viel, viel dünner besiedelten Ländern wie in Skandinavien oder Nordamerika ja auch kein Problem ist, diese Dinge in ausreichendem Umfang zu gewährleisten.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Adam Smith »

New Model Army » Mo 12. Aug 2013, 21:41 hat geschrieben:
Weißt du denn, wieviel Geld es ist, das in den angeblich zwecklosen Erhalt ländlicher Räume fließt?

Und ist es überhaupt deutsches Geld? Es gibt EU-Förderprogramme wie LEADER, die für deutsche ländliche Räume mehr zur Verfügung hätten, wenn nur der Leidensdruck hoch genug wäre, dass die Gemeindevertreter diese Gelder maximal ausschöpfen. Man schimpft immer über EU-Förderung für Tunnelbau auf Madeira o. Ä., holt sich aber nicht, was einem zusteht.
Auch hierbei handelt es sich teilweise um deutsches Geld.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jack000 »

Quatschki » Mo 12. Aug 2013, 22:19 hat geschrieben:Der Staat will halt gern sparen bei Schulen, ärztlicher Versorgung, Straßenbau, Wasser- und Abwasser, Öffentlichem Nahverkehr etc.
Was würden denn Investitionen in diese Bereiche ind den Abwanderungsregionen denn an der grundsätzlichen Problematik ändern?
obwohl es in viel, viel dünner besiedelten Ländern wie in Skandinavien oder Nordamerika ja auch kein Problem ist, diese Dinge in ausreichendem Umfang zu gewährleisten.
Hast du dazu eine Quelle? M.E. gibt es doch dort genau die gleiche Problematik. Weder in den USA noch in Skandinavien ist die Geburtenrate bemerkenswert höher als in Deutschland und wenn, dann nicht in Käffern in der Pampa.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von HugoBettauer »

jack000 » Mo 12. Aug 2013, 20:49 hat geschrieben:Stellt sich denn überhaupt die Frage was man will? Es passiert doch so wie es passiert. In vielen ländlichen Regionen entstehen keine Arbeitsplätze mehr
Weil Baden-Württemberg das morbide Berlin finanzieren muss. Umgekehrt wäre es richtig: Statt irgendwelchen Hedgefonds-Wohnungskonzernen die Taschen zur Aufbewahrung von Sozialmietern zu stopfen sollte man sie preiswert aufs Land deportieren, wo sie intakte Wirtschaft und einen ausgefüllten Arbeitstag kennenlernen - bei preiswerten Mieten, meist von kleinen Einzeleigentümern, die man persönlich kennt.
pudding

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pudding »

Zeta » Mo 12. Aug 2013, 19:56 hat geschrieben: Auf jeden Fall unterstützen!
Wir können größere Gebiete renaturieren, sparen an Straßenbau und Fahrtzeiten.
Zudem: nur in Städten entsteht Kultur. Erstarken diese wieder, kommt das der deutschen Kultur zugute.
So wie in Berlin? Dem Kulturzentrum der Republik? :p
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Antisozialist »

SoleSurvivor » Mo 12. Aug 2013, 22:42 hat geschrieben:
Weil Baden-Württemberg das morbide Berlin finanzieren muss. Umgekehrt wäre es richtig: Statt irgendwelchen Hedgefonds-Wohnungskonzernen die Taschen zur Aufbewahrung von Sozialmietern zu stopfen sollte man sie preiswert aufs Land deportieren, wo sie intakte Wirtschaft und einen ausgefüllten Arbeitstag kennenlernen - bei preiswerten Mieten, meist von kleinen Einzeleigentümern, die man persönlich kennt.
Auch Kleinvermieter auf dem Land haben kein Interesse daran, an Risikomieter zu vermieten, wenn keine entsprechend hohen Gewinnchancen bestehen.
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odiug

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von odiug »

Die Vorstellung, dass Abwanderung aus den laendlichen Gebieten umweltpolitisch von Vorteil waere, halte ich fuer falsch.
Erstens bedeutet dies ein zunehmendes Ausfransen der Grossstaedte mit all den dadurch nachfolgenden Problemen und zweitens ist es ja nicht so, dass durch die zuhnehmende Verstaedterung Flaeche fuer den Naturschutz gewonnen wuerde.
Es sind ja nicht die Doerfer, welche die Landschaft verbrauchen, sondern die Landwirtschaft und von der Lausitz pendelt keiner nach Berlin zum arbeiten.
Meist pendelt man aus den wuchernden Speckguertel der Grossstaedte in das Zentrum.
Auch die Annahmen, dass Kultur nur in Staedten stattfindet, halte ich fuer falsch.
Wir haben zwar eine sehr urbanisierte Kulturindustrie, aber ob diese wirklich kulturschaffend ist, das wage ich mal zu bezweifeln.
Gerade die zwei als typisch deutsch bezeichnete Kunst, die Romantik und der Expressionismus sind ohne den Gegensatz Stadt Land gar nicht denkbar.
Gerade fuer Kulturschaffende ist die Reuckzugsmoeglichkeit wichtig.
Es ist die Kulturverwaltung und Kulturindustrie welche die Stadt brauchen, nicht der Kuenstler.
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Starfix
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Starfix »

Die Entwicklung sollte man begleiten und akzeptieren aber auch die freigewordenen Räume für Subsistenzwirtschaften und Selbstversorger zu Verfügung stellen. Man hat da genug Platz um zu Experimentieren. Da können und müssen Möglichkeiten geschaffen werden. Es können da Naturschutzgebiete entstehen.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
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NMA
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von NMA »

Man muss nur auch einmal überlegen, was "Ausbluten" heißt. Wie viele können sich einen Zwangsumzug (wegen verfallender Infrastruktur) in eine Stadt überhaupt leisten? Würde ein "Ausbluten nicht eine Verarmung und soziale Schieflage verstärken? Auf dem Land hat man vielleicht weniger Geld, aber mehr Besitztümer. Sollte der ländliche Raum der "Ausblutung" überlassen werden: Kommt es dann nicht zu einem erheblichen Werteverfall von Immobilien?
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Starfix »

New Model Army » Di 13. Aug 2013, 08:07 hat geschrieben:Man muss nur auch einmal überlegen, was "Ausbluten" heißt. Wie viele können sich einen Zwangsumzug (wegen verfallender Infrastruktur) in eine Stadt überhaupt leisten? Würde ein "Ausbluten nicht eine Verarmung und soziale Schieflage verstärken? Auf dem Land hat man vielleicht weniger Geld, aber mehr Besitztümer. Sollte der ländliche Raum der "Ausblutung" überlassen werden: Kommt es dann nicht zu einem erheblichen Werteverfall von Immobilien?
Ja, aber im Umkehrschluss steigen die Werte der Immobilen in den Zuzug-Gebieten und bedauerlicherweise wird das ausgenutzt um so der Mietspiegel hoch zuhalten, denn durch die Negative Demografie geht die Nachfrage nach Wohnraum zurück.
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

Starfix » Di 13. Aug 2013, 08:32 hat geschrieben:
Ja, aber im Umkehrschluss steigen die Werte der Immobilen in den Zuzug-Gebieten und bedauerlicherweise wird das ausgenutzt um so der Mietspiegel hoch zuhalten, denn durch die Negative Demografie geht die Nachfrage nach Wohnraum zurück.
Es gibt also eine Art Mafia, "die den Mietspiegel hochhält"? Wer ist denn da drin? Die "negative Demographie", wie du sie zu nennen beliebst, hat noch eine andere Auswirkung: Es werden mehr Single-Wohnungen gebraucht. Und damit ist die Anzahl der Wohnungen, die nachgefragt werden, möglicherweise sogar steigend. Auch das hat Auswirkungen auf die Höhe der Miete.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

New Model Army » Di 13. Aug 2013, 08:07 hat geschrieben:Man muss nur auch einmal überlegen, was "Ausbluten" heißt. Wie viele können sich einen Zwangsumzug (wegen verfallender Infrastruktur) in eine Stadt überhaupt leisten? Würde ein "Ausbluten nicht eine Verarmung und soziale Schieflage verstärken? Auf dem Land hat man vielleicht weniger Geld, aber mehr Besitztümer. Sollte der ländliche Raum der "Ausblutung" überlassen werden: Kommt es dann nicht zu einem erheblichen Werteverfall von Immobilien?
Wer klug ist, nutzt das aus und erwirbt sich Eigentum auf dem Land. Ein Werteverfall für Immobilien hat für den Käufer den Vorteil preisgünstiger Immobilien.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Quatschki »

jack000 » Mo 12. Aug 2013, 22:39 hat geschrieben: Was würden denn Investitionen in diese Bereiche ind den Abwanderungsregionen denn an der grundsätzlichen Problematik ändern?
Es geht nicht mehr um Investitionen, sondern um die Sicherstellung der Grundversorgung, solange noch Menschen in der Fläche leben.
Einige (städtisch sozialisierte) Politiker wollen ja Dörfer ganz zumachen und die letzten 20 Leute am liebsten zwangsumsiedeln, damit dann der Bus und der Winterdienst nicht mehr fahren muß,
Trafohäuschen und die Wasserleitung abgestellt werden können.
Die sind überhaupt nicht daran interessiert, für diese Sondersituationen intelligente Übergangslösungen zu finden und gesetzlich zuzulassen,
wie es z.B. jahrgangsübergreifender Unterricht in kleinen Dorfschulen wäre.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Starfix »

zollagent » Di 13. Aug 2013, 08:42 hat geschrieben: Es gibt also eine Art Mafia, "die den Mietspiegel hochhält"? Wer ist denn da drin? Die "negative Demographie", wie du sie zu nennen beliebst, hat noch eine andere Auswirkung: Es werden mehr Single-Wohnungen gebraucht. Und damit ist die Anzahl der Wohnungen, die nachgefragt werden, möglicherweise sogar steigend. Auch das hat Auswirkungen auf die Höhe der Miete.

Warum kommt von dir immer nur so ein dummes Zeug?
Ich leide unter Legasthenie und mache deshalb viele orthographische Fehler.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pudding »

Thomas I » Mo 12. Aug 2013, 17:16 hat geschrieben:Es macht ökologisch wie ökonomisch mehr Sinn die Menschen in den Ballungsräumen zu konzentrieren. Außer bei Landwirten natürlich...
Die Haltung von einfachen Arbeitern in Ställen mit etwas Auslauf böte sich da an. Ob man natürlich so etwas dann in seiner näheren Umgebung der eigenen Stadtwohnung haben möchte sei einmal dahingestellt, ökonomisch macht es auf alle Fälle Sinn.
pudding

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pudding »

'Infi » Mo 12. Aug 2013, 17:46 hat geschrieben: Natürlich macht es überspitzt gesagt ökologisch mehr Sinn, die Menschen so eng wie möglich zusammenzupferchen. (auch wenn du das nicht direkt meintest).

Ich möchte nicht in einer Großstadt wohnen, nur weil das ökologisch mehr Sinn macht oder ökonomisch besser für alle ist. Wohnen und Leben ist irgendwie auch mehr als Berechnung und Kosten/Nutzenkalkulation.
Interessiert doch niemanden was du möchtest, wichtig ist was Profiteuren etwas einbringt.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

pudding » Di 13. Aug 2013, 09:02 hat geschrieben: Interessiert doch niemanden was du möchtest, wichtig ist was Profiteuren etwas einbringt.
Man könnte fast glauben, du fühlst dich da ausgeschlossen. :rolleyes:
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von zollagent »

Starfix » Di 13. Aug 2013, 08:57 hat geschrieben:

Warum kommt von dir immer nur so ein dummes Zeug?
Ist das denn dummes Zeug? Hat sich denn die Gesellschaft nicht verändert? Guggsdu und wirst du schlauer: http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 43891.html
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Praia61 »

Thomas I » Mo 12. Aug 2013, 16:16 hat geschrieben:Es macht ökologisch wie ökonomisch mehr Sinn die Menschen in den Ballungsräumen zu konzentrieren. Außer bei Landwirten natürlich...
Sinn macht was die Menschen wollen und nicht was in den Köpfen von Großstadtfetischisten so vor sich geht.
Was wollen Menschen ?
Dazu gibt es genügend Umfragen was den Menschen wichtig ist.
Ein eigenes Haus steht ziemlich oben in dieser Liste.
Es kann jedoch nicht jeder > 300 Euro/qm bezahlen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jack000 »

Starfix » Di 13. Aug 2013, 07:58 hat geschrieben:Die Entwicklung sollte man begleiten und akzeptieren aber auch die freigewordenen Räume für Subsistenzwirtschaften und Selbstversorger zu Verfügung stellen. Man hat da genug Platz um zu Experimentieren. Da können und müssen Möglichkeiten geschaffen werden. Es können da Naturschutzgebiete entstehen.
Durch diese Entwicklung verfallen die Preise für Immobilien im ländlichen Raum. Daher würde ich davon ausgehen, dass diese irgendwann mal für Rentner sehr attraktiv werden.
Daher gehe ich nicht davon aus, dass sämtliche Orte verfallen, sondern das sich da einige Oasen mit entsprechender Infrastruktur bilden werden. Manche Ortschaften werden aber für immer verloren bleiben.

Auch für manche Arbeitslose wird sich da eine Perspektive bilden, extrem günstig einen verlassenen Hof zu übernehmen und durch die Produktion von Bio-Produkten/Selbstversorgung sich eine Existenz zu erschaffen.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Starfix »

jack000 » Di 13. Aug 2013, 21:06 hat geschrieben: Durch diese Entwicklung verfallen die Preise für Immobilien im ländlichen Raum. Daher würde ich davon ausgehen, dass diese irgendwann mal für Rentner sehr attraktiv werden.

Daher gehe ich nicht davon aus, dass sämtliche Orte verfallen, sondern das sich da einige Oasen mit entsprechender Infrastruktur bilden werden. Manche Ortschaften werden aber für immer verloren bleiben.
Das gegenteil wird der Fall sein, Rentner brauchen einen bessere Infrastruktur, Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, deshalb ziehen Rentner in dicht besiedelten Gebieten.

Auch für manche Arbeitslose wird sich da eine Perspektive bilden, extrem günstig einen verlassenen Hof zu übernehmen und durch die Produktion von Bio-Produkten/Selbstversorgung sich eine Existenz zu erschaffen.
Also viele Arbeitslose die ich kenne sind entweder Gesundheitlich nicht in der Verfassung oder viel zu Faul um sich selbst zu versorgen.
Eine Existenz durch die Produktion von Bio-Produkten ist mittlerweile ein alter Hut, vor allen fehlen in einer entvölkerten Region die Absatz Möglichkeiten. Das mit der Selbstversorgung muss man auch ganz anders werten, das ist ziemlich Hart und nicht gerade erstrebenswert, viel mehr erfolg kann man sich von den Subsistenzwirtschaften versprechen. Aber auch Erholung und Urlaubs gebiete können da gestaltet werden Natur Pur, ausgedehnte Wanderwege, Wild Camping usw.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Tantris »

New Model Army » Mo 12. Aug 2013, 21:43 hat geschrieben:
:rolleyes: Was ist das denn für ein Dummfug? Kannst du diese Ansicht einmal begründen bitte?
Er will damit sagen, dass er vom land kommt.
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Tantris
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Tantris »

SoleSurvivor » Mo 12. Aug 2013, 22:42 hat geschrieben:
Weil Baden-Württemberg das morbide Berlin finanzieren muss. Umgekehrt wäre es richtig: Statt irgendwelchen Hedgefonds-Wohnungskonzernen die Taschen zur Aufbewahrung von Sozialmietern zu stopfen sollte man sie preiswert aufs Land deportieren, wo sie intakte Wirtschaft und einen ausgefüllten Arbeitstag kennenlernen - bei preiswerten Mieten, meist von kleinen Einzeleigentümern, die man persönlich kennt.
Das geht nur mit zwang in einer dikatur.

Natürlich ist es sinnvoll, siedlungen irgendwann aufzugeben, das wird auch getan und nicht nur in italien oder frankreich.

Und dass das leben dort nie mehr zurückkommt ist längst nicht gesagt!
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firlefanz11
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von firlefanz11 »

Durch diese Entwicklung verfallen die Preise für Immobilien im ländlichen Raum. Daher würde ich davon ausgehen, dass diese irgendwann mal für Rentner sehr attraktiv werden.
AU prima! Endlich keine Omis mehr an der Kasse im Supermarkt vor einem die ihre Pfennige aus dem Kleingeldfach klauben, und den ganzen Betrieb aufhalten... :thumbup:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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frems
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von frems »

New Model Army » Di 13. Aug 2013, 08:07 hat geschrieben:Man muss nur auch einmal überlegen, was "Ausbluten" heißt. Wie viele können sich einen Zwangsumzug (wegen verfallender Infrastruktur) in eine Stadt überhaupt leisten? Würde ein "Ausbluten nicht eine Verarmung und soziale Schieflage verstärken? Auf dem Land hat man vielleicht weniger Geld, aber mehr Besitztümer. Sollte der ländliche Raum der "Ausblutung" überlassen werden: Kommt es dann nicht zu einem erheblichen Werteverfall von Immobilien?
Öhm, Ausblutung in dem Sinne, daß der ländliche Raum bereits blutet und man die Entwicklung einfach hinnimmt bzw. nicht versucht noch zu heilen, wo ggf. nichts mehr zu heilen ist -- außer einer Verzögerung der Entwicklung für viel Geld, das dann anderswo fehlt. Das könnte bei einer vernünftigen Bodennutzung anfangen, über eine abgeschaffte Pendlerpauschale gehen bis hin zur Schließung technischer und sozialer Infrastrukturen, die nur noch die Hälfte an Nutzern haben und eine Bündelung (folglich mit Schließung) effizienter ist. Das wollte ich aber nicht festlegen, sondern nur einen kleine Diskussion mit Denkanstößen starten.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Muninn »

Thomas I » Mo 12. Aug 2013, 16:16 hat geschrieben:Es macht ökologisch wie ökonomisch mehr Sinn die Menschen in den Ballungsräumen zu konzentrieren. Außer bei Landwirten natürlich...

Vielleicht muß dann die Firma nach Stuttgart umziehen. Auf dem Schloßplatz ist sicher noch ein bischen Platz Oder der Park wird noch etwas gerodet. :thumbup:
Zuletzt geändert von Muninn am Do 15. Aug 2013, 02:18, insgesamt 1-mal geändert.
pudding

Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von pudding »

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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von jmjarre »

pudding » Do 15. Aug 2013, 05:18 hat geschrieben: Na auf dem Killesberg wird man ihr jedenfalls keinen Platz schaffen, da wohne bereits andere. :thumbup:
Oben ist immer besser
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Moabiter
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Moabiter »

frems » Mo 12. Aug 2013, 16:05 hat geschrieben: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... oppen.html

Eine Entwicklung, die viele Menschen in diesem Land betrifft, aber vorwiegenden in Gemeinden diskutiert wird -- sei es aufgrund schließender Infrastrukturen durch Bevölkerungsabnahme, oder einen "Wohnungsmangel" in relativ schnell wachsenden Städten, wodurch vor allem für sozial schwache Einkommen die Miete problematisch wird. Im Wahlkampf geht dieses Thema aber ziemlich unter.

Wie sollte man Eurer Meinung nach damit umgehen? Sich, wie gefordert, vom genannten Dogma verabschieden und der Entwicklung einfach freien Lauf lassen statt weitere Milliarden reduzieren? Oder sollte dort noch mehr Geld seitens der öffentlichen Hand mobilisiert werden, um möglichst ähnliche Lebensbedingungen in allen Gebieten Deutschlands zu gewährleisten?

(der Vollständigkeit halber: Natürlich gibt es ländliche Gemeinden, die wachsen, genau wie Städte, die schrumpfen. Dies sind aber bundesweit betrachtet eher die Ausnahmen. Daher die eher "einseitige" Frage in der Überschrift, um die Diskussion anzuregen)
Wenn ich mal bedenke, wie sehr es mir zuwider wäre auf dem Land leben zu müssen, kann ich es niemandem verdenken, in einer attraktiven Großstadt leben zu wollen. Dass es dann zwangsläufig ein wenig eng wird und die Preise steigen, kann man eben nicht verhindern!

Ich würde sogar eher nach Duisburg ziehen als aufs Land!

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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Billie Holiday »

Moabiter » So 8. Sep 2013, 15:51 hat geschrieben:
Wenn ich mal bedenke, wie sehr es mir zuwider wäre auf dem Land leben zu müssen, kann ich es niemandem verdenken, in einer attraktiven Großstadt leben zu wollen. Dass es dann zwangsläufig ein wenig eng wird und die Preise steigen, kann man eben nicht verhindern!

Ich würde sogar eher nach Duisburg ziehen als aufs Land!

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nachdem ich zwischendurch mal ein paar Jahre auf dem Lande gelebt habe, kann ich felsenfest sagen: Recht hast Du :cool:
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Muninn »

Moabiter » So 8. Sep 2013, 14:51 hat geschrieben:
Wenn ich mal bedenke, wie sehr es mir zuwider wäre auf dem Land leben zu müssen, kann ich es niemandem verdenken, in einer attraktiven Großstadt leben zu wollen. Dass es dann zwangsläufig ein wenig eng wird und die Preise steigen, kann man eben nicht verhindern!

Ich würde sogar eher nach Duisburg ziehen als aufs Land!

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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Antisozialist »

frems » Mi 14. Aug 2013, 15:11 hat geschrieben: Öhm, Ausblutung in dem Sinne, daß der ländliche Raum bereits blutet und man die Entwicklung einfach hinnimmt bzw. nicht versucht noch zu heilen, wo ggf. nichts mehr zu heilen ist -- außer einer Verzögerung der Entwicklung für viel Geld, das dann anderswo fehlt. Das könnte bei einer vernünftigen Bodennutzung anfangen, über eine abgeschaffte Pendlerpauschale gehen bis hin zur Schließung technischer und sozialer Infrastrukturen, die nur noch die Hälfte an Nutzern haben und eine Bündelung (folglich mit Schließung) effizienter ist. Das wollte ich aber nicht festlegen, sondern nur einen kleine Diskussion mit Denkanstößen starten.
Auf dem Land existieren kaum Arbeitsplätze und Einkaufsmöglichkeiten, aber dafür liegen die Wohnkosten niedriger. Leider wollen die Grünen und ihre willigen Helfer nicht, dass der Bürger mit Hilfe eines Autos die Vorteile von Stadt und Land nutzen kann. Die Abschaffung der Pendlerpauschale geht ideologisch in diese Richtung.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Moabiter »

Muninn » So 8. Sep 2013, 16:03 hat geschrieben:
Ich kann mir nicht vorstellen in einer Jauchengrube wie Berlin zu leben. Wer fühlt sich schon zwischen Drogendealern und U Bahnschlägern wohl?
Ich habe weder mit Drogendealern noch mit U-Bahnschlägern zu tun.
Stattdessen habe ich gestern eine herrliche Dampferfahrt bei strahlendem Sonnenschein vom Tegeler See über den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal zum Haus der Kulturen der Welt genossen.

Das meine Frau und mich begleitende englische Ehepaar fühlte sich (wörtlich) wie im "Holiday Resort"!

Gruß aus Moabit!
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Müllers Esel »

Billie Holiday » So 8. Sep 2013, 15:48 hat geschrieben:
nachdem ich zwischendurch mal ein paar Jahre auf dem Lande gelebt habe, kann ich felsenfest sagen: Recht hast Du :cool:
In welcher Metropole wohnt man denn meerumschlungen?
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wintermute
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von wintermute »

Wer die kulturarme Aussteiger- und Einsiedlerexistenz im ländlichen Raum bevorzugt, den hält keiner auf. Er braucht allerdings nicht zu erwarten, dass die Gesellschaft ihm auf Steuerzahlerkosten die Annehmlichkeiten der Sozialgemeinschaft in seine Blockhütte hinterherträgt. Dafür bezahlt er gefälligst selbst.
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Re: Den ländlichen Raum ausbluten lassen?

Beitrag von Müllers Esel »

wintermute » So 8. Sep 2013, 18:39 hat geschrieben:Wer die kulturarme Aussteiger- und Einsiedlerexistenz im ländlichen Raum bevorzugt, den hält keiner auf. Er braucht allerdings nicht zu erwarten, dass die Gesellschaft ihm auf Steuerzahlerkosten die Annehmlichkeiten der Sozialgemeinschaft in seine Blockhütte hinterherträgt. Dafür bezahlt er gefälligst selbst.
Jo. Ich bin auch für Ackerbau und Viehzucht auf dem Alexanderplatz.
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