HartzIV - Sammelstrang

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Mendoza
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Re: HartzIV

Beitrag von Mendoza »

wohnungsloser hat geschrieben:(29 Nov 2021, 23:25)

Das ist toll, dass da Jemand genauere Zahlen hat.
Als ich Kosten geschrieben habe, meinte ich weder Verwaltung, noch sonst etwas indirektes.
Ich habe im vorletzten Jahr den Staat jeden Monat 4000.- gekostet, aber nicht mal den Harz4-Satz selbst in der Tasche gehabt.
Das scheint das zu sein, was Organisationen vom Staat fuer jeden Obdachlosen bekommen, den sie aufnehmen.
Ist also nur meine persoenliche Erfahrung.
Ich habe Zahlen genommen, die öffentlich zugänglich sind. Wenn du den Staat 4000€ gekostet hast woran lag das denn? Gab es Prozesse, die du geführt hast oder hattest du teure Medikamente? Wobei das dann eher die KK zahlen muss. Vielleicht kannst du mal Licht ins Dunkel bringen.
OK, jetzt habe ich das mit den Organisationen gelesen. Wobei ich mir schwer vorstellen kann, dass das so viel kostet. Wer hat dir das eigentlich gesagt, wie teuer das ist? Eine Rechnung kriegst du ja nicht.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
wohnungsloser
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Re: HartzIV

Beitrag von wohnungsloser »

Mendoza hat geschrieben:(29 Nov 2021, 23:39)

Ich habe Zahlen genommen, die öffentlich zugänglich sind. Wenn du den Staat 4000€ gekostet hast woran lag das denn? Gab es Prozesse, die du geführt hast oder hattest du teure Medikamente? Wobei das dann eher die KK zahlen muss. Vielleicht kannst du mal Licht ins Dunkel bringen.
Also ich bin da nichts besonderes. Jeder, der zum Beispiel in eine Unterkunft geht, bekommt diesen 4000er Satz, halt nur nicht direkt, sondern nur, der der ihm die Unterkunft gibt. Deshalb ist es ja auch so ein gutes Geschaeft, und Orgs werden zu GmbHs, weil es ihnen im Endeffekt Niemand mehr glaubt, dass sie "allgemeinnuetzig" sind.
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Aldus
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Re: HartzIV

Beitrag von Aldus »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Nov 2021, 10:38)
Der Hartz4-Empfänger hat ja Zeit ohne Ende. Was lernt der denn so?
Die meißten sehr wenig. Was den Punkt "Ausnahmen bestätigen die Regel" für die entsprechenden Ausnahmefälle nur umso schmerzhafter macht. Zumindest noch vor ein par Jahren war es so - glaube auch nicht, das das nach 2015 sonderlich besser geworden ist.

Ernsthaft - mach dir mal den Spaß: geh in ein Jobcenter rein, schau dich mal um was da im Empfangsraum so rumsitzt und was da so abgeht. Danach wirst du das in 90% der Fälle nie mehr wiederholen wollen. Wäre schön, wenn es anders wäre. Ist es aber nicht.
Meruem hat geschrieben:(29 Nov 2021, 11:18)
Keine Ahnung dass müsstest du schon einen Hartz4 Empfänger selbst fragen falls du einen persönlich kennst, ich bezweifele nur dass der was für ihn vernünftiges in irgendeine vom Jobcenter zugeteilten Beschäftigungstherapiemaßnahme lernt.
Mit Sicherheit nicht. "Vernünftig" ist dabei nur die Bezahlung für die händereibenden Anbieter dieser "Forbildungs"-Maßnahmen. Eine ganze Industrie lebt mittlerweile von diesem halbseidenen Geschäftsmodell.

wohnungsloser hat geschrieben:(29 Nov 2021, 23:44)
Also ich bin da nichts besonderes. Jeder, der zum Beispiel in eine Unterkunft geht, bekommt diesen 4000er Satz, halt nur nicht direkt, sondern nur, der der ihm die Unterkunft gibt. Deshalb ist es ja auch so ein gutes Geschaeft, und Orgs werden zu GmbHs, weil es ihnen im Endeffekt Niemand mehr glaubt, dass sie "allgemeinnuetzig" sind.
Das wiederspiegelt perfekt das Fortbildungs-Modell der Jobcenter. Es wird, sowohl da als auch dort jede Menge Geld komplett nutzlos (oder eben hoffnungslos überteuert) verbrannt. Auf Kosten der Steuerzahler. Weiß nur kaum einer, weil eben diese Steuerzahler kaum Berührungspunkte mit dem System haben. Da laufen mittlerweile riesige Geldbeträge direkt vom Jobcenter zu dubiosen Geschäftemachen - alles natürlich unter dem Feigenblatt der "sozialen Hilfestellung" aka "Fortbildung". Wobei letzteres meißt gar nicht stattfindet.

Kommt da dann tatsächlich mal einer unfallmäßig in dieses System rein, der etwas zu schlau ist und erfasst was da wirklich abläuft und entsprechend handelt, sind schnell Sanktionen da. Kann mir auch keiner erzählen das da nicht routinemäßig "Bakschisch"-Zahlungen von den Anbietern an die Jobcenter-Mitarbeiter fließen, die genau dieses System durch ihre Zertifizierungen am Leben halten. Trotz aller Hinweise, das da etwas nicht stimmt. Und irgendwann läßt man es eben - wie ja auch gewünscht.
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Teeernte
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Re: HartzIV

Beitrag von Teeernte »

Aldus hat geschrieben:(01 Dec 2021, 17:15)

Die meißten sehr wenig..
Ich hab ein paar "Leer"gänge bei unterschiedlichen Anbietern gegeben...

Gewerkschaft, "Wohltätigkeit", Kirche und "Stadt" machen den Anbieter... erst wenn der GANZE Lehrgang//Klasse bei "höheren" Zielen (IHK Abschluss) durchfällt - bemerkt der Anbieter - dass er falsch gerüstet ist. (Mediengestalter)

Die "Geschäftemacher" sind also meist der Auftraggeber//bzw bei der Schliessung der Firma (bei Massenumschulungen) am Tisch.

Hier werden dann Ingenieure zum Möbelaufsteller umgeschult , oder "schwer" vermittelbaren Jugendlichen der Tag vermiest >> die sind dann unpünktlich oder lassen den Tag ausfallen - was dann nach mehrfacher Meldung zum streichen der Stütze führt.

Echte Wissens-/Fähigkeitsvermittlung ist vom Auftraggeber unerwünscht...// wird abgebrochen. Kontrollen lange vorher "abgesprochen" - damit zb. benötigte Computertechnik (Mit Lizenz) herangekarrt werden kann...

Gern auch Schulung und neuer "Job" wie Callcenter von Stadt, Land(Kreis) gefördert . >> Überleben der Firmen ist selten.

Leider selten//KEIN Ausweg ...aus H4//Arbeitslosigkeit. Strecken der Quote und Zahlen"schönen"....>> Leute aussieben.

Vitamin "B" ist WIRKSAM für den Einsatz von Materialien, Bauhelfern und Maschinen (zB. beim EFH Bau ) .... "unterbringen" von Verwandschaft im Leergang...und natürlich POSTEN.

Gerichtsurteile (Pleite) hierzu >> Kolpingwerk Dresden (mit angehängtem Geldanlagebetrug in der Schweiz)...die selbe Mannschaft dann NOCHEINMAL in MD...

Ja leider fehlt hier eine UNABHÄNGIGE Kontrolle der Mittel - auch durch die Betroffenen//Verbände !!

So wird D Hartz4 NICHT los !!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: HartzIV

Beitrag von Meruem »

Aldus hat geschrieben:(01 Dec 2021, 17:15)




Mit Sicherheit nicht. "Vernünftig" ist dabei nur die Bezahlung für die händereibenden Anbieter dieser "Forbildungs"-Maßnahmen. Eine ganze Industrie lebt mittlerweile von diesem halbseidenen Geschäftsmodell.


Zweifellos, sehe ich auch so und habe ich auch nie bestritten dass die Jobcenter Beschäftigungstherapien für eine ganzen Bereich dahinter ein echtes Geschäftsmodell darstellt ist im übrigen bei den ganzen "Zeitarbeitsfirmen" nicht anders. Das ist nur eine der zahlreichen Irrungen und Wirrungen der Hartz Reformen.
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Andreas62
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Re: HartzIV

Beitrag von Andreas62 »

Mit H4 stellt man die Abgehängten ruhig damit sie nicht aufmucken, denke aber zâhneknirschend angesichts der Kosten.
Wüsste nicht was den Staat dazu bewegen sollte die durch Arbeit ausreichend versorgten ruhig zu stellen.
Der ganze Gedankengang ist doch Unfug,
"Alles Käse Genossen!"
(Erich Mielke)
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3x schwarzer Kater
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Re: HartzIV

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 07:53)

niemand wird bei einem BGE vom Staat in Erwerbsarbeit gezwungen. Im Gegensatz zu heute.
Auch heute wird keiner zu Erwerbsarbeit gezwungen.
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Re: Hartz IV

Beitrag von discipula »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:00)

Auch heute wird keiner zu Erwerbsarbeit gezwungen.
wer Anspruch auf Sozialhilfe will, wird durchaus gezwungen.
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Re: HartzIV

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:10)

wer Anspruch auf Sozialhilfe will, wird durchaus gezwungen.
Nein.
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Re: HartzIV

Beitrag von discipula »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:11)

Nein.
nun ja, dem gehenüber steht die Freiheit zu verhungern.

:s
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Re: HartzIV

Beitrag von jack000 »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:31)

nun ja, dem gehenüber steht die Freiheit zu verhungern.

:s
Verhungern gibt es nicht, da selbst bei Totalverweigerung man Lebensmittelgutscheine bekommt. Man könnte auch auf die Idee kommen, für seinen Lebensunterhalt selbst aufzukommen.
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Re: HartzIV

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:31)

nun ja, dem gehenüber steht die Freiheit zu verhungern.

:s
Natürlich nicht.
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Re: Hartz IV

Beitrag von Realist2014 »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:10)

wer Anspruch auf Sozialhilfe will, wird durchaus gezwungen.

Sozialhilfe = Arbeitsunfähig.

Anders ist es bei ALG II, wenn die Person gemäß Definition "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht".
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Re: HartzIV

Beitrag von denkmal »

discipula hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:31)

nun ja, dem gehenüber steht die Freiheit zu verhungern.

:s
naja man könnte es ja so betrachten :cool:
„Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“
―Marie von Ebner-Eschenbach

Schriften. Bd. 1, Berlin: Paetel. 1893. S. 84
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: HartzIV

Beitrag von Realist2014 »

olli hat geschrieben:(28 Nov 2021, 21:13)

Sowohl Warmmiete als auch weitere Nebenkosten sind gedeckelt und die Regelsätze entsprechen schon lange nicht mehr den realen Kosten. Strom, Telefon, Hausratsversicherung etc. sind persönliches Pech, das muss von den 446€ die für die Verpflegung vorgesehen sind bestritten werden. Ja so ein Hartzer, dem geht es ja sooo gut und jetzt gibt es auch noch unglaubliche 3€ Erhöhung wegen der Inflation.
Wahnsinn, 3€ die die gestiegenen Preise des letzten Jahres gaaaanz bestimmt ausgleichen. Dafür wird den Selbstständigen weiter das Geld als Unterstützung in Corona in den Ar... geblasen.

Die leisten ja ansonsten auch was.

Der Regelsatz wird gesetzesmäßig angepasst. An die Konsumausgaben der unteren 15%.
Wenn der ML dann auf 12 Euro angehoben wird, wird das ab dem 1.1.2022 dann auch Auswirkungen auf den Regelsatz haben.
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Re: HartzIV

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

olli hat geschrieben:(28 Nov 2021, 21:13)

. Dafür wird den Selbstständigen weiter das Geld als Unterstützung in Corona in den Ar... geblasen.
Hier warst du noch anderer Meinung
olli hat geschrieben:(22 Jan 2021, 22:41)

. Schon jetzt hat das Firmensterben extreme Ausmaße angenommen. Leider wird das nur medial kaum wahrgenommen weil kleine, Inhabergeführte Betriebe eben nicht in der Insolvenzstatistik geführt werden. Die verschwinden gerade lautlos ! Genauso lächerlich ist es wenn die Regierung so tut als würde sie diese Unternehmen finanziell stützen. Die Beantragung ist ein einziger Bürokratieaufwand und wenn dann doch mal was gezahlt wird muss das komplett versteuert werden. Da bleibt von den 10 000 € für einen Betrieb nicht viel übrig. .
Scheint, als ob du dir nicht selber klar bist, was nun Sache ist.
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frems
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Re: HartzIV

Beitrag von frems »

Kölner1302 hat geschrieben:(05 Feb 2022, 18:44)

Alle 3 werden durch Hartz Iv aufgefangen, aber mit Problemen: das existenzwichtige Auto wird grds. als Vermögensgegenstand angesehen, der zu veräußern ist. Gleiches gilt für evtl. Warenbestände. Aber für Personen, die durch Corona in die Notlage gerieten, wurde der Vermögenseinsatz bei kleineren Vermögen zunächst einmal ausgesetzt.
Naja, wenn man das Auto für die Arbeit benötigt und es keine Alternativen gibt, wird das Amt ja wohl kaum den Verkauf erwarten. Und wer nur Hartz IV kriegt, braucht es ja nicht. Oder holt sich halt etwas günstiges unter diesem Vermögenssatz. Keine Ahnung, wie hoch der ist, aber einen alten Gebrauchtwagen wird man da doch unterkriegen.

Ansonsten gilt natürlich: Augen auf bei der Berufswahl. Dass künstlerische Hobbys Spaß machen, weiß ich ja selbst nur zu gut. Aber seine Lebensgrundlage davon abhängig zu machen, war schon immer ein heißes Eisen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: HartzIV

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(10 Feb 2022, 20:07)

Naja, wenn man das Auto für die Arbeit benötigt und es keine Alternativen gibt, wird das Amt ja wohl kaum den Verkauf erwarten. Und wer nur Hartz IV kriegt, braucht es ja nicht. Oder holt sich halt etwas günstiges unter diesem Vermögenssatz. Keine Ahnung, wie hoch der ist, aber einen alten Gebrauchtwagen wird man da doch unterkriegen.

n.
"Hartz IV-Beziehern ist es grundsätzlich erlaubt, ein Auto zu besitzen. Die Einzelfallprüfung entscheidet aber ob es sich dabei um verwertbares Vermögen oder Schonvermögen handelt. Als Faustregel gilt:
Wenn Ihr Auto weniger als 7.500 EUR wert ist, dürfen Sie es behalten. Ist Ihr Wagen mehr als 7.500 EUR wert, müssen Sie ihn wohl verkaufen."

https://www.gegen-hartz.de/hartz-iv-und-auto
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Mendoza
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Re: HartzIV

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben:(06 Dec 2021, 09:33)

Verhungern gibt es nicht, da selbst bei Totalverweigerung man Lebensmittelgutscheine bekommt. Man könnte auch auf die Idee kommen, für seinen Lebensunterhalt selbst aufzukommen.
:eek: Sakrileg!!! Sei froh, dass Steinigen im Internet nicht funktioniert!
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

Ich möchte an dieser Stelle einen Punkt im Kontext der Finanzierung der Krankenkassen/Pflegekassen bei Hartz IV-Empfängern einbringen:

Im Schnitt kostete das Gesundheitssystem in 2019 für jeden Bürger im Monat 412€. (https://www.gbe-bund.de/gbe/pkg_isgbe5. ... p=H&p_fid=)

Die allermeisten Hartz IV Empfänger sind gesetzlich versichert. Da sie regelmäßig nicht selbst für ihre Beiträge in der GKV(GPV jeweils analog) aufkommen können, übernimmt der Bund die entsprechenden Zahlungen - aus Steuermitteln. Allerdings orientieren sich die Zahlungen des Bundes nicht an den durchschnittlichen Gesundheitskosten von 412€ im Monat, sondern die konkrete Höhe rechnet sich nach SGB V, §232a (https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__232a.html).
Für 2019 war die Bezugsgröße in den alten Bundesländern 3115€, daraus errechnen sich bei einem ermäßigten Beitragssatz von 14% und einem Zusatzbeitrag von im Schnitt 1,3% der Beitrag, den der Bund aus Steuermitteln an die GKV/GPV überwiesen hat: (siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Bezugsgr% ... GB%20XI%29)

GKV: 102,70€
GPV: 21,53€

Summe: 124,23€. (die genauen Beträge können im Einzelfall abweichen - je nach Kasse und Zusatzbeitrag, und auch wenn der Hartz IV Empfänger in den neuen Bundesländern beheimatet ist. Abweichende Beträge ergeben sich auch, wenn der Hartz IV Empfänger gegebenenfalls nur teilweise Hartz IV bekommt, also über eigenes Einkommen verfügt, welches aufgestockt wird)

Die Differenz zu den tatsächlichen durchschnittlichen Kosten von 412€ ist erheblich!

Nun könnte man das noch für richtig halten, wenn sich an der Finanzierung des Differenzbetrages alle Bürger oder zumindest alle Steuerzahler beteiligen würden. Tatsächlich aber wird der Fehlbetrag allein innerhalb der Gemeinschaft der gesetzlich Versicherten abgebildet. Zwar sind ca. 90% der Bürger gesetzlich versichert, aber eben ca. 10% nicht.

Im Detail sind die Regelungen noch komplizierter - weil der Staat beispielsweise für eine Familie von 3 Kindern unter 15 und einem erwachsenen Hartz-IV-Empfänger die Famlienversicherung geltend macht, also sogar in dieser Konstellation nur 124,23€ überweist, obwohl faktisch 4 Personen zu versichern sind, und für diese 4 Personen faktisch im Mittel Kosten von 1.648€ entstehen.....entscheidend ist jedoch nur, dass es dieses Gap gibt, welches innerhalb der GKV/GPV-Systematik von deren Beitragszahlern mit solidarisch übernommen wird.

Aber eben von den 10% der PKV-Versicherten nicht.....

(Kinder über 15 oder auch Partner, die ebenfalls in H4 sind, werden zusätzlich überwiesen - allerdings nur, wenn der Partner nicht für alle im Rahmen der Familienversicherung aufkommt, wenn er/sie ein Einkommen in ausreichender Höhe hat.....)


Meiner Ansicht nach sollte der Staat aus Steuermitteln finanziert für jeden H4-Empfänger und für jedes Kind den vollen Betrag von 412€ finanzieren. Aus Steuermitteln.

Das würde die Beiträge in die GKV und GPV geringfügig entlasten, die Steuerzahler geringfügig belasten - in Summe aber wäre so eine faire Beteiligung der PKV-Versicherten an der Finanzierung der H4-Kranken- und Pflegekosten gegeben. (Alle Zahlen wurden auf der Basis der Daten von 2019 gerechnet und dokumentiert - für 2022 hat sich an der Systematik nichts verändert, lediglich die Beitragsunterschiede zwischen West und Ost haben sich verringert - nicht aber das Grundproblem)
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von denkmal »

Atue001 hat geschrieben:(14 Feb 2022, 22:54)

fullquote
Aber:
Der Beitrag der GKV Versicherten richtet sich ja auch nicht nach der Leistung, die die Krankenkasse / Pflegekasse ggfs. erbringt, sondern nach dem SV-pflichtigen Bruttogehalt, oder? Der Beitrag für die GKV aus Steuermitteln entspricht doch dem SV-Beitrag des zugrundegelegten "Lohns", wenn ich das richtig in Erinnerung habe?

Andererseits habe ich nichts dagegen, wenn das von der Politik so gehandhabt wird, dass das vermehrt aus Steuermitteln erbracht wird, wenn das systemisch möglich ist.
Nur, was haben die PKV Vesicherten als solche damit zu tun? Die haben ihre eigene Solidargemeinschaft - wo sich der Beitrag auch nicht an der Leistungsfähigkeit, sondern am Risiko orientiert - und damit ja auch an den erwarteten Durchschnitsausgaben der PKV Kasse(n).

Also, Steuerzahler generell (GKV und PKV Versicherte) können gerne einen erhöhten Beitrag leisten, man muss hier aber nicht die Neiddebatte auf die PKV Versicherten lostreten, oder?

Davon ab ist ja auch ein Familienbeitrag für einen Alleinverdienenden mit drei Kindern als Beispiel auch nicht an den zu ewartenden Durchschnittsleistungen der KK orientiert, sondern ebenfall nur an der Leistungsfähigkeit auf Grund des (Alleinverdiener-) Einkommens (bei der GKV) - wie generell bei jedem GKV Versicherten.

Der Staat könnte ja die betreffenden Klienten auch privat versichern... :cool:
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von jack000 »

Atue001 hat geschrieben:(14 Feb 2022, 22:54)
Meiner Ansicht nach sollte der Staat aus Steuermitteln finanziert für jeden H4-Empfänger und für jedes Kind den vollen Betrag von 412€ finanzieren. Aus Steuermitteln.

Das würde die Beiträge in die GKV und GPV geringfügig entlasten, die Steuerzahler geringfügig belasten - in Summe aber wäre so eine faire Beteiligung der PKV-Versicherten an der Finanzierung der H4-Kranken- und Pflegekosten gegeben. (Alle Zahlen wurden auf der Basis der Daten von 2019 gerechnet und dokumentiert - für 2022 hat sich an der Systematik nichts verändert, lediglich die Beitragsunterschiede zwischen West und Ost haben sich verringert - nicht aber das Grundproblem)
Genau das hatte ich bereits im Zusammenhang mit unseren neuen Mitbürgern erwähnt, dass Kosten auch dahingehend versteckt werden, dass Die Einzahler in die gesetzlichen Krankenkassen ja deren KV mit subventionieren müssen.
Aber natürlich ist das ein allgemeines Thema. Es gibt keinen einzigen Grund das so zu lassen wie es ist. Es muss aus dem Steueraufkommen allgemein die gesamten Kosten für die KV der H4-Empfänger bezahlt werden!
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von jack000 »

denkmal hat geschrieben:(15 Feb 2022, 13:17)

Aber:
Der Beitrag der GKV Versicherten richtet sich ja auch nicht nach der Leistung, die die Krankenkasse / Pflegekasse ggfs. erbringt, sondern nach dem SV-pflichtigen Bruttogehalt, oder? Der Beitrag für die GKV aus Steuermitteln entspricht doch dem SV-Beitrag des zugrundegelegten "Lohns", wenn ich das richtig in Erinnerung habe?
Richtig, Hartz4 ist aber kein Lohn und keine Versicherungsleistung. Daher ist es eine Ungerechtigkeit einer gesellschaftlichen Aufgabe (KV für H4-Empfänger) einseitig den gesetzlich Krankenversicherten aufzubürden.
Mich wundert, dass dieses noch niemanden in der Politik aufgefallen ist. Möglicherweise will auch niemand dieses Fass aufmachen. Aber ich bin mir sicher, dass dieses mal zur Sprache kommen wird.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 19:07)

..............................................
Es muss aus dem Steueraufkommen allgemein die gesamten Kosten für die KV der H4-Empfänger bezahlt werden!
Wo ist die Quelle, dass dieses nicht der Fall ist?

Die "Rechnung" mit den 412 Euro ist ja komplett falsch. ...
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 19:10)

Richtig, Hartz4 ist aber kein Lohn und keine Versicherungsleistung. Daher ist es eine Ungerechtigkeit einer gesellschaftlichen Aufgabe (KV für H4-Empfänger) einseitig den gesetzlich Krankenversicherten aufzubürden.
Mich wundert, dass dieses noch niemanden in der Politik aufgefallen ist. Möglicherweise will auch niemand dieses Fass aufmachen. Aber ich bin mir sicher, dass dieses mal zur Sprache kommen wird.
Weil es da nichts gibt zum "auffallen"....
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 19:10)

Wo ist die Quelle, dass dieses nicht der Fall ist?
Nicht ganz neu, aber dürfte sich ja im wesentlichen nicht geändert haben:
Aktuell zahlt der Bund für Bezieher von Arbeitslosengeld II einen Krankenversicherungsbeitrag von 96,81 Euro an den Gesundheitsfonds – viel zu wenig, um die Leistungsausgaben der Kassen zu decken. Die durch-schnittlichen Leistungsausgaben der GKV je Versicherten und Monat betrugen laut Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt im vergangenen Jahr 245,49 Euro.

Allerdings, so die IGES-Gutachter, liegen die Leistungsausgaben für Hartz IV-Empfänger deutlich über dem GKV-Durchschnitt. Besonders stark schlägt dies auf Krankenhausleistungen und Arzneimittelausgaben durch, weniger deutlich ist der Effekt bei ärztlichen Leistungen. Im Endergebnis halten die Gutachter eine Beitragspauschale von 275,31 Euro pro Monat für kostendeckend. Das sind 178,50 Euro mehr, als der Bund bisher an den Gesundheitsfonds überweist.

[...]
Die Leistungsausgaben für ALG II-Bezieher addieren sich auf rund 12,7 Milliarden Euro. Hinzu kommt noch eine Gruppe von Geringverdienern, deren Einkommen "aufgestockt" wird. Auch hier sind die Pauschalen, die dem Gesundheitsfonds zur Verfügung gestellt werden, viel zu niedrig. Ingesamt fallen so Ausgaben von knapp 15,5 Milliarden Euro an, denen aber nur Beitragseinnahmen von etwa 5,9 Milliarden Euro gegenüberstehen. Aus der Deckungslücke von 9,59 Milliarden Euro ergibt sich, dass der Bund gerade einmal 38 Prozent der Krankenversicherungskosten aus Steuergeld deckt.
https://www.aerztezeitung.de/Politik/De ... 11925.html
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

denkmal hat geschrieben:(15 Feb 2022, 13:17)

Fullquote
Prinzipiell ist es mir egal, ob der Staat H4-Empfänger privat oder gesetzlich versichert. Tatsächlich gibt es Einzelfälle, in denen H4-Empfänger Privatversichert sind, bei denen dann der Staat regelmäßig das dreifache zuschießt, gegenüber dem was er der gesetzlichen Kasse zufließen lässt.

Inhaltlich geht es um eine Gerechtigkeitsfragestellung - nämlich um die, wer für die Gesundheitskosten von Hartz IV Empfängern aufkommen sollte.
Die Gesundheitskosten gehören zu den Existenzkosten. Und für diese tritt die Solidargemeinschaft aller steuerzahlenden Bürger ein. Das gilt so für Hartz IV, für die Bezahlung der Kosten für die Wohnung und für weitere existenzielle Kosten - aber nur zu einem zu geringen Teil für die Gesundheits- und Pflegekosten.

Die tatsächlichen Kosten je Kopf sind relativ simpel zu ermitteln, und insofern ist meine Zahl von 412€ je Kopf auch valide - anders als @realist2014 meint. Die Zahl stammt ja auch nicht von mir, sondern aus der offiziellen Statistik dazu, die ich auch noch angegeben habe.

In der GKV haben wir aber keine Versicherung je Kopf, sondern eine Versicherung, die soziale Komponenten beinhaltet. Das allein ist schon fragwürdig - aber es ist so wie es ist. Kritisch ist nun aber, dass die allermeisten H4-Empfänger nun der Solidargemeinschaft der GKV-Versicherten zugeordnet werden - womit die Versichertengemeinschaft die tatsächliche Last für die H4-Empfänger bezüglich Gesundheitskosten trägt, während der Staat sich nur mit einem sehr geringen Anteil beteiligt. Mehr als 300€ je Kopf fehlen der GKV/GPV an Einnahmen, damit die Belastung nicht einseitig durch die gesetzlich Versicherten getragen werden muss.

Würde man dies gerecht organisieren, dann müssten die PKV-Versicherten über eine entsprechende Abgabe einen Ausgleich für die H4-Mitglieder der GKV an die GKV bezahlen - damit die Last fair verteilt wird. Alternativ könnte der Staat auch gleich die 412€ je Kopf überweisen, und diese aus Steuern finanzieren.


Inhaltlich ist es falsch, wenn 90% der Bevölkerung sich solidarisch an den Kosten von H4-Empfängern beteiligen, sich aber gleichzeitig 10% ausklinken. Praktisch gilt aber auch: Weder können die 90% sich wehren, noch sind die 10% für diese Ungleichbehandlung verantwortlich - verantwortlich ist der Gesetzgeber, der die Gesundheitskosten von H4-Empfängern zu einem wesentlichen Teil einseitig den gesetzlich versicherten Bürgern zumutet, und die privat versicherten Bürger aussen vor lässt.

Würde man dieses Spielchen mal umdrehen und alle H4-Empfänger privat versichern, dann müsste der Staat deutlich mehr bezahlen - was dann aus Steuermitteln erbracht würde. Die GKV hätte weniger Ausgaben, könnte also mit geringeren Beiträgen auskommen. Für gesetzlich Versicherte wäre es in Summe eine geringe Entlastung (höhere Steuern versus geringere GKV/GPV-Beiträge), für privat Versicherte wäre es eine deutliche Verteuerung, denn sie müssten sowohl die höheren Steuern mittragen, als auch die höheren Beiträge aufgrund der veränderten Risikostruktur in den GPV-Beträgen finanzieren.

Weil das so ist, gilt heute, dass bei bestehender Gesetzeslage die gesetzlich versicherten mehr Last für die H4er tragen, als die privat Versicherten - und das ist nicht gerecht.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 20:15)

Nicht ganz neu, aber dürfte sich ja im wesentlichen nicht geändert haben:

https://www.aerztezeitung.de/Politik/De ... 11925.html
Wie sich der genaue Zahlbetrag des Bundes für H4-Empfänger für die GKV errechnet, das steht im SGB. Die entsprechenden Stellen habe ich zitiert - sie kann man nachlesen. Die etwas älteren Zahlen die du zitierst, sind inzwischen halt etwas höher. Mit meinen Quellen kann jeder selbst nachrechnen. Meine Quelle ist das Gesetz selbst.....es dürfte schwer werden, die zu widerlegen.

Bezogen auf die Gesundheitskosten habe ich auch offizielle Statistiken verwendet. Man nehme die Gesundheitskosten eines Jahres, und teile diese durch die Anzahl der Bürger... und auch diese Statistik stammt nicht von mir, sondern hat als Quelle die offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums und deren Datenbank, so dass man diese Daten getrost als valide bezeichnen kann.

Tatsächlich ist sogar zu erwarten, dass regelmäßig gerade die Gruppe der H4-Empfänger höhere individuelle Kosten als der Durchschnitt hat. Denn: Einige H4ler sind genau deshalb in der Situation in der sie sind, weil sie schwere und oftmals auch teure Krankheiten haben. Statistisch ist das häufiger der Fall als im Schnitt in der Bevölkerung insgesamt. Gerade deshalb ist es schräg, wenn 10% der Bevölkerung sich nicht an der solidarischen Finanzierung der H4ler beteiligt.....
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 22:45)
.

Die tatsächlichen Kosten je Kopf sind relativ simpel zu ermitteln, und insofern ist meine Zahl von 412€ je Kopf auch valide - anders als @realist2014 meint. Die Zahl stammt ja auch nicht von mir, sondern aus der offiziellen Statistik dazu, die ich auch noch angegeben habe.
Wenn man es richtig macht, dann ist es tatsächlich einfach zu ermitteln. Falsch ist einfach die gesamten Gesundheitskosten zu nehmen, durch die Einwohner teilen und daraus einen Krankenversicherungsbeitrag abzuleiten. Die insgesamt anfallenden Gesundheitskosten werden schließlich nicht alle durch die Krankenkassen getragen. Manches davon wird privat bezahlt oder durch Steuern finanziert oder eben durch andere Kostenträger (Unfallversicherung, Rentenversicherung etc.). Richtig wäre es die Kosten der GKV zu nehmen und durch die Anzahl der Versicherten zu teilen. Dann ist man bei der KV bei etwa 275€ pro Versichertem und Monat. Dazu kommt dann noch die PV mit etwa 53€.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Feb 2022, 06:47)
..............................e Kosten der GKV zu nehmen und durch die Anzahl der Versicherten zu teilen. Dann ist man bei der KV bei etwa 275€ pro Versichertem und Monat. Dazu kommt dann noch die PV mit etwa 53€.
Bei den PKVen sind das wohl mehr als 500 Euro pro Versichertem und Monat. Die zahlen ja für jede Leistung viel mehr als die GKV für die gleiche Leistung an die Leistungserbringer bezahlt...
Daher ist der ganze Ansatz von ATU01 komplett falsch- weil die Realität genau anders ist.
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mi 16. Feb 2022, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von denkmal »

Atue001 hat geschrieben:(15 Feb 2022, 22:45)

fullquote.
Es ist aber systemisch nicht relevant, wer den Beitrag zahlt. Warum soll für eine Gruppe Versicherter ein anderer Beitrag gelten als für die anderen - nur weil sie den nicht selbst bezahlen? Und es gibt eben keine Relation Beitrag / Durchschnittsleistung bei der persönlichen Beitragsrechnung in der GKV.

Aktuell zahlt doch jemand mit 12 k € p.a. Erwerbseinkommen auch um die 80 € mtl. (mal grob gecheckt). Warum muss der Versicherte in diesem Fall NICHT die Durchschnittsleistung an die Kasse zahlen (sondern auch "nur" einen Beitrag in ähnlicher Höhe wie der nicht Erwerbstätige)... Weil es das System ad absurdum führt...
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Misterfritz »

denkmal hat geschrieben:(16 Feb 2022, 12:16)

Es ist aber systemisch nicht relevant, wer den Beitrag zahlt. Warum soll für eine Gruppe Versicherter ein anderer Beitrag gelten als für die anderen - nur weil sie den nicht selbst bezahlen? Und es gibt eben keine Relation Beitrag / Durchschnittsleistung bei der persönlichen Beitragsrechnung in der GKV.

Aktuell zahlt doch jemand mit 12 k € p.a. Erwerbseinkommen auch um die 80 € mtl. (mal grob gecheckt).
Der Krankenversicherungsbeitrag liegt z.Zt. 14,6% des Bruttoentgelts, von denen der AG die Hälfte zahlt. Und da ist es bis zur Beitragsbemessungsgrenze völlig egal, wieviel verdient wird.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von denkmal »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Feb 2022, 13:28)

Der Krankenversicherungsbeitrag liegt z.Zt. 14,6% des Bruttoentgelts, von denen der AG die Hälfte zahlt. Und da ist es bis zur Beitragsbemessungsgrenze völlig egal, wieviel verdient wird.
Das weiß ich doch. Es ging mir darum, dass der GKV Beitrag nicht direkt mit den durchschnittlichen Ausgaben je versicherter Person zusammenhängt. Sondern eben nur von der persönlichen Leistungsfähigkeit (aus dem Erwerbseinkommen) abhängt - im Gegensatz zur PKV, wo eben jeder für sich seinen Beitrag für ein persönliches Risiko tragen muss - unabhängig von der Leistungsfähigkeit (durch Einkommen).
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 06:47 Wenn man es richtig macht, dann ist es tatsächlich einfach zu ermitteln. Falsch ist einfach die gesamten Gesundheitskosten zu nehmen, durch die Einwohner teilen und daraus einen Krankenversicherungsbeitrag abzuleiten. Die insgesamt anfallenden Gesundheitskosten werden schließlich nicht alle durch die Krankenkassen getragen. Manches davon wird privat bezahlt oder durch Steuern finanziert oder eben durch andere Kostenträger (Unfallversicherung, Rentenversicherung etc.). Richtig wäre es die Kosten der GKV zu nehmen und durch die Anzahl der Versicherten zu teilen. Dann ist man bei der KV bei etwa 275€ pro Versichertem und Monat. Dazu kommt dann noch die PV mit etwa 53€.
Was ist richtig?

Gesundheitskosten je Kopf im Jahr/12 ist also falsch?

https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 7_236.html

Die Quelle von Destatis ist die entsprechende Datenquelle der Bundesregierung selbst, die auch jeder nachlesen kann.

Was genau also ist "falsch" am Ansatz, die gesamten Gesundheitskosten durch die Anzahl der Bürger zu teilen - also die Zahl zu nehmen, die das Gesundheitsministerium je Kopf ausweist? Was ist falsch daran, bei den monatlichen Kosten dann diesen Betrag durch 12 zu teilen?

Und tut man das, kommt man bei 2019 auf 412€ - bei 2020 und den Folgejahren auf entsprechend höhere Werte, aber stets oberhalb von 400€.....

DEIN Rechenweg ist durchaus auch in gewissem Sinne valide - er beinhaltet nur nicht alle Gesundheitskosten! Eigenanteile von gesetzlich und privat Versicherten sind darin nicht enthalten. Auch nur teilweise enthalten sind die Beträge, die über Steuern einfließen. Letzten Endes ist es aber für meine Kernaussage auch nicht relevant, ob man 275€ GKV + 53€ PV zugrunde legt, oder die von mir genannten mehr als 400€. Relevant ist, dass derzeit der Staat für H4-Empfänger in Richtung GKV nur einen Minimalbeitrag einzahlt. Richtig wäre es, die tatsächlichen Kosten (über Steuern finanziert) einzuzahlen - da H4-Empfänger tendenziell mehr Kosten als der Schnitt verursachen, wäre das sogar höher als der Mittelwert. Man kann sicher auch begründen, nur den Mittelwert zu überweisen - ist schließlich der Mittelwert......aber nur den Minimalbeitrag zu zahlen, führt dazu, dass die sozialen Ausgleichszahlungen innerhalb der GKV-Gemeinschaft passieren, also ohne Beteiligung der PKV-Versicherten.

Würde man den PKV-Versicherten einen Beitrag aufbürden, um das sozial auszugleichen, wäre das noch zu verargumentieren. Tut man aber nicht. So sind PKV-Versicherte einfach an dieser Umverteilung nicht beteiligt. Das ist aus meiner Sicht nicht gerecht - zumindest solange nicht jeder Bürger das freie Recht hat, sich alternativ gesetzlich oder privat zu versichern - mit allen Konsequenzen.
WEIL es nicht jedem Bürger frei steht, sich zu versichern wie er oder sie will, ist es nicht richtig, dass eine privilegierte Klientel der privat Versicherten sich der Solidarität gewollt oder ungewollt entzieht.

Um nicht gleich das gesamte PKV/GKV-System über Bord schmeißen zu müssen, wäre es vernünftiger Ansatz, für die H4-Empfänger wenigstens den Mittelwert der aktuell GKV/GPV-Versicherten über Steuern zu finanzieren.
Inhaltlich wäre das eine moderate Entlastung der GKV/PKV-Versicherten (einschließlich deren Arbeitgeber) bei gleichzeitiger Belastung aller Steuerzahler (zu denen GKV/GPV-Versicherte ja auch zählen). Unterm Strich wären das Netto ein paar Euros mehr für GKV/GPV-Versicherte und ein paar Euros weniger für die PKV-Versicherten.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

denkmal hat geschrieben: Mi 16. Feb 2022, 12:16 Es ist aber systemisch nicht relevant, wer den Beitrag zahlt. Warum soll für eine Gruppe Versicherter ein anderer Beitrag gelten als für die anderen - nur weil sie den nicht selbst bezahlen? Und es gibt eben keine Relation Beitrag / Durchschnittsleistung bei der persönlichen Beitragsrechnung in der GKV.

Aktuell zahlt doch jemand mit 12 k € p.a. Erwerbseinkommen auch um die 80 € mtl. (mal grob gecheckt). Warum muss der Versicherte in diesem Fall NICHT die Durchschnittsleistung an die Kasse zahlen (sondern auch "nur" einen Beitrag in ähnlicher Höhe wie der nicht Erwerbstätige)... Weil es das System ad absurdum führt...
Prinzipiell kann ein Staat seine Sozialversicherungen sozial organisieren, oder auch anders.
WENN man sich für die soziale Organisation entscheidet, sollte man aber annehmen, dass die Umverteilungskomponente dann gerecht organisiert wird.
Ob man die Umverteilungskomponente über das Steuerrecht oder das Sozialrecht organisiert - ist letzten Endes wenig relevant.
Relevant in Deutschland ist aber, dass die soziale Organisation der KV und PV nur für die ca. 90% der dort Versicherten organisiert ist - also nicht für die privat Versicherten.
Nun spricht nichts dagegen, dass man die Kranken- und Pflegeversicherung privat organisiert - auch diese Organisationsform hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile - privat Versicherte könnten dir von beidem ein Lied singen.

Was ich anprangere ist lediglich die Tatsache, dass für ca. 90% der Bürger die KV und PV in einer solidarischen Versicherung organisiert ist, während 10% sich anders versichern. WER sich anders versichern darf, ist gesetzlich geregelt - aber keineswegs beliebig und frei. Es steht eben nicht jedem Bürger frei, dass er oder sie sich privat versichert - das können nur bestimmte Berufsgruppen bzw. Einkommensbezieher.

Auch das kann man so organisieren - auch wenn ich das nicht für gut halte, ist das noch lange nicht völlig ungerecht.
Ungerecht wird es dann, wenn man an Menschen denkt, die ihr Existenzminimum nicht selbst bestreiten können - dies also über Hilfe durch den Staat organisiert bekommen.

Wer muss für die entsprechenden Kosten aufkommen? Und in welchem Umfang?
Und HIER schlägt die Ungerechtigkeitskeule zu - für die Solidarität mit diesen Bürgern verpflichtet unser Staat die gesetzlich Versicherten, und lässt die privat Versicherten außen vor.
Als Beitrag zahlt der Staat aus Steuermitteln dann nur den Minimalbeitrag, und nicht den Beitrag, der die Kosten deckt. Diese Beiträge werden von allen Bürgern über Steuern bezahlt - also sowohl von Bürgern die gesetzlich versichert sind, als auch von denen, die privat versichert sind. Würde der Staat die tatsächlichen Kosten aus Steuermitteln bezahlen, wäre das nicht zu kritisieren. Da er aber nur den Minimalbeitrag in das Solidarsystem der GKV überweist, ist das faktisch eine Mehrbelastung der gesetzlich Versicherten, und eine Subventionierung der privat Versicherten.

Könnte jeder Bürger frei wählen, ob er oder sie gesetzlich oder privat versichert sein wollte, könnte man das noch als individuelle Entscheidung durchgehen lassen. Da es diese Freiheit aber nicht gibt, ist es faktisch eine Ungleichbehandlung von Bürgern - und zwar zu Lasten der gesetzlich versicherten, und zu gunsten der privat Versicherten. Das sollte geändert werden.

Das kann man leicht ändern - und die Mehrkosten für privat-Versicherte sind unterm Strich überschaubar - die Entlastung der gesetzlich Versicherten auch. Es wäre aber deutlich gerechter!
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben: Fr 25. Feb 2022, 23:55

Gesundheitskosten je Kopf im Jahr/12 ist also falsch?

Falsch ist (wie du es nicht nur hier sondern auch in anderen Threads machst) daraus den notwendigen durchschnittlichen GKV-Beitrag abzuleiten. Hatte ich so geschrieben. Das solltest selbst du verstehen ohne gleich wieder einen halben Roman zu schreiben, der mit meiner Aussage nur wenig zu tun hat.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 08:51 Falsch ist (wie du es nicht nur hier sondern auch in anderen Threads machst) daraus den notwendigen durchschnittlichen GKV-Beitrag abzuleiten. Hatte ich so geschrieben. Das solltest selbst du verstehen ohne gleich wieder einen halben Roman zu schreiben, der mit meiner Aussage nur wenig zu tun hat.
Es ist nicht entscheidend, ob 400€+x oder 300€+x der richtige Betrag wären - entscheidend ist, dass die derzeitig gezahlten Beiträge (100€+x) substantiell zu wenig sind. Die PKV-Versicherten sind an der fehlenden Differenz nicht hinreichend beteiligt.


Kurz genug? Kannst du es so nachvollziehen? Wenn nicht, dann verweise ich doch auf die längeren Beiträge meinerseits dazu!
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 23:23 Es ist nicht entscheidend, ob 400€+x oder 300€+x der richtige Betrag wären - entscheidend ist, dass die derzeitig gezahlten Beiträge (100€+x) substantiell zu wenig sind. Die PKV-Versicherten sind an der fehlenden Differenz nicht hinreichend beteiligt.

Was ändert das dass du falsch gerechnet hast? Worauf sich meine Anmerkung bzgl. deines falschen Rechnungwegs bezogen hat geht aus meinem Post ja hervor.
Du könntest dich ja auch bedanken, dass ich dich auf diesen Denkfehler hingewiesen habe, statt rumzueiern. Schließlich gehst du mit dieser falsch berechneten Zahl auch in anderen Threads hausieren. Dank meines HInweises kannst du das in Zukunft nun richtig darstellen. Gern geschehen.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 23:58 Was ändert das dass du falsch gerechnet hast? Worauf sich meine Anmerkung bzgl. deines falschen Rechnungwegs bezogen hat geht aus meinem Post ja hervor.
Du könntest dich ja auch bedanken, dass ich dich auf diesen Denkfehler hingewiesen habe, statt rumzueiern. Schließlich gehst du mit dieser falsch berechneten Zahl auch in anderen Threads hausieren. Dank meines HInweises kannst du das in Zukunft nun richtig darstellen. Gern geschehen.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt falsch gerechnet, sondern immer meine Berechnungsansätze transparent offen gelegt - war auch erfolgreich, du konntest ja nachrechnen.

Ich halte es noch immer für richtig, wenn über Steuern 412€ in das GKV/GPV-System für H4-Empfänger einfließen würden - das IST die korrekte Rechnung, denn das sind die Gesundheitskosten im Mittel.
Davon abziehen kann man die Eigenleistungen der H4-Empfänger, die bereits im H4-Satz enthalten sind, und steuerliche Beträge, die bereits die H4-Empfänger mit adressieren. Der richtige Wert wird dann in der Folge irgendwo zwischen 300€ und 400€ liegen - letzten Endes ist das für meine Argumentation irrelevant. Relevant - und das verstehst du leider noch immer nicht - ist der Punkt, dass die derzeitigen ca. 100€+x deutlich zu niedrig sind.

Schade, dass du das Wesentliche noch immer nicht verstehst.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:04
Ich halte es noch immer für richtig, wenn über Steuern 412€ in das GKV/GPV-System für H4-Empfänger einfließen würden - das IST die korrekte Rechnung, denn das sind die Gesundheitskosten im Mittel.
Das sind aber nicht die Kosten für die Leistungen der Krankenkassen, also ist das das vollkommen sinnfrei.

Die Kosten für das RKI z.B. werden wohl kaum von den Krankenkassen bezahlt.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Atue001 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:10 Das sind aber nicht die Kosten für die Leistungen der Krankenkassen, also ist das das vollkommen sinnfrei.

Die Kosten für das RKI z.B. werden wohl kaum von den Krankenkassen bezahlt.
Noch immer weichst du aus und beschäftigst dich nicht mit dem Wesentlichen. Warum?

Kernbotschaft (nochmals verkürzt - extra für dich): Derzeit zahlt die Bundesregierung für H4-Empfänger deutlich weniger in die GKV/GPV ein, als Kosten verursacht werden. Die fehlenden Gelder zur Finanzierung der GKV/GPV bringt das Solidarsystem der GKV/GPV-Versicherten auf - die PKV-Versicherten sind daran nicht in gleicher Weise beteiligt. DAS IST UNGERECHT.

Ist das so schwer?
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von denkmal »

Atue001 hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 00:05 ..fullquote
Nochmal: Warum soll man für einige Versicherte einen anderen Beitrag berechnen?
GKV ist solidarisch mit den GKV Mitgliedern, PKV ebenso (mit ihren Mitgliedern). Die Beitragsberechnung ist eben unteschiedlich (Leistungsvermögen vs. persönliche Risikoeinschätzung). Dann müsste doch jedes GKV Mitglied beitragstechnisch ebenso behandelt werden wie die durch Steuern finanzierten Vesicherten (Mindestbeitrag in zu erwartender Durchschnittshöhe der Leistungen - für jeden Versicherten - auch Kinder?).
Es ist aber systemisch nicht relevant, wer den Beitrag zahlt. Warum soll für eine Gruppe Versicherter ein anderer Beitrag gelten als für die anderen - nur weil sie den nicht selbst bezahlen? Und es gibt eben keine Relation Beitrag / Durchschnittsleistung bei der persönlichen Beitragsrechnung in der GKV.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von denkmal »

Atue001 hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:29 Noch immer weichst du aus und beschäftigst dich nicht mit dem Wesentlichen. Warum?

Kernbotschaft (nochmals verkürzt - extra für dich): Derzeit zahlt die Bundesregierung für H4-Empfänger deutlich weniger in die GKV/GPV ein, als Kosten verursacht werden. Die fehlenden Gelder zur Finanzierung der GKV/GPV bringt das Solidarsystem der GKV/GPV-Versicherten auf - die PKV-Versicherten sind daran nicht in gleicher Weise beteiligt. DAS IST UNGERECHT.

Ist das so schwer?
Ja. Gerecht ist immer subjektiv, jeder sieht das anders. Fast jedes Mitglied zahlt eben nicht den durchschnittlichen Kostensatz, sondern einen Beitrag nach eigenem Leistungsvermögen Müsste als systemisch der H4 Empfänger eigentlich keinen Beitrag zahlen (beitragsfreie Versicherung)? Der Staat bezuschusst das doch eben schon aus Steuermitteln.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von lili »

Hartz 4 Sanktionen sollen bis zum 31.12.2022 ausgesetzt werden

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... n-hartz-iv

Mit der Einführung des Bürgergelds soll es eine neue Regelung bezüglich der Mitwirkungspflichten geben.

Ich persönlich glaube, dass sie die Meldeversäumnisse nicht mehr wirklich sanktionieren werden, sondern eher eine Ablehnung eines Stellenangebots.

Das ist eher so meine Vermutung.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:04
Ich halte es noch immer für richtig, wenn über Steuern 412€ in das GKV/GPV-System für H4-Empfänger einfließen würden - das IST die korrekte Rechnung, d .
Nein, das ist völlig falsch.
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:29

Kernbotschaft (nochmals verkürzt - extra für dich): Derzeit zahlt die Bundesregierung für H4-Empfänger deutlich weniger in die GKV/GPV ein, als Kosten verursacht werden.
Auch die Gruppe der "Niedriglöhner" zahlt deutlicher weniger an Beiträgen, als sie an Kosten verursachen.

Dafür zahlen die PKV Versicherten im Durchschnitt wesentlich mehr für die gleichen Behandlungen als die GKV für ihre Versicherten bezahlt.

Was ist daran so schwer zu verstehen?
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 20:27 Dafür zahlen die PKV Versicherten im Durchschnitt wesentlich mehr für die gleichen Behandlungen als die GKV für ihre Versicherten bezahlt.
Quelle?
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von Realist2014 »

jack000 hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 20:50Quelle?

meine Rechnungen die ich bezahlen darf ....
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 20:51 meine Rechnungen die ich bezahlen darf ....
nee, ich meine so eine richtige Quelle ... (Zitat/Link und so ein Gedöns wie hier üblich)
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Re: HartzIV - Sammelstrang

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Atue001 hat geschrieben: So 27. Feb 2022, 00:29 Noch immer weichst du aus und beschäftigst dich nicht mit dem Wesentlichen. Warum?

Kernbotschaft (nochmals verkürzt - extra für dich): Derzeit zahlt die Bundesregierung für H4-Empfänger deutlich weniger in die GKV/GPV ein, als Kosten verursacht werden. Die fehlenden Gelder zur Finanzierung der GKV/GPV bringt das Solidarsystem der GKV/GPV-Versicherten auf - die PKV-Versicherten sind daran nicht in gleicher Weise beteiligt. DAS IST UNGERECHT.
Also nochmal ganz langsam. Ich habe dich auf einen Fehler in deiner Rechnung hingewiesen. Auf meinen Post geht genau hervor auf welchen Teil deines Posts ich mich beziehe. Nicht ich weiche aus - du tust es. Indem es dir offenbar schwer fällt zuzugeben was für einen Quark du zusammenrechnest und dann noch das offensichtliche leugnest. Anscheinend ist dir aber überhaupt nicht bewusst, was überhaupt so in die Gesundheitskosten einfließt und was für Kostenträger sich dahinter verbergen. Da hättest du allerdings nur mal deine Quelle etwas genauer ansehen müssen. Aber das ist wohl schon zuviel verlangt.

Zum Rest deines Posts habe ich mich gar nicht geäußert. Da sehe ich auch keinen Bedarf. Das Wesentliche hat der User denkmal schon ausgeführt. Einzig könnte ich dich noch darauf hinweisen, dass auch deine Anmerkung, dass sich die 90% der Krankenversicherten, die in der GKV sind solidarisch die Kosten der H4-Empfänger tragen. Auch das ist Käse. Denn wenn, dann tragen nur diejenigen die Kosten die tatsächlich über dem notwendigen Durchnittsbeitrag für die Leistungen (GKV etwa 275 €) als Beitrag bezahlen. Und das sind längst nicht alle, die versichert sind. Die GKV hat jede Menge Mitglieder, die weniger oder sogar gar nichts bezahlen. Und die tragen überhaupt keine Kosten für H4 -Empfänger. Im Gegenteil, die profitieren vom Solidarprinzip der GKV (genau wie die H4-Empfänger).
Aber sinnlos das mit dir zu diskutieren, da du selbst das Offensichtliche noch leugnest. Insofern ist die Diskussion damit für mich beendet.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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