Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Wahlfreiheit für Beamte sinnvoll?

Ja, Wahlfreiheit sollte es geben, um in die GKV zu kommen
10
38%
Jein, Beamte sollten grundsätzlich gesetzlich versichert sein
13
50%
Nein, Beamte sollten nur bei der PKV unterstützt werden
1
4%
Sonstiges -> Kommentar
2
8%
 
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3x schwarzer Kater
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 15:17)

Wobei die meisten Studenten bei den Eltern in der GKV mitversichert sind.

Nicht wenn die Eltern in der PKV sind. Um die geht es ja hauptsächlich.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Realist2014
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Jan 2022, 15:20)

Nicht wenn die Eltern in der PKV sind. Um die geht es ja hauptsächlich.
nun, diese Studenten waren dann ja meist schon als Kinder in der PKV....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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3x schwarzer Kater
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 15:24)

nun, diese Studenten waren dann ja meist schon als Kinder in der PKV....
Wobei der Sinn des Studententarifs wohl eher darin begründet ist, eine günstige Tarifoption für Studenten zu schaffen, die das 25. Lebensjahr vollendet haben. Analog zur Mitversicherung in der GKV verlieren ab diesem Alter die Kinder von Beamten, die ja größtenteils privatversichert sind den Beihilfeanspruch.
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syna
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Kölner1302 hat geschrieben:(16 Jan 2022, 08:03)

Das System aus GKV und PKV ist aber sehr stabil. Denn ohne die PKV könnte die GKV ihre niedrigen Beiträge nicht halten.
Denn die Preise der ärztlichen Leistungen und Medikamente sind für GKV und PKV unterschiedlich - für die PKV meist ca zehnmal so hoch.
Schauen Sie zB bei DocMorris nach den Preisen für Medikamente - meinetwegen Xarelto - für Privat- und Kassenpatienten.
Ähnlich sieht es auch bei der Vergütung ärztlicher Leistungen aus
Auf diese Weise finanzieren die PKV Versicherten das gesamte Gesundheitssystem maßgeblich.
Nun, das wird vielen Menschen gerne suggeriert: Die PKV hält das System stabil,
hält die GKV-Beiträge niedrig usw. ... :?

Jedoch -- bei genauerem Hinsehen ist das völlig falsch. Wenn wir uns einmal - von Außen -
die Geldflüsse ansehen, dann fällt sofort dieses "falsche Narrativ" auf.

Nehmen wir mal einen durchschnittlichen, normalen Arbeitnehmer. Dieser hat 4500 Euro
Einkommen und zahlt 700 Euro Beitrag (einschließlich Arbeitgeberanteil). Von diesen 700 Euro
werden etwa 350 Euro verwendet, um damit die medizinische Versorgung von
Einkommensschwachen zu finanzieren, während ein privat Versicherter mit genau dem
gleichen Einkommen nicht einen einzigen Euro für die Solidargemeinschaft aufbringt und
das Geld ganz dafür ausgeben kann, sich selbst eine bessere medizinische Behandlung zu
kaufen und sogar noch etwas fürs eigene Alter zurückzulegen.

Der gesetzlich Versicherte, der freiwillig bei hohem Einkommen Monat für Monat mehr
als 350 Euro in die Solidarität zahlt, muss im Falle einer Erkrankung im Wartezimmer
ausharren, bis der Privatpatient, der sich um diese Zahlung drückt, fertig behandelt
wurde. Danach muss er sich vom Arzt oft behandeln lassen, als ob er der Ausnutzer des
Systems wäre, nur weil er für den Arzt nicht so lukrativ ist. :mad:

Gucken wir noch ein bißchen abstrakter von Außen auf das System, dann
fällt auf: Die PKV nutzt priviligiert die von allen Steuerzahlern bezahlten teuren
Klinikeinrichtungen, zu denen GKV-Versicherte i.d.R. weniger oder kaum Zugang
haben. :mad2:

Wir sehen insgesamt, dass die Private Krankenversicherung keineswegs das
System subventioniert, sondern sie bezahlt nur die Luxusversorgung ihrer
Versicherten und profitiert von der Subvention durch die ihren eigenen
Mitgliedern erlassenen Solidarbeiträge. :(
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Realist2014
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(19 Jan 2022, 20:18)

Nun, das wird vielen Menschen gerne suggeriert: Die PKV hält das System stabil,
hält die GKV-Beiträge niedrig usw. ... :?

Jedoch -- bei genauerem Hinsehen ist das völlig falsch. Wenn wir uns einmal - von Außen -
die Geldflüsse ansehen, dann fällt sofort dieses "falsche Narrativ" auf.

Nehmen wir mal einen durchschnittlichen, normalen Arbeitnehmer. Dieser hat 4500 Euro
Einkommen und zahlt 700 Euro Beitrag (einschließlich Arbeitgeberanteil) :(
Da sind dann die nicht arbeitende Ehefrau und die Kinder auch mitversichert....

Bei der PKV müssen die alle einzeln versichert werden...
Gucken wir noch ein bißchen abstrakter von Außen auf das System, dann
fällt auf: Die PKV nutzt priviligiert die von allen Steuerzahlern bezahlten teuren
Klinikeinrichtungen, zu denen GKV-Versicherte i.d.R. weniger oder kaum Zugang
haben.
Das ist schlicht und einfach UNSINN.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Kölner1302 »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 15:24)

nun, diese Studenten waren dann ja meist schon als Kinder in der PKV....
Und was ist dieses:
https://www.debeka.de/produkte/versiche ... index.html
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Atue001 »

Kölner1302 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 14:51)

Und welchen Vorteil hatten denn dann die gesetzlich Versicherten davon? Was würde sie dieser Vorteil ggf. kosten?
Diese Frage ist spannend - aber inhaltlich führt sie in die Irre.

Aktuell haben wir es mit zwei verschiedenen systemischen Ansätzen zu tun. GKV und PKV sind in vielen Elementen fundamental unterschiedlich organisiert.
Bei den GKV-Versicherten besteht der begründete Anfangsverdacht, dass insgesamt im Gesundheitssystem Mitglieder des PKV-Systems besser oder wenigstens bevorzugt behandelt werden.
Bei den PKV-Versicherten besteht der begründete Eindruck, dass sie für diese erwartete Besserbehandlung ja auch mehr Geld bezahlen.

Die Kernfrage ist: Wollen wir als Gesellschaft die Existenz zweier solcher parallel existierender Systeme akzeptieren, oder sollte man zu einem einheitlichen System übergehen?
Und DIESE Frage würde ich klar damit beantworten, dass mehrere verschiedene Systeme dann und auch nur genau dann akzeptabel sind, wenn beide Systeme allen zur Verfügung stehen, also auch von allen genutzt werden können, man also als Individuum die Wahl hat. Und zwar idealerweise nicht nur eine einmalige Wahl, sondern immer wieder.

Das ist aber derzeit nicht der Fall.
Es gibt klare Voraussetzungen, die du erfüllen musst, damit du dich in das System der PKV einordnen kannst. WENN du dich dort einordnest, dann hast du aber sowohl alle Vorteile, als auch alle Nachteile des PKV-Systems mitzunehmen - ein Wechsel zurück ist nicht wirklich vorgesehen, und kann ganz praktisch auch nur dann erfolgen, wenn bestimmte Rahmenbedingungen so eintreten, dass dies ermöglicht wird.
Dazu kommt noch: Innerhalb des PKV-Systems ist Konkurrenz Mangelware. Aufgrund der Rahmenbedingungen der PKV ist zwar theoretisch ein Wechsel zwischen Gesellschaften über die Jahre hinweg möglich, aber ganz praktisch regelmäßig finanziell wenig attraktiv.

Ein ideales Gesundheitssystem für einen demokratischen Staat stelle ich mir anders vor!

Schaut man allerdings inhaltlich auf die Organisationsformen von GKV und PKV, dann stellt man fest, dass in der GKV mehrere Themenstellungen miteinander verwoben sind, die eigentlich nur wenig miteinander zu tun haben. Die GKV ist als Solidarversicherung organisiert, und kümmert sich um eine Familienversicherung. Nur - auf der Kostenseite ist es völlig egal, ob ein Milliardär oder ein Hartz IV Empfänger eine Behandlung bekommt - die Kosten für die Behandlung ändern sich nicht durch die finanziellen Möglichkeiten des Patienten.
Rein aus der Sachlogik heraus ist es deshalb richtiger, das KV-Wesen im Gesundheitssystem mehr nach Art der PKV zu organisieren, als nach dem Wesen der GKV. In der GKV gibt es heute einige Elemente die auf sozialen Ausgleich organisiert sind - doch sozialer Ausgleich bezüglich der Finanzen gehört ins Steuerrecht, nicht ins Sozialrecht. Deshalb bin ich ein Fan davon, im Gesundheitswesen mehr nach dem Prinzip der Kopfpauschalen zu organisieren.

WENN man das aber tut, dann muss es dazu natürlich auch eine Gegenbewegung im Steuerrecht geben! Der soziale Ausgleich, der heute innerhalb der GKV organisiert ist, muss in seiner finanziellen Wirkung dann im Steuerrecht abgebildet werden.
DORT gehört sie aber auch hin - denn HEUTE findet die soziale Umverteilung innerhalb des GKV-Systems ja statt - aber die PKV-Versicherten sind außen vor. Wäre die Umverteilung im Steuerrecht organisiert, wären die PKV-Versicherten mit beteiligt, was aus der Sache heraus richtig wäre.

Umverteilung gehört meiner Überzeugung nach auch ins Steuerrecht, weil das Steuerrecht derzeit viel besser und treffgenauer die individuellen Lebensverhältnisse berücksichtigt, als dies beispielsweise im Umverteilungssystem der GKV derzeit stattfindet.

Wenn du also fragst, was hat der GKV-Versicherte davon....dann wäre auf der Leistungsseite ein Grund, dass es nach einer solchen Reform bei den Ärzten keinen Grund mehr gäbe, PKV-Versicherte bevorzugt zu behandeln.
Ob das ein Vorteil ist, oder ob dieser Vorteil mit höheren Beiträgen einhergeht - da ist wohl letzteres der Fall. ABER: Der soziale Ausgleich sollte bei einer gleichzeitigen Überarbeitung des Steuerrechts dazu führen, dass das weitgehend neutral abgebildet werden kann.......

NACH einer solchen Umgestaltung des Versicherungswesens wäre es sowohl für PKV als auch GKV Versicherte frei, sich jederzeit einen besseren Tarif im Sinne von Leistungen zu suchen - ggf. dann über individuell zu bezahlende Mehrkosten. Man könnte aber auch endlich wirklich frei zwischen den Tarifen von unterschiedlichen Anbietern sowohl der GKV als auch der PKV wählen, so dass endlich echter Wettbewerb stattfinden würde, anstatt wie bisher nur ein Scheinwettbewerb.

Unterm Strich würde damit erstmalig der Versicherer das beste Angebot machen können, der tatsächlich auch die besten Prozesse hat. HEUTE gewinnt der Versicherer, dem es gelingt, die Versichertengruppe für sich zu gewinnen, die am wenigsten die Leistungen in Anspruch nimmt......DAS hat mit Wettbewerb im Sinne einer Marktwirtschaft nichts zu tun, sondern ist nur Scheinwettbewerb zum Wohle der Eigner der Versicherung.

Ob und was genau eine solche Reform die GKV-Versicherten kosten würde.....das kommt darauf an! Nämlich darauf wie es konkret gestaltet wird. RICHTIG wäre es, die Umverteilungskomponenten aus der GKV ins Steuerrecht zu übernehmen. Würde man das konsequent durchziehen, wäre eine solche Reform im ersten Schritt ein Nullsummenspiel - die Vorteile würden sich aber durch den verstärkten Wettbewerb der Anbieter im Laufe der Zeit ergeben - weil es dann dazu kommen würde, dass Effizienz und Effektivität endlich in diesem Thema überhaupt eine Rolle spielen würden. Mehr Wettbewerb unter den Anbietern wird zu niedrigeren Preisen führen - davon profitieren dann auch alle Versicherten.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Kölner1302 »

Atue001 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 00:21)
Ein solch radikaler Umbau birgt aber die Gefahr in sich, dass danach gar nichts mehr funktioniert.

Und das alles nur damit man im Wartezimmer nicht beobachten muss dass einige weniger offenbar nicht so lange warten müssen?

"Wenn du also fragst, was hat der GKV-Versicherte davon....dann wäre auf der Leistungsseite ein Grund, dass es nach einer solchen Reform bei den Ärzten keinen Grund mehr gäbe, PKV-Versicherte bevorzugt zu behandeln."

Dies ist aber kein Vorteil des GKV-Versicherten, sondern nur ein Nachteil des PKV - Versicherten.

Eine reine Neiddebatte.
Sozialen Fortschritt will derjenige, der den Benachteiligten eine Verbesserung verschaffen will.
Aus Neid handelt dagegen derjenige, der den Bevorteilten eine Verschlechterung verschaffen will.
Ein feiner, aber großer Unterschied.
Und in Ihrem Vorschlag sollen die nach Ihrer Ansicht Privilegierten einen Nachteil erleiden, und zwar um jeden Preis, ohne dass es den Benachteiligten Vorteile bringt, bzw.sogar dann, wenn die vermeintlich Benachteiligten Nachteile davon haben.
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syna
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

syna hat geschrieben: Die PKV nutzt priviligiert die von allen Steuerzahlern bezahlten teuren
Klinikeinrichtungen, zu denen GKV-Versicherte i.d.R. weniger oder kaum Zugang
haben.
Realist2014 hat geschrieben:(19 Jan 2022, 21:30)
Das ist schlicht und einfach UNSINN.
Ich erklär's Ihnen gerne. :D

In den Krankenhäusern werden fast alle Geräte, die großen Kernspintomographen, die gesamte Infrastruktur der Klinik und der größte Teil des betreuenden Personals von den Kassenpatienten beziehungsweise durch Steuergelder bezahlt. Die wissenschaftliche Forschung wird ebenfalls fast ausschließlich durch Steuergelder - also von allen - finanziert. Die Privatpatienten werden in diesem System mitbehandelt. Ihr Honorar fließt dabei zum größten Teil den Ärzten zu, die oft auch noch von dringenderer Arbeit abgehalten werden. Trotzdem wird seitens der PKV von Subvention gesprochen?

Wenn jeder Arzt oder jede Klinik entweder nur gesetzlich Versicherte oder nur privat Versicherte behandeln dürfte, wäre das private System in kürzester Zeit am Ende. In einem solchen System wäre jede Quersubvention ausgeschlossen, und schnell würde klar, in wie vielen Bereichen das private System parasitär vom gesetzlichen lebt.

Gemeint sind hier nicht die Versicherten, sondern die PKV-Unternehmen: Sie wären nicht in der Lage, eine Krankenhausversorgung für ihre Patienten auch nur im Ansatz sicherzustellen. Sie nutzen die Infrastruktur des Steuerzahlers und der gesetzlichen Kassen und bezeichnen das sie bewirtenden System auch noch als marode.

Man muss leider sagen: Die Private Krankenversicherung kann politisch nur überleben, weil die meisten Entscheidungsträger in Deutschland dort versichert sind: Politiker, Professoren, Spitzenbeamte der Regierung, Unternehmer, Fernsehmacher, Journalisten. Die niedergelassenen Ärzte, die Chefärzte, die Universitätsprofessoren, zahlreiche Gutachter im Gesundheitswesen und Sachverständige, die Pharmaindustrie und die Medizinprodukte-Industrie wollen die Zweiklassenmedizin durch die Private Krankenversicherung, weil sie höhere Gewinne bringt.

BTW es gibt also schon gewichtige Gründe, warum viele Parteien im Bundestag (Grüne, SPD, Linke) die PKV schlicht abschaffen wollen. :thumbup:
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jorikke
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von jorikke »

syna hat geschrieben:(20 Jan 2022, 08:18)

[Fullquote]
Wenn, wie sie in ihrem ersten Absatz schreiben, die Krankenhauseinrichtungen in erster Linie durch Steueraufkommen finanziert werden, und Privatpatienten die im Allgemeinen die höher Verdienenden sind, durch ihr Steueraufkommen doch überproportional an der Finanzierung beteiligt sind.
Das gilt auch für die ges. Versicherten, die über der Beitragsbemessungsgrenze liegen, die höchsten Beiträge und gleichzeitig hohe Steuern zahlen.
Ihre einseitige Betrachtungsweise ist grotesk.
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Realist2014
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(20 Jan 2022, 08:18)
Ich erklär's Ihnen gerne. :D
In den Krankenhäusern werden fast alle Geräte, die großen Kernspintomographen, die gesamte Infrastruktur der Klinik und der größte Teil des betreuenden Personals von den Kassenpatienten beziehungsweise durch Steuergelder bezahlt.
Falsches wird auch durch Wiederholung nicht richtiger.
Die PKV-Versicherten bezahlen pro Kopf ja mehr als die GKV-Versicherten..... . Sowohl an Beitrag pro Kopf an die Versicherungen als auch für die Leistungen an die Leistungserbringer
Und da es sich meist um "Besserverdiener" handelt, bezahlen diese auch pro Kopf mehr Steuern ..
Also ist es genau anders rum.
Wenn jeder Arzt oder jede Klinik entweder nur gesetzlich Versicherte oder nur privat Versicherte behandeln dürfte, wäre das private System in kürzester Zeit am Ende. In einem solchen System wäre jede Quersubvention ausgeschlossen, und schnell würde klar, in wie vielen Bereichen das private System parasitär vom gesetzlichen lebt.
Die nächste Falschaussage. Es gibt ja Kliniken, die nur Privatpatienten behandeln- die sind ganz und gar nicht "am Ende"....
Gemeint sind hier nicht die Versicherten, sondern die PKV-Unternehmen: Sie wären nicht in der Lage, eine Krankenhausversorgung für ihre Patienten auch nur im Ansatz sicherzustellen.
Es ist nicht die Aufgabe von Versicherungen, die Leistungen sicher zu stellen. Oder reparieren die KFZ-Versicherungen die Fahrzeuge ihrer Versicherten "selber"??????
Nein, sie übernehmen die KOsten- genau wie die PKven für die Behandlungen ihrer Versicherten in den Krankemhäuser usw.
Man muss leider sagen: Die Private Krankenversicherung kann politisch nur überleben, weil die meisten Entscheidungsträger in Deutschland dort versichert sind: Politiker, Professoren, Spitzenbeamte der Regierung, Unternehmer, Fernsehmacher, Journalisten. Die niedergelassenen Ärzte, die Chefärzte, die Universitätsprofessoren, zahlreiche Gutachter im Gesundheitswesen und Sachverständige, die Pharmaindustrie und die Medizinprodukte-Industrie wollen die Zweiklassenmedizin durch die Private Krankenversicherung, weil sie höhere Gewinne bringt.
Es gibt keine "Zweiklassenmedizin"- in den Operationsbereichen oder den Intensivstationen usw. wird nicht zwischen GKV oder PKV unterschieden
Der Unterschied- zum Beispiel im Krankenhaus- besteht in den "Kontextleistungen" wie Einzelzimmer, besseres Essen usw...
Weiterhin auch bei der Kostenübernahme, welche der GKV Versicherte auch durch eine private Zusatzversicherung erhalten kann.
BTW es gibt also schon gewichtige Gründe, warum viele Parteien im Bundestag (Grüne, SPD, Linke) die PKV schlicht abschaffen wollen. :thumbup:
Yoh, linke Umverteilungsträume....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Kölner1302 »

syna hat geschrieben:(20 Jan 2022, 08:18)
Was nur sehr sehr wenige zu sehen bekommen, sind die Abrechnungen Krankenhäuser Apotheken und Ärzte mit den GKV und den PKV, und zwar so, dass man sie vergleichen kann.
Die Preise sind für GKV Versicherte und PKV Versicherte krass unterschiedlich.
Auch wenn ein Krankenhaus ein sehr teures Gerät wie ein MRT ankauft und dieses der großen Masse der GKV Patienten und der kleinen Minderheit der PKV Versicherten zur Verfügung stellt, zahlen die PKV Versicherungen über die Leistungsabrechnung einen stark überprportionalen Teil dieser teuren Geräte.
GKV und PKV bedingen einander. Keines der beiden Systeme kann ohne das andere überleben.
Ohne PKV würden alle Leistungen des Gesundheitssystems erheblich teurer und d.h. die Beiträge zur GKV würden erheblich steigen. Die PKV hängt sehr stark von den vielen dort Versicherten beihilfeberechtigten Beamten, Richter und Soldaten ab.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Atue001 »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 03:15)

Ein solch radikaler Umbau birgt aber die Gefahr in sich, dass danach gar nichts mehr funktioniert.

Und das alles nur damit man im Wartezimmer nicht beobachten muss dass einige weniger offenbar nicht so lange warten müssen?

"Wenn du also fragst, was hat der GKV-Versicherte davon....dann wäre auf der Leistungsseite ein Grund, dass es nach einer solchen Reform bei den Ärzten keinen Grund mehr gäbe, PKV-Versicherte bevorzugt zu behandeln."

Dies ist aber kein Vorteil des GKV-Versicherten, sondern nur ein Nachteil des PKV - Versicherten.

Eine reine Neiddebatte.
Sozialen Fortschritt will derjenige, der den Benachteiligten eine Verbesserung verschaffen will.
Aus Neid handelt dagegen derjenige, der den Bevorteilten eine Verschlechterung verschaffen will.
Ein feiner, aber großer Unterschied.
Und in Ihrem Vorschlag sollen die nach Ihrer Ansicht Privilegierten einen Nachteil erleiden, und zwar um jeden Preis, ohne dass es den Benachteiligten Vorteile bringt, bzw.sogar dann, wenn die vermeintlich Benachteiligten Nachteile davon haben.
Wenn man die Privilegierung einer Gruppe abschafft, ist das für diese Gruppe ein Nachteil.....wenn die zuvor nicht privilegierte Gruppe aber 8 mal größer ist, provitiert die Mehrzahl aller von einer solchen Umstellung.....

Mit Neid hat das wenig zu tun, sondern damit, ob man gesellschafltiche Differenzierung diskriminierend als gegeben hinnimmt, oder auch aus Einsicht sich der Erkenntnis anschließt, dass in diesem Kontext eine gleichbehandlung geboten wäre.

Es ist ja nicht so, dass alle PKV-Versicherten MEHR für das Gemeinwohl machen würden, als die GKV-Versicherten.......
Es ist auch nicht so, dass die Summe der PKV-Versicherten mehr für das Gemeinwohl machen würden, als die GKV-Versicherten.......

Es ist auch nicht so, dass ich den PKV-Versicherten etwas vorwerfen würde.....sie agieren heute einfach im Rahmen der geltenden Gesetze.....nur sind diese Gesetze nicht gut.


Umbauten des Finanzierungssystems unserer Krankenversicherungen und Pflegeversicherungen gab es in der Vergangenheit mehrere. Nie ist das System insgesamt zusammengebrochen. Warum sollte es zusammenbrechen, wenn auf der Einnahmeseite aus Sicht der Ärzte die Beiträge angeglichen würden?

In meinem Vorschlag haben die "Benachteiligten" einen klaren Vorteil! Und die relativ überschaubare menge der "Bevorteilten" haben nur einen kleinen Nachteil. Natürlich kann man das als heute Bevorteilter ablehnen....ist nur die Frage, ob das ethisch relevant ist...wohl eher nicht.



Gleichbehandlung vor dem Gesetz mag für ehemals privilegierte ein Nachteil sein......ist es aber deshalb verwerflich, dass man die Gleichbehandlung fordert?
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

Atue001 hat geschrieben:(21 Jan 2022, 01:25)


.........................
Gleichbehandlung vor dem Gesetz mag für ehemals privilegierte ein Nachteil sein......ist es aber deshalb verwerflich, dass man die Gleichbehandlung fordert?

Es gibt keine "Ungleichbehandlung" bei der medizinischen Versorgung zwischen den PKV Versicherten und den GKV Versicherten.

Der Unterschied besteht in der Festlegung der individuellen Beiträge ( Einkommen vs. individuellem Risikolevel) und der Höhe der Kostenübernahme bei zum Beispiele "Hilfsmitteln" wie Brillen usw... ( oder Einzelzimmer im KH usw.)
Wobei es ja auch bei den PKVen sehr unterschiedliche Verträge hinsichtlich der Leistungsübernahme gibt.
Dieses kann der GKV-Versicherte aber auch durch private Zusatzversicherungen erhalten
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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syna
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Kölner1302 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 13:59)
Was nur sehr sehr wenige zu sehen bekommen, sind die Abrechnungen Krankenhäuser Apotheken und Ärzte mit den GKV und den PKV, und zwar so, dass man sie vergleichen kann. Die Preise sind für GKV Versicherte und PKV Versicherte krass unterschiedlich.
Na, sehen Sie, da gibt's mal eine Aussage von Ihnen, die stimmt sogar.

Ein Kern-Charakteristikum des deutschen Gesundheitssystems ist die
"Duale Vergütung" im Gesundheitssystem. Kurz gesagt drücken wir mit
"Dualer Vergütung" aus, dass Ärzte und Krankenhäuser für die gleiche
Leistung unterschiedlich - also dual - bezahlt werden.

Die "Duale Vergütung" bedeutet, dass einige Patienten, nämlich
alle GKV-Versicherten, nach einem Standard-Tarif abgerechnet
werden. Das ist der EBM (Einheitlicher Bewertungsmaßstab) bzw.
EBMA (für zahnärztliche Leistungen).

Und dass andere Patienten, nämlich alle PKV-Patienten nach einem
höheren Tarif abgerechnet werden. Dieser höhere Tarif heißt GOÄ
(Gebührenordnung für Ärzte) bzw. GOZ (für Zahnärzte). Die Bezahlung
der PKV-Patienten kann sogar alternativ - vor der Behandlung -
wie in normalen privatwirtschaftlichen Verträgen üblich - frei
ausgehandelt und festgelegt werden.

Zur Erklärung:
------------------------
GKV = Gesetzliche Krankenversicherung. 90% der Bevölkerung
sind "gesetzlich" versichert.

PKV = Private Krankenversicherung. Etwa 10% der Bevölkerung
in Deutschland sind "privat" versichert. Manche nennen diese 10%
auch die "Privilegierten".

------------------------

Die Bezahlung der Ärzte und Kliniken durch die PKV-Patienten ist sehr
viel höher. So bekommt ein Arzt bei Behandlung eines PKV-Patienten
oft mehr als das Doppelte, oft sogar mehr als das Dreifache wie er für
die gleiche Behandlung eines GKV-Patienten bekommen würde. Das ist
die "Duale Vergütung".
Kölner1302 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 13:59)
Auch wenn ein Krankenhaus ein sehr teures Gerät wie ein MRT ankauft und dieses der großen Masse der GKV Patienten und der kleinen Minderheit der PKV Versicherten zur Verfügung stellt, zahlen die PKV Versicherungen über die Leistungsabrechnung einen stark überprportionalen Teil dieser teuren Geräte.
Nein.

Der überwiegende Teil des Investitionen für Facilities und Geräte
kommt aus dem Budget des Landes - und somit des Steuerzahlers.
Er wird also über Steuern - von jedem solidarisch nach Einkommen -
bezahlt. Dennoch profitieren PKV-Patienten weit überproportional davon.
Kölner1302 hat geschrieben:(20 Jan 2022, 13:59)
GKV und PKV bedingen einander. Keines der beiden Systeme kann ohne das andere überleben.
Ohne PKV würden alle Leistungen des Gesundheitssystems erheblich teurer und d.h. die Beiträge zur GKV würden erheblich steigen. Die PKV hängt sehr stark von den vielen dort Versicherten beihilfeberechtigten Beamten, Richter und Soldaten ab.
Auch hier: Leider nein.

Sie hatten selbst oben die "sehr unterschiedliche Bezahlung" erwähnt. Man nennt
dieses Phänomen auch "Duale Vergütungsstruktur". Diese "Duale Vergütungsstruktur"
hat eine Reihe negativer Einflüsse auf das Gesundheitssystem zur Folge wie z.B.:

-- Fehlalloktionen in fast jedem Bereich
-- Forschungsleistungen in DE viel schlechter
-- Uneffiziente duale Strukturen

Jeder einzelne Punkt ist leider etwas komplexer - und kann nicht in wenigen
Sätzen abgehandelt werden. Das Resultat dabei ist: Die durch GKV und PKV
bedingte duale Vergütungsstruktur hat eine Reihe negativer Einflüsse
auf das Gesundheitssystem. Eine Reform ist da mehr als überfällig.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Ist das alles eine Neiddebatte?
Atue001 hat geschrieben:(21 Jan 2022, 01:25)

Wenn man die Privilegierung einer Gruppe abschafft, ist das für diese Gruppe ein Nachteil.....wenn die zuvor nicht privilegierte Gruppe aber 8 mal größer ist, provitiert die Mehrzahl aller von einer solchen Umstellung.....

Mit Neid hat das wenig zu tun, sondern damit, ob man gesellschafltiche Differenzierung diskriminierend als gegeben hinnimmt, oder auch aus Einsicht sich der Erkenntnis anschließt, dass in diesem Kontext eine gleichbehandlung geboten wäre.

Es ist ja nicht so, dass alle PKV-Versicherten MEHR für das Gemeinwohl machen würden, als die GKV-Versicherten.......
Es ist auch nicht so, dass die Summe der PKV-Versicherten mehr für das Gemeinwohl machen würden, als die GKV-Versicherten.......

Es ist auch nicht so, dass ich den PKV-Versicherten etwas vorwerfen würde.....sie agieren heute einfach im Rahmen der geltenden Gesetze.....nur sind diese Gesetze nicht gut.
Lieber "Atue001", ich unterstütze Deine Aussagen. :thumbup:

Aber ich gehe noch weiter:

In diesen Zeiten - Zeiten stärkerer gesellschaftlicher Spaltung - und mit
dem Hintergrund der Vision einer "demokratischen Gesellschaft" ist
es skandalös, wenn eine kleine Gruppe so extrem wie die PKV-
Versicherten ihre Privilegion auf Kosten aller anderen aufrechterhalten
will.

Dass dies bis heute überhaupt geschehen konnte, ist der Komplexität
der Geldflüsse auf der Erhebungsseite des Gesundheitssystems und
der extremen Verwerfungen (Fehlallokationen) im Gesundheitssystem,
die von außen für viele schwer erkennbar sind, geschuldet. Und es ist auch
Resultat der Tatsache, dass die Privilegierten (Politiker, Redakteure,
Beamte, Manager usw.) sehr großen Einfluss auf die Meinungsbildung
in TV und Printmedien haben.

Die Bevorzugungen der Privilegierten sind - leider - keine Kleinigkeiten oder
"nur" Schieflagen der (sozialen) Gerechtigkeit. Nein, sie greifen das
Selbstverständnis unseres Staates an, zermürben die Gemeinschaft
und ruinieren sogar unseren gemeinsamen Wohlstand.

Bei den geforderten Reformen zur gesellschaftskompatiblen Zähmung der
Privilegierten (= z.B Abschaffung oder Solidarisierung der PKVen) geht es
nicht um eine Umverteilung des Wohlstandes, sondern um die
Schaffung von Gerechtigkeit, um unseren Wohlstand langfristig zu
sichern und zu mehren. Was die vom Unrecht Profitierenden als Neid abtun,
ist in Wahrheit die Grundlage für den politischen Konsens
in unserer Gesellschaft.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 11:11)
Nein.

Der überwiegende Teil des Investitionen für Facilities und Geräte
kommt aus dem Budget des Landes - und somit des Steuerzahlers.
Er wird also über Steuern - von jedem solidarisch nach Einkommen -
bezahlt.


Dennoch profitieren PKV-Patienten weit überproportional davon.



g.
Das ist nach wie vor ein falsche These, weil die PKV-Versicherten im Schnitt po Kopf ja höhere Steuern bezahlen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Realist2014
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 11:15)
In diesen Zeiten - Zeiten stärkerer gesellschaftlicher Spaltung - und mit
dem Hintergrund der Vision einer "demokratischen Gesellschaft" ist
es skandalös, wenn eine kleine Gruppe so extrem wie die PKV-
Versicherten ihre Privilegion auf Kosten aller anderen aufrechterhalten
will.
Auch bei der x-ten Wiederholung bleibt diese "These" nun einmal falsch, weil die PKV Versicherten ja mehr für die gleiche Leistung bezahlen als die GKV Versicherten wie du selber in einem deiner Posts vorher beschrieben hast.
Dass dies bis heute überhaupt geschehen konnte,
Die PKVen gibt es schon seit über 150 Jahren - also länger als die GKVen...
Bei den geforderten Reformen zur gesellschaftskompatiblen Zähmung der
Privilegierten (= z.B Abschaffung oder Solidarisierung der PKVen) geht es
nicht um eine Umverteilung des Wohlstandes, sondern um die
Schaffung von Gerechtigkeit, .
Dann müssen wir, wie in der Schweiz, auf Kopfpauschalen umstellen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Skull »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 11:15)

Bei den geforderten Reformen zur gesellschaftskompatiblen Zähmung der
Privilegierten
(= z.B Abschaffung oder Solidarisierung der PKVen) geht es
nicht um eine Umverteilung des Wohlstandes, sondern um die
Schaffung von Gerechtigkeit, um unseren Wohlstand langfristig zu
sichern und zu mehren. Was die vom Unrecht Profitierenden als Neid abtun,
ist in Wahrheit die Grundlage für den politischen Konsens
in unserer Gesellschaft.
Vollmundige Worte und Thesen…

Was war eigentlich vor 50 Jahren anders ? :D

Damals…

mfg
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Meruem »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 11:15)

[Fullquote]
Naja für einige hier ist halt "Gerechtigkeit" schon per se DDR 2.0 und linkes Umverteilertum, kann man hier im Forum ja immer wieder lesen, da ist dann auch kein Argument noch so dämlich um (seine) überkommenen und nicht mehr zeitgemäße Privilegien bestimmter Gruppen zu verteidigen.
Zuletzt geändert von Meruem am Fr 21. Jan 2022, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Meruem »

Dass dies bis heute überhaupt geschehen konnte, ist der Komplexität
der Geldflüsse auf der Erhebungsseite des Gesundheitssystems und
der extremen Verwerfungen (Fehlallokationen) im Gesundheitssystem,
die von außen für viele schwer erkennbar sind, geschuldet. Und es ist auch
Resultat der Tatsache, dass die Privilegierten (Politiker, Redakteure,
Beamte, Manager usw.) sehr großen Einfluss auf die Meinungsbildung
in TV und Printmedien haben.

Die Bevorzugungen der Privilegierten sind - leider - keine Kleinigkeiten oder
"nur" Schieflagen der (sozialen) Gerechtigkeit. Nein, sie greifen das
Selbstverständnis unseres Staates an, zermürben die Gemeinschaft
und ruinieren sogar unseren gemeinsamen Wohlstand.

War das je anders? Aber natürlich teile auch deine Kritik an der Beeinflussung und Meinungsmache der Privilegierten ( z.b. von jeglicher Debatte um soziale Gerechtigkeit mit der "Neidkeule" abzulenken) dieser Umstand ist aber nicht neu und betrifft bei weitem nicht nur das Gesundheitssystem/ Gesundheitspolitik.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

Meruem hat geschrieben:(21 Jan 2022, 13:56)

Naja für einige hier ist halt "Gerechtigkeit" schon per se DDR 2.0 und linkes Umverteilertum, kann man hier im Forum ja immer wieder lesen, da ist dann auch kein Argument noch so dämlich um (seine) überkommenen und nicht mehr zeitgemäße Privilegien bestimmter Gruppen zu verteidigen.
Es geht nicht um irgendwelche "Privilegien", sondern um die Beitragsermittlung.

Und das ist keinesfalls "nicht mehr Zeitgemäß"

Manche wollen halt noch mehr Umverteilung, in dem die "Besserverdiener" dann in die GKV "gepresst" werden, um dann für schlechtere Leistung mehr ( höhere Beiträge) bezahlen zu müssen als sie heute bezahlen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Meruem hat geschrieben:(21 Jan 2022, 14:04)

War das je anders?
Haha, das ist ja eine schöne Argumentation. :D

Vor Abschaffung der Leibeigenschaft oder der Sklaverei hätte man auch
fragen können: War das je anders? Schon immer gab es Sklaverei! Warum
sollten wir ausgerechnet die Sklaverei abschaffen? Das wäre doch DDR 2.0,
würde alles destabilisieren und unmittelbar in die Hölle führen.

Vor Einführung des Wahlrechts für jede Person hätte man auch fragen
können: War das je anders? Schon immer bestimmten einige wenige,
und keiner durfte irgendwen wählen ... :cool:

Vor Reformation des Gesundheitssystems ... :?
Meruem hat geschrieben:(21 Jan 2022, 14:04)

Aber natürlich teile auch deine Kritik an der Beeinflussung und Meinungsmache der Privilegierten ( z.b. von jeglicher Debatte um soziale Gerechtigkeit mit der "Neidkeule" abzulenken) dieser Umstand ist aber nicht neu und betrifft bei weitem nicht nur das Gesundheitssystem/ Gesundheitspolitik.
Naja, die Fehlallokation im Gesundheitssystem hat ja auch extreme
Ineffizienzien - und zwar für alle Beteiligten - zur Folge. Das ist so,
als ob man im Supermarkt die Marktleiterin an die Kasse setzen würde
und den Kassierer das Management des gesamten Supermarkts
machen lassen würde. Jeder Betriebswirt würde da aufschreien -
aber im Gesundheitssystem ist es - in vielen wichtigen medizinischen
Bereichen - genau so.

Also: Es geht nicht einfach nur um Gerechtigkeit, es geht auch um
Kosten und Effizienz.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 17:55)

Naja, die Fehlallokation im Gesundheitssystem hat ja auch extreme
Ineffizienzien - und zwar für alle Beteiligten - zur Folge. z.
Hat nun genau was mit der PKV zu tun?

richtig

NICHTS
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Realist2014 hat geschrieben:(21 Jan 2022, 15:51)

Manche wollen halt noch mehr Umverteilung, in dem die "Besserverdiener" dann in die GKV "gepresst" werden, um dann für schlechtere Leistung mehr ( höhere Beiträge) bezahlen zu müssen als sie heute bezahlen
Ohaa, dieser Satz ist so schön entlarvend. Den möchte ich gerne
ganz unkommentiert so stehen lassen. :D :thumbup:
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 17:57)

Ohaa, dieser Satz ist so schön entlarvend. Den möchte ich gerne
ganz unkommentiert so stehen lassen. :D :thumbup:
Das ist gar nichts "entlarvend".

Diejenigen, die am meisten vom "GKV-System" profitieren möchten ja die anderen "rein pressen", die nichts von "Mitversicherungen" haben.

Nochmal mein Vorschlag einer Kopfpauschale wie in der Schweiz- das wäre doch gerecht.
Warum sollen Beiträge vom Einkommen anhängig sein?
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von syna »

Naja, die Fehlallokation im Gesundheitssystem hat ja auch extreme
Ineffizienzien - und zwar für alle Beteiligten - zur Folge.
Realist2014 hat geschrieben:(21 Jan 2022, 17:57)

Hat nun genau was mit der PKV zu tun?

richtig

NICHTS
Nicht jeder weiß, was eine "Fehlallokation" eigentlich ist. Denn nicht jeder
kennt sich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen aus. Daher will ich das
gerne erläutern. :D

-----------------------------------------------------------------------------
Beispiel "Krankenhaus-Chirurg"
-----------------------------------------------------------------------------

Krankenhäuser sind seit den 90igern einem starken ökonomischen Druck
ausgesetzt. Nicht nur, dass die Krankenkassen die Pflegesätze nicht erhöhen
wollen. Nein, durch immer neue gesetzliche Vorgaben der Abrechnung, durch
Regelungen für Fallpauschalen und Sonderentgelte, für Liegezeiten u.a. ist
die Krankenhausleitung angehalten, sich immer neue Verfahren zur
"ökonomischen Optimierung" auszudenken. Die Stadt oder Kommune droht
jedes Jahr auf's Neue mit Privatisierung. Und falls die Klinik schon einem
privaten Betreiber gehört, dann ist das Controlling sowieso die oberste Stelle,
die letzlich "das Sagen" hat.

In diesem Umfeld wird die "Duale Vergütung" von Behandlungsleistungen
natürlich ganz besonders berücksichtigt. Dem Controlling fällt ja täglich auf,
dass PKV-Patienten lukrativ sind. GKV-Patienten dagegen eher weniger.
Deshalb wird die interne Organisation so gestaltet, dass PKV-lern jedes
Diagnoseverfahren und jede Therapie offen steht und angeboten wird.

Je mehr Druck die Stadt oder Kommune macht, je diffiziler die Verhandlungen
mit den Krankenkassen werden, desto höher ist der Kostendruck auf den
kaufmännischen Direktor. Sein Posten hängt oft am seidenen Faden, am
"Kostenfaden". Deshalb wendet er alle Energie auf, um möglichst viele Kosten
über die Patientenbehandlung hereinzuholen. Deshalb richtet er sein
Augenmerk ganz stark auf die Privatpatienten. Deshalb wird die interne
Organisation umgebaut und das Controlling angewiesen, entsprechende
Vorschläge zu machen. Einige Kliniken richten sogar einen baulich getrennten,
eigenen Bereich ein, um Privatpatienten angemessen hofieren zu können.
Das nennen sie dann "Privita" oder so ähnlich.

Diese Umorganisation hat natürlich Auswirkungen auf die Behandlung. An
Unikliniken und anderen Kliniken "höchster Exzellenz" spezialisieren sich
Chirurgen auf bestimmte komplizierte OPs und OP-Verfahren. Sie erwerben
sich damit eine besondere Reputation. Diese Reputationen werden z.B. in
der Zeitschrift Focus regelmäßig veröffentlicht.

Die Klinikleitung strebt danach, solche Spezialisten in der Chirurgie
einzustellen - um mit deren Reputation auch die Reputation der Klinik für
PKV-Patienten auszubauen. Damit möglichst viele PKV-Patienten in ihre
Klinik kommen. Und damit sie dadurch eine gute Jahresbilanz ausweisen
können.

Deshalb wirbt die Klinikleitung diese Spezialisten aus Unikliniken oder anderen
Kliniken ab, indem sie ein besseres "Gehalt" anbietet. Dies kann sie aber nur
zahlen, wenn sie konsequent das Geschäftsmodell "Reputation bei PKV-Patienten"
einhält. Die interne Krankenhausorganisation sorgt dafür, dass
der neue, bekannte hochbezahlte Spezialist fast nur PKV-Patienten behandelt,
weil da die "Kostenstruktur stimmt". Dabei ist es egal, ob diese Privatpatienten
gerade die OP benötigen, auf die sich der Spitzenchirurg spezialisiert hat oder
nicht.

Der hochbezahlte Spezialist muss sich dann auch dafür hergeben, Blinddarm-OPs
in großer Zahl durchzuführen. Weil diese Blinddarm-OPs bei PKV-Patienten
viel besser dotiert sind - und so die Kosten überhaupt erst wieder hereinkommen.
Der kaufmännische Direktor, die Klinikadministration und das Controlling
bestehen darauf, dass es so gemacht wird!

Umgekehrt steht der Spezialist für ernste OPs von GKV-Patienten kaum zur
Verfügung. Weniger erfahrene, manchmal noch junge Chirurgen, oder Chirurgen,
die "alles querbeet machen", werden bei GKV-Patienten die komplizierte
Bauchspeichel-OP durchführen müssen.

Man kann sich leicht vorstellen, was das bedeutet: Stellen Sie sich vor, sie
müssten bei ihrem Auto den Vergaser austauschen. Wenn Sie das erst ein
oder zweimal gemacht haben, werden Sie sich schwer tun: Sie müssen
erstmal gucken, wo der Vergaser überhaupt ist, was für Anschlüsse der hat.
Sie müssen sich überlegen, in welcher Reihenfolge sie welche Schraube
lösen usw. Zuletzt springt Ihr Auto nicht an, weil Sie eine Kleinigkeit
übersehen haben.

Der Spezialist, der schon 1000 Vergaser ausgetauscht hat, macht das alles
schnell und routiniert. Und er kann sich auf die üblichen Fehlerstellen
konzentrieren - und das Auto fährt nach dem Eingriff besser als je zuvor.

So ähnlich ist es in der Chirurgie leider auch. Nur mit dem Unterschied,
dass es dort um Leben oder Tod geht: Die Überlebensrate hängt sensibel
von der Routine der Operateurs ab. Das zeigen zahlreiche Studien aus
den USA:

Wenn der GKV-Patient ernsthaft operiert werden muss, dann geben
Controlling und OP-Planung vor, welcher Chirurg gerade "offen" ist. Das
kann ein erfahrener Chirurg sein, das ist aber oft ein "Allgemein-Chirurg",
der so alles macht, oder es kann sogar der unerfahrene Neuling sein, der
gerade eingestellt wurde.

Wenn der PKV-Patient ernsthaft operiert werden muss, dann - auch das
gibt das Controlling vor - wird der Operateur mit der hohen Reputation -
der Spezialist für diese OP - selbstverständlich für die OP geplant und diese
durchführen.

-----------------------------------------------------------------------------
Was bedeutet das also?
-----------------------------------------------------------------------------

Jeder kann sich vorstellen, was das für die Überlebensaussichten im Falle
einer Krebs-OP für PKV-Patienten und für GKV-Patienten bedeutet.

Man nennt dieses Phänomen, das die reputierten Spezialisten in den Kliniken
betrifft, "Fehlallokation": Die Fähigkeiten solcher Spezialisten werden lieber
für Trivialeinsätze bei PKV-lern verschwendet. Sie stehen dabei für komplexe,
über Leben oder Tod-entscheidende Eingriffe bei GKV-Patienten nicht zur
Verfügung.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(21 Jan 2022, 18:05)

Nicht jeder weiß, was eine "Fehlallokation" eigentlich ist. Denn nicht jeder
kennt sich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen aus. Daher will ich das
gerne erläutern. :D
Nun, ich habe BWL studiert- DU auch?
-----------------------------------------------------------------------------
Beispiel "Krankenhaus-Chirurg"
-----------------------------------------------------------------------------

Krankenhäuser sind seit den 90igern einem starken ökonomischen Druck
ausgesetzt. Nicht nur, dass die Krankenkassen die Pflegesätze nicht erhöhen
wollen. Nein, durch immer neue gesetzliche Vorgaben der Abrechnung, durch
Regelungen für Fallpauschalen und Sonderentgelte, g......................
Das war viel Text, aber keinerlei Begründung einer "Fehlallokation" aufgrund der Existenz der PKVen.

Die Fallpauschalen sind übrigens von der SPD.....

Logischerweise wird jedes Krankenhaus nach ökonomischen Grundsätzen "geführt"- das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Diese angebliche "Problematik" lässt sich dadurch einfach lösen , dass die "Entlohnung" , welche die Krankenhäuser für PKV und GKV Patienten bekommen, angeglichen wird.
Dann würden die Beiträge zur GKV steigen und die zur PKV sinken.
Ich hätte da nichts dagegen.
.................Jeder kann sich vorstellen, was das für die Überlebensaussichten im Falle
einer Krebs-OP für PKV-Patienten und für GKV-Patienten bedeutet.

Man nennt dieses Phänomen, das die reputierten Spezialisten in den Kliniken
betrifft, "Fehlallokation": Die Fähigkeiten solcher Spezialisten werden lieber
für Trivialeinsätze bei PKV-lern verschwendet. Sie stehen dabei für komplexe,
über Leben oder Tod-entscheidende Eingriffe bei GKV-Patienten nicht zur
Verfügung.
Das ist eine unverschämte Unterstellung gegenüber den deutschen Krankenhäusern und dem Ethos der dort arbeitenden Ärzte.
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Re: Beamte und die gesetzliche Krankenversicherung

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

ich bitte darum, wieder in das Thema einzuschwenken.

Nicht noch weiter in die Breite zu gehen.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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