Also... es hat mir große Schmerzen bereitet, das zu lesen. Aber ich kann was ab.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben:
Im Prinzip ist es einfach: Es gibt keinen Beweis dafür, dass es Gott gibt. Es gibt aber auch keinen Beweis dafür, dass es ihn nicht gibt. Der Gedanke, dass das Leben Sinn frei oder Zweck frei sein könnte, das will ich nicht. Wenn alles richtig oder auch alles falsch sein kann, dann kann ich mir das aussuchen was mir am ehesten gefällt und für richtig erklären. Mir z.b. würde so etwas wie Wiedergeburt entgegen kommen. Natürlich sind das Phantasien und Träume, aber keine Phantasterei. Die Behauptung alles wäre determiniert ist auch Phantasie, mit weniger Träumen, aber immer doch Phantasie, von mir aus auch eine Phantasie im Kopf von Hawkings. Einfach, weil es bisher noch nicht gelungen ist herauszufinden "was die Welt im innersten zusammenhält". Ich glaube sowieso nicht, das philosophische Betrachtungen und physikalische Erkenntnisse irgend etwas in den Regeln nach denen sie funktionieren gemein haben. Das eine ist die Hardware und das andere die Software.
Der Gedanke, dass das Leben Sinn frei oder Zweck frei sein könnte, das will ich nicht. Und es muss einen Grund dafür geben, dass es für uns Menschen eminent wichtig ist sinnvolle Dinge zu tun und allen Dingen einen Sinn geben. Und jetzt bietet mir jemand an, dass das aber für das Leben insgesamt nicht zu träfe? Das tu ich mir nicht an.
Ich nehme mal das Beispiel Christen. Die haben ein Problem, sie strengen sich an, in den Himmel zu kommen. Gleichzeitig haben die aber einen Gott, der jetzt schon weiß, wo die Reise enden wird. Er ist allwissend, auch in die Zukunft. Daraus ergibt sich doch eigentlich für jeden Gläubigen eine riesen Dilemma. Um in die Zukunft schauen zu können muss das Dasein determiniert sein. Auf der anderen Seite haben die Christen aber auch noch die Wahl sich für oder gegen eine unerlaubte Handlung zu entscheiden. Das bringt aber nichts, weil, wenn sie die unerlaubte Handlung begehen, das war ja schon vorherbestimmt, dann kann man sie für die schlechte Wahl eigentlich nicht büßen lassen. Wenigstens ein gerechter Gott kann das nicht wollen.
Im Prinzip geht die Diskussion um diesen christlichen Widerspruch. Wenn alles determiniert ist, gibt es keine Verantwortlichen.
Im Umkehrschluss, wenn es Verantwortliche gibt, macht Determinismus als Regel keinen Sinn.
Zunächst mal fragte ich nicht nach einem Gott, sondern woraus Sie schlussfolgern, es gäbe noch andere Handlungsursachen, außer dem Fortpflanzungstrieb. Naja.... und nun?
Nun, mit so einem Gedanken wollte auch nicht Trude von der Landpost leben, ebenso wenig, wie ein Hund, oder eine Amöbe. Letztere allerdings scheinen mangels Intelligenz überhaupt nicht in die missliche Lage versetzt zu werden, auf so einen Gedanken zu stoßen. Nichts desto weniger tun die nichts anderes, als was wir tun.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben:
Der Gedanke, dass das Leben Sinn frei oder Zweck frei sein könnte, das will ich nicht.
Jo, korrektHaitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Wenn alles richtig oder auch alles falsch sein kann, dann kann ich mir das aussuchen was mir am ehesten gefällt und für richtig erklären.
Ja, das würde vielen entgegenkommen.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Mir z.b. würde so etwas wie Wiedergeburt entgegen kommen.
Selbstredend.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Die Behauptung alles wäre determiniert ist auch Phantasie, mit weniger Träumen, aber immer doch Phantasie, von mir aus auch eine Phantasie im Kopf von Hawkings.
Ich fand es interessanter, mir ein paar Gedanken über das "Warum" zu machen.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Einfach, weil es bisher noch nicht gelungen ist herauszufinden "was die Welt im innersten zusammenhält"
Ja, so ist das dann wieder mit dem "Glauben". Also (nur um es zu verdeutlichen), würde mir jemand gegenübertreten und z.B. sagen, er sei Philosoph und dieser würde dann sagen, dass philosophische Betrachtungen nichts mit physikalischen Erkenntnissen bzw. Vorgängen zu tun haben, dann würde ich ihm eine in die Fresse haun (mindestens bildlich).Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Ich glaube sowieso nicht, das philosophische Betrachtungen und physikalische Erkenntnisse irgend etwas in den Regeln nach denen sie funktionieren gemein haben.
Und dafür gleich noch eine. Ich will Sie nicht im Regen stehen lassen: Es gibt keine Hardware und auch sonst kein Unterschied zwischen irgendwelchen Kräften, außer in ihrer Stärke, Formung und Ausrichtung.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Das eine ist die Hardware und das andere die Software.
Jo hau! Aber wie! Frage: Sinnvolle Dinge? Hö-hö-hö, jau, die gleichen "sinnvollen Dinge", wie diese auch von einer Elefanten- oder Rinderherde, oder von Amöben, oder Grashalmen [...] höchst sinniger Weise gedacht und getan werden, um den Dingen ihren Sinn zu geben (um es mit Ihren blümeligen Worten zu sagen).Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Und es muss einen Grund dafür geben, dass es für uns Menschen eminent wichtig ist sinnvolle Dinge zu tun und allen Dingen einen Sinn geben.
Oh doch, doch, es trifft zu, dass man den Eindruck hat, lauter sinnvolle Dinge ihres Sinnes wegen zu tun, genau. Der brünftige Elch denkt auch nicht daran, es würde eine vollkommen sinnlose Röhrerei sein, wenn er vor Geilheit und Rangsucht in die Wald blökt.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Und jetzt bietet mir jemand an, dass das aber für das Leben insgesamt nicht zu träfe?
Jo, der Elch auch nich.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Das tu ich mir nicht an.
Ach je, welche Christen denn? Genauso gut könnten Sie mir von den Bestrebungen und Wünschen und Vorstellungen von Fußballclub-Fans kommen. Wobei ein richtiger Bayern-Fan sicherlich hoch 10 mal mehr Bayern-gläubig ist und danach lebt, als ein so genannter "Christ".Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Ich nehme mal das Beispiel Christen. Die haben ein Problem, sie strengen sich an, in den Himmel zu kommen.
Jo, so ist das. Es kann (hier) keinen (tatsächlich) Verantwortlichen geben.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Im Prinzip geht die Diskussion um diesen christlichen Widerspruch. Wenn alles determiniert ist, gibt es keine Verantwortlichen.
Da es keinen Menschen je gibt, der (hier) für irgendwas die Verantwortung trägt, muss man sich, schon von hier aus, tatsächlich nicht mehr sonderlich um den Kampf "Determinismus vs Indeterminismus" mühen.Haitu » Do 30. Aug 2012, 19:39 hat geschrieben: Im Umkehrschluss, wenn es Verantwortliche gibt, macht Determinismus als Regel keinen Sinn