Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

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H2O
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

BenJohn hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:27)

In einer privaten Diskussion habe ich so etwas noch nie erlebt. Wir diskutieren im Freundeskreis oder in der Familie die verschiedensten Themen. Zum Beispiel über die Todesstrafe. Einger sagt "Kopf ab", der andere sagt "Betreutes Wohnen". Zwei Extrempositionen. Von uns würde jetzt niemand auf die Idee kommen die Person anzugreifen. Jeder würde seine Argumente bringen und versuchen dem Gegenüber klar zu machen warum man das für keine gute Idee hält.
Und genau dieses Verhalten erwarte ich eigentlich auch in einer öffentlichen Diskussion.
Nur ist uns allen klar, dass es in öffentlichen Diskussionen nicht um eine gute Diskussion geht, sondern um die Prägung der öffentlichen Meinung.

Aber das zeigt meiner Meinung auch, dass die Diskussionskultur in Deutschland hundsmiserabel ist. Mit den berühmten alten Griechen hat das wahrscheinlich rein gar nichts zu tun.

Wenn ich sehe wie ein Hofreiter komplett ausrastet, ein Kahrs unflätige Worte dahinrotzt oder ein Brandner völlig hemmungslos das Bundesverdienstkreuz in den Dreck zieht, dann sind diese Personen für mich ALLE unglaubwürdig. Die wollen nicht diskutieren. Die wollen Diskussionen verhindern.
Aus meiner Sicht ist es nur schlimm, wenn Menschen durch hämische Zwischenrufe gehindert werden, Ihren Gedanken zu erläutern. Das kann uns hier doch kaum anfechten. Und so verhalten Sie sich hier auch... löblich!
BenJohn

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von BenJohn »

H2O hat geschrieben:(20 Jan 2020, 15:58)

Aus meiner Sicht ist es nur schlimm, wenn Menschen durch hämische Zwischenrufe gehindert werden, Ihren Gedanken zu erläutern. Das kann uns hier doch kaum anfechten. Und so verhalten Sie sich hier auch... löblich!
Ich glaube, dass sehen nicht alle so. Aber vielen Dank.
Ich bin jemand, der sich jede Position anhört. Da gibt es kaum Tabus. Ich will wissen warum der Mensch so denkt. Dazu muss ich die Person aussprechen lassen und dann im Anschluss Fragen stellen.
Wenn man gleich auf 180 geht, dann mache ich nur klar, dass nur meine Position gültig ist.
Und das ist ja das Problem bei Parteien. Die haben ein Programm. Alles, was nicht dem Programm entspricht, wird abgelehnt. Eine Einzelperson ist da flexibler.
Deshalb bin ich auch mal auf Thüringen gespannt. Ich glaube da kommt etwas Vernünftiges bei rum, weil etwas Vernünftiges bei rum kommen muss.
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