Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

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JJazzGold
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von JJazzGold »

BenJohn hat geschrieben:(16 Jan 2020, 19:42)

Es ist also kein Problem die Kosten zu benennen? Warum wird es dann nicht getan?
Die Kosten sind hochgerechnet bekannt aufgrund vorliegender Daten.


https://www.handelsblatt.com/politik/de ... TiIuf4-ap4

Ich empfehle, mehreren Reden de Curios zuzuhören, dann kann man zukünftig abschalten, wenn er ans Podium tritt, ohne in den Verdacht betreuten Denkens zu geraten, denn er hält immer wieder nur dieselbe Rede in minimaler Variation.
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Mahmoud

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Mahmoud »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Jan 2020, 09:07)

Danke das du keine 2 Sätze weiter meine ideologisch-dämliche Bemerkung bestätigt hast.
Zur Sache hast Du Nichts zu sagen? :cool:
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Ein Terraner
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

Mahmoud hat geschrieben:(17 Jan 2020, 12:17)

Zur Sache hast Du Nichts zu sagen? :cool:
Zur welcher Sache? Deinen Schwachsinn dass das fehlende Polizei Personal nur wegen den Flüchtlingen entstanden ist?
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naddy
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jan 2020, 10:05)

Ich empfehle, mehreren Reden de Curios zuzuhören, dann kann man zukünftig abschalten, wenn er ans Podium tritt, ...
Wie ich bereits in diesem Beitrag sagte kannte ich den Mann bisher gar nicht und habe mir deshalb einen kurzen Überblick über seine sonstigen Statements verschafft. Und kam dabei, wie auch schon geschrieben, zu dem Schluß:
naddy hat geschrieben:Daran habe ich jede Menge auszusetzen.
Verstehe ich das also richtig als Bestätigung meiner Eingangsthese:
naddy hat geschrieben:Das schlichte Weltbild ist in Ordnung, wenn alles in die von Anderen vorgegebenen Kategorien eingeordnet wurde, die Betätigung des eigenen Verstandes erübrigt sich.
?
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JJazzGold
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von JJazzGold »

naddy hat geschrieben:(17 Jan 2020, 12:55)

Wie ich bereits in diesem Beitrag sagte kannte ich den Mann bisher gar nicht und habe mir deshalb einen kurzen Überblick über seine sonstigen Statements verschafft. Und kam dabei, wie auch schon geschrieben, zu dem Schluß:

Verstehe ich das also richtig als Bestätigung meiner Eingangsthese:

naddy hat geschrieben:
Das schlichte Weltbild ist in Ordnung, wenn alles in die von Anderen vorgegebenen Kategorien eingeordnet wurde, die Betätigung des eigenen Verstandes erübrigt sich.
?
Was sollte den User daran hindern, sich selbst von de Curio ein Bild zu machen?, statt unüberprüft zu glauben?
Wie ich es ebenso tat, ansonsten wäre mir schwerlich aufgefallen, dass de Curio sich konstant wiederholt, egal ob thematisch angebracht, oder nicht.
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Ein Terraner
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

Hier mal eine Aufarbeitung dieser Parlamentsdebatte.
AFD STELLT WIEDER RASSISTISCHEN ANTRAG
Die AfD sorgte wieder einmal mit rassistischer Hetze im Bundestag für Aufregung. Am Donnerstag wurde ein AfD-Antrag behandelt, in welchem die rechtsextreme Partei von der Bundesregierung wissen wollte, wie viel “Zuwanderung” die Bundesregierung vermeintlich kosten würde. Es ist das alte, rechtsextreme Märchen davon, dass Migranten dem Einwanderungsland nur auf der Tasche liegen würden, das schon in unzähligen Studien beerdigt wurde.

Der lange und lächerliche AfD-Antrag (Drucksache 19/16488) beinhaltet das gesamte Best-of der Hetze der AfD, von “indirekten Kosten” über Wohnraumverknappungen bis hin zu Dingen, die erst einmal nichts damit zu tun haben, wie wie viele abgelehnte Asylbewerber verdächtig waren, einen Ladendiebstahl durchgeführt zu haben und was das gekostet hätte. Sogar nach den Kosten für die Müllentsorgung wegen Migration fragt die AfD! Die AfD nutzte ihren rassistischen Antrag anscheinend nur dazu, um alle rassistischen Mythen und Fake News zu sammeln und zu wiederholen.

Es ist alles ein durchschaubarer Versuch, Hetze zu verbreiten, insbesondere, da längst jeder Nicht-Rassist weiß, dass Migration unterm Strich jeder Gesellschaft wirtschaftlich und kulturell nützt. Die AfD will das verschleiern, in dem sie nur nach vermeintlichen “Kosten” fragt – und alle Einnahmen über Steuern, Konsum, Unternehmensgründung oder Einzahlung in die Sozialkassen verschweigen möchte (Mehr dazu). Oder denkt die AfD, dass es Städten wie New York oder Einwanderungsländern wie den USA wirtschaftlich schlecht ginge?

Oder woher die wiederholten Finanzüberschüsse des Haushaltes kommen? Dafür, dass Deutschland wegen der Migration finanziell “bluten” müsste, zeigte der Haushaltsüberschuss 2019 immerhin 13,5 Milliarden Euro Plus (Quelle) und ist das BIP weiter gewachsen (Quelle). Es war reine Hetze, die Menschen nur danach ihrer Nützlichkeit bewerten soll und sich lächerlich machte, weil sie alle Probleme beim Thema Rente, Wohnen, Bildung und Verkehr bei “Migration” ausmachen wollte.

DEBATTE IM BUNDESTAG
Gottfried Curio, der Fake News über die Ausgaben für Flüchtlinge verbreitet und von mehreren Fraktionen als “Hetzer” bezeichnet wird, hielt eine ungehemmt rassistische Rede zum AfD-Antrag. Eckhardt Rehberg von der Union bezeichnete dessen Rede und Antrag unter Beifall aller demokratischen Fraktionen als “extremistisch” und als “Mist”. Konstantin Kuhle von der FDP bezeichnete die Hetze der AfD als “absurd”, Luise Amtsberg von den Grünen bezeichnet den Antrag der AfD als “unverschämt” und stellt fest, dass die AfD gar nicht die Kosten wissen will, sondern nur erreichen will, dass Deutschland seine Grenzen schließt.

Amtsberg kommentiert das mit: “Rechnen Sie den Menschen doch mal vor, was passiert, wenn Ihre Forderung nach geschlossenen deutschen Grenzen Wirklichkeit wird, wenn wir nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes sind, was das für unser Land wirtschaftlich bedeutet!” Und Gökay Akbulut von der LINKE bezeichnete die Forderungen der AfD als “Papierkorbantrag”, weil sie wie alle Anträge der AfD direkt abgewiesen werden können, weil sie “fachlich falsch” und “rechtspolitische Hetze” seien. SPD-Mann Helge Lindh rechnete allerdings richtig ab.

“GOEBBELS-VERSCHNITT”
Lindh zerlegte den ganzen rassistischen Antrag der AfD mit viel Gusto und bezeichnete Curio gleich zu Beginn als “Goebbels-Verschnitt” – und meinte ironisch, dass dies nicht als Kompliment gemeint war. Er verglich das Denken der AfD direkt mit der Propaganda der NSDAP unter Applaus aller demokratischen Fraktionen. Er entlarvte, dass die AfD, die angeblich auf Transparenz pocht, Schutzsuchende und Migranten einfach in einen Topf wirft – um ein bequemes Feindbild zu haben. Hier das ganze Video:
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles ... ntrag-afd/


Ja, die wollen nur über Kosten diskutieren. :rolleyes:
Mahmoud

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Mahmoud »

Ein Terraner hat geschrieben:(17 Jan 2020, 21:19)

Hier mal eine Aufarbeitung dieser Parlamentsdebatte.


https://www.volksverpetzer.de/aktuelles ... ntrag-afd/


Ja, die wollen nur über Kosten diskutieren. :rolleyes:
Ja, es ist ein Jammer. Als ob die Kosten so wichtig wären... Ist doch schließlich genug Geld da. Notfalls lassen wir halt die Straßen verkommen; sparen bei den Lehrern; machen unsere Armee zum Gespött, weil kein Geld für Material da ist; lassen unser Schienennetz verrotten usw....

Die böse AfD aber auch, das die auch immer den Finger in die Wunde legen wollen... :cool:
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

Mahmoud hat geschrieben:(18 Jan 2020, 14:30)

Ja, es ist ein Jammer. Als ob die Kosten so wichtig wären... Ist doch schließlich genug Geld da. Notfalls lassen wir halt die Straßen verkommen; sparen bei den Lehrern; machen unsere Armee zum Gespött, weil kein Geld für Material da ist; lassen unser Schienennetz verrotten usw....

Die böse AfD aber auch, das die auch immer den Finger in die Wunde legen wollen... :cool:
Die hat den Finger überall nur nicht in Wunden. Und wenn du ernsthaft meinst der Zustand unserer Infrastruktur die seit Jahrzehnten vergammelt ist wegen Flüchtlingen der letzten 5 Jahre, hast du einen gewaltigen Denkfehler zu verantworten (edit).
Mahmoud

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Mahmoud »

Ein Terraner hat geschrieben:
...da längst jeder Nicht-Rassist weiß, dass Migration unterm Strich jeder Gesellschaft wirtschaftlich und kulturell nützt.

Ob das auch die Frauen glauben, die Silvester 2015 in Köln am Bahnhof waren? Oder die Überlebenden vom Berliner Weihnachtsmarkt, die heute im Rollstuhl herumfahren?
Sind wahrscheinlich alles Rassisten. :cool:
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

Mahmoud hat geschrieben:(18 Jan 2020, 14:44)

Ob das auch die Frauen glauben, die Silvester 2015 in Köln am Bahnhof waren? Oder die Überlebenden vom Berliner Weihnachtsmarkt, die heute im Rollstuhl herumfahren?
Sind wahrscheinlich alles Rassisten. :cool:
Gähn, fällt dir nichts bessere ein ?
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von unity in diversity »

Betreutes Denken, egal ob von Links, aus der extremen Mitte, oder von Rechts verordnet, hat kein selbständig denkender Mensch nötig.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Tom Bombadil »

naddy hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:28)

Folge: Eine Tatsachenbehauptung wird zur Lüge, wenn sie von den falschen Leuten geäußert wird.
Etwas wird nicht zur Tatsache, nur weil es behauptet wird. Sicherlich gibt es triviale Tatsachen, die man nicht belegen muss, aber das was da in der Rede behauptet wird, lässt sich per se nun auch nicht einfach so als Tatsache bezeichnen. Dann wieder gibt es Tatsachen, die manche Menschen nicht wahr haben wollen, da ist es dann aber egal, wer diese Tatsachen äußert. Und dann gibt es natürlich ideologisch vernagelte Menschen, die alles ablehnen, was nicht von einem der ihren kommt.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Jessie »

naddy hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:28)

Das gleiche Schema in der heutigen Parlamentsdebatte: Der AfD-Abgeordnete Curio bemängelte in seiner Rede unter anderem die von mir ebenfalls kritisierte unstrukturierte Zuwanderungspolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren. Daß man diese Position auch teilen kann ohne AfD-Sympathisant zu sein, kommt in einer ideologisch verbretterten Gedankenwelt als Möglichkeit einfach nicht vor - übrigens ein uraltes Thema. Schlimmer noch: Man gilt damit gleichzeitig als überführt, auch allem sonstigen Quark, der von Vertretern dieser Partei gelegentlich abgesondert wird, zuzustimmen. Das schlichte Weltbild ist in Ordnung, wenn alles in die von Anderen vorgegebenen Kategorien eingeordnet wurde, die Betätigung des eigenen Verstandes erübrigt sich.

Folge: Eine Tatsachenbehauptung wird zur Lüge, wenn sie von den falschen Leuten geäußert wird.
Heute morgen habe ich mir die Mühe gemacht, Curios Rede im Wortlaut zu wiederholen. Dabei habe ich festgestellt, dass weder die Zahlen zu Kosten der Migration empirisch belegt sind, noch seine Behauptungen zu Zukunftsaussichten in Deutschland für zugewanderte Menschen. Ganz abgesehen von seinen verbalen Ausfällen in Goebbels-Manier in Richtung der Bundesregierung.
Frage: Wobei hat Curio nun konkret recht?
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Jessie hat geschrieben:(19 Jan 2020, 18:25)

Frage: Wobei hat Curio nun konkret recht?
Antwort: Lies den ersten Beitrag dieses Threads.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Jessie »

Außer ähnlichem Vokabular „ selbstberauschende Gesinnungsfantasten “ (Curio) und „ideologisch verbretterte Gedankenwelt (Naddy) fällt mir nichts auf, was meine Frage beantworten würde.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Jessie hat geschrieben:(19 Jan 2020, 18:51)

Außer ähnlichem Vokabular „ selbstberauschende Gesinnungsfantasten “ (Curio) und „ideologisch verbretterte Gedankenwelt (Naddy) fällt mir nichts auf, was meine Frage beantworten würde.
naddy hat geschrieben:Der AfD-Abgeordnete Curio bemängelte in seiner Rede unter anderem die von mir ebenfalls kritisierte unstrukturierte Zuwanderungspolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren.
Das war übrigens die einzige Aussage Curios, der ich zugestimmt habe, wie ich auch im Eingangsbeitrag erwähnt und in diesem Thread bereits mehrfach wiederholt habe. Ist dein Wissensdurst damit gestillt?
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Jessie »

naddy hat geschrieben:(19 Jan 2020, 18:57)

Das war übrigens die einzige Aussage Curios, der ich zugestimmt habe, wie ich auch im Eingangsbeitrag erwähnt und in diesem Thread bereits mehrfach wiederholt habe. Ist dein Wissensdurst damit gestillt?
Er hat 8 Minuten lang über die unstrukturierte Zuwanderung samt Folgen für den deutschen, ausgepressten Bürger, gezetert und dabei alle möglichen und unmöglichen Argumente angeführt. Meine Frage ist daher leider nicht beantwortet.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Jessie hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:12)

Er hat 8 Minuten lang über die unstrukturierte Zuwanderung samt Folgen für den deutschen, ausgepressten Bürger, gezetert und dabei alle möglichen und unmöglichen Argumente angeführt. Meine Frage ist daher leider nicht beantwortet.
Tut mir leid, dann wirst du um's Selbstdenken wohl nicht herumkommen.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

naddy hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:18)

Tut mir leid, dann wirst du um's Selbstdenken wohl nicht herumkommen.
Oha, jetzt wirds interessant.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Jessie »

Nun wird mir für immer verborgen bleiben, welchem Part Curios Rede man auch als Nicht-AfD-Symphtisant und außerhalb einer ideologisch verbretterten Gedankenwelt zustimmen könnte.
Skeptiker

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Skeptiker »

Ich vermisse im Eingangsbeitrag eine Frage.

Das hier erschien mir ein interessanter Ansatz zur Diskussion:
naddy hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:28)
Es geht nicht mehr darum was gesagt wird, sondern wer es sagt.
Aber nun scheint das mehr wie ein Flüchtlingsstrang zu wirken.

Ist es gewünscht über den genannten Kernsatz zu disktieren, oder in welche Richtung soll das hier gehen (Sorry, bin etwas orientierunglos ... :| ) ?
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:33)

oder in welche Richtung soll das hier gehen (Sorry, bin etwas orientierunglos ... :| ) ?
Es ist der übliche Versuch Hetze gegen Ausländer unter irgendwelchen Pseudoargumenten zu verkaufen. Die letzten Monate war es die Meinungsfreiheit, jetzt sind halt mal wieder die Kosten dran.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:33)

Aber nun scheint das mehr wie ein Flüchtlingsstrang zu wirken.
Das war von Anfang an nicht auszuschließen, deshalb hatte ich das Thema auch erst in der "Weinstube" aufgemacht, wurde dort aber abgewiesen. :)
Ist es gewünscht über den genannten Kernsatz zu disktieren, oder in welche Richtung soll das hier gehen (Sorry, bin etwas orientierunglos ... :| )
Wieso fragst du? Natürlich war das meine geheime Hoffnung, daß sich ab und zu auch irgendwas mit Themenbezug in den Postings finden würde. Schließlich befinden wir uns hier in den ehrwürdigen Hallen der Phikosophie. ;)

P.S. Hab' ich da gerade ein Geräusch gehört?
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:39)
Es ist der übliche Versuch Hetze gegen Ausländer unter irgendwelchen Pseudoargumenten zu verkaufen. Die letzten Monate war es die Meinungsfreiheit, jetzt sind halt mal wieder die Kosten dran.
Du irrst. Das Thema betrifft den Umgang mit anderen Meinungen ganz generell. Wegen meiner könntest du mir unterstellen ich wollte die AfDler schützen, ich bin mir aber sicher links der Mitte fühlt man sich oft auch nicht ausreichend zugehört. Es dürfte ein gesellschaftliches Problem sein (natürlich von links verursacht - keine Frage ;) :D ).
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Skeptiker »

naddy hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:39)
Das war von Anfang an nicht auszuschließen, deshalb hatte ich das Thema auch erst in der "Weinstube" aufgemacht, wurde dort aber abgewiesen. :)

Wieso fragst du? Natürlich war das meine geheime Hoffnung, daß sich ab und zu auch irgendwas mit Themenbezug in den Postings finden würde. Schließlich befinden wir uns hier in den ehrwürdigen Hallen der Phikosophie. ;)

P.S. Hab' ich da gerade ein Geräusch gehört?
Okay, also ich könnte mal einen Raushauen und sagen "das hängt mit der allgemeinen Verblödung zusammen", weil selbst der Dümmste sich am Leithammel orientieren kann, während deutlich komplexeres Denkvermögen, und sogar allgemeines und spezifisches Wissen dazu gehören, Sachverhalte im Detail zu bewerten, um daraus eine EIGENE FUNDIERTE MEINUNG zu entwickeln.

Daher könnte ich mir vorstellen, dass die Soziologie, wenn die denn solche Studien durchführt, in den letzten Jahrzehnten einen Trend zur Bildung größerer Gruppen von radikalen Mitläufern verzeichnet hat, als dieses früher der Fall war. Im Allgemeinen wird das mit neuen Medien in Verbindung gebracht. Ich halte das durchschnittliche Intellektuelle Niveau und das durchschnittlich vorhandene Wissen über Sachzusammenhänge dabei allerdings für unterschätzte Faktoren.

Ja, ich denke die Menschen werden blöder, und das gefährdet Standards - insbesondere die des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Schnitter »

Jessie hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:27)

Nun wird mir für immer verborgen bleiben, welchem Part Curios Rede man auch als Nicht-AfD-Symphtisant und außerhalb einer ideologisch verbretterten Gedankenwelt zustimmen könnte.
Das wird auf ewig das Geheimnis des Thread Erstellers bleiben.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

Ja, ich denke die Menschen werden blöder, und das gefährdet Standards - insbesondere die des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Dieser Feststellung möchte ich denn doch widersprechen. unser Gesellschaftssystem will die Gleichheit aller Menschen nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch im öffentlichen Gespräch. Insbesondere in unseren online-Medien oder in Leserbriefspalten findet man deshalb die wunderlichsten geistigen Bocksprünge neben sehr ordentlichen Darlegungen. Das gab es früher in der Form gar nicht: Da gab es Kneipengespräche in gehobener Stimmung in einer Art geschlossener Gesellschaft. Eine Verständigung querbeet durch die Gesellschaftsschichten gab es nicht.

Das ist heute in unserer freiheitlichen und offenen Gesellschaft anders geworden... und auch ich glaube, daß so unsere Gesellschaft in ein schwieriges Fahrwasser gerät, weil plötzlich deutlich wird, welche politische Macht durch Mehrheit auch hinter ziemlich abwegigen Gedanken steht.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Jessie hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:27)

Nun wird mir für immer verborgen bleiben, welchem Part Curios Rede man auch als Nicht-AfD-Symphtisant und außerhalb einer ideologisch verbretterten Gedankenwelt zustimmen könnte.
Falls du einen Alphabetisierungskurs benötigst, da mußt du dich schon selbst anmelden. Mehr als dir das fett gemarkert vor die Nase zu halten kann ich nun wirklich nicht tun.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Selina »

naddy hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:28)

(Okay, versuche ich mein Glück hier. Ich würde es allerdings als nette Serviceleistung empfinden, wenn ein neuer Beitrag aus dem "falschen" Unterforum in das "richtige" verschoben würde, statt kommentarlos in der Ablage zu verschwinden. Darin drückt sich nämlich eine wirklich bemerkenswerte Auffassung von der Arbeit aus, die sich ein User möglicherweise macht.).

Um als Einstieg Bezug auf einen anderen Thread zu nehmen: Die heutige Live-Übertragung einer Bundestagsdebatte zum Thema "Migration" war alleine schon die 17 Euro wert, die der ÖRR monatlich von mir haben will. Denn da wurde zum wiederholten mal die Blaupause für ein Phänomen geliefert, das den öffentlichen Diskurs in zunehmendem Maße dominiert, oder besser gesagt: ersetzt.

Es geht nicht mehr darum was gesagt wird, sondern wer es sagt.

Nur diese Einordnung zählt, die eigentliche Aussage spielt keine Rolle. Das wäre auch kein Problem, wenn dieses Phänomen ausschließlich bei jenen zu konstatieren wäre, denen man zur Einsicht, das Denken besser Anderen zu überlassen, eigentlich gratulieren möchte. Leider sind aber auch die sich selbst als "Intelektuelle" Verstehenden nicht davor gefeit. Siehe dazu beispielhaft die auch hier geführte Diskussion um das "WDR-Kinderliedchen": Nachdem etliche Protagonisten - auch des ÖRR - das Thema als von "rechts gesteuert" entlarvt hatten, war die Diskussion beendet. Und damit selbstverständlich auch Alle, die anderer Meinung waren, als "rechts" enttarnt.

Das gleiche Schema in der heutigen Parlamentsdebatte: Der AfD-Abgeordnete Curio bemängelte in seiner Rede unter anderem die von mir ebenfalls kritisierte unstrukturierte Zuwanderungspolitik der Bundesregierung in den letzten Jahren. Daß man diese Position auch teilen kann ohne AfD-Sympathisant zu sein, kommt in einer ideologisch verbretterten Gedankenwelt als Möglichkeit einfach nicht vor - übrigens ein uraltes Thema. Schlimmer noch: Man gilt damit gleichzeitig als überführt, auch allem sonstigen Quark, der von Vertretern dieser Partei gelegentlich abgesondert wird, zuzustimmen. Das schlichte Weltbild ist in Ordnung, wenn alles in die von Anderen vorgegebenen Kategorien eingeordnet wurde, die Betätigung des eigenen Verstandes erübrigt sich.

Folge: Eine Tatsachenbehauptung wird zur Lüge, wenn sie von den falschen Leuten geäußert wird.
"Unstrukturierte Zuwanderungspolitik"? Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten ist keine "Zuwanderung". Flucht lässt sich nicht strukturieren. Menschen fliehen dann, wenn ihre Existenz bedroht ist. Eine solche Flucht läuft nicht nach irgendwelchen Plänen und Strukturen einer Regierung ab. Und auch nicht nach irgendwelchen politischen Wunschvorstellungen.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Fliege »

naddy hat geschrieben:(16 Jan 2020, 17:28)
Folge: Eine Tatsachenbehauptung wird zur Lüge, wenn sie von den falschen Leuten geäußert wird.
Es sieht, wie ich finde, so aus, dass auf deinen Strang stramme Diskursverweigerer anspringen, um ihn zu beerdigen. So gehen, wie ich fürchte, Aufklärung und Selberdenken den Bach hinunter.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(19 Jan 2020, 23:51)

Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten ist keine "Zuwanderung".
Richtig, so ist das gem. GG und GK vorgesehen, in Deutschland ist das aber anders, da werden aus Flüchtlingen in Windeseile Migranten, ganz offiziell.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

Folge: Eine Tatsachenbehauptung wird zur Lüge, wenn sie von den falschen Leuten geäußert wird.
Im Grundzug doch völlig verständlich. Unsere Erfahrung, wie Menschen mit Nachrichten umgehen, bringt uns dazu, den einen mehr, den anderen gar nicht über den Weg zu trauen. Der Kinderspruch: "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!" bildet diese Erfahrung ab.

In der großen weiten Welt und auch im kleinen Bundestag (709 Leute!) bestätigt sich dieser Kinderspruch immer wieder einmal. Was ist daran so aufregend?

Der Empfänger von Nachrichten muß also den Mut haben, sich seines eigenen Verstands zu bedienen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und sich dabei bewußt sein, daß er sich auch irren kann.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:02)

Der Empfänger von Nachrichten muß also den Mut haben, sich seines eigenen Verstands zu bedienen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und sich dabei bewußt sein, daß er sich auch irren kann.
Sich ihres Verstandes bedient, ja das haben die Menschen bei dieser Rede getan und jetzt ist das Geschrei groß. Da hat es dann einfach nur der Falsche gesagt wenn das Ganze inhaltlich zerlegt wird. Verstand ? Geforderter Hirntot trifft es wohl besser.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:15)

Sich ihres Verstandes bedient, ja das haben die Menschen bei dieser Rede getan und jetzt ist das Geschrei groß. Da hat es dann einfach nur der Falsche gesagt wenn das Ganze inhaltlich zerlegt wird. Verstand ? Geforderter Hirntot trifft es wohl besser.
Meinen Hinweis auf Scheitern durch Irrtum haben Sie offenbar nicht lesen wollen. Oder meinen Sie, daß die "Richtigen" davor gefeit sind, oder die "Falschen"? Den "Hirntod" sehe ich in der Bequemlichkeit vieler Menschen und vielleicht auch in der Entmutigung durch zu viele eigene Irrtümer.
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Ein Terraner
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Ein Terraner »

H2O hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:24)

Meinen Hinweis auf Scheitern durch Irrtum haben Sie offenbar nicht lesen wollen. Oder meinen Sie, daß die "Richtigen" davor gefeit sind, oder die "Falschen"? Den "Hirntod" sehe ich in der Bequemlichkeit vieler Menschen und vielleicht auch in der Entmutigung durch zu viele eigene Irrtümer.
Du solltest noch mal lesen was ich geschrieben habe, es geht darum das Inhaltliche Kritik als ad hominem definiert wird um einer inhaltlichen Diskussion zu entgehen. Oder anders, es wurde nie kritisiert wer es gesagt hat sondern was er gesagt hat und wie er es gesagt hat.
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H2O
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

Ein Terraner hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:29)

Du solltest noch mal lesen was ich geschrieben habe, es geht darum das Inhaltliche Kritik als ad hominem definiert wird um einer inhaltlichen Diskussion zu entgehen. Oder anders, es wurde nie kritisiert wer es gesagt hat sondern was er gesagt hat und wie er es gesagt hat.
Auch dieses Verhalten kann man mit Gleichmut ertragen. Wie oft im Leben wird Widerspruch als rein persönliche Schmähung empfunden, etwa, wenn Sie jemanden auf seinen Irrtum hinweisen, wenn auch völlig zu Recht... und Zustimmung natürlich als Lob gewertet. Ich rate in beiden Fällen zu freundlicher Gelassenheit, denn ein Lob kann, nicht muß (!), einer Absicht entspringen.
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naddy
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von naddy »

Selina hat geschrieben:(19 Jan 2020, 23:51)

"Unstrukturierte Zuwanderungspolitik"? Flucht aus Krisen- und Kriegsgebieten ist keine "Zuwanderung". Flucht lässt sich nicht strukturieren. Menschen fliehen dann, wenn ihre Existenz bedroht ist. Eine solche Flucht läuft nicht nach irgendwelchen Plänen und Strukturen einer Regierung ab. Und auch nicht nach irgendwelchen politischen Wunschvorstellungen.
Es ist langsam wirklich ermüdend, aber extra für dich noch einmal zum Thema Flüchtlingspolitik:
naddy hat geschrieben:Daran kann und soll sich auch nichts ändern! Dafür gibt es geltende Gesetze, die während ihrer Geltungsdauer einzuhalten sind! Das Thema wäre nur unter der Voraussetzung relevant, daß die aufnehmenden Länder durch Asylgewährung wirtschaftlich überfordert wären.

Zum x-ten Mal: Es geht um die saubere Trennung der Bereiche Flüchtlingspolitik und Zuwanderung! Denn über 50% der Zugewanderten sind - amtlich festgestellt - keine "Flüchtlinge".
Ich bin mir inzwischen allerdings sicher, daß du Dinge, die dir nicht in den Kram passen, nicht nur nicht zur Kenntnis nimmst, sondern sie gar nicht mehr siehst.
"Das gefährliche an der Dummheit ist, daß sie die dumm macht, die ihr begegnen." (Sokrates).
BenJohn

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von BenJohn »

In einer privaten Diskussion habe ich so etwas noch nie erlebt. Wir diskutieren im Freundeskreis oder in der Familie die verschiedensten Themen. Zum Beispiel über die Todesstrafe. Einger sagt "Kopf ab", der andere sagt "Betreutes Wohnen". Zwei Extrempositionen. Von uns würde jetzt niemand auf die Idee kommen die Person anzugreifen. Jeder würde seine Argumente bringen und versuchen dem Gegenüber klar zu machen warum man das für keine gute Idee hält.
Und genau dieses Verhalten erwarte ich eigentlich auch in einer öffentlichen Diskussion.
Nur ist uns allen klar, dass es in öffentlichen Diskussionen nicht um eine gute Diskussion geht, sondern um die Prägung der öffentlichen Meinung.

Aber das zeigt meiner Meinung auch, dass die Diskussionskultur in Deutschland hundsmiserabel ist. Mit den berühmten alten Griechen hat das wahrscheinlich rein gar nichts zu tun.

Wenn ich sehe wie ein Hofreiter komplett ausrastet, ein Kahrs unflätige Worte dahinrotzt oder ein Brandner völlig hemmungslos das Bundesverdienstkreuz in den Dreck zieht, dann sind diese Personen für mich ALLE unglaubwürdig. Die wollen nicht diskutieren. Die wollen Diskussionen verhindern.
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von Selina »

naddy hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:17)

Es ist langsam wirklich ermüdend, aber extra für dich noch einmal zum Thema Flüchtlingspolitik:

Ich bin mir inzwischen allerdings sicher, daß du Dinge, die dir nicht in den Kram passen, nicht nur nicht zur Kenntnis nimmst, sondern sie gar nicht mehr siehst.
Es gibt Menschen, deren Asylanträge werden abgelehnt. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Menschen, deren Asylanträge völlig zurecht genehmigt werden. Das ist schon eine größere Gruppe, die du und einige andere immer unter "Zuwanderung" subsumieren. Und das ist halt falsch, um nicht zu sagen demagogisch. Die Absicht dahinter ist bekannt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von H2O »

BenJohn hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:27)

In einer privaten Diskussion habe ich so etwas noch nie erlebt. Wir diskutieren im Freundeskreis oder in der Familie die verschiedensten Themen. Zum Beispiel über die Todesstrafe. Einger sagt "Kopf ab", der andere sagt "Betreutes Wohnen". Zwei Extrempositionen. Von uns würde jetzt niemand auf die Idee kommen die Person anzugreifen. Jeder würde seine Argumente bringen und versuchen dem Gegenüber klar zu machen warum man das für keine gute Idee hält.
Und genau dieses Verhalten erwarte ich eigentlich auch in einer öffentlichen Diskussion.
Nur ist uns allen klar, dass es in öffentlichen Diskussionen nicht um eine gute Diskussion geht, sondern um die Prägung der öffentlichen Meinung.

Aber das zeigt meiner Meinung auch, dass die Diskussionskultur in Deutschland hundsmiserabel ist. Mit den berühmten alten Griechen hat das wahrscheinlich rein gar nichts zu tun.

Wenn ich sehe wie ein Hofreiter komplett ausrastet, ein Kahrs unflätige Worte dahinrotzt oder ein Brandner völlig hemmungslos das Bundesverdienstkreuz in den Dreck zieht, dann sind diese Personen für mich ALLE unglaubwürdig. Die wollen nicht diskutieren. Die wollen Diskussionen verhindern.
Aus meiner Sicht ist es nur schlimm, wenn Menschen durch hämische Zwischenrufe gehindert werden, Ihren Gedanken zu erläutern. Das kann uns hier doch kaum anfechten. Und so verhalten Sie sich hier auch... löblich!
BenJohn

Re: Betreutes Denken - oder die gescheiterte Aufklärung

Beitrag von BenJohn »

H2O hat geschrieben:(20 Jan 2020, 15:58)

Aus meiner Sicht ist es nur schlimm, wenn Menschen durch hämische Zwischenrufe gehindert werden, Ihren Gedanken zu erläutern. Das kann uns hier doch kaum anfechten. Und so verhalten Sie sich hier auch... löblich!
Ich glaube, dass sehen nicht alle so. Aber vielen Dank.
Ich bin jemand, der sich jede Position anhört. Da gibt es kaum Tabus. Ich will wissen warum der Mensch so denkt. Dazu muss ich die Person aussprechen lassen und dann im Anschluss Fragen stellen.
Wenn man gleich auf 180 geht, dann mache ich nur klar, dass nur meine Position gültig ist.
Und das ist ja das Problem bei Parteien. Die haben ein Programm. Alles, was nicht dem Programm entspricht, wird abgelehnt. Eine Einzelperson ist da flexibler.
Deshalb bin ich auch mal auf Thüringen gespannt. Ich glaube da kommt etwas Vernünftiges bei rum, weil etwas Vernünftiges bei rum kommen muss.
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