LeistungsGedanke

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Mendoza
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Mendoza »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jul 2019, 10:40)
...eben nicht dagegen für ganz leistungslos für Erben, Spekulanten, Lottogewinner.
BGE-Empfänger hast du vergessen- wobei ...ok... die gibts ja noch nicht.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Alpha Centauri »

Mendoza hat geschrieben:(17 Jul 2019, 12:16)

BGE-Empfänger hast du vergessen- wobei ...ok... die gibts ja noch nicht.
Eben über diese" leistungslose" Einkommen regt sich ( anders als bei BGE-keiner auf oder kommt der Gerechtigkeit- oder Leistungsprinzip Keule,denn dass gilt in diesen Fällen ja auch nicht
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jul 2019, 12:22)

Eben über diese" leistungslose" Einkommen regt sich ( anders als bei BGE-keiner auf oder kommt der Gerechtigkeit- oder Leistungsprinzip Keule,denn dass gilt in diesen Fällen ja auch nicht
Das sagt dir doch, dass sie selber ihre Überzeugung mit der Leistung gar nicht ernst nehmen.
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Mendoza
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Mendoza »

Wenn ihr nichts von Eigenleistung haltet, setzt euch eben auf die Couch und wartet dort so lange bis das BGE kommt.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Trifels »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 12:25)

Das sagt dir doch, dass sie selber ihre Überzeugung mit der Leistung gar nicht ernst nehmen.
Der Post und der Post :
Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Jul 2019, 10:40)

So ist es. " Leistung muss sich lohnen" der alte FDP Slogan hält dem Realitätstest nicht stand , für einen Pfleger, Paketzusteller, Wachmann, Friseur, Lageristen, Erzieher, Sozialarbeiter, Bäcker , Fleischer usw lohnt sich rein finanziell gesehen Leistung eben nicht dagegen für ganz leistungslos für Erben, Spekulanten, Lottogewinner.
zeigen, dass bei den Erzähler dort von Leistung und Leistungserbringen keine Ahnung vorherrscht.

Erben = Leistung wurde von Erblasser erbracht. Leistungsgedanke dahinter -> Weitergabe des Ertrag aus Leistung an Nachfolger/Erbe

Spekulation = Leitungserbringung durch Schaffung notwendiges Kapital als Grundlage und Einsatz von geistiger Leitung zu dessen Mehrung

Lottogewinner = Glück/Wagnis. Wer Leistung und Glück in einen Topf wirft ist in der Leistungsdebatte = ein Tropf.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Trifels hat geschrieben:(17 Jul 2019, 13:57)

Der Post und der Post :



zeigen, dass bei den Erzähler dort von Leistung und Leistungserbringen keine Ahnung vorherrscht.

Erben = Leistung wurde von Erblasser erbracht. Leistungsgedanke dahinter -> Weitergabe des Ertrag aus Leistung an Nachfolger/Erbe

Spekulation = Leitungserbringung durch Schaffung notwendiges Kapital als Grundlage und Einsatz von geistiger Leitung zu dessen Mehrung

Lottogewinner = Glück/Wagnis. Wer Leistung und Glück in einen Topf wirft ist in der Leistungsdebatte = ein Tropf.


Es kommt aber auf das Glück und auf das Verkaufsgeschick an um Erfolg zu haben.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 14:05)

Es kommt aber auf das Glück und auf das Verkaufsgeschick an um Erfolg zu haben.
Nöö, es kommt darauf an, etwas anzubieten was a) von vielen benötigt wird (Angebot und Nachfrage) und/oder b) etwas anzubieten, was offensichtliche Erleichterungen, Zeitersparnis mit sich bringt - auf alle Fälle etwas, womit Bedürfnisse befriedigt werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2019, 20:35)

Nöö, es kommt darauf an, etwas anzubieten was a) von vielen benötigt wird (Angebot und Nachfrage) und/oder b) etwas anzubieten, was offensichtliche Erleichterungen, Zeitersparnis mit sich bringt - auf alle Fälle etwas, womit Bedürfnisse befriedigt werden.
Richtig und da bringt es nichts so viel zu schuften, wenn am Ende nichts dabei raus kommt.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 21:30)

Richtig und da bringt es nichts so viel zu schuften, wenn am Ende nichts dabei raus kommt.
Meine Antwort bezog sich auf diese Aussage:
"Es kommt aber auf das Glück und auf das Verkaufsgeschick an um Erfolg zu haben."

Hat mit Glück haben nichts zu tun, mit Verkaufsgeschick nur sehr bedingt - dafür umso mehr mit Wissen, mit Analyse bzw analytischen Denken und mit Beobachtung.
Leistung bedeutet immer noch zielgerichtete, erbebnisorientierte Arbeit.
Ohne Sinn und Verstand drauflos zu wurschteln/zu schuften - selbst mit noch so viel Einsatz von Körperkraft und Zeit ist halt keine Leistung.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 21:30)

Richtig und da bringt es nichts so viel zu schuften, wenn am Ende nichts dabei raus kommt.
Schmarotzer werden in Deutschland durchgefüttert. Mehr braucht man aber auch nicht zu erwarten. Luxus gibt es für Faulheit nicht.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:12)

Meine Antwort bezog sich auf diese Aussage:
"Es kommt aber auf das Glück und auf das Verkaufsgeschick an um Erfolg zu haben."

Hat mit Glück haben nichts zu tun, mit Verkaufsgeschick nur sehr bedingt - dafür umso mehr mit Wissen, mit Analyse bzw analytischen Denken und mit Beobachtung.
Leistung bedeutet immer noch zielgerichtete, erbebnisorientierte Arbeit.
Ohne Sinn und Verstand drauflos zu wurschteln/zu schuften - selbst mit noch so viel Einsatz von Körperkraft und Zeit ist halt keine Leistung.
Doch weil du ja nicht weißt ob das was du verkaufst Erfolg hat. Du gehst quasi ins Risiko. Verlangt ihr dass denn nicht, dass er drauflos wurschelt? Wenn nicht jeder diese ,,Leistung" erbringen kann, wieso wird dass dann von jedem verlangt?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:23)

Schmarotzer werden in Deutschland durchgefüttert. Mehr braucht man aber auch nicht zu erwarten. Luxus gibt es für Faulheit nicht.
Andere haben doch auch den Luxus und schmarotzen sich nach oben. Das stört euch komischerweise nicht. Merkwürdig...
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:27)

Doch weil du ja nicht weißt ob das was du verkaufst Erfolg hat. Du gehst quasi ins Risiko. Verlangt ihr dass denn nicht, dass er drauflos wurschelt? Wenn nicht jeder diese ,,Leistung" erbringen kann, wieso wird dass dann von jedem verlangt?
Wer nicht verhungern und unter der Brücke pennen will, der sollte von sich aus auf die Idee kommen, dass er etwas dagegen tut. Nicht überall gibt es einen Sozialstaat wie in Deutschland.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:28)

Andere haben doch auch den Luxus und schmarotzen sich nach oben. Das stört euch komischerweise nicht. Merkwürdig...
Mich stören die Hartzer auch nicht. Warum sollten die mich stören?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:29)

Wer nicht verhungern und unter der Brücke pennen will, der sollte von sich aus auf die Idee kommen, dass er etwas dagegen tut. Nicht überall gibt es einen Sozialstaat wie in Deutschland.
Was soll er denn tun?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:30)

Was soll er denn tun?
Arbeiten.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:30)

Mich stören die Hartzer auch nicht. Warum sollten die mich stören?
Hast du die nicht gemeint? Oder wen meinst du mit Schmarotzer?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:31)

Arbeiten.
Wir haben doc gerade geklärt, dass Arbeiten ja nicht unbedingt Leistung bedeutet.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:31)

Hast du die nicht gemeint? Oder wen meinst du mit Schmarotzer?
Ja, ich habe die arbeitsunwilligen Hartzer gemeint. Aber die stören mich nicht. Ich nenne sie nur beim Namen. Solche Schmarotzer muss ein Sozialstaat aushalten.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:33)

Ja, ich habe die arbeitsunwilligen Hartzer gemeint. Aber die stören mich nicht. Ich nenne sie nur beim Namen. Solche Schmarotzer muss ein Sozialstaat aushalten.
Aha alles Klar....
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:35)

Aha alles Klar....
Bald kommt bestimmt das BGE. Dann kann jeder unbehelligt schmarotzen.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:36)

Bald kommt bestimmt das BGE. Dann kann jeder unbehelligt schmarotzen.

Macht doch bestimmt Spaß. Dir ist schon klar, dass es bestimmte Unternehmen bzw Unternehmer befürworten?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:37)

Macht doch bestimmt Spaß. Dir ist schon klar, dass es bestimmte Unternehmen bzw Unternehmer befürworten?
Ich befürworte es auch.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:38)

Ich befürworte es auch.
und wieso sagst du dann Schmarotzer?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:27)

Doch weil du ja nicht weißt ob das was du verkaufst Erfolg hat. Du gehst quasi ins Risiko. Verlangt ihr dass denn nicht, dass er drauflos wurschelt? Wenn nicht jeder diese ,,Leistung" erbringen kann, wieso wird dass dann von jedem verlangt?
Auch bei zigfacher Wiederholung wird aus Schufterei und Wurschtelei ohne Sinn und Verstand, keine Leistung.

Darum schrieb ich es braucht Wissen - nämlich Wissen wie Märkte funktionieren, es braucht Marktanalysen, weil ohne Merktanalysen keine Bedürfnisse ermittelt werden können und ohne Kenntnis von Bedürfnissen keine Verkauf von Produkten.
Man muss VORHER wissen, ob die Produkte überhaupt nachgefragt werden.

Nur wenn all das bekannt ist, können Leistungen in Form von zielgerichteter (Ziel=Produkte verkaufen) und ergebnisorientierter (Ergebnis = Bedürfnisbefriedigung) Arbeit gebracht werden.

Wer allerdings nach dem Motto verfährt "Wissen ist Macht, nichts wissen, macht auch nüscht" der kapiert nicht einmal dass der Leistungsgedanke etwas mit Leistungsbereitschaft zu tun hat.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:54)

Auch bei zigfacher Wiederholung wird aus Schufterei und Wurschtelei ohne Sinn und Verstand, keine Leistung.



Darum schrieb ich es braucht Wissen - nämlich Wissen wie Märkte funktionieren, es braucht Marktanalysen, weil ohne Merktanalysen keine Bedürfnisse ermittelt werden können und ohne Kenntnis von Bedürfnissen keine Verkauf von Produkten.
Man muss VORHER wissen, ob die Produkte überhaupt nachgefragt werden.

Nur wenn all das bekannt ist, können Leistungen in Form von zielgerichteter (Ziel=Produkte verkaufen) und ergebnisorientierter (Ergebnis = Bedürfnisbefriedigung) Arbeit gebracht werden.

Wer allerdings nach dem Motto verfährt "Wissen ist Macht, nichts wissen, macht auch nüscht" der kapiert nicht einmal dass der Leistungsgedanke etwas mit Leistungsbereitschaft zu tun hat.
1) Du beantwortest meine Frage nicht: Was sollen sie nach deiner Meinung tun?

2) Nein weil der der die Idee hat und damit erfolgreich ist auch den meisten Erfolg erhält. Er hat aber nicht viel geleistet. Sondern die dieses Produkt hergestellt haben, aber die bekommen nicht viel ab. Der kreative der weiß wie man die Idee nutzbringend umsetzt und er ist sozusagen der Gewinner.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:01)

1) Du beantwortest meine Frage nicht: Was sollen sie nach deiner Meinung tun?

2) Nein weil der der die Idee hat und damit erfolgreich ist auch den meisten Erfolg erhält. Er hat aber nicht viel geleistet. Sondern die dieses Produkt hergestellt haben, aber die bekommen nicht viel ab. Der kreative der weiß wie man die Idee nutzbringend umsetzt und er ist sozusagen der Gewinner.
Die Arbeitnehmer gewinnen auch. Sie verhungern nicht und leben nicht unter der Brücke.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:36)

Die Arbeitnehmer gewinnen auch. Sie verhungern nicht und leben nicht unter der Brücke.
Meistens auf niedrigem Niveau. Ein BGE wäre doch eine klasse Idee. ;)
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von VaterMutterKind »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:39)

Meistens auf niedrigem Niveau. Ein BGE wäre doch eine klasse Idee. ;)
Klar. Würde ich auch nutzen. Im Moment muss ich noch 14 Tage im Monat arbeiten. Das nervt manchmal. Aber die Kohle stimmt.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Troh.Klaus »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:40)
Klar. Würde ich auch nutzen. Im Moment muss ich noch 14 Tage im Monat arbeiten. Das nervt manchmal. Aber die Kohle stimmt.
2.500 Euro BGE im Monat auf die Kralle. Sollte für 80% der Leute reichen. Wer damit nicht aus kommt, muss halt weiter malochen.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

VaterMutterKind hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:40)

Klar. Würde ich auch nutzen. Im Moment muss ich noch 14 Tage im Monat arbeiten. Das nervt manchmal. Aber die Kohle stimmt.
Ich freue mich, dass du dafür bist. :thumbup:
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:54)
Darum schrieb ich es braucht Wissen - nämlich Wissen wie Märkte funktionieren, es braucht Marktanalysen, weil ohne Merktanalysen keine Bedürfnisse ermittelt werden können und ohne Kenntnis von Bedürfnissen keine Verkauf von Produkten.
Man muss VORHER wissen, ob die Produkte überhaupt nachgefragt werden.
Bedürfnis. Bedarf. Begehren. Nachfrage. Was darf es sein?

Du must damit rechen, dass, wenn du ein Thema wie "Leistungsgedanke" aufwirst, es immer Leute gibt, die wissen, dass kritische Begriffshinterfragung eine der nicht nur legitimen sondern auch besonders nützlichen Methoden ist, sich einem Thema zu nähern. Häufig gehen dabei anfänglich als selbstverständlich scheinende Annahmen erstmal zu Bruch. Was dann von nicht wenigen als "Threadschredderung" wahrgenommen wird.

Wer die Märkte in modernen Industriegesellschaften wirklich versteht, weiß, dass wahrnehmbare "Leistung" stets nur noch über dem Niveau materiell eigentlich abgesicherter Konsumkreisläufe von Grundbedürfnissen stattfindet. Leistung ist dann Begehrenserzeugung durch Bedeutungsbereitstellung. Erfolgreich ist der, der die Psychologie dieser Begehrenserzeugung durchschaut. Und damit ist er dann aber auch eigentlich zurückgeworfen auf die Sinnhinterfragung seiner eigenen Leistungsideologie. Wenn ich am Ende genau weiß wie ich künstliches Begehren erzeuge, müsste an diesem Punkt meine eigene Selbsthinterfragung beginnen. Tut sie in den allermeisten Fällen natürlich nicht. Der "Leistungsgedanke" besteht darin, weiterzumachen und diese Selbsthinterfragung einfach zu unterlassen. In den meisten Fällen allerdings bleibt es bei den einfachen und normalen Reproduktionszyklen. Die meisten halten einfach ihr Leben aufrecht. Verdienen Geld. Ziehen Kinder groß. Manche machen nebenbei Musik oder schreiben Gedichte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

Eine wirklich wichtige Frage für mich ist, ob die zutage tretenden Widersprüchlichkeiten der Idee "Leistungsgesellschaft" in der postmodernen Welt etwas mit der weltweiten Renaissance der Religionen zu tun hat. Die sich in Westmitteleuropa nur in etwas anderer Form als woanders entfaltet.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Selina »

Mit dem "Leistungsgedanken" werden gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme individualisiert und psychologisiert. Alles hängt angeblich nur vom Einzelnen ab, was er aus seinem Leben macht, als was und wie er arbeitet und ob er überhaupt arbeitet. Das bedeutet, einer Art Fatalismus in Bezug auf die gesellschaftlichen Möglichkeiten anzuhängen. Die Anhänger des "Leistungsgedankens" sagen somit gleichzeitig, es ist sinnlos, politisch zu denken und zu handeln, sich um mehr Wirtschaftsdemokratie und um eine gerechtere Arbeitswelt zu bemühen, da sowieso alles ausschließlich vom Einzelnen, seiner "Leistungsbereitschaft" und seinem "Leistungswillen" abhängt. Völlig apolitische fragwürdige Sicht.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Alpha Centauri »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 09:03)

Bedürfnis. Bedarf. Begehren. Nachfrage. Was darf es sein?

Du must damit rechen, dass, wenn du ein Thema wie "Leistungsgedanke" aufwirst, es immer Leute gibt, die wissen, dass kritische Begriffshinterfragung eine der nicht nur legitimen sondern auch besonders nützlichen Methoden ist, sich einem Thema zu nähern. Häufig gehen dabei anfänglich als selbstverständlich scheinende Annahmen erstmal zu Bruch. Was dann von nicht wenigen als "Threadschredderung" wahrgenommen wird.

Wer die Märkte in modernen Industriegesellschaften wirklich versteht, weiß, dass wahrnehmbare "Leistung" stets nur noch über dem Niveau materiell eigentlich abgesicherter Konsumkreisläufe von Grundbedürfnissen stattfindet. Leistung ist dann Begehrenserzeugung durch Bedeutungsbereitstellung. Erfolgreich ist der, der die Psychologie dieser Begehrenserzeugung durchschaut. Und damit ist er dann aber auch eigentlich zurückgeworfen auf die Sinnhinterfragung seiner eigenen Leistungsideologie. Wenn ich am Ende genau weiß wie ich künstliches Begehren erzeuge, müsste an diesem Punkt meine eigene Selbsthinterfragung beginnen. Tut sie in den allermeisten Fällen natürlich nicht. Der "Leistungsgedanke" besteht darin, weiterzumachen und diese Selbsthinterfragung einfach zu unterlassen. In den meisten Fällen allerdings bleibt es bei den einfachen und normalen Reproduktionszyklen. Die meisten halten einfach ihr Leben aufrecht. Verdienen Geld. Ziehen Kinder groß. Manche machen nebenbei Musik oder schreiben Gedichte.
Dee Kern der Leistungsideologie Schaffung bzw. Erzeugung künstlicher Bedürfnisse, die durchaus einen manipulativen Charakter auf das Individuum selbst haben ( man brauch sich nur mal die Werbung und das Marketing anschauen wie dass läuft) wie letztlich sinnvoll dieses ganze Konzert ist muss jeder letztendlich selbst für sich entscheiden , es gibt ja genug "Aussteiger"die mit der oberflächlichen um sinn entleerten Konsum geilen Leistungsgesellschaft nicht viel anfangen können und ihrer persönliche Freiheit bevorzugen.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Alpha Centauri »

Trifels hat geschrieben:(17 Jul 2019, 13:57)

Der Post und der Post :



zeigen, dass bei den Erzähler dort von Leistung und Leistungserbringen keine Ahnung vorherrscht.

Erben = Leistung wurde von Erblasser erbracht. Leistungsgedanke dahinter -> Weitergabe des Ertrag aus Leistung an Nachfolger/Erbe

Spekulation = Leitungserbringung durch Schaffung notwendiges Kapital als Grundlage und Einsatz von geistiger Leitung zu dessen Mehrung

Lottogewinner = Glück/Wagnis. Wer Leistung und Glück in einen Topf wirft ist in der Leistungsdebatte = ein Tropf.

Deine Ausführungen ändern allesamt rein gar nichts daran, dass ein Erbe,Spekulant oder Lottogewinner für sein leistungsloses Einkommen im klassischen Sinne keine Arbeisleistung erbringen muss Punkt.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(17 Jul 2019, 23:01)

1) Du beantwortest meine Frage nicht: Was sollen sie nach deiner Meinung tun?

2) Nein weil der der die Idee hat und damit erfolgreich ist auch den meisten Erfolg erhält. Er hat aber nicht viel geleistet. Sondern die dieses Produkt hergestellt haben, aber die bekommen nicht viel ab. Der kreative der weiß wie man die Idee nutzbringend umsetzt und er ist sozusagen der Gewinner.
Die Idee alleine nützt überhaupt nichts, wenn a) nicht bekannt ist, ob damit irgendwelche Bedürfnisse befriedigt werden können, c) kein Wissen über Marktmechanismen vorhanden ist und c) das Produkt nicht beworben wird.

Das gilt in allen Bereichen!
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:10)

Die Idee alleine nützt überhaupt nichts, wenn a) nicht bekannt ist, ob damit irgendwelche Bedürfnisse befriedigt werden können, c) kein Wissen über Marktmechanismen vorhanden ist und c) das Produkt nicht beworben wird.

Das gilt in allen Bereichen!
Natürlich musst die Idee gut sein und du brauchst Leute die diese Sache kaufen. Das Wissen kann man sich doch leicht holen und es reicht wenn man die passenden Leute dazu hat die gewisse Ahnung davon haben.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Agesilaos Megas »

lili hat geschrieben:(16 Jul 2019, 20:25)

Aber gut ausgebildete Leute können auch in den Niedriglohnsektor fallen.
Der letzte Armutsbericht (2018) hat genau das noch einmal bestätigt...
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von lili »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:33)

Der letzte Armutsbericht (2018) hat genau das noch einmal bestätigt...
Na Bitte war braucht man mehr. :rolleyes:
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Trifels »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Jul 2019, 11:14)

Deine Ausführungen ändern allesamt rein gar nichts daran, dass ein Erbe,Spekulant oder Lottogewinner für sein leistungsloses Einkommen im klassischen Sinne keine Arbeisleistung erbringen muss Punkt.
Quark :

-> Erbe / Lottogewinner = leistungsloser Vermögenszuwachs ! Nix Einkommen
-> Spekulant = Leistungserbringung und daraus Einkommen per geistiger Leistung und Kapitalstockschaffung durch Einkommensquellen.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 09:03)

Bedürfnis. Bedarf. Begehren. Nachfrage. Was darf es sein?

Du must damit rechen, dass, wenn du ein Thema wie "Leistungsgedanke" aufwirst, es immer Leute gibt, die wissen, dass kritische Begriffshinterfragung eine der nicht nur legitimen sondern auch besonders nützlichen Methoden ist, sich einem Thema zu nähern. Häufig gehen dabei anfänglich als selbstverständlich scheinende Annahmen erstmal zu Bruch. Was dann von nicht wenigen als "Threadschredderung" wahrgenommen wird.

Wer die Märkte in modernen Industriegesellschaften wirklich versteht, weiß, dass wahrnehmbare "Leistung" stets nur noch über dem Niveau materiell eigentlich abgesicherter Konsumkreisläufe von Grundbedürfnissen stattfindet. Leistung ist dann Begehrenserzeugung durch Bedeutungsbereitstellung. Erfolgreich ist der, der die Psychologie dieser Begehrenserzeugung durchschaut. Und damit ist er dann aber auch eigentlich zurückgeworfen auf die Sinnhinterfragung seiner eigenen Leistungsideologie. Wenn ich am Ende genau weiß wie ich künstliches Begehren erzeuge, müsste an diesem Punkt meine eigene Selbsthinterfragung beginnen. Tut sie in den allermeisten Fällen natürlich nicht. Der "Leistungsgedanke" besteht darin, weiterzumachen und diese Selbsthinterfragung einfach zu unterlassen. In den meisten Fällen allerdings bleibt es bei den einfachen und normalen Reproduktionszyklen. Die meisten halten einfach ihr Leben aufrecht. Verdienen Geld. Ziehen Kinder groß. Manche machen nebenbei Musik oder schreiben Gedichte.
Fangen wir zunächst beim Grundlegenden an:
Unter Bedürfnis wird der Zustand oder das Erleben eines Mangels und der Wunsch, diesen zu beheben verstanden.
Zustand oder Erleben eines Mangels (Bedürfnisse) sind NICHT ausschießlich materieller Natur, somit gibt es auch für die Befriedigung immaterieller Bedürfnisse einen "Markt".
Bedürfnisse werden NICHT erzeugt, sondern entstehen von selbst ==> Maslowsche Bedürfnispyramide.
JEDE Bedürfnisbefriedigung ist mit der Erbringung von Leistung verbunden ==> sie Definition Leistungsgedanken durch Konrad-Adenauer-Stiftung (Link) Leistungen erbringen für sich selbst und für die Gemeinschaft.
Und im betriebswirtschaftlichen Sinn ist Leistung immer noch zielgerichtete ergebnisorientierte Arbeit!

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Beitrag von schokoschendrezki »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Jul 2019, 11:11)

Dee Kern der Leistungsideologie Schaffung bzw. Erzeugung künstlicher Bedürfnisse, die durchaus einen manipulativen Charakter auf das Individuum selbst haben ( man brauch sich nur mal die Werbung und das Marketing anschauen wie dass läuft) wie letztlich sinnvoll dieses ganze Konzert ist muss jeder letztendlich selbst für sich entscheiden , es gibt ja genug "Aussteiger"die mit der oberflächlichen um sinn entleerten Konsum geilen Leistungsgesellschaft nicht viel anfangen können und ihrer persönliche Freiheit bevorzugen.
Man muss nur aufpassen, dass man nicht einfach die gängigen kulturkritischen Erzählungen nachplappert. Nach dem Motto: "Werbung redet den Menschen nur Bedürfnisse ein". Das Bedürfnis nach einem eleganten schönen Auto ist bei denen, die es haben, durchaus nicht "eingeredet" sondern echt vorhanden. Wissen um die Marktmechanismen bedeutet zum Beispiel, wie man dieses vorhandene Bedürfnis gewissermaßen repetierfähig macht. Wie man den Durst nach der neuen Version anfacht. Das kann man tun und in diesem Sinne "leistungsfähig" sein. Man kann aber auch mit Bezug auf sich selbst darüber nachdenken.

Die "Leistungsgesellschaft" in Deutschland, Ost wie West, ist nach meinem Eindruck in den Dekaden nach dem Krieg von Verdrängung geprägt. Sowohl in der Kultur als auch in persönlichen Eindrücken bestätigte sich mir immer wieder diese Sicht. Verdrängung von Schuld und von Traumata. Machen und nicht weiter nachgrübeln. Inzwischen müssten wir eigentlich drüber hinweg seien. Und sogar wieder die Lebenspraktiken einiger ehemaliger Opfergruppen akzeptieren. Orthodoxe Juden: KInder in die Welt setzen und ansonsten die alten Schriften studieren. Jenische: Scheren schleifen, Altmetall sammeln, Klamotten verkaufen, bis es für das nächste Unterwegs und die nächste Flasche Wein reicht. Bitte.
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und gehst am Leben vorbei
du bist in Sesshaft genommen, Sesshafter.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Agesilaos Megas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 09:29)

Eine wirklich wichtige Frage für mich ist, ob die zutage tretenden Widersprüchlichkeiten der Idee "Leistungsgesellschaft" in der postmodernen Welt etwas mit der weltweiten Renaissance der Religionen zu tun hat. Die sich in Westmitteleuropa nur in etwas anderer Form als woanders entfaltet.
Mh, ich denke dabei eher etwas historisch. "Leistungsgesellschaft" selbst ist ein recht neuer Begriff. Früher war dem Merit, dem Verdienst, und der individuellen Leistung etwas Emanzipatorisches inne; Befreiung, Selbstgestaltung - das in einer engen Welt der Monarchen und Autoritären. Da waren die "Gelben" auch tatsächlich fortschrittlich. Mit der Industrialisierung wurde diese individuelle Komponente um die mechanische erweitert. Mensch, Maschine, Effizienz. Aber die Industrie ist weg, die Gesellschaft hat sich transformiert, es gibt neue soziale Klassen, Technologien, Lebensweisen, Ambitionen. Westliche Länder reagierten nur mit Thatcher, Reagan etc., östliche versuchten, die Industriegesellschaft niemals zu verlassen - der konservative Leistungsgedanke hält daher nicht mehr der neuen Welt stand, und er wird sich auch nur schwerlich anpassen. Historisch betrachtet ist so auch der Neoliberalismus von Kritik unangefochten, weil er den kalten Krieg gewonnen habe - dass aber auch westliche Länder vom sozialen Reformdruck profitierten, wird dabei oft vergessen - und infolgedessen einen Nimbus innehat. Aber nach 30 Jahren Reformstarre bröckelt dieser Traum weltweit und mit ihm auch die traditionelle Vorstellung von "Leistung". Aber mit diesem "Leistungs"gedanken kommt auch der Sozialdarwinismus wieder, das Autoritäre - vllt. ist hier auch ein Anknüpfungspunkt zum Religiösen?
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:57)

Fangen wir zunächst beim Grundlegenden an:
Unter Bedürfnis wird der Zustand oder das Erleben eines Mangels und der Wunsch, diesen zu beheben verstanden.
Zustand oder Erleben eines Mangels (Bedürfnisse) sind NICHT ausschießlich materieller Natur, somit gibt es auch für die Befriedigung immaterieller Bedürfnisse einen "Markt".
Bedürfnisse werden NICHT erzeugt, sondern entstehen von selbst ==> Maslowsche Bedürfnispyramide.
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Deinen Beitrag hatte ich noch nicht gesehen, als ich in meinem jüngsten zum Bedürfnis-Begriff was geschrieben habe. Da stimmen wir überein.

Die KAS definiert also den "Leistungsgedanken" :p
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

Agesilaos Megas hat geschrieben:(18 Jul 2019, 13:08)

Mh, ich denke dabei eher etwas historisch. "Leistungsgesellschaft" selbst ist ein recht neuer Begriff. Früher war dem Merit, dem Verdienst, und der individuellen Leistung etwas Emanzipatorisches inne; Befreiung, Selbstgestaltung - das in einer engen Welt der Monarchen und Autoritären. Da waren die "Gelben" auch tatsächlich fortschrittlich. Mit der Industrialisierung wurde diese individuelle Komponente um die mechanische erweitert. Mensch, Maschine, Effizienz. Aber die Industrie ist weg, die Gesellschaft hat sich transformiert, es gibt neue soziale Klassen, Technologien, Lebensweisen, Ambitionen. Westliche Länder reagierten nur mit Thatcher, Reagan etc., östliche versuchten, die Industriegesellschaft niemals zu verlassen - der konservative Leistungsgedanke hält daher nicht mehr der neuen Welt stand, und er wird sich auch nur schwerlich anpassen. Historisch betrachtet ist so auch der Neoliberalismus von Kritik unangefochten, weil er den kalten Krieg gewonnen habe - dass aber auch westliche Länder vom sozialen Reformdruck profitierten, wird dabei oft vergessen - und infolgedessen einen Nimbus innehat. Aber nach 30 Jahren Reformstarre bröckelt dieser Traum weltweit und mit ihm auch die traditionelle Vorstellung von "Leistung". Aber mit diesem "Leistungs"gedanken kommt auch der Sozialdarwinismus wieder, das Autoritäre - vllt. ist hier auch ein Anknüpfungspunkt zum Religiösen?
Die in der irgendwie und irgendwann mal christiich geprägten Welt aufstrebendste Religionsgemeinschaft ist die der Pfingstbewegungen. Und hier gibt es hinsichtlich der Ethik einen zentralen Begriff: Prosperity Gospel. Wohlstandsevangelium. Auch neu natürlich. Luxus und Wohlstand auf der Basis von Leistung seien "gottgewollt".
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

In einer Aufarbeitung zur P&R-Container-Insolvenz, bei der über 50000 Privat-Gläubiger ihr Vermögen verloren haben, hieß es von einem klagenden Rechtsanwalt zur eigentlich zur Verhinderung solcher Fälle existierenden Bafin-Behörde: "Ich verklage sie. Was soll der ganze Mist sonst. Wofür brauchen wir 2700 hochbezahlte Anzug-Träger, die da in Bonn sich den Hintern breit sitzen, wenn da am Ende nichts bei rauskommt. "

Ich habe einen Verwandten bei der Bafin. Ich weiß genau, was der auf solche Aussagen antworten würde: Das sei halt der linksgrünversiffte öffentliche Rundfunk, der solche Lügen verbreite.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von schokoschendrezki »

Und dann muss man auch untersuchen, wie sich der Wandel von der Industriegesellschaft zur postmodernen Dienstleistungsgesellschaft, diese sogenannte "Tertiärisierung" auf den Leistungsgedanken auswirkt.
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Jul 2019, 10:03)

Mit dem "Leistungsgedanken" werden gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme individualisiert und psychologisiert. Alles hängt angeblich nur vom Einzelnen ab, was er aus seinem Leben macht, als was und wie er arbeitet und ob er überhaupt arbeitet. Das bedeutet, einer Art Fatalismus in Bezug auf die gesellschaftlichen Möglichkeiten anzuhängen. Die Anhänger des "Leistungsgedankens" sagen somit gleichzeitig, es ist sinnlos, politisch zu denken und zu handeln, sich um mehr Wirtschaftsdemokratie und um eine gerechtere Arbeitswelt zu bemühen, da sowieso alles ausschließlich vom Einzelnen, seiner "Leistungsbereitschaft" und seinem "Leistungswillen" abhängt. Völlig apolitische fragwürdige Sicht.
Dass alles vom Einzelnen abhängt, was er aus seinem Leben macht, welchen Sinn er ihm gibt, wusste bereits Kant!
Natürlich "hängt es vom Einzelnen ab", ist jeder für sein Handeln selbst verantwortlich. - Wer denn sonst? Nennt sich Eigenverantwortung.
Und was den Leistungsgedanken angeht - die Fähigkeit und Bereitschaft (bewusste) zielgerichtete, ergebnisorientierte Arbeit - für sich selbst und die Gemeinschaft - zu verrichten, ist eine Grundeigenschaft des Menschen, ist eigentliche DIE Eigenschaft, die den Menschen vom Tier unterscheidet.
Wer das nicht begreifen will oder gar leugnet, der hat etwas ganz Entscheidendes nicht begriffen!
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Re: LeistungsGedanke

Beitrag von Dark Angel »

lili hat geschrieben:(18 Jul 2019, 12:33)

Natürlich musst die Idee gut sein und du brauchst Leute die diese Sache kaufen. Das Wissen kann man sich doch leicht holen und es reicht wenn man die passenden Leute dazu hat die gewisse Ahnung davon haben.
Ach - das Wissen kann man sich leicht holen?
Woher holst Du denn das Wissen?
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