schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Jul 2019, 07:52)
Ich habe mich dazu schon geäußert:
Mir ist durchaus bewusst, dass Bedürfnisse nicht "eingeredet" sondern vorhanden sind.
Wir sind in vielerlei Hinsicht aber bereits drei Schritte weiter und leben nicht mehr in der Industrie- und Nachkriegsgesellschaft der Adenauer-Zeit. Und wir können den "Leistungsgedanken" dieser Epoche nicht einfach so in die andere Jetztzeit übertragen.
Unabhängig davon findet diese Diskussion nicht im Wirtschafts- sondern im Philosophieforum 70 statt. Statt Adam Smith oder Konrad Adenauer vielleicht mal Diogenes von Sinope: Skeptizismus und Verweigerung.
Es keinen Leistungsgedanken
"irgendeiner Epoche", sondern schlicht und ergreifend einen Leistungsgedanken.
Dieser Leistungsgedanke beschreibt - unabhängig von Epoche, Kultur und Gesellschaft - die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen Leistungen - in Form von
zielgerichteter, ergebnisorientierter Arbeit für sich selbst und die Gemeinschaft zu erbringen.
Der Leistungsgedanke beschreibt die
Grundeigenschaft des Menschen, die ihn vom Tier unterscheidet.
Da gibt es nichts zu übertragen, weil dieser Leistungsgedanke in einer Gemeinschaft/Gesellschaft von Jägern und Sammlern kein anderer war, als in einer vorindustriellen Gesellschaft und heute immer noch kein anderer ist.
Der Leistungsgedanke hat nichts, aber auch gar nichts mit Wirtschaft zu tun.
Leistung (zielgerichtete, ergebnisorientierte Arbeit) erbringt, eine Industriearbeitet, genauso wie ein bildender Künstler, ein Hobbymusiker und sogar ein Schlaganfallpatient, der alles daran setzt, wenigstens in Grenzen seine Bewegungsfähigkeit wieder herzustellen - sie alle befriedigen Bedürfnisse, ihre eigenen UND die der Gemeinschaft.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen