Afghanistan 2019 und aktuelles

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Julian
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Julian »

Cobra9 hat geschrieben:(08 Sep 2019, 15:53)
[,,,]

Die echte Mach auf dem Land haben die Stämme
Dem Land fehlen die außer- und vorrechtlichen Voraussetzungen, die vonnöten sind, um einen Rechtsstaat und eine Demokratie zu etablieren. Rechtsstaat und Demokratie können diese Voraussetzungen, die ethischer, kultureller und mentaler Natur sind, nicht erschaffen.

Afghanistan ist kein richtiger Staat, sondern ein Stammesgebiet. Es zählt nicht das geschriebene Gesetz, nicht die offiziellen Richter, sondern das ungeschriebene Gesetz der Stämme und die Macht ihrer Fürsten. Die Gesellschaft ist sozial rückständig, kollektivistisch geprägt und äußerst religiös, dazu noch ethnisch zersplittert mit verfeindeten Völkern, die einander verachten. Westliche Werte, die Voraussetzung für Rechtsstaat und Demokratie sind, haben einen schweren Stand.

Man kann das auch nicht innerhalb von 10 oder zwanzig Jahren ändern; solch eine Entwicklung braucht viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Es ist auch möglich, dass solch eine Entwicklung gar nicht eintritt, denn Fortschritt ist keineswegs garantiert.

Etwas seltsam finde ich den Gebrauch des Begriffs der "Taliban". Sind das Außerirdische, die in Afghanistan gelandet sind? Oder sind es nicht einfach Afghanen? Eigentlich ganz normale Afghanen, die viel typischer für ihr Land sind als die wenigen städtischen Eliten, die mit dem Westen zusammenarbeiten?
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Orbiter1
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

2.000 Mrd $ versenkt und nichts erreicht.

"Enthüllungen der «Washington Post» über Afghanistan belegen, dass die Berichte über angebliche Erfolge geschönt waren." Quelle: https://www.nzz.ch/amp/international/wa ... ld.1527619

So schnell dürfte sich keiner mehr in Afghanistan einmischen nachdem Russland und die USA dort trotz zigfacher militärischer Überlegenheit und Billionen $ Einsatz mit blutiger Nase abziehen mussten. Trump wird die US-Soldaten sicher noch vor den US-Wahlen nach Hause holen, ob nun mit oder ohne Vertrag mit den Taliban.
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Cobra9
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 10:41)

2.000 Mrd $ versenkt und nichts erreicht.

"Enthüllungen der «Washington Post» über Afghanistan belegen, dass die Berichte über angebliche Erfolge geschönt waren." Quelle: https://www.nzz.ch/amp/international/wa ... ld.1527619

So schnell dürfte sich keiner mehr in Afghanistan einmischen nachdem Russland und die USA dort trotz zigfacher militärischer Überlegenheit und Billionen $ Einsatz mit blutiger Nase abziehen mussten. Trump wird die US-Soldaten sicher noch vor den US-Wahlen nach Hause holen, ob nun mit oder ohne Vertrag mit den Taliban.

Von einem Abzug der Us Truppen ist weder derzeit die Rede noch ist das geplant. Eine Reduzierung der Truppen auf ca. 9.000 Mann wirds maximal derzeit geben. So jedenfalls Trump, das Pentagon. Eine Wiederholung wie den Syrien Reinfall mit einem plötzlichen Abzug kann Trump sich nicht erlauben. Nichtmal bei der eigenen Partei oder den Anhängern.

Ohne Ergebnis wie positive Verhandlungen mit den Taliban wird wenig passieren. Militärisch geschlagen wurde man nicht. Politiker haben es versaut indem man mal wieder Scheisse gebaut hat. Aber was will man erwarten von Menschen die zu blöde sind ein Ministerium zu führen ordentlich.

Man kann erfolgreich arbeiten auch in Afghanistan. Struktur etablieren, Schulen aufbauen usw. aber nur mit Perspektiven und wenn man das erstmal regional macht. Aber das dauert Jahre bis es funktioniert und Veränderungen kommen nur minimal immer.

Wenn man den Menschen zeigt mit Toleranz, Respekt und Geduld das man Sie wertschätzen tut und Sie als Partner sieht kann man was schaffen. Aber das schaffen 90% der Regierungen nicht. NGOs eher aber die haben zuwenig Mittel.

Afghanistan ist ein failed State. Ich kann vier erfolgreiche Projekte nennen wo es funktioniert hat. Aber das war keiner Regierung außer den Niederlanden was wert.
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Orbiter1
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Prügeln die Taliban jetzt endgültig die US-Streitkräfte aus Afghanistan raus?

"Über Afghanistan wurde von den Taliban ein Flugzeug der US-Air Force abgeschossen. Es befanden sich angeblich mehrere hochrangige Offizieren an Bord. Alle Insassen sind ums Leben gekommen." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wenn das mit dem Abschuß stimmt dürften sich die Verhandlungen über den Abzug der US-Streitkräfte endgültig erledigt haben. Dann sehen wir mal wer in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten den längeren Atem in Afghanistan hat. Die US-Streitkräfte oder die Taliban. Ich tippe mal auf die Taliban.
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imp
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von imp »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Jan 2020, 16:23)

Prügeln die Taliban jetzt endgültig die US-Streitkräfte aus Afghanistan raus?

"Über Afghanistan wurde von den Taliban ein Flugzeug der US-Air Force abgeschossen. Es befanden sich angeblich mehrere hochrangige Offizieren an Bord. Alle Insassen sind ums Leben gekommen." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wenn das mit dem Abschuß stimmt dürften sich die Verhandlungen über den Abzug der US-Streitkräfte endgültig erledigt haben. Dann sehen wir mal wer in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten den längeren Atem in Afghanistan hat. Die US-Streitkräfte oder die Taliban. Ich tippe mal auf die Taliban.
So richtig glücklich mit Afghanistan ist noch kein Invasor geworden.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Bobo »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Jan 2020, 16:23)

Prügeln die Taliban jetzt endgültig die US-Streitkräfte aus Afghanistan raus?

"Über Afghanistan wurde von den Taliban ein Flugzeug der US-Air Force abgeschossen. Es befanden sich angeblich mehrere hochrangige Offizieren an Bord. Alle Insassen sind ums Leben gekommen." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wenn das mit dem Abschuß stimmt dürften sich die Verhandlungen über den Abzug der US-Streitkräfte endgültig erledigt haben. Dann sehen wir mal wer in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten den längeren Atem in Afghanistan hat. Die US-Streitkräfte oder die Taliban. Ich tippe mal auf die Taliban.
Da haben wir aber ein bisserl zu früh unreflektiert Taliban Propaganda aufgeschnappt und verbreitet. War wohl ein richtiges Fest für dich. Tatsache ist, dass die Absturzursache völlig ungeklärt ist. Und noch was. Es gehört schon einige Einfallt dazu, anzunehmen, dass die Amis vor Furcht erstarren, weil ein Fluggerät abgestürzt oder abgeschossen ist. Nur geistlose Taliban und ähnlich tickende Religionsfaschisten machen aus der abgefallenen Schraube von einem Militärgerät den Erfolg einer grandiosen Schlacht! So ist es wohl, wenn man in der Realität zu nichts weiter fähig ist, als Schwächere im Namen ihrer geisteskranken Ideologie zur Volksbelustigung öffentlich hinzurichten.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Jan 2020, 16:23)

Prügeln die Taliban jetzt endgültig die US-Streitkräfte aus Afghanistan raus?

"Über Afghanistan wurde von den Taliban ein Flugzeug der US-Air Force abgeschossen. Es befanden sich angeblich mehrere hochrangige Offizieren an Bord. Alle Insassen sind ums Leben gekommen." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wenn das mit dem Abschuß stimmt dürften sich die Verhandlungen über den Abzug der US-Streitkräfte endgültig erledigt haben. Dann sehen wir mal wer in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten den längeren Atem in Afghanistan hat. Die US-Streitkräfte oder die Taliban. Ich tippe mal auf die Taliban.
Die USA haben 18.000 Flugzeuge in Europa im 2. Weltkrieg verloren.

https://weltkrieg2-de.cdn.ampproject.or ... ltkrieg%2F
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Cobra9
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(27 Jan 2020, 16:23)

Prügeln die Taliban jetzt endgültig die US-Streitkräfte aus Afghanistan raus?

"Über Afghanistan wurde von den Taliban ein Flugzeug der US-Air Force abgeschossen. Es befanden sich angeblich mehrere hochrangige Offizieren an Bord. Alle Insassen sind ums Leben gekommen." / Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

Wenn das mit dem Abschuß stimmt dürften sich die Verhandlungen über den Abzug der US-Streitkräfte endgültig erledigt haben. Dann sehen wir mal wer in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten den längeren Atem in Afghanistan hat. Die US-Streitkräfte oder die Taliban. Ich tippe mal auf die Taliban.

Die Verhandlungen werden weiterlaufen erstmal. Mit dem Abschuss wäre Ich vorsichtig. Die Taliban behaupten viel was meistens nicht stimmt.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... nklar.html

Alles andere wird sich zeigen. Militärisch können die Taliban nicht gewinnen und politisch die USA nicht. Zumindest nicht nach dem jetzigen Muster.

Das die USA oder andere Streitkräfte wegen einzelner Verluste jetzt die Muffe kriegen ist eine falsche Idee.
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Orbiter1
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Das in vielen Jahren ausgehandelte Friedensabkommen zwischen den USA und den Taliban hat nicht wie von mir vermutet 24 Stunden sondern immerhin 3 1/2 Tage gehalten. Nach einem Angriff der Taliban auf die afghanische Armee schlagen die USA mit Luftangriffen zurück. https://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-869.html Egal, Trump wird sicher US-Soldaten abziehen um sein Wahlversprechen halten zu können. Das wissen auch die Taliban. Die können in der Zwischenzeit innRuhe die Übernahme von ganz Afghanistan planen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Adam Smith »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Mar 2020, 12:14)

Das in vielen Jahren ausgehandelte Friedensabkommen zwischen den USA und den Taliban hat nicht wie von mir vermutet 24 Stunden sondern immerhin 3 1/2 Tage gehalten. Nach einem Angriff der Taliban auf die afghanische Armee schlagen die USA mit Luftangriffen zurück. https://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-869.html Egal, Trump wird sicher US-Soldaten abziehen um sein Wahlversprechen halten zu können. Das wissen auch die Taliban. Die können in der Zwischenzeit innRuhe die Übernahme von ganz Afghanistan planen.
Ganz Afghanistan nicht, weil das Land ethnisch divers ist und hauptsächlich nur die Paschtunen mit Begeisterung bei den Taliban mitmachen. Den IS gibt es hier auch noch.
Das ist Kapitalismus:

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Beitrag von Everythingchanges »

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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(04 Mar 2020, 12:14)

Das in vielen Jahren ausgehandelte Friedensabkommen zwischen den USA und den Taliban hat nicht wie von mir vermutet 24 Stunden sondern immerhin 3 1/2 Tage gehalten. Nach einem Angriff der Taliban auf die afghanische Armee schlagen die USA mit Luftangriffen zurück. https://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan-869.html Egal, Trump wird sicher US-Soldaten abziehen um sein Wahlversprechen halten zu können. Das wissen auch die Taliban. Die können in der Zwischenzeit innRuhe die Übernahme von ganz Afghanistan planen.
Teilweise eventuell. Mehr nicht
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Jetzt wird es aber langsam Zeit dass sich die US-Soldaten aus dem Staub machen. Wird zunehmend ungemütlich in Afghanistan.

"Trotz geplanter Friedensgespräche verzeichnet Afghanistan laut @NSCAfghan die "blutigste Woche seit 19 Jahren." 841 Angehörige der Sicherheitskräfte seien alleine letzte Woche getötet oder verwundet worden." https://t.co/TnAil7sj9j
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(22 Jun 2020, 13:57)

Jetzt wird es aber langsam Zeit dass sich die US-Soldaten aus dem Staub machen. Wird zunehmend ungemütlich in Afghanistan.

"Trotz geplanter Friedensgespräche verzeichnet Afghanistan laut @NSCAfghan die "blutigste Woche seit 19 Jahren." 841 Angehörige der Sicherheitskräfte seien alleine letzte Woche getötet oder verwundet worden." https://t.co/TnAil7sj9j
Stell es nicht so dar als würden US Streitkräfte irgendwo Angst haben. Wenn ihr genialer Oberbefehlshaber Sie abziehen würde können die Truppen nix dafür.

Sowie Trump agiert ohne Worte. Nichtmal mehr
SIGAR Berichte. In dem Punkt ist Trump total falsch unterwegs
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Kohlhaas »

Cobra9 hat geschrieben:(08 Sep 2019, 15:53)
Die echte Mach auf dem Land haben die Stämme
Das ist das zentrale Problem. Diese Stämme gehen auch nur sehr lose Bündnisse ein. Kein Verhandlungführer kann einen Vertrag schließen, an den sich alle Stämme gebunden fühlen. So gesehen gibt es nichtmal "die Taliban".
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Kohlhaas hat geschrieben:(22 Jun 2020, 16:29)

Das ist das zentrale Problem. Diese Stämme gehen auch nur sehr lose Bündnisse ein. Kein Verhandlungführer kann einen Vertrag schließen, an den sich alle Stämme gebunden fühlen. So gesehen gibt es nichtmal "die Taliban".
Die Stämme sind wie Warlords das Problem. Die wollen alle ihre Macht erhalten. Oder sagen wir eines der Probleme.

Das Land ist verwurzelt und verfiltzt. Afghanistan kämpft laut UN gegen die Korruption im Land. Aber ohne große Erfolge. Die Menschen in Afghanistan wissen, welche Probleme bestehen für sie. Korruption, Verschwendung, Mangel an Koordinierung, Unentschlossenheit und Probleme, die auf ein Versagen der Führungsschicht zurückzuführen sind, wodurch die Lieferung von Hilfsleistungen und der Wiederaufbau behindert wurde. Dieses Missverhältnis zwischen Regierung und Bevölkerung treibt die Menschen noch weiter weg vom Mainstream und schafft Gelegenheiten, der Regierung zu misstrauen, die doch so vehement bekräftigt hatte, dass sie ihre Versprechen einlösen würde. Bürger werden zu Extremismus und Kriminalität getrieben, und wenn sich diese Entwicklungen ungebremst fortsetzen, wird es zunehmend schwieriger werden, Kontrolle und Ordnung wiederherzustellen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Offenbar machen sich die Amis endgültig aus dem Staub. Ein schnellstmöglicher Abzug steht bevor.

"Der amerikanische Präsident will seine Truppen Hals über Kopf aus Afghanistan abziehen. Eine militärische Notwendigkeit dafür besteht nicht. Aber Trump sitzt offensichtlich die Angst vor der Abwahl im Nacken. ... Einmal mehr zeigt sich, dass Trumps Ruf als genialer Makler Schall und Rauch ist, das Resultat einer geschickten Selbstvermarktung. In Afghanistan scheint er in Wirklichkeit die Weichen in Richtung einer demütigenden Niederlage zu stellen." Quelle: https://www.nzz.ch/amp/meinung/afghanis ... ld.1580789

Auch andernorts wartet man noch auf einen Abzug der Amis und ihre demütigende Niederlage. Kommt da noch was vor den Wahlen?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Oct 2020, 07:54)

Offenbar machen sich die Amis endgültig aus dem Staub. Ein schnellstmöglicher Abzug steht bevor.

"Der amerikanische Präsident will seine Truppen Hals über Kopf aus Afghanistan abziehen. Eine militärische Notwendigkeit dafür besteht nicht. Aber Trump sitzt offensichtlich die Angst vor der Abwahl im Nacken. ... Einmal mehr zeigt sich, dass Trumps Ruf als genialer Makler Schall und Rauch ist, das Resultat einer geschickten Selbstvermarktung. In Afghanistan scheint er in Wirklichkeit die Weichen in Richtung einer demütigenden Niederlage zu stellen." Quelle: https://www.nzz.ch/amp/meinung/afghanis ... ld.1580789

Auch andernorts wartet man noch auf einen Abzug der Amis und ihre demütigende Niederlage. Kommt da noch was vor den Wahlen?

Was für eine Niederlage :?:

Finger mal nicht soviel in der Steckdose. Stört beim Denken wohl enorm. Tut mir leid. Aber Du möchtest hier politisches Versagen in eine militärischen Niederlage umbauen.

Die USA oder ihre Streitkräfte haben keine Niederlage einstecken müssen und militärisch besiegt ebenfalls nicht. Das zu behaupten ist Blödsinn. Die Streitkräfte haben ihre Aufgabe erfüllt .

Es ist eine Entscheidung der US Regierung eventuell einen Rückzug ihrer Truppen zu befehlen. Aber die Grundlage dafür ist politisch motiviert und keine militärischen Niederlagen geschuldet.

Dito hat die Bundeswehr sich immer im militärischen Sinne behauptet. Die Taliban haben geblutet, wir haben geblutet und militärisch gewonnen.

Aber wenn die Politik so etwas nicht dafür nutzt um ihre Aufgaben zu erfüllen ist es nicht das Verschulden der Streitkräfte. Wenn Du 35 mal in den Jahren die Strategie änderst weil bsp. neuer Präsident, andere Politiker......

Da braucht man sich nicht wundern. Wer dazu glaubt es funktioniert wie der Aufbau Ost damals der hat den Schuss nicht gehört.

Aber das ist die Schuld der Politiker. Streitkräfte haben Befehle zu befolgen im gewissen gesetzlichen Rahmen.
Wenn es heißt Abzug dann zieht man ab.

Ich würde eher mal sagen schon das man mitgemacht hat als Bundesrepublik damals war dumm. Ohne Strategie, Taktik und langfristige Planung.

Das Militär ist nicht das Thw oder zum Zivilaufbau. Du kannst aber nicht gewinnen wenn der Dienstherr aus Vollidioten besteht in der Regel.

Tut mir leid aber unsere Bundesregierungen seit der Wende haben in Sachen der Sicherheit und Außenpolitik sehr viel Mist gebaut. Ich will gar nicht anfangen von anderen Staaten.

Afghanistan hat unser Einsatz wenig gebracht.

Demokratie, Wahlen, Pressefreiheit, Rechte von Frauen und Minderheiten, Rechtsstaatlichkeit, bürgerliche und Menschenrechte sollte es geben . Über den Grad ihrer Verwirklichung kann und muss man streiten, abgesehen davon, dass in Teilen des Landes weiterhin Krieg herrscht.

Ich sage wenn überhaupt minimal verbessert teilweise.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Cobra9 hat geschrieben:(09 Oct 2020, 09:35)

Was für eine Niederlage :?:
Die demütigende Niederlage von der die NZZ schreibt. Wie werden wohl die Taliban den Hals-über-Kopf-Abzug der Amis einstufen? Unentschieden?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(09 Oct 2020, 10:23)

Die demütigende Niederlage von der die NZZ schreibt. Wie werden wohl die Taliban den Hals-über-Kopf-Abzug der Amis einstufen? Unentschieden?
Du hast bei der NZZ ein Konto angelegt mit Bezahlung. Respekt.


Die NZZ schreibt oben :



Der amerikanische Präsident will seine Truppen Hals über Kopf aus Afghanistan abziehen. Eine militärische Notwendigkeit dafür besteht nicht. Aber Trump sitzt offensichtlich die Angst vor der Abwahl im Nacken.


Das ist korrekt. Aber es ist nicht eine Niederlage der USA, seiner Streitkräfte sondern von Trump. In Afghanistan ist Er auf dem Holzweg.

Nur ist teilweise weiter unten im Artikel eher von der Dummheit Trumps die Rede. Wie gesagt es ist keine Niederlage in dem Sinne, sondern die Dummheit von Trump in dem Fall.

Es bleibt zu hoffen er verliert die Wahl. Biden ist das kleinere Übel. Versagt haben in Afghanistan aber die Politiker global
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Panarin »

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... d-54919945

Kriegsberbrechen der Australier in Afghanistan kommen ans Licht. Hier mehr Details:
The inquiry was triggered by work by military sociologist Samantha Crompvoets, who was tasked with examining special forces culture and began to hear disturbing allegations of war crimes.

One soldier told her: “Guys just had this blood lust. Psychos. Absolute psychos. And we bred them.”

She heard one alleged incident in which two 14-year-old boys were stopped by SAS, who decided they might be Taliban sympathisers. Their throats were slit.

“The rest of the troop then had to ‘clean up the mess’ by finding others to help dispose of the bodies,” Crompvoets reported. “In the end, the bodies were bagged and thrown in a nearby river.”


https://www.theguardian.com/australia-n ... rt-alleges
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Cobra9 hat geschrieben:(24 Jan 2021, 00:45)

Biden stoppt Truppen Abzug


https://www.tagesschau.de/ausland/usa-t ... n-105.html
Und die Taliban drohen mit dem "Großen Krieg" wenn die USA nicht wie vereinbart ihre Truppen abziehen.

"Während die neue US-Regierung das Friedensabkommen mit den Taliban vom Februar vergangenen Jahres und die damit verbundenen Pläne zum Abzug der US-Truppen aus Afghanistan neu bewertet, haben die Taliban mit einem "großen Krieg" gedroht.

Sollten die USA ihre Soldaten nicht, wie in Doha zugesagt, bis Ende April aus Afghanistan abziehen, werde dies schwere Konsequenzen haben, hieß es." Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/afgha ... g-101.html

Mal sehen wieviel Jahrzehnte die USA ihre Soldaten noch in Afghanistan sterben lassen. Egal wie lange, die Taliban werden den längeren Atem haben.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(06 Feb 2021, 22:19)

Und die Taliban drohen mit dem "Großen Krieg" wenn die USA nicht wie vereinbart ihre Truppen abziehen.

"Während die neue US-Regierung das Friedensabkommen mit den Taliban vom Februar vergangenen Jahres und die damit verbundenen Pläne zum Abzug der US-Truppen aus Afghanistan neu bewertet, haben die Taliban mit einem "großen Krieg" gedroht.

Sollten die USA ihre Soldaten nicht, wie in Doha zugesagt, bis Ende April aus Afghanistan abziehen, werde dies schwere Konsequenzen haben, hieß es." Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/afgha ... g-101.html

Mal sehen wieviel Jahrzehnte die USA ihre Soldaten noch in Afghanistan sterben lassen. Egal wie lange, die Taliban werden den längeren Atem haben.
Ich habe keine Meinung geäußert halten Wir mal fest.
Nur gesagt der Abzug von Truppen wird gestoppt.

Ich tue Mir sehr schwer was zu sagen irgendwie. Aufgrund persönlicher Erfahrungen auch im Einsatz dort ist das schwer. Es gibt kein Richtig oder falsch direkt komplett.

Wenn manddie Taliban konsequent in jedem Winkel ausrotten würde wäre der lange Atem schneller klein als gedacht. Aber in Pakistan massiv vorzugehen geht nicht.

Im Prinzip kommst du ohne Taliban nicht zum Frieden und mit ihr auch nicht. Es ist ein relativ sinnloser Einsatz gewesen so wie Er geführt wurde.

Aber wenn die große Politik es so will. Nicht zu ändern.
Afghanistan war so einer der dümmsten Einsätze. Du kannst die Taliban militärisch schon niederhalten.

Möglichkeiten gibt's. Aber gleichzeitig passiert im Land nichts das... .. Perspectives hat.


Abgesehen davon kommt jetzt noch der Religionen Konflikt mit rein. Wer da wohl mitspielen möchte.

Afghanistan ist ein Failed State auch dank USA, Uhs
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Platon »

In Afghanistan verlaufen einfach so viele Konfliktlinien auf allen Ebenen. Auf lokaler Ebene streiten sich alle möglichen Clans um Land, auf regionaler Ebene alle möglichen Warlords der diversen ethnischen Gruppen um Einfluss und auf nationaler Ebene Taliban und Regierungstruppen. Es gibt zu viele Leute, die am Ende von der Kriegswirtschaft profitieren und die Taliban wollen einfach immer weiter und weiter Krieg bis sie an der Macht sind, ohne das man ihnen wirklich in ihren pakistanischen Rückzugsgebieten beikommen kann.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Platon hat geschrieben:(11 Feb 2021, 01:44)

In Afghanistan verlaufen einfach so viele Konfliktlinien auf allen Ebenen. Auf lokaler Ebene streiten sich alle möglichen Clans um Land, auf regionaler Ebene alle möglichen Warlords der diversen ethnischen Gruppen um Einfluss und auf nationaler Ebene Taliban und Regierungstruppen. Es gibt zu viele Leute, die am Ende von der Kriegswirtschaft profitieren und die Taliban wollen einfach immer weiter und weiter Krieg bis sie an der Macht sind, ohne das man ihnen wirklich in ihren pakistanischen Rückzugsgebieten beikommen kann.
Weiß Ich. Aber die Politik nicht scheinbar
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Nun ist es also wirklich durch. die NATO zieht sich aus Afghanistan zurück und überlässt den Vielvölkerstaat am Hindukusch wieder den Wirren des Krieges, der seit 1978 tobt. Natürlich werden die Taliban wohl anfangs für irgendeine Art von "Frieden" sorgen, nur was hat man ( UNO / NATO ) wirklich dort erreicht?
Vielleicht ist es zu vermessen zu sagen, das die Strategie des Nationsbuilding nicht in dieser relativ kurzen Zeit zu handhaben ist, aber mir scheint die US-Politik macht zumindest in Afghanistan wie im Irak diesen Fehler. Nur das der Irak vor dem Krieg ein stabiles Gebiet war, Afghanistan aber zu dem Zeitpunkt ( 2001 ) sich schon gute 20 Jahre im Bürgerkrieg befand ( die Sowjetphase war nichts anderes, da ging es nicht nur um das Volk gegen die UdSSR, aber das würde jetzt den Beitrag etwas arg sprengen ).
Das heißt, das mindestens drei Generationen mit Krieg aufgewachsen sind, bzw. die jüngeren gar nichts anderes mehr kennen, als Krieg. Dementsprechend hätte man diesen Einsatz, ja die Strategie des Nationsbuildings auf mindestens 50 Jahre ansetzen müssen um wirklich was zu erreichen. Um der Bevölkerung auch zu verdeutlichen, dass mit einer friedlichen Wirtschaft mehr zu erreichen ist als mit Krieg oder Opiumanbau. Nun kann man zurückblicken und sagen - gut, wir ( Nato ) waren drin, aber richtig erreicht wurde nicht wirklich was.
Die Geschichte der Zukunft wird das auch noch bewerten; eins bleibt aber festzustellen. Dieses Land am Hindukusch hat jetzt in der Neuzeit die dritte Großmacht in die Knie gezwungen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Platon »

Es wurden die Grenzen des "Nation Building" aufgezeigt. Es ist aber auch nicht so, dass sich im Land in den letzten 20 Jahren nichts verändert hat. In Afghanistan lebten 2001 21 Mio Menschen. In 2019 waren es 38 Mio Menschen. Allein dadurch haben sich viele Konflikte ergeben, weil sich die Agrargebiete im Land natürlich nicht im selben Maße vergrößert haben, was auf lokaler Ebene überall zu (Erb)Streitigkeiten um Land führt. Das führt zu sozialer Instabilität, welche großräumigen Konflikten Anschlussmöglichkeiten gibt. Die Taliban können das ausnutzen, sie können diese Streitigkeiten gemäß der eigenen Scharia-Rechtssprechung lösen und ihre Entscheidungen durchsetzen und sich so überall im Land als Autorität einschleichen, wo diese Rechtsprechung akzeptiert wird. Dazu die Kriegswirtschaft, Korruption, alle möglichen Rivalitäten auf nationaler und internationaler Ebene und die militärische Unbesiegbarkeit der Taliban durch ihre Rückzugsräume in Pakistan. Da kann man dann irgendwann machen was man will, wenn die Rahmenbedinungen derart katastrophal sind, bringt es alles nichts bzw. die Probleme werden mit der Zeit immer größer und man kommt nicht hinterher. Das Problem ist jetzt vor allem, dass man durch die eigene Präsenz und Entwicklungshilfe einen Teil der afghanischen Gesellschaft an sich gebunden hat und man diese jetzt im Stich lässt. Wie schonmal geschrieben werden diese in einer weiteren Flüchtlingswelle das Land verlassen, wenn die Taliban militärisch vorrücken.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Orbiter1 »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Apr 2021, 21:00)

Dementsprechend hätte man diesen Einsatz, ja die Strategie des Nationsbuildings auf mindestens 50 Jahre ansetzen müssen um wirklich was zu erreichen.
Der vollkommen schwachsinnige Krieg in Afghanistan hat die Amis nach 20 Jahren neben ein paar tausend tote Soldaten bisher ca 2.261 Mrd $ gekostet. Der Betrag wird durch die Versorgung der Kriegsveteranen weiter steigen. Wieviel sind denn sie persönlich bereit zu spenden damit der Schwachsinn weitere 30 Jahre fortgesetzt wird?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Apr 2021, 22:04)

Der vollkommen schwachsinnige Krieg in Afghanistan hat die Amis nach 20 Jahren neben ein paar tausend tote Soldaten bisher ca 2.261 Mrd $ gekostet. Der Betrag wird durch die Versorgung der Kriegsveteranen weiter steigen. Wieviel sind denn sie persönlich bereit zu spenden damit der Schwachsinn weitere 30 Jahre fortgesetzt wird?
So etwas entscheiden Strategen und keine freiwilligen Spender.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Orbiter1 hat geschrieben:(21 Apr 2021, 22:04)

Der vollkommen schwachsinnige Krieg in Afghanistan hat die Amis nach 20 Jahren neben ein paar tausend tote Soldaten bisher ca 2.261 Mrd $ gekostet. Der Betrag wird durch die Versorgung der Kriegsveteranen weiter steigen. Wieviel sind denn sie persönlich bereit zu spenden damit der Schwachsinn weitere 30 Jahre fortgesetzt wird?

Freiwillige Spender? Gibt's so nicht. Eigentlich hat Alexyessin nicht Unrecht. Du brauchst mehr Zeit, aber auch ein Konzept langfristig das funktionieren kann und flexibel ist.

Wenn Du das nicht hast sowie Sessel Politiker wie Frau Merkel die wenig Ahnung haben wirds schwer. Dann noch mehrere Präsidenten in den USA wo jeder glaubt das Rad neu zu erfinden ist nicht gerade konstant.

In Afghanistan haben die USA und unsere Politiker die gleichen Fehler wie im Irak gemacht.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Tom Bombadil »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Apr 2021, 05:54)

Du brauchst mehr Zeit, aber auch ein Konzept langfristig das funktionieren kann und flexibel ist.
Selbst in 100 Jahren wird sich da nichts ändern, man kann keine Demokratie gegen das Volk aufbauen, erst recht nicht mit Zwang. Natürlich werden sich die Taliban wieder durchsetzen und ihr Drecksregime errichten, aber sollten sie wieder Terroristen helfen, wird man sie eben wieder militärisch besiegen und dann sofort rausgehen, eine erneute Besetzung des Landes wird es nicht mehr geben.
Die Kosten spielen da sicherlich auch eine Rolle, aber imho nur untergeordneter Art. Das Geld bleibt ja zu weiten Teilen in den USA, bei Waffenherstellern, mil. Dienstleistern, bei den Soldaten, ein Teil davon fließt auch wieder als Steuern zurück an den Staat, ein weiterer Teil kurbelt den Konsum an.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 09:16)

Selbst in 100 Jahren wird sich da nichts ändern, man kann keine Demokratie gegen das Volk aufbauen, erst recht nicht mit Zwang.
Gegen das Volk ist nett gesagt, wenn das "Volk" ( in Afghanistan ist es schwierig von dem Volk überhaupt zu sprechen ) im Kriegszustand verweilt.
Es gab während der ganzen zwanzig Jahre doch nicht wirklich Frieden dort unten. Da haben die USA den Karzai hingesetzt und er soll da mal seine Loja Jirga machen aber nicht dran gedacht, das es nicht damit getan ist, einen Dostum freie Hand zu lassen.
Nehmen wir das Beispiel Deutschland nach 1945. Da waren die USA bis in die neunziger präsent. Da konnte sich eine Demokratie entwickeln, die Bestand hat. Und das in Europa, wo wir abgesehen von den beiden Weltkriegen schon so weit waren alleine zu merken, das sich ständig gegenseitig die Köpfe einschlagen nicht wirklich was bringt.

Schau dir die Geschichte zwischen Ende Kolonialzeit und Beginn der paschtunischen Bürgerkriege die zum Einmarsch der SU an. Die Afghanische Bevölkerung konnte im Frieden leben.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Cobra9 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 09:16)

Selbst in 100 Jahren wird sich da nichts ändern, man kann keine Demokratie gegen das Volk aufbauen, erst recht nicht mit Zwang. Natürlich werden sich die Taliban wieder durchsetzen und ihr Drecksregime errichten, aber sollten sie wieder Terroristen helfen, wird man sie eben wieder militärisch besiegen und dann sofort rausgehen, eine erneute Besetzung des Landes wird es nicht mehr geben.
Die Kosten spielen da sicherlich auch eine Rolle, aber imho nur untergeordneter Art. Das Geld bleibt ja zu weiten Teilen in den USA, bei Waffenherstellern, mil. Dienstleistern, bei den Soldaten, ein Teil davon fließt auch wieder als Steuern zurück an den Staat, ein weiterer Teil kurbelt den Konsum an.

Sieh den Beitrag von Alexyessin.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Praia61 »

Dort gibt es halt zuviele Steinzeitmenschen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 15:21)

Nehmen wir das Beispiel Deutschland nach 1945. Da waren die USA bis in die neunziger präsent.
In Deutschland gab es nur noch sehr kurz Widerstand durch den Werwolf und selbst der war kaum vorhanden, danach kam es zu keinen Kampfhandlungen mehr.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Praia61 »

Cobra9 hat geschrieben:(22 Apr 2021, 16:36)

Sieh den Beitrag von Alexyessin.
Treffend
Ergänzung..
Militärisch besiegen ist mit zu vielen Toten verbunden.
Gezieltes ausschalten der verbrecherischen Verantwortlichen mittels Drohnen ist insgesamt humaner und billiger.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Praia61 hat geschrieben:(22 Apr 2021, 17:04)

Dort gibt es halt zuviele Steinzeitmenschen.
Genau, sicherlich nur Steinzeitmenschen. Alles klar.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 17:06)

In Deutschland gab es nur noch sehr kurz Widerstand durch den Werwolf und selbst der war kaum vorhanden, danach kam es zu keinen Kampfhandlungen mehr.
Genau das meine ich. Eine solche Transformation hat in einem westlichen Land schon lange gedauert. Da reichen halt 20 Jahre nicht wirklich aus.
Und ich verstehe auch nicht, warum die USA da aufgeben. Ich mein ein Binnenflugzeugträger vor der Haustür China und Russland .................. allein Militärstrategisch wäre Afghanistan schlichtweg nützlich gewesen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Praia61 »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 19:42)

Genau, sicherlich nur Steinzeitmenschen. Alles klar.
Zwischen zuviele und nur besteht welcher Unterschied ?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Praia61 hat geschrieben:(22 Apr 2021, 20:01)

Zwischen zuviele und nur besteht welcher Unterschied ?
Zwischen Menschenverachteten Aussagen und normalen Beiträgen besteht welcher Unterschied?
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Praia61 »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 20:09)

Zwischen Menschenverachteten Aussagen und normalen Beiträgen besteht welcher Unterschied?
Konkretisiere deinen Vorwurf !
Könntest du einmal konkret auf eine Frage eingehen, anstatt mit solchen Vorwürfen zu kommen ?
War es menschenverachtend , wenn man schreibt, dass dort Strukturen herrschen die steinzeitlich anmuten und sind ?
Weshalb machst du aus meinem „zuviele“ ein „nur“ ?
Antworte !
Normalerweise sollte man dich dafür verwarnen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Praia61 hat geschrieben:(22 Apr 2021, 20:24)

Konkretisiere deinen Vorwurf !
Könntest du einmal konkret auf eine Frage eingehen, anstatt mit solchen Vorwürfen zu kommen ?
War es menschenverachtend , wenn man schreibt, dass dort Strukturen herrschen die steinzeitlich anmuten und sind ?
Weshalb machst du aus meinem „zuviele“ ein „nur“ ?
Antworte !
Normalerweise sollte man dich dafür verwarnen.
Das NUR bezieht auf den Grund. Aber egal. Du hast nicht von "Strukturen die steinzeitlich anmuten und sind" geschrieben. Sondern von Steinzeitmenschen. FAKT. Deine Aussage. Und das ist halt Menschenverachtend. Tut mir leid, das du harsche Worte nicht annehmen kannst sondern nur austeilen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Praia61 »

Menschenverachtend wäre es dann , wenn diese Teile der Afghanen die ich so bezeichnet habe sich humanistisch von Steinzeitmenschen im Besseren unterschieden.
Das bezweifle ich bezüglich systematischer Behandlung von Frauen zurecht.
Das bezweifle ich bezüglich Mord und Totschlag ebenso.
Steinzeitmenschen hatten genügend zutun sich zu ernähren.
Sie töteten sich nicht gegenseitig wegen religiöser Glaubensfragen .

Ja, ich verachte bestimmte Menschen, die da wären.. Mörder, Terroristen , verbrecherische Clanmitglieder.
Du darfst sie lieben, mögen und ich verachte sie.
Und wenn du den menschenverachtenden User hier nicht dulden willst, mach deinen Einfluss geltend ihn zu entfernen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 19:43)

Da reichen halt 20 Jahre nicht wirklich aus.
Naja, ich denke schon, dass D in 1965 demokratisch so gefestigt war, dass sie mit den Truppen hätten rausgehen können, ohne dass das Vierte Reich gegründet worden wäre. Es war Kalter Krieg, deswegen sind sie geblieben.
Und ich verstehe auch nicht, warum die USA da aufgeben.
Ich schon. Es gibt halt keine Hoffnung auf Frieden, dieser Krieg ist in der Form einfach nicht zu gewinnen, das Land ist zu unübersichtlich und die Menschen ziehen nicht mit.
Ich mein ein Binnenflugzeugträger vor der Haustür China und Russland
Och, da gibt es ja noch andere Verbündete: Turkmenistan, Kirgistan, Tadschikistan, Pakistan, Thailand, Japan, Südkorea.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 21:28)

Naja, ich denke schon, dass D in 1965 demokratisch so gefestigt war, dass sie mit den Truppen hätten rausgehen können, ohne dass das Vierte Reich gegründet worden wäre. Es war Kalter Krieg, deswegen sind sie geblieben.
Weil heute zufälligerweise dazu Jahrestag ist - haben die Hitler Tagebücher vom Stern nicht gezeigt, wie viele selbst in den 80ern gerne noch "die gute alte Zeit" gehabt hätten? Oder so Durchknaller wie die WSG Hoffmann?
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 21:28)
Ich schon. Es gibt halt keine Hoffnung auf Frieden, dieser Krieg ist in der Form einfach nicht zu gewinnen, das Land ist zu unübersichtlich und die Menschen ziehen nicht mit.
Weil, und sorry about that, auch nicht versucht wurde, die Menschen mit zu ziehen. Der strategische Ansatz war von Anfang an falsch. Nur Kabul und den Norden "befrieden" reicht halt nicht. Neb
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 21:28)
Och, da gibt es ja noch andere Verbündete: Turkmenistan, Kirgistan, Tadschikistan, Pakistan, Thailand, Japan, Südkorea.
Natürlich gibt es die, wobei ich meine, das die Stans nicht wirklich sichere Verbündete sind. Nicht mal Pakistan. Oder es gibt mit denen den Deal, das die die Paschtunen in Afghanistan im Griff haben. Irgendwie so was muss ja laufen.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Der Kutscher »

Es gibt da eine gute Arte-Doku zu den Anfängen des Afghanistan-Krieges bis zum Abzug der Sowjets. Das Problem jetzt zu lösen, nach so vielen Jahren Terror und Krieg, dürfte sehr schwer sein. Rein militärisch kann das auf gar keinen Fall gelingen. Das haben die Russen gemerkt, das merken jetzt die Amis und ihre Verbündeten. Militärisch „besetzt“ waren immer nur sehr kleine Gebiete, quasi besetzte Inseln im Meer der Taliban. Der Widerstand gegen den Talibanterror müsste aus der eigenen Bevölkerung kommen, macht er aber nicht. Lösung? Ehrlich gesagt: ich sehe keine, leider.

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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 21:42)

Weil heute zufälligerweise dazu Jahrestag ist - haben die Hitler Tagebücher vom Stern nicht gezeigt, wie viele selbst in den 80ern gerne noch "die gute alte Zeit" gehabt hätten? Oder so Durchknaller wie die WSG Hoffmann?
Drohte wegen denen direkt der Umsturz? Da finde ich AfD/NSU etc. viel schlimmer und gefährlicher.
Weil, und sorry about that, auch nicht versucht wurde, die Menschen mit zu ziehen.
Wurde nicht? Sehe ich anders, gerade die Bundeswehr hat viel auf humanitärem Gebiet versucht. Die Menschen dort wollen halt anders leben.
Natürlich gibt es die, wobei ich meine, das die Stans nicht wirklich sichere Verbündete sind. Nicht mal Pakistan.
Weiß ich nicht, ob das unsichere Verbündete sind.
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 22:13)

Drohte wegen denen direkt der Umsturz? Da finde ich AfD/NSU etc. viel schlimmer und gefährlicher.
Also WSG Hoffmann war schon ein schönes Stück rechtsextremer Militärs und nach 65 ist übrigens auch die NPD stark geworden. Nur so die Relation von wegen 20 Jahren .
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 22:13)
Wurde nicht? Sehe ich anders, gerade die Bundeswehr hat viel auf humanitärem Gebiet versucht. Die Menschen dort wollen halt anders leben.
Und wo genau war ( kurz noch ist ) die Bundeswehr stationiert? Kundus liegt im Norden und nicht ganz so die Probleme ( es gab sie natürlich auch ) mit den paschtunischen Taliban.
Nebenbei wissen wir nicht, wie "die Menschen dort" leben wollen - sie werden nämlich selten gefragt.
Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Apr 2021, 22:13)
Weiß ich nicht, ob das unsichere Verbündete sind.
Bis auf Turkmenistan gelten die da alle nicht als stabil https://de.wikipedia.org/wiki/Fragile_S ... _Index.svg
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Re: Afghanistan 2019 und aktuelles

Beitrag von Tom Bombadil »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2021, 22:51)

Also WSG Hoffmann war schon ein schönes Stück rechtsextremer Militärs und nach 65 ist übrigens auch die NPD stark geworden. Nur so die Relation von wegen 20 Jahren .
Ich halte es trotzdem für extrem unwahrscheinlich, dass die ohne US-Militär in Deutschland die Macht übernommen hätten.
Nebenbei wissen wir nicht, wie "die Menschen dort" leben wollen - sie werden nämlich selten gefragt.
Offensichtlich wollen sie nicht so leben, wie der Westen das will.
Bis auf Turkmenistan gelten die da alle nicht als stabil https://de.wikipedia.org/wiki/Fragile_S ... _Index.svg
Danek fuer den link. Dann kann das US-Militär ja stabilisierend wirken ;)
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