Die Süddeutsche ist mit Vorsicht zu genießen. Auch bei der Auswahl ihrer "Experten". Sie neigt dazu, sich auf die Seite verbrecherischer Regime zu stellen. In ihrem Kampf gegen "abendländische Überlegenheitsgefühle" und bei ihrem Kampf für "kulturelles Verständnis".yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 16:18)
Eine Einschätzung.
"Aus diesen Unruhen wird keine politische Bewegung entstehen"
SZ: In Iran kommt es zu Protesten gegen die Regierung und zu teils gewaltsamen Unruhen. Worum geht es dabei?
Adnan Tabatabai: Die Proteste scheinen in Mashhad von konservativen politischen Gegnern der Regierung von Hassan Rohani losgetreten worden zu sein. Diese Stadt im Osten Irans ist eine Hochburg der Anhänger des unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Ebrahim Raisi. Der aktuelle Anlass dürfte der geplante Staatshaushalt sein, den die Regierung kürzlich vorgelegt hat.
Ich sehe keinen Anlass, das zu glauben. Aus diesen Unruhen wird keine politische Bewegung entstehen. Die Menschen, die wir gerade auf der Straße sehen, wollen vor allem bessere wirtschaftliche Lebensverhältnisse, nicht nur mehr politische Teilhabe oder demokratische Verhältnisse. Die politische Führung muss den Protest zum Zeichen nehmen, dass sie sich der wirtschaftlich und sozial Schwachen annehmen muss. Wenn sie das versäumt, kann die Lage eskalieren.
http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.3811530
Die, die jetzt im Ausland mal wieder hoffen,dass das Regime im Iran fallen wird. werden nach dieser Einschätzung am Ende danebenliegen.
Proteste im Iran ab 28.12.2017
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Die Süddeutsche hat sich wann "verbrecherischen Regimen" zugeneigt?Senexx hat geschrieben:(02 Jan 2018, 17:29)
Die Süddeutsche ist mit Vorsicht zu genießen. Auch bei der Auswahl ihrer "Experten". Sie neigt dazu, sich auf die Seite verbrecherischer Regime zu stellen. In ihrem Kampf gegen "abendländische Überlegenheitsgefühle" und bei ihrem Kampf für "kulturelles Verständnis".
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Das Regime finanziert doch selbst diesen Terror mit Milliarden Dollar-Beträgen. Die Sozialprogramme fallen entsprechend gering aus.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 16:37)
Ich fände es gut, wenn sich das Regime im Iran mehr öffnen würde und den Menschen mehr Freiheit zugbilligt wird. Auf Bürgerkrieg und Verhältnisse wie in Syrien und Irak können die Menschen sicher gut verzichten
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Tröste Dich, die anderen Strolche bekommen ihre Waffen dafür woanders her, z.B. aus Russland, China oder Indien. Also da wo sowieso schon das meiste produziert wird und in nicht allzu langer Ferne auch Dein Handy herkommt. Die Ware mag zwar bis heute nicht immer ganz Topqualität haben, ist aber dafür dramatisch günstiger, was bedeutet man bekommt viel mehr für weniger Geld, und wird damit auch nicht in den Top-10 der Waffen-Importeure ausgewiesen obwohl man aufrüstet als ob es kein morgen gäbe. Da kommen die Saudis auch noch drauf wenn die Kasse knapper wird, dann erledigen sich Deine Bedenken von selbst.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 16:48)
Aber nicht jeder Strolch bekommt Waffen von uns, die bekommen nur einige Strolche.
Denn das Beste ist: Russen und Chinesen garantieren die Lieferung auch in Krisenzeiten, während Kunden bei uns im Fall der Fälle Embargo statt Nachschub kriegen. Putin und Xi halten Menschenrechte vor allem anderen für eine fixe westliche Idee und daher ein Problem anderer Leute, daher rollen bei ihnen auch die Lieferungen solange der Rubel rollt, selbst wenn im Westen schon längst Dauerdemos herrschen würden. Die Strolche in Nordkorea würden natürlich auch gerne mitliefern, dürfen aber gerade nicht, deshalb bauen sie aktuell viele Atombomben um sich den Weg in den Markt freizusprengen.
Von daher: Ja ich bin bei Dir dass Saudi-Arabien im Prinzip durchaus auch in die gleiche Kiste wie der Iran und Nordkorea gehört, sind alles Diktaturen, brauchen wir nicht zu diskutieren. Und ja, Waffenlieferungen an die Saudis müssen (und sollten) hierzulande natürlich kontrovers diskutiert werden, auch wenn wir aktuell mit ihnen verbündet sind. Aber wer noch glaubt dass wir als westliche Waffenexporteure außerhalb der USA noch wichtig genug wären um den Weltfrieden zu beeinflussen lässt sich schlicht von Statistiken täuschen die Umsatz statt Stückzahlen ausweisen (und damit die teuren westlichen Waffenexporte deutlich aufgebläht erscheinen lassen). Die Werkbänke der Welt stehen nämlich inzwischen in Fernost, und das gilt inzwischen nicht mehr nur bei Massenware auch für Waffen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Die Smartphones werden schon zum größten Teil in China produziert. Apple lässt z.B. in China seine iPhones produzieren. Trotzdem ist das kein Grund Waffen zu liefern.tabernakel hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:16)
Tröste Dich, die anderen Strolche bekommen ihre Waffen dafür woanders her, z.B. aus Russland, China oder Indien. Also da wo sowieso schon das meiste produziert wird und in nicht allzu langer Ferne auch Dein Handy herkommt.
Das ist Kapitalismus:
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Aber, aber lieber tabernakel. Ich würde da nicht so pessimistisch in die Zukunft schauen. Die USA werden es auch weithin wie in den letzten siebzig Jahren schaffen ihre Waffen gewinnbringend (für wen auch immer) an den Mann zu bekommen, Konflikte zu schüren und wenn nötig auch irgendwo einen Krieg anzuzetteln und wir,. die Europäer die Waffen herstellen werden wie auch in der Vergangenheit ein kleines aber feines Stückchen vom Kuchen abbekommen.tabernakel hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:16)
Tröste Dich, die anderen Strolche bekommen ihre Waffen dafür woanders her, z.B. aus Russland, China oder Indien. Also da wo sowieso schon das meiste produziert wird und in nicht allzu langer Ferne auch Dein Handy herkommt. Die Ware mag zwar bis heute nicht immer ganz Topqualität haben, ist aber dafür dramatisch günstiger, was bedeutet man bekommt viel mehr für weniger Geld, und wird damit auch nicht in den Top-10 der Waffen-Importeure ausgewiesen obwohl man aufrüstet als ob es kein morgen gäbe. Da kommen die Saudis auch noch drauf wenn die Kasse knapper wird, dann erledigen sich Deine Bedenken von selbst.
Denn das Beste ist: Russen und Chinesen garantieren die Lieferung auch in Krisenzeiten, während Kunden bei uns im Fall der Fälle Embargo statt Nachschub kriegen. Putin und Xi halten Menschenrechte vor allem anderen für eine fixe westliche Idee und daher ein Problem anderer Leute, daher rollen bei ihnen auch die Lieferungen solange der Rubel rollt, selbst wenn im Westen schon längst Dauerdemos herrschen würden. Die Strolche in Nordkorea würden natürlich auch gerne mitliefern, dürfen aber gerade nicht, deshalb bauen sie aktuell viele Atombomben um sich den Weg in den Markt freizusprengen.
Von daher: Ja ich bin bei Dir dass Saudi-Arabien im Prinzip durchaus auch in die gleiche Kiste wie der Iran und Nordkorea gehört, sind alles Diktaturen, brauchen wir nicht zu diskutieren. Und ja, Waffenlieferungen an die Saudis müssen (und sollten) hierzulande natürlich kontrovers diskutiert werden, auch wenn wir aktuell mit ihnen verbündet sind. Aber wer noch glaubt dass wir als westliche Waffenexporteure außerhalb der USA noch wichtig genug wären um den Weltfrieden zu beeinflussen lässt sich schlicht von Statistiken täuschen die Umsatz statt Stückzahlen ausweisen (und damit die teuren westlichen Waffenexporte deutlich aufgebläht erscheinen lassen). Die Werkbänke der Welt stehen nämlich inzwischen in Fernost, und das gilt inzwischen nicht mehr nur bei Massenware auch für Waffen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Naturlich wieder mal nur "die Amis". Dabei hat Tabernakel durchaus richtig beleuchtet, daß es auch Andere "die Amis" gibt, die noch wesentlich weniger Skrupel haben. Paßt natürlich nicht in die unipolare Welt, in der es nur einen Bösewicht gibt, der dann natürlich für alles die Schuld trägt. Das kommt davon, wenn man einen Kalender hat, der mindestens Jahrzehnte hinter dem Aktuellen herhinkt.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:43)
Aber, aber lieber tabernakel. Ich würde da nicht so pessimistisch in die Zukunft schauen. Die USA werden es auch weithin wie in den letzten siebzig Jahren schaffen ihre Waffen gewinnbringend (für wen auch immer) an den Mann zu bekommen, Konflikte zu schüren und wenn nötig auch irgendwo einen Krieg anzuzetteln und wir,. die Europäer die Waffen herstellen werden wie auch in der Vergangenheit ein kleines aber feines Stückchen vom Kuchen abbekommen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Habe extra für Dich nachgesehen, der Kalender ist aktuell und von EDEKA.zollagent hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:51)
Naturlich wieder mal nur "die Amis". Dabei hat Tabernakel durchaus richtig beleuchtet, daß es auch Andere "die Amis" gibt, die noch wesentlich weniger Skrupel haben. Paßt natürlich nicht in die unipolare Welt, in der es nur einen Bösewicht gibt, der dann natürlich für alles die Schuld trägt. Das kommt davon, wenn man einen Kalender hat, der mindestens Jahrzehnte hinter dem Aktuellen herhinkt.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Erst im Dezember 2017 sind zwei Patrouillenboote für Saudi Arabien ausgeliefert worden, von der Peene Werft in Mecklenburg-Vorpommern gebaut.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:43)
Aber, aber lieber tabernakel. Ich würde da nicht so pessimistisch in die Zukunft schauen. Die USA werden es auch weithin wie in den letzten siebzig Jahren schaffen ihre Waffen gewinnbringend (für wen auch immer) an den Mann zu bekommen, Konflikte zu schüren und wenn nötig auch irgendwo einen Krieg anzuzetteln und wir,. die Europäer die Waffen herstellen werden wie auch in der Vergangenheit ein kleines aber feines Stückchen vom Kuchen abbekommen.
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Ein Verzicht würde aber wohl kaum den iranischen Einfluß in der Region eindämmen, eher im Gegenteil. Die Mullahs unterhalten viele Milizen, ob in Syrien, im Libanon oder im Jemen und die sind alle gut ausgerüstet. Die protestierenden Iraner wissen auch offenbar, in welcher Richtung so viel investiert wird.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Ja, wenn man die Probleme am köcheln halten möchte, dann kann man das machen. Glückwunsch an die Peene WerftDarkLightbringer hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:24)
Erst im Dezember 2017 sind zwei Patrouillenboote für Saudi Arabien ausgeliefert worden, von der Peene Werft in Mecklenburg-Vorpommern gebaut.
Ein Verzicht würde aber wohl kaum den iranischen Einfluß in der Region eindämmen, eher im Gegenteil. Die Mullahs unterhalten viele Milizen, ob in Syrien, im Libanon oder im Jemen und die sind alle gut ausgerüstet. Die protestierenden Iraner wissen auch offenbar, in welcher Richtung so viel investiert wird.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Ist es denn unproblematischer, wenn ir-gestützte Terroristen ungestört ballistische Raketen abfeuern und Truppen verlegen können ?yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:26)
Ja, wenn man die Probleme am köcheln halten möchte, dann kann man das machen. Glückwunsch an die Peene Werft
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
EDEKA gab auch vor einem Jahrzehnt schon Kalender raus.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 19:23)
Habe extra für Dich nachgesehen, der Kalender ist aktuell und von EDEKA.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Aktien muss ich nicht abstoßen, hab noch nie welche besessen, und will auch keine - ist mir viel zu anstrengend mir das Börsianergelaber anzuhören. Oder eurozentrische Weltsichten die aus meiner Sicht im letzten Jahrtausend hängen geblieben sind, und völlig ignorieren dass mit China und in nicht allzu ferner Zukunft auch Indien 1-2 neue Supermächte dazugekommen sind bzw. werden und uns Europäer in der Welt abgelöst haben.yogi61 hat geschrieben:(02 Jan 2018, 18:43)
Aber, aber lieber tabernakel. Ich würde da nicht so pessimistisch in die Zukunft schauen. Die USA werden es auch weithin wie in den letzten siebzig Jahren schaffen ihre Waffen gewinnbringend (für wen auch immer) an den Mann zu bekommen, Konflikte zu schüren und wenn nötig auch irgendwo einen Krieg anzuzetteln und wir, die Europäer die Waffen herstellen werden wie auch in der Vergangenheit ein kleines aber feines Stückchen vom Kuchen abbekommen.
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Gibt's waffentechnisch noch was was die Welt von uns Deutschen will? Ja, ab und an werden wir noch ein paar U-Boote an Israel (mit hohem Subventionsanteil) oder ein paar Panzer an die Saudis los - bei letzteren war die Tinte (diskutierbar zum Glück oder leider, je nach Einstellung dazu) trocken bevor sie gemerkt haben dass Kampfpanzer aus den 70ern ohne abstandsaktive Schutzmaßnahmen heute nur noch wenig mehr sind als große Zielscheiben für Panzerabwehrlenkwaffen. Und ja, die Kurden haben sich genau deshalb wirklich über unsere Milans gefreut, auch wenn die schon hart am Verfallsdatum waren. Ansonsten exportieren wir vor allem militärische Laster, Kommunikationsequipment, Späh- und Überwachungsequipment, Patroullienboote, usw. Oder verschenken Sturmgewehre die wir nicht mehr brauchen weil wir wieder mal den Anschluss an die technische Entwicklung verpasst haben (Railsysteme) an die Kurden.
Aber sonst? Was stellt denn Europa waffentechnisch Deiner Meinung nach aktuell her was die Welt in Atem hält? Stealthjäger bauen die Amis, nicht wir, und die werden auch nur selektiv exportiert. Atom-Uboote und -Raketen bauen Amis, Engländer und Franzosen, nicht wir, und exportiert werden die auch nicht. Kampfpanzer die fit für's 21. Jahrhundert sind kommen aus meiner Sicht im Westen aktuell maximal aus Israel, und die exportieren diese meines Wissens nach nicht. In Syrien und im Irak massakriert sich die Welt dagegen wie schon seit den 70ern vorrangig mit AK-47 Sturmgewehren, T-72 Panzern und auf Lorries montierter Flak - das meiste aus russischer oder chinesischer Produktion. So wie die Minen. Und wie all die Jahre zuvor übrigens auch schon. Oh, und neuerdings mit handygesteuerten Quadkoptern - natürlich aus China, die sind da preiswert zu haben, und da stellt auch keiner unangenehmen Fragen zur Verwendung.
ABer genug dazu von mir, sehe grad dass das auf Dauer zu sehr am Strangthema vorbei geht ... können wir daher gerne bei Gelegenheit per PN weiter diskutieren.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Ich habe den Eindruck, dass das Regime mit der Niederschlagung der Proteste wechselhaft Erfolge hat. Es ist an vielen Stellen nicht mehr von der Polizei sondern direkt von den Revolutionsgarden die Rede, die versuchen gegen die Proteste vorzugehen. In einigen Städten gibt es schwere Auseinandersetzungen, woanders gibt es Bilder von mehr oder weniger ungestörten Demos, zumindest für die Dauer des Videos und es wiederholen sich bestimmte Videos aus den letzten Tagen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Der große Umsturz wird dieses Mal wohl noch ausbleiben, die Uhr läuft aber unweigerlich ab.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Wie wird sich ein dauerhaft destabiliserter Iran auf Syrien auswirken? Immerhin müssten die Iraner jetzt ihre Leute zurückholen, um das eigene Volk zu unterdrücken. Ganz davon ab, dass das vielleicht nicht jeder will - diese Kräfte fehlen in Syrien. Die Hauptlast der Kampagne ist zwar abgearbeitet, aber Assad hat noch einige unbeugsame Konfliktnester.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Das war ein wichtiger innenpolitischer Schuß vor dem Bug. Es ist schwer umzusetzen, daß es ohne große Umbrüche eine Änderung gibt. Aber deshalb halten sich auch alle anderen kleineren und größere Mächte zurück. Einen Vielvölkerstaat wie den Iran mit seiner geografischen Lage, mit atomarer Infrastruktur, viel Militär, den Rohstoffen und Transportwegen, der "über Kopf geht" wünscht sich - auch wenns komisch klingt - fast keiner. Wohl nicht mal Trump. Egal was er schreibt.
Schon in den Neunzigern wurde vielerorts, auch im Iran, das Ende der jetzigen Staatsform prognostiziert. Das ist eben ein langsamer Prozess. Die Sowjetunion gabs 70 Jahre. China, das zwar eine Art Hybrid ist, hat sich auch kommunistisch jahrzehntelang gehalten.
Schon in den Neunzigern wurde vielerorts, auch im Iran, das Ende der jetzigen Staatsform prognostiziert. Das ist eben ein langsamer Prozess. Die Sowjetunion gabs 70 Jahre. China, das zwar eine Art Hybrid ist, hat sich auch kommunistisch jahrzehntelang gehalten.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
@Provokateur: falls sich die Iraner zurück ziehen müssen und auch das Geld nicht mehr so reichlich sprudelt, werden die Kurden in Syrien und im Irak wieder Raumgewinne machen, in der Türkei und im Iran wird es bei der Unterdrückung bleiben. Hamas und Hezbollah werden es auch merken.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Etwas was mir immer mehr auffällt, wer eigentlich nicht demonstriert. Und das ist der Norden von Teheran. Also die Leute die 2009 demonstriert haben, demonstrieren gerade im großen und ganzen nicht. Auch wenn in den Berichten im Ausland dieser Punkt noch nicht so deutlich wird und man stattdessen das Bild mit der Frau ohne Hijab zum großen Symbol erklärt. Auf den Protesten selber sieht man diese Leute aber eigentlich nicht wirklich. Das liegt m.E. zum einen an der hohen Präsenz von SIcherheitskräften in Teheran, schon 2009 waren diese Leute nicht bereit für die Revolution zu sterben, aber auch daran, dass sie die Hauptprofiteure der neoliberalen Politik von Rohani zur Stärkung des Privatsektors der iranischen Wirtschaft sind. Eine Politik die wiederum nicht unerheblich zu den jetzigen Protesten der niederen Schichten beigetragen hat, weil nämlich die staatlichen Leistungen in Form von Subventionen etc. nicht erhöht wurden. Rohani selbst denkt ökonomisch auch sehr stark neoliberal in Form von Wirtschaftswissenschaftlichen Indiktatoren etc., so hat er erst gestern erklärt, dass es Iran eigentlich verhältnismäßig gut gehe und hat dafür dann verschiedene Statistiken angeführt. Vom Teheraner Norden sind es höchstens einige Studenten, die sich als Aktivisten und Vertreter der unteren Schichten verstehen, die sich den Protesten angeschlossen haben. Die berühmten "Rich Kids of Teheran" und ihre Nachbarn in den entsprechenden Vierteln haben sich bisher den Protesten kaum angeschlossen. Und das hat, vermute ich, sehr viel damit zu tun, dass ihre ökonomischen Interessen und sozio-ökonomische Weltsicht denen der Masse der Demonstranten überhaupt nicht entspricht. Es gibt im Iran einen großen Unterschied zwischen oberer und unterer Mittelklasse - die untere "Mittelklasse" lebt von Monatslöhnen von ein paar hundert Euro, wo ich mich immer gefragt habe, wie man da nicht verhungert. Die obere Mittelklasse hat einen gewissen Wohlstand, der ihnen ein Leben auf dem Lebensstandart ähnlich dem im Westen ermöglicht, was sich z.B. in modernen Mittelklasse-Autos etc. ausdrückt, auch wenn sie weltanschaulich mit der Islamischen Republik wenig bis nichts anfangen können. Und ich habe den Eindruck, dass dieser Unterschied in diesen Protesten zum Tragen kommt. Wenn sie sich ihnen aber doch noch anschließen, würde das die Situation vor allem in Teheran noch einmal zugunsten der Proteste verschieben.
Das sind die Frauen, die auf Seiten der Demonstranten stehen. Keine teuren Uhren und farbigen Kopftücher mit viel Schminke sondern abgearbeitete Hände und Wut auf das wenige Geld mit dem sie auskommen müssen:
Das was im Moment demonstriert ist vor allem das Proletariat, dass von Hungerlöhnen lebt, zusammen mit ein paar Studenten und Aktivisten. Die pro-westliche Mitteklasse wartet - bisher - erstmal noch ab.
Das sind die Frauen, die auf Seiten der Demonstranten stehen. Keine teuren Uhren und farbigen Kopftücher mit viel Schminke sondern abgearbeitete Hände und Wut auf das wenige Geld mit dem sie auskommen müssen:
Das was im Moment demonstriert ist vor allem das Proletariat, dass von Hungerlöhnen lebt, zusammen mit ein paar Studenten und Aktivisten. Die pro-westliche Mitteklasse wartet - bisher - erstmal noch ab.
Zuletzt geändert von Platon am Di 2. Jan 2018, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Es würde die Hisbollah schwächen, zwangsläufig auch Assad und all die anderen Nester im Bogen vom Libanon bis zum Jemen.Provokateur hat geschrieben:(02 Jan 2018, 21:06)
Wie wird sich ein dauerhaft destabiliserter Iran auf Syrien auswirken? Immerhin müssten die Iraner jetzt ihre Leute zurückholen, um das eigene Volk zu unterdrücken. Ganz davon ab, dass das vielleicht nicht jeder will - diese Kräfte fehlen in Syrien. Die Hauptlast der Kampagne ist zwar abgearbeitet, aber Assad hat noch einige unbeugsame Konfliktnester.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Hier sieht es jemand genauso wie ich.Platon hat geschrieben:(02 Jan 2018, 21:28)
Etwas was mir immer mehr auffällt, wer eigentlich nicht demonstriert. Und das ist der Norden von Teheran. Also die Leute die 2009 demonstriert haben, demonstrieren gerade im großen und ganzen nicht. Auch wenn in den Berichten im Ausland dieser Punkt noch nicht so deutlich wird und man stattdessen das Bild mit der Frau ohne Hijab zum großen Symbol erklärt. Auf den Protesten selber sieht man diese Leute aber eigentlich nicht wirklich. Das liegt m.E. zum einen an der hohen Präsenz von SIcherheitskräften in Teheran, schon 2009 waren diese Leute nicht bereit für die Revolution zu sterben, aber auch daran, dass sie die Hauptprofiteure der neoliberalen Politik von Rohani zur Stärkung des Privatsektors der iranischen Wirtschaft sind. Eine Politik die wiederum nicht unerheblich zu den jetzigen Protesten der niederen Schichten beigetragen hat, weil nämlich die staatlichen Leistungen in Form von Subventionen etc. nicht erhöht wurden. Rohani selbst denkt ökonomisch auch sehr stark neoliberal in Form von Wirtschaftswissenschaftlichen Indiktatoren etc., so hat er erst gestern erklärt, dass es Iran eigentlich verhältnismäßig gut gehe und hat dafür dann verschiedene Statistiken angeführt. Vom Teheraner Norden sind es höchstens einige Studenten, die sich als Aktivisten und Vertreter der unteren Schichten verstehen, die sich den Protesten angeschlossen haben. Die berühmten "Rich Kids of Teheran" und ihre Nachbarn in den entsprechenden Vierteln haben sich bisher den Protesten kaum angeschlossen. Und das hat, vermute ich, sehr viel damit zu tun, dass ihre ökonomischen Interessen und sozio-ökonomische Weltsicht denen der Masse der Demonstranten überhaupt nicht entspricht. Es gibt im Iran einen großen Unterschied zwischen oberer und unterer Mittelklasse - die untere "Mittelklasse" lebt von Monatslöhnen von ein paar hundert Euro, wo ich mich immer gefragt habe, wie man da nicht verhungert. Die obere Mittelklasse hat einen gewissen Wohlstand, der ihnen ein Leben auf dem Lebensstandart ähnlich dem im Westen ermöglicht, was sich z.B. in modernen Mittelklasse-Autos etc. ausdrückt, auch wenn sie weltanschaulich mit der Islamischen Republik wenig bis nichts anfangen können. Und ich habe den Eindruck, dass dieser Unterschied in diesen Protesten zum Tragen kommt. Wenn sie sich ihnen aber doch noch anschließen, würde das die Situation vor allem in Teheran noch einmal zugunsten der Proteste verschieben.
Das sind die Frauen, die auf Seiten der Demonstranten stehen. Keine teuren Uhren und farbigen Kopftücher mit viel Schminke sondern abgearbeitete Hände und Wut auf das wenige Geld mit dem sie auskommen müssen:
Das was im Moment demonstriert ist vor allem das Proletariat, dass von Hungerlöhnen lebt, zusammen mit ein paar Studenten und Aktivisten. Die pro-westliche Mitteklasse wartet - bisher - erstmal noch ab.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Den Menschen muss es schon sehr schlecht gehen, die Wut muss sehr groß sein, dass sie sich so in Lebensgefahr begeben.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
300-400 Euro Monatsgehalt. Die Sanktionen fallen, es passiert nichts. Und dann steigen die Lebensmittelpreise.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Jan 2018, 22:41)
Den Menschen muss es schon sehr schlecht gehen, die Wut muss sehr groß sein, dass sie sich so in Lebensgefahr begeben.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Wann? In 50, 100 Jahren?Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Jan 2018, 20:58)
Der große Umsturz wird dieses Mal wohl noch ausbleiben, die Uhr läuft aber unweigerlich ab.
Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
"DEINE" (seine) Wahrheit hast du hinzugefügt.zollagent hat geschrieben:(30 Dec 2017, 19:24)
Deine Erwartungshaltung hast du deutlich mit deinem schönen Satz klargestellt. Du willst "Deine Wahrheit" hören, nichts Anderes.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Siehe hierzu eine Analyse des von Rohani angestrebten Staatsbudgets:Platon hat geschrieben:(02 Jan 2018, 21:28)
[...]Auf den Protesten selber sieht man diese Leute aber eigentlich nicht wirklich. Das liegt m.E. zum einen an der hohen Präsenz von SIcherheitskräften in Teheran, schon 2009 waren diese Leute nicht bereit für die Revolution zu sterben, aber auch daran, dass sie die Hauptprofiteure der neoliberalen Politik von Rohani zur Stärkung des Privatsektors der iranischen Wirtschaft sind. Eine Politik die wiederum nicht unerheblich zu den jetzigen Protesten der niederen Schichten beigetragen hat, weil nämlich die staatlichen Leistungen in Form von Subventionen etc. nicht erhöht wurden. Rohani selbst denkt ökonomisch auch sehr stark neoliberal in Form von Wirtschaftswissenschaftlichen Indiktatoren etc., so hat er erst gestern erklärt, dass es Iran eigentlich verhältnismäßig gut gehe und hat dafür dann verschiedene Statistiken angeführt. Vom Teheraner Norden sind es höchstens einige Studenten, die sich als Aktivisten und Vertreter der unteren Schichten verstehen, die sich den Protesten angeschlossen haben. Die berühmten "Rich Kids of Teheran" und ihre Nachbarn in den entsprechenden Vierteln haben sich bisher den Protesten kaum angeschlossen. Und das hat, vermute ich, sehr viel damit zu tun, dass ihre ökonomischen Interessen und sozio-ökonomische Weltsicht denen der Masse der Demonstranten überhaupt nicht entspricht. [...]
https://djavadsalehi.com/2017/12/31/rou ... ssion=true[...]To put the cuts in perspective, and to get a sense of what the budget is doing for more important things on the minds of protesters — jobs — let’s review the numbers. The short answer is little. In keeping his right-of-the-center economic ideology, Rouhani is putting his faith in the ability of the private sector, domestic and foreign, to invest and expand employment while the government tries its best to stay out of the way. So the story of jobs and growth is not so much in the budget numbers; it is better told by the policies that will be enacted to improve Iran’s business climate. [...]
Rohani will gute Bedingungen für Investitionen schaffen, die die Wirtschaft ankurbeln und vor allem der Mittelklasse nützt, die ihn gewählt hat aber auch Sozialleistungen kürzen für Leute die vor allem Achmadinejad (seine Politik und "persönliches Charisma" zielt nicht unwesentlich auf genau diese Leute, die jetzt protestieren) dereinst für sich gewinnen wollte. Aber es gibt trotz dem Ende der Sanktionen kaum Investitionen, die den Ärmsten zu Gute kommen, deren Sozialleistungen aber stagnieren und durch die Inflation real immer weniger wert sind. Da ein nicht geringer Teil der Menschen bereits vorher in Armut gelebt hat, gibt es mit so einer Politik natürlich Brotunruhen und Proteste...
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Was genau ist die Sorge?
Das könnte die mäßige Begeisterung für die Demonstranten und die Sorge um die Lage im Iran erklären.
Iran protests could spell trouble for Middle East at large
The prospect of major bloodshed at the hands of the state looms large — and if that happens, the ensuing domino effect could create yet another volatile and explosive situation in an already stormy and dangerous region.
http://www.abc.net.au/news/2018-01-03/i ... ge/9300800
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Ein NYT-Artikel über die Ursache der Proteste. Eben jenes Budget von Präsident Rohani.
https://www.nytimes.com/2018/01/02/worl ... menei.html[...]
While the protests that swept Iran in 2009 were led by the urban middle class, these protests have been largely driven by disaffected young people in rural areas, towns and small cities who have seized an opening to vent their frustrations with a political elite they say has hijacked the economy to serve its own interests.
Unemployment for young people — half the population — runs at 40 percent, analysts believe. Meanwhile, Iran has spent billions of dollars abroad in recent years to extend its influence in Iraq, Syria and Lebanon.
The initial catalyst for the anger appears to have been the leak by President Rouhani last month of a proposed government budget. For the first time, secret parts of the budget, including details of the country’s religious institutes, were exposed.
Iranians discovered that billions of dollars were going to hard-line organizations, the military, the Islamic Revolutionary Guards Corps, and religious foundations that enrich the clerical elite. At the same time, the budget proposed to end cash subsidies for millions of citizens, increase fuel prices and privatize public schools.[...]
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 85953.htmlHaley wies die Behauptungen Khameneis zurück, ausländische Kräfte würden die Demonstranten steuern. "Die Demonstrationen sind komplett spontan. Sie finden in nahezu jeder Stadt in Iran statt", sagte Haley. Es sei ein Bild eines "lang unterdrückten Volkes, das sich gegen seine Diktatoren aufbäumt".
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Ist vorallendingen ein Zeichen, dass Trumps Kalkül mit dem nicht-Treffen von Entscheidungen die EU-Wirtschaft zu hemmen, die wirtschaftlichen Folgen im Iran weiterhin zu verschlimmern und damit das Land weiterhin zu destabilisieren. Also wenn es denn Kalkül war, und nicht ein Versehen. Man weiß bei dem ja nie...DarkLightbringer hat geschrieben:(03 Jan 2018, 12:52)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 85953.html
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Rouhani wird's jetzt schwer haben. Er muss liefern. Schwer bei den Hardliner im Land und Trump im Ausland. Beide mögen den Atomdeal nicht. Beide werden sagen "Siehste....". Chancen für die Falken.US-EXPERTIN ÜBER IRAN-REVOLTE
»Proteste schwächen gemäßigten Ruhani
m.bild.de/politik/ausland/headlines/expertin-zu-iran-revolte-54358602.bildMobile.html
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Falken??? Rouhani mag das nette Onkel-Gesicht des Regimes in Teheran sein, aber das ändert nichts dran dass er immer noch Teil des Regimes ist, und dessen Ziele bedingungslos teilt. Einzig über den Weg zur Bombe ist er anderer Meinung als viele seiner Kumpels.King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jan 2018, 14:38)
Rouhani wird's jetzt schwer haben. Er muss liefern. Schwer bei den Hardliner im Land und Trump im Ausland. Beide mögen den Atomdeal nicht. Beide werden sagen "Siehste....". Chancen für die Falken.
Ja, Realpolitik kann man mit ihm sicherlich besser machen als mit den anderen, und Realpolitik ist auch an sich nichts schlechtes wenn nichts anderes bleibt. Nur gab und gibt es hier durchaus Alternativen, und Realpolitik führt hier maximal dazu dass die Despotie im Iran mit Atombomben zementiert wird. Das zu erkennen hat nun wirklich nichts mit Tauben und Falken zu tun.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Trumps Twittereien sind das eine, mehr Sorgen würde ich mir darüber machen, ob das Mullah-Regime die Erhebung blutig niederschlagen wird. Das könnte nebenbei auch den Atomdeal in Verruf bringen. Im Moment werden wohl die Mullah-Gläubigen mobilisiert.GreenStorm hat geschrieben:(03 Jan 2018, 14:32)
Ist vorallendingen ein Zeichen, dass Trumps Kalkül mit dem nicht-Treffen von Entscheidungen die EU-Wirtschaft zu hemmen, die wirtschaftlichen Folgen im Iran weiterhin zu verschlimmern und damit das Land weiterhin zu destabilisieren. Also wenn es denn Kalkül war, und nicht ein Versehen. Man weiß bei dem ja nie...
https://www.tagesschau.de/ausland/iran- ... e-111.html"Führer, wir sind bereit"
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Das Bombenthema ist ausgelutscht. Daran wird seit 30 Jahren Politik betrieben. Propagandistisch. Das wird weiter wie ein toter Esel geschlagen. Aber praktisch ist der Drops gelutscht. Die Bombe ist da, so oder so. Ob im Zagrosgebirge oder irgendwo in Nordkorea.tabernakel hat geschrieben:(03 Jan 2018, 15:49)
Falken??? Rouhani mag das nette Onkel-Gesicht des Regimes in Teheran sein, aber das ändert nichts dran dass er immer noch Teil des Regimes ist, und dessen Ziele bedingungslos teilt. Einzig über den Weg zur Bombe ist er anderer Meinung als viele seiner Kumpels.
Ja, Realpolitik kann man mit ihm sicherlich besser machen als mit den anderen, und Realpolitik ist auch an sich nichts schlechtes wenn nichts anderes bleibt. Nur gab und gibt es hier durchaus Alternativen, und Realpolitik führt hier maximal dazu dass die Despotie im Iran mit Atombomben zementiert wird. Das zu erkennen hat nun wirklich nichts mit Tauben und Falken zu tun.
Was Rouhani betrifft mag er Teil des Systems sein. Das war aber auch Gorbatschow und Jelzin. Aber es geht immer schlimmer. Er kann durch einen Hardliner ersetzt werden. Es gibt starke Fraktionskämpfe. Rouhani und seiner Mitstreiter waren für den Deal. Die Hardliner würden das sofort am liebsten kippen. Wie Trump. Das kann alles durchaus anders laufen. Rouhani ist jetzt unter Druck. Er muß den Hardlinern, er muß den Menschen, den Reforminteressierten und Trump erklären, was da jetzt schief läuft. Wenn er das nicht schafft, dann versucht man die Alternativen.
Unter dem Deckmantel des Atomdeals wurde von den an einer Annäherung interessierten Kräften im Iran und außerhalb die Annäherung vollzogen. Wenn das kippt, ist die Alternative die Konfrontation und das engere Heranrücken an Russland und China. Das ist auch nicht im Interesse des Westens. Deshalb die mäßige Begeisterung für die Demos auf politischer Ebene. Natürlich ist talking cheap. Es wird gemahnt und verurteilt. Ja...
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
In Nordkorea ist sie da, kein Zweifel. Im Iran wäre sie maximal durch einen Regimewechsel aufzuhalten. Und was die Bombe Nordkoreas für die Welt bedeutet, das wird sich in den nächsten Jahren erweisen.King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jan 2018, 16:18)
Das Bombenthema ist ausgelutscht. Daran wird seit 30 Jahren Politik betrieben. Propagandistisch. Das wird weiter wie ein toter Esel geschlagen. Aber praktisch ist der Drops gelutscht. Die Bombe ist da, so oder so. Ob im Zagrosgebirge oder irgendwo in Nordkorea.
Nur dass Rouhani im Gegensatz zu Gorbatschow dafür eintritt das bestehende System zu verewigen, statt es zu reformieren. Politisch unterscheidet sich Rouhani kaum von seinen Kumpels, einzig die Idee "wenn wir ein bisschen netter zu ihnen sind, dann finden wir in Europa genug Helferlein die uns unterstützen" unterscheidet ihn. So wie offensichtlich Dich.King Kong 2006 hat geschrieben:Was Rouhani betrifft mag er Teil des Systems sein. Das war aber auch Gorbatschow und Jelzin. Aber es geht immer schlimmer. Er kann durch einen Hardliner ersetzt werden. Es gibt starke Fraktionskämpfe. Rouhani und seiner Mitstreiter waren für den Deal. Die Hardliner würden das sofort am liebsten kippen. Wie Trump. Das kann alles durchaus anders laufen. Rouhani ist jetzt unter Druck. Er muß den Hardlinern, er muß den Menschen, den Reforminteressierten und Trump erklären, was da jetzt schief läuft. Wenn er das nicht schafft, dann versucht man die Alternativen.
Sorry, aber in einem System in dem der "Führer" (sic!) Khamenei den gewählten Präsidenten nach Lust und Laune austauschen kann, und damit er sich das nicht ständig tun muss sich auch noch die Kandidaten ausgiebig sieben lassen darf bevor sie überhaupt zur Wahl stehen, wer da großartige Unterschiede zwischen den Kandidaten erwartet, der ist aus meiner Sicht schwer naiv. Und wer es dem Iran so leicht macht an Atomwaffen zu kommen, der darf sich nicht beschweren wenn Saudi-Arabien und die Türkei als nächstes auch dringend welche wollen - die Saudis haben das offensichtlich bereits in die Wege geleitet. Und wenn dann der mittlere Osten absehbar in einen Lavastrom verwandelt wird, und Europa gleich mit weil wir nicht weit genug weg sind, DANN ist "der Drops gelutscht".
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Die Kampagne <<Stop The Bomb<< fordert ein Ende der Kollaboration:
Die Erklärung ist vom 1. Januar 2018.
Man könnte auch sagen - stop the fuehrer.
http://de.stopthebomb.net/de/presse/pre ... html#c3323Wir fordern ein Ende der Kollaboration mit einem Regime, dessen Terror nach innen und außen von der Bevölkerung Irans und von Irans Nachbarn abgelehnt wird. Wir erwarten eine klare politische Unterstützung der Forderungen nach Freiheit und Demokratie.“
Die Erklärung ist vom 1. Januar 2018.
Man könnte auch sagen - stop the fuehrer.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Der Iran ist für seine Größe und Bedeutung quasi der Einzige, der - offiziell - keine Atomwaffen dort hat. Das ist das bizarre. Wer hat die dort nicht? Von den großen Nachbarn? Russland, Pakistan (+Saudi-Arabien als Option, durch Finanzierung), China, Indien, die US-Flotte, Iraks Bombenprogramm, NATO-Bomben in der Türkei und Israel. Kuwait und Afghanistan etc. lassen wir mal weg. Es ist lächerlich von einer atomaren Kettenreaktion zu sprechen. Alle haben sie (außer den Kleinen dort). Nur der Iran nicht. Ein Land, daß selbst Opfer von Massenvernichtungswaffen bereits wurde. Die Sache ist aber im wesentlichen durch. Das ließ den israelischen Militärhistoriker van Creveld zu der Aussage verleiten, daß der Iran verrückt sein müsse, keine haben zu wollen.tabernakel hat geschrieben:(03 Jan 2018, 17:31)
In Nordkorea ist sie da, kein Zweifel. Im Iran wäre sie maximal durch einen Regimewechsel aufzuhalten. Und was die Bombe Nordkoreas für die Welt bedeutet, das wird sich in den nächsten Jahren erweisen.
Nur dass Rouhani im Gegensatz zu Gorbatschow dafür eintritt das bestehende System zu verewigen, statt es zu reformieren. Politisch unterscheidet sich Rouhani kaum von seinen Kumpels, einzig die Idee "wenn wir ein bisschen netter zu ihnen sind, dann finden wir in Europa genug Helferlein die uns unterstützen" unterscheidet ihn. So wie offensichtlich Dich.
Sorry, aber in einem System in dem der "Führer" (sic!) Khamenei den gewählten Präsidenten nach Lust und Laune austauschen kann, und damit er sich das nicht ständig tun muss sich auch noch die Kandidaten ausgiebig sieben lassen darf bevor sie überhaupt zur Wahl stehen, wer da großartige Unterschiede zwischen den Kandidaten erwartet, der ist aus meiner Sicht schwer naiv. Und wer es dem Iran so leicht macht an Atomwaffen zu kommen, der darf sich nicht beschweren wenn Saudi-Arabien und die Türkei als nächstes auch dringend welche wollen - die Saudis haben das offensichtlich bereits in die Wege geleitet. Und wenn dann der mittlere Osten absehbar in einen Lavastrom verwandelt wird, und Europa gleich mit weil wir nicht weit genug weg sind, DANN ist "der Drops gelutscht".
Ansonsten ist das alles schon durchgekaut. Konfrontation hatten wir unter Bush in der Region. Was war daran besser? Gings den IranerInnen dadurch besser? Haben die Kriege dort etwas gebracht? Gehts den Leuten jetzt in der Region besser? Soll jetzt sogar noch ein richtig großer Krieg mit dem Iran dem noch die Krone aufsetzen? Worüber sprechen wir hier? Zumal es niemanden gibt, der dafür nur einen Finger mehr krumm macht. Nicht mal die USA. Leute anheizen hatten wir im Irak. Damals hieß es aus Washington "lehnt auch gegen das Regime auf (Saddam)". Ja, haben die Schiiten gemacht. Danach sind sie platt gewalzt worden. Die US-Truppen standen Gewehr bei Fuß in Kuwait und Saudi-Arabien. Nichts haben sie dann getan. Das haben die Schiiten den USA nicht vergessen. Und was man für Lehren daraus zieht.
In 2011, the U.S. ambassador to Iraq, James F. Jeffrey, officially apologized to Iraqi politicians and southern tribal leaders for the U.S. inaction in 1991. Adel Abdul Mahdi, a top Iraqi Shia political leader, commented: "At the least, from what we are facing now, this would have been a much better solution than the solution of 2003. The role of Iraq’s people would have been fundamental, not like in 2003." A spokesman for a top Shia religious leader, Ayatollah Basheer Hussain Najafi, stated that "the apology of the U.S. has come too late, and does not change what happened. The apology is not going to bring back to the widows their husbands, and bereaved mothers their sons and brothers that they lost in the massacre that followed the uprising."[39]
https://en.wikipedia.org/wiki/1991_upri ... ontroversy
Durch das Vorrücken der US-Truppen ermutigt und durch George H. W. Bush in einer am 15. Februar gehaltene Rede dazu aufgefordert[1] erhoben sich zunächst die Schiiten am 3. März 1991 gegen die Herrschaft Saddam Husseins
Während der Auseinandersetzung kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Alleine die schiitischen Aufständischen hatten 30.000–60.000 Todesopfer zu beklagen.[3]
Talking is cheap.Diese Haltung der US-Regierung während und nach dem Zweiten Golfkrieg wurde von vielen Aufständischen als Verrat wahrgenommen und belastet bis heute das Verhältnis zwischen den Schiiten des Iraks und den USA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_im_Irak_1991
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Macron und Gabriel warnen - wen?
Frankreichs Präsident und der deutsche Außenminister warnen davor, die Unruhen international zu instrumentalisieren.
Der dt. Gabriel ist wie immer vorsichtiger als der Franzose.Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist nicht bekannt dafür, allzu drastische Worte zu nutzen. Doch nun hat er die internationalen Reaktionen auf die Unruhen in Iran scharf kommentiert. "Der Tonfall, den man aus den USA, Israel und Saudi-Arabien vernimmt, ist beinahe einer, der uns zum Krieg führen könnte", sagte Macron am Mittwoch. Es sei wichtig, mit Iran "im Dialog" bleiben.
Wen er wohl meint?Bundesaußenminister Sigmar Gabriel sagte während eines Ukraine-Besuchs, er mache sich Sorgen, dass die Lage in Iran eskaliere. "Wovon wir dringend abraten, ist der Versuch, diesen inneriranischen Konflikt (...) international zu missbrauchen", sagte Gabriel. Er nannte keinen Adressaten für diese Mahnung.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86104.html
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Wollen (!) können sie viel, und Begründungen finden sich auch für vieles. Das ist aber nicht die Frage. Die Frage ist ob sie sie bekommen. Erdogan will neuerdings auch die Bombe, und parteinahe Zeitungen bringen aktuell schon mal Artikel dass man Europa zur Not in drei Tagen erobern könne, zur Steigerung der Moral. "Wollen" tun die viel, und ein Grund findet sich immer. Die Frage ist ob man sie einfach so lässt.King Kong 2006 hat geschrieben:(03 Jan 2018, 21:44)
Der Iran ist für seine Größe und Bedeutung quasi der Einzige, der - offiziell - keine Atomwaffen dort hat. Das ist das bizarre. Wer hat die dort nicht? Von den großen Nachbarn? Russland, Pakistan (+Saudi-Arabien als Option, durch Finanzierung), China, Indien, die US-Flotte, Iraks Bombenprogramm, NATO-Bomben in der Türkei und Israel. Kuwait und Afghanistan etc. lassen wir mal weg. Es ist lächerlich von einer atomaren Kettenreaktion zu sprechen. Alle haben sie (außer den Kleinen dort). Nur der Iran nicht. Ein Land, daß selbst Opfer von Massenvernichtungswaffen bereits wurde. Die Sache ist aber im wesentlichen durch. Das ließ den israelischen Militärhistoriker van Creveld zu der Aussage verleiten, daß der Iran verrückt sein müsse, keine haben zu wollen.
Yep, das hat weiterhin das Potential Obama's dauerhafte Schande werden, einen Präsidenten mit dem ich ansonsten viel anfangen konnte und kann.King Kong 2006 hat geschrieben:Ansonsten ist das alles schon durchgekaut. Konfrontation hatten wir unter Bush in der Region. Was war daran besser? Gings den IranerInnen dadurch besser? Haben die Kriege dort etwas gebracht? Gehts den Leuten jetzt in der Region besser? Soll jetzt sogar noch ein richtig großer Krieg mit dem Iran dem noch die Krone aufsetzen? Worüber sprechen wir hier? Zumal es niemanden gibt, der dafür nur einen Finger mehr krumm macht. Nicht mal die USA.
Das war 1990. Wir haben 2018. Die Kurden betraf es damals umso mehr, und zudem haben die Schiiten nach 2003 den Irak letztlich mit Schleifchen bekommen - nennen wir's mal "Kompensation". Oh warte, aus irgend einem Grunde haben die Kurden kein Atomprogramm ...King Kong 2006 hat geschrieben:Leute anheizen hatten wir im Irak. Damals hieß es aus Washington "lehnt auch gegen das Regime auf (Saddam)". Ja, haben die Schiiten gemacht. Danach sind sie platt gewalzt worden. Die US-Truppen standen Gewehr bei Fuß in Kuwait und Saudi-Arabien. Nichts haben sie dann getan. Das haben die Schiiten den USA nicht vergessen. Und was man für Lehren daraus zieht.
DA gebe ich Dir allerdings uneingeschränkt recht.King Kong 2006 hat geschrieben:Talking is cheap.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Interessant ist, mit welcher Begründung Kanada im Jahre 2012 (!) die diplomatischen Beziehungen zur IR Iran abegbrochen hat.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 54611.htmlGrund sei die "Bedrohung des Friedens" durch Iran, sagte Baird in Ottawa und nannte mehrere Beispiele: "Iran versorgt das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad immer mehr mit Waffen; es befolgt nicht die Uno-Resolutionen im Zusammenhang mit seinem Atomprogramm; es bedroht ständig die Existenz Israels und übt sich in rassistischer Rhetorik und ruft zum Völkermord auf; es ist unter den schlimmsten Verbrechern gegen die Menschenrechte und es gewährt Terroristen Zuflucht."
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Für das "Mullah-Regime" (so nennt es auch der >>Spiegel<<) ist klar, wer an den Demonstrationen schuld ist - die Tweets des amerikanischen Präsidenten. Die prekäre Lage der iranischen Unterschicht, der Durst nach Freiheit und die Kritik an der Tyrannei spielt demnach keinerlei Rolle.
Auch der Führer der ir-gelenkten Terrororganisation Hisbollah meldete sich zu Wort. Er gibt sich gelassen und weist die Verantwortung für die Proteste den USA und Saudi-Arabien zu.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86124.html
Meines Erachtens stellen die Schwarzröcke in Teheran die Hauptbedrohung in der gesamten Region dar.
Auch der Führer der ir-gelenkten Terrororganisation Hisbollah meldete sich zu Wort. Er gibt sich gelassen und weist die Verantwortung für die Proteste den USA und Saudi-Arabien zu.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86124.html
Meines Erachtens stellen die Schwarzröcke in Teheran die Hauptbedrohung in der gesamten Region dar.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Moskau und Ankara solidarisieren sich mit dem iranischen Klerus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86184.html
Das ist jetzt aber fast überraschend.
Das ist jetzt aber fast überraschend.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Die USA solle sich nicht in "inneriranische Angelegenheiten" einmischenDarkLightbringer hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:05)
Moskau und Ankara solidarisieren sich mit dem iranischen Klerus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86184.html
Das ist jetzt aber fast überraschend.
Das ist ein kluger Ratschlag und ich würde das nicht mit solidarisieren gleichsetzen.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Diese "Einmischung" besteht im wesentlichen aus ein paar Twitter-Messages. Die IR Iran entsendet Terroristen in Nachbarländer - das ist dann keine Einmischung ?yogi61 hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:16)
Die USA solle sich nicht in "inneriranische Angelegenheiten" einmischen
Das ist ein kluger Ratschlag und ich würde das nicht mit solidarisieren gleichsetzen.
Israelische Minister haben übrigens auch recht schnell eine Meinung bekundet.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Deswegen der Ratschlag, den sprich man natürlich vor der offiziellen Einmischung aus. Die USA haben mit ihrem Präsidenten genug zu tun, sie sollten im Moment keine Abenteuer suchen die wieder im Desaster enden.DarkLightbringer hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:21)
Diese "Einmischung" besteht im wesentlichen aus ein paar Twitter-Messages. Die IR Iran entsendet Terroristen in Nachbarländer - das ist dann keine Einmischung ?
Israelische Minister haben übrigens auch recht schnell eine Meinung bekundet.
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Man kann Terror nicht bekämpfen, wenn man sich nicht mal traut, ihn beim Namen zu nennen.yogi61 hat geschrieben:(04 Jan 2018, 13:24)
Deswegen der Ratschlag, den sprich man natürlich vor der offiziellen Einmischung aus. Die USA haben mit ihrem Präsidenten genug zu tun, sie sollten im Moment keine Abenteuer suchen die wieder im Desaster enden.
Zur Russland-Affäre des US-Präsidenten gibt es vielstimmige Meinungen, warum auch nicht.
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- King Kong 2006
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Ursache gefunden
Ahmadinejad war schon einigen ein Dorn im Auge. Diese Küsserei mit Rabbinern, mehr Frauenrechte, küsste auch mal seine Lehrerin aus Kindertagen, das war schon damals einigen Hardlinern zuviel. Auch machte man ihm zum Vorwurf durch seine blumigen Reden den USA und Israel genügend Propagandamaterial in die Hände gespielt zu haben, um damit Sanktionen begründen zu können. Seine Rede typisch orientalisch blumig wurde problemlos in einen nukleares Armageddon uminterpretiert. Auch, wenn davon in keinster Weise die Rede war. Da nützte es auch nichts mehr, daß er mehrmals erwähnte, daß Israel vom Iran gar nichts zu befürchten hätte. Der wars! Wiedermal.Die Revolutionswächter haben den Schuldigen für die Proteste in Iran ausgemacht: Ex-Präsident Mahmoud Ahmadinejad soll die Demos dirigieren. Doch der wirkliche Drahtzieher könnte ein anderer sein.
Wahrscheinlicher ist, dass ein Machtkampf innerhalb der Elite in Teheran die Proteste unfreiwillig ausgelöst hat. Denn Demonstrationen an sich sind in Iran ein immer häufigeres Phänomen. Rohani hat seit seinem Amtsantritt 2013 das Versammlungsrecht der Iraner gefördert - als politisches Mittel, um seine Legitimität zu steigern und seinen Kurs der gesellschaftlichen und politischen Öffnung des Landes gegenüber innenpolitischen Gegnern zu stärken.
Auch die derzeitigen Demonstrationen versucht Rohani in diesem Sinne zu deuten: "Das Volk will Transparenz", sagte der Präsident am Wochenende mit Blick auf die Kundgebungen. Damit gab er indirekt den Teilen des Staatsapparats, die nicht von seiner Regierung, sondern von Khamenei oder den Revolutionswächtern kontrolliert werden und weitgehend im Dunkeln arbeiten, eine Mitschuld an den Unruhen.
Auffällig ist, dass die Proteste in Maschhad begannen. Dort liegt eine der wichtigste Pilgerstätten Irans, nicht nur deshalb gilt die Stadt als Hochburg der Konservativen. Eine der mächtigsten Persönlichkeiten in Maschhad ist Ajatollah Ahmad Alamolhada.
Maschad ist in der Tat ein Thema für sich. Neben Qom so eine Art Vatikanstadt. Ziemlich groß und sehr speziell. Die Proteste sind wohl wirtschaftlicher Natur, jetzt müssen aber die verschiedenen Machtblöcke schauen, wer dabei unter die Räder kommt. Auf jedenfall gehts wieder gegen den Oberbuhmann Ahamdinejad.Der Regierung ging diese vorsichtige Distanzierung offenbar nicht weit genug. Aus dem iranischen Sicherheitsapparat heißt es, der Nationale Sicherheitsrat, in dem Rohani, die wichtigsten Minister und enge Berater Khameneis sitzen, habe Alamolhadi zum Rapport bestellt, um seine Rolle bei den Protesten zu erläutern. Der Ajatollah selbst bezeichnete diese Darstellung als "Gerücht".
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86212.html
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Ursache gefunden
"Propaganda" bedeutet sich entweder Dinge aus den Fingern saugen, oder entstellend verkürzen. Ahmadinejads viele drastische außenpolitische Äußerungen schlicht als "orientalisch blumig" zu interpretieren, das fällt (mindestens) unter "beschönigen".King Kong 2006 hat geschrieben:(04 Jan 2018, 16:03)
Ahmadinejad war schon einigen ein Dorn im Auge. Diese Küsserei mit Rabbinern, mehr Frauenrechte, küsste auch mal seine Lehrerin aus Kindertagen, das war schon damals einigen Hardlinern zuviel. Auch machte man ihm zum Vorwurf durch seine blumigen Reden den USA und Israel genügend Propagandamaterial in die Hände gespielt zu haben, um damit Sanktionen begründen zu können. Seine Rede typisch orientalisch blumig wurde problemlos in einen nukleares Armageddon uminterpretiert. Auch, wenn davon in keinster Weise die Rede war. Da nützte es auch nichts mehr, daß er mehrmals erwähnte, daß Israel vom Iran gar nichts zu befürchten hätte.
- DarkLightbringer
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86212.htmlVorwürfe gegen Ahmadinejad
Iran sucht seinen Sündenbock
Nein, nicht nur die üblichen Verdächtigen stecken aus Sicht der Schwarzröcke hinter den unzufriedenen Iranern, also nicht nur USA, Israel und Saudi-Arabien, sondern auch Ahmadinejad.
Es spiegelt allerdings lediglich den Machtkampf innerhalb der Elite wieder, laut diesem Medienbericht.
Wenn die Erhebung zu Ende ist, könnte es zu einer Säuberungswelle kommen.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Proteste im Iran ab 28.12.2017
Stimmen aus dem Iran:
1979 haben radikalisierte Kleriker die Macht übernommen, mit weitreichenden Folgen bis heute.
Ich kenne Iran nicht anders, als es heute ist, mit so vielen Zwängen. Aber wenn ich mir Bilder von früher anschaue oder höre, was meine Mutter von der Zeit vor der islamischen Revolution 1979 erzählt, weiß ich, dass Iran auch ein anderes Gesicht hat. Ich möchte, dass es wieder sichtbar wird.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 86086.html"Die Regierung erzählt uns, die Feinde des Iran hätten sich gegen uns vereinigt. Sie würden mit allen Mitteln versuchen, das islamische System zu zerstören. Aber das ist Unsinn. Ich weiß, dass viele meiner Landsleute das glauben, weil sie seit Jahren zu hören bekommen, die USA, Israel und Saudi-Arabien wären unsere Feinde und würden versuchen, Iran zu vernichten. Aber wir haben Internet, wir haben Kontakte in diese Länder, wir tauschen uns aus, so gut wir können.
1979 haben radikalisierte Kleriker die Macht übernommen, mit weitreichenden Folgen bis heute.
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