DarkLightbringer hat geschrieben:Die Lage der Palästinenser im Gaza oder Westjordanland wird zwar gern instrumentalisiert, ist aber eher von symbolischer Bedeutung. Früher mag das wichtiger gewesen sein, heute stehen die Spannungen der Regionalmächte klar im Vordergrund.
Der Konflikt ist weiterhin eine offene Frage und ist Nährboden für Extremismus und Gewaltbereitschaft - unabhängig davon wie man zu dem Konflikt stehen mag. Der Tatsache das die Palästinenser von ihren arabischen Brüdern instrumentalisiert werden widerspreche ich nicht. Wäre da aber keine offene Frage, gäbe es auch nicht den Spielraum Menschen zu instrumentalisieren...
Die Spannungen der Regionalmächte sind ebenfalls eine Begleiterscheinung des fehlenden Willen zur Koexistenz.
DarkLightbringer hat geschrieben:Hamas und Hisbollah sind islamistisch-fundamentale Terrororganisationen, die vom Iran gesponsert werden. Klar gibt es da keine "Koexistenz", das ist vom Iran der Mullahs auch gar nicht gewollt.
Ihre Ansichten in dem Punkt sind, wie wir es in vielen Diskussionen bereits erlebt haben, extrem subjektiv, weil Sie eine Obsession mit dem Iran haben. Natürlich stellt die Staatsideologie der IRI ein großes Problem für die ganze Region dar - keine Frage. Die IRI ist aber nicht alleiniger Terrorpate in der Region. Die Hamas beispielsweise erhält zwar Unterstützung vom Iran ist aber dennoch Teil der sunnitischen Muslimbruderschaft. Sie werden auch in Istanbul hofiert und könnten auch auf Ägypten bauen, falls die Muslimbrüder dort noch einmal an die Macht kommen sollten. Falls im Iran die Mullahs geputscht werden (was man nur hoffen kann) sollte, wird dies nicht das Ende der Hamas bedeuten. Anders sieht es mit der Hizbollah, oder der PMF im Irak aus.
Und nur mal so nebenbei: Jihadisten werden an erster Stelle von sunnitischen Staaten gesponsert. Die haben es auch nicht so mit der Koexistenz. Wie auch, wenn nicht einmal ihre Terrorpaten (souveräne Staaten) etwas davon verstehen (wollen)?
DarkLightbringer hat geschrieben:Die Reformen sind eine Realität, ob man sie nun mag oder nicht. Sie werden nicht nur von den Saudis wahrgenommen, sondern auch von westlichen Beobachtern.
Sofern sich die Linie des Kronprinzen Salman verfestigt, wird Saudi-Arabien 2025 oder 2030 ein völlig anderes sein als das von 1980.
Es ist der Iran, der an der "Islamischen Revolution" von 1979 festhält, nicht das saudische Königreich, das seit 2017 einen deutlich anderen Kurs fährt. Dadurch wird das Königreich zwar nicht zur Schweiz, aber das ist das moderate Jordanien schließlich auch nicht.
Ob man sie mag oder nicht? Was sollte ich denn gegen ein liberales "Saudi Arabien" haben? Diese Reförmchen (denn das sind sie) sind Teil der saudschen Machterhaltung. Das Haus Saud laviert seit seiner Gründung zwischen den Wahabiten und der Moderne. Sie sind um eine Art Balance bemüht. Am Ende des Tages wird dieses wirtschaftlich mächtige Land von einer Familie regiert - derzeit von einem Kronprinz der keinen Konflikt scheut. Welcher Verrückte aus dem Hause Saud wird morgen wohl regieren?
Sowas hat mit der Moderne NICHTS zu tun. Reförmchen hin oder her.
Und übrigens: das moderate Jordanien ist ebenfalls nicht modern. Vielleicht verstehen Sie ja den Sinn meiner Aussagen diesbezüglich nicht? Israel ist das einzige Land im Nahen Osten das durchgehend modern ist. Die Türkei war bis zur totalen Machtübernahme Erdos ebenfalls modern, wenn auch nicht demokratisch und bereitwillig zur Koexistenz.
Make Kurdistan Free Again...