Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Der Iran würde laut seines obersten Führers keine Atomwaffen bauen aus religösen Gründen
Irans geistigem Führer Ajatollah Ali Chamenei zufolge ist das Land in der Lage, Atombomben herzustellen. Der Islam verbiete jedoch den Bau von Massenvernichtungswaffen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... lam-verbot
Na ja seltsam das man dann kein Abkommen will betreffend dauerhafter Verzicht )
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Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
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https://en.radiofarda.com/a/world-bank- ... 18422.html
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https://en.radiofarda.com/a/iran-backed ... 20885.html
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Aus deiner quelle
Die USA haben das Abkommen von 2015 einseitig aufgekündigt und Sanktionen gegen den Iran verhängt
Also von welchem Abkommen reden wir
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Also von welchem Abkommen reden wir
Re: Nachrichten aus dem Iran.
1- Hier Strang für NachrichtenAudi hat geschrieben:(05 Nov 2019, 12:36)
Aus deiner quelle
Die USA haben das Abkommen von 2015 einseitig aufgekündigt und Sanktionen gegen den Iran verhängt
Also von welchem Abkommen reden wir
2- USA waren ein Partner des Abkommen unter anderen Staaten. Der Iran plus verbleibende Partner ist noch jeweils an das Abkommen gebunden da aktiv
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ob das wirklich nur an den Sanktionen liegt, wag ich zu bezweifeln. Es rumort in Persien schon länger - wie war das vor ein paar Jahren mit dem Gegenkandidaten zum Präsidenten und die Demonstrationen dazu?Kohlhaas hat geschrieben:(18 Nov 2019, 13:01)
Die US-Sanktionen zeigen Wirkung im Iran:
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... et-ab.html
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ein großer Teil der Iraner würden das Mullah-Regime lieber heute als morgen loswerden. Aber es gibt eben auch - hier ist der Unterschied zur DDR - einen nicht unbedeutenden Teil der Bevölkerung, die aus religiösen Gründen aber auch weil sie der Diktatur ihren Wohlstand und ihren Posten verdanken, bereit sind zur absoluten Gewalt und üben die, wie man 2009 und auch jetzt sehen kann, gnadenlos aus.
Gibt eine Diktatur auch nur ein wenig nach, dann besiegelt sie ihr Ende.
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"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Die landesweiten Proteste wurden weitestgehend niedergeschlagen. Die einzigen zwei Regionen in denen noch Menschen demonstrieren sind Khuzestan (arabische Siedlungsgebiete) und in Shiraz (eine Hochburg für persische Monarchisten).
Make Kurdistan Free Again...
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Den Begriff EU-3 (gemeint sind die drei großen EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien) kann man wieder aus der Wikipedia löschen. Jedenfalls wenn es um die Mission zur Sicherung der Schifffahrtswege im Persischen Golf geht. Die Briten sind ja bei der Mission der USA dabei, Frankreich ist das Warten auf eine EU-Mission leid und startet eine eigene Mission, der sich inzwischen auch die Niederlande angeschlossen haben und Deutschland schickt die Marine nur im Rahmen einer EU-Mission los, sprich Deutschland bleibt zuhause. So ähnlich wird sich das wohl auch beim Atomabkommen entwickeln. Da geht dann jeder seinen eigenen Weg. Der Iran versucht in der Zwischenzeit sich der Isolierung zu widersetzen und führt mit den weiteren Vertragspartnern des Atomabkommens, Russland und China, demnächst ein großes Marinemanöver im Persischen Golf durch.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Neue Opferzahlen im Iran
https://m.dw.com/de/iran-amnesty-nennt- ... a-51686807
Iran in schwerer Lage
https://m.dw.com/de/iran-mit-angst-vor- ... a-51646428
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Bißchen einseitig, die Vorstellung. Schließlich ist das Atomabkommen in der Hauptsache aus Sicht des Iran nur zustandegekommen, um den Druck aus den USA abzubauen. Das weiß jeder. Und jetzt sollen sie die "Kündigung" akzeptieren, die Sanktionen ertragen und trotzdem einseitig stille halten - schließlich gibt es ja noch einen Vertrag. So eine Konstruktion ist mit dem Gerechtigkeitsgefühl kaum zu vereinbaren.Cobra9 hat geschrieben:2- USA waren ein Partner des Abkommen unter anderen Staaten. Der Iran plus verbleibende Partner ist noch jeweils an das Abkommen gebunden da aktiv
Re: Nachrichten aus dem Iran.
1- Nachrichten Strang !Findulin hat geschrieben:(26 Dec 2019, 20:39)
Bißchen einseitig, die Vorstellung. Schließlich ist das Atomabkommen in der Hauptsache aus Sicht des Iran nur zustandegekommen, um den Druck aus den USA abzubauen. Das weiß jeder. Und jetzt sollen sie die "Kündigung" akzeptieren, die Sanktionen ertragen und trotzdem einseitig stille halten - schließlich gibt es ja noch einen Vertrag. So eine Konstruktion ist mit dem Gerechtigkeitsgefühl kaum zu vereinbaren.
2- Ist es egal was Du fühlst. Fakt bleibt entweder der Iran hält gegenüber den verbleibenden Staaten im Vertrag seine Pflichten ein oder eben nicht.
Abkommen gilt weiterhin. Wenn der Iran es nicht mehr möchte muss Er aussteigen inklusive Folgen.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Heute beginnt ein 4-tägiges Seemanöver vor der Küste des Oman. Teilnehmer sind der Iran, Russland und China. Es geht um die Verbesserung der militärischen Zusammenarbeit für den Fall das ein gemeinsamer Gegner auf See bekämpft werden muss.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ich darf trotz Nachrichtenstrang aber doch noch mal antworten, wenn es dann woanders weitergehen soll/kann, müssen wir halt wechseln. Außerrdem bringe ich meine Meinung im Zusammenhang mit einer Nachricht. Denke, das geht.
Und genau das verlangt er: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 18341.html: Mögliche Vertragsanpassung gegen Rückkehr und Aufhebung der Sanktionen.
Außerdem sind ja der Ausstieg und die Sanktionen der USA nicht "Verstößen" gegen das Atomabkommen geschuldet; es besteht da kein kausaler Zusammenhang. Sie stiegen aus, damit sie gleich wieder sanktionieren konnten. Haben sie ja auch getan. Verstöße brauchte es dafür nicht.
Es besteht eine Störung der Geschäftsgrundlage. Diese liegt vor, wenn sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert haben und die Parteien den Vertrag so nicht geschlossen hätte, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten. Es gilt dann nicht mehr der Grundsatz, dass Verträge grundsätzlich einzuhalten sind. Dies zu fordern, wäre treuwidrig. Iran kann daher Anpassung verlangen und muss daher seine geschuldeten Leistungen nicht einhalten.Cobra9 hat geschrieben:(27 Dec 2019, 08:34)
2- Ist es egal was Du fühlst. Fakt bleibt entweder der Iran hält gegenüber den verbleibenden Staaten im Vertrag seine Pflichten ein oder eben nicht.
Abkommen gilt weiterhin. Wenn der Iran es nicht mehr möchte muss Er aussteigen inklusive Folgen.
Und genau das verlangt er: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 18341.html: Mögliche Vertragsanpassung gegen Rückkehr und Aufhebung der Sanktionen.
Außerdem sind ja der Ausstieg und die Sanktionen der USA nicht "Verstößen" gegen das Atomabkommen geschuldet; es besteht da kein kausaler Zusammenhang. Sie stiegen aus, damit sie gleich wieder sanktionieren konnten. Haben sie ja auch getan. Verstöße brauchte es dafür nicht.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Findulin hat geschrieben:(27 Dec 2019, 19:20)
Ich darf trotz Nachrichtenstrang aber doch noch mal antworten, wenn es dann woanders weitergehen soll/kann, müssen wir halt wechseln. Außerrdem bringe ich meine Meinung im Zusammenhang mit einer Nachricht. Denke, das geht.
Es besteht eine Störung der Geschäftsgrundlage. Diese liegt vor, wenn sich Umstände, die zur Grundlage des Vertrags geworden sind, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert haben und die Parteien den Vertrag so nicht geschlossen hätte, wenn sie diese Veränderung vorausgesehen hätten. Es gilt dann nicht mehr der Grundsatz, dass Verträge grundsätzlich einzuhalten sind. Dies zu fordern, wäre treuwidrig. Iran kann daher Anpassung verlangen und muss daher seine geschuldeten Leistungen nicht einhalten.
Und genau das verlangt er: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 18341.html: Mögliche Vertragsanpassung gegen Rückkehr und Aufhebung der Sanktionen.
Außerdem sind ja der Ausstieg und die Sanktionen der USA nicht "Verstößen" gegen das Atomabkommen geschuldet; es besteht da kein kausaler Zusammenhang. Sie stiegen aus, damit sie gleich wieder sanktionieren konnten. Haben sie ja auch getan. Verstöße brauchte es dafür nicht.
Wenn Du das so sehen möchtest von Mir aus. Seh Ich anders aber gibts ja
Nachrichten Strang de facto tippe ich Nachrichten
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Sieht aus als würde es im Iran die nächsten Tage nicht angenehm. Düstere Prognosen
https://www.spiegel.de/plus/iran-protes ... 0168667191
Ein Kampfjet von der iranischen Luftwaffe ist abgeschmiert
https://m.spiegel.de/politik/ausland/ir ... 02751.html
Spekulationen über Opfer des Regimes
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... -iran.html
https://www.spiegel.de/plus/iran-protes ... 0168667191
Ein Kampfjet von der iranischen Luftwaffe ist abgeschmiert
https://m.spiegel.de/politik/ausland/ir ... 02751.html
Spekulationen über Opfer des Regimes
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Schade das ein kaum einer wahrnimmt:
Mehr als die Hälfte der iranischen Wählerschaft hat der selbsternannten Revolutionsführung den Mittelfinger gezeigt. In Teheran ist wohl nur ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Und das obwohl die Heiligkeit unserer Zeit, auch unter dem Namen Chamenei bekannt, die Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt hat. Ob sich die Anhänger der islamischen Befreiungstheologie nun so wahnsinnig über ihren Sieg freuen darf bei so einem Zustandekommen fast bezweifelt werden.
Aber sie haben sich auch schon eine Ausrede ausgedacht. Es war die Corona-Virus-Propaganda des Westens, der viele Leute von den Urnen ferngehalten haben soll. Als DDR-Sozialisierten wundert mich das alles nicht und ich wünsche den Leuten dort, dass sie ihre Herren ohne viel Blut, am besten ganz ohne, und möglichst bald loswerden.
Mehr als die Hälfte der iranischen Wählerschaft hat der selbsternannten Revolutionsführung den Mittelfinger gezeigt. In Teheran ist wohl nur ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Und das obwohl die Heiligkeit unserer Zeit, auch unter dem Namen Chamenei bekannt, die Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt hat. Ob sich die Anhänger der islamischen Befreiungstheologie nun so wahnsinnig über ihren Sieg freuen darf bei so einem Zustandekommen fast bezweifelt werden.
Aber sie haben sich auch schon eine Ausrede ausgedacht. Es war die Corona-Virus-Propaganda des Westens, der viele Leute von den Urnen ferngehalten haben soll. Als DDR-Sozialisierten wundert mich das alles nicht und ich wünsche den Leuten dort, dass sie ihre Herren ohne viel Blut, am besten ganz ohne, und möglichst bald loswerden.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Wer sagt, daß das niemand wahrgenommen hat? Es gibt von uns aus auch nicht viel dazu zu sagen.Ammianus hat geschrieben:(24 Feb 2020, 18:19)
Schade das ein kaum einer wahrnimmt:
Mehr als die Hälfte der iranischen Wählerschaft hat der selbsternannten Revolutionsführung den Mittelfinger gezeigt. In Teheran ist wohl nur ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Und das obwohl die Heiligkeit unserer Zeit, auch unter dem Namen Chamenei bekannt, die Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt hat. Ob sich die Anhänger der islamischen Befreiungstheologie nun so wahnsinnig über ihren Sieg freuen darf bei so einem Zustandekommen fast bezweifelt werden.
Aber sie haben sich auch schon eine Ausrede ausgedacht. Es war die Corona-Virus-Propaganda des Westens, der viele Leute von den Urnen ferngehalten haben soll. Als DDR-Sozialisierten wundert mich das alles nicht und ich wünsche den Leuten dort, dass sie ihre Herren ohne viel Blut, am besten ganz ohne, und möglichst bald loswerden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ich sage das, weil es in Nachrichtensendungen sowohl tagesschau als auch nt-v nur als Lauftext oder im Bildschirmtext aber nicht als gesprochene Meldung vorkamen während über die Wahl selbst am Wahltag berichtet wurde.zollagent hat geschrieben:(24 Feb 2020, 18:22)
Wer sagt, daß das niemand wahrgenommen hat? Es gibt von uns aus auch nicht viel dazu zu sagen.
Nachtrag:
"kaum einer" und "niemand" ist ein Unterschied. Dein "niemand" ist eine Verfälschung meiner Aussage ohne die dein Zeugs keinen Sinn machen würde. Warum, so frage ich mich, hast du so was nötig?
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Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Der Iran hat nach China die meisten Toten durch den Corona-Virus zu beklagen und die Türkei und der Irak haben bereits ihre Grenzen zum Iran geschlossen. Durch die massiven Sanktionen sind die medizinischen Fähigkeiten stark eingeschränkt. Das ist auch im Iran bekannt. Ich wäre da auch nicht zur Wahl gegangen, auch wenn der Ajatollah von religiöser Pflicht spricht.Ammianus hat geschrieben:(24 Feb 2020, 18:19)
Aber sie haben sich auch schon eine Ausrede ausgedacht. Es war die Corona-Virus-Propaganda des Westens, der viele Leute von den Urnen ferngehalten haben soll.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Wundert mich nicht, dass Sie das im Gegensatz zur iran. Bevölkerung so sehen. Nachrichten über das Virus und bereits bestehende Erkrankungen wurden übrigens unterdrückt und zensiert.Orbiter1 hat geschrieben:(24 Feb 2020, 18:42)
Der Iran hat nach China die meisten Toten durch den Corona-Virus zu beklagen und die Türkei und der Irak haben bereits ihre Grenzen zum Iran geschlossen. Durch die massiven Sanktionen sind die medizinischen Fähigkeiten stark eingeschränkt. Das ist auch im Iran bekannt. Ich wäre da auch nicht zur Wahl gegangen, auch wenn der Ajatollah von religiöser Pflicht spricht.
Einige Tage vor den Parlamentswahlen wurde das Ergebnis einer Umfrage der Teheraner Universität veröffentlicht. Nur 24 Prozent der Befragten in der Hauptstadt Teheran hatten sich bereit erklärt, an den Wahlen teilzunehmen. 93 Prozent hatten angegeben, mit der allgemeinen Situation des Landes und der Staatsführung nicht zufrieden zu sein. Das eigentlich Neue an diesen Nachrichten ist, dass sie ausgerechnet von der Nachrichtenagentur FARS verbreitet werden: einer staatlichen Agentur also, die sich offensichtlich nicht mehr scheut, Informationen zu verbreiten, die dem Regime nicht gefallen dürften.
https://iranjournal.org/wirtschaft/iran ... len-2020-2
Lesenswerter Artikel, wenn man sich für Wirklichkeit statt Propaganda interessiert.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Die Wahlergebnisse werden von denen gemacht, die hingehen. Ich kann gut verstehen, dass man aus den verschiedensten Gründen - einige nennst du - lieber nicht zur Wahl geht. Niedrige Wahlbeteiligung ist aber genau wie hohe per se keine Aussage.Ammianus hat geschrieben:(24 Feb 2020, 18:19)
Schade das ein kaum einer wahrnimmt:
Mehr als die Hälfte der iranischen Wählerschaft hat der selbsternannten Revolutionsführung den Mittelfinger gezeigt. In Teheran ist wohl nur ein Drittel der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Und das obwohl die Heiligkeit unserer Zeit, auch unter dem Namen Chamenei bekannt, die Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt hat. Ob sich die Anhänger der islamischen Befreiungstheologie nun so wahnsinnig über ihren Sieg freuen darf bei so einem Zustandekommen fast bezweifelt werden.
Aber sie haben sich auch schon eine Ausrede ausgedacht. Es war die Corona-Virus-Propaganda des Westens, der viele Leute von den Urnen ferngehalten haben soll. Als DDR-Sozialisierten wundert mich das alles nicht und ich wünsche den Leuten dort, dass sie ihre Herren ohne viel Blut, am besten ganz ohne, und möglichst bald loswerden.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Doch, auf jeden Fall und hier ganz besonders. Durch Wahlboykott durch einen hier gewaltigen Teil der Bevölkerung wird deren Ablehnung des Regimes mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht. Und wenn dann auch noch das sogenannte „Revolutionsoberhaupt“ Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt, in einem Land, das sich selbst als „Islamische Republik“ versteht und mehr als die Hälfte der Leute zu Hause bleibt, dann ist das ein sehr wichtiges Statement.imp hat geschrieben:(24 Feb 2020, 19:22)
Die Wahlergebnisse werden von denen gemacht, die hingehen. Ich kann gut verstehen, dass man aus den verschiedensten Gründen - einige nennst du - lieber nicht zur Wahl geht. Niedrige Wahlbeteiligung ist aber genau wie hohe per se keine Aussage.
Und ich habe nicht umsonst auf die DDR verwiesen. Hier war es der verdeckte Terror der Herrschenden, der ein fast 99 prozentige Wahlbeteiligung erzwang. Wobei das dortige Zettelfalten mit Wahlen nun überhaupt nichts zu tun hatte. Die Kommunisten feierten dieses verlogene Ergebnis dann als Ausdruck einer angeblich „politisch-moralischen Einheit“ der DDR-Insassen. Und als bei den letzten Scheinwahlen im Frühjahr 89 in manchen Wahllokalen nur 95 Prozent der Wahlberechtigten erschienen, war es Anlass für ihre stümperhaften Fälschungen über die dann zu einer weiteren Stolperfalle wurden.
Wie schon geschrieben: Die Iraner haben in einer deutlichen Mehrheit den Mullahs den Mittelfinger gezeigt. Gleichzeitig sind dadurch natürlich die Hardliner und Konservativen - was man dort unter „konservativ“ versteht, kann man beim Lesen z.B. des Iranischen Strafgesetzes erfahren - zu absoluten Beherrschern des Parlaments geworden. Schärfer kann der Gegensatz zwischen Machthabern und dem größten Teil der Bevölkerung nicht werden.
Mal sehen wie es weitergeht. Und noch mal: Schade, dass das in unserer Berichterstattung im Moment etwas untergeht.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ich fand schon kreativ, was Studenten machen, als endlich zugegeben wurde, wär das Flugzeug abgeschossen hatte. Bei Anhängern des Regimes ist es ja ein beliebtes Propagandaelement amerikanische und israelische Fahnen zu verbrennen oder auf diesen frenetisch zu trampeln. Und dann gingen die jungen Menschen im Gänsemarsch um diese groß aufgemalten Fahnen herum. Ein mehr als deutliches Zeichen. Und auch mutig. Denn die Videos davon sind öffentlich und niemand weiss, was Basidji und Pasdaran da so alles sammeln.Vongole hat geschrieben:(24 Feb 2020, 19:05)
Wundert mich nicht, dass Sie das im Gegensatz zur iran. Bevölkerung so sehen. Nachrichten über das Virus und bereits bestehende Erkrankungen wurden übrigens unterdrückt und zensiert.
Einige Tage vor den Parlamentswahlen wurde das Ergebnis einer Umfrage der Teheraner Universität veröffentlicht. Nur 24 Prozent der Befragten in der Hauptstadt Teheran hatten sich bereit erklärt, an den Wahlen teilzunehmen. 93 Prozent hatten angegeben, mit der allgemeinen Situation des Landes und der Staatsführung nicht zufrieden zu sein. Das eigentlich Neue an diesen Nachrichten ist, dass sie ausgerechnet von der Nachrichtenagentur FARS verbreitet werden: einer staatlichen Agentur also, die sich offensichtlich nicht mehr scheut, Informationen zu verbreiten, die dem Regime nicht gefallen dürften.
https://iranjournal.org/wirtschaft/iran ... len-2020-2
Lesenswerter Artikel, wenn man sich für Wirklichkeit statt Propaganda interessiert.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ich denke, da machst du dir was vor. Die Iraner sind nun mal nicht die DDR. Auch, wenn du offenbar in jedes Thema deine Kommunisten reinbringen musst - die Iraner haben überhaupt keine Scheu davor, in ihren offiziellen Staatskanälen auch über offenkundige Probleme und Misserfolge zu referieren - natürlich mit dem entsprechenden Spin. Mir scheint, der Iran liegt gar nicht in Ostdeutschland.Ammianus hat geschrieben:(24 Feb 2020, 20:35)
Doch, auf jeden Fall und hier ganz besonders. Durch Wahlboykott durch einen hier gewaltigen Teil der Bevölkerung wird deren Ablehnung des Regimes mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht. Und wenn dann auch noch das sogenannte „Revolutionsoberhaupt“ Wahlteilnahme zur religiösen Pflicht erklärt, in einem Land, das sich selbst als „Islamische Republik“ versteht und mehr als die Hälfte der Leute zu Hause bleibt, dann ist das ein sehr wichtiges Statement.
Und ich habe nicht umsonst auf die DDR verwiesen. Hier war es der verdeckte Terror der Herrschenden, der ein fast 99 prozentige Wahlbeteiligung erzwang. Wobei das dortige Zettelfalten mit Wahlen nun überhaupt nichts zu tun hatte. Die Kommunisten feierten dieses verlogene Ergebnis dann als Ausdruck einer angeblich „politisch-moralischen Einheit“ der DDR-Insassen. Und als bei den letzten Scheinwahlen im Frühjahr 89 in manchen Wahllokalen nur 95 Prozent der Wahlberechtigten erschienen, war es Anlass für ihre stümperhaften Fälschungen über die dann zu einer weiteren Stolperfalle wurden.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Du verstehst es nur nicht, weil dir vielleicht die Erfahrung fehlt in einer ideologisch beherrschten Diktatur gelebt zu haben. Das ist das grundlegend Verbindende neben all den Unterschieden die du hättest erkennen können, wenn du gelesen hättest was ich schrieb.imp hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:30)
Ich denke, da machst du dir was vor. Die Iraner sind nun mal nicht die DDR. Auch, wenn du offenbar in jedes Thema deine Kommunisten reinbringen musst - die Iraner haben überhaupt keine Scheu davor, in ihren offiziellen Staatskanälen auch über offenkundige Probleme und Misserfolge zu referieren - natürlich mit dem entsprechenden Spin. Mir scheint, der Iran liegt gar nicht in Ostdeutschland.
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Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ich kann nicht sagen, dass mir solche Erfahrung fehlt. Ich kann gut drauf verzichten.Ammianus hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:47)
Du verstehst es nur nicht, weil dir vielleicht die Erfahrung fehlt in einer ideologisch beherrschten Diktatur gelebt zu haben.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Man könnte auch sagen, du solltest froh sein, sie nicht gemacht zu haben.imp hat geschrieben:(24 Feb 2020, 21:49)
Ich kann nicht sagen, dass mir solche Erfahrung fehlt. Ich kann gut drauf verzichten.
Aber wie auch immer. Der Tag wird kommen, an dem der Iran wieder eine ganz normale Republik wird. Und dann können dort Potentiale genutzt werden. Tausende junger gebildeter Iraner verlassen das Land jährlich, da sie keine Lust haben sich ihr Leben von asozialen Fellfressen diktieren zu lassen. Aber wenigstens können sie gehen - jedenfalls meistens ohne das missbrauchte Idioten ihnen in den Rücken schießen.
Aber wer hätte am Neujahrstag 89 gedacht, dass es 365 Jahre später ein ganz anderes Silvester geben wird.
Und eigentlich sind das Erlebnisse und Erfahrungen, die auch ihren Wert haben.
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Libanesin Anfang August 2020
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Der Iran verweigert der UN-Aufsichtsbehörde IAEA den Zutritt zu Anlagen des Atomprogramms:
VIENNA: The U.N. watchdog policing Iran's troubled nuclear deal with major powers admonished Tehran Tuesday for failing to answer its questions about past nuclear activities at three sites and for denying it access to two of them.
Reuters first reported Monday that the IAEA planned to issue a second report in addition to its regular quarterly update on Iran's nuclear activities, rebuking Iran for less than full cooperation in general and for failing to grant U.N. inspectors access to one or more sites of interest.
https://www.dailystar.com.lb/News/Middl ... sites.ashx
Bin mal auf die Reaktionen aus Europa gespannt, im Augenblick kommt da nichts. Wahrscheinlich sucht man noch nach wohlfeilen Erklärungen.
VIENNA: The U.N. watchdog policing Iran's troubled nuclear deal with major powers admonished Tehran Tuesday for failing to answer its questions about past nuclear activities at three sites and for denying it access to two of them.
Reuters first reported Monday that the IAEA planned to issue a second report in addition to its regular quarterly update on Iran's nuclear activities, rebuking Iran for less than full cooperation in general and for failing to grant U.N. inspectors access to one or more sites of interest.
https://www.dailystar.com.lb/News/Middl ... sites.ashx
Bin mal auf die Reaktionen aus Europa gespannt, im Augenblick kommt da nichts. Wahrscheinlich sucht man noch nach wohlfeilen Erklärungen.
Am Yisrael Chai
"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Vielleich teine Art Infrarot/Wärmemesstechnik?Cobra9 hat geschrieben:(18 Apr 2020, 11:18)
Ein Virus Radar aus dem iran
https://www.bz-berlin.de/welt/corona-ra ... -erfindung
- Fuerst_48
- Beiträge: 4958
- Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
- user title: Cogito, ergo sum
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Bestimmt steckt Ali Reza dahinter, der Sohn vom Schah-in-Schah....Cobra9 hat geschrieben:(18 Apr 2020, 11:18)
Ein Virus Radar aus dem iran
https://www.bz-berlin.de/welt/corona-ra ... -erfindung
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Wieso läuft der Strang unter Arabische Welt und nicht unter Asien? Das ist ja so, als liefe Irland unter Großbritannien.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
In der Quelle steht funktioniert nicht
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ja, mit einem Magnetfeld wohl kaum möglich... Aber eine Wärmebildkamera könnte das.
Re: Nachrichten aus dem Iran.
Das kann man pauschal nicht sagen. China hat viel getestet und verworfen inklusive dessen. Ist aber wieder komplett komplexJuan hat geschrieben:(18 Apr 2020, 20:58)
Ja, mit einem Magnetfeld wohl kaum möglich... Aber eine Wärmebildkamera könnte das.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Wenn Religion den effektiven Kampf gegen dass Coronavirus behindert
https://www.nytimes.com/2020/04/14/worl ... HvQ6n9a2sI
Und wenn nichts weiterhilft das sind Israel und der Iran schuld
https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemi ... est-624646
https://www.nytimes.com/2020/04/14/worl ... HvQ6n9a2sI
Und wenn nichts weiterhilft das sind Israel und der Iran schuld
https://www.jpost.com/Diaspora/Antisemi ... est-624646
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Ja sowas die Raketen wo Saudi Arabien erwischt haben kommen aus dem Iran. Welch Überraschung
Info der UN
https://www.aljazeera.com/news/2020/06/ ... 00642.html
Info der UN
https://www.aljazeera.com/news/2020/06/ ... 00642.html
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...
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- Tom Bombadil
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Kryptowährungen: Chinesische Miner erobern Iran mit Stromausfällen
https://www.computerbase.de/2021-02/bit ... iner-iran/
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The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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- Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Die Proteste im November 2019 hatten vor allem mit der ökonomischen Lage im Iran zu tun. Der Benzinpreis wurde von heute auf morgen erhöht und man hat dadurch selbst die größten Proteste seit der Revolution 79 ausgelöst. Landesweit und ohne Ankündigung kostete der Sprit plötzlich mehr und die Regierung war schuld. Der Punkt war, dass die Benzinpreiserhöhung - die selbst für iranische Verhältnisse minimal und tragbar war, hatte die Angst vor Inflation ausgelöst, welche nach dem erneuten Verhängen der Sanktionen unter Trump stark gestiegen war. Und zwar durchaus in einer Art und Weise, wie das sonst eigentlich nicht üblich war. Das führt dann dazu, dass natürlich die Lebenserhaltungskosten schneller steigen als die Löhne, was gerade für den Großteil der Bevölkerung, der von 100 Euro im Monat oder weniger lebt, natürlich zu großen Existenzängsten führt. Und das halt alles von einem Tag auf den anderen und überall im Land gleichzeitig.Alexyessin hat geschrieben:(20 Nov 2019, 04:25)
Ob das wirklich nur an den Sanktionen liegt, wag ich zu bezweifeln. Es rumort in Persien schon länger - wie war das vor ein paar Jahren mit dem Gegenkandidaten zum Präsidenten und die Demonstrationen dazu?
Man hat dann das Internet abgeschaltet, landesweit und damit so noch nie dagewesen, und die Revolutionsgarden haben auf diese Weise überall gleichzeitig die Proteste niederschlagen können. In bestimmten Regionen kam es dabei zu Massakern, vor allem in Khuzestan als Demonstranten bewaffnet aufgetreten sind und die Revolutionsgarden da dann wie in Syrien die Stadt mit Panzern gestürmt haben.
https://en.wikipedia.org/wiki/Mahshahr_massacre
Darum ist der Iran jetzt auch sehr motiviert die ökonomische Lage im Land zu verbessern, weil die Inflation weiterhin hoch ist und Corona auch im Iran große Schäden verursacht. Es kann im Grunde jederzeit wieder losgehen mit Protesten. Vor allem nach Corona wenn beispielsweise die Unis wieder aufmachen.
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- Platon
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Die IRI lässt seit der Revolution immer mal wieder für sich demonstrieren. Am Jahrestag der Islamischen Revolution, am al-Quds-Tag oder auch zu speziellen Anlässen, wie wenn man einen Volksaufstand niedergeschlagen hat oder natürlich die erfolgreichste Demo, nach dem Tod von Qassem Sulaimani. Gestern war mal wieder der Jahrestag der Revolution und in Zeiten von Corona kam man dann zu der Lösung, dass die Leute auf Motorrädern und Fahrrädern demonstrieren sollen, damit so der Mindestabstand eingehalten werden kann.
[youtube][/youtube]
Es wirkt auf jeden Fall so, als wäre deutlich weniger los als normalerweise. Kann man sich dann überlegen ob es nur an Corona liegt und diesem Format des Demonstrierens oder auch daran, dass die Unterstützung im Moment nicht so umfangreich ist.
‘Death to Israel’ on wheels: Iran marks 1979 revolution anniversaryStruggling with the region’s worst outbreak of the coronavirus, Iran is marking the anniversary of the country’s 1979 Islamic Revolution on Wednesday on wheels — cars, motorcycles, bicycles — instead of traditional rallies and marches.
Tens of thousands were expected to drive through cities and towns as part of the manifestations after the government decided to replace traditional rallies and demonstrations with motorcades.[...]
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Es wirkt auf jeden Fall so, als wäre deutlich weniger los als normalerweise. Kann man sich dann überlegen ob es nur an Corona liegt und diesem Format des Demonstrierens oder auch daran, dass die Unterstützung im Moment nicht so umfangreich ist.
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Um mal ein wenig zu verdeutlichen, in welcher Position die Iraner sich eigentlich befinden im Moment. Im Mai 2018 hat Trump die Sanktionen wieder eingesetzt und damit eine schwere Wirtschaftskrise im Iran ausgelöst. Dabei geht es vor allem um zwei Sachen. 1. Die Inflation, die Staat und Bevölkerung gleichermaßen trifft und zu sozialen Unruhen führt sowie 2. fehlendes Einkommen für den iranischen Staat durch Wegbrechen der Ölverkäufe, was eine Budgetkrise ausgelöst hat.
Im Iran sind die Preise gemessen in ausländischen Währungen recht stabil. Der Burger mit Pommes in der Shopping-Mall im Norden Teherans der vor 2-3 Jahren 5 Euro gekostet hat, kostet immer noch 5 Euro. Nur waren 5 Euro im April/Mai 2018 300 000 Rial, aktuell sind 5 Euro etwa 1 500 000 Rial. Entsprechend lässt sich aus der Entwicklung des tatsächlichen Wechselkurses imho recht gut ablesen, wie sich die Inflation mittelfristig entwickelt:
https://bonbast.com/graph/eur/2018-01-01/2021-02-13, wahre Wechselstubenpreise vor Ort liegen immer ca. 10 000-20 000 Rial darunter
Und dort sehen wir einen ersten Verfall der Währung in den Monaten nach dem erneuten Einsetzen der Sanktionen im Mai 2018, ehe sich die Lage etwas stabilisierte und ein erneuter Verfall der Währung jetzt während der Coronakrise ab März 2020. Wenn wir sagen Ende Februar 2020 150 000 für den Euro und aktuell 300 000 für den Euro waren 100 Mio Rial im Februar 666,67 Euro wert und aktuell 333,34 Euro. Der iranische Rial hat nach aktuellem Stand, während der Coronakrise nochmal ca. 50% an Wert verloren und entsprechend sind die Preise gestiegen. Es hat im Iran in den letzten Jahrzehnten immer hohe Inflation gegeben, aber das ist auch für den Iran nicht normal.
Das ist ein Problem, weil im Iran seit jeher ein Großteil der Bevölkerung arm ist. Das war auch schon vor der Revolution 79 so und hat sich seitdem grundsätzlich nicht geändert. Aus dem Grund sind viele Alltagsgüter wie Brot und Benzin im Iran stark subventioniert, weil anders die öffentliche Ordnung überhaupt nicht aufrecht zu erhalten wäre, und zwar komplett unabhängig davon wer die Herrschaft ausübt. Wenn man sich fragt, von welcher Größenordnung man da redet. Es geht je nachdem was „arm“ bedeutet um Zahlen von 15-20%, ein Drittel oder bis weit über die Hälfte der Bevölkerung. Das ist im Iran einfach so und die Reduktion von Armut ist ein ganz zentraler Punkt im ideologischen Programm der Islamischen Republik. Es gibt große Stiftungen wie die Imam Khomeini Relief Foundation und die Mostazafan Foundation, welche nach der Revolution gegründet wurden um den Bedürftigen zu helfen. Das ist so ein wenig die Version der IRI eines Sozialstaates, ohne die das Land auch völlig unregierbar wäre. Wobei diese Stiftungen lediglich 50%(?) ihrer Ausgaben für wohltätige Zwecke ausgeben müssen und darüber hinaus z.B. dazu dienen Gefolgsleute zu belohnen und entsprechend von den USA mit Sanktionen belegt wurden. Dazu gibt es noch die Sozialversicherung, die bereits bei der Revolution bestanden hat. Aber Subventionen und Sozialhilfen können am Ende nichts an der grundsätzlichen Lage ändern, dass die iranische Wirtschaft einen sehr erheblichen Teil der Bevölkerung nicht mit Jobs und einem Einkommen versorgen kann, welches diese nicht zur Armut verurteilt. Nach meiner eigenen Erfahrung reden wir hier von Leuten, die 100-150 Euro oder weniger im Monat verdienen und davon dann Auto, Kranken- und Sozialversicherungen, Essen, Wohnung und Kinder finanzieren sollen. Und diese Leute erleben dann, dass die Währung innerhalb von ein paar Monaten 50% an Wert verliert und Sozialhilfen und Gehälter natürlich nur nachträglich und womöglich nur zum Teil angepasst werden. Die Kaufkraft sinkt so Stück für Stück, gerade für diejenigen am unteren Ende der sozialen Leiter. Und die daraus entstehende Unzufriedenheit, dass das eigene Geld ständig weniger und weniger wert ist und man beständig ökonomisch unter Druck steht, lässt ein Potenzial für politische Unruhen entstehen.
Deepening Poverty Threatens the Social Contract in Iran
Statistics Suggest Half Of Iranians Living In Poverty
Spiralling poverty in Iran adds to pressure on regime
35 percent of Iranians are on the brink of malnutrition (das sind übrigens Zahlen von der Forschungsstelle des iranischen Parlaments und nichts was sich irgendein ausländischer Think Tank ausgedacht hat!)
With poverty and economic woes growing, unrest looming in Iran
Der zweite Punkt ist das im Iran durch die Sanktionen erneut die Einnahmen aus den Ölverkäufen weggebrochen sind und Investitionen aus Europa und China, die sich nach dem Abschluss des Atomabkommens angekündigt haben, dann nicht erfolgt sind. Die Iraner müssen einsehen, dass auch Länder wie Russland und China, die Gegner der USA auf der weltpolitischen Bühne sind, nicht bereit sind für Geschäfte mit dem Iran ins Visier von US-Sanktionen zu geraten. Darum konnte man nur wenig Öl verkaufen. Käufer sind Länder wie Venezuela, Syrien, Nordkorea oder wie kürzlich hier im Forum hingewiesen auch der Schwarzmarkt in den USA. Der Preis pro Barrel dürfte dabei weit unter dem Marktpreis liegen. Auch können durch die Sanktionen die Iraner auf ihr Geld außerhalb des Landes nicht zugreifen, weil die dortigen Banken Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch die USA haben müssen.
Der Fall Südkorea zeigt, wie das konkret gelaufen ist. Vor den Sanktionen durch Trump hatte Südkorea mit dem Iran gehandelt und man hat Südkorea Öl verkauft und dafür Fertigprodukte aller Art bezogen. Da eine entsprechende Ausnahmegenehmigung der USA abgelaufen ist haben die Südkoreaner ab Mai 2019 kein Öl mehr gekauft und im September 2019 war man gezwungen das Vermögen in zwei südkoreanischen Banken einzufrieren, damit diese nicht wegen Verstoß gegen US-Sanktionen bestraft werden. South Korea responds angrily to Iran threats over frozen assets Das haben die Iraner dann nicht dabei bewenden lassen und haben Anfang Januar den koreanischen Öltanker im Golf festgesetzt und die Besatzung in Gewahrsam genommen. Es kam dann zu diplomatischen Kontakte auf höchster Ebene, aber die Südkoreaner konnten halt auch nichts weiter sagen, als das sie durch die USA nicht in der Lage sind die 7 Milliarden US-$ zurück zu geben. Mittlerweile wurde die Besatzung freigelassen, aber der Öltanker ist immer noch im Iran. Man überlegt jetzt inwiefern die Mittel womöglich für den Kauf von humanitären Hilfsgütern verwendet werden könnten oder für Impfstoffe bei Covax. Die USA haben immer mal wieder Ausnahmen für die Sanktionen zugelassen für diese Sachen. (South Korea and Iran remain split over tanker seizure issue)
Die Iraner versuchen in den letzten Jahren verzweifelt an ausländische Devisen zu kommen. Der aktuelle irakische Premierminister kam ins Amt durch einen Deal zwischen Iran und die USA, das die Iraner ihn als Premier akzeptieren und ihre Verbündeten im Irak anweisen ihn nicht zu verhindern, während die USA zusicherten nicht einzuschreiten, wenn in Europa eingefrorene iranische Gelder freigegeben werden. Es soll sich dabei um 1,6 Milliarden US-$ in Luxemburg gehandelt haben, welche ein dortiges Gericht den Iranern zugesprochen hatte. REVEALED: The secret US-Iran deal that installed Kadhimi in Baghdad. Der Versuch des Iran einen Kredit von 5 Milliarden US-$ bei der IMF aufzunehmen, im Rahmen eines Programms Finanzmittel für die Bekämpfung der ökonomischen Schäden des Coronavirus, wurde nach iranischen Aussagen von den USA verhindert. Iran's Rouhani Says US Blocking $5 Billion IMF Loan To Fight COVID
Um diese Zahlen mal in ein Verhältnis zu setzen: das offizielle Staatsbudget des Iran lag zuletzt zumeist bei ca. 40 Milliarden US-$ Dollar. Wobei das nicht wirkliche alle Ausgaben des Systems umfasst. Beispielsweise sind bei dieser Zahl gerade mal 6-7 Milliarden für die Revolutionsgarden zugeordnet (knapp 3 Milliarden für die Armee/Artesh) und selbstverständlich ist das tatsächliche Budget der Revolutionsgarden weit höher als das. Dazu kommen dann immer noch Einnahmen und Ausgaben der frommen Stiftungen die von den Revolutionsgarden kontrolliert werden. Hier ist dann keine klare Grenze zu ziehen zwischen Staat, Revolutionsgarden und Wirtschaftsunternehmen. Überhaupt werden im Iran viele Aufgaben des Staates durch säkulare NGOs und religiöse Stiftungen übernommen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Bonyad
Iran’s Defense Spending
Dies trägt dann auch dazu bei, dass die iranische Regierung nur 1/3 ihrer Einnahmen aus Steuern bekommt, weil natürlich die Revolutionsgarden oder fromme Stiftungen wie die oben genannten oder allgemein wer Einfluss und Macht besitzt, im Iran keinerlei Steuern zahlt. Die Öleinnahmen können das ausgleichen, aber die sind zuletzt größtenteils weggefallen, weswegen man jetzt natürlich ein Problem hat und was erklärt, warum man so verzweifelt nach ausländischen Devisen sucht.
Dazu wird im Budget natürlich in der iranischen Währung gerechnet und man konnte in den letzten Jahren feststellen, dass das offizielle Staatsbudget nicht so schnell gestiegen ist wie die Inflation, nach absoluten Zahlen also geschrumpft ist. Dazu braucht es natürlich ständig neue Nachtragshaushalte und beständig müssen die Löhne und Renten erhöht werden, im jüngsten Budget für 2021/22 wurde alles pauschal um 50% erhöht und im Laufe des Jahres kommt da sicher mehr dazu. Die Inflation betrifft die Mitarbeiter in den staatlichen Behörden natürlich genauso wie den Rest der Bevölkerung.
A Look at Iran’s 2020-2021 Budget
Iran's Crisis Budget
The Revolutionary Guards' Outsize Share of Iran's Next Budget
Iran outlines budget to resist U.S. sanctions as oil exports plunge
In Erwartung einer Einigung mit den USA haben die Iraner auch schon die Ölproduktion hochgefahren und im neuesten Budget wird mit stark steigenden Öleinnahmen gerechnet. Das heißt die iranische Regierung hat damit bereits Anfang Dezember ein Budget vorgelegt, das von einem Ende der Sanktionen in 2021 ausgeht und optimistische Annahmen über Ölverkäufe macht.
Iran's Draft Budget Is Based On Assumption Of An End To US Sanctions
Iran’s oil exports rise in January despite sanctions – trackers
A fragile budget (2 Mitglieder des iranischen Parlaments kritisieren das kommende Budget im Artikel in iranischer Zeitung)
Das ist der Hintergrund vor dem die Iraner nun ihre Verhandlungen mit den USA führen und warum sie ziemlich motiviert sind, dass die USA ihre Sanktionen schnellstmöglich wieder aufheben. Die Proteste im November 2019 nachdem man den Benzinpreis leicht angehoben hat, was die Unzufriedenheit mit der Inflation zum Vorschein kommen ließ, dürften auch dem Letzten im System deutlich gemacht haben, wie groß die Unzufriedenheit unter der armen Bevölkerung ist, welche einen erheblichen Teil, womöglich sogar die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen dürften und eigentlich vom Regime als potenzielle Unterstützer umworben werden. Die Aussage des Geheimdienstministers, dass man durch die Sanktionen womöglich wie eine in die Ecke gedrängte Katze um sich schlagen und doch eine Atombombe entwickeln könnte, sagt viel darüber aus, für wie schlimm man die Sanktionen einschätzt. Eine Revolutionsgardenzeitung hat ihn ja dann für diese Aussagen ermahnt und gemeint, dass auch eine Atombombe einen Kollaps des Systems nicht verhindern könnte. Auch Zarif sprach davon, dass das Ziel der Sanktionen offenbar der Kollaps des Systems sei. Gerade nach dem erneuten Verfall der Währung während der Coronakrise muss das System eine Verbesserung der Lage herbeiführen oder zumindest einen Weg aus der Krise aufzeigen, will man nicht erneute Unruhen heraufbeschwören. Ob diese dann wirklich zum Erfolg führen würden ist dann wieder eine andere Sache. Aber es ist schon klar, dass die derzeitige Situation für die Islamische Republik auf Dauer untragbar ist.
Ein Ende der Sanktionen würde dann auch neue Perspektiven eröffnen für Investitionen aus Europa, aber vor allem auch China. Es ist offenbar eine gemeinsame Stellungnahme von China und dem Iran in Arbeit über vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit und Investitionen der Chinesen in Höhe von bis zu 400 Milliarden US-$ im Iran. Die Chinesen sehen den Iran dabei ein Partner ihrer neuen Seidenstraßeninitiative, mit dem man allein durch seine geographische Lage zusammen arbeiten muss. Diese Partnerschaft würde auch militärische Kooperation umfassen, wobei die Stationierung chinesischen Militärs am Golf, wie mal gemutmaßt wurde, allein schon angesichts der Einstellungen im Iran zu dieser Frage doch ziemlich unwahrscheinlich ist. Man sollte das Ganze aber auch nicht überbewerten, weil China enge Handelsbeziehungen mit allen Ländern in der Region anstrebt und die Partnerschaft mit dem Iran keineswegs umfangreicher oder privilegierter ist als die mit Saudi Arabien und anderen Ländern. Der Iran dürfte ebenfalls gute Beziehungen mit möglichst vielen Ländern anstreben um am Ende nicht doch noch als chinesischer Vasallenstaat zu enden und ohnehin europäische Investitionen bevorzugen.
Iran-China 25-year Cooperation Program
China Won’t Rescue Iran (geschrieben von jemanden, der lange im Iran gefangen gehalten wurde)
Im Iran sind die Preise gemessen in ausländischen Währungen recht stabil. Der Burger mit Pommes in der Shopping-Mall im Norden Teherans der vor 2-3 Jahren 5 Euro gekostet hat, kostet immer noch 5 Euro. Nur waren 5 Euro im April/Mai 2018 300 000 Rial, aktuell sind 5 Euro etwa 1 500 000 Rial. Entsprechend lässt sich aus der Entwicklung des tatsächlichen Wechselkurses imho recht gut ablesen, wie sich die Inflation mittelfristig entwickelt:
https://bonbast.com/graph/eur/2018-01-01/2021-02-13, wahre Wechselstubenpreise vor Ort liegen immer ca. 10 000-20 000 Rial darunter
Und dort sehen wir einen ersten Verfall der Währung in den Monaten nach dem erneuten Einsetzen der Sanktionen im Mai 2018, ehe sich die Lage etwas stabilisierte und ein erneuter Verfall der Währung jetzt während der Coronakrise ab März 2020. Wenn wir sagen Ende Februar 2020 150 000 für den Euro und aktuell 300 000 für den Euro waren 100 Mio Rial im Februar 666,67 Euro wert und aktuell 333,34 Euro. Der iranische Rial hat nach aktuellem Stand, während der Coronakrise nochmal ca. 50% an Wert verloren und entsprechend sind die Preise gestiegen. Es hat im Iran in den letzten Jahrzehnten immer hohe Inflation gegeben, aber das ist auch für den Iran nicht normal.
Das ist ein Problem, weil im Iran seit jeher ein Großteil der Bevölkerung arm ist. Das war auch schon vor der Revolution 79 so und hat sich seitdem grundsätzlich nicht geändert. Aus dem Grund sind viele Alltagsgüter wie Brot und Benzin im Iran stark subventioniert, weil anders die öffentliche Ordnung überhaupt nicht aufrecht zu erhalten wäre, und zwar komplett unabhängig davon wer die Herrschaft ausübt. Wenn man sich fragt, von welcher Größenordnung man da redet. Es geht je nachdem was „arm“ bedeutet um Zahlen von 15-20%, ein Drittel oder bis weit über die Hälfte der Bevölkerung. Das ist im Iran einfach so und die Reduktion von Armut ist ein ganz zentraler Punkt im ideologischen Programm der Islamischen Republik. Es gibt große Stiftungen wie die Imam Khomeini Relief Foundation und die Mostazafan Foundation, welche nach der Revolution gegründet wurden um den Bedürftigen zu helfen. Das ist so ein wenig die Version der IRI eines Sozialstaates, ohne die das Land auch völlig unregierbar wäre. Wobei diese Stiftungen lediglich 50%(?) ihrer Ausgaben für wohltätige Zwecke ausgeben müssen und darüber hinaus z.B. dazu dienen Gefolgsleute zu belohnen und entsprechend von den USA mit Sanktionen belegt wurden. Dazu gibt es noch die Sozialversicherung, die bereits bei der Revolution bestanden hat. Aber Subventionen und Sozialhilfen können am Ende nichts an der grundsätzlichen Lage ändern, dass die iranische Wirtschaft einen sehr erheblichen Teil der Bevölkerung nicht mit Jobs und einem Einkommen versorgen kann, welches diese nicht zur Armut verurteilt. Nach meiner eigenen Erfahrung reden wir hier von Leuten, die 100-150 Euro oder weniger im Monat verdienen und davon dann Auto, Kranken- und Sozialversicherungen, Essen, Wohnung und Kinder finanzieren sollen. Und diese Leute erleben dann, dass die Währung innerhalb von ein paar Monaten 50% an Wert verliert und Sozialhilfen und Gehälter natürlich nur nachträglich und womöglich nur zum Teil angepasst werden. Die Kaufkraft sinkt so Stück für Stück, gerade für diejenigen am unteren Ende der sozialen Leiter. Und die daraus entstehende Unzufriedenheit, dass das eigene Geld ständig weniger und weniger wert ist und man beständig ökonomisch unter Druck steht, lässt ein Potenzial für politische Unruhen entstehen.
Deepening Poverty Threatens the Social Contract in Iran
Statistics Suggest Half Of Iranians Living In Poverty
Spiralling poverty in Iran adds to pressure on regime
35 percent of Iranians are on the brink of malnutrition (das sind übrigens Zahlen von der Forschungsstelle des iranischen Parlaments und nichts was sich irgendein ausländischer Think Tank ausgedacht hat!)
With poverty and economic woes growing, unrest looming in Iran
Der zweite Punkt ist das im Iran durch die Sanktionen erneut die Einnahmen aus den Ölverkäufen weggebrochen sind und Investitionen aus Europa und China, die sich nach dem Abschluss des Atomabkommens angekündigt haben, dann nicht erfolgt sind. Die Iraner müssen einsehen, dass auch Länder wie Russland und China, die Gegner der USA auf der weltpolitischen Bühne sind, nicht bereit sind für Geschäfte mit dem Iran ins Visier von US-Sanktionen zu geraten. Darum konnte man nur wenig Öl verkaufen. Käufer sind Länder wie Venezuela, Syrien, Nordkorea oder wie kürzlich hier im Forum hingewiesen auch der Schwarzmarkt in den USA. Der Preis pro Barrel dürfte dabei weit unter dem Marktpreis liegen. Auch können durch die Sanktionen die Iraner auf ihr Geld außerhalb des Landes nicht zugreifen, weil die dortigen Banken Angst vor Vergeltungsmaßnahmen durch die USA haben müssen.
Der Fall Südkorea zeigt, wie das konkret gelaufen ist. Vor den Sanktionen durch Trump hatte Südkorea mit dem Iran gehandelt und man hat Südkorea Öl verkauft und dafür Fertigprodukte aller Art bezogen. Da eine entsprechende Ausnahmegenehmigung der USA abgelaufen ist haben die Südkoreaner ab Mai 2019 kein Öl mehr gekauft und im September 2019 war man gezwungen das Vermögen in zwei südkoreanischen Banken einzufrieren, damit diese nicht wegen Verstoß gegen US-Sanktionen bestraft werden. South Korea responds angrily to Iran threats over frozen assets Das haben die Iraner dann nicht dabei bewenden lassen und haben Anfang Januar den koreanischen Öltanker im Golf festgesetzt und die Besatzung in Gewahrsam genommen. Es kam dann zu diplomatischen Kontakte auf höchster Ebene, aber die Südkoreaner konnten halt auch nichts weiter sagen, als das sie durch die USA nicht in der Lage sind die 7 Milliarden US-$ zurück zu geben. Mittlerweile wurde die Besatzung freigelassen, aber der Öltanker ist immer noch im Iran. Man überlegt jetzt inwiefern die Mittel womöglich für den Kauf von humanitären Hilfsgütern verwendet werden könnten oder für Impfstoffe bei Covax. Die USA haben immer mal wieder Ausnahmen für die Sanktionen zugelassen für diese Sachen. (South Korea and Iran remain split over tanker seizure issue)
Die Iraner versuchen in den letzten Jahren verzweifelt an ausländische Devisen zu kommen. Der aktuelle irakische Premierminister kam ins Amt durch einen Deal zwischen Iran und die USA, das die Iraner ihn als Premier akzeptieren und ihre Verbündeten im Irak anweisen ihn nicht zu verhindern, während die USA zusicherten nicht einzuschreiten, wenn in Europa eingefrorene iranische Gelder freigegeben werden. Es soll sich dabei um 1,6 Milliarden US-$ in Luxemburg gehandelt haben, welche ein dortiges Gericht den Iranern zugesprochen hatte. REVEALED: The secret US-Iran deal that installed Kadhimi in Baghdad. Der Versuch des Iran einen Kredit von 5 Milliarden US-$ bei der IMF aufzunehmen, im Rahmen eines Programms Finanzmittel für die Bekämpfung der ökonomischen Schäden des Coronavirus, wurde nach iranischen Aussagen von den USA verhindert. Iran's Rouhani Says US Blocking $5 Billion IMF Loan To Fight COVID
Um diese Zahlen mal in ein Verhältnis zu setzen: das offizielle Staatsbudget des Iran lag zuletzt zumeist bei ca. 40 Milliarden US-$ Dollar. Wobei das nicht wirkliche alle Ausgaben des Systems umfasst. Beispielsweise sind bei dieser Zahl gerade mal 6-7 Milliarden für die Revolutionsgarden zugeordnet (knapp 3 Milliarden für die Armee/Artesh) und selbstverständlich ist das tatsächliche Budget der Revolutionsgarden weit höher als das. Dazu kommen dann immer noch Einnahmen und Ausgaben der frommen Stiftungen die von den Revolutionsgarden kontrolliert werden. Hier ist dann keine klare Grenze zu ziehen zwischen Staat, Revolutionsgarden und Wirtschaftsunternehmen. Überhaupt werden im Iran viele Aufgaben des Staates durch säkulare NGOs und religiöse Stiftungen übernommen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Bonyad
Iran’s Defense Spending
Dies trägt dann auch dazu bei, dass die iranische Regierung nur 1/3 ihrer Einnahmen aus Steuern bekommt, weil natürlich die Revolutionsgarden oder fromme Stiftungen wie die oben genannten oder allgemein wer Einfluss und Macht besitzt, im Iran keinerlei Steuern zahlt. Die Öleinnahmen können das ausgleichen, aber die sind zuletzt größtenteils weggefallen, weswegen man jetzt natürlich ein Problem hat und was erklärt, warum man so verzweifelt nach ausländischen Devisen sucht.
Dazu wird im Budget natürlich in der iranischen Währung gerechnet und man konnte in den letzten Jahren feststellen, dass das offizielle Staatsbudget nicht so schnell gestiegen ist wie die Inflation, nach absoluten Zahlen also geschrumpft ist. Dazu braucht es natürlich ständig neue Nachtragshaushalte und beständig müssen die Löhne und Renten erhöht werden, im jüngsten Budget für 2021/22 wurde alles pauschal um 50% erhöht und im Laufe des Jahres kommt da sicher mehr dazu. Die Inflation betrifft die Mitarbeiter in den staatlichen Behörden natürlich genauso wie den Rest der Bevölkerung.
A Look at Iran’s 2020-2021 Budget
Iran's Crisis Budget
The Revolutionary Guards' Outsize Share of Iran's Next Budget
Iran outlines budget to resist U.S. sanctions as oil exports plunge
In Erwartung einer Einigung mit den USA haben die Iraner auch schon die Ölproduktion hochgefahren und im neuesten Budget wird mit stark steigenden Öleinnahmen gerechnet. Das heißt die iranische Regierung hat damit bereits Anfang Dezember ein Budget vorgelegt, das von einem Ende der Sanktionen in 2021 ausgeht und optimistische Annahmen über Ölverkäufe macht.
Iran's Draft Budget Is Based On Assumption Of An End To US Sanctions
Iran’s oil exports rise in January despite sanctions – trackers
A fragile budget (2 Mitglieder des iranischen Parlaments kritisieren das kommende Budget im Artikel in iranischer Zeitung)
Das ist der Hintergrund vor dem die Iraner nun ihre Verhandlungen mit den USA führen und warum sie ziemlich motiviert sind, dass die USA ihre Sanktionen schnellstmöglich wieder aufheben. Die Proteste im November 2019 nachdem man den Benzinpreis leicht angehoben hat, was die Unzufriedenheit mit der Inflation zum Vorschein kommen ließ, dürften auch dem Letzten im System deutlich gemacht haben, wie groß die Unzufriedenheit unter der armen Bevölkerung ist, welche einen erheblichen Teil, womöglich sogar die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen dürften und eigentlich vom Regime als potenzielle Unterstützer umworben werden. Die Aussage des Geheimdienstministers, dass man durch die Sanktionen womöglich wie eine in die Ecke gedrängte Katze um sich schlagen und doch eine Atombombe entwickeln könnte, sagt viel darüber aus, für wie schlimm man die Sanktionen einschätzt. Eine Revolutionsgardenzeitung hat ihn ja dann für diese Aussagen ermahnt und gemeint, dass auch eine Atombombe einen Kollaps des Systems nicht verhindern könnte. Auch Zarif sprach davon, dass das Ziel der Sanktionen offenbar der Kollaps des Systems sei. Gerade nach dem erneuten Verfall der Währung während der Coronakrise muss das System eine Verbesserung der Lage herbeiführen oder zumindest einen Weg aus der Krise aufzeigen, will man nicht erneute Unruhen heraufbeschwören. Ob diese dann wirklich zum Erfolg führen würden ist dann wieder eine andere Sache. Aber es ist schon klar, dass die derzeitige Situation für die Islamische Republik auf Dauer untragbar ist.
Ein Ende der Sanktionen würde dann auch neue Perspektiven eröffnen für Investitionen aus Europa, aber vor allem auch China. Es ist offenbar eine gemeinsame Stellungnahme von China und dem Iran in Arbeit über vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit und Investitionen der Chinesen in Höhe von bis zu 400 Milliarden US-$ im Iran. Die Chinesen sehen den Iran dabei ein Partner ihrer neuen Seidenstraßeninitiative, mit dem man allein durch seine geographische Lage zusammen arbeiten muss. Diese Partnerschaft würde auch militärische Kooperation umfassen, wobei die Stationierung chinesischen Militärs am Golf, wie mal gemutmaßt wurde, allein schon angesichts der Einstellungen im Iran zu dieser Frage doch ziemlich unwahrscheinlich ist. Man sollte das Ganze aber auch nicht überbewerten, weil China enge Handelsbeziehungen mit allen Ländern in der Region anstrebt und die Partnerschaft mit dem Iran keineswegs umfangreicher oder privilegierter ist als die mit Saudi Arabien und anderen Ländern. Der Iran dürfte ebenfalls gute Beziehungen mit möglichst vielen Ländern anstreben um am Ende nicht doch noch als chinesischer Vasallenstaat zu enden und ohnehin europäische Investitionen bevorzugen.
Iran-China 25-year Cooperation Program
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Khamenei gilt seit Jahren als gesundheitlich angeschlagen. Er wird im April 82 Jahre alt und ist damit sogar 3 1/2 Jahre älter als Joe Biden. Über seine Nachfolge wird daher schon länger spekuliert. Es gibt sogar schon einen Wikipedia-Artikel dazu: Next Supreme Leader of Iran election. Der Revolutionsführer wird vom Expertenrat gewählt und es wird dann auch schon wie bei der Wahl von Khamenei viel von den unmittelbaren Umständen abhängen, unter denen die Wahl stattfindet. Damals hatte Rafsanjani mehr oder weniger im Alleingang Khamenei das Amt verschafft:
[youtube][/youtube]
Wie auf Wikipedia steht wurde im Expertenrat von einem Gremium bestehend aus drei seiner Mitglieder über die Frage diskutiert, aber noch nichts groß entschieden. Es wurde zwischenzeitlich auch mal darüber nachgedacht, ob man das Amt des Revolutionsführers nicht aufteilen könnte und statt eines Revolutionsführers drei zu haben. Auf diese Weise könnten verschiedene Strömungen gleichermaßen repräsentiert sein und man müsste nicht den einen perfekten Kandidaten finden, mit dem alle gleichermaßen zufrieden sind.
Ein Kandidat wäre Mojtaba Khamenei. Jetzt im Januar hat jemand Leute dafür bezahlt, dass sie Plakate aufhängen, welche den Machtanspruch von Mojtaba Khamenei zu formulieren scheinen. Das ist aber so eine Sache, weil die IRI keine Erbmonarchie sein soll und Mojtaba beim besten Willen nicht das religiöse Standing hat als herausragender schiitischer Geistlicher zu gelten, was der Revolutionsführer ja eigentlich sein soll. Das ist ja der Grundgedanke beim Velayat-e Faqih. Aber sein Vater scheint ihn zu favorisieren und er hat eine eigene Machtbasis im System.
Wird Iran zur Erbmonarchie? Mojtaba Khamenei greift nach der Macht
https://www.nzz.ch/international/iran-d ... ld.1597853
Iran's Supreme Leader: Who might succeed Ali Khamenei?
https://www.bbc.com/news/world-middle-east-55257059
[youtube][/youtube]
Wie auf Wikipedia steht wurde im Expertenrat von einem Gremium bestehend aus drei seiner Mitglieder über die Frage diskutiert, aber noch nichts groß entschieden. Es wurde zwischenzeitlich auch mal darüber nachgedacht, ob man das Amt des Revolutionsführers nicht aufteilen könnte und statt eines Revolutionsführers drei zu haben. Auf diese Weise könnten verschiedene Strömungen gleichermaßen repräsentiert sein und man müsste nicht den einen perfekten Kandidaten finden, mit dem alle gleichermaßen zufrieden sind.
Ein Kandidat wäre Mojtaba Khamenei. Jetzt im Januar hat jemand Leute dafür bezahlt, dass sie Plakate aufhängen, welche den Machtanspruch von Mojtaba Khamenei zu formulieren scheinen. Das ist aber so eine Sache, weil die IRI keine Erbmonarchie sein soll und Mojtaba beim besten Willen nicht das religiöse Standing hat als herausragender schiitischer Geistlicher zu gelten, was der Revolutionsführer ja eigentlich sein soll. Das ist ja der Grundgedanke beim Velayat-e Faqih. Aber sein Vater scheint ihn zu favorisieren und er hat eine eigene Machtbasis im System.
Wird Iran zur Erbmonarchie? Mojtaba Khamenei greift nach der Macht
https://www.nzz.ch/international/iran-d ... ld.1597853
Iran's Supreme Leader: Who might succeed Ali Khamenei?
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Sie starb an einem Schlaganfall kurz vor dem Galgen: Tote Frau im Iran gehängt
Darauf ein paar Bussies und eine tiefe, devote Verbeugung, nicht wahr Herr Steinmeier!
https://www.bild.de/politik/ausland/pol ... .bild.htmlObwohl sie bereits tot war, zeigten die Henker keine Gnade ...
Im Iran ist eine tote Frau gehängt worden, nachdem sie vor dem Galgen mit einem Schlaganfall zusammengebrochen war. Nach Angaben ihres Anwalts hatte Zahra Esmaili zuvor zusehen müssen, wie 16 Männer vor ihr gehängt wurden.
Darauf ein paar Bussies und eine tiefe, devote Verbeugung, nicht wahr Herr Steinmeier!
“Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat”
- Platon
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- Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
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Re: Nachrichten aus dem Iran.
Die letzten Tage kam es zu Protesten und Auseinandersetzungen zwischen Benzinschmugglern in Baluchistan, im Südosten des Landes an der Grenze zu Pakistan und den Revolutionsgarden. Benzin ist wie man weiß im iran stark subventioniert und wird mit Gewinn in die benachbarten Länder geschmuggelt, was in der Region der gewinnbringendste Wirtschaftszweig ist, den es gibt (abgesehen vom Opiumschmuggel). In manchen Berichten werden Leuten interviewt, dass mittlerweile schon mehrere Generationen dem Benzinschmuggelgeschäft nachgehen. Dem iranischen Staat gefällt das natürlich nicht, aber wenn man es wirklich zu 100% unterbinden würde, würde es sofort einen provinz-weiten Aufstand in der Region geben. Das schafft einen unlösbaren Konflikt und kürzlich kam es zu Meinungsverschiedenheiten lokaler Benzinschmuggler und ihrer Familien mit den Revolutionsgarden mit dem Endergebnis, dass letztere auf erstere geschossen haben, ein Dutzend Schmuggler dabei getötet wurden, und erstere dann ein Regierungsgebäude(?) und eine Revolutionsgardenbasis(?) angegriffen haben. Man hat dann wie bei Protesten in den letzten Jahren das Internet in der Region abgeschaltet, es soll aber weiter Unruhen geben. Ich würde es jetzt nicht groß als "Revolution" gegen die islamische Republik hochstilisieren, wie es manche in der iranischen Exilopposition versuchen oder es als eine großartige Oppositionsbewegung sehen. Vielmehr sehe ich es als ein Hochkochen eines strukturellen Konflikts, für den sich außer die unmittelbar betroffenen eigentlich niemand wirklich interessiert, als das es jetzt zu großartigen Solidaritätsaktionen im Rest des Landes kommen würde. Baluchistan ist eine extrem verarmte Region direkt neben Pakistan und Afghanistan, welche sich seit jeher weit weg von der iranischen Zentralmacht gewesen ist, wo man am ehesten seinen Lebensunterhalt mit illegalen Tätigkeiten verdienen kann, weil es sonst nichts gibt. Alle drei Staaten, Iran, Pakistan, Afghanistan tun sich schwer in dieser Ecke staatlicher Peripherie ihre Autorität durchzusetzen und das hat nicht zwangsläufig viel damit zu tun, wer gerade den Staat kontrolliert.
Nach Tod von Treibstoff-Schmuggler erneut Aufruhr in verarmter iranischen Provinz Sistan und Belutschistan
https://www.deutschlandfunk.de/saravan- ... id=1230974
SITUATIONER: Crackdown on oil smuggling
https://www.dawn.com/news/1605012
With Few Job Options, Balochistan Residents Turn To Smuggling
https://gandhara.rferl.org/a/fuel-smugg ... 97489.html
A Revolution In Iran? Baloch Protesters Storm A Govt Building In Saravan [Inklusive Twitter-Videos und allem drum und dran]
https://www.albawaba.com/node/revolutio ... ng-saravan
In der Region gibt es auch sunnitisch-islamistische Militantengruppen mit Jaish al-Adl der Nachfolgeorganisation von Jundallah, deren Operationsgebiet genau dort ist, wo jetzt diese Proteste stattfinden. Die Region hat eine lange Geschichte bewaffneter Auseinandersetzungen der lokalen Bevölkerung mit den Revolutionsgarden und sie gilt auch als die gefährlichste Region für ausländische Reisende, weil ein hohes Entführungsrisiko besteht und darum gibt es eigentlich schon immer eine Reisewarnung der deutschen Botschaft die Region auf gar keinen Fall zu bereisen. Eine Ausnahme ist die Hafenstadt Chabahar. Indien sieht die Hafenstadt als Tor nach Afghanistan und Zentralasien um Erzfeind Pakistan herum und will 8 Milliarden in die Stadt und eine Landverbindung nach Afghanistan investieren, dazu gehört auch eine Eisenbahnlinie nach Zahedan und von dort nach Afghanistan. klick mich
Durch die Region führt auch die wichtige "Südroute" mit der Drogen aus Afghanistan nach Iran und von dort in den Rest der Welt geschmuggelt werden.
Balochistan: Epicenter of Drugs Smuggling and Usage
http://thebalochistanpoint.com/balochis ... and-usage/
Nach Tod von Treibstoff-Schmuggler erneut Aufruhr in verarmter iranischen Provinz Sistan und Belutschistan
https://www.deutschlandfunk.de/saravan- ... id=1230974
SITUATIONER: Crackdown on oil smuggling
https://www.dawn.com/news/1605012
With Few Job Options, Balochistan Residents Turn To Smuggling
https://gandhara.rferl.org/a/fuel-smugg ... 97489.html
A Revolution In Iran? Baloch Protesters Storm A Govt Building In Saravan [Inklusive Twitter-Videos und allem drum und dran]
https://www.albawaba.com/node/revolutio ... ng-saravan
In der Region gibt es auch sunnitisch-islamistische Militantengruppen mit Jaish al-Adl der Nachfolgeorganisation von Jundallah, deren Operationsgebiet genau dort ist, wo jetzt diese Proteste stattfinden. Die Region hat eine lange Geschichte bewaffneter Auseinandersetzungen der lokalen Bevölkerung mit den Revolutionsgarden und sie gilt auch als die gefährlichste Region für ausländische Reisende, weil ein hohes Entführungsrisiko besteht und darum gibt es eigentlich schon immer eine Reisewarnung der deutschen Botschaft die Region auf gar keinen Fall zu bereisen. Eine Ausnahme ist die Hafenstadt Chabahar. Indien sieht die Hafenstadt als Tor nach Afghanistan und Zentralasien um Erzfeind Pakistan herum und will 8 Milliarden in die Stadt und eine Landverbindung nach Afghanistan investieren, dazu gehört auch eine Eisenbahnlinie nach Zahedan und von dort nach Afghanistan. klick mich
Durch die Region führt auch die wichtige "Südroute" mit der Drogen aus Afghanistan nach Iran und von dort in den Rest der Welt geschmuggelt werden.
Balochistan: Epicenter of Drugs Smuggling and Usage
http://thebalochistanpoint.com/balochis ... and-usage/
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