Sören74 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 18:48)
Ich kenne wirklich niemanden, der die These ernsthaft aufstellt, dass Respekt bedeutet, dass man für eine Stunde Arbeit (egal was man da macht) denselben Lohn bekommen soll. Von daher kannst Du diesen Pappkameraden in Ruhe wieder zusammenfalten und einpacken.
Nur weil du etwas nicht kennst, bedeutet ja nicht, dass es etwas nicht gibt
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Also ich kenne sie. Sogar hier im Forum sind sie damit schon aufgetreten, diese "Pappkameraden". Vulgärmarxisten nennt man sie auch, die genau das behaupten, dass die bloße Arbeitsstunde ein objektives Wertmaß wäre. Das führte dann sogar zu Vorstellungen, dass mit "Stundenzetteln" bezahlt werden solle, also letztlich mit abstrakter, unspezifischer "Arbeitszeit".
Natürlich kann man diese Position vertreten. Sonst müsste man eben auch fragen, woher der
unterschiedliche Wert der Arbeitsstunden herrührt, was die eigentliche Quelle dieses Wertes ist. Und ich darf dir verrraten: sie ist keine objektive.
Und dieser gewisse Herr Marx hat sogar das Ziel ausgerufen, diese Wertung zu beenden, also den Austausch von Leistung und Gegenleistung völlig zu entkoppeln, was dann wohl bedeutet, dass eine Arbeitsstunde so viel wert ist wie der Arbeitende an Bedürfnis/Nachfrage entwickelt und nicht wieviel er geleistet hat. ("Jedem nach seinen Bedürfnissen")
Hätten wir keinen oder nur einen niedrigen Mindestlohn, würde sich ein Teil der Arbeit nicht mehr für die Arbeitnehmer lohnen.
Wenn es sich für niemanden "lohnen" würde unter irgendeiner politisch-ideologisch festgesetzten Mindestlohngrenze zu arbeiten, also Arbeitskraft anzubieten, dann würde es diese Angebote ja gar nicht erst geben.
Nun dürften gerade die ersten Einkommenseinheiten immer die lohnendsten sein (Stichwort "abnehmender Grenznutzen"). Um dies außer Kraft zu setzen, bedarf es dann weiterer massiver Intervention, damit es sich gerade für jene, für die es eigentlich am lohnendsten wäre, es sich nicht mehr lohnt, weil man ihnen gegenleistungslos auf interventionistischen Wege ein Einkommen besorgt. Die politische Intervention kämpft immer gegen das herabfließende Wasser, will es wieder den Berg hinauftragen, nicht aus eigener Kraft, sondern mit "umgesteuerter" fremder. Am Ende hat man ein fragiles, fragwürdiges, interventionistische Gebilde, das für viele sonderbare Verwerfungen sorgt, diese aber "dem Markt" ankreidet.
Und auch nicht durch einen Mindestlohn und wundersame "Mulitplikatoreneffekte" wird ein Mehr entstehen und man wird auch nicht näher einkommenstechnisch zusammenrücken, die "Spreizung" verringern. Dazu müsste man ja vielmehr in den höheren Einkommensgruppen darauf verzichten, wiederum und weiterhin ein höheres Einkommen durchzusetzen oder zu erpressen. Anders gesagt: Es darf keine Lohnpreisspirale einsetzen. Die kann ja der Mindestlohn nicht verhindern, höchstens weitere Interventionen, die nach und nach alle Preise festlegen. Am Ende muss man sich wieder anmaßen, den Wert einer spezifischen Arbeitsstunde politisch, ideologisch, zentralistisch festzulegen. Und von diesen Zuständen kommen wir ja.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;