Die Höhe des Mindestlohns

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Wie Hoch sollte der Mindestlohn sein

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Sören74

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:15)

Dieses absichtliche "Dummstellen" ist ein schwaches Verhalten....

Hier ist das Thema der ML.....
Da musst Du Dich schon an die eigene Nase fassen. Du fragst mich, ob es zu Preissteigerungen kommen wird, dabei haben wir jedes Jahr und jeden Monat Preissteigerungen. Jetzt besonders.
Realist2014 hat geschrieben:Und logischerweise damit geht es um Preiserhöhung durch den ML von 12 Euro dort wo tatsächlich die Löhne unterhalb von 12 Euro liegen-also vorwiegend im Osten.
Die Frage nach den Preissteigerungen in den neuen Ländern bzgl. dem Mindestlohn kann man sich doch selbst beantworten, wenn man einfach mal die Zeitpunkte, als ein Mindestlohn 2015 eingeführt wurde, oder es entsprechende Mindestlohnerhöhungen gab.
Sören74

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:23)

Diesem grundlegenden Sachverhalt wird hier ja vehement widersprochen...
Wo denn?
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:26)

Da musst Du Dich schon an die eigene Nase fassen. Du fragst mich, ob es zu Preissteigerungen kommen wird, dabei haben wir jedes Jahr und jeden Monat Preissteigerungen. Jetzt besonders.
Nein, meine Frage war im Kontext hier und damit natürlich explizit eine durch den ML im Osten ausgelöste zusätzliche Preiserhöhung
Das ist kein brauchbarer Vergleich.
Wir haben ja vorwiegend nur im Osten bei Vollzeit diese Löhne unterhalb von 12 Euro.
Aber ich sehe schon, du hast keine eigene Meinung diesbezüglich .
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:27)

Wo denn?
Deine Quellen vom neuen Nobelpreisträger...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Sören74

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

@Realist2014, würdest Du bitte im letzten Beitrag den quote-Tag richtig setzen?
Realist2014 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:32)

Wir haben ja vorwiegend nur im Osten bei Vollzeit diese Löhne unterhalb von 12 Euro.
Hast Du wenigstens hierfür eine Quelle?
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von NicMan »

Guten Abend,

wir erwarten im Wirtschaftsforum von den Teilnehmern ein gewisses Grundniveau. Diesem Grundniveau stehen seitenlange Kreisdiskussionen mit Einzeilern, vorwiegend zwischen zwei Usern, entgegen. Mir ist egal, wer hier glaubt, wer dabei „angefangen“ hat, aber ich schaue mir das nicht ewig an. Weitere „Diskussionen“ dieser Art landen in der Ablage

- Mod
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:35)

Hast Du wenigstens hierfür eine Quelle?
Natürlich:

https://www.zeit.de/2021/38/mindestlohn ... gle.com%2F

"Unstrittig ist: Hier würden im Vergleich mehr Menschen davon profitieren. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts von 2018 verdient im Westen etwa ein Viertel der Arbeitnehmer weniger als 12 Euro, im Osten sind es 37 Prozent. Allein in Sachsen würde die Regelung 608.000 Angestellten zugutekommen. "

Falls diese Quelle genehm ist.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Sören74

Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Danke für den Link, das ist auch meine letzte Antwort, nämlich dass ich 37% nicht mit dem Attribut "vorwiegend" in Verbindung bringe, aber das soll es dann auch gewesen sein. In einem Satz. :)
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kölner1302 »

Mindestlohn muss in Höhe des ALG2 Anspruchs sein. Denn sonst würde der Steuerzahler über das JobCenter die Betriebe subventionieren, und zwar um so mehr, je geringere Löhne dort gezahlt werden. Dies wäre wettbewerbsfeindlich und ein Anreiz zum Lohndumping.

ALG2 wird für Haushalte berechnet.
Haushalte können einen sehr unterschiedlich hohen Bedarf haben.
Es gibt Singlehaushalte, Zweipersonenhaushalte und Zweipersonenhaushalte mit einem oder mehreren Kindern.

12 € entsprechen dem ALG2 Anspruch von 2 Erwachsenen mit 2 Kindern, Kindergeld berücksichtigt, in einer Großstadt (800 € Miete), heruntergebrochen auf den Stundenlohn bei einer 40 Std.- Woche.

Daher kann der Mindestlohn für einen Single auf dem Land schon einen geringen Wohlstand ermöglichen, für ein erwerbstätiges Päärchen schon erst recht. Bei einem 4-Personen-Haushalt mit nur einem Mindestlohn-Verdienst und zwei Kindern in München dürften schon Schulbücher Bauchschmerzen machen.

Das Wohlstandsniveau von Mindestlohn- Beschäftigten sollte durch Steuern nivelliert werden.
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Mendoza
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Mendoza »

Kölner1302 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 21:57)

Mindestlohn muss in Höhe des ALG2 Anspruchs sein. Denn sonst würde der Steuerzahler über das JobCenter die Betriebe subventionieren, und zwar um so mehr, je geringere Löhne dort gezahlt werden. Dies wäre wettbewerbsfeindlich und ein Anreiz zum Lohndumping.
Genau deswegen ist der Mindestlohn grundsätzlich vernünftig und deswegen war und bin auch ich als Konservativer für den Mindestlohn. Nur fragt sich ob es sinnvoll ist den ML jetzt auf einen Schlag um 25% zu steigern nur weil es 2015 bei der Einführung nicht zu Firmenzusammenbrüchen und Entlassungen kam. Denn eins ist klar: Man kann einen Bogen spannen und dann noch ein bisschen und noch ein bisschen. Nur irgendwann bricht er. Wo dieser Punkt beim ML liegt weiß ich auch nicht genau. Besonders sinnvoll fände ich eine so kräftige Erhöhung nicht. Die Erhöhungen basieren ja nicht auf Produktivitäts- oder Qualitätssteigerungen. Im besten Fall können die Firmen ihre erhöhten Preise an die Kundschaft weitergeben und das hieße, dass andere - die Kunden - einfach weniger in der Tasche haben. Dafür bekommt die unterste Schicht der AN mehr Gehalt und damit Kaufkraft. Bringt der Gesamtwirtschaft aber nichts, weil - wie gesagt - andere weniger haben. Im schlimmeren Fall erzeugt die Aktion Schließungen diverser Firmen wegen fehlender Rentabilität, damit höhere Arbeitslosigkeit und eine hohe Inflation. Wenn diverse Sachen teurer werden, wollen nämlich andere logischerweise auch mehr Geld. Eins aber hat zumindest die Kampagne für 12-Euro-Mindestlohn gebracht. Grüne und vor allem die SPD haben die Wahl gewonnen und das auch noch mit einem Versprechen für das ja nicht diese Parteien gerade stehen müssen, sondern diverse, meist kleine Unternehmen in ganz Deutschland.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Meruem »

Mendoza hat geschrieben:(12 Oct 2021, 23:09)

Genau deswegen ist der Mindestlohn grundsätzlich vernünftig und deswegen war und bin auch ich als Konservativer für den Mindestlohn. Nur fragt sich ob es sinnvoll ist den ML jetzt auf einen Schlag um 25% zu steigern nur weil es 2015 bei der Einführung nicht zu Firmenzusammenbrüchen und Entlassungen kam. Denn eins ist klar: Man kann einen Bogen spannen und dann noch ein bisschen und noch ein bisschen. Nur irgendwann bricht er. Wo dieser Punkt beim ML liegt weiß ich auch nicht genau. Besonders sinnvoll fände ich eine so kräftige Erhöhung nicht. Die Erhöhungen basieren ja nicht auf Produktivitäts- oder Qualitätssteigerungen. Im besten Fall können die Firmen ihre erhöhten Preise an die Kundschaft weitergeben und das hieße, dass andere - die Kunden - einfach weniger in der Tasche haben. Dafür bekommt die unterste Schicht der AN mehr Gehalt und damit Kaufkraft. Bringt der Gesamtwirtschaft aber nichts, weil - wie gesagt - andere weniger haben. Im schlimmeren Fall erzeugt die Aktion Schließungen diverser Firmen wegen fehlender Rentabilität, damit höhere Arbeitslosigkeit und eine hohe Inflation. Wenn diverse Sachen teurer werden, wollen nämlich andere logischerweise auch mehr Geld. Eins aber hat zumindest die Kampagne für 12-Euro-Mindestlohn gebracht. Grüne und vor allem die SPD haben die Wahl gewonnen und das auch noch mit einem Versprechen für das ja nicht diese Parteien gerade stehen müssen, sondern diverse, meist kleine Unternehmen in ganz Deutschland.
Nein man sollte es vom anderen Ende her denken, der Mindestlohn war vor allem für die SPD im Wahlkampf ein Zugpferd eben weil sich breite Schichten der Bevölkerung des Problems Niedriglohnsektor und dessen Folgen ( Stichwort Altersarmut) sehr mehrheitlich bewusst sind und hier Handlungsnotwendigkeit sehen, gerade im Osten konnte die SPD da enorm punkten und hat da selbst die CDU auf Platz 3 verdrängt. Es war nicht von ungefähr so das neben Klima und Steuerpolitik, soziale Themen bzw. die Sozialpolitik ein großes Thema war im Wahlkampf ( Mindestlohn, bezahlbares Wohnen, soziale Sicherung usw.) weil auch hier nach 16 Jahre Merkel hierzulande vieles schlicht im Argen liegt bzw. nicht auf der Höhe der Zeit ist.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kölner1302 »

Mendoza hat geschrieben:(12 Oct 2021, 23:09)

Genau deswegen ist der Mindestlohn grundsätzlich vernünftig und deswegen war und bin auch ich als Konservativer für den Mindestlohn. Nur fragt sich ob es sinnvoll ist den ML jetzt auf einen Schlag um 25% zu steigern nur weil es 2015 bei der Einführung nicht zu Firmenzusammenbrüchen und Entlassungen kam. Denn eins ist klar: Man kann einen Bogen spannen und dann noch ein bisschen und noch ein bisschen. Nur irgendwann bricht er. Wo dieser Punkt beim ML liegt weiß ich auch nicht genau. Besonders sinnvoll fände ich eine so kräftige Erhöhung nicht. Die Erhöhungen basieren ja nicht auf Produktivitäts- oder Qualitätssteigerungen. Im besten Fall können die Firmen ihre erhöhten Preise an die Kundschaft weitergeben und das hieße, dass andere - die Kunden - einfach weniger in der Tasche haben. Dafür bekommt die unterste Schicht der AN mehr Gehalt und damit Kaufkraft. Bringt der Gesamtwirtschaft aber nichts, weil - wie gesagt - andere weniger haben. Im schlimmeren Fall erzeugt die Aktion Schließungen diverser Firmen wegen fehlender Rentabilität, damit höhere Arbeitslosigkeit und eine hohe Inflation. Wenn diverse Sachen teurer werden, wollen nämlich andere logischerweise auch mehr Geld. Eins aber hat zumindest die Kampagne für 12-Euro-Mindestlohn gebracht. Grüne und vor allem die SPD haben die Wahl gewonnen und das auch noch mit einem Versprechen für das ja nicht diese Parteien gerade stehen müssen, sondern diverse, meist kleine Unternehmen in ganz Deutschland.
Aber: Es ist nicht egal, wer am Ende mehr hat.
Die unterste Einkommensschicht kann am wenigsten sparen. Ihre Konsumquote ist am höchsten. Sie bringen also das Geld grösstenteils wieder in Umlauf. Was der Wirtschaft sehr nützt.
Dabei ist der Multiplikatoreffekt zu beachten: das Geld, das wieder in Umlauf gebracht wird, schafft zuerst Umsatz zB bei Aldi, der dann wieder seine Beschäftigten und Lieferanten bezahlt, die dann das Geld weiter in Umlauf bringen. D.h. es wird eine Kaskade von Umsatz, Beschäftigung und Gewinn in Gang gebracht.
Dieser Multiplikatoreffekt ist umso stärker, je weniger von dem Geld auf Sparkonten oder in anderen Geldanlagen landet.
Und Geringverdiener sparen eben weniger als der obere Mittelstand, daher muss die Wirtschaft daran interessiert sein, dass das Geld bei den Geringverdiener landet.
Mindestlohn bringt der Gesamtwirtschaft also schon etwas: mehr Umsatz!
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kölner1302 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 09:32)

..............................................
Und Geringverdiener sparen eben weniger als der obere Mittelstand, daher muss die Wirtschaft daran interessiert sein, dass das Geld bei den Geringverdiener landet.
Mindestlohn bringt der Gesamtwirtschaft also schon etwas: mehr Umsatz!
Es gibt nicht "die Wirtschaft".

Die Niedriglöhner arbeiten vorwiegend in Branchen, wo auch die Unternehmer keine hohen Einkommen haben.

Der Lohn einer Putzkraft in München, die für ein Reinigungsunternehmen arbeitet, welches die Büros von BMW putzt, hat keinerlei Bezug zu den hohen Gehältern der Ingenieure, die in diesen Büros bei BMW arbeiten...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Kölner1302 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 09:54)

Es gibt nicht "die Wirtschaft".

Die Niedriglöhner arbeiten vorwiegend in Branchen, wo auch die Unternehmer keine hohen Einkommen haben.
..
Umso mehr Geld gelangt wieder in Umlauf, letztlich also auch in den Umsatz.
Dies verstärkt den Multiplikatoreffekt.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Kölner1302 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:02)

Umso mehr Geld gelangt wieder in Umlauf, letztlich also auch in den Umsatz.
Dies verstärkt den Multiplikatoreffekt.
Lies nochmal mein Beispiel

Das Reinigungsunternehmen kann keine höheren Löhne an die Reinigungskräfte bezahlen, weil BMW nicht mehr als Marktpreise für die Dienstleistung an das Reinigungsunternehmen bezahlt.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von jorikke »

Bei 12,-€ wäre es eine Erhöhung um grob 25%.
Wie würde sich das auf Preissteigerungen auswirken.
Ich nehme jetzt mal ein Beispiel von 10 Arbeitnehmern. Das Beispiel ist prinzipiell, die Zahlen werden in der Praxis anders sein.
Der Erste verdient den Mindestlohn, also 12€.
Jeder weitere hat einen € mehr.
Also 12+13+14+15 usw.
Das ergibt eine Gesamtlohnsumme von 165€. Die Erhöhung von 9,60 auf 12€, (25%) =2,40€ würde sich gesamtwirtschaftlich betrachtet also auf rund 4% belaufen. (2,40 zu 165) In dem Bereich, in dem sich auch die ganzen tariflichen Lohnerhöhungen bewegen.
Damit kann man einen Inflationseffekt über das normale Maß, bei Lohnerhöhungen, praktisch ausschließen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:32)

Bei 12,-€ wäre es eine Erhöhung um grob 25%.
Wie würde sich das auf Preissteigerungen auswirken.
Ich nehme jetzt mal ein Beispiel von 10 Arbeitnehmern. Das Beispiel ist prinzipiell, die Zahlen werden in der Praxis anders sein.
Der Erste verdient den Mindestlohn, also 12€.
Jeder weitere hat einen € mehr.
Also 12+13+14+15 usw.
Das ergibt eine Gesamtlohnsumme von 165€. Die Erhöhung von 9,60 auf 12€, (25%) =2,40€ würde sich gesamtwirtschaftlich betrachtet also auf rund 4% belaufen. (2,40 zu 165) In dem Bereich, in dem sich auch die ganzen tariflichen Lohnerhöhungen bewegen.
Damit kann man einen Inflationseffekt über das normale Maß, bei Lohnerhöhungen, praktisch ausschließen.
Da ist ein struktureller Fehler in dem Modell...

Gehen wird von aktuell 2 Euro Steigerung pro "Level" im Unternehmen.

Heute möglicherweise 9,60 Euro, 11,60 Euro, 13,60 Euro und 15,60 Euro.

Die 2 Euro mehr pro höherem Level betrachten wir als "gesetzt"

Mindestlohn jetzt 12 Euro

Dann schauen die Level so aus:

12 Euro, 14 Euro, 16 Euro, 18 Euro.

Jetzt nochmal rechnen....
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:38)

Da ist ein struktureller Fehler in dem Modell...

Gehen wird von aktuell 2 Euro Steigerung pro "Level" im Unternehmen.

Heute möglicherweise 9,60 Euro, 11,60 Euro, 13,60 Euro und 15,60 Euro.

Die 2 Euro mehr pro höherem Level betrachten wir als "gesetzt"

Mindestlohn jetzt 12 Euro

Dann schauen die Level so aus:

12 Euro, 14 Euro, 16 Euro, 18 Euro.




Jetzt nochmal rechnen....
Die Betrachtung pro "Level" ist völlig außen vor. Es geht um, und nur um die Erhöhung des Mindestlohns Level.
Versuch nochmal zu verstehen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:43)
Die Betrachtung pro "Level" ist völlig außen vor. Es geht um, und nur um die Erhöhung des Mindestlohns Level.
Versuch nochmal zu verstehen.
Sorry, mein Modell entspricht dem, wie sich der DGB schon geäußert hat...
Logischerweise müssen die Tarife oberhalb des "neuen ML von 12 Euro) dann auch ( nach oben) angepasst werden....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:16)

Lies nochmal mein Beispiel

Das Reinigungsunternehmen kann keine höheren Löhne an die Reinigungskräfte bezahlen, weil BMW nicht mehr als Marktpreise für die Dienstleistung an das Reinigungsunternehmen bezahlt.
Wenn die Marktpreise so niedrig sind, dass man deutlich unter dem Median liegt, aber gleichzeitig will, dass Arbeit sich lohnen soll und die Menschen nicht alimentieren will, dann bleibt eigentlich nur die Anhebung des Mindestlohnes übrig. Auf die Weise hat das Reinigungsunternehmen nicht das Problem, von der Konkurrenz kostentechnisch ausgestochen zu werden.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:45)

Sorry, mein Modell entspricht dem, wie sich der DGB schon geäußert hat...
Logischerweise müssen die Tarife oberhalb des "neuen ML von 12 Euro) dann auch ( nach oben) angepasst werden....
Ich bezweifele, dass die Anhebung auf alle weiteren Tarifstufen übertragen wird. Es gibt Branchen, da ist selbst die Stufe 1 deutlich über 12 Euro und da wird man wegen 12 Euro Mindestlohn nicht mehr Geld bekommen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 10:45)

Sorry, mein Modell entspricht dem, wie sich der DGB schon geäußert hat...
Logischerweise müssen die Tarife oberhalb des "neuen ML von 12 Euro) dann auch ( nach oben) angepasst werden....
Der DGB, als beratendes Mitglied der Mindestlohnkommission hat Vorschläge zur Erhöhung der turnusmäßigen zweijährigen Anpassung des Mindestlohnes gemacht.
Das hat aber mit der Einführung des ges. Mindestlohnes von z.B. 12,-€ nicht das Geringste zutun.
Diese Einführung ist nicht Sache der Tarifpartner sondern eine politische Entscheidung.
Diese Einführung würde zunächst andere Tarifgruppen nicht im mindesten tangieren.
Dein "logischerweise" ist, wenn überhaupt nur deine Logik, objektiv aber unlogisch.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 11:02)

Ich bezweifele, dass die Anhebung auf alle weiteren Tarifstufen übertragen wird. Es gibt Branchen, da ist selbst die Stufe 1 deutlich über 12 Euro und da wird man wegen 12 Euro Mindestlohn nicht mehr Geld bekommen.
Das betrifft natürlich nur dir Branchen, wo die unterste Lohnstufe heute unterhalb von 12 Euro liegt.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(13 Oct 2021, 11:54)

Der DGB, als beratendes Mitglied der Mindestlohnkommission hat Vorschläge zur Erhöhung der turnusmäßigen zweijährigen Anpassung des Mindestlohnes gemacht.
Das hat aber mit der Einführung des ges. Mindestlohnes von z.B. 12,-€ nicht das Geringste zutun.
Diese Einführung ist nicht Sache der Tarifpartner sondern eine politische Entscheidung.
Diese Einführung würde zunächst andere Tarifgruppen nicht im mindesten tangieren.
Dein "logischerweise" ist, wenn überhaupt nur deine Logik, objektiv aber unlogisch.
Ich habe einen Artikel gelesen, wo die Sichtweise des DGB geschildert wurde- die habe ich beschrieben

Und natürlich ist die logisch

Wenn heute der "Hiwi" 9,60 Euro bekommt und der Geselle 12 Euro- dann wird der Geselle wohl kaum zufrieden sein, wenn der "Hiwi" dann genau so viel bekommt wie er....
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:22)

Wenn heute der "Hiwi" 9,60 Euro bekommt und der Geselle 12 Euro- dann wird der Geselle wohl kaum zufrieden sein, wenn der "Hiwi" dann genau so viel bekommt wie er....
Das wird man dann über einen Flächen- oder Haustarifvertrag regeln müssen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:22)

Ich habe einen Artikel gelesen, wo die Sichtweise des DGB geschildert wurde- die habe ich beschrieben

Und natürlich ist die logisch

Wenn heute der "Hiwi" 9,60 Euro bekommt und der Geselle 12 Euro- dann wird der Geselle wohl kaum zufrieden sein, wenn der "Hiwi" dann genau so viel bekommt wie er....
In den meisten Gewerken verdienen Gesellen deutlich mehr als 12 Euro. In vielen Gewerken ist die Nachfrage größer, als das Angebot von Gesellen. Vielen Handwerksfirmen fällt inzwischen die massive Zurückhaltung bei der Ausbildung in den 1990er und frühen Nuller Jahren auf die Füße. Damals hat man gedacht, man könne unbegrenzt fertig ausgebildete Handwerker aus Osteuropa importieren. Deshalb bräuchte man nicht mehr auszubilden, die Kosten und Mühe könne man sich sparen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:25)
Das wird man dann über einen Flächen- oder Haustarifvertrag regeln müssen.
Das ist doch nicht der Punkt.
Es führt eben zu weiteren, zusätzlichen Lohnerhöhungen und somit zu weiteren zusätzlichen Lohnkosten.
Ist ja kein Problem.
Dann gibt es halt noch weitere Preissteigerungen....
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:33)

In den meisten Gewerken verdienen Gesellen deutlich mehr als 12 Euro. I n.
Wozu braucht es dann einen ML von 12 Euro?

Oder ist der Gap vom Hiwi mit 9,60 Euro und der nächsten Stufe ( Geselle) dann tatsächlich 5 Euro?
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:34)

Es führt eben zu weiteren, zusätzlichen Lohnerhöhungen und somit zu weiteren zusätzlichen Lohnkosten.
Diese zusätzlichen Lohnerhöhungen über den 12 Euro werden verzögert und moderat eintreten.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:39)

Diese zusätzlichen Lohnerhöhungen über den 12 Euro werden verzögert und moderat eintreten.
steht wo?
Deine Glaskugel hätte ich auch gerne.


Ich finde es aber nach wie vor "verblüffend", dass einige hier der Meinung sind, dass die Erhöhung des ML in der Summe keine Auswirkungen auf die Preise der davon betroffenen Produkte & Dienstleistungen haben wird....
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:35)

Wozu braucht es dann einen ML von 12 Euro?

Oder ist der Gap vom Hiwi mit 9,60 Euro und der nächsten Stufe ( Geselle) dann tatsächlich 5 Euro?
Umgekehrt gefragt: was spricht dagegen, eine gesetzliche Lohnuntergrenze von 12 Euro einzuführen?
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sünnerklaas
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:41)

steht wo?
Deine Glaskugel hätte ich auch gerne.


Ich finde es aber nach wie vor "verblüffend", dass einige hier der Meinung sind, dass die Erhöhung des ML in der Summe keine Auswirkungen auf die Preise der davon betroffenen Produkte & Dienstleistungen haben wird....
Wettbewerbsverlagerung vom Preis- hin zum Qualitätswettbewerb. Das muss das Ziel sein.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:42)

Umgekehrt gefragt: was spricht dagegen, eine gesetzliche Lohnuntergrenze von 12 Euro einzuführen?
Das ist nicht der Punkt- mir ist das egal.

Mich verwundert nur die Sichtweise auf die angeblichen "Null-Auswirkungen" auf die Preise bestimmter Produkte & Dienstleistungen...
Die Unternehmen werden keine Gewinnkürzung durch die höheren Lohnkosten akzeptieren...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:44)

Wettbewerbsverlagerung vom Preis- hin zum Qualitätswettbewerb. Das muss das Ziel sein.
Qualität hat seinen Preis..
Beim Friseur, in der Kneipe, im Hotel, usw.....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:44)

Das ist nicht der Punkt- mir ist das egal.

Mich verwundert nur die Sichtweise auf die angeblichen "Null-Auswirkungen" auf die Preise bestimmter Produkte & Dienstleistungen...
Die Unternehmen werden keine Gewinnkürzung durch die höheren Lohnkosten akzeptieren...
Die Gewinne, die da gemacht werden, sind nur scheinbare Gewinne. Irgendwann zahlt man drauf. Und zwar richtig. Ich kann mich noch an die erste Hälfte der Nuller Jahre erinnern. Da war Produktionsstandortverlagerung u.a. nach China ganz hip. Man bräuchte da fast gar nix an Lohn zu zahlen. Einige Zeit später kam das böse Erwachen: die Chinesen haben einfach abgekupfert und dann dasselbe Produkt selber verkauft.
Lohnwettbewerb nach unten war noch nie eine gute Idee. Schönes Beispiel: Friseure. Dort hat es einen extremen Preiskampf gegeben. Entsprechend niedrig waren die Löhne. Selbst für Meister. Die Folge: heute will niemand mehr Friseur werden. Da verdient man nix, Berufsperspektive gleich null.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:46)

Qualität hat seinen Preis..
Beim Friseur, in der Kneipe, im Hotel, usw.....
Wer entsprechende Qualität zuverlässig liefert, hat auch keine Probleme, am Markt zu überstehen. Trotz höherer Preise.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:51)
Die Gewinne, die da gemacht werden, sind nur scheinbare Gewinne.
Die Gewinne im Bereich Gatsro, Hotel, Reinigungsgewerbe usw. sind nur "scheinbare" Gewinne?
Was soll das sein?
[Lohnwettbewerb nach unten war noch nie eine gute Idee. Schönes Beispiel: Friseure. Dort hat es einen extremen Preiskampf gegeben. Entsprechend niedrig waren die Löhne. Selbst für Meister. Die Folge: heute will niemand mehr Friseur werden. Da verdient man nix, Berufsperspektive gleich null.
Die Löhne der Friseure waren schon immer niedrig.
Weil es zu viele gab und gibt = Marktwirtschaft.

Nur ist eines auch klar- wenn der angestellte Friseur im Osten deie12 Euro ML nicht erwirtschaftet- dann wird er entlassen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:54)
Wer entsprechende Qualität zuverlässig liefert, hat auch keine Probleme, am Markt zu überstehen. Trotz höherer Preise.
Die anderen werden halt dann arbeitslos.
Auch kein Problem.

Aber danke das du den Punkt aufgenommen hast, dass die Preise dann steigen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:41)

steht wo?
Deine Glaskugel hätte ich auch gerne.
Kann ich Dir gerne ausleihen. :) Aber ist eigentlich relativ logisch. Tarifverträge haben entsprechende Laufzeiten. Wenn zu irgendeinem Stichtag der Mindestlohn auf 12 Euro erhöht wird, dann gilt das sofort für alle Löhne, die bisher unter 12 Euro lagen (es sei denn, es gab schon gültige Tarifverträge, da müsste man in den zukünftigen Gesetzestext schauen, ob ein Bestandsschutz besteht). Wenn man dann wieder eine Ausdifferenzierung will, wird man das im nächsten Tarifvertrag verhandeln. Wenn es vor der Erhöhung Tarifstufen von z.B. 10 Euro, 12 Euro, 14 Euro usw, gab, dann wird man jetzt nicht überall den Lohn um 2 Euro anheben, damit die Differenz erhalten bleibt. Die Differenzen werden sich reduzieren. Man kann ja auch mal schauen, was sich 2015 alles nach der Einführung des Mindestlohngesetzes getan hat:

https://www.boeckler.de/de/pressemittei ... k-3291.htm

Neben dem gesetzlichen Mindestlohn gibt es auch noch branchenbezogene Mindestlöhne, die dann in der Regel verzögert hochgesetzt werden.
Realist2014 hat geschrieben:Ich finde es aber nach wie vor "verblüffend", dass einige hier der Meinung sind, dass die Erhöhung des ML in der Summe keine Auswirkungen auf die Preise der davon betroffenen Produkte & Dienstleistungen haben wird....
Ich habe jetzt den gesamten Strang mitverfolgt, kann da aber keinen einzigen Beitrag entdecken, der von "keine Auswirkungen" spricht.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 13:55)

Die Gewinne im Bereich Gatsro, Hotel, Reinigungsgewerbe usw. sind nur "scheinbare" Gewinne?
Was soll das sein?

Die Löhne der Friseure waren schon immer niedrig.
Weil es zu viele gab und gibt = Marktwirtschaft.

Nur ist eines auch klar- wenn der angestellte Friseur im Osten deie12 Euro ML nicht erwirtschaftet- dann wird er entlassen...
Im Friseurhandwerk tritt eine andere Entwicklung ein: das Handwerk gerät heftig unter Druck, weil niemand mehr den Beruf erlernt, es also keinen Nachwuchs gibt. Die meisten Salons finden keine Nachfolger mehr.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 14:08)

Kann ich Dir gerne ausleihen. :) Aber ist eigentlich relativ logisch. Tarifverträge haben entsprechende Laufzeiten. Wenn zu irgendeinem Stichtag der Mindestlohn auf 12 Euro erhöht wird, dann gilt das sofort für alle Löhne, die bisher unter 12 Euro lagen (es sei denn, es gab schon gültige Tarifverträge, da müsste man in den zukünftigen Gesetzestext schauen, ob ein Bestandsschutz besteht). Wenn man dann wieder eine Ausdifferenzierung will, wird man das im nächsten Tarifvertrag verhandeln. Wenn es vor der Erhöhung Tarifstufen von z.B. 10 Euro, 12 Euro, 14 Euro usw, gab, dann wird man jetzt nicht überall den Lohn um 2 Euro anheben, damit die Differenz erhalten bleibt. Die Differenzen werden sich reduzieren. Man kann ja auch mal schauen, was sich 2015 alles nach der Einführung des Mindestlohngesetzes getan hat:

https://www.boeckler.de/de/pressemittei ... k-3291.htm

Neben dem gesetzlichen Mindestlohn gibt es auch noch branchenbezogene Mindestlöhne, die dann in der Regel verzögert hochgesetzt werden.



Ich habe jetzt den gesamten Strang mitverfolgt, kann da aber keinen einzigen Beitrag entdecken, der von "keine Auswirkungen" spricht.
Eines können wir schon mal festhalten: die für die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns prognostizierte Massenarbeitslosigkeit und andere Untergangsszenarien sind nicht eingetreten.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von BlueMonday »

Sören74 hat geschrieben:(12 Oct 2021, 18:48)

Ich kenne wirklich niemanden, der die These ernsthaft aufstellt, dass Respekt bedeutet, dass man für eine Stunde Arbeit (egal was man da macht) denselben Lohn bekommen soll. Von daher kannst Du diesen Pappkameraden in Ruhe wieder zusammenfalten und einpacken. :)
Nur weil du etwas nicht kennst, bedeutet ja nicht, dass es etwas nicht gibt :).
Also ich kenne sie. Sogar hier im Forum sind sie damit schon aufgetreten, diese "Pappkameraden". Vulgärmarxisten nennt man sie auch, die genau das behaupten, dass die bloße Arbeitsstunde ein objektives Wertmaß wäre. Das führte dann sogar zu Vorstellungen, dass mit "Stundenzetteln" bezahlt werden solle, also letztlich mit abstrakter, unspezifischer "Arbeitszeit".
Natürlich kann man diese Position vertreten. Sonst müsste man eben auch fragen, woher der unterschiedliche Wert der Arbeitsstunden herrührt, was die eigentliche Quelle dieses Wertes ist. Und ich darf dir verrraten: sie ist keine objektive.
Und dieser gewisse Herr Marx hat sogar das Ziel ausgerufen, diese Wertung zu beenden, also den Austausch von Leistung und Gegenleistung völlig zu entkoppeln, was dann wohl bedeutet, dass eine Arbeitsstunde so viel wert ist wie der Arbeitende an Bedürfnis/Nachfrage entwickelt und nicht wieviel er geleistet hat. ("Jedem nach seinen Bedürfnissen")
Hätten wir keinen oder nur einen niedrigen Mindestlohn, würde sich ein Teil der Arbeit nicht mehr für die Arbeitnehmer lohnen.
Wenn es sich für niemanden "lohnen" würde unter irgendeiner politisch-ideologisch festgesetzten Mindestlohngrenze zu arbeiten, also Arbeitskraft anzubieten, dann würde es diese Angebote ja gar nicht erst geben.
Nun dürften gerade die ersten Einkommenseinheiten immer die lohnendsten sein (Stichwort "abnehmender Grenznutzen"). Um dies außer Kraft zu setzen, bedarf es dann weiterer massiver Intervention, damit es sich gerade für jene, für die es eigentlich am lohnendsten wäre, es sich nicht mehr lohnt, weil man ihnen gegenleistungslos auf interventionistischen Wege ein Einkommen besorgt. Die politische Intervention kämpft immer gegen das herabfließende Wasser, will es wieder den Berg hinauftragen, nicht aus eigener Kraft, sondern mit "umgesteuerter" fremder. Am Ende hat man ein fragiles, fragwürdiges, interventionistische Gebilde, das für viele sonderbare Verwerfungen sorgt, diese aber "dem Markt" ankreidet.

Und auch nicht durch einen Mindestlohn und wundersame "Mulitplikatoreneffekte" wird ein Mehr entstehen und man wird auch nicht näher einkommenstechnisch zusammenrücken, die "Spreizung" verringern. Dazu müsste man ja vielmehr in den höheren Einkommensgruppen darauf verzichten, wiederum und weiterhin ein höheres Einkommen durchzusetzen oder zu erpressen. Anders gesagt: Es darf keine Lohnpreisspirale einsetzen. Die kann ja der Mindestlohn nicht verhindern, höchstens weitere Interventionen, die nach und nach alle Preise festlegen. Am Ende muss man sich wieder anmaßen, den Wert einer spezifischen Arbeitsstunde politisch, ideologisch, zentralistisch festzulegen. Und von diesen Zuständen kommen wir ja.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Mi 13. Okt 2021, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

BlueMonday hat geschrieben:(13 Oct 2021, 14:35)

Nur weil du etwas nicht kennst, bedeutet ja nicht, dass es etwas nicht gibt :).
Stimmt. :)
BlueMonday hat geschrieben:Also ich kenne sie.
Okay.
BlueMonday hat geschrieben: Und auch auch nicht durch einen Mindestlohn und wundersame "Mulitplikatoreneffekte" wird ein Mehr entstehen und man wird auch nicht näher einkommenstechnisch zusammenrücken, die "Spreizung" verringern. Dazu müsste man ja vielmehr in den höheren Einkommensgruppen darauf verzichten, wiederum und weiterhin ein höheres Einkommen durchzusetzen oder zu erpressen. Anders gesagt: Es darf keine Lohnpreisspirale einsetzen. Die kann ja der Mindestlohn nicht verhindern, höchstens weitere Interventionen, die nach und nach alle Preise festlegen. Am Ende muss man sich wieder anmaßen, den Wert einer spezifischen Arbeitsstunde politisch, ideologisch, zentralistisch festzulegen. Und von diesen Zuständen kommen wir ja.
Nunja, die alte Bundesrepublik kommt nicht von diesen Zuständen. Unabhängig davon frage ich mich öfters (ohne eine Antwort zu finden), wieviel Nettolohnspreizung verkraftet eine Gesellschaft wie die unsere im Alltag?
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 14:49)

Nunja, die alte Bundesrepublik kommt nicht von diesen Zuständen. Unabhängig davon frage ich mich öfters (ohne eine Antwort zu finden), wieviel Nettolohnspreizung verkraftet eine Gesellschaft wie die unsere im Alltag?
Wie groß ist denn diese "Nettolohnspreizung" aktuell?

Und inwieweit hat diese überhaupt einen Einfluss auf irgendeinen "Alltag"?

Wobei die Lohnspreizung seit Jahren rückläufig ist....
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 15:21)

Wie groß ist denn diese "Nettolohnspreizung" aktuell?

Und inwieweit hat diese überhaupt einen Einfluss auf irgendeinen "Alltag"?
Die Informationen dazu findest Du leicht im Netz:

https://www.google.de/search?q=nettoloh ... =911&dpr=1

Welchen Einfluss die Verteilung des Nettolohnes auf unseren Alltag hat? Also manchmal fragst Du wirklich die alltäglichsten Sachen. :)
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 15:35)
Welchen Einfluss die Verteilung des Nettolohnes auf unseren Alltag hat? )
Auf meinen gar keinen
Auf deinen?

Übrigens ist die Spreizung rückläufig:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 4_623.html
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 15:36)

Übrigens ist die Spreizung rückläufig:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 4_623.html
Das ist ja mal eine erfreuliche Entwicklung. :)
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(13 Oct 2021, 15:44)

Das ist ja mal eine erfreuliche Entwicklung. :)
Und ein klarer Beweis, dass die imaginäre "Schere" eben nicht wie oft auch hier im Forum behauptet "weiter auseinander geht".

Der ML von 12 Euro wird den Trend ja noch verstärken.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von franktoast »

Sören74 hat geschrieben:(11 Oct 2021, 21:56)

Kannst Du Dir vorstellen, dass es auch einen nicht mit Geld erfassbaren Nutzen für die Gesellschaft gibt? Beispielsweise bei Kindererziehung? Oder bei ehrenamtlicher Arbeit? Den Nutzen oder den Wert einer Tätigkeit nur allein an einen Geldwert abzulesen, ist eine sehr vereinfachtes Modell. Man wird auf die Weise nur einen Teil gesellschaftlicher Zusammenhänge verstehen.



Eben und nach Deiner Argumentation wäre diese ehrenamtliche Arbeit nichts wert. Oder hat keinen Nutzen.
Also erstmal um das klar zu stellen: Genaugenommen besteht der Marktpreis aus mehr als Geld, nämlich Arbeitsbedingungen, Freude, Erfüllung etc., nur kann man diese Werte schlecht mit einer Zahl bemessen. Auch bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit bekommt man ja etwas dafür zB. Anerkennung, Freunde etc.
Man könnte deine Argument aber auch so entgegnen, dass der Wert hier dem entgangenem Lohn entspricht, also die Opportunitätskosten. Wenn du am Samstag nachmittag dich ehrenamtlich engagierst, hättest du auch in einem bezahlten Job arbeiten können und zB. 50€ verdienen. Dann wäre das der Wert des Ehrenamts aus deiner Sicht. Denn dein Nutzen aus der ehrenamtlichen Tätigkeit ist höher als bei der bezahlten Tätigkeit. Sonst würdest du es nicht machen. Anderes Beispiel Erziehung: Wenn ein Elter auf das Kind aufpasst, so könnte er stattdessen ohne Kinder andere Sachen machen, vlt. Geld verdienen. Da man sich für das Kind entschieden hat, ist eben das mehr wert als all das, worauf man dadurch verzichtet. Da fällt auch der Wert eines Disco-Gangs rein oder Reisen. Daran kann man erkennen, was die Erziehung wert ist. Wohl ziemlich viel.

Der Wert für den Einzelnen ist eh immer subjektiv. Objektiv wäre der Marktpreis. Beispiel: Wasser ist das wichtigste Gut, das es gibt. Es ist dir somit unendlich viel Wert. Aus der Leitung oder im Supermarkt liegt der Wert aber nur bei wenigen Cents. Das ist der objektive Wert, der durch Angebot und Nachfrage entsteht (sofern es kein Monopol gäbe)

Mit einem gesellschaftlichen Nutzen. Denn diese Kinder sind Mitglieder einer Gesellschaft. Je mehr man in ihre Erziehung investiert,umso mehr bringen sie ihre Arbeitskraft und Kreativität in diese Gesellschaft ein, was auch im ökonomischen Sinne nutzt.
Aha und was ist gesellschaftlicher oder ökonomischer Nutzen? Gibt es da ein Ziel? Was wäre, wenn die Weltbevölkerung sinkt? Man kann vielleicht ein objektives Ziel in dem Sinne ableiten, dass sich eine Art erhalten will. Also ein biologisches Ziel. jedoch gibt es keine zentrale Instanz, die das steuern kann. Wir werden in unsrer freien Gesellschaft keine Individuen zwingen, dass sie Kinder bekommen, um dem biologischen Ziel gerecht zu werden. Also fällt das weg. Es gibt also nun ganz viele Individuen mit eigenen Zielen. Die meisten wollen Kinder, manche viele, manche wenig, manche gar keine. Manche wollen lieber im Job aufgehen, manche wollen lieber reisen.

Ich bin Vater und investiere viel in meine Kinder. Damit sie es später mal gut haben, ihren Zielen nachgehen können, einen guten Job haben können, ja, damit sie auch gutes Geld verdienen. Natürlich ist das auch für andere gut, aber das ist doch nicht meine Motivation.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Höhe des Mindestlohns

Beitrag von franktoast »

Der Neandertaler hat geschrieben:(11 Oct 2021, 21:22)
Hallo franktoast.Andersherum: Hast Du welche für Deine Behaupung, daß der Markt (mit anfangs prekären Löhnen) für höhere und gerechtere Löhnen sorgt?
Hm wie wärs mit der Industrialisierung. Oder die Lohnentwicklung Deutschlands von Jahr x bis y (vor Einführung eines Mindestlohnes)? Die Frage ist ja: Warum bekommen 90%+ aller Arbeitnehmer mehr als den Mindestlohn? Weil die Unternehmen so nett sind?
Du gehst also generell davon aus, daß "Produkte dadurch verringern" werden können, "indem teure Maschinen und entsprechend hochbezahlte Ingenieure einsetzt" werden?!?
Nein. Hab ich geschrieben, dass es "generell" oder "immer" so wäre? Aber schau mal auf Amazon. Da findest du Smartphones für 50€. Meinst du, die sind so günstig, weil in irgendeinem Billiglohnland per Hand zusammengesteckt werden?
Ich fühle mich nicht berechtigt und ermächtigt, Überlegung Anderer zu interpretieren. Ich kann in diesem Fall nur Fakten zitieren.
Aber du kannst nachforschen oder darüber nachdenken. Ich finde es schon krass, wie man sich da selber widersprechen kann und für manche Personengruppen dann Ausnahmen macht. Mindestlohn ja, denn der Arbeitnehmer soll ja nicht ausgenutzt werden und auskömmlich verdienen. Aber für manche Gruppen ist Ausnutzung ok.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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