Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

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3x schwarzer Kater
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:10)

Auf Sachwerte wird man das kaum erheben.
Dann ist es sowieso hinfällig, weil nicht verfassungskonform.
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sünnerklaas
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

denkmal hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:14)

Aber war nicht gerade die Ungleichbehandlung von Immobilienwerten (Sachen?) Anlass für das BVerfG Urteil? Du meinst, Vermögenssteuer würde jetzt generell NICHT auf Sachwerte erhoben?
Wenn ich eine Immobilie - auch als Wertanlage - besitze, muss ich sie entsprechend unterhalten. Nicht vermietet bringt sie rein gar nichts ein, sondern produziert nur eines: Kosten für den Besitzer.
Wenn eine Immobilie ein reines Investment ist, könnte man sie durchaus besteuern. Aber auch da sind dem enge Grenzen gesetzt. Auch da entstehen dem Besitzer - hier: Investor - nicht unerhebliche Kosten, für die Rücklagen zu bilden sind und die man jetzt nicht als "Vermögen" ansehen kann. Die dort lagernden Finanzmittel sind zweckgebunden.
Auf die Einnahmen ist Einkommenssteuer zu zahlen. Solange das nicht in privaten Geldanlagen landet, wird man kaum etwas machen können.
Wie gesagt: einen Sachwert allein kann man weder essen, noch kann man sich dafür etwas kaufen - es sei denn, man verkäuft ihn - oder vermietet ihn.

500 ha Wald können ein Millionenvermögen sein. Aber dazu muss man ihn erst einmal bewirtschaften. Und da muss man selber erst mal in Vorleistung gehen. Und wenn die Holzpreise im Keller sind, ist man schwuppdiwupp am Existenzminimum. Selbst als Besitzer eines Millionenvermögens. Das Millionenvermögen existiert nur auf dem Papier.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:36)

Wenn ich eine Immobilie - auch als Wertanlage - besitze, muss ich sie entsprechend unterhalten. Nicht vermietet bringt sie rein gar nichts ein, sondern produziert nur eines: Kosten für den Besitzer.
Wenn eine Immobilie ein reines Investment ist, könnte man sie durchaus besteuern. Aber auch da sind dem enge Grenzen gesetzt. Auch da entstehen dem Besitzer - hier: Investor - nicht unerhebliche Kosten, für die Rücklagen zu bilden sind und die man jetzt nicht als "Vermögen" ansehen kann. Die dort lagernden Finanzmittel sind zweckgebunden.
Auf die Einnahmen ist Einkommenssteuer zu zahlen. Solange das nicht in privaten Geldanlagen landet, wird man kaum etwas machen können.
Wie gesagt: einen Sachwert allein kann man weder essen, noch kann man sich dafür etwas kaufen - es sei denn, man verkäuft ihn - oder vermietet ihn.

500 ha Wald können ein Millionenvermögen sein. Aber dazu muss man ihn erst einmal bewirtschaften. Und da muss man selber erst mal in Vorleistung gehen. Und wenn die Holzpreise im Keller sind, ist man schwuppdiwupp am Existenzminimum. Selbst als Besitzer eines Millionenvermögens. Das Millionenvermögen existiert nur auf dem Papier.
Trotzdem ist sowohl der Wald als auch die Immobilie Vermögen und somit Bemessungsgrundlage für die Vermögenssteuer. Sollte doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:33)

Dann ist es sowieso hinfällig, weil nicht verfassungskonform.
Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:42)

Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?

Dann willkommen im Club derjenigen die Vermögenssteuer ablehnen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:52)

Dann willkommen im Club derjenigen die Vermögenssteuer ablehnen.
Ja.
Meine Gründe habe ich dargestellt.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 17:34)

Ja.
Meine Gründe habe ich dargestellt.
Die sind auch vollkommen korrekt und nachvollziehbar. Viele denken allerdings nicht soweit.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Michael Alexander »

Es ist durchaus möglich, eine Vermögenssteuer zu erheben. Sinnvoll finde ich es allerdings nicht, weil es mit einem grossen bürokratischen Aufwand verbunden ist.

Vor allem aber müsste sich die Belastung in Grenzen halten, indem woanders ein Ausgleich geschaffen wird, etwa bei der Einkommensteuer oder der Kapitalertragsteuer. Da dies nicht geplant ist, würde die Einführung der Vermögensteuer Deutschland nur noch unattraktiver für die Wohlhabenderen machen, die eben einen grossen Anteil an den Leistungsträgern der deutschen Gesellschaft haben.

Ist der Politik klar, dass diese Leute nicht in Deutschland bleiben müssen? Auch ihre Arbeitsplätze können zu einem bestimmten Teil ins Ausland verlagert werden.

Was für viele überraschend sein dürfte, ist, dass es in der ansonsten so liberalen Schweiz eine Vermögenssteuer gibt, die sich allerdings je nach Kanton unterscheidet. Während die Freibeträge dafür gar nicht so hoch sind - einige Zehntausend Franken - sind die Sätze allerdings sehr viel niedriger als in Deutschland angedacht.

Vor allem aber muss man die Schweizer Vermögenssteuer im Kontext des gesamten Steuer- und Sozialsystems sehen. Beispielsweise zahlt man in der Schweiz keine Steuern auf Veräusserungsgewinne durch Aktien, während man in Deutschland nach Überschreiten des sehr niedrigen Freibetrages 26,375% der Kursdifferenz bezahlt. Auch ist die Einkommenssteuer in der Schweiz im Schnitt deutlich niedriger als in Deutschland, und für Wohlhabende ist auch die Krankenversicherung deutlich günstiger, weil sie nicht solidarisch, sondern als Kopfprämie organisiert ist. Der Aufbau grosser Vermögen ist deswegen (und aufgrund der viel höheren Löhne) in der Schweiz deutlich einfacher als in Deutschland, und die Vermögenssteuer ist nur ein kleiner Wermutstropfen.

Auch in den USA gibt es so etwas Ähnliches wie eine Vermögenssteuer: Die property tax. Je nach Staat kann diese ganz schön happig sein. Allerdings wird dies an anderer Stelle wieder mehr als ausgeglichen, insbesondere durch die deutlich höheren Löhne, die in den USA im Vergleich zu Deutschland (und auch der Schweiz) bezahlt werden.

Der Hauptunterschied zwischen den USA und der Schweiz auf der einen Seite und Deutschland auf der anderen Seite ist wohl, dass in jenen Ländern eine Mehrheit der Bevölkerung diese Steuern entrichtet, auch und gerade viele Angehörige der Mittelschicht. In Deutschland scheint es vor allem um ein Konzept zu gehen, den Neid der Unterschicht und unteren Mittelschicht für Wahlkampfzwecke zu nutzen. Man will wieder einmal die kleine Minderheit der Reichen als die Bösen darstellen, und die eigene Partei als Wohltäterin, die den Reichen nimmt und den Armen gibt.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von franzmannzini »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:42)

Ich halte die ganze Angelegenheit mit den zu versteuernden Sachwerten für hoch problematisch.
Es gibt sehr oft eine große Diskrepanz zwischen dem (fiktiven) Sachwert auf dem Papier und dem tatsächlichen Marktwert des bewerteten Guts.
Ein Waldbesitz kann vom Papier her zig Millionen Euro wert sein - wenn die Holzpreise und auch die Grundstückspreise für Wald am Boden sind, nützt das dem Besitzer wenig.
Und es kann nicht sein, dass man Besitzer von Sachwerten mit fiktiven Bewertungen, die nichts mit der Realität zu tun haben, in den Ruin treibt.
Was bringt es, wenn der Fiskus das ganze dann zwangsversteigern lässt und bei der Zwangsversteigerung nur ein Bruchteil der Steuerschuld eingetrieben werden kann?
Das ist so ähnlich wie bei der Bewertung meiner geerbten Briefmarkensammlung durch eine Versicherung, diese wollte den Wert der Sammlung
nach dem Wert im Michel berechnen, was aber nicht mal annähernd dem Marktwert entsprach, es wurden abstruse Versicherungsbeiträge errechnet,
die über das Jahr vielleicht dem Preis beim vollständigen Verkauf überstiegen.
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Re: Wollen die Grünen wirklich eine 2%-Vermögenssteuer?

Beitrag von Michael Alexander »

Atue001 hat geschrieben:(04 Aug 2021, 23:14)

Kurze Nachfrage in die Runde:
Wollen die Grünen tatsächlich eine Vermögenssteuer von 2%?
Wo genau wird denn der Gesinnungswandel beschrieben?
Ich habe im Wahlprogramm und ein wenig mehr hin und her gesucht - regelmäßig steht dort nur was von 1%......

Im Wahlprogramm der Grünen lautet es so auf Seite 92:


Quelle: https://cms.gruene.de/uploads/documents ... refrei.pdf

Könnte mir da jemand eine Quelle für die 2% nennen? Oder reden wir dann ab jetzt doch wieder über die 1% ab 2 Millionen Vermögen und unter Begünstigungen für Betriebsvermögen......
o0Julia0o hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:18)

Dann sind es wohhl 1% ab 2 Millionen.
Ist es möglich, die Zahl im Strangtitel zu korrigieren?

Sowohl 1% als auch 2% sind sehr hohe Sätze für eine Vermögensteuer, aber 2% halt doch noch wesentlich mehr als 1%. Im Programm der Grünen habe ich wie Atue001 1%, und nicht 2%, gelesen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

franzmannzini hat geschrieben:(05 Aug 2021, 18:39)

Das ist so ähnlich wie bei der Bewertung meiner geerbten Briefmarkensammlung durch eine Versicherung, diese wollte den Wert der Sammlung
nach dem Wert im Michel berechnen, was aber nicht mal annähernd dem Marktwert entsprach, es wurden abstruse Versicherungsbeiträge errechnet,
die über das Jahr vielleicht dem Preis beim vollständigen Verkauf überstiegen.

Ich halte überhaupt nichts von diesen fiktiven Bewertungen. Sie gaukeln eine Realität vor, die nicht vorhanden ist.
Ich habe ja in den letzten 25 Jahren so einige Waldbesitzer kennen gelernt, einige davon besitzen mehrere hundert ha. Selbst sogenannte Großgrundbesitzer wirtschaften in ihren Wäldern seit Jahrzehnten am Rande des Existenzminimums. Und das hat seine Gründe: nicht jeder Baum ist schlagreif, dazu kommt, dass der Verkauf von Holz vom Holzpreis abhängig ist. Zur Zeit sind die Preise für Bauhholz extrem hoch - nicht aber die Preise für Rohholz. Die Bewirtschaftung der Flächen kosten Geld: zum einen, weil man zur Bewertung der Bestände ausgebildete Forstwirte braucht, zum anderen, weil man für den Einschlag ausgebildete Fachkräfte und Spezialmaschinen benötigt. Das Fällen ist das eine - man muss aber auch sehen, wie man das eingeschlagene Holz aus den Flächen heraus zur Abfuhrstelle bekommt. Sowas kostet.
Und dann gibt es noch ein anderes Problem: oft führen entlang oder durch Waldgebiete öffentliche Straßen und Wege. Und dort ist man als Waldbesitzer zur Verkehrssicherung verpflichtet. Das kostet auch - und zwar richtig.
Man kann also auf dem Papier als Besitzer eines Sachguts Multimillioniär sein - und trotzdem erhebliche Schwierigkeiten haben, privat wirtschaftlich über die Runden zu kommen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:36)

Wenn ich eine Immobilie - auch als Wertanlage - besitze, muss ich sie entsprechend unterhalten. Nicht vermietet bringt sie rein gar nichts ein, sondern produziert nur eines: Kosten für den Besitzer.
Wenn eine Immobilie ein reines Investment ist, könnte man sie durchaus besteuern. Aber auch da sind dem enge Grenzen gesetzt. Auch da entstehen dem Besitzer - hier: Investor - nicht unerhebliche Kosten, für die Rücklagen zu bilden sind und die man jetzt nicht als "Vermögen" ansehen kann. Die dort lagernden Finanzmittel sind zweckgebunden.
Auf die Einnahmen ist Einkommenssteuer zu zahlen. Solange das nicht in privaten Geldanlagen landet, wird man kaum etwas machen können.
Wie gesagt: einen Sachwert allein kann man weder essen, noch kann man sich dafür etwas kaufen - es sei denn, man verkäuft ihn - oder vermietet ihn.

500 ha Wald können ein Millionenvermögen sein. Aber dazu muss man ihn erst einmal bewirtschaften. Und da muss man selber erst mal in Vorleistung gehen. Und wenn die Holzpreise im Keller sind, ist man schwuppdiwupp am Existenzminimum. Selbst als Besitzer eines Millionenvermögens. Das Millionenvermögen existiert nur auf dem Papier.
Ich bin ja bei dir, dass es deshalb eigentlich keinen Sinn macht, eine Vermögenssteuer überhaupt zu erheben, weil die Feststellung und Bewertung unterschiedlicher Vermögensgegnstände nicht (einfach) rechtssicher möglich ist.
Von daher sollte, wenn überhaupt, einer überbordenden Akkumulation von Vermögensgegenständen durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform entgegengewirkt werden (falls das rechtlich in einem sinnvollen Umfang möglich ist).
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

denkmal hat geschrieben:(06 Aug 2021, 07:32)

Ich bin ja bei dir, dass es deshalb eigentlich keinen Sinn macht, eine Vermögenssteuer überhaupt zu erheben, weil die Feststellung und Bewertung unterschiedlicher Vermögensgegnstände nicht (einfach) rechtssicher möglich ist.
Von daher sollte, wenn überhaupt, einer überbordenden Akkumulation von Vermögensgegenständen durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform entgegengewirkt werden (falls das rechtlich in einem sinnvollen Umfang möglich ist).
Wenn Du vom Opa ein Picasso geerbt hast früher 30 DM - zahl davon EINKOMMEN - weils jedes JAHR 100.000 Eu mehr Wert ist.

Ein Streifen gefällig ?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

Teeernte hat geschrieben:(06 Aug 2021, 08:05)

Wenn Du vom Opa ein Picasso geerbt hast früher 30 DM - zahl davon EINKOMMEN - weils jedes JAHR 100.000 Eu mehr Wert ist.

Ein Streifen gefällig ?
Ich sprach allerdings von einer sinnvollen Einkommenssteuerreform, nicht davon, Einkommenssteuer als Ersatzvermögenssteuer zu betrachten... :)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

denkmal hat geschrieben:(06 Aug 2021, 08:27)

Ich sprach allerdings von einer sinnvollen Einkommenssteuerreform, nicht davon, Einkommenssteuer als Ersatzvermögenssteuer zu betrachten... :)
So wird das aber nichts mit der Umverteilung !!!
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

denkmal hat geschrieben:(06 Aug 2021, 07:32)

Von daher sollte, wenn überhaupt, einer überbordenden Akkumulation von Vermögensgegenständen durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform entgegengewirkt werden (falls das rechtlich in einem sinnvollen Umfang möglich ist).
"wenn überhaupt", ist der eigentliche Punkt. Die Frage ist warum die Vermögensakkumulation überhaupt problematisch sein sollte.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Michael Alexander »

denkmal hat geschrieben:(06 Aug 2021, 07:32)

Ich bin ja bei dir, dass es deshalb eigentlich keinen Sinn macht, eine Vermögenssteuer überhaupt zu erheben, weil die Feststellung und Bewertung unterschiedlicher Vermögensgegnstände nicht (einfach) rechtssicher möglich ist.
Von daher sollte, wenn überhaupt, einer überbordenden Akkumulation von Vermögensgegenständen durch eine sinnvolle Einkommenssteuerreform entgegengewirkt werden (falls das rechtlich in einem sinnvollen Umfang möglich ist).
Wie wäre es damit, sich auf Wege zu konzentrieren, die es den Menschen in Deutschland ermöglichen würden, sozial aufzusteigen und Vermögen aufzubauen?

Die Vermögensverteilung in Deutschland ist deutlich ungleicher als in Ländern wie der Schweiz oder auch dem Vereinigten Königreich - und übrigens ähnlich ungleich wie in den so "sozialen" Staaten Schweden und Dänemark. Das Problem sind aber nicht die Wohlhabenden, sondern derjenige (grosse) Anteil der Bürger, die es nicht schaffen, relevante Vermögenswerte aufzubauen. Ungleichheit an sich ist nicht das Problem, und die Reichen sind es schon gar nicht.

Man müsste Deutschland innovativer machen, indem man die Kinder technologiefreundlicher erzieht, die Bedenkenträger und Bürokraten in die Schranken verweist, und somit Unternehmensgründungen ermöglicht. Wer sind denn die Superreichen im (ungleichen, aber wohlhabenden) Amerika, wer in Deutschland? Wer sich das anschaut, wird sehen, dass die Mobilität in Amerika, wo Google, Amazon & Co. viele junge, innovative Leute zu Milliardären gemacht haben, viel grösser ist als in Deutschland, wo altes Geld dominiert, wenn es um Vermögen geht.

Des weiteren müsste man die Steuern und Sozialabgaben senken, insbesondere, was die Akkumulation von Vermögen angeht. Der Freibetrag auf die Kapitalertragsteuer - 801 Euro pro Jahr - ist lächerlich; der Satz (25% Abgeltungsteuer + 5.5% Solidaritätszuschlag) unter diesen Umständen viel zu hoch. Bei Kryptowährungen geht es genauso weiter, weil es nun den Deutschen quasi verunmöglicht wird, "Zinsen" auf ihre Münzen zu bekommen, ohne schwere steuerliche Nachteile zu riskieren.

Der Sozialstaat müsste rückgebaut werden, um Raum für Steuersenkungen zu haben und den Abstand zwischen unteren Lohngruppen und Transferleistungsempfängern zu erhöhen. Dies würde Kräfte freisetzen und die Leute motivieren, mehr zu arbeiten und Vermögen aufzubauen.

Ich fürchte aber, dass die Pläne der Grünen in die entgegengesetzte Richtung gehen: Mehr Staat, mehr Gleichheit durch Bestrafung der Fleissigen und Belohnung der Faulen und Einführung von Quoten (Warum sind bei deiner kleinen, neu gegründeten Firma nur Männer im Vorstand? Hast du überhaupt schon eine Frauenbeauftragte eingestellt?), mehr Technologiefeindlichkeit (Gentechnik? Pfui!), mehr Bedenkenträgertum (Ist denn bei deinem Internet-Startup der Datenschutz überhaupt gewährleistet?), mehr Bürokratie (Ist dein neu gegründetes Unternehmen überhaupt klimafreundlich? Gibt es Transgender-Toiletten im Büro?).
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von denkmal »

Teeernte hat geschrieben:(06 Aug 2021, 08:30)

So wird das aber nichts mit der Umverteilung !!!
Gut so. Ich erziele mein Einkommmen durch meine eigene Arbeit. :cool:
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Teeernte »

denkmal hat geschrieben:(06 Aug 2021, 09:02)

Gut so. Ich erziele mein Einkommmen durch meine eigene Arbeit. :cool:
Wähler werden nur noch durch "Versprechungen" von REICHTUM ohne Arbeit generiert.

Da muss dann die GANZE Partei dahinterstehen.... Vermögens (s) TEUER...

In 50 Jahren hat man (Linear) alles verfressen. Mit Grundstückspreisverteuerung...und Inflation gehts schneller.

Die kleine Öko Landwirtschaft - mit 40 Ha, 100 Kühen...Immobilien und Rücklagen ....2 neuen Treckern... je ein TESLA für die Mitarbeiter ... :D :D :D

Der "arme" Mann ist nun SUPER REICH....
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Aug 2021, 15:38)

Trotzdem ist sowohl der Wald als auch die Immobilie Vermögen und somit Bemessungsgrundlage für die Vermögenssteuer. Sollte doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen sein.
Nicht wenn unterschieden wird zwischen
* Produktionsmittel, eingesetzt zum Gebrauch für der Allgemeinheit
Weder die vermietete Immobilie noch der Wald gehören damit zur Bemessungsgrundlage der Vermögensteuer.
* privat genutzt
Alles, was nicht Produktionsmittel ist, wird als privates Vermögen gewertet.

Steuerplicht:
Kapitalgesllschaften als juritische Personen werden als Wirtschaftssubjekte steuerlich wie natürliche Personen behandelt.
Damit zahlen Kapitalgesellschaften auf Gewinnabschöpfungen Steuern in Höhe der Einkommensteuer.
Bleiben Erträge aus Produktionsmittel (Kapital) zweckgebunden als Kapital oder Rücklagen an die Produktionseinheit gebunden, bleiben sie steuerfrei.

Beispiel:
Eigentum am privaten Haus = Privatvermögen
Eigentum an Mietwohnungen = Produktionsmittel
Entnahmen von Mieten = Einkommen

Überschuss Buchwert zu Marktwert = bei Verkauf Einkommen

Einkommensteuer steigt ab Existenzminimum linear.
Übersteigen Einkommen 120.00,00 €, wird der 120.000 € übersteigende Betragerden zwischen 50 und 90% versteuert.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

lemonitor hat geschrieben:(06 Aug 2021, 12:47)

Nicht wenn unterschieden wird zwischen
* Produktionsmittel, eingesetzt zum Gebrauch für der Allgemeinheit
Weder die vermietete Immobilie noch der Wald gehören damit zur Bemessungsgrundlage der Vermögensteuer.
* privat genutzt
Alles, was nicht Produktionsmittel ist, wird als privates Vermögen gewertet.

Steuerplicht:
Kapitalgesllschaften als juritische Personen werden als Wirtschaftssubjekte steuerlich wie natürliche Personen behandelt.
Damit zahlen Kapitalgesellschaften auf Gewinnabschöpfungen Steuern in Höhe der Einkommensteuer.
Bleiben Erträge aus Produktionsmittel (Kapital) zweckgebunden als Kapital oder Rücklagen an die Produktionseinheit gebunden, bleiben sie steuerfrei.

Beispiel:
Eigentum am privaten Haus = Privatvermögen
Eigentum an Mietwohnungen = Produktionsmittel
Entnahmen von Mieten = Einkommen

Überschuss Buchwert zu Marktwert = bei Verkauf Einkommen

Einkommensteuer steigt ab Existenzminimum linear.
Übersteigen Einkommen 120.00,00 €, wird der 120.000 € übersteigende Betragerden zwischen 50 und 90% versteuert.

Vielleicht solltest du erst mal den Unterschied zwischen Einkommen und Vermögen verstehen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von o0Julia0o »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Aug 2021, 14:40)
die allermeisten Immobilienbesitzer können sich entspannt zurücklehnen.
Betroffen wären nach meiner Lesart nur "ruhende" Vermögen, bei denen sich das Geld quasi von selbst vermehrt, wo also nur Geld abgeholt wird.
Woraus erkennst du das?

Gold ist ein Sachwert. Gold zählt also nicht zum Vermögen?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

o0Julia0o hat geschrieben:(06 Aug 2021, 13:12)

Woraus erkennst du das?

Gold ist ein Sachwert. Gold zählt also nicht zum Vermögen?
Gold ist keine Währung. Von einem Goldbarren allein kann man sich nichts kaufen. Man muss ihn dafür verkaufen. Das dabei erzielte Einkommen ist zu besteuern.
Gold kann übrigens auch im Wert verlieren - und zwar mehr als deutlich. Je nach Marktsituation kann man beim Verkauf große Verluste machen.
Es ist sehr schwierig, Sachwerte finanziell zu bewerten. Es sind fiktive Werte, die mit der Realität mit der Realität manchmal überhaupt nicht konform gehen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Aug 2021, 13:23)

Es ist sehr schwierig, Sachwerte finanziell zu bewerten. Es sind fiktive Werte, die mit der Realität mit der Realität manchmal überhaupt nicht konform gehen.
Wieso soll das schwierig sein?
Sachwerte haben eine Beschaffungswert, der nachgewiesen werden kann. Der Beschaffungswert ist zu Grunde zu legen.
Sollte der Nachweis des Beschaffungswertes nicht möglich sein oder verweigert werden, wird der Zeitwert angesetzt und in einer Inventarliste (für zukünftige nachweise) erfasst.

Ist- in dem Beispiel ein Goldbarren- in privatem Besitz, dann zählt er zum Vermögen. Wir der Goldbarre verkauft, dann ist der Überschuss zwischen Ausgaben und Einnahmen
entweder Verlust oder Gewinn. Beides kann bei der Einkommensteuer berücksichtigt werden.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von sünnerklaas »

lemonitor hat geschrieben:(06 Aug 2021, 14:32)

Wir der Goldbarre verkauft, dann ist der Überschuss zwischen Ausgaben und Einnahmen
entweder Verlust oder Gewinn.
Genau das kann und sollte nur besteuert werden.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von o0Julia0o »

lemonitor hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=5045025#p5045025]
Ist- in dem Beispiel ein Goldbarren- in privatem Besitz, dann zählt er zum Vermögen. Wir der Goldbarre verkauft, dann ist der Überschuss zwischen Ausgaben und Einnahmen
entweder Verlust oder Gewinn. Beides kann bei der Einkommensteuer berücksichtigt werden.
Sachwerte zählen doch nicht zu Vermögen.

"Betroffen wären nach meiner Lesart nur "ruhende" Vermögen, bei denen sich das Geld quasi von selbst vermehrt"
Wo finde ich das im Wahlproramm oder sonstwo?

OT: Habe Moderator wegen der 1% angeschrieben
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3x schwarzer Kater
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

o0Julia0o hat geschrieben:(06 Aug 2021, 17:03)

Sachwerte zählen doch nicht zu Vermögen.
natürlich gehören Sachwerte (Immobillien, Kunstwerke, Oldtimer, alter Whisky, Gold, Schmuck uswusf) zum Vermögen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(06 Aug 2021, 12:47)


Steuerplicht:
Kapitalgesllschaften als juritische Personen werden als Wirtschaftssubjekte steuerlich wie natürliche Personen behandelt.
Damit zahlen Kapitalgesellschaften auf Gewinnabschöpfungen Steuern in Höhe der Einkommensteuer.
B t.
Kapitalgesellschaften zahlen Körpserschafssteuer, Gewerbesteuer und Soli.
und dann bei der Ausschüttung der bereits versteuernden Gewinne zahlen die Aktionäre Abgeltungssteuer und Soli

Ergibt in der Summe insgesamt dann zwischen 45% und 53% Steuern...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(06 Aug 2021, 14:32)

Sollte der Nachweis des Beschaffungswertes nicht möglich sein oder verweigert werden, wird der Zeitwert angesetzt u .

soso

wo gibt es denn diese "Zeitwerte"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:23)

Die Allgemeinwohlverpflichtung des Vermögens ist derart lasch, dass es selbst in einem
der reichsten Länder dieser Erde zu sozialen Schieflagen kommen konnte, die auf Lange Sicht den sozialen Frieden gefährden.

Primär ist Kapital (als in Produktionseinheiten investiertes Geld) notwendig zum erzeugen von Gütern und Dienstleistungen, wenn die
Allgmeinheit oder Teile davon der Ansicht sind, einen Zuwachs an Wohlergehen beim Konsum der erzeugten Güter und Dienstleistungen
zu haben. Solange also Vermögen dem Wohle der Allgemeinheit dient soll das Vermögen als Kapital frei von Vermögenstteuer sein.
Damit ist auch die Frage der Besteuerung von vererbbarem Kapital vom Tisch: Solange Geld als Pruduktivvermögen investiert bleibt,
solange fallen weder Erbschafts- noch Vermögensteuer an.


Privates Vermögen von 2 Millionen (egal wie sich das Zusammensetzt) reicht aus, um absolut sorgenfrei leben zu können. Wer jedoch
darüber hinaus privat Vermögen anhäuft, tut das nicht zum Wohle der Allgemeinheit - und erst recht nicht in deren Namen. Damit ist
eine Abgabe von 2% auf privates Vermögen de facto nichts anderes als eine andere Form der Einkommensteuer.
Gemäß deiner Definition sind somit Aktienvermögen in Mrd-Höhe ( = Produktivvermögen) von der Vermögensteuer auszuschließen.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:09)

Was ist dagegen grundsätzlich einzuwenden? Z.B. in der Pandemie hat die Allgemeinheit durch Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld doch private Vermögen mit hohem finanziellen Aufwand geschützt.

Welche "Vermögen" wurden denn durch die Leistungen der Arbeitslosenversicherung geschützt?
Die der Arbeitnehmer in Kurzarbeit?
Abgesehen von der Illusion mancher Diskussionsteilnehmer, dass es gar keine Kosten gegeben hat... :D
300 Mrd zusätzliche Staatschulden über Anleihen zu Null Zinsen sind keine "Kosten" und tauchen daher auch in keinem Bundeshaushalt als Ausgaben auf....
Verstehst du nicht, wissen wir ja...
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Realist2014 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 18:18)

Gemäß deiner Definition sind somit Aktienvermögen in Mrd-Höhe ( = Produktivvermögen) von der Vermögensteuer auszuschließen.
Ja. Es kann nicht sein, dass die betriebliche Substanz von Produktionseinheiten gefährdet wird.
Solange Vermögen als Produktionsmittel eingesetzt ist bleibt das Vermögen steuerfrei.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Realist2014 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 17:35)

Kapitalgesellschaften zahlen Körpserschafssteuer, Gewerbesteuer und Soli.
und dann bei der Ausschüttung der bereits versteuernden Gewinne zahlen die Aktionäre Abgeltungssteuer und Soli

Ergibt in der Summe insgesamt dann zwischen 45% und 53% Steuern...
Oder halt wieder Anrechnungsverfahren ;)
Ist eh der sauberste Weg.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 18:25)

Welche "Vermögen" wurden denn durch die Leistungen der Arbeitslosenversicherung geschützt?
Die der Arbeitnehmer in Kurzarbeit?

300 Mrd zusätzliche Staatschulden über Anleihen zu Null Zinsen sind keine "Kosten" und tauchen daher auch in keinem Bundeshaushalt als Ausgaben auf....
Verstehst du nicht, wissen wir ja...
Ja, klar, 300 Milliarden Euro (ist das die aktuelle Zahl? Ich zweifele daran noch) sind natürlich keine "Kosten". Und das taucht natürllich auch in keinem Bundeshaushalt auf. Der Staat kann natürlich ganz selbstverständlich und ganz unbemerkt Schulden machen, die nie zurückgezahlt werden müssen. Du hast ja so recht. Die 300 Milliarden, von denen Du schreibst, gibt es also im Grunde überhaupt nicht. Von 300 Milliarden zu schwadronieren und diese Summe dann nicht "Kosten" nennen zu wollen, ist schon sehr "eigenwillig"!

Ähnlich "eigenwillig" ist es, das Kurzarbeitergeld auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung reduzieren zu wollen. Aber Du bist ja so ein unantastbarer Wirtschaftsexperte. :D
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Skull »

o0Julia0o hat geschrieben:(06 Aug 2021, 17:03)

OT: Habe Moderator wegen der 1% angeschrieben
Der Strangtitel wurde soeben geändert.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(06 Aug 2021, 20:04)

Ja, klar, 300 Milliarden Euro (ist das die aktuelle Zahl? Ich zweifele daran noch) sind natürlich keine "Kosten". Und das taucht natürllich auch in keinem Bundeshaushalt auf. Der Staat kann natürlich ganz selbstverständlich und ganz unbemerkt Schulden machen, die nie zurückgezahlt werden müssen. Du hast ja so recht. Die 300 Milliarden, von denen Du schreibst, gibt es also im Grunde überhaupt nicht. Von 300 Milliarden zu schwadronieren und diese Summe dann nicht "Kosten" nennen zu wollen, ist schon sehr "eigenwillig"!
Ich wiederhole meine Frage:
Wo sind diese "Kosten" für die 300 Mrd Zusatzstaatsschulden mittels Anleihen von 30 Jahren Laufzeit und Null Zinsen zu "sehen"? ( in den nächsten 30 Jahren)
Bis jetzt hast du diese Frage nicht beantworten können...
Ähnlich "eigenwillig" ist es, das Kurzarbeitergeld auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung reduzieren zu wollen.
Das ist eine Leistung der Arbeitslosenversicherung, für die AN und AG ja Beiträge bezahlen.
Aber DU kannst sicher das Gegenteil belegen.....
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Aug 2021, 11:30)

Ich wiederhole meine Frage:
Wo sind diese "Kosten" für die 300 Mrd Zusatzstaatsschulden mittels Anleihen von 30 Jahren Laufzeit und Null Zinsen zu "sehen"? ( in den nächsten 30 Jahren)
Bis jetzt hast du diese Frage nicht beantworten können...
Die Frage ist schon durch Deinen eigenen Beitrag beantwortet. Es geht um 300 Milliarden Euro, die zusätzlich ausgegeben wurden und irgendwie zurückgezahlt werden müssen. "Kosten" bestehen nicht allein aus Zinsen, sondern auch aus dem Kreditvolumen selbst. Deine Auffassung, dass man nicht von "Kosten" reden könne, wenn jemand seine Ausgaben auf Pump finanziert, ist ja rührend, hat aber nichts mit der Realität zu tun.

Du bist mit Sicherheit der einzige Mensch in diesem Land, der die Illusion zu verbreiten versucht, dass die Pandemie nichts "gekostet" hat. Aus Wirtschafts- und Finanzministerium hört man da ganz andere Töne. In dieser Frage ist es aber müßíg, mit Dir zu streiten. Ich verlasse mich an der Stelle lieber auf die Expertise der Fachleute in unserem Regierungsapparat. Die gehen von exorbitanten volkswirtschaftlichen Kosten aus. Mit 300 Milliarden ist es da bei weitem nicht getan.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(08 Aug 2021, 12:21)
Die Frage ist schon durch Deinen eigenen Beitrag beantwortet. Es geht um 300 Milliarden Euro, die zusätzlich ausgegeben wurden und irgendwie zurückgezahlt werden müssen.
Ja, in 30 Jahren....
"Kosten" bestehen nicht allein aus Zinsen, sondern auch aus dem Kreditvolumen selbst.
BWL , VWL und staatliche Haushalte sind nicht deine Thema....
Deine obige unsinnige Aussage kannst du ja mal mit einer seriösen Quelle belegen....( Definition von Kosten...)
Kosten und Tilgung ist nicht das Gleiche....
Du bist mit Sicherheit der einzige Mensch in diesem Land, der die Illusion zu verbreiten versucht, dass die Pandemie nichts "gekostet" hat.
Sie hat staatliche Ausgaben gefordert, die über zusätzliche Staaatsanleihen zu Null Zinsen finanziert werden...
Aus Wirtschafts- und Finanzministerium hört man da ganz andere Töne. I n.
Nö, siehe oben.
Es bedeutet einen Erhöhung der Staatsverschuldung.....
Nun wollen "linkslastige" diese Staatsverschuldung dadurch senken, dass den "Vermögenden" in die Tasche gegriffen wird- wie eben die Grünen.
Du scheinst das auch zu wollen....
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Aug 2021, 12:34)

Ja, in 30 Jahren....
Es wird jetzt langsam ermüdend. Wenn ein Staat 300 Milliarden Euro ausgibt (was eine "vorsichtige" Schätzung ist), dann handelt es sich um 300 Milliarden Euro an Ausgaben und folglich um 300 Milliarden an Kosten. In welchem Zeitraum dieses auf Pump aufgenommene Geld zurückgezahlt werden muss, ist VÖLLIG UNERHEBLICH! Es gibt immer noch diese 300 Milliarden (vorsichtig! geschätzt), die ausgegeben wurden und zurückgezahlt werden müssen.
BWL , VWL und staatliche Haushalte sind nicht deine Thema....
Deine obige unsinnige Aussage kannst du ja mal mit einer seriösen Quelle belegen....( Definition von Kosten...)
Kosten und Tilgung ist nicht das Gleiche....
Ja, schon klar, Du gefällst Dir in der Rolle des angeblichen Experten. Aber hier hast Du eine Definition, die Du mit geringer Mühe auch selbst hättest finden können:

Kosten sind "finanzielle Ausgaben, die für die Ausführung einer Arbeit o. Ä. entstehen".
Also zum Beispiel die 300 Milliarden, von denen Du geschrieben hast. Das waren finanzielle Ausgaben, die tatsächlich entstanden sind. Wie die zurückgezahlt werden oder wie die zu verzinsen sind, ist nebensächlich. Entscheidend ist allein, dass es diese Ausgaben gab.

Diese Definition taucht ganz oben auf, wenn man bei Google den Begriff "Kosten" eingibt. Wenn Du es noch genauer wissen möchtest, kannst Du das Gabler-Wirtschaftslexikon zu Rate ziehen. Bittesehr:

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/de ... sten-39327

Da findest Du das Wissen von Experten, zu denen Du offensichtlich nicht gehörst.
Es bedeutet einen Erhöhung der Staatsverschuldung.....
Nun wollen "linkslastige" diese Staatsverschuldung dadurch senken, dass den "Vermögenden" in die Tasche gegriffen wird- wie eben die Grünen.
Du scheinst das auch zu wollen....
Das ist doch jetzt wieder eine völlig andere Diskussionsebene. Du bestreitest doch, dass überhaupt Kosten entstanden sind. Wie sollen dann irgendwelche "Linkslastigen" auf die Idee kommen, die gar nicht entstandenen Kosten irgendwie decken zu müssen???

Nur für Dich: Die Staatsverschuldung ist gestiegen, weil es zusätzliche und unerwartete Kosten gegeben hat.

Und noch ein kleiner Hinweis: 67 Prozent der Menschen in Deutschland befürworten es einer Meinungsumfrage zufolge, dass Besserverdienende mehr Steuern zahlen sollten. Sind das alles links-grün angehauchte Leute? Ich wusste bislang nicht, dass Linke und Grüne in Deutschland über eine Zwei-Drittel-Mehrheit verfügen. Damit könnte man ja sogar die Verfassung in fast beliebiger Weise verändern.

Komm einfach mal runter von Deinem hohen wirtschaftsliberalen Ross. Um mal Dich zu zitieren: Die von Dir präferierte Lösung, Sozialleistungen zu senken um die Pandemie-Kosten zu tragen, wird es in diesem Land nie geben. Auch nicht unter einer CDU-Regierung.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(08 Aug 2021, 13:25)

Es wird jetzt langsam ermüdend. Wenn ein Staat 300 Milliarden Euro ausgibt (was eine "vorsichtige" Schätzung ist), dann handelt es sich um 300 Milliarden Euro an Ausgaben und folglich um 300 Milliarden an Kosten. In welchem Zeitraum dieses auf Pump aufgenommene Geld zurückgezahlt werden muss, ist VÖLLIG UNERHEBLICH!
Nein, wenn es sich um 30jährige Anleihen zu Null Zinsen handelt, sind diese keinerlei "Balastung"in den nächsten 30 Jahren...
Kosten sind "finanzielle Ausgaben, die für die Ausführung einer Arbeit o. Ä. entstehen".
Also zum Beispiel die 300 Milliarden, von denen Du geschrieben hast. Das waren finanzielle Ausgaben, die tatsächlich entstanden sind. Wie die zurückgezahlt werden oder wie die zu verzinsen sind, ist nebensächlich. Entscheidend ist allein, dass es diese Ausgaben gab.
Ja, nur muss deswegen heute niemand duerch zusätzliche Steuern belastet werden, wenn sie durch 30jährige Null-Zins Anleihen finanziert werden...
Diese Definition taucht ganz oben auf, wenn man bei Google den Begriff "Kosten" eingibt. Wenn Du es noch genauer wissen möchtest, kannst Du das Gabler-Wirtschaftslexikon zu Rate ziehen. Bittesehr:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/de ... sten-39327
Da findest Du das Wissen von Experten, zu denen Du offensichtlich nicht gehörst.
Gabler steht für BWL Definitionen.
Im Bundeshaushalt spielt das keine Rolle.
Das ist doch jetzt wieder eine völlig andere Diskussionsebene. Du bestreitest doch, dass überhaupt Kosten entstanden sind.
Es gibt keine "Kosten", die irgendjemand jetzt odewr in der nahen Zukunft "zahlen müsste" über zusätztliche Steuern oder "Lastenausgleiche"...
Nur für Dich: Die Staatsverschuldung ist gestiegen, weil es zusätzliche und unerwartete Kosten gegeben hat.
Es hat zusätzliche Ausgaben für den Bundeshaushalt gegeben- finanziert über Anleihen....
Und noch ein kleiner Hinweis: 67 Prozent der Menschen in Deutschland befürworten es einer Meinungsumfrage zufolge, dass Besserverdienende mehr Steuern zahlen sollten.
Klar- alle diejenigen, die meinen davon dann nicht betroffen zu sein....
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Kohlhaas »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Aug 2021, 13:33)

Nein, wenn es sich um 30jährige Anleihen zu Null Zinsen handelt, sind diese keinerlei "Balastung"in den nächsten 30 Jahren...

Ja, nur muss deswegen heute niemand duerch zusätzliche Steuern belastet werden, wenn sie durch 30jährige Null-Zins Anleihen finanziert werden...

Gabler steht für BWL Definitionen.
Im Bundeshaushalt spielt das keine Rolle.

Es gibt keine "Kosten", die irgendjemand jetzt odewr in der nahen Zukunft "zahlen müsste" über zusätztliche Steuern oder "Lastenausgleiche"...

Es hat zusätzliche Ausgaben für den Bundeshaushalt gegeben- finanziert über Anleihen....

Klar- alle diejenigen, die meinen davon dann nicht betroffen zu sein....
Ach, jetzt hör doch endlich mal auf zu schwafeln. Du hast eine Definition von "Kosten" verlangt. Ich habe sie Dir geliefert. Was kann ich dafür, dass sie Deinem angeblichen wirtschaftlichen Sachverstand widerspricht?

Kosten sind nunmal schlicht Ausgaben, die getätigt werden müssen. Deine Fixierung auf Zinsen kannst Du Dir schenken und weiterhin in der Überzeugung schwelgen, dass man gar keine Ausgaben hat, wenn man Kredite durch die Aufnahme immer neuer Kredite abbezahlt. Jeder anständig wirtschaftende Mensch weiß, dass man einen aufgenommenen Kredit auch irgendwie zurückzahlen muss. Und da sieht man dann, was Kosten sind.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Es gibt auch Kosten die als uneinbringliche Forderung ausgebucht werden (müssen). Den Vorgang nennt man "Schuldentilgung durch Gläubigerverzicht".
Meistens tritt der Vorgang der "Schuldentilgung durch Gläubigerverzicht" ein wenn Gläubiger zu sehr drängen.
Zur "Bankenrettung" konnte (noch) der Steuerzahler in die Pflicht genommen werden. Grund: Sonst wären mit den Banken die Renten zusammengebrochen.
Wenn jedoch der sozialen Frieden -sprich: die Machtverhältnisse- gefährdet werden, wird der Staat Gläubiger zwingen, auf ihre Forderungen verzichten.
Forderungen am Finanzmarkt sind eh nur noch Blase (nicht durch reale Werte gedeckte Forderungen). Deshalb kommt es auf ein paar Milliarden mehr oder
weniger auch nicht mehr an.......

Ps.
Das Geschehen (Corona, Flutkatastrophe) zeigt auch auf, dass eine andere Art als die am Finanzmarkt praktizierte zum finanzieren gesellschaftlicher Notwendigkeiten möglich und denkbar ist.
Und noch etwas: Schulden ermöglichen die Sicherung der Gegenwart- und der Zukunft. Die Frage ist also die nach den Kosten den Schulden.....
und die Kosten der Schulden sind Einkommen von wem?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

lemonitor hat geschrieben:(08 Aug 2021, 15:16)

Es gibt auch Kosten die als uneinbringliche Forderung ausgebucht werden (müssen). Den Vorgang nennt man "Schuldentilgung durch Gläubigerverzicht".
Meistens tritt der Vorgang der "Schuldentilgung durch Gläubigerverzicht" ein wenn Gläubiger zu sehr drängen.
Eine "Schuldentilgung durch Gläubigerverzicht" gibt es nicht. Denn eine Schuldentilgung setzt voraus, dass die Schuld getilgt, also beglichen wird. Und das ist hier ja nicht der Fall. Verzichtet der Gläubiger auf die Rückzahlung eines Kredits wäre ein Schuldenerlass oder Schuldenschnitt.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Skull »

Guten Morgen,

ich bitte, das Thema zu beachten.

Für die Themen -> Geld, Schulden, Forderungen etc. gibt es andere existierende Stränge.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
odiug

Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(08 Aug 2021, 13:33)

Ja, nur muss deswegen heute niemand duerch zusätzliche Steuern belastet werden, wenn sie durch 30jährige Null-Zins Anleihen finanziert werden...
Um mal ein beliebtes "Argument" von dir zu recyceln: das ist verfassungswidrig und du stehst nicht mehr auf dem Boden des Grund Gesetz. :eek:
Die Schuldenbremse hat Verfassungsrang.


so kann's gehen ;)
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(09 Aug 2021, 08:53)

Um mal ein beliebtes "Argument" von dir zu recyceln: das ist verfassungswidrig und du stehst nicht mehr auf dem Boden des Grund Gesetz. :eek:
Die Schuldenbremse hat Verfassungsrang.
so kann's gehen ;)
Die Schuldenbremse hat eine Öffnungsklausel für Sondersituationen = Pandemie....
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 2% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

Kohlhaas hat geschrieben:(08 Aug 2021, 13:47)

. Deine Fixierung auf Zinsen kannst Du Dir schenken und weiterhin in der Überzeugung schwelgen, dass man gar keine Ausgaben hat, wenn man Kredite durch die Aufnahme immer neuer Kredite abbezahlt. Jeder anständig wirtschaftende Mensch weiß, dass man einen aufgenommenen Kredit auch irgendwie zurückzahlen muss. Und da sieht man dann, was Kosten sind.
Wenn zum Zeitpunkt des Endes der Laufzeit der 30 Jährigen Anleihen ( also 2051) über 300 Mrd Euro dann wieder neue Anleihen in Höhe von 300 Mrd Euro mit 30 Jahren Laufzeit zu Null Zinsen aufgenommen werden- WO tauchen dann diese von die angeführten "Kosten" oder "Ausgaben" auf, für die es eine Vermögenssteuer braucht?
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(08 Aug 2021, 15:16)



Ps.
Das Geschehen (Corona, Flutkatastrophe) zeigt auch auf, dass eine andere Art als die am Finanzmarkt praktizierte zum finanzieren gesellschaftlicher Notwendigkeiten möglich und denkbar ist.
Und noch etwas: Schulden ermöglichen die Sicherung der Gegenwart- und der Zukunft. Die Frage ist also die nach den Kosten den Schulden.....
und die Kosten der Schulden sind Einkommen von wem?
Staatsanleihen mit Null Zinsen "kosten" gar nichts.... :D
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von lemonitor »

Realist2014 hat geschrieben:(09 Aug 2021, 11:33)

Staatsanleihen mit Null Zinsen "kosten" gar nichts.... :D
schwemmen aber Geld in den Markt- und das hat Folgen.....nicht nur wegen der Inflation....sondern auch am Finanzmarkt.
Das Stichwort ist Kapitalakkumulation.

Der Ansatz, Vermögen ab 2 Millionen zu versteuern ist mer als nötig.
Diese 2 Millionen sind auch für Erbschaftssteuer ein vernünftiger Wert.
Dafür wird auf Substanzsteuer auf Kapital verzichtet. Bekanntlich ist Kapital = Produktionsmittel.
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Re: Grüne wollten Vermögenssteuer 1% auf Vermögen ab 2 Millionen - wie soll das gehen?

Beitrag von Realist2014 »

lemonitor hat geschrieben:(09 Aug 2021, 13:08)



Der Ansatz, Vermögen ab 2 Millionen zu versteuern ist mer als nötig.
Diese 2 Millionen sind auch für Erbschaftssteuer ein vernünftiger Wert.
Dafür wird auf Substanzsteuer auf Kapital verzichtet. Bekanntlich ist Kapital = Produktionsmittel.
Da du ja schon geschrieben hattest, alle Unternehmensbeteiligungen ( Aktien etc.) von der Vermögenssteuer auszunehmen, wird da nicht viel "übrig" bleiben...
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