schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Mar 2021, 14:38)
Das was Du da bei Zuse oder Gauß bechreibst, ist aber nicht Faulheit sondern Innovativität, Erneuerungsgeist. Es ist erheblich weniger anstrengend Zahlen mechanisch zu addieren als sich eine Summenformel auszudenken. Ich würde einfach mal spekulieren, dass man mit physiologischen Methoden regelrecht einen höheren Stoffwechselumsatz im Gehirn messen könnte für die Summenformelfindung als für die Zahlenaddierung.
Ja, da stimme ich Dir absolut zu. Zuse und Gauß waren innovativ. Aber die Triebfeder war die "Faulheit". Ich hoffe, dass nach den wiederholten Ausführungen deutlich wurde, dass ich diese Menschen nicht als stinkend faul oder ähnliches bezeichne oder ansehe, sondern es hier um eine Zuspitzung eines Sachverhaltes geht. Wenn man nicht den Willen, oder besser gesagt Unwillen hätte, bestimmte Arbeit zu verrichten, dann gebe es auch keinen Anreiz innovativ und erneuernd zu sein. Wenn alle sagen (und man sich daran hält), mache es so, wie wir alle das immer gemacht haben, dann gibt es keine Innovation. Einem Zuse hätte man sagen können, Du bist doch nur zu faul zu rechnen. Und das stimmt ja auch. Informatiker rechnen nur ungerne selber.
schokoschendrezki hat geschrieben:Für das Prinzip "Faulheit" heute im 21. Jahrhundert gibt es etliche dystopische Ausmalungen in Film und Literatur. Menschen, die in einer Art Babyschale liegen, TV-Serien schauen und einen vorverdauten Speisebrei eingeflößt bekommen.
Ja, eine Dystopie. Ich fände es schade, wenn man nur noch diese Assoziation hätte, wenn man von Faulheit spricht. Deshalb versuche ich ja, einen
Teil des schlechten Images der Faulheit umzukehren.
schokoschendrezki hat geschrieben:Ich sehe mich ganz und gar nicht als irgendwie moralisch höher stehenden Menschen an. Im Gegenteil. Ich bin in vielerlei Hinsich ein ziemlich verdorberner Bursche. Aber mit der Faulheit und Bequemtlichkeit hab' ich wirklich nix im Sinn. Ich würde niemals im Leben zum Beispiel in einem Swimming Pool baden gehen. Selbst wenns Zweiundvierzig Grad an der Luft hat, willl ich unter allen Umständen mit dem Rad (und natürlich nicht mit dem Auto) an einen echten See fahren.
Hmm, jetzt verstehe ich nicht so ganz, was am schwimmen fauler ist als am Rad fahren.
schokoschendrezki hat geschrieben:Ich setze mich, wenn ich die Wahl habe, niemals auf einen Stuhl oder eine Bank oder Couch mit Lehne oder gar Polster. Sondern immer auf einen möglichst harten Hocker ohne Lehne. Aufrecht und grade. Ich hab wahrscheinlich auch eine der letzten Neufahrzeuge bekommen, die weder Servolenkung noch Zentralverriegelung noch irgendwelche digitalen Smartheiten haben. Ich habe Spaß an der Mühe und am Widerstand. So seltsam es klingen mag. Ganz ehrlich. Ich blühe auch regelrecht auf bei groben Arbeiten wie Feldsteine wegräumen oder einen Graben buddeln.
Dein gutes Recht, das so zu wollen und das so umzusetzen. Ohne Dir aber zu nahe treten zu wollen, denke ich mal, dass Du nicht viele Innovationen vorantreiben wirst, die Erleichterungen für Dich und andere Menschen bringen werden. Weil es für Dich da keinen Anreiz gibt, wenn Du schon mit dem Hocker ohne Lehne oder Auto ohne Servo zufrieden bist.