Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

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PeterK
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von PeterK »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Mar 2020, 18:56)
wenn der Geiz der Kunden verschwindet, dann steigen auch die Löhne....
Mal abgesehen davon, dass ich das - so pauschal behauptet - für eine steile These halte, hat @odiug wohl recht, wenn er feststellt, dass Du das Thema eher durch eine BWLer-Brille betrachtest (was ja Dein gutes Recht ist).

Ich meinte eher, dass man trotz aller kleinkrämerischen Kostenminimierung auch an "Ausfallsicherheit" (aka "Backups") denken sollte.
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Realist2014
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Realist2014 »

PeterK hat geschrieben:(22 Mar 2020, 19:42)

Mal abgesehen davon, dass ich das - so pauschal behauptet - für eine steile These halte, hat @odiug wohl recht, wenn er feststellt, dass Du das Thema eher durch eine BWLer-Brille betrachtest (was ja Dein gutes Recht ist).

ich betrachte alles


Ich meinte eher, dass man trotz aller kleinkrämerischen Kostenminimierung auch an "Ausfallsicherheit" (aka "Backups") denken sollte.
sicher

solange der GEwinn bleibt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
odiug

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Mar 2020, 19:27)

das ist aus der gleichen "Kategorie" wie deine "Aufstände" , wenn die Grundsicherung nicht angehoben wird......

kompletter Nonsens
Hier mal zum Thema "Nonsens" : https://www.bbc.com/news/business-51814481
Italien hat bereits die Kreditzahlungen für private Haushalte und Unternehmen seit Mitte März suspendiert und in den USA wird das gerade ernsthaft diskutiert.
Also so weit sind meine Vorschläge von dem, was da noch auf uns zukommt, nicht ...
Was ich nun vorschlage ist, dass derartige Maßnahmen von der EZB abgefedert werden, damit eben die Banken und Gläubiger nicht alleine auf den Verlusten sitzen bleiben.
Ein europaweites Kurzarbeitergeld, finanziert durch die Notenpresse, würde die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft auch sozial abfedern.
Es handelt sich um zeitlich begrenzte Notmaßnahmen ... wir reden hier von Wochen, maximal zwei drei Monaten ... das sollte machbar sein um die wirtschaftlichen Schäden so weit wie möglich einzudämmen.
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Orbiter1
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Orbiter1 »

odiug hat geschrieben:(23 Mar 2020, 13:33)

Hier mal zum Thema "Nonsens" : https://www.bbc.com/news/business-51814481
Italien hat bereits die Kreditzahlungen für private Haushalte und Unternehmen seit Mitte März suspendiert und in den USA wird das gerade ernsthaft diskutiert.
Und wer rettet dann die italienischen Banken die diese Kredite die nun nicht mehr bedient werden zur Verfügung gestellt hat? Wer glaubt dass es nach solchen Aktionen noch zu einer europäischen Bankenunion kommt glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Also so weit sind meine Vorschläge von dem, was da noch auf uns zukommt, nicht ...
Was ich nun vorschlage ist, dass derartige Maßnahmen von der EZB abgefedert werden, damit eben die Banken und Gläubiger nicht alleine auf den Verlusten sitzen bleiben.
Keine Ahnung warum sie keinen Bock darauf haben sich mit den Fakten zu beschäftigen. Mit den Aufgaben der EZB und deren Grenzen, wie dort Entscheidungen fallen, wer bei Schieflagen haftet oder worauf man sich in der Eurozone nach der Finanzkrise nach jahrelangen Verhandlungen geeinigt hat wie Pleitebanken abzuwickeln sind.
Ein europaweites Kurzarbeitergeld, finanziert durch die Notenpresse, würde die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft auch sozial abfedern.
Es handelt sich um zeitlich begrenzte Notmaßnahmen ... wir reden hier von Wochen, maximal zwei drei Monaten ... das sollte machbar sein um die wirtschaftlichen Schäden so weit wie möglich einzudämmen.
Macht es ihnen eigentlich Spaß sich so vollkommen realitätsfremde Hirngespinstrettungsaktionen auszudenken? Vorstellbar sind am ehesten noch irgendwelche Rettungsschirme (Hilfskredite) über den ESM. Selbstverständlich nur unter strengen Auflagen und der Haushalt muss während dieser Zeit vom ESM geprüft und genehmigt werden. Vorstellbar ist auch dass man die zulässige Neuverschuldung temporär von 3% auf beispielsweise 5% erhöht, aber nicht auf 10 oder 20%. In diese Richtung geht es wohl in den USA, wenn die so weitermachen wie in den vergangenen Tagen.
odiug

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Orbiter1 hat geschrieben:(23 Mar 2020, 16:18)

Und wer rettet dann die italienischen Banken die diese Kredite die nun nicht mehr bedient werden zur Verfügung gestellt hat? Wer glaubt dass es nach solchen Aktionen noch zu einer europäischen Bankenunion kommt glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Keine Ahnung warum sie keinen Bock darauf haben sich mit den Fakten zu beschäftigen. Mit den Aufgaben der EZB und deren Grenzen, wie dort Entscheidungen fallen, wer bei Schieflagen haftet oder worauf man sich in der Eurozone nach der Finanzkrise nach jahrelangen Verhandlungen geeinigt hat wie Pleitebanken abzuwickeln sind.
Macht es ihnen eigentlich Spaß sich so vollkommen realitätsfremde Hirngespinstrettungsaktionen auszudenken? Vorstellbar sind am ehesten noch irgendwelche Rettungsschirme (Hilfskredite) über den ESM. Selbstverständlich nur unter strengen Auflagen und der Haushalt muss während dieser Zeit vom ESM geprüft und genehmigt werden. Vorstellbar ist auch dass man die zulässige Neuverschuldung temporär von 3% auf beispielsweise 5% erhöht, aber nicht auf 10 oder 20%. In diese Richtung geht es wohl in den USA, wenn die so weitermachen wie in den vergangenen Tagen.
Aha ... warum glauben hier so viele, dass der Vorwurf an den anderen, sich nicht mit Fakten zu beschäftigen oder Hirngespinsten zu erliegen, auch nur irgend ein Argument für irgendwas sei :?:
Also wenn hier sich jemand den Fakten verweigert, dann doch der, der nicht wahrnehmen will, dass diese Krise sämtliche Regeln bricht.
Das Festhalten an den Regeln, die erstellt wurden um in normalen Zeiten einen Rahmen zu erstellen, ist jetzt, wo ein Virus den Rahmen bricht ein Zeichen von Ignoranz gegenüber der Realität und nicht andersherum.
Die Regeln der Neuverschuldung unter dem Maastrichtabkommen sind eh schon obsolet ... da muss ich mir gar nix vorstellen, dem ist bereits so.
Und wir müssen aus unsrem üblichen, bürokratischen Trott ausbrechen, wenn wir diese Krise meistern wollen.
Was uns in die Scheisse geritten hat, ist genau diese Denke, ... ach das wird schon nicht so schlimm, das geht vorüber, alles halb so wild, jetzt machen wir mal einfach weiter so :rolleyes:
Neeee ... es gilt jetzt mit drastischen Mittel einzugreifen.
Ob da meine Vorschläge die besten sind, will ich gar nicht behaupten ... nur müssen wir über den Tellerrand des "normalen" endlich hinausschauen.
Denn es ist rein gar nix mehr normal zur Zeit.
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Orbiter1
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Orbiter1 »

Orbiter1 hat geschrieben:(23 Mar 2020, 16:18)

Vorstellbar sind am ehesten noch irgendwelche Rettungsschirme (Hilfskredite) über den ESM. Selbstverständlich nur unter strengen Auflagen und der Haushalt muss während dieser Zeit vom ESM geprüft und genehmigt werden. Vorstellbar ist auch dass man die zulässige Neuverschuldung temporär von 3% auf beispielsweise 5% erhöht, aber nicht auf 10 oder 20%. In diese Richtung geht es wohl in den USA, wenn die so weitermachen wie in den vergangenen Tagen.
Es läuft offenbar auf die zweite Variante hinaus. Die EU-Finanz- und Wirtschaftsminister haben sich auf eine Aussetzung der Schulden- und Defizitregeln geeinigt. Dann stehen ja die großen Themen für die kommenden Jahre bereits fest.

- Überwindung der Coronavirus-Pandemie
- Überwindung der Rezession die auf die Coronavirus-Pandemie zurückzuführen ist
- Überwindung der Staatsschuldenkrise die auf die Rezession der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen ist

Die zu erwartende extreme Rezession wird auch zu einer extremen Staatsschuldenkrise führen. Länder wie Italien werden dann bei einer Staatsverschuldung von 200% des BSP liegen. Da macht es dann u. U. Sinn bestehende Lebensversicherungen (die häufig in Staatsanleihen anlegen) vorzeitig zu kündigen und sich auszahlen zu lassen. Wer weiß ob man sonst seine eingezahlten Beiträge wieder sieht.
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firlefanz11
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von firlefanz11 »

Wie gesagt: Schuldenschnitt o. Währungsreform... Hat mir gestern auch schon eine VWL Professorin bestätigt, dass dies die einzgen Alternativen sind...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Dampflok94
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Dampflok94 »

firlefanz11 hat geschrieben:(23 Mar 2020, 21:33)

Wie gesagt: Schuldenschnitt o. Währungsreform... Hat mir gestern auch schon eine VWL Professorin bestätigt, dass dies die einzgen Alternativen sind...
Na wenn eine VWL-Professorin das sagt, dann wird es wohl stimmen. :D

Was soll denn das? Wir haben keine Ahnung wie lange das ganze dauert, was es kostet und wie die Folgen für die Unternehmen sein werden. Aber einige meinen sie könnten schon mal einen tiefen Blick in ihre Kristallkugeln werfen und Voraussagen treffen. Dann sollen sie doch Lotto spielen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
odiug

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:24)

Na wenn eine VWL-Professorin das sagt, dann wird es wohl stimmen. :D

Was soll denn das? Wir haben keine Ahnung wie lange das ganze dauert, was es kostet und wie die Folgen für die Unternehmen sein werden. Aber einige meinen sie könnten schon mal einen tiefen Blick in ihre Kristallkugeln werfen und Voraussagen treffen. Dann sollen sie doch Lotto spielen.
Doch ... eigentlich wissen wir das schon.
Es wird noch mehrere Monate bis hin zu einem Jahr dauern, bevor ein Impfstoff durch die klinischen Versuchsreihen durch ist und in Massen produziert werden kann.
Bis dahin werden wir mit den Einschränkungen leben müssen.
Nicht ganz so drastisch wie jetzt, wo es darum geht die Infektionsrate zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert, aber in der ein oder anderen Form eben doch ... und das wird kosten ... viel Geld kosten.
Senexx

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Senexx »

odiug hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:31)

Doch ... eigentlich wissen wir das schon.
Es wird noch mehrere Monate bis hin zu einem Jahr dauern, bevor ein Impfstoff durch die klinischen Versuchsreihen durch ist und in Massen produziert werden kann.
Bis dahin werden wir mit den Einschränkungen leben müssen.
Nicht ganz so drastisch wie jetzt, wo es darum geht die Infektionsrate zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert, aber in der ein oder anderen Form eben doch ... und das wird kosten ... viel Geld kosten.
Spekulation.
odiug

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:35)

Spekulation.
Keine "Spekulation" sonder Aussagen von Epidemiologen.
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Dampflok94
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Dampflok94 »

odiug hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:31)

Doch ... eigentlich wissen wir das schon.
Es wird noch mehrere Monate bis hin zu einem Jahr dauern, bevor ein Impfstoff durch die klinischen Versuchsreihen durch ist und in Massen produziert werden kann.
Bis dahin werden wir mit den Einschränkungen leben müssen.
Nicht ganz so drastisch wie jetzt, wo es darum geht die Infektionsrate zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert, aber in der ein oder anderen Form eben doch ... und das wird kosten ... viel Geld kosten.
Ja, es wird viel Geld kosten. Aber Geld ist gerade keine Mangelware. Jedenfalls nicht hier. Von daher über Währungsreformen zu räsonieren ist, sagen wir mal, mutig.

Ich würde das nicht mal ausschließen wollen, es gibt momentan wenig was man ausschließen kann. Aber das für praktisch schon entschieden zu halten, ist einfach daneben. Ein Schuldenschnitt könnte für diesen oder jenen Staat notwendig werden. Für D kaum. Italien wäre hier ein heißer Kandidat. Aber sicher ist auch das nicht. Vielleicht wird man Italien helfen. Es sind ja schon "Corona-Bonds" im Gespräch. Statt der guten alten Euro-Bonds.

Die Welt wird ärmer aus dieser Krise hervorgehen. Wie viel ärmer, weiß man nicht.
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odiug

Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:48)

Ja, es wird viel Geld kosten. Aber Geld ist gerade keine Mangelware. Jedenfalls nicht hier. Von daher über Währungsreformen zu räsonieren ist, sagen wir mal, mutig.

Ich würde das nicht mal ausschließen wollen, es gibt momentan wenig was man ausschließen kann. Aber das für praktisch schon entschieden zu halten, ist einfach daneben. Ein Schuldenschnitt könnte für diesen oder jenen Staat notwendig werden. Für D kaum. Italien wäre hier ein heißer Kandidat. Aber sicher ist auch das nicht. Vielleicht wird man Italien helfen. Es sind ja schon "Corona-Bonds" im Gespräch. Statt der guten alten Euro-Bonds.

Die Welt wird ärmer aus dieser Krise hervorgehen. Wie viel ärmer, weiß man nicht.
Währungsreform finde ich auch übertrieben ... aber ein Schuldenschnitt wird in der ein oder anderen Form kommen.
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Dampflok94
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Dampflok94 »

odiug hat geschrieben:(24 Mar 2020, 10:50)

Währungsreform finde ich auch übertrieben ... aber ein Schuldenschnitt wird in der ein oder anderen Form kommen.
Das problem am Schuldenschnitt ist, daß er die Situation erst mal verschlechtert. Siehe Griechenland. Frisches Geld gibt es dann vorerst nicht mehr. Passiert so was innerhalb des Euro-Raumes führt das zu Verwerfungen. Bei Griechenland konnte man das handeln. Bei Italien? No way! Und genau daher gehe ich davon aus, man wird Italien stützen. No Bailout? Ach je, in der derzeitigen Krise sind schon so viele heilige Kühe geschlachtet worden. Und werden noch geschlachtet werden. Warum nicht auch diese?
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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von odiug »

Dampflok94 hat geschrieben:(24 Mar 2020, 11:00)

Das problem am Schuldenschnitt ist, daß er die Situation erst mal verschlechtert. Siehe Griechenland. Frisches Geld gibt es dann vorerst nicht mehr. Passiert so was innerhalb des Euro-Raumes führt das zu Verwerfungen. Bei Griechenland konnte man das handeln. Bei Italien? No way! Und genau daher gehe ich davon aus, man wird Italien stützen. No Bailout? Ach je, in der derzeitigen Krise sind schon so viele heilige Kühe geschlachtet worden. Und werden noch geschlachtet werden. Warum nicht auch diese?
In der ein oder anderen Form.
Es kann auch auf eine zeitweise Stundung hinauslaufen ... Beispiel Griechenland.
Und Italien ist ein Problem ... stimmt.
Das "schöne" ist aber, derzeit sind alle Volkswirtschaften in der gleichen Lage.
Nicht nur die EZB druckt Geld wie blöd, auch die FED, Bank of Japan, China und England lassen die Notenpressen heiß laufen.
Wenn alle das Gleiche machen, dann gleicht sich das wieder aus.
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Orbiter1
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Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Inzwischen ist klar dass von den Notenbanken und Regierungen Rettungspakete von gigantischem Ausmaß (Billionen Euro in der EU, Billionen $ in den USA) geschnürt werden damit die Unternehmen und die Bevölkerung eine wirtschaftliche Rezession von unbekannter Dauer finanziell überstehen können. Infolgedessen wird die Staatsverschuldung der einzelnen Staaten massiv anwachsen.

Die USA haben damit offenbar kein Problem. Obwohl sie bereits deutlich höher verschuldet sind als die Staaten der Eurozone (107% des BSP vs 80% des BSP) gibt es kaum jemanden jenseits des Antlantiks der weitere Neuschulden in Billionenhöhe kritisiert.

In der Eurozone, deren Mitgliedstaaten einen sehr unterschiedlichen Grad der Staatsverschuldung aufweisen, kann von Konsens keine Rede sein. Da fordern aktuell 9 Staaten gemeinsame Corona-Anleihen während andere Staaten strikt dagegen sind. Eine Alternative könnte eine Finanzierung über den in der letzten Finanzkrise geschaffenen ESM sein. Allerdings vergibt der bisher Hilfsgelder nur gegen Auflagen. Selbstverständlich kann jeder Eurostaat auch eigene Staatsanleihen ausgeben. Dann werden Länder wie Griechenland oder Italien wohl jenseits einer Staatsverschuldung von 200 % des BSP landen und es wird die Frage aufkommen ob diese Länder jemals ihre Schulden zurückzahlen können. Aus meiner Sicht lässt sich dieses Problem nur durch das Ausscheiden mehrerer Staaten aus der Eurozone incl einen teilweisen Schuldenschnitt lösen. Hier soll über alternative Lösungen der Finanzierung diskutiert werden.
odiug

Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von odiug »

Leute ... ich muss das kurz sperren, da zwei Stränge sich thematisch überschneiden und ich diese zusammenführen will ... muss aber erst herausfinden, wie das geht.
Geduld bitte ... euer Mod.
odiug

Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von odiug »

So Leute ... fertig.
In dem Umfang habe ich das noch nie gemacht ... von daher hoffe ich, das ergibt irgendwie Sinn ... auf jeden Fall gab ich mir Mühe.
Ihr könnt jetzt weiter machen :thumbup:
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Mar 2020, 14:11)

Inzwischen ist klar dass von den Notenbanken und Regierungen Rettungspakete von gigantischem Ausmaß (Billionen Euro in der EU, Billionen $ in den USA) geschnürt werden damit die Unternehmen und die Bevölkerung eine wirtschaftliche Rezession von unbekannter Dauer finanziell überstehen können. Infolgedessen wird die Staatsverschuldung der einzelnen Staaten massiv anwachsen.

Die USA haben damit offenbar kein Problem. Obwohl sie bereits deutlich höher verschuldet sind als die Staaten der Eurozone (107% des BSP vs 80% des BSP) gibt es kaum jemanden jenseits des Antlantiks der weitere Neuschulden in Billionenhöhe kritisiert.

In der Eurozone, deren Mitgliedstaaten einen sehr unterschiedlichen Grad der Staatsverschuldung aufweisen, kann von Konsens keine Rede sein. Da fordern aktuell 9 Staaten gemeinsame Corona-Anleihen während andere Staaten strikt dagegen sind. Eine Alternative könnte eine Finanzierung über den in der letzten Finanzkrise geschaffenen ESM sein. Allerdings vergibt der bisher Hilfsgelder nur gegen Auflagen. Selbstverständlich kann jeder Eurostaat auch eigene Staatsanleihen ausgeben. Dann werden Länder wie Griechenland oder Italien wohl jenseits einer Staatsverschuldung von 200 % des BSP landen und es wird die Frage aufkommen ob diese Länder jemals ihre Schulden zurückzahlen können. Aus meiner Sicht lässt sich dieses Problem nur durch das Ausscheiden mehrerer Staaten aus der Eurozone incl einen teilweisen Schuldenschnitt lösen. Hier soll über alternative Lösungen der Finanzierung diskutiert werden.
Sicherlich ließe sich das eine oder andere ändern - aber: gäbe es eine Alternative zu den jetzt beschlossenen Maßnahmen?
Allein in Italien gibt es bisher über 7500 Tote. Dazu der gewaltige Vertrauensverlust in bestimmte Branchen. Viele Unternehmen im Bereich der Tourismus- und der Eventwirtschaft - also im Dienstleistungssektor - werden fundamentale Probleme bekommen. Das in Mailand/Bergamo oder Ischgl oder die "Massenschluckimpfung" (aka Starkbier als „ultimativer Schutz gegen Corona“) von Mitterteich etc (Hier zum nachlesen). wird Folgen haben. Ein auf diese Art und weise verlorenes Vertrauen bekommt man nicht so ohne weiteres zurück.
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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dass die Transportwege und langen Lieferketten die Achillesferse des Wirtschaftssystems sind, ist schon lange bekannt, wurde aber immer konsequent ignoriert. Zur Erinnerung: am Horn von Afrika läuft seit langem eine internationale Militärmission, um den Zugang zum Roten Meer und zum Suezkanal offen zu halten. In Ägypten war man heilfroh, dass das Demokratieexperiment beendet wurde und mit Sisi wieder ein loyaler Despot in Kairo sitzt. Man ist heilfroh, dass die Demokratiebewegung in Bahrain erfolgreich gewaltsam niedergeschlagen wurde. Die Aussicht, die mehrheitlich Schiitische Bevölkerung könne das sunnitische Königshaus aus dem Land jagen, hat im Westen vor allem in der Wirtschaft seinerzeit für Angst und Schrecken gesorgt.

Und selbst in friedlichen Zeiten haben Naturkatastrophen oft genug für Angst gesorgt. Beim Elbhochwasser 2002 gab es die Befürchtung, die Autobahnbrücken im Zuge der A9 und A2 könnten für beschädigt und für längere Zeit unbefahrbar werden. Teilweise mussten seinerzeit mitten in der Katastrophe Rettungskräfte abgezogen werden, um diese Verkehrswege zu sichern und um einen Stillstand der Automobilindustrie zu verhindern.

Im Moment ist es so, dass der um sein politisches Überleben kämpfende US-Präsident Trump die Systemfrage mit seiner selten dämlichen und polarisierenden Politik befeuert. Inzwischen regt sich da Widerstand.

https://twitter.com/hashtag/NotDying4Wa ... ren&f=live

Viele seiner Anhänger haben allerdings panische Angst, Corona könnte zu einer Wiederauferstehung des Marxismus führen, zumal Länder, wie China und Kuba als große Wohltäter auftreten und Ärzte und Krankenpfleger sowie Versorgungsmaterial in die Epizentren der Pandemie schicken. Da taucht die Frage in der Öffentlichkeit auf, warum diese Länder zu etwas in der Lage sind, was viele westliche Industrienationen nicht hinbekommen.

Auch in Deutschland tauchen aus der Wirtschaft Stimmen auf, die an dem Lockdown mit den Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen harsche Kritik üben. Man wird schon jetzt ungeduldig.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von shin_ »

Das tolle Rettungspaket indem drinsteht, ja Lieber Rentner ihr dürft jetzt mehr Geld verdienen. Da kriege ich so einen Hals. Zahlt diesen Menschen Summe X aus damit ihnen geholfen ist. Hallo Bundestag??? Geht's noch die sollen die jetzt wieder Vollzeitarbeiten gehen? Und was bringt es einem Normalen Bürger wenn er jetzt die Miete 2 Monate nicht bezahlt und danach Mietschulden hat die er ohne Kredit wahrscheinlich nicht bezahlen kann? Ist das eine Unterstützung für den normalen Bürger? Wieso können es andere, ärmere Länder wie Deutschland es hinbekommen den Bürger besser zu unterstützen wie dieses Land hier? Denn wenn ich mir das ganze durchlese weiß ich nicht wie jemand der es in der aktuellen Situation finanziell schwer hat unterstützt wird?
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

shin_ hat geschrieben:(26 Mar 2020, 09:55)

Wieso können es andere, ärmere Länder wie Deutschland es hinbekommen den Bürger besser zu unterstützen wie dieses Land hier?
Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

Krisen bedeuten eben Krisen und Einschränkungen. Das nennt sich ... Lebensrisiko.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2020, 10:20)

Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

Krisen bedeuten eben Krisen und Einschränkungen. Das nennt sich ... Lebensrisiko.

mfg
Das muss ich an dieser Stelle mal los werden. Es erfreulich, gelassene Statements wie Deine, auch die des Schwarzen Katers und einiger weniger anderer User zu lesen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

shin_ hat geschrieben:(26 Mar 2020, 09:55)

Und was bringt es einem Normalen Bürger wenn er jetzt die Miete 2 Monate nicht bezahlt und danach Mietschulden hat die er ohne Kredit wahrscheinlich nicht bezahlen kann? Ist das eine Unterstützung für den normalen Bürger?
Im Zweifelsfall gibt es, wenn kein ausreichendes Einkommen erzielt werden kann, zumindest eine teilweise, wenn nicht sogar eine 100%ige Mietübernahme durch das Jobcenter. Also ruhig Blut.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2020, 10:20)

Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

Krisen bedeuten eben Krisen und Einschränkungen. Das nennt sich ... Lebensrisiko.

mfg
Wir werden vorraussichtlich erst am 06. April wissen, was die ergriffenen Maßnahmen mit der rigorisen Kontaktsperre gebracht haben. Bis dahin sollten sich alle entspannen, körperliche Distanz üben und sich nach Mögtlichkeit irgendwie ablenken. Man kann es nicht ändern. Und ganz wichtig: Es ist gesorgt.
Sollte es gelingen, mit der Kontaktsperre die Ausbreitung nachhaltig einzudämmen, wird es noch einmal mindestens zwei bis vier Wochen dauern, bis Lockerungen möglich sind, also bis Ende April/Anfang Mai.
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franktoast
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Was ich auch interessant finde ist, die Aussage, dass ja Kurzarbeitergeld zu wenig sei. Dann hätten die Menschen ja nur noch 2/3 der Einnahmen, aber noch 100% der Ausgaben. Was macht man denn, wenn irgendwo mal der Strompreis steigt? Dann hat man die gleichen Einnahmen, aber mehr Ausgaben, also Privatinsolvenz?
Genauso heißt es, dass die Hilfsgelder ja noch diese Wochen fließen müssten, da ja am Ende des Monats Gehälter ausbezahlt würden. Haben denn diese Unternehmen gar nix auf der Seite?

Ich hab jetzt nicht 11 Seiten durchgelesen, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Staat hier keine Trittbrettfahrer-Kultur schafft. Auch wenn die Coronakrise ein schwarzer Schwan ist, mit dem man schwer rechnen konnte, ist es immer möglich, dass einem aus irgendwelchen Gründen mal die Einnahmen wegfallen. Jedes Unternehmen muss für solche Fälle vorsorgen, genauso private Haushalte.

Beispiel: Restaurant A hält immer zwei Monatsgehälter für jeden Mitarbeiter auf der Seite, um nicht illiquide zu sein. Restaurant B belächelt das nur und hat kaum liquide Mittel auf der Seite. Die können das Geld anders nutzen (höhere Gehälter, schöneres Ambiente, niedrigere Preise). Nun nun soll B Hilfem vom Staat bekommen und A nicht? Welche Anreize setzt man da.

Über die genauen Modalitäten weiß ich nix, aber ich denke, dass es so ablaufen wird, dass der Hilfe bekommt, der sie benötigt.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(26 Mar 2020, 16:04)

Was ich auch interessant finde ist, die Aussage, dass ja Kurzarbeitergeld zu wenig sei. Dann hätten die Menschen ja nur noch 2/3 der Einnahmen, aber noch 100% der Ausgaben. Was macht man denn, wenn irgendwo mal der Strompreis steigt? Dann hat man die gleichen Einnahmen, aber mehr Ausgaben, also Privatinsolvenz?
Genauso heißt es, dass die Hilfsgelder ja noch diese Wochen fließen müssten, da ja am Ende des Monats Gehälter ausbezahlt würden. Haben denn diese Unternehmen gar nix auf der Seite?

Ich hab jetzt nicht 11 Seiten durchgelesen, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Staat hier keine Trittbrettfahrer-Kultur schafft. Auch wenn die Coronakrise ein schwarzer Schwan ist, mit dem man schwer rechnen konnte, ist es immer möglich, dass einem aus irgendwelchen Gründen mal die Einnahmen wegfallen. Jedes Unternehmen muss für solche Fälle vorsorgen, genauso private Haushalte.

Beispiel: Restaurant A hält immer zwei Monatsgehälter für jeden Mitarbeiter auf der Seite, um nicht illiquide zu sein. Restaurant B belächelt das nur und hat kaum liquide Mittel auf der Seite. Die können das Geld anders nutzen (höhere Gehälter, schöneres Ambiente, niedrigere Preise). Nun nun soll B Hilfem vom Staat bekommen und A nicht? Welche Anreize setzt man da.

Über die genauen Modalitäten weiß ich nix, aber ich denke, dass es so ablaufen wird, dass der Hilfe bekommt, der sie benötigt.
Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von aleph »

Die Bundesregierung soll ja nicht die ausfallende Gewinne ersetzen, sondern nur die Existenz sichern, sprich, die Kosten für den Erhalt der Unternehmen, damit sie ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:30)

Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
Korrekt.

Und via Steuererklärung 2020 kann man immer noch hinterher Dinge prüfen oder zurückfordern.
Da werden ja Dinge dann zusammengeführt.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:30)

Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
Es ist dann eben wichtig, dass trotzdem Restaurant B einen Anreiz hat, in der Zukunft vorzusorgen. Kredite (meinetwegen mit 0 Zinsen) sind da die bessere Wahl als Zuschüsse. Ich denke aber ehrlich gesagt, dass man es auch in diese Richtung macht. Der Staat bürgt ja oft nur für Kredite.

Eigentlich sollte ja auch jeder Bürger ein paar Euro auf der Seite haben, um für Notfälle etwas zu haben. Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat), die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt. Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:45)

Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat),
die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt.

Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Macht er doch. Heute, gestern und morgen.

Das nennt sich STEUERN und Sozialabgaben.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:45)

Es ist dann eben wichtig, dass trotzdem Restaurant B einen Anreiz hat, in der Zukunft vorzusorgen. Kredite (meinetwegen mit 0 Zinsen) sind da die bessere Wahl als Zuschüsse. Ich denke aber ehrlich gesagt, dass man es auch in diese Richtung macht. Der Staat bürgt ja oft nur für Kredite.
Kredite sind dann sinnvoll, wenn man davon ausgehen kann, daß das Restaurant die Rückzahlung wuppen kann. Ansonsten verzögert es die Insolvenz nur. Nicht jedes Unternehmen ist eine Goldgrube. Es trägt sich halt und sorgt dafür daß Menschen in Lohn und Brot stehen. Aber die Kreditbelastung kann dann zu viel sein.
Eigentlich sollte ja auch jeder Bürger ein paar Euro auf der Seite haben, um für Notfälle etwas zu haben. Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat), die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt. Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Was soll das denn werden? Wie soll denn das in unser Wirtschaftssystem passen? Und wie soll das bei Niedriglöhnern funktionieren? Man zwackt erst was ab, was man den Leuten dann per ergänzenden HartzIV wieder zurück geben muß? Das klingt wenig sinnvoll. Wobei, hätte Charme. Die sparen drei Gehälter an und der Staat finanziert es.
Man könnte eher darüber nachdenken für derartige Notfälle aus Steuermitteln Rücklagen zu bilden. Aber wie wir sehen, ist das ja indirekt passiert. Der Staat ist immerhin in der Lage dreistellige Milliardenbeträge zu mobilisieren. Und ich glaube da ist noch kein Ende. Mehr wäre denkbar.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:55)
Was soll das denn werden? Wie soll denn das in unser Wirtschaftssystem passen? Und wie soll das bei Niedriglöhnern funktionieren? Man zwackt erst was ab, was man den Leuten dann per ergänzenden HartzIV wieder zurück geben muß? Das klingt wenig sinnvoll. Wobei, hätte Charme. Die sparen drei Gehälter an und der Staat finanziert es.
Ja, so wie mit der Arbeitslosenversicherung. Da zwackt der Staat auch einen kleinen Teil ab, weil er den Arbeitnehmern nicht traut, dass sie das freiwillig machen. Was wäre so falsch daran, solange 3% vom Gehalt abzuzwacken, bis die 3 Monatsgehälter auf der Kante liegen?

So käme es nicht zu der Situation, dass der, der freiwillig 3 Monatsgehälter anspart, relativ gesehen benachteiligt würde?

Das ist nur so ne Idee. Ich persönliche appelliere an die Mündigkeit der Menschen, jedoch macht in solchen Extremsituation ja immer der Staat solche Hilfen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:53)

Macht er doch. Heute, gestern und morgen.

Das nennt sich STEUERN und Sozialabgaben.

mfg
Dann müsste der Staat das Geld aber auch nur dafür verwenden. Heute haben wir eine Arbeitslosenversicherung, die eben nicht für Kurzarbeitsgeld aufkommt (korrigiere mich, falls das nicht stimmt). Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun. Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 15:31)
Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen
und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun.
Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von aleph »

Nun möchte manch ein Politiker gerne an der Börse spekulieren :D
Nee, Quatsch, Anteile an Unternehmen erwerben, Hat aber nichts mit Verstaatlichung zu tun.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/gerha ... 82c3437213

Die Hedgefonds haben bereits profitiert.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Gody »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 15:31)
Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun. Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Wie schon andere schrieben...ziemlicher Blödsinn.
Ich kann versuchen mich gegen einen kaputten Kühlschrank abzusichern oder die nächste Autoreparatur. Und auch das wird für ca 1 viertel der Bevölkerung nicht klappen, da wir sie einkommenstechnisch so knapp halten das es nicht geht.
Soll man sich deiner Meinung nach jetzt vielleicht gegen einen Atomkrieg absichern? Hätten sich die Japaner in Fukushima für einen Zunami mit anschließender Kernschmelze vorsorgen sollen?
Was ist mit den Menschen denen das Wasser 2013 ihre Existenz weggeschwemmt hat?
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von odiug »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 18:22)

Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

mfg
Ich halte die Diskussion um Staat versus Privat eh für obsolet, denn die Rechnungen die sich jetzt ansammeln, sind auch für Staaten nicht mehr finanzierbar.
Die einzigen, die das jetzt noch auffangen können, sind die Notenbanken ... und die können besten Falls für eine sanfte Landung sorgen, weil es geht rapide bergab.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Skull hat geschrieben:(22 Mar 2020, 09:22)

Nichts.

Solche phantasievolle Ideen, wie die Deinigen,
werden nach der Krise (vielleicht auch schon in der Krise) zu ganz anderen schwerwiegenden Folgen führen.

Das gilt natürlich ebenso zu den Verstaatlichungs- und Enteignungsphantasien anderer User.



Es spricht nichts dagegen, die Effekte und Folgen der Krise staatlicherseits abzumildern,
aufzufangen und natürlich an einigen Stellen helfend und verpflichtend einzugreifen.

Man sollte aber nicht den Verstand über Bord werfen.

mfg
Ja, man wundert sich, wie locker plötzlich das Geld sitzt. Allerdings werden die Sparmaßnahmen nach der Pandemie noch schlimmer als vor der Pandemie werden.

Moin!
Grüsse aus BREMEN :thumbup:
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

ichwersonst hat geschrieben:(27 Mar 2020, 21:50)

Ja, man wundert sich, wie locker plötzlich das Geld sitzt. Allerdings werden die Sparmaßnahmen nach der Pandemie noch schlimmer als vor der Pandemie werden.

Moin!
Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

odiug hat geschrieben:(22 Mar 2020, 02:09)

Was wäre denn von der Idee zu halten, die EZB wirft die Notenpresse an und übernimmt die Kosten für einen Stillstand der Wirtschaft ?
Schon klar: treibt die Inflation nach oben und frisst Spareinlagen, aber bei gleichzeitigen Lohnkürzungen dürft sich der Schmerz mehr oder weniger gleichmäßig auf alle verteilen.
Muss man halt nachrechnen und einen Kompromiss finden, den auch alle dann Scheiße finden dürfen :p

Machen wir mal einen konkreten Vorschlag:
1 : Die EZB garantiert für einen begrenzten Zeitraum die Begleichung aller laufenden Verbindlichkeiten der Gewerbe zu im Schnitt 50% europaweit, also auch für nicht Euroländer ... außer der Briten natürlich ... sind ja selbst schuld.
1a : Im Schnitt soll heißen: Lohnkosten zu 60%, sonstig laufenden Kosten der Unternehmen zu 40%.
2 : Gleichseitig verhängt sie eine temporäre Preissperre von einem Monat ... auch EU weit.
Kann auch mit Kürzungen von Kapitaleinkünften wie zB Mieten einhergehen.
3 : Kreditforderungen werden für einen Monat ausgesetzt.
4 : Der freie Kapitalverkehr mit Drittstaaten wird für die Dauer des verordneten Stillstands stark eingeschränkt.
Da dürfte doch genug Scheiße für jeden dabei sein, so dass wir da hablbwegs glimpflich durch kommen.
Zu Punkt 2: Allgemeinverbindliche Festsetzung von Erzeugerhöchstpreisen - damit da kein Wucher betrieben werden kann.
Zu Punkt 3: Da kann man eine Menge mit Staatsbürgschaften machen.

Noch eine Idee: Unternehmen, denen zentrale Bedeutung bei der Versorgung zukommt, müssen zumindest teilweise in staatliche Hand und somit unter staatliche Aufsicht, damit von Anfang an nicht der Vorwurf aufkommt, hier wären Krisengewinnler am Werk. Wenn Gewinne erwirtschaftet werden, müssen die im Wesentlichen wieder an den Staat abgeführt werden. Es muss in solchen Krisen gelten: es gilt die Schwarze Null. Mehr ist nicht drin.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
In Bezug auf die Wirtschaft lief es auch sehr gut. 1933 war die Krise wirtschaftlich überstanden. Leider konnte der Bevölkerung dieses nicht richtig vermittelt werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
Das Wirtschaftssystem wird nach der Pandemie anders aussehen.
Weltpolitisch ist es durchaus möglich, dass China die USA als Weltmacht Nr.1 ablösen wird. Was man so aus den USA mitbekommt, lässt dort Schlimmes erahnen. Die USA werden dann viele Jahre mit sich selbst beschäftigt sein.
Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 17:15)

Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:15)

???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

mfg
In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.
Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand fällt die Unterhaltung von technischen und baulichen Anlagen weg oder ist nur sehr eingeschränkt möglich. Schäden an der Infrastruktur, an Gebäuden und technischen werden nicht rechtzeitig behoben. Am Ende macht es die Masse der nicht rechtzeitig behobenen Schäden.
Hinzu kommt, dass wir hier in D z.B. in die Unwetter-Saison gehen. Hauptschäden bei Gewittern sind Sturm, Starkregen und Hagel. Da kommt einiges auf uns zu.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:32)

In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.

Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand ...
Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 19:39)

Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

mfg
Hast Du schon mal mit dem Unterhalt von Gebäuden und Infrastruktur zu tun gehabt?
Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 20:13)

Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
???

Deine Glaskugel zeigt das ? :?:

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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Fighter »

[quote="Realist2014"][url=viewtopic.php?p=4707946#p4707946] (22 Mar 2020, 11:23)[/url]

das setzt aber weder Zahlunsgverpflichtungen , noh die Marktwitschaft außer Kraft[/quote]

Moin!
Ob der Sozialstaat tatsächlich zurück ist, wird sich erst noch in der Praxis weisen müssen.Die vielen (Ankündigungs)Schwalben machen noch keinen sozialen Sommer.
Deshalb gilt bis auf Widerruf:
"Alles eine Frage des Blickwinkels" meinte der Frosch, ehe er vom Reiher gefressen wurde.
Gruß aus HB

Wer kriecht, kann nicht fallen!
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