Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

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Dampflok94
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

ichwersonst hat geschrieben:(27 Mar 2020, 21:50)

Ja, man wundert sich, wie locker plötzlich das Geld sitzt. Allerdings werden die Sparmaßnahmen nach der Pandemie noch schlimmer als vor der Pandemie werden.

Moin!
Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

odiug hat geschrieben:(22 Mar 2020, 02:09)

Was wäre denn von der Idee zu halten, die EZB wirft die Notenpresse an und übernimmt die Kosten für einen Stillstand der Wirtschaft ?
Schon klar: treibt die Inflation nach oben und frisst Spareinlagen, aber bei gleichzeitigen Lohnkürzungen dürft sich der Schmerz mehr oder weniger gleichmäßig auf alle verteilen.
Muss man halt nachrechnen und einen Kompromiss finden, den auch alle dann Scheiße finden dürfen :p

Machen wir mal einen konkreten Vorschlag:
1 : Die EZB garantiert für einen begrenzten Zeitraum die Begleichung aller laufenden Verbindlichkeiten der Gewerbe zu im Schnitt 50% europaweit, also auch für nicht Euroländer ... außer der Briten natürlich ... sind ja selbst schuld.
1a : Im Schnitt soll heißen: Lohnkosten zu 60%, sonstig laufenden Kosten der Unternehmen zu 40%.
2 : Gleichseitig verhängt sie eine temporäre Preissperre von einem Monat ... auch EU weit.
Kann auch mit Kürzungen von Kapitaleinkünften wie zB Mieten einhergehen.
3 : Kreditforderungen werden für einen Monat ausgesetzt.
4 : Der freie Kapitalverkehr mit Drittstaaten wird für die Dauer des verordneten Stillstands stark eingeschränkt.
Da dürfte doch genug Scheiße für jeden dabei sein, so dass wir da hablbwegs glimpflich durch kommen.
Zu Punkt 2: Allgemeinverbindliche Festsetzung von Erzeugerhöchstpreisen - damit da kein Wucher betrieben werden kann.
Zu Punkt 3: Da kann man eine Menge mit Staatsbürgschaften machen.

Noch eine Idee: Unternehmen, denen zentrale Bedeutung bei der Versorgung zukommt, müssen zumindest teilweise in staatliche Hand und somit unter staatliche Aufsicht, damit von Anfang an nicht der Vorwurf aufkommt, hier wären Krisengewinnler am Werk. Wenn Gewinne erwirtschaftet werden, müssen die im Wesentlichen wieder an den Staat abgeführt werden. Es muss in solchen Krisen gelten: es gilt die Schwarze Null. Mehr ist nicht drin.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
In Bezug auf die Wirtschaft lief es auch sehr gut. 1933 war die Krise wirtschaftlich überstanden. Leider konnte der Bevölkerung dieses nicht richtig vermittelt werden.
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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
Das Wirtschaftssystem wird nach der Pandemie anders aussehen.
Weltpolitisch ist es durchaus möglich, dass China die USA als Weltmacht Nr.1 ablösen wird. Was man so aus den USA mitbekommt, lässt dort Schlimmes erahnen. Die USA werden dann viele Jahre mit sich selbst beschäftigt sein.
Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 17:15)

Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:15)

???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

mfg
In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.
Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand fällt die Unterhaltung von technischen und baulichen Anlagen weg oder ist nur sehr eingeschränkt möglich. Schäden an der Infrastruktur, an Gebäuden und technischen werden nicht rechtzeitig behoben. Am Ende macht es die Masse der nicht rechtzeitig behobenen Schäden.
Hinzu kommt, dass wir hier in D z.B. in die Unwetter-Saison gehen. Hauptschäden bei Gewittern sind Sturm, Starkregen und Hagel. Da kommt einiges auf uns zu.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:32)

In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.

Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand ...
Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

mfg
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 19:39)

Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

mfg
Hast Du schon mal mit dem Unterhalt von Gebäuden und Infrastruktur zu tun gehabt?
Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 20:13)

Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
???

Deine Glaskugel zeigt das ? :?:

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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Fighter »

[quote="Realist2014"][url=viewtopic.php?p=4707946#p4707946] (22 Mar 2020, 11:23)[/url]

das setzt aber weder Zahlunsgverpflichtungen , noh die Marktwitschaft außer Kraft[/quote]

Moin!
Ob der Sozialstaat tatsächlich zurück ist, wird sich erst noch in der Praxis weisen müssen.Die vielen (Ankündigungs)Schwalben machen noch keinen sozialen Sommer.
Deshalb gilt bis auf Widerruf:
"Alles eine Frage des Blickwinkels" meinte der Frosch, ehe er vom Reiher gefressen wurde.
Gruß aus HB

Wer kriecht, kann nicht fallen!
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 17:15)

Das Wirtschaftssystem wird nach der Pandemie anders aussehen.
Kann sein, das hängt aber von der Dauer ab. Je schneller es vorbei ist, desto geringer die langfristigen Auswirkungen. Wenn der Shutdown natürlich noch mehrere Monate anhält, dann wird es eng. Aber daran glaube ich nicht. Und zwar weniger weil ich davon ausgehe, daß wir Corona in den Griff bekommen. Sondern weil die Menschen es nicht mehr mitmachen. Es ist nicht mal eine Woche her, seit die verschärften Maßnahmen greifen. Und die ersten fangen an rumzunölen. Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)

Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:17)

Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
Also China ist der Meinung nach zwei Monaten kann man schrittweise in den Normalmodus zurück kehren. Nun waren die zwar in der Lage wesentlich schärfere Maßnahmen durchzusetzen, aber ich glaube nicht, daß dies so entscheidend ist. Jedenfalls führt er nicht zu einem Unterscheid zwischen wenigen Monaten und Jahren.

Entscheidend ist sowieso ob die Bevölkerung weiter mitspielt. Das wird sie noch einige Zeit tun, aber mehrere Monate? Da setze ich mal ein Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:28)

Also China ist der Meinung nach zwei Monaten kann man schrittweise in den Normalmodus zurück kehren. Nun waren die zwar in der Lage wesentlich schärfere Maßnahmen durchzusetzen, aber ich glaube nicht, daß dies so entscheidend ist. Jedenfalls führt er nicht zu einem Unterscheid zwischen wenigen Monaten und Jahren.

Entscheidend ist sowieso ob die Bevölkerung weiter mitspielt. Das wird sie noch einige Zeit tun, aber mehrere Monate? Da setze ich mal ein Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen.
Italien ist davon weit entfernt und Südkorea hatte nie solche Maßnahmen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)

Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt.

Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Natürlich wird es aus medizinischer Sicht keine Entwarnung geben. Weder am 20.4. noch am 20.8.
Dieser Virus wird weiter existieren und auch noch viele Millionen von Menschen erreichen. In den nächsten Jahren.
Wie alle anderen Krankheiten auch.

Es geht doch aktuell in der gesamten Welt nur darum, die Gesundheitssysteme und medizinische Versorgung
aufrecht erhalten zu können. Die Pandemie zu verlangsamen und einigermassen zu kontrollieren.

Die Politik hat weltweit entschieden bis DAHIN das Risiko einer schnellen Ansteckung durch die gemachten Massnahmen
zu reduzieren. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.

Dazu gibt es eben (zu Recht) finanzielle und andere Hilfen.

Wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben wird wieder aufleben. Aufleben müssen.
Der Virus wird uns dabei auch weiterhin begleiten. Die Frage wird nur sein, in welchem Maße.

Aktuell geht es NUR darum, Systeme nicht zusammenkrachen zu lassen.

Und da, sind die Zahlen der aktuellen kranken Infizierten entscheidend.
Die Summe der infizierten abzüglich der daran gestorbenen Menschen, abzüglich der bereits Gesundeten.
Steigt die Zahl der aktuellen Fälle nicht (mehr) grossartig an, kann man Entspannung (nicht Entwarnung) geben.
Und davon sind wir derzeit noch weit weg. Man sollte aber trotzdem und positiv im Hinterkopf haben,
die gesundeten Fälle steigen ja auch an. In Deutschland nähern wir uns der 10.000er Zahl.
In Italien sind wir bereits weit darüber. Völlig abgesehen von den Menschen, die bereits krank waren
und/oder sind, aber gar nicht statistisch erfasst wurden. Diese Zahlen liegen ja deutlich höher.
Und bilden auch keine Gefahr für das Gesundheitssystem.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:17)

Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
Nein. Erst einmal bis Medikamente zur erfolgreichen Behandlung da sind und später ein Impfstoff.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 10:35)

Nein. Erst einmal bis Medikamente zur erfolgreichen Behandlung da sind und später ein Impfstoff.
Einen Impfstoff gibt es frühestens in einem Jahr.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:10)

Einen Impfstoff gibt es frühestens in einem Jahr.
Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:36)

Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
Ja, ein Virostatikum dürfte im Moment die schnellere Variante sein. Dann muss man sehen, was der Wirsktoff kann, ob er zur schnellen Genesung beitragen, oder nur die Mortalitätsrate drücken kann.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Jo33 »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)
Kann sein, das hängt aber von der Dauer ab. Je schneller es vorbei ist, desto geringer die langfristigen Auswirkungen. Wenn der Shutdown natürlich noch mehrere Monate anhält, dann wird es eng. Aber daran glaube ich nicht. Und zwar weniger weil ich davon ausgehe, daß wir Corona in den Griff bekommen. Sondern weil die Menschen es nicht mehr mitmachen. Es ist nicht mal eine Woche her, seit die verschärften Maßnahmen greifen. Und die ersten fangen an rumzunölen. Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Ich sehe hauptsächlich die Betreiber von Gaststädten, Innenstadtgeschäften die rumnölen, aber eben nicht die breite Gesellschaft. Was natürlich verständlich ist. Ich denke, ich hoffe nach diesem 20.4. kann man die Anzahl der Neuinfizierten vorläufig wieder auf konstant stabilne Niveau halten.
Womit man vermutlich vieles, bzw. fast alles wieder öffnen wird, aber vermutlich alles unter strengen Auflagen, bspw. Sitzabstand, Hotels nur noch jedes 2te Zimmer belegt, oder kein gemeinsames Frühstücksbüffet mehr, Kino-Theater darf nur noch jeder 2te Sitzplatz genutzt werden etc., Bäder, Schuhgeschäfte etc. nur noch max. 1 Kunde auf 4 oder 5 m² Verkaufsfläche. Vielleicht die Pflicht das Tragen von einfachen Gesichtsstoffmasken um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, da die Gefahr besteht dass man unerkannt Spreader ist usw.. Aber gerade die Reisebranche insbesondere Flughäfen werden wohl sehr viele Arbeitsplätze verlieren, bzw. viele Flughäfen werden vermutlich für die nächsten 10 Jahre schließen, reisen in ferne Länder wird wohl dieses Jahr komplett gestrichen werden, Urlaub nur noch im Umkreis von 200 oder 500 km und dort eben auch Beschränkungen bgzl. Abstand halten, sprich weniger Menschen gemeinsam am Strand, im Freizeitbad damit man sich aus dem Weg gehen kann. Der große Gewinner könnte das Klima sein, was die Fridays for Futures nicht geschaft haben, hat jetzt Corona geschafft den Flugverkehr um 75 % zu reduzieren und dass der je wieder auf das Niveau von 2019 ansteigt, vage ich stark zu bezweifeln.
Die größere Gefahr des herumnölen sehe ich eher in Amerika, insbesondere mit den vielen Schusswaffen in der Bevölkerung. Hollywood lässt grüßen. Da werden sehr viele rumnölen, warum sie soviele Tote zu beklagen haben, wenn es erstmal 100.000 Corona Tote dort gibt und diese Zahl wird wahrscheinlich schon im Mai erreicht werden. Und dort könnte das rumnölen auch richtig gewaltätig werden, sprich da könnte ein Bürgerkrieg enstehen um medizinische Versorgung. Ob und wie die US Wahl dieses Jahr überhaupt stattfindet, bzw. das Ergebnis ein komplett anderes ist und keiner der bisherigen Kanditaten gewinnt, sondern jemand ganz anderer, alles ist möglich, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Trump könnte auch wie Kennedy enden.
Jedenfalls da werde ich zumindest demnächst viele Aktien und Anleihen zurück ziehen, denn dort wird es mit Sicherheit ziemlich ungemütlich werden dieses Jahr, wesentlich ungemütlicher als in Deutschland.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Jo33 »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:36)
Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
Das Problem beim Impfstoff ist aber auch, was man nicht vergessen sollte, selbst wenn du einen Impfstoff hast, bist du das ganze Volk, die ganze Welt durch geimpft hast, dauert leider etwa 2-3 Jahre. Mehr gibt die Impfstoffproduktion weltweit aktuell überhaupt nicht her.
Allerdings könnte man so quasie schneller die Herdenimmunität herstellen, in dem man eben nur Menschen impft welche noch keine Antiköprer haben, und dann eben zuerst die Risikogruppen und die systemrelevanten Menschen mit "PassierscheinA38" diese sind ja bereits vor einer Woche an die entsprechenden Personen verteilt worden. Somit hätte man die schützenswerten geimpft wohl innerhalb 2-3 Monaten und der Rest dann eben nach und nach. Ähnlich wie bei der momentan Grippeschutzimpfung welche ja auch nur für Risikogruppen gedacht ist, dass sich die ganze Gesellschaft durch impft, dafür ist dies Impfung garnicht gedacht, bzw. dafür wurde der Impfstoff nie ausreichen.

Daher hoffentlich Medikament in 2-3 Monaten, welches zumindest die Todeszahlen senkt.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

es spricht nichts gegen Ausflüge zu anderen Themen.

Ich bitte aber darum, in erster Linie HIER beim Threadthema zu bleiben.

Weiterführende Diskussionen zum Corona Virus in medizinischer, gesellschaftlicher oder medikamentöser Art
bitte dort diskutieren, wo es hingehört. Stränge zum Thema Corona gibt es in allen Unterforen genug.

Dort sollte man also fündig werden.

Danke für Beachtung.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
Moin!
Mal ganz andere Gedanken zur jetzigen Lage.Globalisierung und Technisierung des Alltags haben eine nicht enden wollende Beschleunigung allen menschlichen Lebens mit sich gebracht.Aber obwohl der Mensch immer mehr Zeit hätte, zum Beispiel für Kulturelles, für Soziales, für Familiäres, für Meditation, für Lesen, für Bildung, wird ihm die Zeit immer kürzer.Und da kommt „Corona“ und verpasst – oder stiehlt – uns ungebeten und ungefragt Zeit. Vermeintlich verlorene Zeit, Zeit zum Totschlagen. Ich bin Jahrgang 1939. Ich habe in meiner Kindheit einiges mitgemacht an Elend , Hunger ,will das jetzt nicht alles hervorholen.Da ist dieses Aussitzen zu Hause " ein Fliegenschiss" . Die Kriegsgeneration kann mit diesen Situationen ein bischen besser umgehen, weil das in vergleichbarer Form schon mal alles durchlebt wurde. Jetzt müssen die nachfolgenden Generationen lernen , mit solchen Situationen klar zu kommen. Musste unsere Generation auch .....Deutschland wieder aufbauen.
Gruß
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Im heutigen Presseclub wurde zur Finanzierung auch das Thema Lastenausgleich eingebracht. Wie nach dem 2. Weltkrieg sollten die Vermögenden einen Teil abgeben damit die Habenichtse überleben können. Eine durchaus valide Variante falls die Ausgehbeschränkungen für große Bevölkerungsgruppen über einen längeren Zeitraum erforderlich sind.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

Skull hat geschrieben:(29 Mar 2020, 09:36)

Natürlich wird es aus medizinischer Sicht keine Entwarnung geben. Weder am 20.4. noch am 20.8.
Dieser Virus wird weiter existieren und auch noch viele Millionen von Menschen erreichen. In den nächsten Jahren.
Wie alle anderen Krankheiten auch.

Es geht doch aktuell in der gesamten Welt nur darum, die Gesundheitssysteme und medizinische Versorgung
aufrecht erhalten zu können. Die Pandemie zu verlangsamen und einigermassen zu kontrollieren.
Letzteres war jenes, was ich mit Entwarnung meinte. Wann genau haben wir die soweit verlangsamt, daß wir wieder in Richtung Normalität gehen können. Und sollte es da eher der 20.08. sein, dann wird es schwierig. Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern.

Seit gestern weiß ich, daß mein 82jähriger Vater den Corona-Virus hat. Er liegt im Krankenhaus mit einer Lungenentzündung ist aber stabil und muß nicht beatmet werden. Die Aussichten stehen nicht schlecht, daß er es übersteht. Ich darf ihn natürlich leider nicht besuchen. Überraschend wie schnell man persönlich betroffen sein kann.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 15:30)
Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern..

Da nimmt man aber auch gewaltigen Ärger und eine u.U. sehr starke Polarisierung in Kauf.
Der begründete Vorwurf, es wäre von einigen Geld über Gesundheit oder sogar Leben gesetzt wprden, kann enorme Sprengkraft entwickeln.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 15:30)

Letzteres war jenes, was ich mit Entwarnung meinte. Wann genau haben wir die soweit verlangsamt, daß wir wieder in Richtung Normalität gehen können. Und sollte es da eher der 20.08. sein, dann wird es schwierig. Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern.

Moin!
Ich wünsche ihn unbekannterweise gute Besserung! :thumbup:
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

ichwersonst hat geschrieben:(29 Mar 2020, 23:06)

Ich wünsche ihn unbekannterweise gute Besserung! :thumbup:
Das ist nett von dir. Danke. :)
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 18:22)

Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

mfg
Naja, was heißt zu doof. Wenn ein Unternehmen sich ein Polster anlegt, dann hat es Opportunitätskosten, die der Konkurrent, der das Polster nicht hat, eben nicht hat. Aber wenn es zu so einer Krise kommt, zahlt sich das Polster aus. Dann wird das Polster zum riesigen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten. Wenn der Konkurrent aber nun bequem an staatliche Zuschüsse und Kredite kommt, dann sinkt der Wettbewerbsvorteil.
Und das ist natürlich nicht gut.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Gody hat geschrieben:(27 Mar 2020, 20:26)

Wie schon andere schrieben...ziemlicher Blödsinn.
Ich kann versuchen mich gegen einen kaputten Kühlschrank abzusichern oder die nächste Autoreparatur. Und auch das wird für ca 1 viertel der Bevölkerung nicht klappen, da wir sie einkommenstechnisch so knapp halten das es nicht geht.
Soll man sich deiner Meinung nach jetzt vielleicht gegen einen Atomkrieg absichern? Hätten sich die Japaner in Fukushima für einen Zunami mit anschließender Kernschmelze vorsorgen sollen?
Was ist mit den Menschen denen das Wasser 2013 ihre Existenz weggeschwemmt hat?
Nein, es geht nicht darum, dass der Staat nun hilft. Es geht darum, dass es denen hilft, die es versäumt haben, für ein paar Monate Cash auf die Seite zu legen, um durch so eine Krise zu kommen. Wenn jetzt zB. nur NRW betroffen wäre und Bayern nicht, dann wäre es ok, wenn die Gelder nur nach NRW fließen. Wenn aber ein Restaurant Cash angesammelt hat, aber der Konkurrent in der gleichen Straße nicht, dann ist das eben unfair. Das gibt das Signal "Du musst gar nicht vorsorgen, der Staat übernimmt das eh, also lebe am Limit!".
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(30 Mar 2020, 16:24)

Wenn aber ein Restaurant Cash angesammelt hat, aber der Konkurrent in der gleichen Straße nicht,
dann ist das eben unfair. Das gibt das Signal "Du musst gar nicht vorsorgen,
der Staat übernimmt das eh, also lebe am Limit!".
Ich gebe Dir dann den Tipp, mal selbst ein Restaurant aufzumachen. Oder ein eigenes Business.
Haupteinkommensverantwortlich.

Mal gucken, ob es DIR gelingt, in den ersten 3 - 5 Jahren ... genug Cash auf die Seite zu legen.

Vollmundig schwätzen...ist das eine. REAL arbeiten und machen, was ganz anderes.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von odiug »

franktoast hat geschrieben:(30 Mar 2020, 16:24)

Nein, es geht nicht darum, dass der Staat nun hilft. Es geht darum, dass es denen hilft, die es versäumt haben, für ein paar Monate Cash auf die Seite zu legen, um durch so eine Krise zu kommen. Wenn jetzt zB. nur NRW betroffen wäre und Bayern nicht, dann wäre es ok, wenn die Gelder nur nach NRW fließen. Wenn aber ein Restaurant Cash angesammelt hat, aber der Konkurrent in der gleichen Straße nicht, dann ist das eben unfair. Das gibt das Signal "Du musst gar nicht vorsorgen, der Staat übernimmt das eh, also lebe am Limit!".
Nett ... wie viele Wochen hältst du durch ohne Einkommen ?
Also nix ... gar nix ... nicht mal Harz IV ?
Laufende Kosten bleiben ... Miete, Kreditrückzahlungen, Krankenkasse Versicherungen ... das ganze Programm.
Einen Monat, zwei ... drei vielleicht ?
Und jetzt stell dir mal vor, du zahlst auch noch Lohnkosten für drei, vier Angestellte und die laufenden Kosten deines Betriebs ... also wie lange hältst du jetzt durch ?
Einen Tag ... ein paar Stunden ... gar nicht ?
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

odiug hat geschrieben:(30 Mar 2020, 17:17)

Nett ... wie viele Wochen hältst du durch ohne Einkommen ?
Also nix ... gar nix ... nicht mal Harz IV ?
Ein Plädoyer, Rücklagen in guten Zeiten zu bilden. Und ein tragfähiges Geschäftskonzept zu haben. Sich also nicht mit halbgaren Ideen selbständig zu machen. Das haben leider viele in den letzten Jahrzehnten gemacht.
Laufende Kosten bleiben ... Miete, Kreditrückzahlungen, Krankenkasse Versicherungen ... das ganze Programm.
Einen Monat, zwei ... drei vielleicht ?
Frühzeitig, am besten sofort mit Gläubigern, Vermitern und Versicherungen reden - das hilft. Es ist keine Schande, wenn man in so einem extremen Fall finanzielle Schwierigkeiten bekommt. Im Moment sind alle froh, zu wissen, dass überhaupt irgendwelche Zahlungen kommen.
Und jetzt stell dir mal vor, du zahlst auch noch Lohnkosten für drei, vier Angestellte und die laufenden Kosten deines Betriebs ... also wie lange hältst du jetzt durch ?
Einen Tag ... ein paar Stunden ... gar nicht ?
Ein weiteres Plädoyer für die Bildung von Rücklagen, eines Notgroschens für die Zeit, bis die Anträge auf Unterstützung/Kurzarbeit etc. bewilligt sind. Also: ruhig Blut und keine Panik.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Mar 2020, 10:53)

Ein Plädoyer, Rücklagen in guten Zeiten zu bilden. Und ein tragfähiges Geschäftskonzept zu haben.
Sich also nicht mit halbgaren Ideen selbständig zu machen. Das haben leider viele in den letzten Jahrzehnten gemacht.
mhmmm...

Ich bin derzeit in 6 kleineren Unternehmen (hautnahe) involviert.
2 davon sind noch keine 3 Jahre aktiv.
Eines davon knapp 8 Jahre aktiv.
3 zwischen 15 und 35 Jahren existent.

Bis auf eines halte ich keines für halbgar und die anderen 5 mit einem tragfesten Konzept.
Alle machen jedes Jahr Gewinn. Die Hälfte davon als Einziges und eben Haupteinkommen.

4 haben Angestellte zwischen 4 und 10 Personen, 2 nur die Unternehmer selbst als Betroffene.

2 haben bereits die staatliche Soforthilfe beantragt. 2 werden es noch im April tun. Bei einem ist die Frage noch offen.
Eines weiss, das es die Soforthilfe im Herbst in jedem Fall an den Staat zurückzahlt.
3 haben Kurzarbeitergeld bereits beantragt.

Zwei Unternehmen dürfen derzeit nicht öffnen.(Einzelhandel)
Ein Unternehmen hat übrigens monatliche (!) Mietkosten von knapp 7.000 Euro.
Bei einem aktuellem Umsatzeinbruch von 90 Prozent. (behördliche Teilschliessung, da Sitzcafe-Anteil).


Was möchten also die hier versammelten „zu-wenig-Rücklagen“ oder „sind zu doof“ Poster nun mitteilen ?

Hat irgendjemand von denen eigene Unternehmen mit eigenen Angestellten und eigener Verantwortung ?

mfg
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(31 Mar 2020, 11:21)

Zwei Unternehmen dürfen derzeit nicht öffnen.(Einzelhandel)
Ein Unternehmen hat übrigens monatliche (!) Mietkosten von knapp 7.000 Euro.
Bei einem aktuellem Umsatzeinbruch von 90 Prozent. (behördliche Teilschliessung, da Sitzcafe-Anteil).


Was möchten also die hier versammelten „zu-wenig-Rücklagen“ oder „sind zu doof“ Poster nun mitteilen ?

Hat irgendjemand von denen eigene Unternehmen mit eigenen Angestellten und eigener Verantwortung ?

mfg

Geht das Unternehmen pleite, wird der Vermieter von den auflaufenden Mieten keinen Cent sehen. Insofern lohnt es sich da, mit dem Vermieter zu reden und nach Lösungen zu suchen. In der aktuellen Situation gilt das Prinzip, dass der Spatz in der Hand besser ist, als die Taube auf dem Dach.
Bei einer behördlich verfügten Teilschließung oder Komplettschließung ist ein Antrag auf Kostenübernahme zu stellen.

In dieser Situation gilt es, miteinander zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Niemand macht irgendwem im Moment wegen der aktuellen Situation einen Vorwurf.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Mar 2020, 11:30)

Bei einer behördlich verfügten Teilschließung oder Komplettschließung ist ein Antrag auf Kostenübernahme zu stellen
Der (gesamte) Einzelhandel, wie die (gesamte) Gastronomie,und Touristikbranche, und auch noch einige andere...
...haben geschlossen. Antrag auf Kostenübernahme funzt da nicht. :D

DAHER die staatlichen Hilfen und Sofortprogramme. :)
In dieser Situation gilt es, miteinander zu reden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Niemand macht irgendwem im Moment wegen der aktuellen Situation einen Vorwurf.
Gut.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(31 Mar 2020, 11:34)

Der (gesamte) Einzelhandel, wie die (gesamte) Gastronomie,und Touristikbranche, und auch noch einige andere...
...haben geschlossen. Antrag auf Kostenübernahme funzt da nicht. :D

DAHER die staatlichen Hilfen und Sofortprogramme. :)


Gut.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Orbiter1 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 14:55)

Im heutigen Presseclub wurde zur Finanzierung auch das Thema Lastenausgleich eingebracht. Wie nach dem 2. Weltkrieg sollten die Vermögenden einen Teil abgeben damit die Habenichtse überleben können. Eine durchaus valide Variante falls die Ausgehbeschränkungen für große Bevölkerungsgruppen über einen längeren Zeitraum erforderlich sind.
Für die "Habenichtse" gibt es ALG II, Grundsicherung im Alter und Sozialhilfe.

Das klappt auch ohne "Vermögensabgabe".

UNd wa shat da smit der "Ausgehbeschränkung" zu tun?

Betroffenene Unternehmen bekommen Hilfe aus riesigen Hilfs-Paketen von Bund und Ländern und die Arbeitnehmer sind erst mal in Kurzarbeit.

Danach gibt es noch ALG I
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Mar 2020, 11:30)

Geht das Unternehmen pleite, wird der Vermieter von den auflaufenden Mieten keinen Cent sehen. f.
kommt auf die Unternehmensform an....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 14:33)

Für die "Habenichtse" gibt es ALG II, Grundsicherung im Alter und Sozialhilfe.

Das klappt auch ohne "Vermögensabgabe".
Die Frage ist woher das Geld für ALG II, Grundsicherung im Alter und Sozialhilfe kommt. Der im Presseclub diskutierte Ansatz war die Staatsverschuldung nicht uferlos auszuweiten sondern die Vermögenden mit einer Vermögensabgabe zu belegen.
UNd wa shat da smit der "Ausgehbeschränkung" zu tun?
Der Finanzbedarf hat logischerweise mit der Dauer der Ausgehbeschränkungen (= kein Tourismus, keine Gaststätten, kein Einzelhandel, usw.) zu tun.
Betroffenene Unternehmen bekommen Hilfe aus riesigen Hilfs-Paketen von Bund und Ländern und die Arbeitnehmer sind erst mal in Kurzarbeit.

Danach gibt es noch ALG I
Die Frage ist wer am Schluss diese Hilfspakete und Sozialleistungen bezahlt.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Orbiter1 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 14:49)

Die Frage ist woher das Geld für ALG II, Grundsicherung im Alter und Sozialhilfe kommt. Der im Presseclub diskutierte Ansatz war die Staatsverschuldung nicht uferlos auszuweiten sondern die Vermögenden mit einer Vermögensabgabe zu belegen
Welche "Vermögen" sollen denn dann herangezogen werden?

Die Frage ist wer am Schluss diese Hilfspakete und Sozialleistungen bezahlt.
Wie immer die Leistungsträger- also diejenigen, die pro Kopf die meisten Steuern bezahlen

Wie schon immer.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von BlueMonday »

franktoast hat geschrieben:(30 Mar 2020, 16:24)

Nein, es geht nicht darum, dass der Staat nun hilft. Es geht darum, dass es denen hilft, die es versäumt haben, für ein paar Monate Cash auf die Seite zu legen, um durch so eine Krise zu kommen. Wenn jetzt zB. nur NRW betroffen wäre und Bayern nicht, dann wäre es ok, wenn die Gelder nur nach NRW fließen. Wenn aber ein Restaurant Cash angesammelt hat, aber der Konkurrent in der gleichen Straße nicht, dann ist das eben unfair. Das gibt das Signal "Du musst gar nicht vorsorgen, der Staat übernimmt das eh, also lebe am Limit!".
Ja, aber dieses Signal ist ja nichts Neues, sondern ist der Grundton des (Spät)Etatismus. Man geht halt in der Regel davon aus, dass, wenn es ganz blöd läuft, der Staat in irgendeiner Form sicher einspringen wird. Entsprechend können die Akteure viel riskanter operieren, billiger sein als ohne diese Gewissheit. Es ist rational, so zu verfahren. Alle anderen tun es ja auch, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Um da nicht mitzumachen, müsste man einen gehörigen Vorsprung haben, und den haben die wenigsten. Und der "Staat" selbst hat keine "Puffer". Er lebt das "von der Hand in den Mund" allen vor. Er ist die Institution dieser Attitüde.
Die "Schwarze Null" als konservativste Einstellung der heutigen Zeit ist für die vielen Easymoney-Jünger ein großer Dorn im Auge. Mehr ausgeben als man hereinbekommt ist die Devise mehr denn je. Gesetzliche Rente? Wird stante pede "umgelegt". Kaum als Beitrag eingenommen, wird sie schon wieder ausgegeben, mit kräftigem Zuschuss aus der Steuerpulle.
Zuletzt geändert von BlueMonday am Di 31. Mär 2020, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 14:52)

Welche "Vermögen" sollen denn dann herangezogen werden?
Das wurde im Detail nicht angesprochen aber das dürfte sich im Bereich der früher erhobenen Vermögensteuer abspielen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Orbiter1 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 15:16)

Das wurde im Detail nicht angesprochen aber das dürfte sich im Bereich der früher erhobenen Vermögensteuer abspielen.

Das würde 4 Mrd pro Jahr bringen...
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 15:38)

Das würde 4 Mrd pro Jahr bringen...
Da müsste dann noch eine Null hinten dran und das für die kommenden 10 Jahre wenn das was bringen soll.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Orbiter1 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 16:10)

Da müsste dann noch eine Null hinten dran und das für die kommenden 10 Jahre wenn das was bringen soll.
Und das geht eben nicht und ist auch nicht nötig.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Realist2014 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 16:22)

Und das geht eben nicht und ist auch nicht nötig.
Warum soll das nicht gehen?
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Orbiter1 hat geschrieben:(31 Mar 2020, 17:20)

Warum soll das nicht gehen?

weil es keine Vermögenssteuer geben wird, die 40 Mrd einbringt

Das sind "feuchte Träume" der SED Nachfolger und haben nichts mit der Realität zu tun.

Dazu müssten die Unternehmen massiv besteuert werden (Substanzbesteuerung)
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Es könnte einen Covid-19-Soli geben oder der Umsatzsteuersatz wird erhöht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Realist2014 »

Adam Smith hat geschrieben:(31 Mar 2020, 17:26)

Es könnte einen Covid-19-Soli geben oder der Umsatzsteuersatz wird erhöht.
Ersatz des "Osi-Soli" durch einen "Covid-19-Soli"

Wäre einfach umzusetzen...

Und die Umsatzsteuer auf 21%


dann passt das.
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