Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dass die Transportwege und langen Lieferketten die Achillesferse des Wirtschaftssystems sind, ist schon lange bekannt, wurde aber immer konsequent ignoriert. Zur Erinnerung: am Horn von Afrika läuft seit langem eine internationale Militärmission, um den Zugang zum Roten Meer und zum Suezkanal offen zu halten. In Ägypten war man heilfroh, dass das Demokratieexperiment beendet wurde und mit Sisi wieder ein loyaler Despot in Kairo sitzt. Man ist heilfroh, dass die Demokratiebewegung in Bahrain erfolgreich gewaltsam niedergeschlagen wurde. Die Aussicht, die mehrheitlich Schiitische Bevölkerung könne das sunnitische Königshaus aus dem Land jagen, hat im Westen vor allem in der Wirtschaft seinerzeit für Angst und Schrecken gesorgt.

Und selbst in friedlichen Zeiten haben Naturkatastrophen oft genug für Angst gesorgt. Beim Elbhochwasser 2002 gab es die Befürchtung, die Autobahnbrücken im Zuge der A9 und A2 könnten für beschädigt und für längere Zeit unbefahrbar werden. Teilweise mussten seinerzeit mitten in der Katastrophe Rettungskräfte abgezogen werden, um diese Verkehrswege zu sichern und um einen Stillstand der Automobilindustrie zu verhindern.

Im Moment ist es so, dass der um sein politisches Überleben kämpfende US-Präsident Trump die Systemfrage mit seiner selten dämlichen und polarisierenden Politik befeuert. Inzwischen regt sich da Widerstand.

https://twitter.com/hashtag/NotDying4Wa ... ren&f=live

Viele seiner Anhänger haben allerdings panische Angst, Corona könnte zu einer Wiederauferstehung des Marxismus führen, zumal Länder, wie China und Kuba als große Wohltäter auftreten und Ärzte und Krankenpfleger sowie Versorgungsmaterial in die Epizentren der Pandemie schicken. Da taucht die Frage in der Öffentlichkeit auf, warum diese Länder zu etwas in der Lage sind, was viele westliche Industrienationen nicht hinbekommen.

Auch in Deutschland tauchen aus der Wirtschaft Stimmen auf, die an dem Lockdown mit den Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen harsche Kritik üben. Man wird schon jetzt ungeduldig.
shin_
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von shin_ »

Das tolle Rettungspaket indem drinsteht, ja Lieber Rentner ihr dürft jetzt mehr Geld verdienen. Da kriege ich so einen Hals. Zahlt diesen Menschen Summe X aus damit ihnen geholfen ist. Hallo Bundestag??? Geht's noch die sollen die jetzt wieder Vollzeitarbeiten gehen? Und was bringt es einem Normalen Bürger wenn er jetzt die Miete 2 Monate nicht bezahlt und danach Mietschulden hat die er ohne Kredit wahrscheinlich nicht bezahlen kann? Ist das eine Unterstützung für den normalen Bürger? Wieso können es andere, ärmere Länder wie Deutschland es hinbekommen den Bürger besser zu unterstützen wie dieses Land hier? Denn wenn ich mir das ganze durchlese weiß ich nicht wie jemand der es in der aktuellen Situation finanziell schwer hat unterstützt wird?
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Skull
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

shin_ hat geschrieben:(26 Mar 2020, 09:55)

Wieso können es andere, ärmere Länder wie Deutschland es hinbekommen den Bürger besser zu unterstützen wie dieses Land hier?
Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

Krisen bedeuten eben Krisen und Einschränkungen. Das nennt sich ... Lebensrisiko.

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JJazzGold
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2020, 10:20)

Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

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Das muss ich an dieser Stelle mal los werden. Es erfreulich, gelassene Statements wie Deine, auch die des Schwarzen Katers und einiger weniger anderer User zu lesen.
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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

shin_ hat geschrieben:(26 Mar 2020, 09:55)

Und was bringt es einem Normalen Bürger wenn er jetzt die Miete 2 Monate nicht bezahlt und danach Mietschulden hat die er ohne Kredit wahrscheinlich nicht bezahlen kann? Ist das eine Unterstützung für den normalen Bürger?
Im Zweifelsfall gibt es, wenn kein ausreichendes Einkommen erzielt werden kann, zumindest eine teilweise, wenn nicht sogar eine 100%ige Mietübernahme durch das Jobcenter. Also ruhig Blut.
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sünnerklaas
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(26 Mar 2020, 10:20)

Ich finde das, was gerade in Deutschland beschlossen wurde, schon positiv. Das ist eine ganze Menge.

Und inwiefern andere Länder ihre Bürger BESSER unterstützen oder unterstützen können, lasse ich mal dahingestellt.

Wir reden jetzt gerade mal über eine Woche Einschränkungen.

Man sollte also nicht so tun, als ob die Welt bereits „untergegangen“ IST.

Erst einmal abwarten, was in den nächsten 2 Wochen passiert, ob man dann weitere Maßnahmen folgen lassen kann/muss
oder wie sich in den nächsten Monaten wirtschaftliche Tätigkeit entwickeln kann.

Und der Staat ist weder dafür da, noch kann er es jemals leisten, 100 Prozent der (finanziellen) Belastungen zu tragen.

Krisen bedeuten eben Krisen und Einschränkungen. Das nennt sich ... Lebensrisiko.

mfg
Wir werden vorraussichtlich erst am 06. April wissen, was die ergriffenen Maßnahmen mit der rigorisen Kontaktsperre gebracht haben. Bis dahin sollten sich alle entspannen, körperliche Distanz üben und sich nach Mögtlichkeit irgendwie ablenken. Man kann es nicht ändern. Und ganz wichtig: Es ist gesorgt.
Sollte es gelingen, mit der Kontaktsperre die Ausbreitung nachhaltig einzudämmen, wird es noch einmal mindestens zwei bis vier Wochen dauern, bis Lockerungen möglich sind, also bis Ende April/Anfang Mai.
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franktoast
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Was ich auch interessant finde ist, die Aussage, dass ja Kurzarbeitergeld zu wenig sei. Dann hätten die Menschen ja nur noch 2/3 der Einnahmen, aber noch 100% der Ausgaben. Was macht man denn, wenn irgendwo mal der Strompreis steigt? Dann hat man die gleichen Einnahmen, aber mehr Ausgaben, also Privatinsolvenz?
Genauso heißt es, dass die Hilfsgelder ja noch diese Wochen fließen müssten, da ja am Ende des Monats Gehälter ausbezahlt würden. Haben denn diese Unternehmen gar nix auf der Seite?

Ich hab jetzt nicht 11 Seiten durchgelesen, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Staat hier keine Trittbrettfahrer-Kultur schafft. Auch wenn die Coronakrise ein schwarzer Schwan ist, mit dem man schwer rechnen konnte, ist es immer möglich, dass einem aus irgendwelchen Gründen mal die Einnahmen wegfallen. Jedes Unternehmen muss für solche Fälle vorsorgen, genauso private Haushalte.

Beispiel: Restaurant A hält immer zwei Monatsgehälter für jeden Mitarbeiter auf der Seite, um nicht illiquide zu sein. Restaurant B belächelt das nur und hat kaum liquide Mittel auf der Seite. Die können das Geld anders nutzen (höhere Gehälter, schöneres Ambiente, niedrigere Preise). Nun nun soll B Hilfem vom Staat bekommen und A nicht? Welche Anreize setzt man da.

Über die genauen Modalitäten weiß ich nix, aber ich denke, dass es so ablaufen wird, dass der Hilfe bekommt, der sie benötigt.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(26 Mar 2020, 16:04)

Was ich auch interessant finde ist, die Aussage, dass ja Kurzarbeitergeld zu wenig sei. Dann hätten die Menschen ja nur noch 2/3 der Einnahmen, aber noch 100% der Ausgaben. Was macht man denn, wenn irgendwo mal der Strompreis steigt? Dann hat man die gleichen Einnahmen, aber mehr Ausgaben, also Privatinsolvenz?
Genauso heißt es, dass die Hilfsgelder ja noch diese Wochen fließen müssten, da ja am Ende des Monats Gehälter ausbezahlt würden. Haben denn diese Unternehmen gar nix auf der Seite?

Ich hab jetzt nicht 11 Seiten durchgelesen, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Staat hier keine Trittbrettfahrer-Kultur schafft. Auch wenn die Coronakrise ein schwarzer Schwan ist, mit dem man schwer rechnen konnte, ist es immer möglich, dass einem aus irgendwelchen Gründen mal die Einnahmen wegfallen. Jedes Unternehmen muss für solche Fälle vorsorgen, genauso private Haushalte.

Beispiel: Restaurant A hält immer zwei Monatsgehälter für jeden Mitarbeiter auf der Seite, um nicht illiquide zu sein. Restaurant B belächelt das nur und hat kaum liquide Mittel auf der Seite. Die können das Geld anders nutzen (höhere Gehälter, schöneres Ambiente, niedrigere Preise). Nun nun soll B Hilfem vom Staat bekommen und A nicht? Welche Anreize setzt man da.

Über die genauen Modalitäten weiß ich nix, aber ich denke, dass es so ablaufen wird, dass der Hilfe bekommt, der sie benötigt.
Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von aleph »

Die Bundesregierung soll ja nicht die ausfallende Gewinne ersetzen, sondern nur die Existenz sichern, sprich, die Kosten für den Erhalt der Unternehmen, damit sie ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen können
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Skull
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:30)

Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
Korrekt.

Und via Steuererklärung 2020 kann man immer noch hinterher Dinge prüfen oder zurückfordern.
Da werden ja Dinge dann zusammengeführt.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:30)

Man muß aber das Zeitproblem bedenken. Es handelt sich ja nicht nur um eine handvoll Fälle. Es geht um sehr viele. Wenn man da intensiv prüft, dann stellt man zwar am Ende fest wer von deinen beiden Restaurants Hilfe beanspruchen kann und wer nicht, aber dummerweise sind inzwischen beide insolvent und das Thema ist erledigt. Ich halte Schnelligkeit für wichtiger als Genauigkeit. Und wenn dann ein Unternehmen gerettet wird, das eher wegen Versäumnissen in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten ist, muß man das eben hinnehmen. Daran wird die Marktwirtschaft nicht scheitern.
Es ist dann eben wichtig, dass trotzdem Restaurant B einen Anreiz hat, in der Zukunft vorzusorgen. Kredite (meinetwegen mit 0 Zinsen) sind da die bessere Wahl als Zuschüsse. Ich denke aber ehrlich gesagt, dass man es auch in diese Richtung macht. Der Staat bürgt ja oft nur für Kredite.

Eigentlich sollte ja auch jeder Bürger ein paar Euro auf der Seite haben, um für Notfälle etwas zu haben. Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat), die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt. Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:45)

Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat),
die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt.

Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Macht er doch. Heute, gestern und morgen.

Das nennt sich STEUERN und Sozialabgaben.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:45)

Es ist dann eben wichtig, dass trotzdem Restaurant B einen Anreiz hat, in der Zukunft vorzusorgen. Kredite (meinetwegen mit 0 Zinsen) sind da die bessere Wahl als Zuschüsse. Ich denke aber ehrlich gesagt, dass man es auch in diese Richtung macht. Der Staat bürgt ja oft nur für Kredite.
Kredite sind dann sinnvoll, wenn man davon ausgehen kann, daß das Restaurant die Rückzahlung wuppen kann. Ansonsten verzögert es die Insolvenz nur. Nicht jedes Unternehmen ist eine Goldgrube. Es trägt sich halt und sorgt dafür daß Menschen in Lohn und Brot stehen. Aber die Kreditbelastung kann dann zu viel sein.
Eigentlich sollte ja auch jeder Bürger ein paar Euro auf der Seite haben, um für Notfälle etwas zu haben. Womöglich sollte der Staat von jedem Lohn x% abzwacken(damit jeder zB. 3 Monatsgehälter auf der Kante hat), die dann gesammelt werden und wenn der Staat sagt, es ist nun ein Notfall, dann wird das ausbezahlt. Ein Notfall wäre das heute oder zur Finanzkrise 2009. Ähnlich für Unternehmen.
Was soll das denn werden? Wie soll denn das in unser Wirtschaftssystem passen? Und wie soll das bei Niedriglöhnern funktionieren? Man zwackt erst was ab, was man den Leuten dann per ergänzenden HartzIV wieder zurück geben muß? Das klingt wenig sinnvoll. Wobei, hätte Charme. Die sparen drei Gehälter an und der Staat finanziert es.
Man könnte eher darüber nachdenken für derartige Notfälle aus Steuermitteln Rücklagen zu bilden. Aber wie wir sehen, ist das ja indirekt passiert. Der Staat ist immerhin in der Lage dreistellige Milliardenbeträge zu mobilisieren. Und ich glaube da ist noch kein Ende. Mehr wäre denkbar.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:55)
Was soll das denn werden? Wie soll denn das in unser Wirtschaftssystem passen? Und wie soll das bei Niedriglöhnern funktionieren? Man zwackt erst was ab, was man den Leuten dann per ergänzenden HartzIV wieder zurück geben muß? Das klingt wenig sinnvoll. Wobei, hätte Charme. Die sparen drei Gehälter an und der Staat finanziert es.
Ja, so wie mit der Arbeitslosenversicherung. Da zwackt der Staat auch einen kleinen Teil ab, weil er den Arbeitnehmern nicht traut, dass sie das freiwillig machen. Was wäre so falsch daran, solange 3% vom Gehalt abzuzwacken, bis die 3 Monatsgehälter auf der Kante liegen?

So käme es nicht zu der Situation, dass der, der freiwillig 3 Monatsgehälter anspart, relativ gesehen benachteiligt würde?

Das ist nur so ne Idee. Ich persönliche appelliere an die Mündigkeit der Menschen, jedoch macht in solchen Extremsituation ja immer der Staat solche Hilfen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 10:53)

Macht er doch. Heute, gestern und morgen.

Das nennt sich STEUERN und Sozialabgaben.

mfg
Dann müsste der Staat das Geld aber auch nur dafür verwenden. Heute haben wir eine Arbeitslosenversicherung, die eben nicht für Kurzarbeitsgeld aufkommt (korrigiere mich, falls das nicht stimmt). Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun. Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 15:31)
Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen
und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun.
Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von aleph »

Nun möchte manch ein Politiker gerne an der Börse spekulieren :D
Nee, Quatsch, Anteile an Unternehmen erwerben, Hat aber nichts mit Verstaatlichung zu tun.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/gerha ... 82c3437213

Die Hedgefonds haben bereits profitiert.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Gody »

franktoast hat geschrieben:(27 Mar 2020, 15:31)
Und wenn es zu solchen Extremsituationen kommt, muss der Staat immer riesige Summen an Geld aufnehmen und dann eben die stützen, die zu doof waren, das selber zu tun. Die die vorsorgen, müssen das dann entsprechend bezahlen.
Wie schon andere schrieben...ziemlicher Blödsinn.
Ich kann versuchen mich gegen einen kaputten Kühlschrank abzusichern oder die nächste Autoreparatur. Und auch das wird für ca 1 viertel der Bevölkerung nicht klappen, da wir sie einkommenstechnisch so knapp halten das es nicht geht.
Soll man sich deiner Meinung nach jetzt vielleicht gegen einen Atomkrieg absichern? Hätten sich die Japaner in Fukushima für einen Zunami mit anschließender Kernschmelze vorsorgen sollen?
Was ist mit den Menschen denen das Wasser 2013 ihre Existenz weggeschwemmt hat?
Wenn Arme Menschen nicht in die Gänge kommen, nennt man das Schmarotzer. Wenn Reichen Menschen das passiert, nennt man das Depressionen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von odiug »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 18:22)

Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

mfg
Ich halte die Diskussion um Staat versus Privat eh für obsolet, denn die Rechnungen die sich jetzt ansammeln, sind auch für Staaten nicht mehr finanzierbar.
Die einzigen, die das jetzt noch auffangen können, sind die Notenbanken ... und die können besten Falls für eine sanfte Landung sorgen, weil es geht rapide bergab.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Skull hat geschrieben:(22 Mar 2020, 09:22)

Nichts.

Solche phantasievolle Ideen, wie die Deinigen,
werden nach der Krise (vielleicht auch schon in der Krise) zu ganz anderen schwerwiegenden Folgen führen.

Das gilt natürlich ebenso zu den Verstaatlichungs- und Enteignungsphantasien anderer User.



Es spricht nichts dagegen, die Effekte und Folgen der Krise staatlicherseits abzumildern,
aufzufangen und natürlich an einigen Stellen helfend und verpflichtend einzugreifen.

Man sollte aber nicht den Verstand über Bord werfen.

mfg
Ja, man wundert sich, wie locker plötzlich das Geld sitzt. Allerdings werden die Sparmaßnahmen nach der Pandemie noch schlimmer als vor der Pandemie werden.

Moin!
Grüsse aus BREMEN :thumbup:
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

ichwersonst hat geschrieben:(27 Mar 2020, 21:50)

Ja, man wundert sich, wie locker plötzlich das Geld sitzt. Allerdings werden die Sparmaßnahmen nach der Pandemie noch schlimmer als vor der Pandemie werden.

Moin!
Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

odiug hat geschrieben:(22 Mar 2020, 02:09)

Was wäre denn von der Idee zu halten, die EZB wirft die Notenpresse an und übernimmt die Kosten für einen Stillstand der Wirtschaft ?
Schon klar: treibt die Inflation nach oben und frisst Spareinlagen, aber bei gleichzeitigen Lohnkürzungen dürft sich der Schmerz mehr oder weniger gleichmäßig auf alle verteilen.
Muss man halt nachrechnen und einen Kompromiss finden, den auch alle dann Scheiße finden dürfen :p

Machen wir mal einen konkreten Vorschlag:
1 : Die EZB garantiert für einen begrenzten Zeitraum die Begleichung aller laufenden Verbindlichkeiten der Gewerbe zu im Schnitt 50% europaweit, also auch für nicht Euroländer ... außer der Briten natürlich ... sind ja selbst schuld.
1a : Im Schnitt soll heißen: Lohnkosten zu 60%, sonstig laufenden Kosten der Unternehmen zu 40%.
2 : Gleichseitig verhängt sie eine temporäre Preissperre von einem Monat ... auch EU weit.
Kann auch mit Kürzungen von Kapitaleinkünften wie zB Mieten einhergehen.
3 : Kreditforderungen werden für einen Monat ausgesetzt.
4 : Der freie Kapitalverkehr mit Drittstaaten wird für die Dauer des verordneten Stillstands stark eingeschränkt.
Da dürfte doch genug Scheiße für jeden dabei sein, so dass wir da hablbwegs glimpflich durch kommen.
Zu Punkt 2: Allgemeinverbindliche Festsetzung von Erzeugerhöchstpreisen - damit da kein Wucher betrieben werden kann.
Zu Punkt 3: Da kann man eine Menge mit Staatsbürgschaften machen.

Noch eine Idee: Unternehmen, denen zentrale Bedeutung bei der Versorgung zukommt, müssen zumindest teilweise in staatliche Hand und somit unter staatliche Aufsicht, damit von Anfang an nicht der Vorwurf aufkommt, hier wären Krisengewinnler am Werk. Wenn Gewinne erwirtschaftet werden, müssen die im Wesentlichen wieder an den Staat abgeführt werden. Es muss in solchen Krisen gelten: es gilt die Schwarze Null. Mehr ist nicht drin.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
In Bezug auf die Wirtschaft lief es auch sehr gut. 1933 war die Krise wirtschaftlich überstanden. Leider konnte der Bevölkerung dieses nicht richtig vermittelt werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
Das Wirtschaftssystem wird nach der Pandemie anders aussehen.
Weltpolitisch ist es durchaus möglich, dass China die USA als Weltmacht Nr.1 ablösen wird. Was man so aus den USA mitbekommt, lässt dort Schlimmes erahnen. Die USA werden dann viele Jahre mit sich selbst beschäftigt sein.
Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 17:15)

Wenn die Pandemie durch ist, sehe ich einen Wiederaufbau in Europa ohne chinesisches Engagement als nicht möglich an.
???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:15)

???

Was muss denn wiederaufgebaut werden ? :?:

mfg
In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.
Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand fällt die Unterhaltung von technischen und baulichen Anlagen weg oder ist nur sehr eingeschränkt möglich. Schäden an der Infrastruktur, an Gebäuden und technischen werden nicht rechtzeitig behoben. Am Ende macht es die Masse der nicht rechtzeitig behobenen Schäden.
Hinzu kommt, dass wir hier in D z.B. in die Unwetter-Saison gehen. Hauptschäden bei Gewittern sind Sturm, Starkregen und Hagel. Da kommt einiges auf uns zu.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 18:32)

In vielen Ländern, wie z.B., Italien und Spanien das Wirtschaftssystem.

Bei einem mehrmonatigen Komplett-Stillstand ...
Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

mfg
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Skull hat geschrieben:(28 Mar 2020, 19:39)

Aha...

Wo gibt es diese Glaskugel, die dieses schon heute zeigt ? :?:

mfg
Hast Du schon mal mit dem Unterhalt von Gebäuden und Infrastruktur zu tun gehabt?
Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
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Skull
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 20:13)

Wir wären zur Zeit nicht in der Lage, z.B. schwere Unwetterschäden zeitnah zu beseitigen.
???

Deine Glaskugel zeigt das ? :?:

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Re: Die Rezession ist da

Beitrag von Fighter »

[quote="Realist2014"][url=viewtopic.php?p=4707946#p4707946] (22 Mar 2020, 11:23)[/url]

das setzt aber weder Zahlunsgverpflichtungen , noh die Marktwitschaft außer Kraft[/quote]

Moin!
Ob der Sozialstaat tatsächlich zurück ist, wird sich erst noch in der Praxis weisen müssen.Die vielen (Ankündigungs)Schwalben machen noch keinen sozialen Sommer.
Deshalb gilt bis auf Widerruf:
"Alles eine Frage des Blickwinkels" meinte der Frosch, ehe er vom Reiher gefressen wurde.
Gruß aus HB

Wer kriecht, kann nicht fallen!
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

sünnerklaas hat geschrieben:(28 Mar 2020, 17:15)

Das Wirtschaftssystem wird nach der Pandemie anders aussehen.
Kann sein, das hängt aber von der Dauer ab. Je schneller es vorbei ist, desto geringer die langfristigen Auswirkungen. Wenn der Shutdown natürlich noch mehrere Monate anhält, dann wird es eng. Aber daran glaube ich nicht. Und zwar weniger weil ich davon ausgehe, daß wir Corona in den Griff bekommen. Sondern weil die Menschen es nicht mehr mitmachen. Es ist nicht mal eine Woche her, seit die verschärften Maßnahmen greifen. Und die ersten fangen an rumzunölen. Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)

Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:17)

Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
Also China ist der Meinung nach zwei Monaten kann man schrittweise in den Normalmodus zurück kehren. Nun waren die zwar in der Lage wesentlich schärfere Maßnahmen durchzusetzen, aber ich glaube nicht, daß dies so entscheidend ist. Jedenfalls führt er nicht zu einem Unterscheid zwischen wenigen Monaten und Jahren.

Entscheidend ist sowieso ob die Bevölkerung weiter mitspielt. Das wird sie noch einige Zeit tun, aber mehrere Monate? Da setze ich mal ein Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:28)

Also China ist der Meinung nach zwei Monaten kann man schrittweise in den Normalmodus zurück kehren. Nun waren die zwar in der Lage wesentlich schärfere Maßnahmen durchzusetzen, aber ich glaube nicht, daß dies so entscheidend ist. Jedenfalls führt er nicht zu einem Unterscheid zwischen wenigen Monaten und Jahren.

Entscheidend ist sowieso ob die Bevölkerung weiter mitspielt. Das wird sie noch einige Zeit tun, aber mehrere Monate? Da setze ich mal ein Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen.
Italien ist davon weit entfernt und Südkorea hatte nie solche Maßnahmen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)

Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt.

Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Natürlich wird es aus medizinischer Sicht keine Entwarnung geben. Weder am 20.4. noch am 20.8.
Dieser Virus wird weiter existieren und auch noch viele Millionen von Menschen erreichen. In den nächsten Jahren.
Wie alle anderen Krankheiten auch.

Es geht doch aktuell in der gesamten Welt nur darum, die Gesundheitssysteme und medizinische Versorgung
aufrecht erhalten zu können. Die Pandemie zu verlangsamen und einigermassen zu kontrollieren.

Die Politik hat weltweit entschieden bis DAHIN das Risiko einer schnellen Ansteckung durch die gemachten Massnahmen
zu reduzieren. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.

Dazu gibt es eben (zu Recht) finanzielle und andere Hilfen.

Wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben wird wieder aufleben. Aufleben müssen.
Der Virus wird uns dabei auch weiterhin begleiten. Die Frage wird nur sein, in welchem Maße.

Aktuell geht es NUR darum, Systeme nicht zusammenkrachen zu lassen.

Und da, sind die Zahlen der aktuellen kranken Infizierten entscheidend.
Die Summe der infizierten abzüglich der daran gestorbenen Menschen, abzüglich der bereits Gesundeten.
Steigt die Zahl der aktuellen Fälle nicht (mehr) grossartig an, kann man Entspannung (nicht Entwarnung) geben.
Und davon sind wir derzeit noch weit weg. Man sollte aber trotzdem und positiv im Hinterkopf haben,
die gesundeten Fälle steigen ja auch an. In Deutschland nähern wir uns der 10.000er Zahl.
In Italien sind wir bereits weit darüber. Völlig abgesehen von den Menschen, die bereits krank waren
und/oder sind, aber gar nicht statistisch erfasst wurden. Diese Zahlen liegen ja deutlich höher.
Und bilden auch keine Gefahr für das Gesundheitssystem.

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:17)

Aus medizinischer Sicht müssen wir das jahrelang so weiter machen. Italien gibt den Takt vor.
Nein. Erst einmal bis Medikamente zur erfolgreichen Behandlung da sind und später ein Impfstoff.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Adam Smith »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 10:35)

Nein. Erst einmal bis Medikamente zur erfolgreichen Behandlung da sind und später ein Impfstoff.
Einen Impfstoff gibt es frühestens in einem Jahr.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Adam Smith hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:10)

Einen Impfstoff gibt es frühestens in einem Jahr.
Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:36)

Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
Ja, ein Virostatikum dürfte im Moment die schnellere Variante sein. Dann muss man sehen, was der Wirsktoff kann, ob er zur schnellen Genesung beitragen, oder nur die Mortalitätsrate drücken kann.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Jo33 »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 23:02)
Kann sein, das hängt aber von der Dauer ab. Je schneller es vorbei ist, desto geringer die langfristigen Auswirkungen. Wenn der Shutdown natürlich noch mehrere Monate anhält, dann wird es eng. Aber daran glaube ich nicht. Und zwar weniger weil ich davon ausgehe, daß wir Corona in den Griff bekommen. Sondern weil die Menschen es nicht mehr mitmachen. Es ist nicht mal eine Woche her, seit die verschärften Maßnahmen greifen. Und die ersten fangen an rumzunölen. Frau Merkel verweist auf den 20.04. als frühesten Endtermin. Ich bin gespannt. Denn aus medizinischer Sicht wird auch am 20.04. keine Entwarnung gegeben werden können.
Ich sehe hauptsächlich die Betreiber von Gaststädten, Innenstadtgeschäften die rumnölen, aber eben nicht die breite Gesellschaft. Was natürlich verständlich ist. Ich denke, ich hoffe nach diesem 20.4. kann man die Anzahl der Neuinfizierten vorläufig wieder auf konstant stabilne Niveau halten.
Womit man vermutlich vieles, bzw. fast alles wieder öffnen wird, aber vermutlich alles unter strengen Auflagen, bspw. Sitzabstand, Hotels nur noch jedes 2te Zimmer belegt, oder kein gemeinsames Frühstücksbüffet mehr, Kino-Theater darf nur noch jeder 2te Sitzplatz genutzt werden etc., Bäder, Schuhgeschäfte etc. nur noch max. 1 Kunde auf 4 oder 5 m² Verkaufsfläche. Vielleicht die Pflicht das Tragen von einfachen Gesichtsstoffmasken um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, da die Gefahr besteht dass man unerkannt Spreader ist usw.. Aber gerade die Reisebranche insbesondere Flughäfen werden wohl sehr viele Arbeitsplätze verlieren, bzw. viele Flughäfen werden vermutlich für die nächsten 10 Jahre schließen, reisen in ferne Länder wird wohl dieses Jahr komplett gestrichen werden, Urlaub nur noch im Umkreis von 200 oder 500 km und dort eben auch Beschränkungen bgzl. Abstand halten, sprich weniger Menschen gemeinsam am Strand, im Freizeitbad damit man sich aus dem Weg gehen kann. Der große Gewinner könnte das Klima sein, was die Fridays for Futures nicht geschaft haben, hat jetzt Corona geschafft den Flugverkehr um 75 % zu reduzieren und dass der je wieder auf das Niveau von 2019 ansteigt, vage ich stark zu bezweifeln.
Die größere Gefahr des herumnölen sehe ich eher in Amerika, insbesondere mit den vielen Schusswaffen in der Bevölkerung. Hollywood lässt grüßen. Da werden sehr viele rumnölen, warum sie soviele Tote zu beklagen haben, wenn es erstmal 100.000 Corona Tote dort gibt und diese Zahl wird wahrscheinlich schon im Mai erreicht werden. Und dort könnte das rumnölen auch richtig gewaltätig werden, sprich da könnte ein Bürgerkrieg enstehen um medizinische Versorgung. Ob und wie die US Wahl dieses Jahr überhaupt stattfindet, bzw. das Ergebnis ein komplett anderes ist und keiner der bisherigen Kanditaten gewinnt, sondern jemand ganz anderer, alles ist möglich, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, Trump könnte auch wie Kennedy enden.
Jedenfalls da werde ich zumindest demnächst viele Aktien und Anleihen zurück ziehen, denn dort wird es mit Sicherheit ziemlich ungemütlich werden dieses Jahr, wesentlich ungemütlicher als in Deutschland.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Jo33 »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Mar 2020, 11:36)
Das ist der Punkt, an dem die Beschränkungen komplett aufgehoben werden können.
Eine deutliche Lockerung des Lockdowns sehe ich ehrlich gesagt ers ab dem Zeitpunkt, ab dem zugelassene Medikamente da sind, mit dem sich die Erkrankungen behandeln lassen.
Das Problem beim Impfstoff ist aber auch, was man nicht vergessen sollte, selbst wenn du einen Impfstoff hast, bist du das ganze Volk, die ganze Welt durch geimpft hast, dauert leider etwa 2-3 Jahre. Mehr gibt die Impfstoffproduktion weltweit aktuell überhaupt nicht her.
Allerdings könnte man so quasie schneller die Herdenimmunität herstellen, in dem man eben nur Menschen impft welche noch keine Antiköprer haben, und dann eben zuerst die Risikogruppen und die systemrelevanten Menschen mit "PassierscheinA38" diese sind ja bereits vor einer Woche an die entsprechenden Personen verteilt worden. Somit hätte man die schützenswerten geimpft wohl innerhalb 2-3 Monaten und der Rest dann eben nach und nach. Ähnlich wie bei der momentan Grippeschutzimpfung welche ja auch nur für Risikogruppen gedacht ist, dass sich die ganze Gesellschaft durch impft, dafür ist dies Impfung garnicht gedacht, bzw. dafür wurde der Impfstoff nie ausreichen.

Daher hoffentlich Medikament in 2-3 Monaten, welches zumindest die Todeszahlen senkt.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

es spricht nichts gegen Ausflüge zu anderen Themen.

Ich bitte aber darum, in erster Linie HIER beim Threadthema zu bleiben.

Weiterführende Diskussionen zum Corona Virus in medizinischer, gesellschaftlicher oder medikamentöser Art
bitte dort diskutieren, wo es hingehört. Stränge zum Thema Corona gibt es in allen Unterforen genug.

Dort sollte man also fündig werden.

Danke für Beachtung.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Dampflok94 hat geschrieben:(28 Mar 2020, 09:22)

Das hängt davon ab, was Du mit "nach der Pandemie" meinst. Irgendwann danach schon. In einigen Jahren, wenn die Nachwirkungen abgeklungen sind. Ich hoffe doch, man wird sich an 1929 ff. erinnern.
Moin!
Mal ganz andere Gedanken zur jetzigen Lage.Globalisierung und Technisierung des Alltags haben eine nicht enden wollende Beschleunigung allen menschlichen Lebens mit sich gebracht.Aber obwohl der Mensch immer mehr Zeit hätte, zum Beispiel für Kulturelles, für Soziales, für Familiäres, für Meditation, für Lesen, für Bildung, wird ihm die Zeit immer kürzer.Und da kommt „Corona“ und verpasst – oder stiehlt – uns ungebeten und ungefragt Zeit. Vermeintlich verlorene Zeit, Zeit zum Totschlagen. Ich bin Jahrgang 1939. Ich habe in meiner Kindheit einiges mitgemacht an Elend , Hunger ,will das jetzt nicht alles hervorholen.Da ist dieses Aussitzen zu Hause " ein Fliegenschiss" . Die Kriegsgeneration kann mit diesen Situationen ein bischen besser umgehen, weil das in vergleichbarer Form schon mal alles durchlebt wurde. Jetzt müssen die nachfolgenden Generationen lernen , mit solchen Situationen klar zu kommen. Musste unsere Generation auch .....Deutschland wieder aufbauen.
Gruß
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Orbiter1 »

Im heutigen Presseclub wurde zur Finanzierung auch das Thema Lastenausgleich eingebracht. Wie nach dem 2. Weltkrieg sollten die Vermögenden einen Teil abgeben damit die Habenichtse überleben können. Eine durchaus valide Variante falls die Ausgehbeschränkungen für große Bevölkerungsgruppen über einen längeren Zeitraum erforderlich sind.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

Skull hat geschrieben:(29 Mar 2020, 09:36)

Natürlich wird es aus medizinischer Sicht keine Entwarnung geben. Weder am 20.4. noch am 20.8.
Dieser Virus wird weiter existieren und auch noch viele Millionen von Menschen erreichen. In den nächsten Jahren.
Wie alle anderen Krankheiten auch.

Es geht doch aktuell in der gesamten Welt nur darum, die Gesundheitssysteme und medizinische Versorgung
aufrecht erhalten zu können. Die Pandemie zu verlangsamen und einigermassen zu kontrollieren.
Letzteres war jenes, was ich mit Entwarnung meinte. Wann genau haben wir die soweit verlangsamt, daß wir wieder in Richtung Normalität gehen können. Und sollte es da eher der 20.08. sein, dann wird es schwierig. Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern.

Seit gestern weiß ich, daß mein 82jähriger Vater den Corona-Virus hat. Er liegt im Krankenhaus mit einer Lungenentzündung ist aber stabil und muß nicht beatmet werden. Die Aussichten stehen nicht schlecht, daß er es übersteht. Ich darf ihn natürlich leider nicht besuchen. Überraschend wie schnell man persönlich betroffen sein kann.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 15:30)
Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern..

Da nimmt man aber auch gewaltigen Ärger und eine u.U. sehr starke Polarisierung in Kauf.
Der begründete Vorwurf, es wäre von einigen Geld über Gesundheit oder sogar Leben gesetzt wprden, kann enorme Sprengkraft entwickeln.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von ichwersonst »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Mar 2020, 15:30)

Letzteres war jenes, was ich mit Entwarnung meinte. Wann genau haben wir die soweit verlangsamt, daß wir wieder in Richtung Normalität gehen können. Und sollte es da eher der 20.08. sein, dann wird es schwierig. Es könnte sein, daß schon vor diesem Zeitpunkt eine zumindest teilweise Rücknahme des Shutdowns gefordert wirrd. Aus wirtschaftlichen Gründen. Und dies unter in Kaufnahme von mehr Opfern.

Moin!
Ich wünsche ihn unbekannterweise gute Besserung! :thumbup:
Grüsse aus BREMEN :thumbup:
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von Dampflok94 »

ichwersonst hat geschrieben:(29 Mar 2020, 23:06)

Ich wünsche ihn unbekannterweise gute Besserung! :thumbup:
Das ist nett von dir. Danke. :)
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Skull hat geschrieben:(27 Mar 2020, 18:22)

Ist natürlich ziemlicher Blödsinn, den Du da schreibst.

Der Staat stützt diejenigen, die (nun) in Not geraten.

Das hat NICHTS mit Doofheit zu tun.
Wenn der Staat beispielsweise in der aktuellen Situation alle Restaurant schliessen lässt...
solltest Du solche pauschalisierende Polemik besser weglassen.

Oder auch grundsätzlich...Polemik unterlassen.

mfg
Naja, was heißt zu doof. Wenn ein Unternehmen sich ein Polster anlegt, dann hat es Opportunitätskosten, die der Konkurrent, der das Polster nicht hat, eben nicht hat. Aber wenn es zu so einer Krise kommt, zahlt sich das Polster aus. Dann wird das Polster zum riesigen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten. Wenn der Konkurrent aber nun bequem an staatliche Zuschüsse und Kredite kommt, dann sinkt der Wettbewerbsvorteil.
Und das ist natürlich nicht gut.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Finanzierung der Corona-Rettungspakete

Beitrag von franktoast »

Gody hat geschrieben:(27 Mar 2020, 20:26)

Wie schon andere schrieben...ziemlicher Blödsinn.
Ich kann versuchen mich gegen einen kaputten Kühlschrank abzusichern oder die nächste Autoreparatur. Und auch das wird für ca 1 viertel der Bevölkerung nicht klappen, da wir sie einkommenstechnisch so knapp halten das es nicht geht.
Soll man sich deiner Meinung nach jetzt vielleicht gegen einen Atomkrieg absichern? Hätten sich die Japaner in Fukushima für einen Zunami mit anschließender Kernschmelze vorsorgen sollen?
Was ist mit den Menschen denen das Wasser 2013 ihre Existenz weggeschwemmt hat?
Nein, es geht nicht darum, dass der Staat nun hilft. Es geht darum, dass es denen hilft, die es versäumt haben, für ein paar Monate Cash auf die Seite zu legen, um durch so eine Krise zu kommen. Wenn jetzt zB. nur NRW betroffen wäre und Bayern nicht, dann wäre es ok, wenn die Gelder nur nach NRW fließen. Wenn aber ein Restaurant Cash angesammelt hat, aber der Konkurrent in der gleichen Straße nicht, dann ist das eben unfair. Das gibt das Signal "Du musst gar nicht vorsorgen, der Staat übernimmt das eh, also lebe am Limit!".
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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