Insolvenzen durch und während Corona

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Senexx

Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Senexx »

Viele Betriebe stehen vor der Insolvenz durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona Virus.
Vor allem Unternehmen, die schon vorher auf wackeligen Füßen standen, weden wohl den Bankrott nicht mehr vermeiden können..
Nur ein kleiner Störfall und sie werden zusammenbrechen.


Wir werde noch viele Insolvenezen in rascher Folge haben.

Kandidaten dürfen gerne genannt werden.
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Gin-Tonic
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Gin-Tonic »

Edit Mod


Was weitere Unternehmen betrifft: das wird sich in den nächsten Tagen/Wochen zeigen, ich beobachte gerade den High Yield-Bondmarkt und da sieht es nicht so blumig aus was vorhersehbar war. Der HY-Markt war komplett überkauft auf der Suche nach Rendite. Auch staatliche Interventionen können nicht alle retten, und Unternehmen die sich jetzt schon für 5%+ (8%+ USA) verschulden mussten werden Probleme haben dauerhaft an neue Kredite zu kommen, eventuell sogar wenn sie kurzfristig gerettet werden. Allein die Kursverluste bei den Junkbonds...
Wer allerdings das Risiko nicht scheut kann da wegen der erhöhten Renditen gute Geschäfte machen wenn die Bude dann doch nicht untergeht.

btw: hier ist es ja wie im Chat.... zu viel Zeit zu Hause :D
Senexx

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Senexx »

Für viele Kleingewerbetreibende aller Art dürfte die jetzige Krise tatsächlich das Aus bedeuten. Sie haben keine Lobby. Liest man die Zeitungen, wird immer wieder berichtet über Künstler, Kleinkunstbühnen, Zimmertheater.

Aber um due vielen anderen Existenzen, die nicht unbedingt einen Abklatsch von Kultur verbreiten kümmert sich niemand. Wen interessieren schon Schneider, Maniküren, Copyshops. Auch unsere Gastronomie wird anders aussehen. Bei uns gibt es selbst einige Sternetempel, bei denen ich gespannt bin, ob die überleben.
Frodobert
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Frodobert »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2020, 01:24)

Für viele Kleingewerbetreibende aller Art dürfte die jetzige Krise tatsächlich das Aus bedeuten. Sie haben keine Lobby. Liest man die Zeitungen, wird immer wieder berichtet über Künstler, Kleinkunstbühnen, Zimmertheater.

Aber um due vielen anderen Existenzen, die nicht unbedingt einen Abklatsch von Kultur verbreiten kümmert sich niemand. Wen interessieren schon Schneider, Maniküren, Copyshops. Auch unsere Gastronomie wird anders aussehen. Bei uns gibt es selbst einige Sternetempel, bei denen ich gespannt bin, ob die überleben.
Diese bekommen genauso Unterstützung wie ein Musiker auch. Aber anscheinend bestimmst ja du wer Hilfe verdient. Bei einigen freust du dich wiederum, wenn sie bankrott gehen.

Mehr heucheln geht nicht.
odiug

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von odiug »

So ... schluß mit diesem Mist.
Wir werden hier weder über den kulinarischen Verfall, noch über Fettleibigkeit, Migration oder Flüchtlinge diskutieren ... ist nicht das Thema hier.
Das hier ist das WIFO und das hat einen gewissen Standard, der von allen Usern einzuhalten ist.

Euer MOD.
Senexx

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Senexx »

Frodobert hat geschrieben:(24 Mar 2020, 09:55)

Diese bekommen genauso Unterstützung wie ein Musiker auch. Aber anscheinend bestimmst ja du wer Hilfe verdient. Bei einigen freust du dich wiederum, wenn sie bankrott gehen.

Mehr heucheln geht nicht.
Viele werden die Krise nicht überstehen.
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Quatschki
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Quatschki »

Gaststätten werden wieder neu entstehen.
Man kann ja dann auch billig komplette Betriebsaustattungen aus Insolvenzmassen aufkaufen.

Was dauerhaft verschwinden wird, sind Geschäfte des klassischen Einzelhandels. Hier beschleunigt sich der ohnehin seit längerem stattfindende Strukturwandel.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
odiug

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von odiug »

Das ist meine letzte Warnung an die User hier: Hier wird nicht über eure Abneigungen oder Vorlieben einzelner Restaurantketten diskutiert.
Ansonsten sperre ich diesen Strang ... Sanktionen nicht ausgeschlossen.
Senexx

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Senexx »

Insolvenzen (angekündigt, eingeleitet):

1. Restaurantketten: Vapiano, Maredo

(wird upgedatet)
Gin-Tonic
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Gin-Tonic »

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inha ... 21d6b.html
:D
Laut Meldungen (Manager Magazin, N24) ist auf der Modehersteller Esprit am wackeln.
Moll:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/co ... nt,RuiRpAM
VW Zulieferer (Akkus für E-Autos), teils bedingt durch hohe Investitionen die den Cashbestand stark reduziert haben.
Auch Leoni ist ein Kandidat und braucht wohl massiv Staatshilfen (haben auch schon vor Corona Probleme gehabt)
Die ganzen kleinen Airlines in den USA zähl ich nicht mal auf.
Problem ist wohl dass insbesondere der US Bondmarkt im Sub-Investment-Grade Segment seit 2011 massiv gestiegen ist und die Unternehmen jetzt Probleme haben sich kurzfristig zu refinanzieren, was die letzten Jahre wgn der vielen Liquiditätsspritzen kein Problem war.

Mal sehen wie es weitergeht,

mbG und bleibt gesund!
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jmjarre
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von jmjarre »

Frodobert hat geschrieben:(24 Mar 2020, 09:55)

Diese bekommen genauso Unterstützung wie ein Musiker auch. Aber anscheinend bestimmst ja du wer Hilfe verdient. Bei einigen freust du dich wiederum, wenn sie bankrott gehen.

Mehr heucheln geht nicht.

Eine Unterstützung erhält nur der, der seine Kosten nicht mehr tragen kann. Welche Kosten hat ein Musiker- oder ein Tanzlehrer, der 5 mal die Woche abends als Selbständiger Tanzschulen abfährt? mehr Beispiele?
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Skull
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Skull »

jmjarre hat geschrieben:(14 Apr 2020, 14:39)

Eine Unterstützung erhält nur der, der seine Kosten nicht mehr tragen kann.

Welche Kosten hat ein Musiker- oder ein Tanzlehrer, der 5 mal die Woche abends als Selbständiger Tanzschulen abfährt?
mehr Beispiele?
Es geht ja nicht nur um Kosten...Musst Dir vielleicht mal die Soforthilfe und deren Regularien EXAKT angucken.

Das nennt sich auch Einnahmeverlust oder Umsatzeinbruch.

Und im Jahr 2021 prüft ja das Finanzamt, wem Hilfe zustand. ;)

mfg
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Atue001 »

Auch wenn es (noch) keine Insolvenz ist - die schnelle Schließung von 62 Kaufhof/Karstadt-Standorten ist eine Folge von Corona mit mehr als 6.000 Arbeitsplätzen.

Insolvent ist wohl Tom Tailor mit seiner Tochter Bonita - auch hier würde ich nicht sagen, dass Corona die alleinige Ursache ist, wohl aber ein Beschleuniger.

Der Elektroautobauer E-Go hat es auch nicht über Corona geschafft.

Lokal kenne ich noch einige Insolvenzen mehr - vor allem Clubs, Bars u.ä. - die dürften aber aufgrund fehlender Größe allenfalls Regional bekannt sein.
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Umetarek
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Umetarek »

Atue001 hat geschrieben:(20 Jun 2020, 23:59)
Der Elektroautobauer E-Go hat es auch nicht über Corona geschafft.
Jo, kum, der war schon vor Corona beerdigt, mein Onkel war ja froh, dass er sein Auto überhaupt noch gekriegt hat.
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Atue001 »

Umetarek hat geschrieben:(21 Jun 2020, 00:30)

Jo, kum, der war schon vor Corona beerdigt, mein Onkel war ja froh, dass er sein Auto überhaupt noch gekriegt hat.
Ja, aber das ist halt auch weitgehend die Regel. Unternehmen, die vor Corona gut aufgestellt waren, schaffen die Krise in aller Regel - und gehen sogar gestärkt daraus hervor, weil doch der ein oder andere Konkurrent pleite geht. Auch die anderen Unternehmen die ich genannt habe, sind nicht allein wegen Corona in die Insolvenz - Corona hat nur beschleunigt, was sich schon länger abgezeichnet hat.
Findulin

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Findulin »

Nanogate insolvent, 80 Prozent Verlust an einem Tag, das übertrifft noch die Wirecard-Aktie. Der nächste deutsche Pennystock.
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von rain353 »

Findulin hat geschrieben:(23 Jun 2020, 01:47)

Nanogate insolvent, 80 Prozent Verlust an einem Tag, das übertrifft noch die Wirecard-Aktie. Der nächste deutsche Pennystock.
Denkst du, dass der Crash kommen wird?
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Findulin

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Findulin »

rain353 hat geschrieben:(23 Jun 2020, 06:29)

Denkst du, dass der Crash kommen wird?
Allein anhand dieser Pleiten würd ich das nicht sagen. Die Wirecard-Katastrophe hat einzig mit Unmengen an krimineller Energie zu tun und Nanogate ist schlichtweg zu klein, um als Indiz für zusammenbrechende Wirtschaften zu stehen.

Ich hatte im März gedacht, Corona macht viel mehr kaputt, aber letzten Endes war es doch nicht so. Ich verzichte daher auf eine Einschätzung.
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frems
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von frems »

Atue001 hat geschrieben:(21 Jun 2020, 00:41)
Auch die anderen Unternehmen die ich genannt habe, sind nicht allein wegen Corona in die Insolvenz - Corona hat nur beschleunigt, was sich schon länger abgezeichnet hat.
So ist es. Wer einige Wochen mit verminderten Umsätzen (plus unverhältnismäßig hohen Staatszuschüssen) nicht überleben kann, wäre so oder so in kürzester Zeit vom Markt verschwunden. Da kann kein seriöses Geschäftsmodell zu Grunde liegen.
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von DogStar »

frems hat geschrieben:(02 Jul 2020, 14:26)

So ist es. Wer einige Wochen mit verminderten Umsätzen (plus unverhältnismäßig hohen Staatszuschüssen) nicht überleben kann, wäre so oder so in kürzester Zeit vom Markt verschwunden. Da kann kein seriöses Geschäftsmodell zu Grunde liegen.
Das Wiederholen macht es auch nicht wahrer. Welche Reichtümer sollte sich beispielsweise der Besitzer einer kleinen Bar (ich rede von meinem Nachbarn) zurücklegen, um monatelang (es sind nicht einige Wochen) ohne Umsätze auszukommen?
Das selbe gilt für Geschäfte mit hohen Personalkosten, Mieten, etc. Nein, das hat nichts mit einem seriösen Geschäftsmodell zu tun. Um in diesen Zeiten pleite zu gehen, muss man nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. Man kann aktuell einfach froh sein, wenn man verbeamtet ist und sein Geld in jedem Fall überwiesen bekommt.

Abgesehen davon kann der Ausfall von Umsätzen für manche Branchen noch unabsehbar lange dauern ... Großveranstaltungen beispielsweise dürfte es noch eine ganze Weile lang nicht geben. Das wird noch einigen - zuvor gut aufgestellten Unternehmen das Genick brechen.
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frems
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von frems »

DogStar hat geschrieben:(02 Jul 2020, 14:55)

Das Wiederholen macht es auch nicht wahrer. Welche Reichtümer sollte sich beispielsweise der Besitzer einer kleinen Bar (ich rede von meinem Nachbarn) zurücklegen, um monatelang (es sind nicht einige Wochen) ohne Umsätze auszukommen?
Das selbe gilt für Geschäfte mit hohen Personalkosten, Mieten, etc. Nein, das hat nichts mit einem seriösen Geschäftsmodell zu tun. Um in diesen Zeiten pleite zu gehen, muss man nicht unbedingt etwas falschj gemacht haben. Man kann aktuell einfach froh sein, wenn man verbeamtet ist und sein Geld in jedem Fall überwiesen bekommt.
Naja, ich kenne hier inhabergeführte Kneipen. Kleine Buden. Zahlen höchstens 1500 Euro Miete und haben ein, zwei 450-Euro-Kräfte, die entsprechend nicht gearbeitet und nichts gekostet haben. Die bekamen zwischen 9 und 12 Tsd. EUR bedingungslosen Zuschuss und waren von Mitte März bis Mitte Mai dicht. Ohne die Staatsgeschenke hätten sie die paar Wochen aber auch überlebt, weil sie sich halt eine kleine Reserve aufgebaut haben. Würde mal mit dem Nachbarn reden, ob er private Probleme hat. Oder vielleicht etwas mit Drogen.
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Sören74 »

DogStar hat geschrieben:(02 Jul 2020, 14:55)

Das Wiederholen macht es auch nicht wahrer. Welche Reichtümer sollte sich beispielsweise der Besitzer einer kleinen Bar (ich rede von meinem Nachbarn) zurücklegen, um monatelang (es sind nicht einige Wochen) ohne Umsätze auszukommen?
Das selbe gilt für Geschäfte mit hohen Personalkosten, Mieten, etc. Nein, das hat nichts mit einem seriösen Geschäftsmodell zu tun. Um in diesen Zeiten pleite zu gehen, muss man nicht unbedingt etwas falsch gemacht haben. Man kann aktuell einfach froh sein, wenn man verbeamtet ist und sein Geld in jedem Fall überwiesen bekommt.

Abgesehen davon kann der Ausfall von Umsätzen für manche Branchen noch unabsehbar lange dauern ... Großveranstaltungen beispielsweise dürfte es noch eine ganze Weile lang nicht geben. Das wird noch einigen - zuvor gut aufgestellten Unternehmen das Genick brechen.
Dann stellt sich allerdings schon die Frage, warum einige User bei jeder angedachten Lockerungen meinen, ach nee, lass uns lieber noch einige Wochen warten. Das ist dann die Kehrseite der Medaille, wenn man meint, man solle lieber mal auf Nummer sicher gehen.
Sören74

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(02 Jul 2020, 15:01)

Naja, ich kenne hier inhabergeführte Kneipen. Kleine Buden. Zahlen höchstens 1500 Euro Miete und haben ein, zwei 450-Euro-Kräfte, die entsprechend nicht gearbeitet und nichts gekostet haben. Die bekamen zwischen 9 und 12 Tsd. EUR bedingungslosen Zuschuss und waren von Mitte März bis Mitte Mai dicht. Ohne die Staatsgeschenke hätten sie die paar Wochen aber auch überlebt, weil sie sich halt eine kleine Reserve aufgebaut haben.
Wobei es auch ungerecht denen gegenüber wäre, die Rücklagen gebildet haben, aus den Zahlungen auszuschließen. Der Staat sollte nicht die Unternehmer bestrafen, die nachhaltig gewirtschaftet haben. Den Einnahmeausfall betrifft nun mal alle Unternehmer einer Branche.
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frems
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von frems »

Sören74 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 16:26)

Wobei es auch ungerecht denen gegenüber wäre, die Rücklagen gebildet haben, aus den Zahlungen auszuschließen. Der Staat sollte nicht die Unternehmer bestrafen, die nachhaltig gewirtschaftet haben. Den Einnahmeausfall betrifft nun mal alle Unternehmer einer Branche.
Bei uns wurde nicht danach differenziert, ob ein Unternehmen Rücklagen gebildet hat oder nicht. Für die meisten waren es wohl keine 30 Minuten Geklicke im Internet und nach zwei, drei Tagen war das Geld auf dem Konto. Einzige Bedingung: der Zuschuss muss versteuert werden und darf nicht für private Ausgaben verwendet werden. Persönlich halte ich diese Geschenke für wirtschaftlich kontraproduktiv, da so eine nachhaltige Marktreinigung behindert wurde.
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von DogStar »

Sören74 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 16:24)

Dann stellt sich allerdings schon die Frage, warum einige User bei jeder angedachten Lockerungen meinen, ach nee, lass uns lieber noch einige Wochen warten. Das ist dann die Kehrseite der Medaille, wenn man meint, man solle lieber mal auf Nummer sicher gehen.
Die Frage stellt sich eigentlich nicht! Denn vielen Branchen geht es auch mit moderaten Lockerungen schon wieder recht gut. Wird es übertrieben, könnte das einen zweiten umfassenden Lockdown bedeuten - und der wäre dann das Ende.

Wir können es nicht allen recht machen ... denn darunter würden am Ende dann wirklich alle zu leiden haben ;) ...
Sören74

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(02 Jul 2020, 16:36)

Bei uns wurde nicht danach differenziert, ob ein Unternehmen Rücklagen gebildet hat oder nicht.
Ja genau, das meinte ich ja. Ich finde es in Ordnung, dass man das nicht unterscheidet.
frems hat geschrieben: Für die meisten waren es wohl keine 30 Minuten Geklicke im Internet und nach zwei, drei Tagen war das Geld auf dem Konto. Einzige Bedingung: der Zuschuss muss versteuert werden und darf nicht für private Ausgaben verwendet werden. Persönlich halte ich diese Geschenke für wirtschaftlich kontraproduktiv, da so eine nachhaltige Marktreinigung behindert wurde.
Was wäre für Dich eine nachhaltige Marktbereinigung? Das 50% der schwächsten Unternehmen über die Wupper springen? Und wenn Corona vorbei ist, dann fehlen die Unternehmen, dass wir wirtschaftlich wieder auf dasselbe Niveau kommen. Von daher macht es (aus meiner Sicht) durchaus Sinn, die unternehmerischen Strukturen zu erhalten und durch die dunkle Zeit zu bringen.
Sören74

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Sören74 »

DogStar hat geschrieben:(02 Jul 2020, 16:59)

Die Frage stellt sich eigentlich nicht! Denn vielen Branchen geht es auch mit moderaten Lockerungen schon wieder recht gut.
Also doch wirtschaftlich alles bestens?
DogStar

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von DogStar »

Sören74 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 18:14)

Also doch wirtschaftlich alles bestens?
Ich schreibe "recht gut" ... du fragst: "also doch alles bestens?" Fällt dir was auf ? :D
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frems
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von frems »

Sören74 hat geschrieben:(02 Jul 2020, 18:11)
Was wäre für Dich eine nachhaltige Marktbereinigung? Das 50% der schwächsten Unternehmen über die Wupper springen? Und wenn Corona vorbei ist, dann fehlen die Unternehmen, dass wir wirtschaftlich wieder auf dasselbe Niveau kommen.
Ich weiß nicht, wie viele Unternehmen es prozentual treffen würde und welche Größe sie haben. Ein Ein-Mann-Betrieb ist ja etwas anderes als ein Konzern mit zigtausenden Mitarbeitern. Und wenn die Unternehmen fehlen, wird halt jemand anderes den Platz am Markt übernehmen. Und die müssen nicht automatisch genau so miserabel wirtschaften wie jene, die wegen etwas weniger Umsatz gleich die Insolvenz anmelden müssen. Das gehört zum unternehmerischen Risiko halt dazu. Über Jahrzehnte das FA bei jeder Gelegenheit verarschen, möglichst vom Sozialstaat abkoppeln, aber bei wirtschaftlichen Problem gleich nach den Steuerzahlern schreien. Das habe ich ja gerne. Am schlimmsten sind ja diese "Soloselbstständigen".
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Sören74

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Sören74 »

frems hat geschrieben:(03 Jul 2020, 15:27)

Ich weiß nicht, wie viele Unternehmen es prozentual treffen würde und welche Größe sie haben. Ein Ein-Mann-Betrieb ist ja etwas anderes als ein Konzern mit zigtausenden Mitarbeitern. Und wenn die Unternehmen fehlen, wird halt jemand anderes den Platz am Markt übernehmen.
Eben genau das funktioniert nicht mehr so einfach, wenn reihenweise Unternehmen pleite machen oder massiv Arbeitskräfte eingespart werden. Arbeitsplätze abbauen geht oft schneller, als neue wieder aufzubauen. Genau aus solchen Gründen hat man in Deutschland auf das Kurzarbeitergeld gesetzt und wird in vielen Ländern Europas kopiert. So kann man auch bei zeitweise geringen Umsätzen Arbeitsplätze halten. Danach, wenn die Nachfrage steigt, kann man auch wieder durchstarten.
olli
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von olli »

8% der Berliner Betriebe stehen vor der Insolvenz
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -99-253352

Noch bedenklicher ist, das 41% der Betriebe und Firmen Entlassungen planen. Corona treibt uns in die größte Wirtschaftskrise seit 1929 und ähnlich wie damals beginnt es erst schleichend und unbemerkt.
rain353
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von rain353 »

olli hat geschrieben:(01 Feb 2021, 22:17)

8% der Berliner Betriebe stehen vor der Insolvenz
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -99-253352

Noch bedenklicher ist, das 41% der Betriebe und Firmen Entlassungen planen. Corona treibt uns in die größte Wirtschaftskrise seit 1929 und ähnlich wie damals beginnt es erst schleichend und unbemerkt.
8% klingt jetzt nicht so schlimm.
Du wirst mir nicht zustimmen, aber die Weltkrise 1929 wurde erst durch die Rückforderung der ausländischen Krediten verursacht, die die USA uns angedreht hat...
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Senexx

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von Senexx »

Aktueller Überblick über Insolvenzen und Schwierigkeiten im Handel durch Corona.

https://www.tz.de/wirtschaft/corona-wir ... 05333.html

Hunderte von Filialen werden geschlossen, Tausende von Mitarbeitern verlieren Ihre Jobs.
ExchangeIdeas
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Registriert: Di 16. Feb 2021, 19:21

Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von ExchangeIdeas »

Senexx hat geschrieben:(16 Feb 2021, 03:40)

Aktueller Überblick über Insolvenzen und Schwierigkeiten im Handel durch Corona.

https://www.tz.de/wirtschaft/corona-wir ... 05333.html

Hunderte von Filialen werden geschlossen, Tausende von Mitarbeitern verlieren Ihre Jobs.
Warum so viel Realismus? Laut den Medien sollten wir uns nur Sorgen über Corona machen.

Die Arbeitslosenzahlen sind gar kein Problem wie man so liest..:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ar ... n-109.html

Mit dem Lockdown kann man noch 10 Jahre weitermachen und ordentlich Geld drucken, wen interessiert das schon? Hauptsache wir alle haben kein Corona...
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Re: Insolvenzen durch und während Corona

Beitrag von NicMan »

ExchangeIdeas hat geschrieben:(18 Mar 2021, 23:09)

Warum so viel Realismus? Laut den Medien sollten wir uns nur Sorgen über Corona machen.

Die Arbeitslosenzahlen sind gar kein Problem wie man so liest..:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ar ... n-109.html

Mit dem Lockdown kann man noch 10 Jahre weitermachen und ordentlich Geld drucken, wen interessiert das schon? Hauptsache wir alle haben kein Corona...
Ich weis nicht, welche Medien sie verfolgen, aber die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind Teil so gut wie jeder abendlichen Talkshow und es gibt fast wöchentlich Dokumentationen über wirtschaftliche Probleme im Land.
"In God we trust, all others bring data." –William Edwards Deming (1900-1993)
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