Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

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franktoast
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)

Handel soll immer freiwillig sein? Wo hast du denn das her?

Ein Gegenbeispiel von vielen: China wollte im 19. Jahrhundert ...
Also Staaten an sich sind ja eher die, die die Freiwilligkeit einschränken oder untersagen. A schließt mit B einen Vertrag, weil das aus Sicht von A und B vorteilhaft erscheint. Der Staat sagt aber nun, dass es in Wirklichkeit für A oder B nicht sinnvoll ist, also verbietet es den Handel (oder macht ihn so unattraktiv, dass entweder A oder B den Handel nicht mehr eingehen). Oder C nimmt von dem Handel Schaden, was natürlich tatsächlich den Handel unzulässig machen würde. (zB. A und B vereinbaren, den C auszurauben).

Wird man gezwungen für Essen zu arbeiten? Natürlich nicht. Jeder kann ja frei entscheiden, ob er sich um die Essensproduktion selber kümmert oder anderen etwas abkauft. Zwang wäre es, wenn jemand sagt, er will nix arbeiten, aber andere müssen ihm Essen herstellen. Also zB. ein BGE. Man stellt für die anderen 0,0 her, will aber selber Waren und Dienstleistungen im Wert von 1000€ pro Monat konsumieren.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

franktoast hat geschrieben:(04 Apr 2021, 13:17)

Also Staaten an sich sind ja eher die, die die Freiwilligkeit einschränken oder untersagen. A schließt mit B einen Vertrag, weil das aus Sicht von A und B vorteilhaft erscheint. Der Staat sagt aber nun, dass es in Wirklichkeit für A oder B nicht sinnvoll ist, also verbietet es den Handel (oder macht ihn so unattraktiv, dass entweder A oder B den Handel nicht mehr eingehen). Oder C nimmt von dem Handel Schaden, was natürlich tatsächlich den Handel unzulässig machen würde. (zB. A und B vereinbaren, den C auszurauben).

Wird man gezwungen für Essen zu arbeiten? Natürlich nicht. Jeder kann ja frei entscheiden, ob er sich um die Essensproduktion selber kümmert oder anderen etwas abkauft. Zwang wäre es, wenn jemand sagt, er will nix arbeiten, aber andere müssen ihm Essen herstellen. Also zB. ein BGE. Man stellt für die anderen 0,0 her, will aber selber Waren und Dienstleistungen im Wert von 1000€ pro Monat konsumieren.
Zwang ist es gezwungen sein zu Arbeiten um Essen zu können wrim man sonst stirbt natürlich ist dass letztlich indirekt Zwang ( zur Arbeit) weil man hat keine wirkliche andere Wahl und komme,mir nicht dem Verhungern als Option, jedes Lebewesen hat einen Urlebenswillen, dass in meinen nicht als eine perfide ( unmoralische) Einstellung.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Meruem hat geschrieben:(04 Apr 2021, 23:15)
gezwungen sein zu Arbeiten
Das ist kein Zwang. Zwang übt aus, wer dich mit Gewalt bedroht, um dich seinen Zwecken zu unterwerfen. Der eigene Lebensunterhalt dagegen ist naturgegeben.
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Billie Holiday
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

Meruem hat geschrieben:(04 Apr 2021, 23:15)

Zwang ist es gezwungen sein zu Arbeiten um Essen zu können wrim man sonst stirbt natürlich ist dass letztlich indirekt Zwang ( zur Arbeit) weil man hat keine wirkliche andere Wahl und komme,mir nicht dem Verhungern als Option, jedes Lebewesen hat einen Urlebenswillen, dass in meinen nicht als eine perfide ( unmoralische) Einstellung.
Alternativ kannst du aus Seen trinken und den Rasen hinterm Haus abfressen, wenn Arbeit so fürchterlich ist. Obst, Wurzeln und Kräuter wachsen in der Natur, überall gibt es Seen und Flüsse. Verhungern und verdursten wirst du schon nicht. Das geht auch ohne Arbeit. Ok, Jagen ist mit Arbeit verbunden. Dann eben kein Fleisch. Aaaahh...Ernten ist auch mit Arbeit verbunden, zu ärgerlich.

Ach nein, wie schön, andere gehen ja arbeiten, unterwerfen sich diesem Zwang, bekommen für ihre Arbeit weniger Geld und ernähren andere mit. :thumbup: Nett, dass die das tun, gell.

Jupp, außerhalb des Schlaraffenlandes ist alles irgendwie mit Mühe, Zwang und Arbeit verbunden. Wenn nicht mit eigener Arbeit, dann mit anderer Hände Arbeit.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Apr 2021, 23:53)
Ach nein, wie schön, andere gehen ja arbeiten, unterwerfen sich diesem Zwang, bekommen für ihre Arbeit weniger Geld und ernähren andere mit. :thumbup: Nett, dass die das tun, gell.
Deine Geschichte ist viel bildhafter als meine schnöde Herleitung. Das schaue ich mir vielleicht mal ab. :cool:
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

Meruem hat geschrieben:(04 Apr 2021, 23:15)

Zwang ist es gezwungen sein zu Arbeiten um Essen zu können wrim man sonst stirbt natürlich ist dass letztlich indirekt Zwang ( zur Arbeit) weil man hat keine wirkliche andere Wahl und komme,mir nicht dem Verhungern als Option, jedes Lebewesen hat einen Urlebenswillen, dass in meinen nicht als eine perfide ( unmoralische) Einstellung.
Ja ok, es gibt den Zwang etwas zu geben, wenn man etwas von anderen will.
- man muss nett zu anderen sein, wenn man freunde haben will
- man muss sich dem Körper was reinstopfen, wenn man will, dass er Bewegungen macht und lebt
- man muss einen Partner überzeugen, dass man toll ist, wenn man ein Baby will
- will man Nahrung, muss man dafür arbeiten. (sei es im eigenen Garten oder wo anders Geld verdienen)
- man ist gezwungen, in das Kino zu gehen, in dem man einen Film schauen will.
etc.

Diese Art von Zwang gibt es überall. Würde ich aber nicht als "Zwang" definieren, sondern ein Geben und Nehmen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

SillyWalks hat geschrieben:(05 Apr 2021, 00:29)

Deine Geschichte ist viel bildhafter als meine schnöde Herleitung. Das schaue ich mir vielleicht mal ab. :cool:
Tu das. Nimm dir aber nicht die Haltung einiger an, die Gesellschaft würde dir was schulden.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2021, 11:44)
Nimm dir aber nicht die Haltung einiger an, die Gesellschaft würde dir was schulden.
There's no such thing as society. There are individual men and women, and there are families. :)
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

SillyWalks hat geschrieben:(05 Apr 2021, 12:10)

There's no such thing as society. There are individual men and women, and there are families. :)
Die alle abhängig sind von einer Gesellschaft.
Es ist alles ein Geben und Nehmen. Wer z.B. keine Steuern zahlen will, hat eigentlich kein Anrecht auf eine funktionierende Infrastruktur. Oder soll die Straße zum Arbeitsplatz auf eigene Kosten reparieren lassen.
Es ist noch nichtmal machbar, selbst keinerlei Ansprüche an andere zu haben. Der Notarzt kommt, wenn du kollabierst.
Deine einsame Insel existiert nicht.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2021, 12:16)
Es ist noch nichtmal machbar, selbst keinerlei Ansprüche an andere zu haben.
An "andere" ja, aber nicht an eine "Gesellschaft". Die schuldet einem, wie du selbst geschrieben hast, nichts. Wenn ich etwas von anderen Leuten möchte, erwarten sie meistens etwas dafür, auch das hast du geschrieben. Darüber besteht gar kein Dissens. Worüber ich allerdings gut lachen kann, ist die Frage, wer denn ohne Staat die Straßen baut. Ich würde mal tippen, die gleichen Leute, wie jetzt auch. Notärzte finden viele Leute auch gut, ich auch. Unwahrscheinlich, dass die mit dem Staat verschwinden. Solche Beispiele, die das vermeintlich Offensichtliche zeigen sollen, sind in Wahrheit einfach albern.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

SillyWalks hat geschrieben:(05 Apr 2021, 12:39)

An "andere" ja, aber nicht an eine "Gesellschaft". Die schuldet einem, wie du selbst geschrieben hast, nichts. Wenn ich etwas von anderen Leuten möchte, erwarten sie meistens etwas dafür, auch das hast du geschrieben. Darüber besteht gar kein Dissens. Worüber ich allerdings gut lachen kann, ist die Frage, wer denn ohne Staat die Straßen baut. Ich würde mal tippen, die gleichen Leute, wie jetzt auch. Notärzte finden viele Leute auch gut, ich auch. Unwahrscheinlich, dass die mit dem Staat verschwinden. Solche Beispiele, die das vermeintlich Offensichtliche zeigen sollen, sind in Wahrheit einfach albern.
Weder Straßenbau noch Notärzte sind privat organisiert, jedes Straßenbauunternehmen muß eine Genehmigung einholen, irgendwo Straßen zu sperren oder aufzureißen und zahlt Gebühr dafür.
Und du willst auch nicht, dass im Notfall der Arzt am Telefon sagt, es passe ihm im Moment nicht, da er gerade Fußball guckt oder er erstmal deine Kreditkartennummer abfragt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2021, 12:57)
Und du willst auch nicht, dass im Notfall der Arzt am Telefon sagt, es passe ihm im Moment nicht, da er gerade Fußball guckt oder er erstmal deine Kreditkartennummer abfragt.
Unwahrscheinlich, dass das passiert. Ein Notarzt, der im Notfall nicht verarztet - das spricht sich genauso schnell herum, wie jemand, der sich dauernd krank meldet. Solche Beispiele sprechen für eine farbenfrohe Phantasie, sonst für nichts. Argumentativ sind sie völlig wertlos.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

SillyWalks hat geschrieben:(05 Apr 2021, 13:03)

Unwahrscheinlich, dass das passiert. Ein Notarzt, der im Notfall nicht verarztet - das spricht sich genauso schnell herum, wie jemand, der sich dauernd krank meldet. Solche Beispiele sprechen für eine farbenfrohe Phantasie, sonst für nichts. Argumentativ sind sie völlig wertlos.
Nun, ich habe keine Probleme mit Staat und Gesellschaft.

Dass es ohne Staat besser sei, entspringt natürlich deiner reinen Fantasie, da du ein staatenloses Leben nicht kennst.
Deine Fantasie ist für mich völlig wertlos.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2021, 13:06)
Dass es ohne Staat besser sei, entspringt natürlich deiner reinen Fantasie
So eine Aussage habe ich nie getroffen. Allein in dieser (untergeschobenen) Aussage stecken ja schon zwei unbestimmte Begriffe, nämlich es und besser. Was ich sage, ist, dass ich Gewalt ablehne und weil Staaten am meisten Gewalt ausagieren, diese auch. Das ist ein analytisches Argument, noch dazu ein rein deduktives. Daraus folgen praktische Probleme, klar. Ihr aber fragt, wer denn dann die Straßen baue oder dafür sorge, dass der Wirt mein Bier zapft und der Notarzt zur Arbeit geht. Nichts für Ungut, aber das ist einfach gehaltloser Unsinn - und das meine ich nicht als Vorwurf, sondern ebenfalls analytisch. Diese Beispiele ergeben keinen Sinn. Sie belegen nichts, ja, geben nicht einmal an, mit welchen Prämissen sie arbeiten. Wer soll damit etwas anfangen?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

SillyWalks hat geschrieben:(05 Apr 2021, 13:46)

So eine Aussage habe ich nie getroffen. Allein in dieser (untergeschobenen) Aussage stecken ja schon zwei unbestimmte Begriffe, nämlich es und besser. Was ich sage, ist, dass ich Gewalt ablehne und weil Staaten am meisten Gewalt ausagieren, diese auch. Das ist ein analytisches Argument, noch dazu ein rein deduktives. Daraus folgen praktische Probleme, klar. Ihr aber fragt, wer denn dann die Straßen baue oder dafür sorge, dass der Wirt mein Bier zapft und der Notarzt zur Arbeit geht. Nichts für Ungut, aber das ist einfach gehaltloser Unsinn - und das meine ich nicht als Vorwurf, sondern ebenfalls analytisch. Diese Beispiele ergeben keinen Sinn. Sie belegen nichts, ja, geben nicht einmal an, mit welchen Prämissen sie arbeiten. Wer soll damit etwas anfangen?
Aber wer soll mit deiner negativen Konnotation von Staatsgewalt etwas anfangen können?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Billie Holiday hat geschrieben:(05 Apr 2021, 13:51)
Aber wer soll mit deiner negativen Konnotation von Staatsgewalt etwas anfangen können?
Die Frage verstehe ich nicht, also ernsthaft, nicht gehässig oder so. Ich habe Prämisse und Konklusion offengelegt, wie es sich für ein Argument gehört. Was findest du daran komisch?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von BlueMonday »

Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)

Handel soll immer freiwillig sein? Wo hast du denn das her?

Ein Gegenbeispiel von vielen: China wollte im 19. Jahrhundert den Opiumhandel mit Großbritannien einstellen und verbieten,
Das ist ein Beispiel von unzähligen, wie Staatswesen in den Handel der Menschen eingreifen und am Ende wieder einen riesigen Schutthaufen hinterlassen...
Freihandel bedeutet vor allem: frei vom staatlichen Eingriff.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Total freier Handel gibt es nur auf dem Wochenmarkt
Handel ist ansonsten eingeschränkt . Entweder durch Handelsverträge oder Zölle
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(05 Apr 2021, 23:34)

Total freier Handel gibt es nur auf dem Wochenmarkt

Handel ist ansonsten eingeschränkt . Entweder durch Handelsverträge oder Zölle
Ach so. :?:

Auf dem Wochenmarkt werden keine Steuern fällig ?
Und dort gilt kein Arbeitsrecht, gelten keine gesetzlichen Vorgaben für Normen und Produkte ?
Keine Lager- und Liefervorgaben ?
Der Wochenmarkt ist also ein völlig anderer Handelsraum ?

Wäre mir neu... :?:

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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Skull hat geschrieben:(06 Apr 2021, 07:19)

Ach so. :?:

Auf dem Wochenmarkt werden keine Steuern fällig ?
Und dort gilt kein Arbeitsrecht, gelten keine gesetzlichen Vorgaben für Normen und Produkte ?
Keine Lager- und Liefervorgaben ?
Der Wochenmarkt ist also ein völlig anderer Handelsraum ?

Wäre mir neu... :?:

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Hindern dich die Steuern am Handel ?
Der Bauer auf dem Wochenmarkt ist selbststàndig.
Für einmal in der Woche ein paar Stunden hinter Tomaten zu stehen benötigt kein Arbeitsrecht.

Wenn es regnet bist du auch behindert.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

franktoast hat geschrieben:(03 Apr 2021, 14:50)

Welche Handlungen sind denn nicht freiwillig? Dass man was geben muss(zB. erwerbstätig arbeiten), wenn man nehmen will, für das andere gearbeitet haben(zB. Essen)?
Natürlich soll jemand, der arbeiten kann und Mehrwerte beanspruchen will, die andere erarbeitet haben, arbeiten um sich diese Mehrwerte leisten zu können. Das geht aber nur dann sinnvoll und menschenwürdig, wenn seine Arbeit bzw. die damit verbundenen Arbeitsbedingungen das hergeben. Das ist aber in mind. 21% der Beschäftigungsverhältnisse nicht der Fall, wo die Betroffenen mit Niedriglöhnen abgespeist werden.

Kein Mensch lässt sich gerne freiwillig ausbeuten. Genau diese miese Ausbeutung hat aber in Deutschland mannigfach zugenommen und das hat dann mit einer freiwilligen Beteiligung an der Volkswirtschaft nichts zutun.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

SillyWalks hat geschrieben:(03 Apr 2021, 14:51)

Handel ist immer freiwillig, sonst kommt er nicht zustande.
Was träumst du dir denn da zusammen?

Die bei Tönnies im Lohn gedrückten Arbeiter, die für die fleischhungrigen Geizhälse dieser Republik im Akkord bei + 3° Schweine zerlegen - dann noch überteuerte versiffte Schlafplätze in Schrott-Immobilen von ihrem Mickerlohn bezahlen müssen, die machen das "freiwillig"?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

Nun ja die Verbindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer als Handel zu bezeichnen ist schon sehr ungewöhnlich.
Er: Schatz, machen wir nachher ein Schäferstündchen
Sie: Wenn du zuvor den Rasen gemäht hast .

Freier Handel oder Erpressung ?
Gar kein Handel !!
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Kleinlok hat geschrieben:(06 Apr 2021, 10:55)
die machen das "freiwillig"?
Zwingen tut sie jedenfalls niemand. Wer übrigens wirklich etwas gegen die von dir beschriebenen Zustände tun möchte, sollte die so produzierte Ware im Regal liegen lassen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Antonius »

SillyWalks hat geschrieben:(06 Apr 2021, 13:01)
Zwingen tut sie jedenfalls niemand.
Wer übrigens wirklich etwas gegen die von dir beschriebenen Zustände tun möchte, sollte die so produzierte Ware im Regal liegen lassen.
Ja, natürlich.
Jeder normal denkende Mensch tut das.
Aus diesem Grunde ist Tönnies so gut wie pleite.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

SillyWalks hat geschrieben:(06 Apr 2021, 13:01)

Zwingen tut sie jedenfalls niemand. Wer übrigens wirklich etwas gegen die von dir beschriebenen Zustände tun möchte, sollte die so produzierte Ware im Regal liegen lassen.
Auch hier wie bei Frank oben ihr habt eine eigentümliche Definition von Zwang finde ich, die Sklavenarbeiter der Fleischbarone a la Tönnies haben oftmals in ihrer Heimat Familien die ernährt werden wollen bzw müssen und da ist es natürlich ein gewisser Zwang diese unwürdigen oft ausbeuterischen Zustände hinnehmen zu müssen um die Familie zuhause satt zu bekommen, ich finde ihr macht so euch ziemlich einfach , zu einfach könnte man sagen, dass solche Zustände ( wie in der Fleischindustrie aber auch in der Logistikbranche usw.) auch immer was über die Gesellschaft die so was auch noch gut heißt, Stichwort Billigfleisch Konsum aussagt, steht auf einem anderen Blatt Papier.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

SillyWalks hat geschrieben:(06 Apr 2021, 13:01)

Zwingen tut sie jedenfalls niemand. Wer übrigens wirklich etwas gegen die von dir beschriebenen Zustände tun möchte, sollte die so produzierte Ware im Regal liegen lassen.

Wer über kein Vermögen verfügt, woher bekommt der das Geld, was er für die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse benötigt?

Warum schiften in Bangladesch Frauen 6 Tage die Woche in 12h-Schichten?

Warum machen Menschen den Beschiss bei Tönnies mit?

Und Frauen haben gerne Sex mit dem letzten daher gelaufenen Freier weil es ja so unheimlich viel Spaß macht dessen verfilzten Rüssel ein warmes Plätzchen zu bieten.

"Zwingen tut sie jedenfalls niemand"- Wirklich?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

Kleinlok hat geschrieben:(06 Apr 2021, 15:49)

Wer über kein Vermögen verfügt, woher bekommt der das Geld, was er für die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse benötigt?

Warum schiften in Bangladesch Frauen 6 Tage die Woche in 12h-Schichten?

Warum machen Menschen den Beschiss bei Tönnies mit?

Und Frauen haben gerne Sex mit dem letzten daher gelaufenen Freier weil es ja so unheimlich viel Spaß macht dessen verfilzten Rüssel ein warmes Plätzchen zu bieten.

"Zwingen tut sie jedenfalls niemand"- Wirklich?
:thumbup: Sehe ich auch so wer viel Geld hat und relativ gut menschliche Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnung, Sex sich finanziere kann, da lässt sich da schön von " ja aber es zwingt sie ja niemand da zu arbeiten oder dass zu tun" ach nein? Ist existenzielle Not bzw zu wenig Geld zum ( würdigen) Leben zu haben etwa kein Zwang , sich ausbeuten zu lassen bei Tönnies um zu überleben? Ich bin der Absicht doch ist es.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Kleinlok hat geschrieben:(06 Apr 2021, 15:49)
Wirklich?
Ja, wirklich. Sich selbst erhalten zu müssen, ist kein Zwang, wenn auch nicht immer angenehm. Zwang dagegen ist, mit den Achseln zu zucken, weil man nicht weiß, woher das Vermögen kommt, um die eigenen Grundbedürfnisse zu befriedigen, und deshalb jemand anderen berauben lässt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Kleinlok hat geschrieben:(06 Apr 2021, 15:49)

Wirklich?
Selbst der Höhlenmensch musste sich irgendwie ernähren und dafür etwas tun. Wem das schon zu viel ist, der hat ein sehr ernsthaftes Problem.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 17:57)

Selbst der Höhlenmensch musste sich irgendwie ernähren und dafür etwas tun.
Immer dieser Zwang ....
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Furchtbar. :(
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Billie Holiday »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:55)

Immer dieser Zwang ....
Wie sähe denn die Alternative zu diesem fürchterlichen Zwang aus?
Dass ich ab morgen zuhause bleibe und nette Mitmenschen/-user mir meinen täglichen Bedarf an allem vorbeibringen und mir Geld überweisen? :thumbup:
Das wäre sehr nett. :cool:
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

SillyWalks hat geschrieben:(06 Apr 2021, 18:57)

Furchtbar. :(
Spannend ist in dem Zusammenhang ja, dass Eigenverantwortung, also z.B. selber für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen als Zwang gesehen wird, aber so mancher der dies aber so sieht kein Problem damit hat mit Gewalt andere dazu zu verpflichten (also zu zwingen) nicht nur für den eigenen, sondern auch für den Lebensunterhalt anderer aufzukommen.
Da erkläre mir mal einer was in solchen wirren Köpfen vorgeht :D
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 17:57)

Selbst der Höhlenmensch musste sich irgendwie ernähren und dafür etwas tun. Wem das schon zu viel ist, der hat ein sehr ernsthaftes Problem.
Ja,klar der musste ja auch bei Tönnies durch miese Verträge sich ausbeuten lassen, bei Amazon zur "Pinkelpause' immer eine Urinfalsche dabei haben oder im Laufhaus bierbäuchige Sugardaddys bedienen um " Überleben zu können oder das Auskommen seiner Familie zu sichern oder wie? Macht euch doch nicht lächerlich. :dead:
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von franktoast »

Kleinlok hat geschrieben:(06 Apr 2021, 10:51)

Natürlich soll jemand, der arbeiten kann und Mehrwerte beanspruchen will, die andere erarbeitet haben, arbeiten um sich diese Mehrwerte leisten zu können. Das geht aber nur dann sinnvoll und menschenwürdig, wenn seine Arbeit bzw. die damit verbundenen Arbeitsbedingungen das hergeben. Das ist aber in mind. 21% der Beschäftigungsverhältnisse nicht der Fall, wo die Betroffenen mit Niedriglöhnen abgespeist werden.

Kein Mensch lässt sich gerne freiwillig ausbeuten. Genau diese miese Ausbeutung hat aber in Deutschland mannigfach zugenommen und das hat dann mit einer freiwilligen Beteiligung an der Volkswirtschaft nichts zutun.
Es geht ja eher um den relativen Wohlstand, den man in Deutschland hat und gewohnt ist. Wenn du sagst, ein Niedriglohn sei Ausbeutung und menschenunwürdig, dann reden wir von etwa 10-12€ die Stunde. Jetzt überleg mal, was du ohne Hilfe von anderen in einer Stunde herstellst und was du mit 10-12€ pro Stunde kaufen kannst. Wie viel Arbeit hättest du bei nem 2 Kilo Sack Kartoffeln (Aussähen, eventuell bewässern, Ernten, Landkosten, Lagern, Saatgut für nächstes Jahr lagern etc.), wenn du es selber machst und wenn du ihn im Aldi kaufst? Und was kann sich ein Ukrainer mit einer Stunde Arbeit leisten, oder ein ein Ingenieur in Ghana, der sich relativ reich fühlt.

Und 79% bekommen ja offenbar mehr.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von NoUse4AName »

Realist2014 hat geschrieben:(16 Feb 2021, 20:44)

Da die Lohnquote in D bis zum Beginn jahrelang gestiegen ist ( bis auf 72%), sind deine Thesen in Bezug auf D definitiv falsch .




Was sind denn "Einzeleinkommen"?

Wir haben eine Einkommenssteuer...
Faktisch stagnieren die Löhne seit 40 Jahren weitestgehend für viele Millionen Menschen in Deutschland (inflationsbereinigt) , wir haben hier den größten Niedriglohn-Sektors Westeuropas, wir importieren diese Seuche seit den 80ern aus USA, keine Ahnung wie man daran festhalten kann. Die Reichen haben die gesamte Welt mit einer großen Erpresser-Masche unterjocht, jedes Land buhlt um ihr Vermögen und bereit ihnen den Teppich dieses zu mehren, Gewinne werden privatisiert, die entstehenden Kosten der Allgemeinheit aufgelastet die sich nicht freikaufen kann wenn ihre Renten nichts mehr wert sind oder ihre Städte vom Meer verschlungen werden. Für die sozialen Unruhen die bis zum Bürgerkrieg auswachsen können sind dann diejenigen verantwortlich die sich und anderen eingeredet haben das unser System Leistung gerecht vergütet, die größte Lüge des Kapitalismus.
Meruem
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Meruem »

NoUse4AName hat geschrieben:(08 Apr 2021, 12:18)

Faktisch stagnieren die Löhne seit 40 Jahren weitestgehend für viele Millionen Menschen in Deutschland (inflationsbereinigt) , wir haben hier den größten Niedriglohn-Sektors Westeuropas, wir importieren diese Seuche seit den 80ern aus USA, keine Ahnung wie man daran festhalten kann. Die Reichen haben die gesamte Welt mit einer großen Erpresser-Masche unterjocht, jedes Land buhlt um ihr Vermögen und bereit ihnen den Teppich dieses zu mehren, Gewinne werden privatisiert, die entstehenden Kosten der Allgemeinheit aufgelastet die sich nicht freikaufen kann wenn ihre Renten nichts mehr wert sind oder ihre Städte vom Meer verschlungen werden. Für die sozialen Unruhen die bis zum Bürgerkrieg auswachsen können sind dann diejenigen verantwortlich die sich und anderen eingeredet haben das unser System Leistung gerecht vergütet, die größte Lüge des Kapitalismus.
Ja ich frag mich auch wie man diesen großen Niedriglohnsektor hierzulande ( wie du richtig sagst der größte in Wersteueopa) ernsthaft als Erfolgsmodell betiteln kann? Ich meine man sieht es doch in den USA wohin dass führt ( Stichwort Workholics mit 3 bis 4 Nebenjobbs um über die Runden zu kommen das dass ist auf Dauer nicht nur für die eigene Gesundheit schädlich ist, solche Zustände haben erst einen Trump in den USA groß gemacht) wenn man die negativen Folgen sich vergegenwärtigt ( Altersarmut usw.) , ich sehe dass auch mehr als problematisch auf Dauer.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Praia61 »

NoUse4AName hat geschrieben:(08 Apr 2021, 12:18)

Faktisch stagnieren die Löhne seit 40 Jahren weitestgehend für viele Millionen Menschen in Deutschland (inflationsbereinigt) , wir haben hier den größten Niedriglohn-Sektors Westeuropas, wir importieren diese Seuche seit den 80ern aus USA, keine Ahnung wie man daran festhalten kann. Die Reichen haben die gesamte Welt mit einer großen Erpresser-Masche unterjocht, jedes Land buhlt um ihr Vermögen und bereit ihnen den Teppich dieses zu mehren, Gewinne werden privatisiert, die entstehenden Kosten der Allgemeinheit aufgelastet die sich nicht freikaufen kann wenn ihre Renten nichts mehr wert sind oder ihre Städte vom Meer verschlungen werden. Für die sozialen Unruhen die bis zum Bürgerkrieg auswachsen können sind dann diejenigen verantwortlich die sich und anderen eingeredet haben das unser System Leistung gerecht vergütet, die größte Lüge des Kapitalismus.
Sollen Gewinne an alle verteilt werden ?
Bin doch nicht blöd und mache Gewinne für alle.
Nein , für die sozialen Unruhen sind jene verantwortlich die Kinder in die Welt setzen und wissen sollten, dass sie sie nicht ernähren können.
Was ist den Leistung ?
Wenn ich 1 qm Sand von einer Stelle an die andere Stelle in 10 Minuten schaufel ?
Klar, das ist eine Leistung, allerdings ohne Mehrwert. Und wer sollte diese Leistung mit wieviel Euro bezahlen ?
Leistung in der Arbeitswelt ist mit dem geringsten Aufwand ein maximales Ergebnis zu erreichen.
Und dieses Ergebnis muss jemand bereit sein zu bezahlen.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Skull »

Praia61 hat geschrieben:(08 Apr 2021, 17:23)

Sollen Gewinne an alle verteilt werden ?
Ja.

Werden sie ja und das nennt sich Steuer.
Egal ob Körperschaftssteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer oder gar Vergnügungssteuer.

Ist doch weltweilt und allgemein gesellschaftlicher Konsens.

Da werden die Gewinne an alle verteilt.

mfg
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SillyWalks

Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

NoUse4AName hat geschrieben:(08 Apr 2021, 12:18)
die größte Lüge des Kapitalismus.
Lustig. Du beschreibt die ganze Zeit, was Staaten alles falsch machen, und Schuld ist trotzdem der Kapitalismus.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Bielefeld09 »

Gerecht?
Sie hatten doch Ihre Zeit!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

SillyWalks hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:18)

Ja, wirklich. Sich selbst erhalten zu müssen, ist kein Zwang, wenn auch nicht immer angenehm. Zwang dagegen ist, mit den Achseln zu zucken, weil man nicht weiß, woher das Vermögen kommt, um die eigenen Grundbedürfnisse zu befriedigen, und deshalb jemand anderen berauben lässt.
Sich selbst erhalten zu müssen ist ein Zwang, wenn die Bedingungen nicht stimmen. Und die stimmen nicht, wenn auf dem Arbeitsmarkts sich vorwiegend Angebote tummeln, die Scheiße in verschiedenen Geschmacksrichtungen gleich kommen (s. Tönnies).
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

Meruem hat geschrieben:(06 Apr 2021, 16:13)

:thumbup: Sehe ich auch so wer viel Geld hat und relativ gut menschliche Grundbedürfnisse wie Nahrung, Wohnung, Sex sich finanziere kann, da lässt sich da schön von " ja aber es zwingt sie ja niemand da zu arbeiten oder dass zu tun" ach nein? Ist existenzielle Not bzw zu wenig Geld zum ( würdigen) Leben zu haben etwa kein Zwang , sich ausbeuten zu lassen bei Tönnies um zu überleben? Ich bin der Absicht doch ist es.
Meine volle Zustimmung. 12 h am Tag in der Paketzustellung schuften um mit einem realen Stundenlohn teils unter 7 € nach Hause gehen zu müssen...

https://taz.de/Ausbeutung-von-Paketzustellern/!5576942/

... das soll freiwillig sein? :mad:

Die nicht wenigen Realitätsverweigerer sollten allesamt mindestens 2 Monate selber die Jobs machen (natürlich freiwillig :D ), die angeblich niemand machen müsste.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Kleinlok »

Tom Bombadil hat geschrieben:(06 Apr 2021, 17:57)

Selbst der Höhlenmensch musste sich irgendwie ernähren und dafür etwas tun. Wem das schon zu viel ist, der hat ein sehr ernsthaftes Problem.
Putzig, ganz einfach putzig wie hier die Arbeitswelt in einem hochentwickelten Land im Jahre 2021 mit der Lebenssituation von Steinzeitmenschen vor gut 10 000 Jahren verglichen wird.
Wollen wir uns noch mit Einzellern vergleichen?
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Apr 2021, 08:30)

Sich selbst erhalten zu müssen ist ein Zwang, wenn die Bedingungen nicht stimmen. Und die stimmen nicht, wenn auf dem Arbeitsmarkts sich vorwiegend Angebote tummeln, die Scheiße in verschiedenen Geschmacksrichtungen gleich kommen (s. Tönnies).
Das ist ja nicht der Fall.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Apr 2021, 08:38)

Meine volle Zustimmung. 12 h am Tag in der Paketzustellung schuften um mit einem realen Stundenlohn teils unter 7 € nach Hause gehen zu müssen...

https://taz.de/Ausbeutung-von-Paketzustellern/!5576942/

... das soll freiwillig sein? :mad:

Die nicht wenigen Realitätsverweigerer sollten allesamt mindestens 2 Monate selber die Jobs machen (natürlich freiwillig :D ), die angeblich niemand machen müsste.
Niemand wird dazu gezwungen. Man kann sich auch einen anderen Job suchen. Da gibt es genug.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Europa2050 »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Apr 2021, 08:42)

Putzig, ganz einfach putzig wie hier die Arbeitswelt in einem hochentwickelten Land im Jahre 2021 mit der Lebenssituation von Steinzeitmenschen vor gut 10 000 Jahren verglichen wird.
Wollen wir uns noch mit Einzellern vergleichen?
Richtig, und warum sind wir heute im hochentwickelten Land 2021 und nicht mehr in der Steinzeit oder dem Mittelalter, als Europa im Verhältnis zur islamischen, indischen und chinesischen Welt noch der militante Hinterweltbezirk der Menschheit war?

Weil ein gewisser Jacob Fugger zu Augsburg eine geniale Erfindung machte: Den Kapitalismus .
Heute etwas ansparen, bilden, investieren -> morgen besser leben.
Gott einen guten Mann sein lassen und auf dich selbst vertrauen. Das war damals revolutionär. Luther und vor allem Calvin spendierten später dann die passende neue Religion, da es damals noch nicht ohne ging.

Wäre der Kapitalismus nicht in Augsburg sondern z.B. in Isfahan erfunden worden, garantiere ich hätten wir heute christliche Armutsflüchtlinge und religiöse Fanatiker, die das prosperierende säkulare Persien und seine afrikanischen Ex-Kolonien belagern würden.

Und genau das ist die gesuchte Genialität - der Turbo, der Europa aus dem Mittelalter katapultiert hat.

Und die Wirkungskette - Marktwirtschaft (Norditalien 13. Jhd.) - Kapitalismus (Augsburg, 15. Jhd.) - Rechtstaat (Niederlande 16. Jhd.) - Liberalismus, Säkularisation (Frankreich 1789) - Demokratie (mehrere, ab 1918) - Menschenrechte (Welt, teilweise, ab 1948)
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Meruem hat geschrieben:(06 Apr 2021, 20:19)

Macht euch doch nicht lächerlich. :dead:
Das machst du dich schon selber mit deinen postings :) Es gibt kein Menschenrecht auf üppige Vollpension bezahlt durch andere Menschen, auch wenn dir das nicht passt.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Tom Bombadil »

Kleinlok hat geschrieben:(09 Apr 2021, 08:42)

Wollen wir uns noch mit Einzellern vergleichen?
Bei so manchem Sozialisten hier bin ich nicht sicher, ob der Einzeller da nicht besser abschneidet :cool: Für Jobs, die jeder erledigen kann, werden niemals horrende Löhne bezahlt werden. Wer nicht zum Mindestlohn arbeiten will, der muss zusehen, dass er sich bildet, ausbildet und fortbildet. Aber eigentlich ging es ja Zwänge, denen man nunmal unterliegt, wenn man nicht verhungern will. Wobei es diesen Zwang in Deutschland sowieso nicht gibt.
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