Die deutschen Landwirte
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Die deutschen Landwirte
Mein Nachbar ist Bauer. Vor 20 Jahren hatte er zwei Traktoren und und allerlei landwirtschaftliches Gerät. Heute hat er massiv aufgerüstet und besitzt vier Schlepper, mit denen er aber die gleiche Fläche bearbeitet wie anno dunnemal.
Die technische Aufrüstung, so erklärte er mir, reduziert seine Arbeitszeit, lässt ihn mehr produzieren und konkurrenzfähiger sein.
So rüsten aber alle auf. Es wird mehr produziert, es entsteht ein höheres Angebot und die Preise fallen. Es wäre ein Nullsummenspiel, wenn nicht die Banken auf der Rückzahlung ihrer Kredite bestehen würden.
Wenn jetzt die Menge und Wirksamkeit der Düngemittel per Gesetz eingeschränkt wird, mag das aus Sicht des Umweltschutzes gut und berechtigt sein, aus Sicht der Bauern, die dann mit geringeren Ernten und Einnahmen leben müssen, wäre es fatal.
Also demonstrieren sie.
Mit ihren geputzten Gefährten blockieren sie die Städte um sich bei ihren Demonstrationen kraftvoll auf die Schulter zu hauen.
Ist ihr gutes Recht.
Nur, die Bauern, das sind viele Einzelbetriebe. Es wird ihnen gehen, wie seinerzeit den Tante Emma Läden. Sie haben nicht wirklich die Macht sich der Entwicklung entgegen zu stellen. So einig, dass sie beispielsweise mal für ein Jahr die Produktion einstellen würden, oder einige Nr. kleiner mal für vier Wochen alle Lieferungen aussetzen, sind sie nicht.
Im Gegenteil.
Als der Verkehr in den Städten wieder lief, besann sich die kleinere Fakultät der Bio-Bauern darauf auch jemand zu sein und demonstrierte ihrerseits für das genaue Gegenteil. Natürlicher Anbau, keine Chemie.
Auch ihr gutes Recht.
Gemeinsam, fürchte ich, stehen beide Modell auf verlorenem Posten.
Für meinem Nachbarn, den Landwirt, würde ich das allerdings außerordentlich bedauern.
... allerdings wäre mein Bedauern so wenig hilfreich wie ihre Demonstrationen der Bauern Macht.
Die technische Aufrüstung, so erklärte er mir, reduziert seine Arbeitszeit, lässt ihn mehr produzieren und konkurrenzfähiger sein.
So rüsten aber alle auf. Es wird mehr produziert, es entsteht ein höheres Angebot und die Preise fallen. Es wäre ein Nullsummenspiel, wenn nicht die Banken auf der Rückzahlung ihrer Kredite bestehen würden.
Wenn jetzt die Menge und Wirksamkeit der Düngemittel per Gesetz eingeschränkt wird, mag das aus Sicht des Umweltschutzes gut und berechtigt sein, aus Sicht der Bauern, die dann mit geringeren Ernten und Einnahmen leben müssen, wäre es fatal.
Also demonstrieren sie.
Mit ihren geputzten Gefährten blockieren sie die Städte um sich bei ihren Demonstrationen kraftvoll auf die Schulter zu hauen.
Ist ihr gutes Recht.
Nur, die Bauern, das sind viele Einzelbetriebe. Es wird ihnen gehen, wie seinerzeit den Tante Emma Läden. Sie haben nicht wirklich die Macht sich der Entwicklung entgegen zu stellen. So einig, dass sie beispielsweise mal für ein Jahr die Produktion einstellen würden, oder einige Nr. kleiner mal für vier Wochen alle Lieferungen aussetzen, sind sie nicht.
Im Gegenteil.
Als der Verkehr in den Städten wieder lief, besann sich die kleinere Fakultät der Bio-Bauern darauf auch jemand zu sein und demonstrierte ihrerseits für das genaue Gegenteil. Natürlicher Anbau, keine Chemie.
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Gemeinsam, fürchte ich, stehen beide Modell auf verlorenem Posten.
Für meinem Nachbarn, den Landwirt, würde ich das allerdings außerordentlich bedauern.
... allerdings wäre mein Bedauern so wenig hilfreich wie ihre Demonstrationen der Bauern Macht.
Re: Die deutschen Landwirte
Angefangen hat die Misere mit MÜLLENTSORGUNG auf dem Feld.
Reste von der Papierherstellung - untergepflügt ...direkt in RIECHWEITE von Einfamilienhäuschen.... (Riecht wie totes TIER - nach 14 Tagen )
....und Güllekarren in der Ferien - Hochsaison neben der Strandliege.
Wenn die sich untereinander solche Sachen nicht verbieten - machts der Bürger - auf die HARTE.
So wird das auch bei Schweinegeschrei .....und Hühnerhof.
Bauern ->>> SELBST SCHULD !!
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- sünnerklaas
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Re: Die deutschen Landwirte
Der Direktvermarkter hat eher eine Chance zu bestehen, als der konventionelle Landwirt.jorikke hat geschrieben:(19 Jan 2020, 17:53)
Gemeinsam, fürchte ich, stehen beide Modell auf verlorenem Posten.
Für meinem Nachbarn, den Landwirt, würde ich das allerdings außerordentlich bedauern.
... allerdings wäre mein Bedauern so wenig hilfreich wie ihre Demonstrationen der Bauern Macht.
Das zentrale Problem der deutschen Landwirtschaft ist, dass es in D praktisch nur zwei Regionen gibt, in denen profitabel Landwirtschaft im eigentlichen Sinne betrieben werden kann: in Seemarschen an der Küste sowie im Börde-Gürtel im Vorfeld der Mittelgebirge. In den übrigen Regionen gibt es große Probleme: Hanglagen in den Mittelgebirgen mit hohem Erosionspotenzial, in der Tiefebene Sandböden und Moore mit geringem bis sehr geringem Erträgen, die zudem nur mit sehr hohen Düngergaben erzielt werden können. In der norddeutschen Tiefebene sitzen dann auch die großen Problembären der deutschen Landwirtschaft, also diejenigen, die kräftig Gülle ausbringen. Und weil da intensive Landwirtschaft auf Sandböden betrieben wird und der Boden ein hohes Porenvolumen hat, landet ein großer Teil des Düngers eben im Grund- und damit im Trinkwasser.
Eigentlich ginge auf mageren Sandböden bestenfalls Grünlandwirtschaft - viele Standorte kann man eigentlich nur noch aufforsten.
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Re: Die deutschen Landwirte
Uns wurde immer erzählt, der Rheingraben wäre perfekt für die Landwirtschaft, aber von Börde Gürtel habe ich noch nie gehört. Entspricht sich das, oder unterliege ich falscher Informationen, oder hast du den vergessen?sünnerklaas hat geschrieben:(20 Jan 2020, 07:43)
Der Direktvermarkter hat eher eine Chance zu bestehen, als der konventionelle Landwirt.
Das zentrale Problem der deutschen Landwirtschaft ist, dass es in D praktisch nur zwei Regionen gibt, in denen profitabel Landwirtschaft im eigentlichen Sinne betrieben werden kann: in Seemarschen an der Küste sowie im Börde-Gürtel im Vorfeld der Mittelgebirge. In den übrigen Regionen gibt es große Probleme: Hanglagen in den Mittelgebirgen mit hohem Erosionspotenzial, in der Tiefebene Sandböden und Moore mit geringem bis sehr geringem Erträgen, die zudem nur mit sehr hohen Düngergaben erzielt werden können. In der norddeutschen Tiefebene sitzen dann auch die großen Problembären der deutschen Landwirtschaft, also diejenigen, die kräftig Gülle ausbringen. Und weil da intensive Landwirtschaft auf Sandböden betrieben wird und der Boden ein hohes Porenvolumen hat, landet ein großer Teil des Düngers eben im Grund- und damit im Trinkwasser.
Eigentlich ginge auf mageren Sandböden bestenfalls Grünlandwirtschaft - viele Standorte kann man eigentlich nur noch aufforsten.
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Re: Die deutschen Landwirte
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rde
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Re: Die deutschen Landwirte
Es entspricht sich also nicht, genauer meinte ich übrigens die Oberrheinische Tiefebene.Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jan 2020, 08:45)
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6rde
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Re: Die deutschen Landwirte
Mir geht es ähnlich wie dir. Verstehen kann ich alle drei Seiten. Politik, konventionell, bio.jorikke hat geschrieben:(19 Jan 2020, 17:53)
Mein Nachbar ist Bauer. Vor 20 Jahren hatte er zwei Traktoren und und allerlei landwirtschaftliches Gerät. Heute hat er massiv aufgerüstet und besitzt vier Schlepper, mit denen er aber die gleiche Fläche bearbeitet wie anno dunnemal.
Die technische Aufrüstung, so erklärte er mir, reduziert seine Arbeitszeit, lässt ihn mehr produzieren und konkurrenzfähiger sein.
So rüsten aber alle auf. Es wird mehr produziert, es entsteht ein höheres Angebot und die Preise fallen. Es wäre ein Nullsummenspiel, wenn nicht die Banken auf der Rückzahlung ihrer Kredite bestehen würden.
Wenn jetzt die Menge und Wirksamkeit der Düngemittel per Gesetz eingeschränkt wird, mag das aus Sicht des Umweltschutzes gut und berechtigt sein, aus Sicht der Bauern, die dann mit geringeren Ernten und Einnahmen leben müssen, wäre es fatal.
Also demonstrieren sie.
Mit ihren geputzten Gefährten blockieren sie die Städte um sich bei ihren Demonstrationen kraftvoll auf die Schulter zu hauen.
Ist ihr gutes Recht.
Nur, die Bauern, das sind viele Einzelbetriebe. Es wird ihnen gehen, wie seinerzeit den Tante Emma Läden. Sie haben nicht wirklich die Macht sich der Entwicklung entgegen zu stellen. So einig, dass sie beispielsweise mal für ein Jahr die Produktion einstellen würden, oder einige Nr. kleiner mal für vier Wochen alle Lieferungen aussetzen, sind sie nicht.
Im Gegenteil.
Als der Verkehr in den Städten wieder lief, besann sich die kleinere Fakultät der Bio-Bauern darauf auch jemand zu sein und demonstrierte ihrerseits für das genaue Gegenteil. Natürlicher Anbau, keine Chemie.
Auch ihr gutes Recht.
Gemeinsam, fürchte ich, stehen beide Modell auf verlorenem Posten.
Für meinem Nachbarn, den Landwirt, würde ich das allerdings außerordentlich bedauern.
... allerdings wäre mein Bedauern so wenig hilfreich wie ihre Demonstrationen der Bauern Macht.
Vom Milchbauern, über den Spargelanbauer im Klein- und Großformat, bis zum daran gemessenen kleineren Biobauern mit Hoflädchen habe ich sie kennen gelernt.
Auf eine Saison zu verzichten kann sich keiner leisten. Der Spargelbauer ist, bedingt durch die kurze Saison, gezwungen, auch Sommergemüse bis in den tiefen Herbst anzubauen.
Leisten könnten Sie es sich nur dann, wenn sie Preise drastisch erhöhen. Aber dann wären sie der nachbarlichen, ausländischen Konkurrenz nicht gewachsen und die Supermarktregale wären ebenso voll, wie zuvor.
Allerdings halte ich die Strategie Brüssels für verfehlt, Subventionen an der Größe der Fläche, statt an der Qualität der Produkte festzumachen. Abgesehen davon, dass ich jegliche Subvention ablehne. Neuseeland hat bewiesen, dass es auch anders geht. Fragt sich nur, wie sich das dann auf die Maisfelder für Biogas auswirken würde.
Das sind kurz skizzierte Gedanken zu dem Thema, das von dir dankenswerter Weise aufgenommen wurde. Der zunehmende Eklat zwischen Politik und Landwirtschaft und daraus folgend der Eklat zwischen konventionell und Bio lässt sich damit nicht umfassend erörtern, aber es wäre ein Anfang.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Die deutschen Landwirte
Neben Boden ist ja auch noch das Klima mitbestimmend.Umetarek hat geschrieben:(20 Jan 2020, 08:19)
Uns wurde immer erzählt, der Rheingraben wäre perfekt für die Landwirtschaft, aber von Börde Gürtel habe ich noch nie gehört. Entspricht sich das, oder unterliege ich falscher Informationen, oder hast du den vergessen?
Von der Magdeburger Bördevweiss ich das da Schwarzerde ist, der beste Boden den man für LW haben kann, danach kommt Braunerde.
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Re: Die deutschen Landwirte
Sie sind wohl eher nicht der "nachbarlichen Konkurrenz" nicht gewachsen sondern der Macht der Handelsketten und Supermärkte. Die Agrarproduzenten in Kroatien oder Rumänien sind noch hilfloser gegenüber Lidl & Co. Natürlich ist diese exzeptionelle Macht der Handelsketten mit Einverständnis und mit Wohlwollen der Konsumenten entstanden. Dennoch habe ich bei diesen aktuellen Auseinandersetzungen rund um die Agrarwirtschaft immer das Gefühl, dass die entscheidenden Hauptakteure weder dabei sind und aber auch kaum als eigentliche gemeinsame Gegner genannt werden. Wenn eine größere Menge von Menschen einfordert, mehr Geld für eine Sorte von Produkten bezahlen zu "dürfen" .... ich meine, was kann einer Branche eigenltich besseres passieren? Die Strukturen müssen wirklich schon sehr verquer sein, wenn diese erhöhte Zahlungsbereitschaft nun paradoxerweise den Protest eines großen Teils dieser Branche hervorruft. Weniger Pestizide usw. heißt teurere Produkte und viele Leute wollen das auch zahlen: Allein: Sie sollen nicht dürfen!JJazzGold hat geschrieben:(20 Jan 2020, 09:48)
Mir geht es ähnlich wie dir. Verstehen kann ich alle drei Seiten. Politik, konventionell, bio.
Vom Milchbauern, über den Spargelanbauer im Klein- und Großformat, bis zum daran gemessenen kleineren Biobauern mit Hoflädchen habe ich sie kennen gelernt.
Auf eine Saison zu verzichten kann sich keiner leisten. Der Spargelbauer ist, bedingt durch die kurze Saison, gezwungen, auch Sommergemüse bis in den tiefen Herbst anzubauen.
Leisten könnten Sie es sich nur dann, wenn sie Preise drastisch erhöhen. Aber dann wären sie der nachbarlichen, ausländischen Konkurrenz nicht gewachsen und die Supermarktregale wären ebenso voll, wie zuvor.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Die deutschen Landwirte
Augen auf beim Einkauf. Der Konsument will nicht nur, er zahlt auch gerne mehr, z.B. um die EUR 12,00 - 16,00 für die niedlichen Cocktailtomaten im Winter. Welche nachweislich keine Winterfrucht in unseren Breiten ist. Um diese regional auch im Winter anbieten zu können, bedarf es der hochgerüsteten Gewächshäuser, die wiederum abgezahlt werden müssen.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:19)
Sie sind wohl eher nicht der "nachbarlichen Konkurrenz" nicht gewachsen sondern der Macht der Handelsketten und Supermärkte. Die Agrarproduzenten in Kroatien oder Rumänien sind noch hilfloser gegenüber Lidl & Co. Natürlich ist diese exzeptionelle Macht der Handelsketten mit Einverständnis und mit Wohlwollen der Konsumenten entstanden. Dennoch habe ich bei diesen aktuellen Auseinandersetzungen rund um die Agrarwirtschaft immer das Gefühl, dass die entscheidenden Hauptakteure weder dabei sind und aber auch kaum als eigentliche gemeinsame Gegner genannt werden. Wenn eine größere Menge von Menschen einfordert, mehr Geld für eine Sorte von Produkten bezahlen zu "dürfen" .... ich meine, was kann einer Branche eigenltich besseres passieren? Die Strukturen müssen wirklich schon sehr verquer sein, wenn diese erhöhte Zahlungsbereitschaft nun paradoxerweise den Protest eines großen Teils dieser Branche hervorruft. Weniger Pestizide usw. heißt teurere Produkte und viele Leute wollen das auch zahlen: Allein: Sie sollen nicht dürfen!
Der Eine zahlt es, der Andere greift zur günstigen chinesischen, eingedosten Tomaten.
Btw, danke Ume für diese Info, das war mir als Eigenbedarfsanbauer*in bis dato unbekannt.
Nur will eben der Konsument nicht generell mehr zahlen, sondern generell eher weniger. Weshalb in der Produktion auf gleicher Fläche mehr oder intensiver angebaut werden muss, was wiederum zu mehr Düngung führt, nicht zu vergessen, die erforderliche Herbstdüngung für die Zwischenfrucht, die die Korrosion des Bodens verhindert und gleichzeitig anteilig den Humus für den nachfolgenden Anbau stellt.
Ich gehe davon aus, dass sich der Konsument, explizit der städtische, über den Preis und dessen Zusammensetzung ebenso wenig Gedanken macht, wie über die Methodik des Anbaus.
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Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Die deutschen Landwirte
Freiwillig mehr für Lebensmittel bezahlen?schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:19)
Sie sind wohl eher nicht der "nachbarlichen Konkurrenz" nicht gewachsen sondern der Macht der Handelsketten und Supermärkte. Die Agrarproduzenten in Kroatien oder Rumänien sind noch hilfloser gegenüber Lidl & Co. Natürlich ist diese exzeptionelle Macht der Handelsketten mit Einverständnis und mit Wohlwollen der Konsumenten entstanden. Dennoch habe ich bei diesen aktuellen Auseinandersetzungen rund um die Agrarwirtschaft immer das Gefühl, dass die entscheidenden Hauptakteure weder dabei sind und aber auch kaum als eigentliche gemeinsame Gegner genannt werden. Wenn eine größere Menge von Menschen einfordert, mehr Geld für eine Sorte von Produkten bezahlen zu "dürfen" .... ich meine, was kann einer Branche eigenltich besseres passieren? Die Strukturen müssen wirklich schon sehr verquer sein, wenn diese erhöhte Zahlungsbereitschaft nun paradoxerweise den Protest eines großen Teils dieser Branche hervorruft. Weniger Pestizide usw. heißt teurere Produkte und viele Leute wollen das auch zahlen: Allein: Sie sollen nicht dürfen!
Ein hübsches Märchen, ein frommer Wunsch, mehr nicht.
Auch ich bin mir sicher, ca. 80% wissen, die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sind ruinös und sind auch der Meinung, höhere Preise seien gerechtfertigt.
Diese Wissen hindert allerdings niemand daran das exakt gleiche Produkt in dem Laden zu kaufen, in es billiger angeboten wird.
Volkswirtschaftlich gesehen auch absolut sinnvoll, für die Bauern prekär.
Wenn der Wunsch nach höheren Preisen wirklich vorhanden wäre, die Handelsketten würden ihn mit Freude aufgreifen und ihre Preise erhöhen. Die gleiche %-tuale Marge bedeutet bei höheren Preisen mehr Gewinn.
Der Konkurrenzdruck der Ketten untereinander macht es unpraktikabel.
Re: Die deutschen Landwirte
Will man staatlicherseits die Lage der landwirtschaftlichen Betriebe verbessern, sind Subventionen und dirigistische Regelungen, also ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft kaum zu vermeiden.JJazzGold hat geschrieben:(20 Jan 2020, 09:48)
Mir geht es ähnlich wie dir. Verstehen kann ich alle drei Seiten. Politik, konventionell, bio.
Vom Milchbauern, über den Spargelanbauer im Klein- und Großformat, bis zum daran gemessenen kleineren Biobauern mit Hoflädchen habe ich sie kennen gelernt.
Auf eine Saison zu verzichten kann sich keiner leisten. Der Spargelbauer ist, bedingt durch die kurze Saison, gezwungen, auch Sommergemüse bis in den tiefen Herbst anzubauen.
Leisten könnten Sie es sich nur dann, wenn sie Preise drastisch erhöhen. Aber dann wären sie der nachbarlichen, ausländischen Konkurrenz nicht gewachsen und die Supermarktregale wären ebenso voll, wie zuvor.
Allerdings halte ich die Strategie Brüssels für verfehlt, Subventionen an der Größe der Fläche, statt an der Qualität der Produkte festzumachen. Abgesehen davon, dass ich jegliche Subvention ablehne. Neuseeland hat bewiesen, dass es auch anders geht. Fragt sich nur, wie sich das dann auf die Maisfelder für Biogas auswirken würde.
Das sind kurz skizzierte Gedanken zu dem Thema, das von dir dankenswerter Weise aufgenommen wurde. Der zunehmende Eklat zwischen Politik und Landwirtschaft und daraus folgend der Eklat zwischen konventionell und Bio lässt sich damit nicht umfassend erörtern, aber es wäre ein Anfang.
Wer aber, außer den Landwirten, will das schon?
Es wird auch nicht kommen, die Regierung ( gleich welcher Couleur ) kann kein Interesse daran haben.
Lebensmittel sind auf dem Weltmarkt zu kaufen. Der Amerikaner verzichtet auf höhere Einfuhrzölle für deutsche PKW, im Gegenzug nehmen wir große Mengen von Sojabohnen ab.
Nur ein Beispiel. Industrieprodukte zu verkaufen ist allemal ein besseres Geschäft als landwirtschaftlich Produkte zu puschen.
... das Höfesterben wird weitergehen.
Re: Die deutschen Landwirte
jorikke hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:00)
Will man staatlicherseits die Lage der landwirtschaftlichen Betriebe verbessern, sind Subventionen und dirigistische Regelungen, also ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft kaum zu vermeiden.
Wer aber, außer den Landwirten, will das schon?
Es wird auch nicht kommen, die Regierung ( gleich welcher Couleur ) kann kein Interesse daran haben.
Lebensmittel sind auf dem Weltmarkt zu kaufen. Der Amerikaner verzichtet auf höhere Einfuhrzölle für deutsche PKW, im Gegenzug nehmen wir große Mengen von Sojabohnen ab.
Nur ein Beispiel. Industrieprodukte zu verkaufen ist allemal ein besseres Geschäft als landwirtschaftlich Produkte zu puschen.
... das Höfesterben wird weitergehen.
Ja, wobei ich den großen landwirtschaftlichen Betrieben mehr Überlebenschancen zurechnen, als den kleinen und mittleren. Die halten sich heutzutage oft nur noch durch Nebenerwerbstätigkeit, die mehr und mehr zur Haupterwerbstätigkeit wird.
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Re: Die deutschen Landwirte
Nun ja. Was den Einzelnen anbetrifft ist deine Skepsis sicher nicht unberechtigt.jorikke hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:35)
Freiwillig mehr für Lebensmittel bezahlen?
Ein hübsches Märchen, ein frommer Wunsch, mehr nicht.
Auch ich bin mir sicher, ca. 80% wissen, die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise sind ruinös und sind auch der Meinung, höhere Preise seien gerechtfertigt.
Diese Wissen hindert allerdings niemand daran das exakt gleiche Produkt in dem Laden zu kaufen, in es billiger angeboten wird.
Volkswirtschaftlich gesehen auch absolut sinnvoll, für die Bauern prekär.
Wenn der Wunsch nach höheren Preisen wirklich vorhanden wäre, die Handelsketten würden ihn mit Freude aufgreifen und ihre Preise erhöhen. Die gleiche %-tuale Marge bedeutet bei höheren Preisen mehr Gewinn.
Der Konkurrenzdruck der Ketten untereinander macht es unpraktikabel.
Aber eine der Forderungen von Bewegungen wie "Wir haben es satt" lautet nun einmal explizit "Verbot von Dumpingpreisen für Lebensmittel". Darauf kann man sie immerhin festnageln. Und diese Forderung läuft de facto darauf hinaus, Agrarprodukte teurer zu machen. Wo hat es das schon einmal gegeben? Verbraucher fordern höhere Preise für Produkte und die große Masse der Hersteller dieser Produkte lehnen diese Forderung ab. Jeder von denen würde einen Satz wie "Wir wollen das Geld nicht" sicher nicht unterschreiben und keiner der Verbraucher möchte gern sein eigenes Geld loswerden. Aber dennoch stellt sich (für mich als Agrarlaien jedenfalls) die Situation als ein solches Paradoxon dar.
Bei den Handelsketten wirkt nicht nur der Konkurrenzdruck. In zwei drei Analysen zum Thema aktuell vernahm ich die Ansicht, dass die Supermärkte mit billigen Lebensmitteln auch die Käufer zum Kauf ihres sonstigen Sortiments bringen wollen. Die wissen ganz genau, dass sie bei Lebensmitteln minimale Gewinne oder sogar Verluste einfahren. Die Gewinne machen sie mit anderen Produkten. Und insofern haben sie durchaus ein eigenes Interesse an niedrigen lebensmittelpreisen.
Ich glaube, dieses System aus Lebensmitteldiscountern und der Präferenz für teure hochwertige technische Güter hat sich einfach in der Bundesrepublik in vielen jahren hergestellt und es gibt wie überall eine gewisse Systemträgheit.
Volkswirtschaftlich sinnvoll sind billige Lebensmittel nur deshalb, weil spätere Schadensbesietigungen nicht eingepreist werden.
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Re: Die deutschen Landwirte
Das ist was FRÜHER mal in der Bundesrepublik erste Klasse war.Umetarek hat geschrieben:(20 Jan 2020, 08:19)
Uns wurde immer erzählt, der Rheingraben wäre perfekt für die Landwirtschaft, aber von Börde Gürtel habe ich noch nie gehört. Entspricht sich das, oder unterliege ich falscher Informationen, oder hast du den vergessen?
Der kleine rote Punkt da ....ist Beste Schwarzerde in D.
(Seeeeehr vergrössern!!)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer ... bution.JPG
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Re: Die deutschen Landwirte
Die Börden liegen vor der Mittelgebirgsschwelle. Der Raum Hannover/Hildesheim-Braunschweig-Magedeburg ist so ein Bereich. Im Raum Magdeburg/Halle gibt es wegen der dort vorkommenden Schwarzerden die maximal Bodenpunktzahl von 100 Punkten. In den westlichen Bereichen (Helmstedt im Osten bis etwas Rheine im Westen) liegen in einem von Ost nach West schmaler werdenden Gürtel die Bodenpunktzahlen bei 80 bis 90 Punkten. Dort findet man Parabraunerden.Umetarek hat geschrieben:(20 Jan 2020, 08:19)
Uns wurde immer erzählt, der Rheingraben wäre perfekt für die Landwirtschaft, aber von Börde Gürtel habe ich noch nie gehört. Entspricht sich das, oder unterliege ich falscher Informationen, oder hast du den vergessen?
Ähnlich ertragreiche Böden findet man in den Seemarschen - und zwar in der sogenannten Kalkmarsch. Dort kommt dann noch bei guter bis sehr guter Bodenwasserversorgung noch die überdurchschnittlich lange Sonnenscheindauer hinzu.
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Re: Die deutschen Landwirte
Vielen Dank für die Infos!
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Re: Die deutschen Landwirte
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die deutschen Landwirte
Dann war das mit dem Rhein ja doch nicht so ganz verkehrt, auch wenn das Gebiet flächenmäßig nicht mithalten kannAdam Smith hat geschrieben:(20 Jan 2020, 18:22)
Hier gibt es weitere Infos.
https://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/ ... rte_g.html
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Re: Die deutschen Landwirte
Und auch hier ist von der Börde die Rede.Umetarek hat geschrieben:(20 Jan 2020, 19:01)
Dann war das mit dem Rhein ja doch nicht so ganz verkehrt, auch wenn das Gebiet flächenmäßig nicht mithalten kann
https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080619-0025
https://de.m.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6ss
Es hat mit den Lössboden zu tun.
Lössgebiete werden in Süddeutschland auch als Gäulandschaften, in Norddeutschland als Börden bezeichnet. Volkstümliche Bezeichnungen für Löss in Südwestdeutschland (Ortenau, Kaiserstuhl) sind Leimen oder Mergel. Geologisch gesehen sind Mergel jedoch tonhaltige Karbonate.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/J%C3%BC ... B%C3%B6rde
https://www.repetico.de/card-65913584
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Die deutschen Landwirte
In einer Diskussion über die Zukunft der bäuerlichen Existenzen ist es nur schwer zu verstehen was 10.000 Jahre alte Bodenbeschaffenheit mit den aktuellen wirtschaftlichen Problemen zu tun hat.Adam Smith hat geschrieben:(20 Jan 2020, 19:04)
Und auch hier ist von der Börde die Rede.
https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-EK-20080619-0025
https://de.m.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6ss
Es hat mit den Lössboden zu tun.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/J%C3%BC ... B%C3%B6rde
https://www.repetico.de/card-65913584
... kann mir mal einer von euch Klutschfuzzis das erklären?
-
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Re: Die deutschen Landwirte
Es geht halt darum, dass die Böden in Deutschland teilweise hervorragend sind und aus dem Grund nichts mit den Problemen zu tun haben. Woanders sieht das ganz anders aus. Da gibt es dann z.B. Bodenerosionen.jorikke hat geschrieben:(20 Jan 2020, 19:44)
In einer Diskussion über die Zukunft der bäuerlichen Existenzen ist es nur schwer zu verstehen was 10.000 Jahre alte Bodenbeschaffenheit mit den aktuellen wirtschaftlichen Problemen zu tun hat.
... kann mir mal einer von euch Klutschfuzzis das erklären?
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Die deutschen Landwirte
Völlig klar, dann mach doch einfach einen Thread für dieses Thema auf.Adam Smith hat geschrieben:(20 Jan 2020, 19:59)
Es geht halt darum, dass die Böden in Deutschland teilweise hervorragend sind und aus dem Grund nichts mit den Problemen zu tun haben. Woanders sieht das ganz anders aus. Da gibt es dann z.B. Bodenerosionen.
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Re: Die deutschen Landwirte
Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt als Podcast): Welche Landwirtschaft brauchen wir?
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... n-100.html
Fazit:
Ökologische Ziele, wie geringerer CO2-, Stickstoff- und Phosphorverbrauch bedeuten für viele Landwirte eine Herausforderung, bei der sie Unterstützung durch die Politik brauchen.
Sinnvolle Verhaltensänderungen der Verbraucher und Internalisierung von externen Umweltkosten lassen eine Reduzierung des Fleischverbrauches und eine Erhöhung des Fleischpreises als unausweichlich erscheinen.
In Handelsabkommen spielen ökologische Qualitätsstandards schon jetzt eine wichtige Rolle.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendunge ... n-100.html
Fazit:
Ökologische Ziele, wie geringerer CO2-, Stickstoff- und Phosphorverbrauch bedeuten für viele Landwirte eine Herausforderung, bei der sie Unterstützung durch die Politik brauchen.
Sinnvolle Verhaltensänderungen der Verbraucher und Internalisierung von externen Umweltkosten lassen eine Reduzierung des Fleischverbrauches und eine Erhöhung des Fleischpreises als unausweichlich erscheinen.
In Handelsabkommen spielen ökologische Qualitätsstandards schon jetzt eine wichtige Rolle.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Re: Die deutschen Landwirte
Viele Landbetriebe sind längst Austragswirtschaften. Da ist Schluss, wenn Opa mal nicht mehr auf den Trecker kommt.
Eine ganze andere Reihe frisst die Milchviehkrise auf.
Ist in USA ähnlich, da sind Hühner- und Rinderhöfe oft genauso wie die Monokulturanbauer zu immer größeren Skalen angehalten, selbst mittelgroße Betriebe sind oft nur noch scheinselbständig zwischen Großaufkäufer, Kreditgeber und Saat- oder Brutanbieter (was nicht selten derselbe Firmenkomplex mit verschiedenen Fronten ist). Die haben nicht mehr viel zu entscheiden aber sind an allem schuld.
Mit Blick auf Großbetriebe im deutschen Osten oder Osteuropa muss die Frage erlaubt sein, was am Kleinbauern heute eigentlich besser sein soll. Es ist ja auch kein komfortables Leben.
Wer meint, alle müssten auf Bio umsatteln, der übersieht, dass Nischen selten skalieren.
Eine ganze andere Reihe frisst die Milchviehkrise auf.
Ist in USA ähnlich, da sind Hühner- und Rinderhöfe oft genauso wie die Monokulturanbauer zu immer größeren Skalen angehalten, selbst mittelgroße Betriebe sind oft nur noch scheinselbständig zwischen Großaufkäufer, Kreditgeber und Saat- oder Brutanbieter (was nicht selten derselbe Firmenkomplex mit verschiedenen Fronten ist). Die haben nicht mehr viel zu entscheiden aber sind an allem schuld.
Mit Blick auf Großbetriebe im deutschen Osten oder Osteuropa muss die Frage erlaubt sein, was am Kleinbauern heute eigentlich besser sein soll. Es ist ja auch kein komfortables Leben.
Wer meint, alle müssten auf Bio umsatteln, der übersieht, dass Nischen selten skalieren.
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Re: Die deutschen Landwirte
Mehrere jüngere Kommentare zum Thema bestätigen eigentlich meine Vermutung, dass der Lebensmittelkunde nicht wirklich - wie es in einer Marktwirtschaft sein sollte - als Kunde mit seiner Marktmacht die Verhältnisse über Nachfrage beeinflussen kann.
Lebensmittel sind für Handelsketten und Supermärkte nicht nur einfach verkäufliche Ware mit Gewinnaussicht sondern Lockangebot für hochwertigere Produkte, das man zur Not selbst mit Verlustrisiko bereitstellt. Man stelle sich vor, ein Handyshopbetreiber oder ein Schuhgeschäft wüssten einen Trick, mit welchem sie einen großen Teil der ortsansässigen Menschen dazu bringen, beinahe täglich vorbeizukommen und sich das Gesamtangebot anzuschauen. Für die großen Handelsketten sind Lebensmittel bzw. überhaupt "Waren des täglichen Bedarfs" - wie es mal so schön hieß - ein solcher Trick. Den brauchen sie und geben ihn nicht her. Verständlich. Deswegen nehmen sie die Agrarproduzenten in die Zange und diktieren ihnen Skandalpreise. Angeblich im Interesse ihrer Kunden. Denen erzählen sie dann, dass sie sich für die Agrarproduzenten einsetzen und dass es die bösen EU-Verordnungen und Regelungen seien, die das arme Bauernvolk ins ELend treibt. Und sie wissen, dass Hetze gegen die EU immer sehr gut ankommt und Beifall bekommt. Es ist wirklich ein Schweinesystem. Im wahrsten Sinne des Wortes. Warum zum Beispiel verkaufen Baumärkte eigentlich Tierfutter? Und zunehmend sogar selbst Lebensmittel (wie etwa Wein).
Nur: staatliches Eingreifen zum Beispiel in Form von gesetzlichen MIndestpreisen nützt auch nix. Die Leute haben sich an das Supermarkt-, Discounter und Einkaufszentrensystem gewöhnt. Sie kaufen täglich ihre Milch, ihr Mineralwasser, ihr Brot und schlendern nebenbei auch nur zu gerne am Regal mit den Edelstahltöpfen oder den Edelschnäpsen vorbei.
Man muss wahrscheinlich schon etwas mehr darüber nachdenken, wo das eigentliche systemische Problem liegt.
Lebensmittel sind für Handelsketten und Supermärkte nicht nur einfach verkäufliche Ware mit Gewinnaussicht sondern Lockangebot für hochwertigere Produkte, das man zur Not selbst mit Verlustrisiko bereitstellt. Man stelle sich vor, ein Handyshopbetreiber oder ein Schuhgeschäft wüssten einen Trick, mit welchem sie einen großen Teil der ortsansässigen Menschen dazu bringen, beinahe täglich vorbeizukommen und sich das Gesamtangebot anzuschauen. Für die großen Handelsketten sind Lebensmittel bzw. überhaupt "Waren des täglichen Bedarfs" - wie es mal so schön hieß - ein solcher Trick. Den brauchen sie und geben ihn nicht her. Verständlich. Deswegen nehmen sie die Agrarproduzenten in die Zange und diktieren ihnen Skandalpreise. Angeblich im Interesse ihrer Kunden. Denen erzählen sie dann, dass sie sich für die Agrarproduzenten einsetzen und dass es die bösen EU-Verordnungen und Regelungen seien, die das arme Bauernvolk ins ELend treibt. Und sie wissen, dass Hetze gegen die EU immer sehr gut ankommt und Beifall bekommt. Es ist wirklich ein Schweinesystem. Im wahrsten Sinne des Wortes. Warum zum Beispiel verkaufen Baumärkte eigentlich Tierfutter? Und zunehmend sogar selbst Lebensmittel (wie etwa Wein).
Nur: staatliches Eingreifen zum Beispiel in Form von gesetzlichen MIndestpreisen nützt auch nix. Die Leute haben sich an das Supermarkt-, Discounter und Einkaufszentrensystem gewöhnt. Sie kaufen täglich ihre Milch, ihr Mineralwasser, ihr Brot und schlendern nebenbei auch nur zu gerne am Regal mit den Edelstahltöpfen oder den Edelschnäpsen vorbei.
Man muss wahrscheinlich schon etwas mehr darüber nachdenken, wo das eigentliche systemische Problem liegt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Die deutschen Landwirte
Aber zu beachten: das sind Ist-Werte, die durch Einsatz nicht nachhaltiger Techniken für begrenzte Zeit aufrechtzuerhalten sind. So haben unsere Lößböden ein massives Erosionsproblem (das Ausgangsgestein der physiologisch optimalen Schwarzerden fliegt und schwimmt davon), die überdüngten und biozidbehandelte Sandböden-Sonderkulturen geraten in massiven Konflikt mit Grundwasserschutz und Trinkwassergewinnung usw.). Ich kann Bauernverbände nicht verstehen, dass sie wie Klimaleugner die schon auf der Ebene der Diagnose einfach desinformativ unterwegs sind und blind am Ast sägen, auf dem die Branche sitzt.sünnerklaas hat geschrieben:(20 Jan 2020, 15:59)
Die Börden liegen vor der Mittelgebirgsschwelle. Der Raum Hannover/Hildesheim-Braunschweig-Magedeburg ist so ein Bereich. Im Raum Magdeburg/Halle gibt es wegen der dort vorkommenden Schwarzerden die maximal Bodenpunktzahl von 100 Punkten. In den westlichen Bereichen (Helmstedt im Osten bis etwas Rheine im Westen) liegen in einem von Ost nach West schmaler werdenden Gürtel die Bodenpunktzahlen bei 80 bis 90 Punkten. Dort findet man Parabraunerden.
Ähnlich ertragreiche Böden findet man in den Seemarschen - und zwar in der sogenannten Kalkmarsch. Dort kommt dann noch bei guter bis sehr guter Bodenwasserversorgung noch die überdurchschnittlich lange Sonnenscheindauer hinzu.
Politik in Zuständigkeit halten und aus Tradition dagegen sein, so kommt es mir vor.
Re: Die deutschen Landwirte
Corella hat geschrieben:(23 Feb 2020, 11:07)
Aber zu beachten: das sind Ist-Werte, die durch Einsatz nicht nachhaltiger Techniken für begrenzte Zeit aufrechtzuerhalten sind. So haben unsere Lößböden ein massives Erosionsproblem (das Ausgangsgestein der physiologisch optimalen Schwarzerden fliegt und schwimmt davon), die überdüngten und biozidbehandelte Sandböden-Sonderkulturen geraten in massiven Konflikt mit Grundwasserschutz und Trinkwassergewinnung usw.). Ich kann Bauernverbände nicht verstehen, dass sie wie Klimaleugner die schon auf der Ebene der Diagnose einfach desinformativ unterwegs sind und blind am Ast sägen, auf dem die Branche sitzt.
Politik in Zuständigkeit halten und aus Tradition dagegen sein, so kommt es mir vor.
Das wird immer wieder gerne als Argument verwendet, wenn es um das Nitratproblem geht. Ist aber völliger Unsinn, ZU VIEL Dünger ist genau so schlecht wie ZU WENIG. Bevor man auf die Bauern los geht, die den Nährstoffbedarf ihrer Böden schon allein aus Kostengründen genau berechnen, sollte man mal die maroden Abwassersysteme der Kommunen, und die Abwasser der Industrie unter die Lupe nehmen!
Re: Die deutschen Landwirte
Qed, Lügerei!Beagle hat geschrieben:(28 Feb 2020, 20:44)
Das wird immer wieder gerne als Argument verwendet, wenn es um das Nitratproblem geht. Ist aber völliger Unsinn, ZU VIEL Dünger ist genau so schlecht wie ZU WENIG. Bevor man auf die Bauern los geht, die den Nährstoffbedarf ihrer Böden schon allein aus Kostengründen genau berechnen, sollte man mal die maroden Abwassersysteme der Kommunen, und die Abwasser der Industrie unter die Lupe nehmen!
Re: Die deutschen Landwirte
Meine Vermutung: Man kann nicht zu Lasten der Natur nach Belieben einen Wettbewerb eröffnen. Dabei werden die "Produktionsgrundlagen" zerstört. Wenn wir in Europa unsere langfristige Versorgung mit hier gedeihenden Lebensmitteln sichern wollen, dann muß man klare und wissenschaftlich gestützte Vorgaben ständig an die Erkenntnislage anpassen und sie verbindlich erlassen.schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Feb 2020, 15:08)
...
Man muss wahrscheinlich schon etwas mehr darüber nachdenken, wo das eigentliche systemische Problem liegt.
Im Gegenzug muß die Landwirtschaft vor den Risiken dieser "Kommandowirtschaft" geschützt werden. Wettbewerb und Naturschutz lassen sich nicht miteinander versöhnen.
Re: Die deutschen Landwirte
Betriebswirtschaftlicher Nonsens.schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Feb 2020, 15:08)
Lebensmittel sind für Handelsketten und Supermärkte nicht nur einfach verkäufliche Ware mit Gewinnaussicht sondern Lockangebot für hochwertigere Produkte, das man zur Not selbst mit Verlustrisiko bereitstellt.
Re: Die deutschen Landwirte
Wenn das eine längere Diskussion wird, sollten wir was klarstellen: der durchschnittliche, einzelne Landwirt erlebt seit etlichen Jahrzehnten exitenzgefährdenden Wettbewerb. Wer das bis heute mit seinem Hof überlebt hat: größten Respekt! Und hängt dabei am Tropf eines Förderdjungels, der Landwirte psychisch belastet. Der bloße Reflex gegen jede weitere Auflage ist mehr als verständlich. Wir müssen daher mit dem Begriff "die Landwirte" anders umgehen.H2O hat geschrieben:(29 Feb 2020, 03:15)
Meine Vermutung: Man kann nicht zu Lasten der Natur nach Belieben einen Wettbewerb eröffnen. Dabei werden die "Produktionsgrundlagen" zerstört. Wenn wir in Europa unsere langfristige Versorgung mit hier gedeihenden Lebensmitteln sichern wollen, dann muß man klare und wissenschaftlich gestützte Vorgaben ständig an die Erkenntnislage anpassen und sie verbindlich erlassen.
Im Gegenzug muß die Landwirtschaft vor den Risiken dieser "Kommandowirtschaft" geschützt werden. Wettbewerb und Naturschutz lassen sich nicht miteinander versöhnen.
"Der Landwirt/die Landwirtin" ist nicht auch ihr Verband, ihre Kammer, PolitikerIn, Agrarindustrie.
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Re: Die deutschen Landwirte
Das Problem ist nur, dass Naturschutz nicht allein aus dem Schutz von irgendwelchen (seltenen) Pflanzen und Tieren besteht. Der Schutz vor Bodenerosion, Sturzflutbildung, Hochwasser- und Brandgefahren gehört auch mit zum Naturschutz. Viele Landwirte rufen dort oft und gerne nach dem Staat. Er solle Kosten übernehmen und entstandene Schäden mit Steuermitteln regulieren. Man selber hätte keine anderen Möglichkeiten, man müsse so wirtschaften.H2O hat geschrieben:(29 Feb 2020, 03:15)
Im Gegenzug muß die Landwirtschaft vor den Risiken dieser "Kommandowirtschaft" geschützt werden. Wettbewerb und Naturschutz lassen sich nicht miteinander versöhnen.
- sünnerklaas
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Re: Die deutschen Landwirte
Der dauerhafte Verkauf von Produkten unter Einkaufspreis ist nicht umsonst verboten. Die Discounter haben es seinerzeit im Rahmen eines bis aufs Blut geführten Preiskampfes seinerzeit egemacht. Und der Verkauf von Produkten unter Einkaufspreis (z.B. als Lockangebot) ist heute immer noch erlaubt und wird immer noch gemacht.
Re: Die deutschen Landwirte
Ich meine schon, daß wir unsere Landwirtschaft irgendwie in die Zukunft retten müssen; schon um unsere Grundversorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern. Das ist Daseinsvorsorge mit sehr hoher Priorität. Deshalb rufe ich ja auch nach den Erkenntnissen der Wissenschaft, um den Landwirten eine Zukunft sichern zu können. So wie derzeit... im Wettbewerbsdruck zu Lasten der Natur... dürfen wir Landwirtschaft nicht mehr betreiben.Corella hat geschrieben:(29 Feb 2020, 08:31)
Wenn das eine längere Diskussion wird, sollten wir was klarstellen: der durchschnittliche, einzelne Landwirt erlebt seit etlichen Jahrzehnten exitenzgefährdenden Wettbewerb. Wer das bis heute mit seinem Hof überlebt hat: größten Respekt! Und hängt dabei am Tropf eines Förderdjungels, der Landwirte psychisch belastet. Der bloße Reflex gegen jede weitere Auflage ist mehr als verständlich. Wir müssen daher mit dem Begriff "die Landwirte" anders umgehen.
"Der Landwirt/die Landwirtin" ist nicht auch ihr Verband, ihre Kammer, PolitikerIn, Agrarindustrie.
Re: Die deutschen Landwirte
Vor jeder Therapie steht eine Diagnose!H2O hat geschrieben:(29 Feb 2020, 09:10)
Ich meine schon, daß wir unsere Landwirtschaft irgendwie in die Zukunft retten müssen; schon um unsere Grundversorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern. Das ist Daseinsvorsorge mit sehr hoher Priorität. Deshalb rufe ich ja auch nach den Erkenntnissen der Wissenschaft, um den Landwirten eine Zukunft sichern zu können. So wie derzeit... im Wettbewerbsdruck zu Lasten der Natur... dürfen wir Landwirtschaft nicht mehr betreiben.
Und da haben wir bereits Lobbydesinformation am Hals, von der übelsten Sorte. "Die Wissenschaft" war abgehängt! Sorgfältige Daierbeobachtung passt nicht in die Paperproduktions- und Prüfungsabläufe der Unis, öffentliche Projekte waren stets zu schwach finanziert. Schönes Beispiel: die Bodenzustandserhebung. Hoch seriös, aber das Probennetz einfach viel zu schwach, sich Lobbylügerei zu erwehren.
Im Naturschutz, meinem Fachbereich, erbärmlich! Was wir alle immer wussten auch zu beweisen, ist kaum gelungen. Ausnahmen: die Fortschreibung der Roten Listen und jetzt: die Krefelder Entomolgen. Ehrenamt!! Nun das Nature paper der TU München. Sie zeigt das wirkliche Desaster - wie immer viel zu spät.
Und Standards, mein lieber H2O, kannst Du national kaum errichten!
Re: Die deutschen Landwirte
Dann muß die EU mit ihrer "Softpower" eben dafür sorgen, bevor sie auch die verliert... durch Unfähigkeit.Corella hat geschrieben:(29 Feb 2020, 09:25)
Vor jeder Therapie steht eine Diagnose!
Und da haben wir bereits Lobbydesinformation am Hals, von der übelsten Sorte. "Die Wissenschaft" war abgehängt! Sorgfältige Daierbeobachtung passt nicht in die Paperproduktions- und Prüfungsabläufe der Unis, öffentliche Projekte waren stets zu schwach finanziert. Schönes Beispiel: die Bodenzustandserhebung. Hoch seriös, aber das Probennetz einfach viel zu schwach, sich Lobbylügerei zu erwehren.
Im Naturschutz, meinem Fachbereich, erbärmlich! Was wir alle immer wussten auch zu beweisen, ist kaum gelungen. Ausnahmen: die Fortschreibung der Roten Listen und jetzt: die Krefelder Entomolgen. Ehrenamt!! Nun das Nature paper der TU München. Sie zeigt das wirkliche Desaster - wie immer viel zu spät.
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Re: Die deutschen Landwirte
Wichtig wäre, dass die Bauern mit diesem Bio-Unsinn aufhören. Das Zeugs vergammelt bereits, kurz nachdem es geerntet wurde und der Geschmack wird von den braunen Stellen bestimmt. Einfach nur ekelhaft.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Die deutschen Landwirte
Die muss jetzt endlich aus Schaden klug werden, da stimme ich zu. Brüssel wird ja auch zunehmend unangenehm z.B. für Fr. Klöckner. Gleichzeitig fliegt uns die EU auseinander, auweia.H2O hat geschrieben:(29 Feb 2020, 09:34)
Dann muß die EU mit ihrer "Softpower" eben dafür sorgen, bevor sie auch die verliert... durch Unfähigkeit.
Eine Korrektur: die Bodenzustandserhebung ist kein gutes Beispiel. Sie kommt für die Landwirtschaftsflächen zu spät (besser als nie).
Re: Die deutschen Landwirte
Die EU-Kommission muß eben Vertragsverletzungen mit harten Bandagen bekämpfen. Niemand muß Mitglied der EU sein. Die Briten machen es vor, und ich kann jedemCorella hat geschrieben:(29 Feb 2020, 09:51)
Die muss jetzt endlich aus Schaden klug werden, da stimme ich zu. Brüssel wird ja auch zunehmend unangenehm z.B. für Fr. Klöckner. Gleichzeitig fliegt uns die EU auseinander, auweia.
Eine Korrektur: die Bodenzustandserhebung ist kein gutes Beispiel. Sie kommt für die Landwirtschaftsflächen zu spät (besser als nie).
vorsätzlichen Vertragsverletzer nur gut zureden, auch seinerseits sein Glück in der großen weiten Welt zu suchen. Mit den verteilten Geldern kann man sich offenbar kein Wohlverhalten, will sagen: Vertragserfüllung, erkaufen.
Re: Die deutschen Landwirte
Ich habe hier noch nicht einen Einzigen Beweis deinerseits für deine Thesen gelesen. Meine kannst du alle nachvollziehen, wenn du das bedienen einer Suchmaschine beherrscht.
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Re: Die deutschen Landwirte
Hauptverantwortlich für die Nitratbelastungen ist die Landwirtschaft.Beagle hat geschrieben:(02 Mar 2020, 08:28)
Ich habe hier noch nicht einen Einzigen Beweis deinerseits für deine Thesen gelesen.
Meine kannst du alle nachvollziehen, wenn du das bedienen einer Suchmaschine beherrscht.
Nicht Kommunen und (vielleicht) marode Abwassersysteme.
Im Gesamtkontext dieser Problematik sind dieses nur punktuelle Ursachen.
Du solltest also eher Deine vollmundigen Alternativfakten belegen.
Und besser Deine Ad-personam Versuche einstellen.
mfg
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Re: Die deutschen Landwirte
schokoschendrezki hat geschrieben: Lebensmittel sind für Handelsketten und Supermärkte nicht nur einfach verkäufliche Ware mit Gewinnaussicht sondern Lockangebot für hochwertigere Produkte, das man zur Not selbst mit Verlustrisiko bereitstellt.
Ach, wirklich? Genau dasSenexx hat geschrieben:(29 Feb 2020, 07:30)
Betriebswirtschaftlicher Nonsens.
schreibt jemand, der es eigentlich wissen muss. Herbert Dohrmann, Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes in der "Deutschen Handwerks-Zeitung". Also auch nicht in irgendeinem abgehobenen Medium. https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... 094/343664Es kann doch nicht sein, dass ein Stück Fleisch, für das ein Tier sein Leben lassen muss, günstiger zu kaufen ist als nachwachsende Lebensmittel wie Obst und Gemüse oder ein Laib Brot. Fleisch wird von Supermärkten als billiges Lockangebot genutzt, um Kunden anzuziehen. Von dieser Kultur müssen wir wegkommen.
Natürlich gilt das nicht für alle Anbieter von Lebensmitteln. Sondern für die üblichen Discounter. Ich kann nur nicht immer und auch noch werktags zu den mir durchaus bekannten Direktvermarktern in der Berlin-Brandenburgischen Grenzregion fahren. Und wenn das halbwegs vernünftig sein soll, müsste ich mit dem Fahrrad hin, was im Winter auch nicht immer möglich ist.
Was der Fleischerchef im weiteren schreibt, ist auch völlig richtig:
In dieser idiotischen Discounterkultur gibts bestimmte Sachen gar nicht mehr. Dafür ödes monotones Hühnerbrustfleisch. Dies als Argument gegen die Ansicht, wertvolle Lebensmittel seien nur etwas für Besserverdienende. In einer guten Hühnersuppe würde ich sogar die Krallen mitkochen lassen.Es muss nicht immer teures Schnitzel, Filet oder Kotelett gekauft werden. Das Fleischerhandwerk ist daran interessiert, das Tier als Ganzes zu verwerten. Leider sind günstigere Produkte wie Dicke Rippe, Eisbein oder Bauchfleisch in den vergangenen Jahren völlig zu Unrecht aus der Mode gekommen. Wir können die Verbraucher nur ermuntern, sich bei ihrem regionalen Metzger zu informieren, was es neben Schnitzel noch zu kaufen gibt.
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Re: Die deutschen Landwirte
Ich frag mich manchmal, ob man über den Begriff "Wettbewerb" überhaupt mal richtig nachdenkt. Zu einem "Wettbewerb" im eigentlichen SInne gehört ja nicht nur eine Reihe von Angeboten sondern auch eine Art Ausschreibung. Worum soll es denn im "Wettbewerb" eigentlich gehen? Einfach nur um den geringsten Preis pro Kilogramm? Wurst zum Beispiel kaufe ich schon seit langem kaum noch. Es gibt eine Pseudovielfalt von allem möglichen Zeug. Wenn ich dazu komme, besorge ich mir Wurst von wiedergezüchteten alten Haustierrassen wie Mangaliza-Schwein oder Graurind aus der Region Neusiedler See. Man muss allerdings wissen, wo genau man das herbekommt. "Wettbewerb" ist das nicht. Eher eine Art von Geheimwissen.H2O hat geschrieben:(29 Feb 2020, 03:15)
Meine Vermutung: Man kann nicht zu Lasten der Natur nach Belieben einen Wettbewerb eröffnen. Dabei werden die "Produktionsgrundlagen" zerstört. Wenn wir in Europa unsere langfristige Versorgung mit hier gedeihenden Lebensmitteln sichern wollen, dann muß man klare und wissenschaftlich gestützte Vorgaben ständig an die Erkenntnislage anpassen und sie verbindlich erlassen.
Im Gegenzug muß die Landwirtschaft vor den Risiken dieser "Kommandowirtschaft" geschützt werden. Wettbewerb und Naturschutz lassen sich nicht miteinander versöhnen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Die deutschen Landwirte
Ja, geht mir genau so. Allerdings hat das auch geschmackliche Gründe. Ich fragte mich immer häufiger, wozu ich mir das Zeug auf's Brot legen sollte. Dazu muß man wissen, daß in Polen Wurstwaren oft gepökelt und geräuchert werden... Krakauer Art... und der Geschmack ist nicht meiner.Wurst zum Beispiel kaufe ich schon seit langem kaum noch.
Mit schlechtem Gewissen bin ich auf Quark mit Pfeffer, Salz und Schnittlauch übergegangen, weil mir auch die Umstände der Milchviehhaltung bewußt sind. Wir Menschen sind schon schlimme Raubtiere! Aber nur Marmelade... das geht doch auch nicht!
Re: Die deutschen Landwirte
Was - um es mit deinen Worten zu sagen zu beweisen wäre. Das kannst aber weder du, noch das Bundesumweltamt. Letztere will es auch überhaupt nicht, aus gutem Grund.Skull hat geschrieben:(02 Mar 2020, 09:31)
Hauptverantwortlich für die Nitratbelastungen ist die Landwirtschaft.
Nicht Kommunen und (vielleicht) marode Abwassersysteme.
Im Gesamtkontext dieser Problematik sind dieses nur punktuelle Ursachen.
Du solltest also eher Deine vollmundigen Alternativfakten belegen.
Und besser Deine Ad-personam Versuche einstellen.
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Re: Die deutschen Landwirte
Eine Studie ... unter vielen (gleichlautenden).Beagle hat geschrieben:(03 Mar 2020, 08:21)
Was - um es mit deinen Worten zu sagen zu beweisen wäre.
https://www.bund.net/fileadmin/user_upl ... studie.pdf
Und im Quellenanhang findest Du dort Verweise auf weitere Studien. Genug „Beweise“ und Fakten.
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Re: Die deutschen Landwirte
Ja wenn du jetzt eine unabhängige Studie hättest..hast du aber nicht.Skull hat geschrieben:(03 Mar 2020, 08:46)
Eine Studie ... unter vielen (gleichlautenden).
https://www.bund.net/fileadmin/user_upl ... studie.pdf
Und im Quellenanhang findest Du dort Verweise auf weitere Studien. Genug „Beweise“ und Fakten.
mfg
Das Nitrat in der Landwirtschaft ist seit 20 (!) Jahren Rückläufig, warum verschweigt deine Quelle das?
Die Messungen sind fragwürdig, das Bundesumweltamt weiß das und streitet es nicht mal ab. Ein paar Bauern zu gängeln ist eben einfacher als das marode Abwassersystem zu sanieren.
Nochmal für dich: ZU VIEL Dünger ist nicht nur teuer, sondern auch völlig sinnfrei. Es hat den gleichen Effekt wie zu wenig Dünger...Bauern wissen das. Abgesehen davon ist in der Landwirtschaft genau festgelegt wie viel von was auf welcher ausgebracht wird, das ist sogar nachweisbar! Wie viel Abwasser von der Industrie in die Flüsse gelangt nicht, was dort alles drinnen ist auch nicht. Wie viel durch marode Leitungen geht kann auch nur geschätzt werden.
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Re: Die deutschen Landwirte
Dein Niveau überlasse ich ... dir.Beagle hat geschrieben:(03 Mar 2020, 09:28)
Ja wenn du jetzt eine unabhängige Studie hättest..hast du aber nicht.
Du hattest nach Studien gefragt. Die es ja Deiner Meinung nach nicht gibt.
Die hatte ich geliefert. Inkl Verweis auf eine Vielzahl von Studien.
Der Rest Deiner Alternativfakten Diskussion interessiert...mich...nicht.
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Re: Die deutschen Landwirte
Ich habe nicht nach Studien gefragt, ich wollte einen Beweis für deine Thesen..der steht noch aus.Skull hat geschrieben:(03 Mar 2020, 09:45)
Dein Niveau überlasse ich ... dir.
Du hattest nach Studien gefragt. Die es ja Deiner Meinung nach nicht gibt.
Die hatte ich geliefert. Inkl Verweis auf eine Vielzahl von Studien.
mfg
Skull hat geschrieben:
Der Rest Deiner Alternativfakten Diskussion interessiert...mich...nicht.
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Das ist man von Jemandem wie dir nicht anders gewohnt, wenn die Alternativen Fakten ausgehen oder nicht nachweisbar sind, wird schnell der Kopf in den Sand gesteckt. So viel zum angesprochenen "Niveau".