Eine Soljankabude ist in meinem Sprachgebrauch eine Gartenlaube in einem Hausgarten, der zur behelfsmäßigen Kneipe für die wenigen verbliebenen Kumpels im Ort entwickelt wurde. Eine ganz andere Welt, wenn ich mit westlichen Kleinstädten vergleiche. Kein Ort zum Ausspannen für verwöhnte Wessis.imp hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:37)
Ich bereise die Ostgebiete gelegentlich aber was ist eine Soljanka-Bude?
Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Sowas kenne ich nicht. Ich kenne Dönerläden und sowas.H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:44)
Eine Soljankabude ist in meinem Sprachgebrauch eine Gartenlaube in einem Hausgarten, der zur behelfsmäßigen Kneipe für die wenigen verbliebenen Kumpels im Ort entwickelt wurde. Eine ganz andere Welt, wenn ich mit westlichen Kleinstädten vergleiche. Kein Ort zum Ausspannen für verwöhnte Wessis.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Tja, ich hatte die Landstraße benannt und den Landesteil.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Irgendwie sind das auch Deutsche. Evtl kann man eine Art Franchise für Dorfkneipen auflegen, um das zu ändern. Sowas wie McDonald's, wo es äußerlich aussieht wie Hamburger, aber knallhart durchkalkuliert und tausendfach erprobt.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Glaube ich nicht, dass das funktioniert.imp hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:13)
Irgendwie sind das auch Deutsche. Evtl kann man eine Art Franchise für Dorfkneipen auflegen, um das zu ändern. Sowas wie McDonald's, wo es äußerlich aussieht wie Hamburger, aber knallhart durchkalkuliert und tausendfach erprobt.
In dem Moment, wo Miete oder Pacht erwirtschaftet werden muß, könnte so eine Bude schon nicht mehr kostendeckend betrieben werden.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das ist achon möglich, dass das scheitert. Andererseits kann man vielleicht der Kommune einen Zuschuss aus der Tasche ziehen, leerstehende Ex-Kitas oder dergleichen, die man von der Gemeinde verbilligt pachtet oder sowas. Da können dann die Ex - Kinder auf die Zukunft exen.Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:21)
Glaube ich nicht, dass das funktioniert.
In dem Moment, wo Miete oder Pacht erwirtschaftet werden muß, könnte so eine Bude schon nicht mehr kostendeckend betrieben werden.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Wenn man eine gut gehende Mafia hätte, könnte man solche Kneipen zur Geldwäsche nutzen.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die andere Option wäre, eine Kneipe von AWO, Diakonie, VS oder dergleichen betreiben zu lassen. Das wäre das Pendant zur Mafia. Oder eine rollende Kneipe auf stillgelegten Bahngleisen pendeln zu lassen. Man müsste nur die Bäume wegsägen, die darauf wachsen. So könnte man auch die Kaufkraft mehrer Dörfer verbinden.Quatschki hat geschrieben:(16 Jul 2019, 23:28)
Wenn man eine gut gehende Mafia hätte, könnte man solche Kneipen zur Geldwäsche nutzen.
Da käme es dann auf die tatsächliche Besucherfrequenz nicht so an.
Aber in manchen Gegenden geht sogar die Mafia pleite.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Was soll die Panik? Nach dem Wahlsieg der AfD in Sachsen wird dort eine Mauer gebaut und der Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen aus dieser Region verhindert!
Als Mauerschützen könnte man vielleicht neben Frau von Storch ein paar alte DDR-Grenzer gewinnen, die sich auf diese Weise ihre GruSi aufbessern würden.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
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Hmmm, es bewegt sich doch was im Osten.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
H2O hat geschrieben:(16 Jul 2019, 22:33)
Tja, man kann ja immer wieder nur den eigenen Eindruck schildern: Vor einigen Monaten war die Nord-Autobahn A20 vor Rostock unterbrochen (weggesackt!), und so bin ich versuchsweise über die Landstraße 110 ausgewichen, so richtig hinein ins Brandenburger Land, oder war das das südliche Mecklenburg-Vorpommern? Das war eine Reise in eine andere Welt. Auf Hauptstraßen durch den historisch bekannten Ort mit Tischlerplatten zugenagelte Häuser, seit vielen Jahren nicht mehr gestrichen. Kein funktionierender Laden oder Betrieb zu entdecken. Am Ortsrand etwas Gewerbegebiet und eine Tankstelle. Da geriet meine Stimmung wie von allein auf einen Nullpunkt... und dann denke ich an die Menschen, die in dieser trostlosen Umgebung ihr Leben fristen sollen. Da bleibt doch nur noch die Flucht für alle jene, die aus ihrem Leben etwas machen möchten... eine beruflich erfolgreiche Laufbahn, gelegentlich einmal nett ausgehen mit Freunden... und da meine ich keine Soljanka-Bude... nix gegen diese Suppe, aber als Höhepunkt eines abendlichen Ausgangs wenig anziehend. Ich vermute, daß diese Suppe in großen Eimern vertrieben wird...
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es ist sehr unterschiedlich, wie gesagt. Manchen Klein- und Mittelstädten geht es gar nicht so schlecht, in manchen Dörfern sind die Häuser herausgeputzt und die Grundstücke sehr nachgefragt von jungen Familien oder Zuzüglern. Die Zeit des Strukturwandels haben sich viele Familien eingeigelt, wenn sie nicht wegzogen. Die Rente von "glücklichen Jahrgängen" (Vollverdienerpaare, die rechtzeitig spätestens 1992 mit geringen Abschlägen in den Feierabend gingen) war in vielen Fällen der soziale Rettungsanker für etliche Kleinstadtfamilien. Der Wegzug vieler anderer hat sich auch positiv auf die Arbeitslosigkeit und auf den Lohndruck ausgewirkt. Vereinfacht gesagt, haben die Weggezogenen nicht nur für sich selbst ein besseres Leben ermöglicht - Weil das vereinfacht ist, muss man auch über die Schattenseiten reden: Fachkräfte- und Azubimangel, in vielen Fällen steht bei kleinen Firmen die Schließung aus Altersgründen an, weil oft keine geeigneten Nachfolger gefunden werden. Manche Orte veröden regelrecht, auch wenn das nicht die Regel ist. Zudem schlägt sich der Abfluss mobiler, geistig beweglicher jung-erwachsener Jahrgänge über mehrere Jahrzehnte auch im Wahlverhalten nieder, im bürgerschaftlichen Engagement, im Spendenverhalten. Aktuell gehen auch einige Geschäftsmodelle kaputt, weil sie lediglich auf den geringeren Löhnen in der Region basierten - entweder müssen sie die Löhne wegen Mindestlohnregeln erhöhen oder in anderen Fällen finden sie keine guten Nachfolger mehr auf freiwerdende Stellen, da viele Arbeitnehmer bessere Optionen haben - und der Wegzug ist ultimativ immer noch eine Option.Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:59)
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Daneben gibt es einige Städte wie Potsdam, Jena, Dresden, Halle oder Chemnitz, die mittlerweile wieder an ihren Rang vor dem zweiten Weltkrieg anknüpfen können und Zuzüge aus ganz Deutschland, EU-Land und darüber hinaus anziehen. Die kleinen Firmen oder Konzernfilialen sind teilweise kleine Champions des Weltmarktes und ziehen international hoch- und höchstqualifizierte mobile jüngere Menschen an, teilweise mit Familie. Dadurch wird in diesen Städten ein wesentlich liberaleres und moderneres Gesellschaftsklima in einigen Milieus gestärkt, was umgekehrt in anderen Teilen der Stadtbevölkerung vor allem in Randlagen zu extremen Gegenbeispielen im Kontrast steht. Man darf nicht vergessen, Freital und Heidenau sind im Prinzip Dresden-Vorstadt, ebenso liegen rund um Jena und Potsdam einige Kleinstädte und Dörfer mit extrem rückwärtsgewandten Einflüssen. Über Chemnitz muss an dieser Stelle kaum etwas gesagt werden. Auch Leipzig, in meinen Augen ein Has-Been der ostdeutschen Aufschwung-Story, hat neben dem viel gelobten liberalen Element eine verfestigte rechtsextreme Szene, hat neben den wichtigen Firmen und der Universität auch eine über Jahrzehnte etablierte Schicht von Langzeitarbeitslosen und Teilzeitbeschäftigten in unteren Lohngruppen.
Insgesamt darf man nicht sein Bild von den neuen Bundesländern allein aus dem Besuch einer ausgewählten Großstadt oder eines verfallenen Autobahndorfs beziehen, wenn man das Thema voll erfassen möchte. Soll die Wirtschaft im deutschen Osten auf Dauer bestehen, muss sie das Problem der Betriebsnachfolge und des Arbeitskräftemangels aktiv angehen - das wird nur möglich, wenn die Gesellschaft dort ihren Frieden auch mit Zuzügen von weiter her macht.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.Misterfritz hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:26)
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Diese Entwicklung trifft sicher auch Gemeinden im Westen Deutschlands; wenn dort der altbewährte Broterwerb entfällt, dann findet man dort überwiegend Menschen, die von öffentlichen Geldern leben. Natürlich sind für Pendler die Entfernungen nicht so groß wie im Osten. In Rheinland-Pfalz, Landkreis Donnersberg, konnte ich solche Verödung auch sehen: Kein Bäcker, kein Schlachter, kein Tante Emma-Laden, nichts. Die Kinder werden in Omnibussen abgefahren... tote Hose. Die Gastwirtschaft meist geschlossen. Ich meine, daß unser Wirtschaftssystem nicht vernünftig aufgebaut ist. Ungesund hohe Verdichtung an vielen Orten und noch mehr Verödung an anderen Orten... wo doch schon einmal Leben war; nicht nur kleine Landwirtschaft. In Lothringen ist das aber auch nicht anders.Ger9374 hat geschrieben:(17 Jul 2019, 06:59)
Es war mir nicht klar das der Wegzug aus dem Osten so krass ausfällt .
Landflucht auch aus kleineren Orten vermutlich.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das glaube ich nicht... das mit dem Aussterben schon, aber die Sache mit dem Aufschwung weniger. Das sind Fehlleistungen unserer Wirtschaftsweise, die in ganz Deutschland zu beobachten sind. Eine kaum für möglich zu haltende Selbstlosigkeit überhitzter Standorte müßte geweckt werden, damit Investitionen und Menschen wieder "in die Fläche" geleitet werden. Das Gegenteil ist wirksam: Wo schon etwas brummt, kommen mehr Unternehmen, die da mitbrummen wollen.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die neue Generation muss nur schauen, dass sie sich nicht von den einfachen Parolen des Faschismus versauen lässt.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
Denn die Hinwendung zu westlich liberalen Werten sehe ich zumindestens flächendeckend nicht. Offensichtlich hält sich das geistige Vermächtnis von Eduard von Schn doch länger als gedacht.
Gibt halt solche und solche ...
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das hat mit dem Witschaftssystem nichts zu tun. Das war schon bei den Römern und bei den alten Griechen und bei den Ägyptern so. Menschen ziehen da in wo die Bedingungen stimmen. Und in Ostdeutschland, auf dem platten Land, stimmt eben nichts. Das liegt oft an der Mentalität der Leute die da wohnen. Die hätten wie in Baden-Württemberg nach dem Krieg selber viel aktiver werden müssen. Aber man hat gedacht der Staat wäre dafür zuständig. An Neue Dinge gewöhnt man sich da auch viel zu langsam bis gar nicht. Darum wollen da allenfalls Polen hin die zumindest die Grenzregion an manchen Stellen etwas beleben. Die freuen sich über die billigen Immobilien und weil die Lebensbedingungen doch immerhin besser sind als in Westpolen/Schlesien. Und da haben wir es wieder. Die Menschen ziehen dahin wo die Bedingungen besser sind.H2O hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:43)
Diese Entwicklung trifft sicher auch Gemeinden im Westen Deutschlands; wenn dort der altbewährte Broterwerb entfällt, dann findet man dort überwiegend Menschen, die von öffentlichen Geldern leben. Natürlich sind für Pendler die Entfernungen nicht so groß wie im Osten. In Rheinland-Pfalz, Landkreis Donnersberg, konnte ich solche Verödung auch sehen: Kein Bäcker, kein Schlachter, kein Tante Emma-Laden, nichts. Die Kinder werden in Omnibussen abgefahren... tote Hose. Die Gastwirtschaft meist geschlossen. Ich meine, daß unser Wirtschaftssystem nicht vernünftig aufgebaut ist. Ungesund hohe Verdichtung an vielen Orten und noch mehr Verödung an anderen Orten... wo doch schon einmal Leben war; nicht nur kleine Landwirtschaft. In Lothringen ist das aber auch nicht anders.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Zahl der Erwerbstätigen im Osten ist kaum höher als 1996. Du hast also Recht. Die Erwerbsfähigen sterben aus oder ziehen weg. Und dann sinkt die Arbeitslosigkeit.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:41)
Auch wenn es zynisch klingt. Aber irgendwann stirbt auch die Generation aus, die durch den Sozialismus versaut wurde und es wächst eine neue Generation heran, die diese Bürde nicht tragen muss. Und die weiß schon, was sie tun muss.
Funktionierenden Strukturwandel gibt es wohl nur im Speckgürtel um Berlin oder Dresden oder Teilen von Thüringen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Zu kurz gedacht. Die Gegenden die brummen deswegen, weil die Menschen, die dort leben etwas unternehmen. Daher kommt auch der Begriff "Unternehmer". Wenn alle aber nur darauf warten, dass andere was unternehmen .... dann passiert natürlich nix. Und da sind wir letztendlich wieder beim Sozialismus, der den Menschen das letzte Quäntchen Selbstverantwortung aberzogen hat. Aber wie geschrieben, diese Generationenproblem löst sich mit der Zeit.H2O hat geschrieben:(17 Jul 2019, 07:49)
Das glaube ich nicht... das mit dem Aussterben schon, aber die Sache mit dem Aufschwung weniger. Das sind Fehlleistungen unserer Wirtschaftsweise, die in ganz Deutschland zu beobachten sind. Eine kaum für möglich zu haltende Selbstlosigkeit überhitzter Standorte müßte geweckt werden, damit Investitionen und Menschen wieder "in die Fläche" geleitet werden. Das Gegenteil ist wirksam: Wo schon etwas brummt, kommen mehr Unternehmen, die da mitbrummen wollen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Da sehe ich schon auch einen anderen Faktor am Werk. Neben der Tatsache, dass die Menschen im typischen Lebensalter für Selbständigkeit und Investition in der Region eher knapp sind, dürfte auch die meist schmale Kapitalausstattung manchen, der könnte und wollte, ausbremsen. Zwar bekommt man derzeit Kredite und andere Investitionsformen vergleichsweise billig, aber auch nur, wenn dem harte Faktoren wie Eigenkapital, erprobtes Geschäftsmodell, Erfahrungsnachweise hinzukommen. Basel III funktioniert für manche Sektoren nicht so gut, wenn man "einfach mal anpacken" will und am Anfang steht.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:36)
Zu kurz gedacht. Die Gegenden die brummen deswegen, weil die Menschen, die dort leben etwas unternehmen. Daher kommt auch der Begriff "Unternehmer". Wenn alle aber nur darauf warten, dass andere was unternehmen .... dann passiert natürlich nix. Und da sind wir letztendlich wieder beim Sozialismus, der den Menschen das letzte Quäntchen Selbstverantwortung aberzogen hat. Aber wie geschrieben, diese Generationenproblem löst sich mit der Zeit.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das wäre mir neu, dass das nur in den NBL gilt.imp hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:56)
Da sehe ich schon auch einen anderen Faktor am Werk. Neben der Tatsache, dass die Menschen im typischen Lebensalter für Selbständigkeit und Investition in der Region eher knapp sind, dürfte auch die meist schmale Kapitalausstattung manchen, der könnte und wollte, ausbremsen. Zwar bekommt man derzeit Kredite und andere Investitionsformen vergleichsweise billig, aber auch nur, wenn dem harte Faktoren wie Eigenkapital, erprobtes Geschäftsmodell, Erfahrungsnachweise hinzukommen. Basel III funktioniert für manche Sektoren nicht so gut, wenn man "einfach mal anpacken" will und am Anfang steht.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das ist im Grunde nicht neu. Die EK-Ausstattung potentieller Gründer in dieser Region ist schon in den 90ern sehr schmal gewesen. Damals galten noch andere Bedingungen, auch die Kapitalkosten waren andere, es gab noch die DM. Dass es solche verhinderten Gründer auch anderswo gibt, ändert nichts daran, dass dieser Effekt in der Region sehr prägend ist. Da spielt sich der Effekt der sehr egalitären Vorgängergesellschaft nicht so sehr im Kopf wie am Konto aus. Wenn du dich mal in den dortigen Banken, IHKen usw bzw auf Kongressen umhörst, ist EK und Finanzierung ein Dauerthema.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 09:02)
Das wäre mir neu, dass das nur in den NBL gilt.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es ist auch in den ABL ein Dauerthema.imp hat geschrieben:(17 Jul 2019, 09:18)
. Wenn du dich mal in den dortigen Banken, IHKen usw bzw auf Kongressen umhörst, ist EK und Finanzierung ein Dauerthema.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
In Stettin sind schlichtweg einfach die Mieten zu hoch bzw. die Wohnungen knapp. Dann lieber gleich ein EFH in der Uckermark bauen. Infrastruktur, Kultur usw. in Stettin sind eigentlich wesentlich besser als in den Uckermark-Dörfern.Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:21)
Das hat mit dem Witschaftssystem nichts zu tun. Das war schon bei den Römern und bei den alten Griechen und bei den Ägyptern so. Menschen ziehen da in wo die Bedingungen stimmen. Und in Ostdeutschland, auf dem platten Land, stimmt eben nichts. Das liegt oft an der Mentalität der Leute die da wohnen. Die hätten wie in Baden-Württemberg nach dem Krieg selber viel aktiver werden müssen. Aber man hat gedacht der Staat wäre dafür zuständig. An Neue Dinge gewöhnt man sich da auch viel zu langsam bis gar nicht. Darum wollen da allenfalls Polen hin die zumindest die Grenzregion an manchen Stellen etwas beleben. Die freuen sich über die billigen Immobilien und weil die Lebensbedingungen doch immerhin besser sind als in Westpolen/Schlesien. Und da haben wir es wieder. Die Menschen ziehen dahin wo die Bedingungen besser sind.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Der erste Satz ist gar nicht zu bestreiten: Da unternehmen Leute etwas. Die Grundlage für solche Unternehmen wurden aber über lange Zeit geschaffen: Infrastruktur in Schulen, Hochschulen, Berufsschulen, Vermögen der Kommunen, Facharbeiter. Dann unternimmt sich leichter etwas als dort, wo hinten und vorne nix zu holen ist, weil etwa Landwirtschaft mit wenigen Leuten betrieben werden kann, der Maschineneinsatz sich so sehr lohnt. Die wenigen gut ausgebildeten Leute ergreifen die Flucht, unternehmen also auch etwas.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(17 Jul 2019, 08:36)
Zu kurz gedacht. Die Gegenden die brummen deswegen, weil die Menschen, die dort leben etwas unternehmen. Daher kommt auch der Begriff "Unternehmer". Wenn alle aber nur darauf warten, dass andere was unternehmen .... dann passiert natürlich nix. Und da sind wir letztendlich wieder beim Sozialismus, der den Menschen das letzte Quäntchen Selbstverantwortung aberzogen hat. Aber wie geschrieben, diese Generationenproblem löst sich mit der Zeit.
Deshalb mache ich unseren Flächennutzungsplan für vieles verantwortlich, was uns als Gesellschaft auf die Füße fällt: Verödung, Übernutzung, Wohnungsmangel, Leerstände und Verfall. Da war der alte Fritz wohl klüger, der planmäßig sein Land entwickelt hat. Wer Augen im Kopf hat, der sieht das heute noch von Sachsen-Anhalt bis Ostpreußen. Heute habe ich den Verdacht, daß die Politik sehr beeinflußbar ist vom Reichtum einiger Regionen. Da fließt eben leichter etwas in ihre Richtung, und wo Armut um sich greift, da droht öffentliche Beschimpfung. Dann lieber Karlspreis oder Ritter der Ehrenlegion... Vom Ruck, der durch unser Land gehen müßte, träumt auch nur noch ein inzwischen verstorbener Bundespräsident!
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ja, auch dort ist es für viele Gründer ein Problem. Der Unterschied ist, dass es dort eine andere Sozialstruktur und andere Netzwerke gibt, was in der Problemregion teilweise erst sich noch langsam entwickelt. Es gibt nur begrenzt viele typische Fälle, wie der Wille zum Unternehmen und das nötige EK zusammenkommen. Einige davon sind in den Ostländern sehr unterrepräsentiert. Immer das Bild zu bemühen, die Leute dort seien im Kopf alle anders orientiert, erscheint mir etwas weit hergeholt, wenn es zeigbar weitere Fakten gibt, die eine Rolle spielen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Bei diesem "Verfall"-Begriff habe ich ein wenig ein Problem. Ich sehe, grade im Nordosten des Landes, häufig picobello renovierte Amtshäuser, intakte Straßen, frisch angelegte Radwege ... infrastrukturell häufig neuer, besser als vergleichbare Regionen im Westen. Es wohnen dennoch nur noch ein paar alte Leute dort.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Es gibt auch genug Häuser, an denen man den gelbbraunen Putz wie vor Jahrzehnten noch sieht und Flickenteppich-Straßen gibt es auch. Die Diskussion dreht sich hier doch um die merklich sinkende Einwohnerzahl aufs Ganze betrachtet und um die Differenzierung, was das für einzelne Regionen heißt. Da sind die Folgen sehr verschieden. In der politischen Repräsentation verliert "der Osten" an Gewicht, zugleich differenzieren sich aber auch die politischen Bedürfnisse der verschiedenen Regionen. Innerhalb des Ostens gewinnen die verhältnismäßig gut gehenden größeren Städte an Gewicht.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jul 2019, 10:05)
Bei diesem "Verfall"-Begriff habe ich ein wenig ein Problem. Ich sehe, grade im Nordosten des Landes, häufig picobello renovierte Amtshäuser, intakte Straßen, frisch angelegte Radwege ... infrastrukturell häufig neuer, besser als vergleichbare Regionen im Westen. Es wohnen dennoch nur noch ein paar alte Leute dort.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Uckermark ist das eigentlich Hinterland von Stettin, der Speckgürtel.schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jul 2019, 09:24)
In Stettin sind schlichtweg einfach die Mieten zu hoch bzw. die Wohnungen knapp. Dann lieber gleich ein EFH in der Uckermark bauen. Infrastruktur, Kultur usw. in Stettin sind eigentlich wesentlich besser als in den Uckermark-Dörfern.
Allerdings glaube ich, dass in manchen Regionen in Ostdeutschland bereits der Point of no return erreicht ist: dort sind oft nur noch diejenigen übrig geblieben, denen der Mut und die Kraft gefehlt hat bzw. fehlt, woanders hinzugehen und die sich mit Neuerungen folgerichtig sehr schwer tun, weil sie die seit 1990 eingetreteben Neuerungen als etwas sehr negatives erfahren haben.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Uckermark ist weit mehr.sünnerklaas hat geschrieben:(17 Jul 2019, 11:20)
Die Uckermark ist das eigentlich Hinterland von Stettin, der Speckgürtel.
Bin da bald wieder für 2 Wochen.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Skull hat geschrieben:(17 Jul 2019, 19:56)
Die Uckermark ist weit mehr.
Bin da bald wieder für 2 Wochen.
mfg
Die Uckermark ist ein landschaftlich sehr schönes Gebiet, das jedoch teilweise durch das KKW Rheinsberg radioaktiv belastet ist. Noch heute werden im Zuge des Rückbaus radioaktive Abwässer in den Ellbogensee (Havel-Müritz-Wasserstraße) geleitet. Stechlinsee und Nehmitzsee wurden bei einem Störfall des KKW radioaktiv belastet.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Korrekt.Iwan der Liebe hat geschrieben:(17 Jul 2019, 20:25)
Die Uckermark ist ein landschaftlich sehr schönes Gebiet
Und nun kann man gerne über dortige Strukturschwächen
oder
aber über die dortige positive wirtschaftliche Entwicklung im letzten Jahrzehnt diskutieren.
mfg
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Veränderungen vollziehen sich doch freiwillig. Niemand wird gezwungen wegzuziehen. Trifft jemand die Entscheidung seine Heimat zu verlassen, tut er das doch weil sein neues Zuhause ihm Vorteile bietet. Momentan scheint der Schwund ja einigermaßen gestoppt zu sein. Was also ist daran dramatisch?
Es wird sich einpendeln.
Es wird sich einpendeln.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Sie müssen sich diese einst wunderschönen Ortschaften ansehen, um das zu empfinden, was unsereiner bei mehr zufälliger Begegnung mit diesem Niedergang fühlt. Nein, dramatisch ist da gar nichts. Wohl aber bedrückend.jorikke hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:56)
Die Veränderungen vollziehen sich doch freiwillig. Niemand wird gezwungen wegzuziehen. Trifft jemand die Entscheidung seine Heimat zu verlassen, tut er das doch weil sein neues Zuhause ihm Vorteile bietet. Momentan scheint der Schwund ja einigermaßen gestoppt zu sein. Was also ist daran dramatisch?
Es wird sich einpendeln.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Man vergleich Gegenwart mit Vergangenheit und empfindet das Neue als bedrückend. Es ist nur anders. Ich kann es aber gut verstehen. Übrigens haben wir schon 1992 in den neuen Bundesländern Urlaub gemacht. Dülmener Heide. Einige Jahre später Mecklenburger Seenplatte. Morgen früh starten wir an die Müritz.H2O hat geschrieben:(18 Jul 2019, 06:56)
Sie müssen sich diese einst wunderschönen Ortschaften ansehen, um das zu empfinden, was unsereiner bei mehr zufälliger Begegnung mit diesem Niedergang fühlt. Nein, dramatisch ist da gar nichts. Wohl aber bedrückend.
Ich wollte auch nur gegen Übertreibungen im Sprachgebrauch schreiben.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Der Wegzug ist (per Saldo) halbwegs beendet. Der Schwund in vielen Fällen nicht.jorikke hat geschrieben:(17 Jul 2019, 22:56)
Die Veränderungen vollziehen sich doch freiwillig. Niemand wird gezwungen wegzuziehen. Trifft jemand die Entscheidung seine Heimat zu verlassen, tut er das doch weil sein neues Zuhause ihm Vorteile bietet. Momentan scheint der Schwund ja einigermaßen gestoppt zu sein. Was also ist daran dramatisch?
Es wird sich einpendeln.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Das ist ja auch alles relativ.
Ostmecklenburg hat immer noch doppelt so viele Einwohner wie vor dem 2.WK, während zum Beispiel Berlin oder Leipzig 1/3 weniger Einwohner haben als in den 30er Jahren.
Ostmecklenburg hat immer noch doppelt so viele Einwohner wie vor dem 2.WK, während zum Beispiel Berlin oder Leipzig 1/3 weniger Einwohner haben als in den 30er Jahren.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Iwan der Liebe hat geschrieben:(17 Jul 2019, 20:25)
Die Uckermark ist ein landschaftlich sehr schönes Gebiet, das jedoch teilweise durch das KKW Rheinsberg radioaktiv belastet ist. Noch heute werden im Zuge des Rückbaus radioaktive Abwässer in den Ellbogensee (Havel-Müritz-Wasserstraße) geleitet. Stechlinsee und Nehmitzsee wurden bei einem Störfall des KKW radioaktiv belastet.
Die landschaftliche Schönheit einer Region allein reicht nicht aus. Es gibt viele Regionen, die landschaftich schön sind - und trotzdem ist dort wirtschaftlich tote Hose.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Die Uckermark hat mit Stechlin, Nehmitzsee oder Ellbogensee sowie dem früheren KKW Rheinsberg nichts zu tun. Sie liegt weiter im Osten. Und da rede ich nicht nur vom heutigen Brandenburger Landkreis Uckermark sondern von der historischen Landschaft.Iwan der Liebe hat geschrieben:(17 Jul 2019, 20:25)
Die Uckermark ist ein landschaftlich sehr schönes Gebiet, das jedoch teilweise durch das KKW Rheinsberg radioaktiv belastet ist. Noch heute werden im Zuge des Rückbaus radioaktive Abwässer in den Ellbogensee (Havel-Müritz-Wasserstraße) geleitet. Stechlinsee und Nehmitzsee wurden bei einem Störfall des KKW radioaktiv belastet.
Den Urlaub dort zu verbringen oder auch nur zum Schnuppern ein paar Tage, kann ich nur jedem empfehlen.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ich denke nach wie vor, der entscheidende Punkt ist der wirtschaftliche Anschluss an die Metropolregion Stettin. Immerhin: Bis 2026 soll die marode Bahnstrecke Berlin-Stettin ausgebaut sein. (Hoffentlich lebe ich da noch!)Skull hat geschrieben:(17 Jul 2019, 21:08)
Korrekt.
Und nun kann man gerne über dortige Strukturschwächen
oder
aber über die dortige positive wirtschaftliche Entwicklung im letzten Jahrzehnt diskutieren.
mfg
In Deutschland wird seit längerem über den Bau eines LNG-Terminals nachgedacht und diskutiert. In Swinemünde, unmittelbar neben der Grenze gibts seit kurzem eines. Es gab vor ein paar Monaten mal eine "hintergrund"-Sendung zu diesem Thema. "Swinemünde" war da kein Thema. Ich hab der Autorin dazu eine Mail geschrieben. Ich glaub', die wusste gar nix davon.
"FLoating Garden" heißt seit einigen Jahren das Zukunftsprojekt und überhaupt die Zukunftsvision der Stadt
Spürt man etwas davon in der Uckermark? Eher nicht. Immerhin: In der Uni-Stadt Greifswald gibts mit dem "Polenmarkt" jährlich eine Woche ein polnisches Kulturfestival.Die Vision des neuen Szczecin ist eine Revolution in der Stadtentwicklung. Szczecin wendet sich dem Wasser und der Ökologie zu und strebt danach, in sich die Vorzüge einer Metropole und eines lebenswerten Ortes zu vereinen.
...
Floating Garden – also „Schwimmender Garten” – ist eine Botschaft, die Szczecin in die Welt hinaussendet. Es zeugt von der Offenheit der Stadt, ihrem grenzüberschreitenden Charakter und ihrer visionären Kraft, und es unterstreicht ihre Multikulturalität und ihre Vielsprachigkeit.
Man muss einfach mal auf dieser maroden Bahnstrecke von diesem öden verlassenen Grenznest Tantow die 10 Minuten in die 400 000-Einwohner-Stadt Stettin gefahren sein, um diesen krassen Gegensatz zu erleben.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Schnuppern....wegen dem SchafMIST ??Ammianus hat geschrieben:(18 Jul 2019, 10:15)
Die Uckermark hat mit Stechlin, Nehmitzsee oder Ellbogensee sowie dem früheren KKW Rheinsberg nichts zu tun. Sie liegt weiter im Osten. Und da rede ich nicht nur vom heutigen Brandenburger Landkreis Uckermark sondern von der historischen Landschaft.
Den Urlaub dort zu verbringen oder auch nur zum Schnuppern ein paar Tage, kann ich nur jedem empfehlen.
nicht wegen der Strahlung....da ist es KURORT...
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlene ... _DACHL.png
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Ich auch. Bin kommendes WE da bei einem Sommerfest und mache Musik. Freu mich schon sehr.Ammianus hat geschrieben:(18 Jul 2019, 10:15)
Die Uckermark hat mit Stechlin, Nehmitzsee oder Ellbogensee sowie dem früheren KKW Rheinsberg nichts zu tun. Sie liegt weiter im Osten. Und da rede ich nicht nur vom heutigen Brandenburger Landkreis Uckermark sondern von der historischen Landschaft.
Den Urlaub dort zu verbringen oder auch nur zum Schnuppern ein paar Tage, kann ich nur jedem empfehlen.
Ruppiner Land. Rheinsberg. Stechlin. Fontane. Tucholsky. Kristallklare Seen, viel Kultur, weiter offener Blick, raus auch aus der gedanklichen Enge.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Habt ihr schon mal von "Raumpionieren" gehört? Das sind Leute, die zum Beispiel gezielt in Orte ziehen, die massiv unter Verfall leiden, um sie neu aufzubauen. Gibt es einige Orte in Ostdeutschland, die genau das erfahren.
Die Zukunft ist Geschichte.
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Da fragt man sich, warum nicht manch Schweizer oder Thüringer mit drei Augen oder zwei Köpfen durch die Gegend läuft. Der Norden, dieses Produkt der Eiszeiten ist halt ein blankes Paradies mit all seinen Alleen, den Seen, jetzt den schon langsam erntesatten Feldern, Burgen, Großsteingräbern, gotischen Backsteinkirchen ...Teeernte hat geschrieben:(18 Jul 2019, 10:31)
Schnuppern....wegen dem SchafMIST ??
nicht wegen der Strahlung....da ist es KURORT...
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlene ... _DACHL.png
(da muss man sich bremsen, sonst kommt man aus dem Schwärmen nicht mehr raus)
Und neben doch ziemlich trist und tot wirkenden Städten wie Pasewalk gibt es dann so hippe Plätze wie Greifswald, die Altstadt von Schwerin, Wismar oder auch Waren an der Müritz.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Nix für mich. Der Eisschild hat ja alles einplaniert.Ammianus hat geschrieben:(18 Jul 2019, 18:20)
Der Norden, dieses Produkt der Eiszeiten
Die ganzen lieblichen Landschaften, die da vorher gewesen sein mögen...
Unser Elbsandsteingebirge ist gerade so davon gekommen.
Das wäre komplett plattgewalzt und zugeschüttet worden und sähe dann aus wie Brandenburg.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Nimm mal die Küste (10km) raus....und die großen Seen...(Naherholung Berlin) ....da bleibt Deine Landeshauptstadt Schwerin.... der Rest - da will man nicht tot übern Zaun hängen.Ammianus hat geschrieben:(18 Jul 2019, 18:20)
Da fragt man sich, warum nicht manch Schweizer oder Thüringer mit drei Augen oder zwei Köpfen durch die Gegend läuft. Der Norden, dieses Produkt der Eiszeiten ist halt ein blankes Paradies mit all seinen Alleen, den Seen, jetzt den schon langsam erntesatten Feldern, Burgen, Großsteingräbern, gotischen Backsteinkirchen ...
(da muss man sich bremsen, sonst kommt man aus dem Schwärmen nicht mehr raus)
Und neben doch ziemlich trist und tot wirkenden Städten wie Pasewalk gibt es dann so hippe Plätze wie Greifswald, die Altstadt von Schwerin, Wismar oder auch Waren an der Müritz.
Die haben weniger Polizei als Hamburg. - na klar - was soll man denen wegnehmen...
Schlamm drüber Blues....
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
Da muss ich dir direkt mal recht geben - so seit ihr wenigstens eine kleine (aber landschaftlich durchaus feine) Kopie von Bayern ...Quatschki hat geschrieben:(18 Jul 2019, 19:31)
Nix für mich. Der Eisschild hat ja alles einplaniert.
Die ganzen lieblichen Landschaften, die da vorher gewesen sein mögen...
Unser Elbsandsteingebirge ist gerade so davon gekommen.
Das wäre komplett plattgewalzt und zugeschüttet worden und sähe dann aus wie Brandenburg.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
SOLCHE Leute müssen keineswegs von der Grundsicherung leben. Ihre Opfer aber.....Iwan der Liebe hat geschrieben:(17 Jul 2019, 00:22)
Was soll die Panik? Nach dem Wahlsieg der AfD in Sachsen wird dort eine Mauer gebaut und der Zuzug von Wirtschaftsflüchtlingen aus dieser Region verhindert!
Als Mauerschützen könnte man vielleicht neben Frau von Storch ein paar alte DDR-Grenzer gewinnen, die sich auf diese Weise ihre GruSi aufbessern würden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
In Erfurt etwa ist es in großes Flüchtlinge-Zentrumstreicher hat geschrieben:(18 Jul 2019, 11:26)
Habt ihr schon mal von "Raumpionieren" gehört? Das sind Leute, die zum Beispiel gezielt in Orte ziehen, die massiv unter Verfall leiden, um sie neu aufzubauen. Gibt es einige Orte in Ostdeutschland, die genau das erfahren.
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Re: Ostdeutschland: Einwohnerzahl sinkt dramatisch
zollagent hat geschrieben:(18 Jul 2019, 20:40)
SOLCHE Leute müssen keineswegs von der Grundsicherung leben. Ihre Opfer aber.....
An der Mauer standen auch Wehrpflichtige, die dort nicht stehen wollten. Ob sie heute von GruSi leben müssen oder nicht, das hängt von ihren einstigen Einkommen ab.