Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von jack000 »

Senexx hat geschrieben:(01 Dec 2020, 11:09)

Der nächste Vernichtungsschlag gegen die deutsche Autoindustrie ist bereits in der Planung: Euro 7.

https://www.focus.de/auto/news/verbrenn ... 22219.html

Ich warte immer noch auf einen Aufstand der Gewerkschaften.
Hier kann man sich einer Petition dagegen anschließen:
https://www.openpetition.eu/petition/on ... rm-stoppen
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Senexx

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Senexx »

Thx.

Unterschrieben.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von jack000 »

Senexx hat geschrieben:(01 Dec 2020, 11:27)

Thx.

Unterschrieben.
Ich habe auch schon unterschrieben.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

jack000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 11:21)

Hier kann man sich einer Petition dagegen anschließen:
Nutzt sowieso nichts, die EU zieht ihre Agenda "Green Deal" strikt durch, das Wohl der Bürger wird schlichtweg ignoriert, so wie schon beim EU-"Leistungs"schutzrecht gesehen. Mal sehen, wie lange das alles noch gut geht.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41596
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Dec 2020, 11:32)

Nutzt sowieso nichts, die EU zieht ihre Agenda "Green Deal" strikt durch, das Wohl der Bürger wird schlichtweg ignoriert, so wie schon beim EU-"Leistungs"schutzrecht gesehen. Mal sehen, wie lange das alles noch gut geht.
Nun, bei der Petition gegen den neuen Busgeldkatalog hat es bis jetzt auch geklappt. Aber ok, das ist kein europäisches Thema.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Schon erstaunlich, das jemand der in einem anderen Thread noch schrieb, dass wir einen fortwährenden wissenschaftlich-technischen Fortschritt haben, ausgerechnet in einer schärferen Abgasnorm einen "Vernichtungsschlag gegen die deutsche Autoindustrie" sieht. Das kann ja nur heißen, dass dieser wissenschaftlich-technische Fortschritt in der deutschen Autoindustrie nicht stattfindet. Wer meint, diesen Prozess mit einer Petition umkehren zu können, ja dann viel Glück.

Ist auch schlimm, dass die EU nicht an die Bürger denkt und ihnen stattdessen "nur" saubere Luft schenkt.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

jack000 hat geschrieben:(01 Dec 2020, 12:00)

Aber ok, das ist kein europäisches Thema.
Eben. Außerdem können die Regierungen der EU-Staaten solche Sachen wunderbar auf die EU-Ebene verlagern und dann so tun, als wäre das gar nicht ihre Schuld, sie hätten nichts dagegen tun können und jetzt müsse man das eben umsetzen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Dec 2020, 12:41)

Eben. Außerdem können die Regierungen der EU-Staaten solche Sachen wunderbar auf die EU-Ebene verlagern und dann so tun, als wäre das gar nicht ihre Schuld, sie hätten nichts dagegen tun können und jetzt müsse man das eben umsetzen.
Wir sind nun mal ein europäischer Binnenmarkt. Logisch das man bei technischen Normen nach einer einheitlichen Lösung sucht und nicht 27 völlig unterschiedliche Ländernormen aufsetzt, die ein Produzent dann alle erfüllen muss, wenn er weiter den gesamten Markt bedienen will.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27142
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Skull »

John Galt hat geschrieben:(14 May 2019, 06:31)

Daimler, BMW und VW werden enden wie Nokia, Motorola und Co, irgendwann
werden die Reste von gigantischen erfolgreichen Mitbewerbern aufgekauft.
Auch wenn ich die Kursentwicklungen nicht wirklich nachvollziehen kann...

Wenn man sich die Aktienkurse der grossen drei deutschen Automobilkonzerne anschaut,
Volkswagen über 220, Daimler über 70, BMW über 80,
-also alle eine Verdoppelung bzw. Verdreifachung binnen eines Jahres-

bleibt festzuhalten,

die Börsen und deren Teilnehmer sehen derzeit KEINEN Niedergang der deutschen Automobilindustrie.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(17 Mar 2021, 14:31)

Auch wenn ich die Kursentwicklungen nicht wirklich nachvollziehen kann...

Wenn man sich die Aktienkurse der grossen drei deutschen Automobilkonzerne anschaut,
Volkswagen über 220, Daimler über 70, BMW über 80,
-also alle eine Verdoppelung bzw. Verdreifachung binnen eines Jahres-

bleibt festzuhalten,

die Börsen und deren Teilnehmer sehen derzeit KEINEN Niedergang der deutschen Automobilindustrie.

mfg
Es heißt zwar immer, dass Aktienkurse eine Art Langzeitprognose für das jeweilige Unternehmen seien. Also quasi die erwartete Erfolgsprognosen der Anleger für die kommenden Jahre. Wenn ich aber sehe, wie Aktienkurse selbst von großen DAX-Unternehmen innerhalb weniger Monate um mehr als 50% einbrechen, habe ich das so meine Zweifel in Sachen Erfolgsindikator. Siehe VW 2020 von Januar auf März, vom Allzeithoch 2015 ist man immer noch entfernt. Oder Daimler, von Nov.2019 auf März 2020. Das Allzeithoch liegt noch im letzten Jahrhundert knapp unter 100. Also sind die derzeitigen Aktienkurse ein Strohfeuer oder eine langfristiger Trend nach oben?
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27142
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(17 Mar 2021, 14:51)

Also sind die derzeitigen Aktienkurse ein Strohfeuer oder eine langfristiger Trend nach oben?
Keine Ahnung.

Zumindest sieht es nicht nach dem vor einem Jahr von einigen „prognostizierten“ Niedergang aus.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(17 Mar 2021, 16:48)
Zumindest sieht es nicht nach dem vor einem Jahr von einigen „prognostizierten“ Niedergang aus.
John Galt hat den Niedergang nicht für 2021 prognostiziert. :) Ein paar Jahre wird das sicher noch gut gehen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73738
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Tom Bombadil »

Die deutsche Autoindustrie geht schon seit 40-50 Jahren unter...
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
ExchangeIdeas
Beiträge: 20
Registriert: Di 16. Feb 2021, 19:21

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von ExchangeIdeas »

Auf jeden Fall wird der Margendruck für die Autobauer größer, sowohl China als auch Brasilien und andere Ländern können mittlerweile gute Autos günstig herstellen. Deswegen sagen einige Consultingfirmen (e.g. PWC) hervor das eine Marktkonsolidierung stattfindet.
Gibt es überhaupt genügend Rohstoffe um Elektroautos flächendeckend für Europa zu bauen? In einem Vortrag von Sara Wagenknecht behauptet sie, dass die Rohstoffe dafür nicht ausreichen. Man kann nur Teile des Landes damit versorgen, z.B. Busse in Innenstädten.
Die Anreize für neue Innovationen sind gut. Das Problem ist wieder diese ideologische Einstellung das man nun SO SCHNELL wie möglich ALLES umstellen muss. Das ist ähnlich wie mit der Energiewende, am Ende wird es sehr teuer und man hat noch keine guten Lösungen, aber der Druck schon mal sehr hoch ohne an die Folgen zu denken.
Deutschland hat die teuersten Strompreise weltweit.. ich würde hier nicht produzieren als Unternehmen, wozu?
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Orbiter1 »

ExchangeIdeas hat geschrieben:(18 Mar 2021, 21:11)

Deutschland hat die teuersten Strompreise weltweit.. ich würde hier nicht produzieren als Unternehmen, wozu?
Tausende energieintensive Unternehmen sind von den hohen Strompreisen in Deutschland selbstverständlich ausgenommen und es werden immer mehr.
ExchangeIdeas
Beiträge: 20
Registriert: Di 16. Feb 2021, 19:21

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von ExchangeIdeas »

Orbiter1 hat geschrieben:(19 Mar 2021, 08:24)

Tausende energieintensive Unternehmen sind von den hohen Strompreisen in Deutschland selbstverständlich ausgenommen und es werden immer mehr.
Kannst du das mal genauer ausführen?
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27142
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Skull »

Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
olli
Beiträge: 2408
Registriert: Mo 11. Jan 2021, 17:57

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von olli »

ExchangeIdeas hat geschrieben: Gibt es überhaupt genügend Rohstoffe um Elektroautos flächendeckend für Europa zu bauen? In einem Vortrag von Sara Wagenknecht behauptet sie, dass die Rohstoffe dafür nicht ausreichen.
Bei Lithium wird es jedenfalls nicht reichen wenn man weltweit Elektromobilsieren will. Dazu ist ein Recycling nicht unter kostendeckenden Methoden möglich.
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7232
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Eiskalt »

Erstmals ist mit Teslas Model 3 ein Elektroauto der meistverkaufte Pkw in Europa. Das ist aus zwei Gründen eine Premiere. Ein deutscher Autobauer findet sich hingegen auf den ersten drei Plätzen nicht mehr. Es ist das nächste Indiz für eine Zeitenwende am Automarkt.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus2346 ... -Golf.html

Kompletter Artikel ist leider kostenpflichtig.
Dennoch:
Die deutschen Autobauer schwächeln, auch hat Tesla einen Großauftrag des Autoverleihers Hertz erhalten.
Tesla ist damit laut Börse mehr wert als alle deutschen Autobauer zusammen.
Ob gerechtfertigt sei dahingestellt.

Ist dies nur eine kleine Delle oder wird die deutsche Autoindustrie weitere Anteile verlieren und schrumpfen?

Ich glaube das es noch schlimmer werden wird.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Sören74

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Sören74 »

Interessantes und relevantes Thema. Weshalb ich mal wieder nicht verstehe, warum man diesen freiwillig in die Weinstube stellt. Deshalb werde ich hier nicht über das Thema diskutieren. :|
Benutzeravatar
Eiskalt
Beiträge: 7232
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 11:05
user title: SowjetParteiDeutschlands

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Eiskalt »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 12:38)

Interessantes und relevantes Thema. Weshalb ich mal wieder nicht verstehe, warum man diesen freiwillig in die Weinstube stellt. Deshalb werde ich hier nicht über das Thema diskutieren. :|
Weil ernsthafte Themen in die Weinstube verschoben werden siehe

Hier: https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=71935
Hier: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... &start=340
Den Strang "Eigenschutzmaske Covid" wegen seines Unterhaltungswerts in die Weinstube verschoben.
Das war am 19.Oktober 15.40 Uhr.
Der erste Blödelbeitrag in dem nun in der Weinstube verschobenen Strang siehe hier:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=24&t=71931
wurde knapp eine Stunde später:
Frank_Stein hat geschrieben:(19 Oct 2021, 17:25)

da das Virus bei Berührung mit geladenem Metall deaktiviert wird, hätte ich ein paar Designvorschläge.
Meine ursprüngliche Idee, einen UVC-Filter davorzuschalten ist möglicherweise nicht so gut, da dabei Ozon entsteht und das nicht so gut für die Lunge ist.

Man im Internen Forum wurde um Stellungnahme gebeten und auch im Diskussionsforum des Offenen Forums hier: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5097438

Hier gab der Moderator als Grund an: "Als Moderator muß ich Meldungen bearbeiten. Ich konnte die Meldung nachvollziehen und habe meine Aufgabe erfüllt, indem ich den Strang mitsamt Meldung in die Weinstube verschoben habe."

Ich weiss nicht was er da nachvollziehen konnte warum es für die Weinstube war, aber er hat sich danach nie wieder geäußert.
Also poste ich so etwas lieber gleich in der Weinstube.
Si vis pacem para bellum
Avete utres sumus, cod estis aere voluimus
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27142
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 12:38)

Interessantes und relevantes Thema. Weshalb ich mal wieder nicht verstehe,
warum man diesen freiwillig in die Weinstube stellt. Deshalb werde ich hier nicht über das Thema diskutieren. :|
Guten Tag,

der Weinstubenmoderator hat diesen Thread ins WiFo verschoben.

Und der WiFo-Moderator hat den Strang mit einem bestehenden Strang im WiFo zusammengeführt.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Sören74

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Sören74 »

Eiskalt hat geschrieben:(26 Oct 2021, 13:49)

Weil ernsthafte Themen in die Weinstube verschoben werden siehe

Hier: https://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=27&t=71935
Hier: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... &start=340
Und findest Du das gut oder schlecht? Wenn Du es selbst schlecht findest, dann unterstütze das nicht zusätzlich, indem Du selbst ernsthafte Themen in die Weinstube stellst. Meine Meinung dazu. :)
Sören74

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Sören74 »

Und jetzt zum Thema, nachdem es im 1er Forum gelandet ist. :)
Eiskalt hat geschrieben:(26 Oct 2021, 12:36)

https://www.welt.de/wirtschaft/plus2346 ... -Golf.html

Kompletter Artikel ist leider kostenpflichtig.
Dennoch:
Die deutschen Autobauer schwächeln, auch hat Tesla einen Großauftrag des Autoverleihers Hertz erhalten.
Tesla ist damit laut Börse mehr wert als alle deutschen Autobauer zusammen.
Ob gerechtfertigt sei dahingestellt.

Ist dies nur eine kleine Delle oder wird die deutsche Autoindustrie weitere Anteile verlieren und schrumpfen?

Ich glaube das es noch schlimmer werden wird.
Die Tendenz ist klar, wo es mit der globalen Autoindustrie hingeht. Der Anteil der E-Fahrzeuge wird deutlich steigen, die Verbrenner werden deutlich sinken. Und das ist nicht monokausal, sondern hat verschiedene Gründe, die man nachlesen kann. Marktwirtschaft belohnt diejenigen, die sich schnell veränderten Bedingungen anpassen können. Auch in der Autoindustrie. Wie sehr die deutsche Autoindustrie und ihrer Zulieferer in den kommenden Federn lassen müssen, ist für mich noch eine offene Frage und wird viel von deren Entscheidungen abhängen.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 14:29)

Und jetzt zum Thema, nachdem es im 1er Forum gelandet ist. :)



Die Tendenz ist klar, wo es mit der globalen Autoindustrie hingeht. Der Anteil der E-Fahrzeuge wird deutlich steigen, die Verbrenner werden deutlich sinken. Und das ist nicht monokausal, sondern hat verschiedene Gründe, die man nachlesen kann. Marktwirtschaft belohnt diejenigen, die sich schnell veränderten Bedingungen anpassen können. Auch in der Autoindustrie. Wie sehr die deutsche Autoindustrie und ihrer Zulieferer in den kommenden Federn lassen müssen, ist für mich noch eine offene Frage und wird viel von deren Entscheidungen abhängen.
Im Grunde ist der Verbrenner doch eine tolle Sache, da er relativ hohe Reichweiten hat, mit relativ geringem Gewicht unterwegs ist und sich sehr leicht betanken lässt.
Was die Wahl der Kraftstoffe betrifft, so kann man ja auch schnell wachsenden Pflanzen Biokraftstoffe herstellen, so dass der Verbrennungsmotor usw. nur an diese Kraftstoffe angepasst werden müsste.

Aber auf diese Idee scheint kaum jemand zu kommen. Dabei ist es in einigen Ländern längst Realität. So fahren in Brasilien viele Fahrzeuge mit einem 80-prozentigem Methanol-Anteil, der aus Zuckerrohr gewonnen wird ... wobei auch schon Fahrzeuge mit 100% Methanol unterwegs sind.

Warum also auf die für lange Stecken ungeeignete Elektromobilität setzen? Für den Stadtverkehr mag das ja OK sein.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(26 Oct 2021, 18:57)

Was die Wahl der Kraftstoffe betrifft, so kann man ja auch schnell wachsenden Pflanzen Biokraftstoffe herstellen, so dass der Verbrennungsmotor usw. nur an diese Kraftstoffe angepasst werden müsste.

Aber auf diese Idee scheint kaum jemand zu kommen. Dabei ist es in einigen Ländern längst Realität. So fahren in Brasilien viele Fahrzeuge mit einem 80-prozentigem Methanol-Anteil, der aus Zuckerrohr gewonnen wird ... wobei auch schon Fahrzeuge mit 100% Methanol unterwegs sind.
Treibstoffe aus Nahrungsmitteln zu erzeugen und das im globalen Maßstab umzusetzen, ist nicht wirklich durchdacht, wenn man gleichzeitig auf die Nahrungsmittel angewiesen ist. In Brasilien gibt es zwar E25 bis E100, aber gleichzeitig steigen auch die Nahrungsmittelpreise in dem Land an.
Frank_Stein hat geschrieben:Warum also auf die für lange Stecken ungeeignete Elektromobilität setzen? Für den Stadtverkehr mag das ja OK sein.
Wohin die Reise gehen wird, ist der Automobilindustrie bekannt. Aber man kann gerne mit 10-20 Jahren alten Argumenten kommen und einfach ignorieren, was sich im Batteriensektor getan hat. :)
Benutzeravatar
Andreas62
Beiträge: 940
Registriert: Do 7. Okt 2021, 17:52
Wohnort: Korl-Morx-Stodt

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Andreas62 »

Hm, der Batteriesektor, irgendwie kommt man auf der AB wohl mit Tempo 130 ca. 60 % der angegebenen Reichweite weit, im Sommer.
Für Langstrecke sind die Akkus wohl immer noch völlig ungeeignet.
"Alles Käse Genossen!"
(Erich Mielke)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 22:38)

Treibstoffe aus Nahrungsmitteln zu erzeugen und das im globalen Maßstab umzusetzen, ist nicht wirklich durchdacht, wenn man gleichzeitig auf die Nahrungsmittel angewiesen ist. In Brasilien gibt es zwar E25 bis E100, aber gleichzeitig steigen auch die Nahrungsmittelpreise in dem Land an.



Wohin die Reise gehen wird, ist der Automobilindustrie bekannt. Aber man kann gerne mit 10-20 Jahren alten Argumenten kommen und einfach ignorieren, was sich im Batteriensektor getan hat. :)
Brasilien ist riesig. Da müsste niemand hungern, denn das Land exportiert massenhaft Nahrungsmittel und Futtermittel in alle Welt. Nun gibt es ja genug Flächen, die sich nicht für die Nahrungsmittelproduktion eignen. Es ist bei bestimmten Pflanzen so, dass man mit 1m² so viel Treibstoff im Jahr produzieren kann, dass man damit ca. 100 km weit kommt.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Andreas62 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:14)

Für Langstrecke sind die Akkus wohl immer noch völlig ungeeignet.
Es bringt wirklich nichts, mittels einer veralteten Aussage die Zukunftsfähigkeit einer bestimmten Technologie zu prognostizieren.
Benutzeravatar
Andreas62
Beiträge: 940
Registriert: Do 7. Okt 2021, 17:52
Wohnort: Korl-Morx-Stodt

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Andreas62 »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:38)

Es bringt wirklich nichts, mittels einer veralteten Aussage die Zukunftsfähigkeit einer bestimmten Technologie zu prognostizieren.
Warum veraltete Aussage, ich meine sie ist sehr aktuell und um mehr ging es mir nicht, also dem aktuell technischen Stand.
Was die Zukunft bringt bleibt abzuwarten, ist Stochern im Nebel.
Zuletzt geändert von Andreas62 am Di 26. Okt 2021, 23:44, insgesamt 1-mal geändert.
"Alles Käse Genossen!"
(Erich Mielke)
Sören74

Re: Die deutsche Schlüsselindustrie schwächelt

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:36)

Brasilien ist riesig. Da müsste niemand hungern, denn das Land exportiert massenhaft Nahrungsmittel und Futtermittel in alle Welt. Nun gibt es ja genug Flächen, die sich nicht für die Nahrungsmittelproduktion eignen. Es ist bei bestimmten Pflanzen so, dass man mit 1m² so viel Treibstoff im Jahr produzieren kann, dass man damit ca. 100 km weit kommt.
Mit einem Solarpanel von 1m² könnte man in Brasilien im Jahr bestimmt an die 150 KWh Strom produzieren, womit man ca. die zehnfache Strecke erreichen könnte.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Andreas62 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:43)

Warum veraltete Aussage, ich meine sie ist sehr aktuell und um mehr ging es mir nicht, also dem aktuell technischen Stand.
Was die Zukunft bringt bleibt abzuwarten, ist Stochern im Nebel.
Selbst wenn es der aktuelle technische Stand wäre, wäre das für eine Zukunftsprognose ungeeignet. Wer aber umgekehrt meint, man müsse die Zukunft abwarten, um dann die richtige Entscheidung zu treffen, hat in der Wirtschaft sowieso verloren. :x
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:46)

Selbst wenn es der aktuelle technische Stand wäre, wäre das für eine Zukunftsprognose ungeeignet. Wer aber umgekehrt meint, man müsse die Zukunft abwarten, um dann die richtige Entscheidung zu treffen, hat in der Wirtschaft sowieso verloren. :x
Stell Dir vor, du hättest kein Fahrzeug, müsstest Dir aber in den nächsten 2 Wochen eines anschaffen.
Du hast im Jahr eine Fahrleistung von 5000 km.
Nun hättest Du die Wahl zwischen einem Kleinwagen für 10000 Euro mit einem Benzinverbrauch von 4,5 Litern auf 100 km oder einem E-Auto für 25000.
Das E-Auto verbraucht ca. 18 kWh/100 km und eine kWh kostet 30 Cent

Welches der beiden Fahrzeuge würdest Du Dir kaufen, wenn es rein nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten geht.

Wir rechnen mit einem Spritpreis von 2 Euro/Liter und vernachlässigen KFZ-Steuern und Versicherung.
Nutzungsdauer je 10 Jahre. Restwert 0.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(26 Oct 2021, 23:53)

Stell Dir vor, du hättest kein Fahrzeug, müsstest Dir aber in den nächsten 2 Wochen eines anschaffen.
Du hast im Jahr eine Fahrleistung von 5000 km.
Nun hättest Du die Wahl zwischen einem Kleinwagen für 10000 Euro mit einem Benzinverbrauch von 4,5 Litern auf 100 km oder einem E-Auto für 25000.
Wir reden hier von zwei unterschiedlichen Zeitepochen. Mit anderen Worten, Du sprichst über eine Kaufentscheidung, die heute getroffen wird und ich spreche über Kaufentscheidungen, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten getroffen werden. Eine Industrie, die nur die heutigen Kaufentscheidungen im Auge hat, aber nicht, was er den Kunden in den kommenden Jahren mit all dem Entwicklungs- und Produktionsvorlauf anbieten will, ist kurz gesagt dem Niedergang geweiht. Firmen wie Kodak, Nokia oder Commodore haben wenig Wert auf zukünftige Entwicklungen gelegt. Das Ergebnis ist bekannt. In den kommenden Jahren werden sich die oben genannten Kennziffern erheblich ändern.
Benutzeravatar
Andreas62
Beiträge: 940
Registriert: Do 7. Okt 2021, 17:52
Wohnort: Korl-Morx-Stodt

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Andreas62 »

Auf die vollkommene Revolutionierung des guten alten Akkumulators in den nächsten 9 Jahren darf man trotzdem gespannt sein, ich bin es.
Ich hoffe das er nicht an Größe gewinnt damit PKW die im Winter bei -15 Grad 500 Kilometer mit durchschnittlich 110 Stundenkilometer schaffen sollen, aussehen wie ein H3 und dann ab 80 000 Teuronen kosten.
Der Trabant wurde damals als überdachte Zündkerze bezeichnet, der überdachte Akku als Begrifflichkeit für ein Auto ist denkbar.
Zuletzt geändert von Andreas62 am Mi 27. Okt 2021, 00:15, insgesamt 3-mal geändert.
"Alles Käse Genossen!"
(Erich Mielke)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 00:00)

Wir reden hier von zwei unterschiedlichen Zeitepochen. Mit anderen Worten, Du sprichst über eine Kaufentscheidung, die heute getroffen wird und ich spreche über Kaufentscheidungen, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten getroffen werden. Eine Industrie, die nur die heutigen Kaufentscheidungen im Auge hat, aber nicht, was er den Kunden in den kommenden Jahren mit all dem Entwicklungs- und Produktionsvorlauf anbieten will, ist kurz gesagt dem Niedergang geweiht. Firmen wie Kodak, Nokia oder Commodore haben wenig Wert auf zukünftige Entwicklungen gelegt. Das Ergebnis ist bekannt. In den kommenden Jahren werden sich die oben genannten Kennziffern erheblich ändern.

Ich bin dafür, nicht allein auf ein Pferd zu setzen. Das E-Auto hat in bestimmten Bereichen Vorteile, aber in anderen auch gravierende Nachteile.
Ein paar dieser Nachteile konnte man wohl umschiffen, so konnte man einige kritische Rohstoffe ersetzen.
Aber die Dinger sind weiterhin sehr schwer und auch das Tanken dauert deutlich länger, als an der Tankstelle.
Auch im Falle eines Brandes bzw. bei einem Unfall haben wir hier erhebliche Risiken im Vergleich zum Verbrenner.

Ja, ein paar dieser Probleme wird man teilweise lösen können, einige aber auch nicht.

Vor allem sehe ich das Problem, dass es bei einigen Rohstoffen einen Engpass geben wird, wenn alle gleichzeitig auf E-Mobilität setzen und die Förderkapazitäten für diese Rohstoffe noch gar nicht vorhanden sind.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 00:07)

Ich bin dafür, nicht allein auf ein Pferd zu setzen. Das E-Auto hat in bestimmten Bereichen Vorteile, aber in anderen auch gravierende Nachteile.
Ein paar dieser Nachteile konnte man wohl umschiffen, so konnte man einige kritische Rohstoffe ersetzen.
Aber die Dinger sind weiterhin sehr schwer und auch das Tanken dauert deutlich länger, als an der Tankstelle.
Auch im Falle eines Brandes bzw. bei einem Unfall haben wir hier erhebliche Risiken im Vergleich zum Verbrenner.

Ja, ein paar dieser Probleme wird man teilweise lösen können, einige aber auch nicht.

Vor allem sehe ich das Problem, dass es bei einigen Rohstoffen einen Engpass geben wird, wenn alle gleichzeitig auf E-Mobilität setzen und die Förderkapazitäten für diese Rohstoffe noch gar nicht vorhanden sind.
Um überhaupt auf das Pferd "E-Auto" setzen zu können, muss man massiv in diese Technologie investieren. Man muss ganze Produktionslinien über Jahre im voraus planen. Man braucht eine Lernkurve bei der Entwicklung und Produktion. Wenn die E-Autos mal all die bekannten Probleme gelöst haben, ist es zu spät, dann als E-Auto-Produzent auf den Markt zu kommen. Und gerade das Argument, dass es Engpässe bei der Rohstoffbeschaffung gibt, ist eher eines, was für eine schnelle und nicht späte Umsetzung und Satteln dieses Pferdes spricht.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Andreas62 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 00:04)

Auf die vollkommene Revolutionierung des guten alten Akkumulators in den nächsten 9 Jahren darf man trotzdem gespannt sein, ich bin es.
Ich hoffe das er nicht an Größe gewinnt damit PKW die im Winter bei -15 Grad 500 Kilometer mit durchschnittlich 110 Stundenkilometer schaffen sollen, aussehen wie ein H3 und dann ab 80 000 Teuronen kosten.
Der Trabant wurde damals als überdachte Zündkerze bezeichnet, der überdachte Akku als Begrifflichkeit für ein Auto ist denkbar.
Wozu Revolution, wenn Evolution gefragt ist. :)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 00:30)

Um überhaupt auf das Pferd "E-Auto" setzen zu können, muss man massiv in diese Technologie investieren. Man muss ganze Produktionslinien über Jahre im voraus planen. Man braucht eine Lernkurve bei der Entwicklung und Produktion. Wenn die E-Autos mal all die bekannten Probleme gelöst haben, ist es zu spät, dann als E-Auto-Produzent auf den Markt zu kommen. Und gerade das Argument, dass es Engpässe bei der Rohstoffbeschaffung gibt, ist eher eines, was für eine schnelle und nicht späte Umsetzung und Satteln dieses Pferdes spricht.
Das hatten wir in der Solarindustrie. Über Jahre haben sich deutsche Hersteller darauf ausgeruht, ihre Zellen zu hohen Preisen absetzen zu können. Die Preise für kristallines Silizium schossen damals in die Höhe.

Nein, der Übergang sollte sachte verlaufen. Ja, es gibt eine Lernkurve und ja, das E-Auto hat in einigen Bereichen auch Vorteile.
Trotzdem wird es noch auf absehbare Zeit den Verbrennungsmotor benötigen.

Gibt es eigentlich schon E-Panzer und E-Düsenjäger? :?:
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 17:21)

Das hatten wir in der Solarindustrie. Über Jahre haben sich deutsche Hersteller darauf ausgeruht, ihre Zellen zu hohen Preisen absetzen zu können. Die Preise für kristallines Silizium schossen damals in die Höhe.

Nein, der Übergang sollte sachte verlaufen. Ja, es gibt eine Lernkurve und ja, das E-Auto hat in einigen Bereichen auch Vorteile.
Trotzdem wird es noch auf absehbare Zeit den Verbrennungsmotor benötigen.

Gibt es eigentlich schon E-Panzer und E-Düsenjäger? :?:
Die deutsche Solarindustrie hat Marktanteile verloren, aber die globale Solarindustrie boomt. Und das Ausruhen auf den Erfolg hochpreisiger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren hat hier zu lange stattgefunden. Das wir in den kommenden Jahren noch Verbrennungsmotoren brauchen, ist unstrittig. Das der Marktanteil in den kommenden Jahren schrumpfen wird und die fetten Jahre vorbei sind, wenn man weiter auf das Pferd Verbrennungsmotor setzt, wirst auch Du am Ende das Tages zur Kenntnis nehmen. :)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 17:41)

Die deutsche Solarindustrie hat Marktanteile verloren, aber die globale Solarindustrie boomt. Und das Ausruhen auf den Erfolg hochpreisiger Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren hat hier zu lange stattgefunden. Das wir in den kommenden Jahren noch Verbrennungsmotoren brauchen, ist unstrittig. Das der Marktanteil in den kommenden Jahren schrumpfen wird und die fetten Jahre vorbei sind, wenn man weiter auf das Pferd Verbrennungsmotor setzt, wirst auch Du am Ende das Tages zur Kenntnis nehmen. :)

Wenn ein Verbrenner unter 4 Liter auf 100 km verbraucht und es sich bei diesen 4 Litern um Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen handelt,
dann gibt es keinen Grund, den Verbrenner durch etwas zu ersetzen, wo wir im Winter nicht wissen, woher wir es nehmen sollen.
Strom zu bunkern ist eine relativ teure Angelegenheit im Vergleich zu flüssigen Treibstoffen.

Wir werden also auch in Zukunft beiden brauchen. Ein Verbot von Verbrennern sehe ich daher sehr kritisch.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 18:46)

Wenn ein Verbrenner unter 4 Liter auf 100 km verbraucht und es sich bei diesen 4 Litern um Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen handelt,
dann gibt es keinen Grund, den Verbrenner durch etwas zu ersetzen, wo wir im Winter nicht wissen, woher wir es nehmen sollen.
Genau letzteres ist aber die Herausforderung. Und auch wenn die deutsche Autoindustrie auf diese Karte setzen wollte, hat sie einfach zu wenig in die Erzeugung von Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen investiert, welche nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen sollte.
Frank_Stein hat geschrieben:Strom zu bunkern ist eine relativ teure Angelegenheit im Vergleich zu flüssigen Treibstoffen.
Ich habe ja schon vorgerechnet, mit welcher Größenordnung an Energie man aus einem Quadratmeter Fläche durch nachwachsende Rohstoffe und aus Solarpanels in Bezug auf Mobilität rechnen kann.
Frank_Stein hat geschrieben:Wir werden also auch in Zukunft beiden brauchen. Ein Verbot von Verbrennern sehe ich daher sehr kritisch.
Selbst wenn es kein deutsches Verbot von Verbrennern geben würde, Fakt ist nun mal, dass es dieses Verbot in vielen Absatzmärkten geben wird und das gesamte wirtschaftliche Volumen beim Verbrenner langfristig schrumpfen wird. Und viele Autokonzerne haben schon von sich aus, ein Enddatum zumindest für den europäischen Markt für diese Technologie bekanntgegeben.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 19:32)

Selbst wenn es kein deutsches Verbot von Verbrennern geben würde, Fakt ist nun mal, dass es dieses Verbot in vielen Absatzmärkten geben wird und das gesamte wirtschaftliche Volumen beim Verbrenner langfristig schrumpfen wird. Und viele Autokonzerne haben schon von sich aus, ein Enddatum zumindest für den europäischen Markt für diese Technologie bekanntgegeben.
Also im Moment braucht man eine Menge Lithium für einen Akku und der Akku stellt eine wesentliche Größenordnung beim Gewicht des Fahrzeugs dar.

Schauen wir uns die weltweiten Lithiumreserven einmal an:
Wenn ich das zusammenrechne, komme ich auf insgesamt ca. 20 000 000 Tonnen.

Gefördert werden davon (Stand 2018: 85 000 Tonnen im Jahr). Inzwischen sind es vermutlich doppelt so viel.
In einem Accu werden aktuell ca. 20-50 kg verbaut.
Pro Tonne kann man also ca. 25-30 Fahrzeuge bauen. Bei 100 000 Tonnen wären das dann 2,5-3 Mio Fahrzeuge.
(allein VW baut im Jahr ca. 9 Mio. Fahrzeuge)

Du sieht, dass es große Probleme um die Verfügbarkeit dieses Rohstoffs geben würde,
wenn alle gleichzeitig versuchen würden, darauf zuzugreifen. Die Folge wäre ein
sehr starker Preisanstieg beim Rohstoff Lithium und dann würden eine Menge Anwendungen,
die neben E-Autos auch noch Lithium benötigen, kaum noch erhältlich sein.

Daher warne ich davor ... das ist so, als ob alle gleichzeitig versuchen würden, durch den
Notausgang zu laufen.

https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 20:55)

Also im Moment braucht man eine Menge Lithium für einen Akku und der Akku stellt eine wesentliche Größenordnung beim Gewicht des Fahrzeugs dar.
Das "im Moment" will ich gar nicht abstreiten. Aber wenn wir über die Zukunft der deutschen Automobilindustrie sprechen wollen, spielt das, was im Moment ist, keine wirkliche Rolle. Soviel Grundverständnis setze ich mal voraus, dass man den Unterschied zwischen Gegenwart und Zukunft kennt und das man weiß, dass man Entscheidungen in der Gegenwart treffen muss, um die Zukunft gestalten zu können.
Frank_Stein hat geschrieben:Schauen wir uns die weltweiten Lithiumreserven einmal an:
Wenn ich das zusammenrechne, komme ich auf insgesamt ca. 20 000 000 Tonnen.
Wenn ich im Netz schaue, finde ich eher andere Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... z-101.html
Frank_Stein hat geschrieben: Du sieht, dass es große Probleme um die Verfügbarkeit dieses Rohstoffs geben würde,
wenn alle gleichzeitig versuchen würden, darauf zuzugreifen. Die Folge wäre ein
sehr starker Preisanstieg beim Rohstoff Lithium und dann würden eine Menge Anwendungen,
die neben E-Autos auch noch Lithium benötigen, kaum noch erhältlich sein.

Daher warne ich davor ... das ist so, als ob alle gleichzeitig versuchen würden, durch den
Notausgang zu laufen.
Darauf habe ich doch schon geantwortet. Wieso gehst Du nicht auf mein Argument ein?
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 21:19)



Wenn ich im Netz schaue, finde ich eher andere Zahlen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/te ... z-101.html



Darauf habe ich doch schon geantwortet. Wieso gehst Du nicht auf mein Argument ein?
Wenn man keinen mind. gleichwertigen Ersatz für Lithium findet, wird es sehr sehr eng.
So starke Produktionskapazitäten gibt es nicht und wenn es sie gibt, wird das auch zu
enormen Umweltschäden führen, das abzubauen.

Es gab zwar schon Überlegungen, das aus dem Meerwasser zu fischen ... aber der Energieverbraucht, der dazu nötig ist, dann doch lieber ein 4-Liter-Benzinmotor.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 21:26)

Wenn man keinen mind. gleichwertigen Ersatz für Lithium findet, wird es sehr sehr eng.
So starke Produktionskapazitäten gibt es nicht und wenn es sie gibt, wird das auch zu
enormen Umweltschäden führen, das abzubauen.

Es gab zwar schon Überlegungen, das aus dem Meerwasser zu fischen ... aber der Energieverbraucht, der dazu nötig ist, dann doch lieber ein 4-Liter-Benzinmotor.
Gut, Du willst auf mein Argument nicht eingehen, dann lassen wir es eben. :)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 21:32)

Gut, Du willst auf mein Argument nicht eingehen, dann lassen wir es eben. :)

OK, dann noch mal für Dich .. was passiert, wenn sich alle gleichzeitig auf einen knappen Rohstoff stürzen, sieht man an der Solarindustrie. Von 2003-2005 stiegen die Preise für Solarmodule an und erst am 2008 sanken die Kosten.
Aber Silizium ist im Gegensatz zu Lithium nicht selten. Man brauchte die Zeit, die Produktionskapazitäten hochzufahren und das fand in China statt. Danach gingen die deutschen Solarunternehmen reihenweise in Konkurs und Deutschland hat den Aufstieg Chinas zur Solar-Großmacht subventioniert.
https://www.oeko-energie.de/printable/i ... 13_650.jpg
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Sören74

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Sören74 »

Frank_Stein hat geschrieben:(27 Oct 2021, 21:44)

OK, dann noch mal für Dich .. was passiert, wenn sich alle gleichzeitig auf einen knappen Rohstoff stürzen, sieht man an der Solarindustrie. Von 2003-2005 stiegen die Preise für Solarmodule an und erst am 2008 sanken die Kosten.
Aber Silizium ist im Gegensatz zu Lithium nicht selten. Man brauchte die Zeit, die Produktionskapazitäten hochzufahren und das fand in China statt. Danach gingen die deutschen Solarunternehmen reihenweise in Konkurs und Deutschland hat den Aufstieg Chinas zur Solar-Großmacht subventioniert.
https://www.oeko-energie.de/printable/i ... 13_650.jpg
Das sich viele auf einen knappen Rohstoff stürzen, ist doch eher gewöhnlich in der Weltwirtschaft. Nur was ist die Schlussfolgerung in Bezug auf Lithium darauf? Ist es dann besser sich nicht an der Produktion an E-Autos zu beteiligen und damit nachhaltig globale Marktanteile im PKW-Bereich zu verlieren? Oder sollte man selbst die Kapazitäten hochfahren, um den steigenden Bedarf an E-Autos zu decken?
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12616
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Niedergang der deutschen Automobilindustrie

Beitrag von Frank_Stein »

Sören74 hat geschrieben:(27 Oct 2021, 23:20)

Das sich viele auf einen knappen Rohstoff stürzen, ist doch eher gewöhnlich in der Weltwirtschaft. Nur was ist die Schlussfolgerung in Bezug auf Lithium darauf? Ist es dann besser sich nicht an der Produktion an E-Autos zu beteiligen und damit nachhaltig globale Marktanteile im PKW-Bereich zu verlieren? Oder sollte man selbst die Kapazitäten hochfahren, um den steigenden Bedarf an E-Autos zu decken?
Da sich ein Umstieg auf E-Fahrzeuge aus wirtschaftlichen Gründen für die meisten Verbraucher nicht lohnt, reicht es, nur einen kleinen Teil der Flotte als E-Auto anzubieten.
Erst wenn die Rohstoffmenge für einen Umstieg ausreichend ist, kann man auf das Pferd E-Auto setzen.
Bis dahin sollte man immer Alternativen haben, wie Methanol oder Wasserstoff.

Wie gesagt: die Förderkapazitäten von Silizium reichen kaum für 5 Mio Fahrzeuge im Jahr.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Antworten