Nur eine gesunde Volkswirtschaft kann überleben. In einer solchen durchläuft die Geldmenge Kreisläufe, die auf Nachhaltigkeit angelegt sind. Da sind mehrere Dinge wichtig:Sybilla hat geschrieben:(09 Mar 2019, 11:11)
Hat die EZB ihr Pulver endgültig verschossen? Rückt das Ende der Spitze der Fahnenstange näher? (...).
Die Prognose für das BIP wurde seitens der EZB für die Eurozone in 2019 deutlich nach unten revidiert, von mageren +1,7 % auf ein minimales Wirtschaftswachstum von nur noch +1,1%.
EZB-Entscheidung treibt Immobilienwerte hoch Was vermutlich zu weiter steigenden Mieten führen wird.
Und Jetzt?
1. Das Kapital generiert eine Mehrwertbildung, die aus Sicht derjenigen, die diese Mehrwerte kaufen sollen, echten Sinn macht. Das heißt, dass Dienstleistungen und Güter produziert werden, die den Menschen weltweit nützen um leben bzw. erst einmal überleben zu können. Waffen gehören da mit Sicherheit eher nicht dazu.
2. Damit Menschen, Staaten und Unternehmer sich Güter und Dienstleistungen leisten können, müssen alle diese Akteure einen soliden und fairen Zugang zu den finanziellen Ressourcen haben, die sie für den Erwerb der benannten Dienstleistungen und Güter benötigen.
3. Das bedeutet eine gesunde Definition von Löhnen, Steuern, Abgaben und Unternehmensgewinnen, damit der in 2. benannte Anspruch sichergestellt wird. Das wiederum erfordert Demokratie, Parität, einen Umgang auf Augenhöhe zwischen allen Akteuren.
De facto wird in dem durchgeknallten Turbokapitalismus der letzen Jahre all das, was ich da in 1. bis 3. zu benennen versuche in einem wachsenden Maß ad absurdum geführt. Immer mehr Menschen weltweit verarmen, können sich immer weniger leisten. Auch eigentlich reiche Länder wie die USA und Deutschland haben längst einen Teil ihrer Bevölkerung in teils bittere Armut verschoben und das systembedingt!
Sehr, sehr reich können wenige Menschen nur werden, wenn sehr viele Menschen arm und ärmer werden.
Das ist eigentlich simpel zu erkennen, aber das soll die Masse nicht erkennen. Diejenigen, die da sehr, sehr reich sind wollen noch reicher werden und damit all die, die da schon arm sind, arm oder noch ärmer werden können, sich weiter schicksalsergeben veraschen lassen wird via Medien und Politik der Menschheit Sand in die Augen gestreut. Mit einem Misch-Masch aus diffusen Ängsten, dann wieder Entwarnungen und meist sehr verlogenen Wohlfühlmeldungen (z.B. beinahe Vollbeschäftigung) werden die Menschen ruhig und ergeben gehalten. Sie sollen artig die Klappe halten, sich nicht solidarisieren und das System nicht ginterfragen, obwohl sie in diesem System nur noch verlieren können.
Etwaiger Unmut sucht sich bei bekloppten Rechtspoluisten sein Heil, das diese aber auch nicht bieten werden, ganz einfach weil diese dafür keinen wirklichen Plan haben, wie ein solches Heil bewirkt werden könnte.Die Flüchtlinge rausschmeißen macht keinen Armen reicher (-die Flüchtlinge reinholen allerdings auch nicht). De facto haben viele in der Politik keinen Plan für die Zukunft, einzige Ausnahme bildet da für mich die Linke. Aber die gilt auf Grund der oben benannten Demagogie als Systemfeind.
So bleibt es beim alten - die Wirtschaftskreisläufe werden damit aber zunehmend unrund bzw. sind es längst, das Geld versandet in Sackgassen während dringend notwendige volkswirtschaftliche Prozesse schrumpfen bzw. versiegen. Das läuft schleichend, aber es läuft und zwar stetig. Menschen mit Kapital investieren in Werte, die sicher erscheinen, z.B. Immobilien. Deren Preis und damit die Mieten steigen, für Menschen in Ballungsgebieten, die unter Reallohnkürzungen leiden ein enormer Misstand. Die haben dann weniger für den Konsum, darunter leidet die Binnenachfrage. Die Armut wächst, während die Superreichen aggressiver und hilflos zugleich ihren Besitz zu verteidigen und zu mehren versuchen, dabei aber der Katastrophe zuarbeiten, in der sie selber mit untergehen werden. Kapitalisten sind ein Krebsgeschwür, das in seinem Wachstumswahn den von ihm befallenen Organismus und damit seine eigene Existenz zerstört.
Komisch, vor einer Krebserkrankung haben viele Menschen Angst, gehen berechtigt zur Vorsorge und wenn ein Krens diagnostiziert wird, geht man allgemein mit der Strahlenkanone, Chemo oder OP dagegen vor, den Kapitalisten küssen viele unisono deren fetten Ärsche.
So kann/wird kommen, was kommen muss: Das Fiasko.
Aus 2. Weltkriegen und unzähligen Wirtschaftskrisen hat die Menschheit nichts gelernt, zumindest die heutige scheint da unbeleckt.
Manche Erfahrungen muss man scheinbar selber machen, um daraus zu lernen. Schade.