DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

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franktoast
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 16:03)

Ich glaube, dein Gedankenexperiment nennt man Sozialismus, mag ja sein, dass die ominösen "vielen" sowas gut finden, aber da bin ich dann der falsche Ansprechpartner.
Du hast grad ein Beispiel genannt. Man könne den Reichen einmal kurz alles wegnehmen, damit man sich grundlegende Sachen wie Waschmaschine etc. kaufen könne und die Reichen kaufen sich durch Dividenden die Unternehmenanteile wieder zurück. Dadurch hätten die Reichen nix verloren und die Armen viel gewonnen. Und das klappt eben nicht.
Ich kritisiere nur diese allgegenwärtige Kritik an der Vermögensverteilung. Frag 10 Leute auf der Straße, ob sie glauben, die Vermögen wären gerecht verteilt und 9 sagen dir "nein". Deswegen sind die meisten davon keine Sozialisten. Aber wenn man mal so durchdenkt, was das alles bedeutet...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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jorikke
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von jorikke »

franktoast hat geschrieben:(22 Jan 2019, 14:24)

Eben. Also würde es nicht funktionieren, wenn alle (!) das Vermögen der Reichen in Konsum stecken würden. Quasi, wenn wir annähmen, dass es 20 000€ pro Kopf wären und jeder Kopf kauft sich davon dann notwendige Güter wie Waschmaschinen, Herde, Kühlschränke etc. Nein, die Reichen hätten dann ja nix mehr, also könnten die auch nicht die Aktien abkaufen.



In Deutschland ist die Marktsättigung bei Waschmaschinen 95%, bei Kühlschränken 99,7% und bei Elektroherden 94%.
Kannst du kurz erklären warum die Leute scharf auf Zweitgeräte seien sollen?



Ok, von welchem Geld kauft Herr Bezos seinen 100Mrd. Anteil von Amazon gleich wieder zurück? Er könnte seine Villa verkaufen(die einen Minibruchteil seines Vermögens ausmacht), aber wer soll die kaufen? Andere Reiche stehen vor dem gleichen Problem, und die Armen kaufen davon ja Waschmaschinen und Tablets.
Ein anderes Problem: Woher kommen eigentlich diese ganzen zusätzlichen Waschmaschinen, Herde etc.? Das Elektroautobatterienstartup, dass eigentlich die 30Mio. Spritze von Frau Klatten bekommen sollte, kann nicht einfach plötzlich ne Mielewaschmaschine herzaubern.
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Tom Bombadil
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

franktoast hat geschrieben:(22 Jan 2019, 16:52)

Und das klappt eben nicht.
Natürlich klappt das, in einem Gedankenexperiment ist alles möglich!
Ich kritisiere nur diese allgegenwärtige Kritik an der Vermögensverteilung.
Das weiß ich doch, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Vermögen extrem ungleich verteilt sind:
45 Deutsche besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung
Dass man diese Tatsache kritisiert, bedeutet ja nicht, dass man den Sozialismus haben will oder dass alle Reichen komplett enteignet werden müssen, auch wenn du das mit deinen komischen Beispielen immer wieder anbringst.
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franktoast
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

jorikke hat geschrieben:(22 Jan 2019, 16:55)
In Deutschland ist die Marktsättigung bei Waschmaschinen 95%, bei Kühlschränken 99,7% und bei Elektroherden 94%.
Kannst du kurz erklären warum die Leute scharf auf Zweitgeräte seien sollen?
Tom hat das als Beispiel genannt, was sich die "Armen" von 20 000€ kaufen würden. Und auch noch ein paar andere, sicherlich sinnvolle Dinge
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein H4ler, dessen Waschmaschine, Herd, Kühlschrank etc. kaputt ist, ist sicherlich froh, sich ein neues Gerät kaufen zu können, ohne sich dafür bei der "Arbeitsagentur" verschulden zu müssen. Die Quandts brauchen dafür noch nichtmal Aktien zu verkaufen.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 16:03)

Ich glaube, dein Gedankenexperiment nennt man Sozialismus, mag ja sein, dass die ominösen "vielen" sowas gut finden, aber da bin ich dann der falsche Ansprechpartner.
Binäre Logik. Ja keine Zwischenstufen, nichts Analoges, nur Digitales. Für mich leider nicht nachvollziehbar was er damit bezweckt.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

Klopfer hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:27)

Für mich leider nicht nachvollziehbar was er damit bezweckt.
Die Intention ist doch recht simpel: die Reichen halten mit ihren Investitionen die Wirtschaft am laufen, würde jeder Gewinn von den Armen konsumiert, gäbe es keine Investitionen mehr, was langfristig dann zu einem Niedergang führen würde, ergo: Reiche müssen reich und Arme arm bleiben.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:11)
Natürlich klappt das, in einem Gedankenexperiment ist alles möglich!
Es macht einen Unterschied, was man an dem Gedankenexperiment bemängelt. Man kann zB. bemängeln, dass dies aufgrund des Grundgesetzes nicht möglich wäre oder die Reichen sich das nicht gefallen ließen. Auch valide Punkte, aber nicht so wichtig wie "Sie hätten dann kein Geld, um sich die Aktien zurückzukaufen".

Das weiß ich doch, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Vermögen extrem ungleich verteilt sind:
45 Deutsche besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung
Dass man diese Tatsache kritisiert, bedeutet ja nicht, dass man den Sozialismus haben will oder dass alle Reichen komplett enteignet werden müssen, auch wenn du das mit deinen komischen Beispielen immer wieder anbringst.
Jep, Vermögen sind extrem ungleich verteilt. So wie jede menschliche Eigenschaft wie zB. Attraktvität, Intelligenz, Humor. Wie viele Männer sind auf eine Durchschnittsfrau scharf? Vielleicht 10 oder 20. Und wie sieht es bei Penelope Cruz aus? Macht es Sinn, besonders attraktive Personen hässlicher zu machen, damit es gleicher verteilt wird?
Noch ein Funfact: Wusstest du, dass etwa 0,1% aller Menschen 99% aller Herzoperationen durchführen? Dagegen erscheint mir die Vermögensverteilung schon ziemlich gleich.
Ich meine, warum jammert keiner bei den Chirurgen? Naja, weil wir sagen: Der Chirurg hat das gelernt, die anderen 99,9% nicht. Der hat sich darauf spezialisiert, also macht das Sinn. Wie sieht es mit der Steuerung von Produktionsmitteln aus? Solln das die machen, die extrem gut darin sind oder sollte jeder Hans und Wurst da mitbestimmen? Das ist ja immer die Frage.

Ja, ich weiß, dass meine Ansicht hier extrem ist. Aber wenn die Konsumenten durch ihr Kaufverhalten bestimmen, dass die 45 reichsten Deutschen so viel Vermögen haben wie die ärmere Hälfte, dann soll das so sein. Auf der anderen Seite sollte man - meiner Ansicht nach - nur dafür sorgen, dass die Reichen nicht zu viele Exzesse für ihr Privatvergnügen feiern. Eine Luxussteuer wäre eine Idee für bestimmte Güter (zB. 100% Steuer auf eine Villa, die mehr als 10Mio. kostet), jedoch ist das nur schwer umsetzbar. Va. da alle Länder mitziehen müssten.

Würde man die KSt und Gewerbesteuer abschaffen und Ausschüttungen mit dem persönlichen Steuersatz besteuern, wäre das zudem eine unglaubliche Steuererleichtung für die Mittelschicht und würde stark zur privaten Altersvorsorge animieren. Überleg mal: Du kaufst dir Amazonaktien für 1000€. Während deines Arbeitslebens äre der persönliche Steuertarif relativ hoch, so dass bei jedem Verkaufen 35% oder gar 40% an Steuern anfallen würden. Beim Superreichen wäre das immer 45%. Wenn du dann im Alter auf das Vermögen zugreifen willst, hast du ein sehr niedriges Einkommen und die Steuer wäre entsprechend niedrig.
Hier hab ich sicherlich auch meinen Eigennutzen im Blick. Ich wäre gerne weniger abhängig von der staatlichen Rente im Alter und diesem Riesterzeug oder betrieblicher Altersvorsorge traue ich nicht bzw. ist mir zu intrasperent.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

franktoast hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:31)

Es macht einen Unterschied, was man an dem Gedankenexperiment bemängelt.
Ein Gedankenexperiment ist laut dir kein realistisches Szenario, Rosinenpicken ist also nicht.
Wie sieht es mit der Steuerung von Produktionsmitteln aus? Solln das die machen, die extrem gut darin sind oder sollte jeder Hans und Wurst da mitbestimmen? Das ist ja immer die Frage.
Zwei Dinge:
Erstens: Herzchirurg kann prinzipiell jeder werden, Erbe von Riesenvermögen nicht.
Zweitens: Nach dem o.g. Zitat dürften solche Produktionsmittel also erst vererbt werden, wenn die Erben ihre Tauglichkeit bei der Steuerung von Produktionsmitteln bewiesen haben. Man könnte ja eine Computersimulation machen, wobei die Teilnehmer die Produktionsmittel einsetzen müssen und wer dabei am besten abschneidet, der bekommt das Erbe. Wie wäre das?

Ich will den Leuten gar nicht an ihr Vermögen, es ist ihr Geld, der Staat, der die soziale Marktwirtschaft zu verantworten hat, muss sich aber etwas einfallen lassen, damit die Masse der Bürger mehr Vermögen bilden kann, es kann nicht sein, dass Deutschland eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt ist, die deutschen Bürger aber europaweit in Sachen Vermögen hinterher hinken.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:30)

Die Intention ist doch recht simpel: die Reichen halten mit ihren Investitionen die Wirtschaft am laufen, würde jeder Gewinn von den Armen konsumiert, gäbe es keine Investitionen mehr, was langfristig dann zu einem Niedergang führen würde, ergo: Reiche müssen reich und Arme arm bleiben.
Venezuela ist die Folge solcher Denkweise, so wie es Chile unter Pinochet war. Ich weiss ist schwierig nachzuvollziehen.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(22 Jan 2019, 16:52)

Du hast grad ein Beispiel genannt. Man könne den Reichen einmal kurz alles wegnehmen, damit man sich grundlegende Sachen wie Waschmaschine etc. kaufen könne und die Reichen kaufen sich durch Dividenden die Unternehmenanteile wieder zurück. Dadurch hätten die Reichen nix verloren und die Armen viel gewonnen. Und das klappt eben nicht.
Ich kritisiere nur diese allgegenwärtige Kritik an der Vermögensverteilung. Frag 10 Leute auf der Straße, ob sie glauben, die Vermögen wären gerecht verteilt und 9 sagen dir "nein". Deswegen sind die meisten davon keine Sozialisten. Aber wenn man mal so durchdenkt, was das alles bedeutet...
Der Gedanke die 9 Menschen würden richtig liegen kommt dir dabei aber nicht in den Sinn.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(22 Jan 2019, 18:49)
Der Gedanke die 9 Menschen würden richtig liegen kommt dir dabei aber nicht in den Sinn.
Ne, weil diese 9 wenig Ahnung von ökonomischen Zusammenhängen haben.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:52)
Esotherischer Blödsinn, es bleibt dabei, Menschen wie du sind die Ursache von Ländern wie Venezuela, Menschen wie du nötigen die Leute Menschen zu wählen die keinen wirtschaftlichen Sachverstand haben.
[Uqote]
Klar, man macht in Venezuela, was du für Deutschland forderst. Es geht total nach hinten los, aber es ist meine Schuld.


Wer hofft denn darauf? Ich nicht.

Wie sieht denn deine Idealwelt ohne Wettbewerb aus? Bist du eigentlich dafür, alle Unternehmen zu verstaatlichen?`Oder eine Vermögenssteuer für alles Vermögen oberhalb von x€? Was forderst du eigentlich?
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Skull »

franktoast hat geschrieben:(23 Jan 2019, 10:31)

Wie sieht denn deine Idealwelt ohne Wettbewerb aus?
Bist du eigentlich dafür, alle Unternehmen zu verstaatlichen?`
Oder eine Vermögenssteuer für alles Vermögen oberhalb von x€? Was forderst du eigentlich?
Was haben eigentlich diese Fragen zu SEINER Meinung noch mit DEINEM Threadthema zu tun ? :?:

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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jan 2019, 17:39)
Ein Gedankenexperiment ist laut dir kein realistisches Szenario, Rosinenpicken ist also nicht.
Ok, wenn du den Unterschied nicht erkennst, dann lassen wir das. "Nehmen wir an, die Vermögensverteilung wäre gleicher..." - Du: "Hä? Ist sie aber nicht. Gedankenexperiment macht keinen Sinn."
Zwei Dinge:
Erstens: Herzchirurg kann prinzipiell jeder werden, Erbe von Riesenvermögen nicht.
Quatsch, wie will jemand ohne Finger Chirurg werden? Eine Ehepartner mit super reichen Eltern, kann der Mann ohne Finger trotzdem finden. Boah, deine Argumente... Ich meine, 9 der 10 reichsten Menschen sind Selfmade.
Zweitens: Nach dem o.g. Zitat dürften solche Produktionsmittel also erst vererbt werden, wenn die Erben ihre Tauglichkeit bei der Steuerung von Produktionsmitteln bewiesen haben. Man könnte ja eine Computersimulation machen, wobei die Teilnehmer die Produktionsmittel einsetzen müssen und wer dabei am besten abschneidet, der bekommt das Erbe. Wie wäre das?
Dann könnte man das ja immer machen, wenn das gehen würde. Übrigens: Wenn es so eine Simulation geben würde, dann hätte ich die gerne. Damit könnte ich auf dem Aktienmarkt Milliarden verdienen.
Ich will den Leuten gar nicht an ihr Vermögen, es ist ihr Geld, der Staat, der die soziale Marktwirtschaft zu verantworten hat, muss sich aber etwas einfallen lassen, damit die Masse der Bürger mehr Vermögen bilden kann, es kann nicht sein, dass Deutschland eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt ist, die deutschen Bürger aber europaweit in Sachen Vermögen hinterher hinken.
Wie gesagt: Zum einen hat es diverse Gründe, warum Deutschland statistisch pro Kopf weniger Vermögen hat als deutlich ärmere Länder als Deutschland. Wohlstand lässt sich nicht mit einer Zahl bemessen, auch wenn das schön wäre. Ich meine, darum geht es ja in dem Thread. Du siehst dir eine statistische Zahl an und attestierst: Aha, Deutschland ist im Vermögen sau schlecht, da muss man was tun. Wenn man das Gedankenexperiment umsetzen würde, wäre das Medianvermögen deutlich höher. Hätte man dadurch etwas gewonnen? Wärst du dann zufriedener?
Wie wäre es damit: Man zählt die Rentenansprüche als Vermögen in der Statistik mit. Hat jemand mit 40 zB. Ansprüche von 200 000€, dann zählen wir sein Vermögen als 200 000€ + das , was er noch hat. Um das anzugleichen, machen wir das in allen Ländern so und gucken, wo dann Deutschland steht. Dass andere Länder deutlich mehr auf private Vorsorge bauen, wirkt sich natürlich auf die Statistik aus.


Zum anderen kommt es drauf an, wie man es schafft, dass mehr Vermögen gebildet werden kann.
Sind die Immobilienpreise zu hoch? Nö, das ist in anderen Ländern nicht anders.
Haben die Deutschen zu viel Angst vor zB. Aktien? Klar, die Aktienquote (haushalte, die Aktien haben) ist im internationalen Vergleich sehr niedrig. Bei einem derartigen Niedrigzinsumfeld ist das schlecht. Ich persönlich finde, da könnte man zumindest mal Aufklärung betreiben. Aktien werden doch als Teufelszeug angesehen. Stichwort: Solareinzelaktie, die pleite ging, Telekomaktie, Dotcomblase(ich kenn einen Freund, dessen Bekannter...). Und wenn ein Merz sich hinstellt und sagt, dass man Aktienanlage für Privathaushalte steuerlich begünstigen sollte - was eben genau die Privatvermögen steigen ließe - reagiert Deutschland empört. Wie kann er nur??

Was sind deine Vorschläge oder Gedanken?
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

franktoast hat geschrieben:(23 Jan 2019, 10:45)

Du: "Hä? Ist sie aber nicht. Gedankenexperiment macht keinen Sinn."
Zitat?
Quatsch, wie will jemand ohne Finger Chirurg werden?
"Prinzipiell".
Boah, deine Argumente...
So geht es mir mit deinen "Argumenten".
Dann könnte man das ja immer machen, wenn das gehen würde.
Könnte man in der Realität natürlich nicht so machen.
Wie gesagt: Zum einen hat es diverse Gründe, warum Deutschland statistisch pro Kopf weniger Vermögen hat als deutlich ärmere Länder als Deutschland.
Ja sicher gibt es diese Gründe, es liegt an der Politik, das zu verbessern. Wobei ich da für Deutschland wenig Hoffnung habe.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

diversen Spam...entsorgt.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

Die zentrale Prämisse des Gedankenexperiments hält der Wirklichkeit übrigens auch nicht stand: https://gfx.sueddeutsche.de/apps/e55439 ... 880q70.jpg

Von wegen praktisch 100% der Gewinne werden wieder investiert...
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2019, 15:59)
Ja sicher gibt es diese Gründe, es liegt an der Politik, das zu verbessern. Wobei ich da für Deutschland wenig Hoffnung habe.
Ja eben. Ein Schritt wäre sicherlich eine Studiengebühr von 40 000€ pro Jahr. So studieren weniger und das Medianvermögen steigt an. Aber dass die deutsche Politik so etwas umsetzt, halte ich auch für unwahrscheinlich.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jan 2019, 12:17)

Die zentrale Prämisse des Gedankenexperiments hält der Wirklichkeit übrigens auch nicht stand: https://gfx.sueddeutsche.de/apps/e55439 ... 880q70.jpg

Von wegen praktisch 100% der Gewinne werden wieder investiert...
Kleiner Exkurs in die BWL (wobei alle Angaben ohne Gewähr, ich lass mich korrigieren)
Daimler hatte 2017 einen Nettogewinn von 10,5Mrd.€,. Dabei gab es Abschreibungen von 12Mrd. und Investitionen von 10,2Mrd (fast der komplette Gewinne).
-> Das bedeutet, obwohl Daimler fast so viel investiert hat wie sie Gewinn machen, ist die Nettoinvestitionsquote negativ.
-> selbst wenn ein Unternehmen immer 100% des Gewinnes reinvestieren würde, könnte die Nettoinvestitionsquote negativ sein.

https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... /cash-flow
https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... -statement
Ganz wichtig: Das ist das Konzernergebnis. Daimler ist natürlich nicht nur in Deutschland aktiv.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. SAp vertreibt Software. Dabei erstellen sie natürlich auch Software, verdienen allerdings den Bärenanteil durch Beratung. Auch deren Nettoinvestitionsquote liegt in etwa bei 0. Nehmen wir an, SAP mietet seine Bürogebäude und Server. Nun hat man für das nächste Jahr 10% Auftragszuwachs. Dazu benötigt man Berater. Diese auszubilden wird nicht als Investition gewertet. Dazu mietet man neue Bürogebäude. Auch keine Investition etc.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(25 Jan 2019, 16:22)

Ja eben. Ein Schritt wäre sicherlich eine Studiengebühr von 40 000€ pro Jahr. So studieren weniger und das Medianvermögen steigt an. Aber dass die deutsche Politik so etwas umsetzt, halte ich auch für unwahrscheinlich.
Und wieder eine Aussage die jeglicher Logik entbehrt. Man darf froh sein dass solche einseitig gegen die untere Klasse gerichteten Ideen nicht durchgesetzt werden. Warum nur sollte man sich die daraus resultierende weitere Spaltung der Gesellschaft wünschen?
Zuletzt geändert von Klopfer am Fr 25. Jan 2019, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(25 Jan 2019, 16:38)

Kleiner Exkurs in die BWL (wobei alle Angaben ohne Gewähr, ich lass mich korrigieren)
Daimler hatte 2017 einen Nettogewinn von 10,5Mrd.€,. Dabei gab es Abschreibungen von 12Mrd. und Investitionen von 10,2Mrd (fast der komplette Gewinne).
-> Das bedeutet, obwohl Daimler fast so viel investiert hat wie sie Gewinn machen, ist die Nettoinvestitionsquote negativ.
-> selbst wenn ein Unternehmen immer 100% des Gewinnes reinvestieren würde, könnte die Nettoinvestitionsquote negativ sein.

https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... /cash-flow
https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... -statement
Ganz wichtig: Das ist das Konzernergebnis. Daimler ist natürlich nicht nur in Deutschland aktiv.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. SAp vertreibt Software. Dabei erstellen sie natürlich auch Software, verdienen allerdings den Bärenanteil durch Beratung. Auch deren Nettoinvestitionsquote liegt in etwa bei 0. Nehmen wir an, SAP mietet seine Bürogebäude und Server. Nun hat man für das nächste Jahr 10% Auftragszuwachs. Dazu benötigt man Berater. Diese auszubilden wird nicht als Investition gewertet. Dazu mietet man neue Bürogebäude. Auch keine Investition etc.
Schönes Beispiel um vorzuführen welchen Schwachsinn BWL gebären kann, daher halte ich auch von sogenannten Betriebswirten keinen Deut, ein überflüssiger Beruf.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Tom Bombadil »

franktoast hat geschrieben:(25 Jan 2019, 16:38)

Kleiner Exkurs...
Du kannst so viele Nebelkerzen streuen wie du willst, die von dir behaupteten "praktisch 100%" existieren nicht mal ansatzweise.
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von Klopfer »

franktoast hat geschrieben:(25 Jan 2019, 16:38)

Kleiner Exkurs in die BWL (wobei alle Angaben ohne Gewähr, ich lass mich korrigieren)
Daimler hatte 2017 einen Nettogewinn von 10,5Mrd.€,. Dabei gab es Abschreibungen von 12Mrd. und Investitionen von 10,2Mrd (fast der komplette Gewinne).
-> Das bedeutet, obwohl Daimler fast so viel investiert hat wie sie Gewinn machen, ist die Nettoinvestitionsquote negativ.
-> selbst wenn ein Unternehmen immer 100% des Gewinnes reinvestieren würde, könnte die Nettoinvestitionsquote negativ sein.

https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... /cash-flow
https://quotes.wsj.com/XE/DAI/financial ... -statement
Ganz wichtig: Das ist das Konzernergebnis. Daimler ist natürlich nicht nur in Deutschland aktiv.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. SAp vertreibt Software. Dabei erstellen sie natürlich auch Software, verdienen allerdings den Bärenanteil durch Beratung. Auch deren Nettoinvestitionsquote liegt in etwa bei 0. Nehmen wir an, SAP mietet seine Bürogebäude und Server. Nun hat man für das nächste Jahr 10% Auftragszuwachs. Dazu benötigt man Berater. Diese auszubilden wird nicht als Investition gewertet. Dazu mietet man neue Bürogebäude. Auch keine Investition etc.
Prima, wenn also so viel reinvestiert wird macht es ja nichts aus Gewinne und Vermögen die nicht investiert werden ab einer gewissen Höhe hoch zu besteuern. Das hätte nur Vorteile, Win-Win praktisch. :)
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(25 Jan 2019, 21:43)

Und wieder eine Aussage die jeglicher Logik entbehrt.
Warum? Wenn weniger Leute studieren, dann hat man nicht die 2Mio. Einkommens- und Vermögenslosen in der Statistik, so dass der Median steigt. [Mod: beleidigendes Ad-Personam entfernt]
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Re: DAX-Unternehmen vergesellschaften - Gedankenexperiment

Beitrag von franktoast »

Klopfer hat geschrieben:(25 Jan 2019, 22:31)

Prima, wenn also so viel reinvestiert wird macht es ja nichts aus Gewinne und Vermögen die nicht investiert werden ab einer gewissen Höhe hoch zu besteuern. Das hätte nur Vorteile, Win-Win praktisch. :)
Also Gewinne werden ja immer besteuert. Egal ob reinvestiert oder nicht. Und definiere "Vermögen, welches nicht investiert wird"? Wenn ein Unternehmen in einem Jahr 5Mrd. auf die Seite legt, um es im nächsten Jahr auszugeben, soll es dann besteuert werden?
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