Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

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Wähler
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Wähler »

FAZ 22. November 2017 Unsere Marktwirtschaft hat Maß und Mitte verloren
http://www.faz.net/aktuell/politik/die- ... 03153.html
"Eine Langzeitbetrachtung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass zwischen den Jahren 2000 und 2012 die Einkommen der obersten zehn Prozent um mehr als 15 Prozent gestiegen sind, wohingegen bei den unteren vierzig Prozent ein Einkommensrückgang zu beklagen ist. Die Branchentarifdeckung lag im Jahr 2000 im Westen bei 63 Prozent und im Osten bei 47 Prozent. Bis 2015 sanken diese Quoten im Westen auf 51 und im Osten auf 37 Prozent. Ungefähr einer von fünf Beschäftigten arbeitete 2014 für Löhne von unter zehn Euro brutto pro Stunde. In Ostdeutschland sogar ein Drittel – gerade da, wo die AfD zuletzt so stark war. In Deutschland entspricht der momentane Mindestlohn (8,84 Euro) nur 43 Prozent des Durchschnittslohns eines Vollzeitbeschäftigten. Laut einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hatten im März 2017 3,2 Millionen Menschen mehr als einen Job. Das bedeutet einen Anstieg um eine Million innerhalb von zehn Jahren - seit es Hartz IV gibt. Mittlerweile liegt die Gesamtzahl der geringfügig Beschäftigten bei rund 7,5 Millionen Menschen."
Leiharbeit und Werkverträge sind nur ein Aspekt prekärer Beschäftigungsverhältnisse. Geringfügige Beschäftigung und mehrfach befristete Arbeitsverträge, vor allem im öffentlichen Dienst, haben seit dem Beginn der Hartz-Reformen ebenfalls stark zugenommen.
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Der Neandertaler
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Dieses, was Du dort beschreibst, ist im Grunde genommen nicht zu leugnen. Es ist eine Ist-Beschreibung - zugegeben: eine recht unschöne Situation, aber kein Argument, um Hartz-I abzuschaffen. Daß etwa Löhne allgemein gesunken sind, ist keine direkte Folge von vermehrter Zeit- oder Leiharbeit. Ich habe mal mit einer Personalchefin unserer Firma gesprochen, die diesen Sektor bearbeitet. Ihrer Aussage nach sind diese Arbeitnehmer nicht unbedingt billiger - mit Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmern ist der Betrieb allenfalls flexibler. Dies ist im Grunde genommen auch logisch. Das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen will ja auch bezahlt werden ... will Gewinn machen - es ist ja kein gemeinnütziges Unternehmen. Also muß neben dem Lohn für den Leiharbeit-Arbeitnehmer auch das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen bezahlt werden ... und das ist nicht gerade wenig. Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmer sind für die Firma trotzdem ein "Gewinn" ... sie sind flexibler.
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Alter Stubentiger
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Alter Stubentiger »

Der Neandertaler hat geschrieben:(09 Oct 2018, 17:27)

Dieses, was Du dort beschreibst, ist im Grunde genommen nicht zu leugnen. Es ist eine Ist-Beschreibung - zugegeben: eine recht unschöne Situation, aber kein Argument, um Hartz-I abzuschaffen. Daß etwa Löhne allgemein gesunken sind, ist keine direkte Folge von vermehrter Zeit- oder Leiharbeit. Ich habe mal mit einer Personalchefin unserer Firma gesprochen, die diesen Sektor bearbeitet. Ihrer Aussage nach sind diese Arbeitnehmer nicht unbedingt billiger - mit Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmern ist der Betrieb allenfalls flexibler. Dies ist im Grunde genommen auch logisch. Das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen will ja auch bezahlt werden ... will Gewinn machen - es ist ja kein gemeinnütziges Unternehmen. Also muß neben dem Lohn für den Leiharbeit-Arbeitnehmer auch das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen bezahlt werden ... und das ist nicht gerade wenig. Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmer sind für die Firma trotzdem ein "Gewinn" ... sie sind flexibler.
Nur wenn keine Einarbeitung notwendig ist. Viele aus der Verwaltung unterschätzen den Aufwand für das Einarbeiten gewaltig.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Wähler »

Der Neandertaler hat geschrieben:(09 Oct 2018, 17:27)
Dieses, was Du dort beschreibst, ist im Grunde genommen nicht zu leugnen. Es ist eine Ist-Beschreibung - zugegeben: eine recht unschöne Situation, aber kein Argument, um Hartz-I abzuschaffen. Daß etwa Löhne allgemein gesunken sind, ist keine direkte Folge von vermehrter Zeit- oder Leiharbeit. Ich habe mal mit einer Personalchefin unserer Firma gesprochen, die diesen Sektor bearbeitet. Ihrer Aussage nach sind diese Arbeitnehmer nicht unbedingt billiger - mit Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmern ist der Betrieb allenfalls flexibler. Dies ist im Grunde genommen auch logisch. Das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen will ja auch bezahlt werden ... will Gewinn machen - es ist ja kein gemeinnütziges Unternehmen. Also muß neben dem Lohn für den Leiharbeit-Arbeitnehmer auch das Zeit- oder Leiharbeit-Unternehmen bezahlt werden ... und das ist nicht gerade wenig. Zeit- oder Leiharbeit-Arbeitnehmer sind für die Firma trotzdem ein "Gewinn" ... sie sind flexibler.
Deine Argumentation könnte man aber auch dahin gehend interpretieren, das Zeit- und Leiharbeit in Billiglohnbranchen für die Unternehmen teurer und somit unwirtschaftlich geworden ist. Letztlich profitieren also nur noch die Leiharbeitsfirmen trotz veränderten Arbeitsmarktes. Wenn die Bundesagentur für Arbeit einen besseren Vermittlungsjob machen würde, gäbe es für die Unternehmen auch einen alternativen und billigeren Personaldienstleister.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Wähler hat geschrieben:... das ... für die Unternehmen teurer und somit unwirtschaftlich geworden ist.
... und, wäre das so schlimm?
  • ... wenn Unternehmen, jeglicher Cou­leur, das Instrument der Zeit- und Leiharbeit nur noch dazu benutzen, als was es gedacht war:
    • als flexibles Instrument ... für Spitzenzeiten und derartige Aufträge?
      • ... und nicht als Normalzustand.
Der Staat kann nicht einem Unternehmen vorschreiben, wie es seine Arbeitnehmer beschäftigt ...und wieviel?
  • ... dies wäre ein Eingriff in unternehmerische Freiheiten.
Er kann aber und muß Rahmenbedingungen schaffen. Er kann zudem die Tarifparteien in die Lage versetzen, eine Vereinbarung zu tätigen..
  • ... und diese eventuell als allgemein verbindlich erklären.
Viele Firmen nutzen das Instrument der Zeit- und Leiharbeit dazu, wenn sie neues Personal suchen. Jemanden, der die Probezeit überlebt hat, wird ein Unternehmer später nicht mehr so leicht los - für ihn gelten die allgemeinen Arbeitnehmerrechte. Stellt ein Unternehmen aber einen Zeitarbeitnehmer ein und stellt sich dann nach der üblichen Probezeit heraus, daß dieser doch nicht so gut geeignet ist, kann das Unternehmen jeder Zeit einen neuen Zeitarbeitnehmer einstellen.

Fazit:
  • Zeit- und Leiharbeit muß also nicht grundsätzlich abgeschafft werden - nur angepaßt und eventuell verschärft werden.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(10 Oct 2018, 19:45)

... und, wäre das so schlimm?
  • ... wenn Unternehmen, jeglicher Cou­leur, das Instrument der Zeit- und Leiharbeit nur noch dazu benutzen, als was es gedacht war:
    • als flexibles Instrument ... für Spitzenzeiten und derartige Aufträge?
      • ... und nicht als Normalzustand.
Der Staat kann nicht einem Unternehmen vorschreiben, wie es seine Arbeitnehmer beschäftigt ...und wieviel?
  • ... dies wäre ein Eingriff in unternehmerische Freiheiten.
Er kann aber und muß Rahmenbedingungen schaffen. Er kann zudem die Tarifparteien in die Lage versetzen, eine Vereinbarung zu tätigen..
  • ... und diese eventuell als allgemein verbindlich erklären.
Viele Firmen nutzen das Instrument der Zeit- und Leiharbeit dazu, wenn sie neues Personal suchen. Jemanden, der die Probezeit überlebt hat, wird ein Unternehmer später nicht mehr so leicht los - für ihn gelten die allgemeinen Arbeitnehmerrechte. Stellt ein Unternehmen aber einen Zeitarbeitnehmer ein und stellt sich dann nach der üblichen Probezeit heraus, daß dieser doch nicht so gut geeignet ist, kann das Unternehmen jeder Zeit einen neuen Zeitarbeitnehmer einstellen.

Fazit:
  • Zeit- und Leiharbeit muß also nicht grundsätzlich abgeschafft werden - nur angepaßt und eventuell verschärft werden.

Alternativ könnte man auch den Kündigungsschutz aus der Schweiz übernehmen.
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Dampflok94
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Dampflok94 »

Realist2014 hat geschrieben:(10 Oct 2018, 20:27)

Alternativ könnte man auch den Kündigungsschutz aus der Schweiz übernehmen.
Man könnte sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren. Man muß es aber nicht. :p
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Wähler »

Der Neandertaler hat geschrieben:(10 Oct 2018, 19:45)
... und, wäre das so schlimm?
  • ... wenn Unternehmen, jeglicher Cou­leur, das Instrument der Zeit- und Leiharbeit nur noch dazu benutzen, als was es gedacht war:
    • als flexibles Instrument ... für Spitzenzeiten und derartige Aufträge?
      • ... und nicht als Normalzustand.
Fazit:
  • Zeit- und Leiharbeit muß also nicht grundsätzlich abgeschafft werden - nur angepaßt und eventuell verschärft werden.
Fakt ist, dass die Zahl der Leiharbeiter kontinuierlich zugenommen hat. Daher Rückkehr zum Zustand vor Hartz I. Die Situation von 2005 auf dem Arbeitsmarkt ist nicht mehr gegeben.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 16796.html
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Oct 2018, 22:42)

Man könnte sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren. Man muß es aber nicht. :p
Die Schweiz ist ökonomisch ebenfalls erfolgreich und kennt praktisch keine Leiharbeit.

Intelligenten Menschen würde das zu denken geben...
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben:(11 Oct 2018, 09:52)

Die Schweiz ist ökonomisch ebenfalls erfolgreich und kennt praktisch keine Leiharbeit.

Intelligenten Menschen würde das zu denken geben...
Intelligente Menschen, wissen, dass die Schweiz nicht nur "Leiharbeit kennt" sondern dass Schweizer Unternehmen zu den größten Leiharbeitgebern weltweit gehören.
Als Beispiel mag die weltweit größte Kohletagebaumine El Cerrejón im Norden Kolumbiens herhalten, die seit 1995 im Besitz Glencores ist. Auf dem fast 70.000 Hektare großen Gebiet werden pro Jahr über 30 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Über 10.500 Arbeiterinnen und Arbeiter werden in der Mine beschäftigt, mehr als die Hälfte davon sind über Subunternehmen angestellt Leiharbeiter.

https://amerika21.de/analyse/103319/mil ... rohstoffen
Bei intelligenten Menschen reicht der geistig-politische Horizont ein klein wenig über die Schweizer Alpen hinaus.
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Der Neandertaler
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Wähler.
Wähler hat geschrieben:Fakt ist, dass die Zahl der Leiharbeiter kontinuierlich zugenommen hat. Daher Rückkehr zum Zustand vor Hartz I. Die Situation von 2005 auf dem Arbeitsmarkt ist nicht mehr gegeben.
Ersteres ist nicht zu bestreiten!
Zweitens:
  • Dadurch, das immer wieder ein und die selbe Forderung aufstellst, wird sie nicht besser. BlueMonday hat Dich doch schon drauf hingewiesen, daß Hartz-I bereits 2003 eingeführt wurde - also solltest Du Dich schon entscheiden:
    • vor Hartz-I oder vor 2005?
Aber grundsätzlich kannst Du nicht einen Teil der Reformen heraussuchen und abschaffen. Ich glaube nämlich, daß die Reformen nur insgesamt wirken ... gewirkt haben. Man kann und sollte einzelne Teile nachbessern, wenn der Gedanke, der zu dieser Vorschrift geführt hat, nicht der Realität entspricht.
  • ... wenn einzelne Punkte (negativ) ausgenutzt werden.
    • ... und dies ist ja auch sukzessive gemacht worden.
      • ... vom Gesetzgeber erkannt - wie auch teilweise gerichtlich angeordnet.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Dampflok94 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(11 Oct 2018, 17:49)
Aber grundsätzlich kannst Du nicht einen Teil der Reformen heraussuchen und abschaffen. Ich glaube nämlich, daß die Reformen nur insgesamt wirken ... gewirkt haben.
Ein ehemaliger Lehrer von mir hätte auf so eine Aussage schlicht geantwortet: "Glauben kannst Du Sonntags in der Kirche." Denn natürlich sind diese ganzen "Reformen" nicht aus einem Guß. Man kann sich jedes Einzelteil anschauen und ggf. ändern.
Man kann und sollte einzelne Teile nachbessern, wenn der Gedanke, der zu dieser Vorschrift geführt hat, nicht der Realität entspricht. ...
Ob es darum geht? Viele dieser Teile hatten Ziele. Und genau die sind auch erreicht worden. Die Frage ist nur, waren die Ziele richtig?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Dampflok94.
Dampflok94 hat geschrieben:Ein ehemaliger Lehrer von mir hätte auf so eine Aussage schlicht geantwortet: "Glauben kannst Du Sonntags in der Kirche." Denn natürlich sind diese ganzen "Reformen" nicht aus einem Guß. Man kann sich jedes Einzelteil anschauen und ggf. ändern.
Vollkommen richtig! dieses "sich jedes Einzelteil anschauen und ggf. ändern" habe ich ja auch fürdahin ausgeführt.
Dampflok94 hat geschrieben:Ob es darum geht? Viele dieser Teile hatten Ziele. Und genau die sind auch erreicht worden. Die Frage ist nur, waren die Ziele richtig?
Man kann immer einen Teil - von was auch immer - herausnehmen, ihn sich anschauen und eventuell verändern, wenn dessen "Erfolge" nicht gewünscht waren ... oder nicht erwünscht sind, ... aber abschaffen?
Dies wäre so, als ... als wenn Du aus einem Lied einen Ton entfernen würdest, weil er in Deinen Ohren nicht ganz wohltuend klingt. Allerdings wird dadurch wohl die Harmonie ... der Rhytmus leiden.
  • ... unabhängig davon, daß dann eventuell der Erfolg der gesamten Symphonie gefährdet sein dürfte.
Als Hartz-I eingeführt wurde ... bzw.: die Zeit- und Leiharbeit ausgeweitet wurde, wollte Schroeder damit auf Forderungen aus der Wirtschaft reagieren. Er wollte somit verhindern, daß er gezwungen ist, diesen Forderungen nach Änderungen des Kündigungsschutzes für alle Arbeitnehmer nachzugeben - was einer Ausdünnung gleichgekommen wäre. Geplant war mit diesen Maßnahmen, daß damit dem einzelnen Wirtschaftsunternehmen ein Instrument anhand gegeben wird, auf Auftragsspitzen oder dergleichen adäquat zu reagieren. Daß einige Unternehmen dieses Instrument gleich in großem Maße genüßlich ausweideten, ist verständlich ... ließ sich "so" nicht verhindern. Es war halt ein Schnellschuß ... und dabei kommen eben diese handwerklichen Fehler zustande.

Die Regelung, die jetzt getroffen worden ist ... die jetzt eingeführt wurde, hätte von Anfang an bestehen sollen. Es wäre zumindest wünschenswert gewesen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Großer Adler »

Der Neandertaler hat geschrieben:(10 Oct 2018, 19:45)

... und, wäre das so schlimm?
  • ... wenn Unternehmen, jeglicher Cou­leur, das Instrument der Zeit- und Leiharbeit nur noch dazu benutzen, als was es gedacht war:
    • als flexibles Instrument ... für Spitzenzeiten und derartige Aufträge?
      • ... und nicht als Normalzustand.
Der Staat kann nicht einem Unternehmen vorschreiben, wie es seine Arbeitnehmer beschäftigt ...und wieviel?
  • ... dies wäre ein Eingriff in unternehmerische Freiheiten.
Er kann aber und muß Rahmenbedingungen schaffen. Er kann zudem die Tarifparteien in die Lage versetzen, eine Vereinbarung zu tätigen..
  • ... und diese eventuell als allgemein verbindlich erklären.
Viele Firmen nutzen das Instrument der Zeit- und Leiharbeit dazu, wenn sie neues Personal suchen. Jemanden, der die Probezeit überlebt hat, wird ein Unternehmer später nicht mehr so leicht los - für ihn gelten die allgemeinen Arbeitnehmerrechte. Stellt ein Unternehmen aber einen Zeitarbeitnehmer ein und stellt sich dann nach der üblichen Probezeit heraus, daß dieser doch nicht so gut geeignet ist, kann das Unternehmen jeder Zeit einen neuen Zeitarbeitnehmer einstellen.

Fazit:
  • Zeit- und Leiharbeit muß also nicht grundsätzlich abgeschafft werden - nur angepaßt und eventuell verschärft werden.
Leih- bzw. Zeitarbeiter werden nicht selten als Arbeiter zweiter Klasse bezeichnet. Auch wenn dadurch die Unternehmer flexibler auf den Arbeitsmarkt reagieren können, sind die Chancen eher gering, dass ein Leih-/ Zeitarbeiter eine Festanstellung erhält. Und wenn, dann sind es die Besten der Besten, die eine solche Chance erhalten.
Es ist Aufgabe des Unternehmers "alle" seine Angestellten zu guten und hochwertig ausgebildeten Kräften zu entwickeln und zu fördern. Wir sind ein Sozialstaat. Entweder die Politik und Wirtschaft passt sich dem an und befolgt ihre Regeln oder wir müssen den Begriff Sozialstaat neu überdenken ggf. als verfassungswidrig einstufen.

Eine Festanstellung sollte jedem nach gleichen Bedingungen gewährt werden können.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Betrachter »

Großer Adler hat geschrieben:(17 Oct 2018, 08:53)

Leih- bzw. Zeitarbeiter werden nicht selten als Arbeiter zweiter Klasse bezeichnet. Auch wenn dadurch die Unternehmer flexibler auf den Arbeitsmarkt reagieren können, sind die Chancen eher gering, dass ein Leih-/ Zeitarbeiter eine Festanstellung erhält. Und wenn, dann sind es die Besten der Besten, die eine solche Chance erhalten.
Es ist Aufgabe des Unternehmers "alle" seine Angestellten zu guten und hochwertig ausgebildeten Kräften zu entwickeln und zu fördern. Wir sind ein Sozialstaat. Entweder die Politik und Wirtschaft passt sich dem an und befolgt ihre Regeln oder wir müssen den Begriff Sozialstaat neu überdenken ggf. als verfassungswidrig einstufen.

Eine Festanstellung sollte jedem nach gleichen Bedingungen gewährt werden können.
Ein Sozialstaat ist das Eingeständnis, dass es dauerhafte Armut gibt. Die Staatsgewalt ist daran interessiert, dass die Leute nicht massenhaft verhungern- soe sollen arbeitsfähig bleiben und den "sozialen Frieden" wahren. Aufgabe des Unternehmers ist einzig, sein Unternehmen profitabel zu führen. Dazu gehört, die Löhne niedrig zu halten. Er hat auch kein Interesse an der Ausbildung seiner Arbeiter- nur an ihrer Arbeitskraft, welche je nach Arbeitsinhalt qualifiziert zu sein hat.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Großer Adler »

Betrachter hat geschrieben:(17 Oct 2018, 09:00)

Ein Sozialstaat ist das Eingeständnis, dass es dauerhafte Armut gibt. Die Staatsgewalt ist daran interessiert, dass die Leute nicht massenhaft verhungern- soe sollen arbeitsfähig bleiben und den "sozialen Frieden" wahren. Aufgabe des Unternehmers ist einzig, sein Unternehmen profitabel zu führen. Dazu gehört, die Löhne niedrig zu halten. Er hat auch kein Interesse an der Ausbildung seiner Arbeiter- nur an ihrer Arbeitskraft, welche je nach Arbeitsinhalt qualifiziert zu sein hat.
So wie du es beschreibst funktioniert der Sozialstaat derzeit uns verhärtet die depressive Stimmung in unserem Land, Europa und der Welt.

Traurig, dass sich Qualifizierte auch noch auf solche Unternehmen einlassen müssen, um nicht in existentielle Notlagen zu geraten.

Traurig, dass Unternehmer sich zielgerichtet Arbeiter heranzieht, die wissentlich ausgenutzt werden und starre Perspektivlosigkeit erleben müssen. In solchen Fällen birgt HartzIV mehr Perspektive in meinen Augen.

Sozialstaat bedeutet für mich was ganz anderes. Innovation der Menschheit und Gerechtigkeit, Unternehmen haben sich dem anzupassen und nicht umgekehrt.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Betrachter »

Großer Adler hat geschrieben:(17 Oct 2018, 10:25)

So wie du es beschreibst funktioniert der Sozialstaat derzeit uns verhärtet die depressive Stimmung in unserem Land, Europa und der Welt.

Traurig, dass sich Qualifizierte auch noch auf solche Unternehmen einlassen müssen, um nicht in existentielle Notlagen zu geraten.

Traurig, dass Unternehmer sich zielgerichtet Arbeiter heranzieht, die wissentlich ausgenutzt werden und starre Perspektivlosigkeit erleben müssen. In solchen Fällen birgt HartzIV mehr Perspektive in meinen Augen.

Sozialstaat bedeutet für mich was ganz anderes. Innovation der Menschheit und Gerechtigkeit, Unternehmen haben sich dem anzupassen und nicht umgekehrt.
Unternehmen passen sich den Gesetzen der Konkurrenz und des Profits an- darüber hinaus müssen sie staatliche Gesetze befolgen. Sonst gar nichts.
Dass dir das nicht gefällt, glaube ich- mir auch nicht. Solange es Kapital und Staat gibt, ändern unsere moralischen Urteile nichts an den Schäden, die eine Profitwirtschaft nunmal mit sich trägt.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Großer Adler »

Betrachter hat geschrieben:(17 Oct 2018, 10:50)

Unternehmen passen sich den Gesetzen der Konkurrenz und des Profits an- darüber hinaus müssen sie staatliche Gesetze befolgen. Sonst gar nichts.
Dass dir das nicht gefällt, glaube ich- mir auch nicht. Solange es Kapital und Staat gibt, ändern unsere moralischen Urteile nichts an den Schäden, die eine Profitwirtschaft nunmal mit sich trägt.
Die Unternehmen heutzutage passen sich nicht an Gesetze an, sie sind stetig auf der Suche nach Gesetzeslücken. Jedes Gesetz, dass vom Staat verabschiedet ist, birgt Risiken. Die Justitz wird noch handlungsunfähiger, Unternehmen erhalten dadurch mehr Rechte als die Opfer selbst (Siehe Dieselskandal, Mietpreisbremsen etc.). Unschuldige werden bestraft, Schuldige kaufen sich frei.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Betrachter »

Großer Adler hat geschrieben:(17 Oct 2018, 11:19)

Die Unternehmen heutzutage passen sich nicht an Gesetze an, sie sind stetig auf der Suche nach Gesetzeslücken. Jedes Gesetz, dass vom Staat verabschiedet ist, birgt Risiken. Die Justitz wird noch handlungsunfähiger, Unternehmen erhalten dadurch mehr Rechte als die Opfer selbst (Siehe Dieselskandal, Mietpreisbremsen etc.). Unschuldige werden bestraft, Schuldige kaufen sich frei.
Sobald ein Unternehmen den Interessen des Staates ernsthaft entgegenhandelt, schaltet sich die Staatsgewalt ein. Was sie aber im Normalfall gar nicht braucht- und der heißt nunmal: Profite machen durch Ausbeutung. Dass es da schon mal Skandale gibt- wie beim Abgas- gehört zum Geschäft. Übrigens kann sich ein Unternehmen auch ganz legal Zertifikate für seine Umweltverschmutzung kaufen. Alles hat seinen Preis- und wenn die Gesamtrechnung stimmt, was juckt es dann Unternehmer wie Staat, welche Schäden damit verursacht werden?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von GLÜ2010 »

SOZIALSTAAT
Großer Adler hat geschrieben:(17 Oct 2018, 08:53)

Leih- bzw. Zeitarbeiter werden nicht selten als Arbeiter zweiter Klasse bezeichnet. ….. Wir sind ein Sozialstaat. Entweder die Politik und Wirtschaft passt sich dem an und befolgt ihre Regeln oder wir müssen den Begriff Sozialstaat neu überdenken ggf. als verfassungswidrig einstufen.


Betrachter :

Ein Sozialstaat ist das Eingeständnis, dass es dauerhafte Armut gibt. Die Staatsgewalt ist daran interessiert, dass die Leute nicht massenhaft verhungern- sie sollen arbeitsfähig bleiben und den "sozialen Frieden" wahren. Aufgabe des Unternehmers ist einzig, sein Unternehmen profitabel zu führen. Dazu gehört, die Löhne niedrig zu halten. Er hat auch kein Interesse an der Ausbildung seiner Arbeiter- nur an ihrer Arbeitskraft, welche je nach Arbeitsinhalt qualifiziert zu sein hat.

Bin leider erst jetzt dazu gekommen , den interessanten Disput zwischen `Adler`und ´Betrachter` über „ Sozialstaat zu verfolgen .
Ein Sozialstaat ist das Eingeständnis, dass es dauerhafte Armut gibt“ , trifft aus meiner Sicht nur auf einen Sozial-FLICKEN-Staat zu . D.h. wenn man ständig der Behebung der URSACHEN der Hauptprobleme ausweicht und nur ihre SYMPTOME mildert oder nur kaschiert . So entsteht mittelfristig ein sogenannter SOZIALER-FLICKENTEPICH , der mittel- bis langfristig teuer wird .

Die 1. Maßnahme des Staates nicht der Unternehmer muß es sein ,dem marktwirtschaftlich und zwar sozial-marktwirtschaftlich entgegen zu wirken , in dem er per RAHMEN-Gesetz dafür sorgt .
z.B. anstelle von ständigen Lohnaufstockungen ein Mindestlohn der bei Vollzeitbeschäftigung ohne Staatszuschuß zum leben reicht . Zeitarbeits-Mißbrauch und befristete Verträge etc. ….siehe : S 11 : http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=200
Adler : ….. Sozialstaat bedeutet für mich was ganz anderes. Innovation der Menschheit und Gerechtigkeit, Unternehmen haben sich dem anzupassen und nicht umgekehrt.

Selbstverpflichtung der Wirtschaft ? Selten so gelacht .
Moral gehört in die Kirche UND in die Gesetze .
Betrachter hat geschrieben:(17 Oct 2018, 10:50)

Unternehmen passen sich den Gesetzen der Konkurrenz und des Profits an- darüber hinaus müssen sie staatliche Gesetze befolgen. Sonst gar nichts.
Dass dir das nicht gefällt, glaube ich- mir auch nicht. Solange es Kapital und Staat gibt, ändern unsere moralischen Urteile nichts an den Schäden, die eine Profitwirtschaft nunmal mit sich trägt.

Moral s.o. . Schwarze Zahlen d.h. Profit braucht jede Marktwirtschaft auch die Soziale . Die oberste Gottheit unserer Zeit die “ Profit-MAXIMIERUNG “ hat mit SOZIALER-Marktwirtschaft nichts zu tun . Der Neoliberalismus verkauft sie zwar als solche .
Betrachter :
Sobald ein Unternehmen den Interessen des Staates ernsthaft entgegen handelt, schaltet sich die Staatsgewalt ein. Was sie aber im Normalfall gar nicht braucht - und der heißt nun mal: Profite machen durch Ausbeutung. Dass es da schon mal Skandale gibt- wie beim Abgas- gehört zum Geschäft. Übrigens kann sich ein Unternehmen auch ganz legal Zertifikate für seine Umweltverschmutzung kaufen. Alles hat seinen Preis- und wenn die Gesamtrechnung stimmt, was juckt es dann Unternehmer wie Staat, welche Schäden damit verursacht werden?

Der Betrieb folgt naturgemäß eigenen betriebswirtschaftlichen (Profit-) Interessen . Die o.a. ` Schäden ´ betreffen zumindest kurz- bis mittelfristig nicht den Unternehmer aber voll den Staat , wenn man von den reichlichen Parteispenden mal absieht , und den Bürger und Wähler .
Der Staat wäre also mehr als gut beraten , wenn er endlich RAHMEN-Gesetze schafft innerhalb derer sich der Unternehmer sich frei bewegen kann ohne dabei wie im Neoliberalismus der Gesamtheit zu schaden . (Seine Konkurrenten haben die gleichen Wettbewerbsbedingungen .
Leider hat die Politik (nicht die Unternehmer) in den letzten 25 Jahren auf diesem Gebiet immer stärker Versagt

Bürger einer demokratisch gewählten LOBBYKRATY

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

GLÜ2010 hat geschrieben:(25 Nov 2018, 19:08)

SOZIALSTAAT




Bin leider erst jetzt dazu gekommen , den interessanten Disput zwischen `Adler`und ´Betrachter` über „ Sozialstaat zu verfolgen .
Ein Sozialstaat ist das Eingeständnis, dass es dauerhafte Armut gibt“ , trifft aus meiner Sicht nur auf einen Sozial-FLICKEN-Staat zu . D.h. wenn man ständig der Behebung der URSACHEN der Hauptprobleme ausweicht und nur ihre SYMPTOME mildert oder nur kaschiert . So entsteht mittelfristig ein sogenannter SOZIALER-FLICKENTEPICH , der mittel- bis langfristig teuer wird .

Die 1. Maßnahme des Staates nicht der Unternehmer muß es sein ,dem marktwirtschaftlich und zwar sozial-marktwirtschaftlich entgegen zu wirken , in dem er per RAHMEN-Gesetz dafür sorgt .
z.B. anstelle von ständigen Lohnaufstockungen ein Mindestlohn der bei Vollzeitbeschäftigung ohne Staatszuschuß zum leben reicht . Zeitarbeits-Mißbrauch und befristete Verträge etc. ….siehe : S 11 : http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &start=200




Selbstverpflichtung der Wirtschaft ? Selten so gelacht .
Moral gehört in die Kirche UND in die Gesetze .




Moral s.o. . Schwarze Zahlen d.h. Profit braucht jede Marktwirtschaft auch die Soziale . Die oberste Gottheit unserer Zeit die “ Profit-MAXIMIERUNG “ hat mit SOZIALER-Marktwirtschaft nichts zu tun . Der Neoliberalismus verkauft sie zwar als solche .




Der Betrieb folgt naturgemäß eigenen betriebswirtschaftlichen (Profit-) Interessen . Die o.a. ` Schäden ´ betreffen zumindest kurz- bis mittelfristig nicht den Unternehmer aber voll den Staat , wenn man von den reichlichen Parteispenden mal absieht , und den Bürger und Wähler .
Der Staat wäre also mehr als gut beraten , wenn er endlich RAHMEN-Gesetze schafft innerhalb derer sich der Unternehmer sich frei bewegen kann ohne dabei wie im Neoliberalismus der Gesamtheit zu schaden . (Seine Konkurrenten haben die gleichen Wettbewerbsbedingungen .
Leider hat die Politik (nicht die Unternehmer) in den letzten 25 Jahren auf diesem Gebiet immer stärker Versagt

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Ich stimme dir zu 100% zu, was aber nichts daran ändert dass sich nichts ändert, siehe z.B. Kandidat Merz.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von GLÜ2010 »

Klopfer hat geschrieben:(26 Nov 2018, 05:38)

Ich stimme dir zu 100% zu, was aber nichts daran ändert dass sich nichts ändert, siehe z.B. Kandidat Merz.

Tja , so isset . Das liegt aber leider nicht NUR an UNSEREN Politikern sondern auch an UNS Wählern , z.B. 16 % FDP mitten in der Finanzkrise , TOLL . (Womöglich Merz?)

Das (Stimm)Vieh will halt zurück in den brennenden Stall . Die Macht der Gewohnheit – (konservativ?) . - Da machse nix
.

Jedes Volk hat halt die Politiker die es verdient ? Ausrede Kismet ? ? ?

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Maximizer »

GLÜ2010 hat geschrieben:(30 Nov 2018, 12:21)

Tja , so isset . Das liegt aber leider nicht NUR an UNSEREN Politikern sondern auch an UNS Wählern , z.B. 16 % FDP mitten in der Finanzkrise , TOLL . (Womöglich Merz?)

Das (Stimm)Vieh will halt zurück in den brennenden Stall . Die Macht der Gewohnheit – (konservativ?) . - Da machse nix
.

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Tja, ich befürchte da muss man sich mit dem Wesen "Mensch" an sich beschäftigen. Der Mensch, zumindest sehr viele von uns, sind egoistisch eingestellt. Viele sind in Umfragen für eine zukünftige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Wenn es darum geht dafür auch mehr bezahlen zu müssen, dann kommt der Atomstrom aus dem Ausland dann doch aber ganz recht. Viele profitieren nunmal auch von einer freien Marktwirtschaft und das werden die 16% FDP auch sein. Es gehört schon viel Selbstreflexion und auch Uneigennützigkeit dazu gegen ein System zu votieren, dass für sich selbst einen ungeheuren Vorteil erwirtschaftet hat. Leider...
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Odin1506 »

GLÜ2010 hat geschrieben:(30 Nov 2018, 12:21)

Tja , so isset . Das liegt aber leider nicht NUR an UNSEREN Politikern sondern auch an UNS Wählern , z.B. 16 % FDP mitten in der Finanzkrise , TOLL . (Womöglich Merz?)

Das (Stimm)Vieh will halt zurück in den brennenden Stall . Die Macht der Gewohnheit – (konservativ?) . - Da machse nix
.

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Tja, nur wen soll man wählen? Für mich sind alle Parteien unwählbar.
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Skull
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(12 Dec 2018, 19:31)

Tja, nur wen soll man wählen? Für mich sind alle Parteien unwählbar.
Dann gründe eine. :)

Die wirst Du ja dann wohl wählen können.

mfg
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von GLÜ2010 »

Maximizer hat geschrieben:(12 Dec 2018, 19:06)

Tja, ich befürchte da muss man sich mit dem Wesen "Mensch" an sich beschäftigen. Der Mensch, zumindest sehr viele von uns, sind egoistisch eingestellt. Viele sind in Umfragen für eine zukünftige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Wenn es darum geht dafür auch mehr bezahlen zu müssen, dann kommt der Atomstrom aus dem Ausland dann doch aber ganz recht. Viele profitieren nunmal auch von einer freien Marktwirtschaft und das werden die 16% FDP auch sein. Es gehört schon viel Selbstreflexion und auch Uneigennützigkeit dazu gegen ein System zu votieren, dass für sich selbst einen ungeheuren Vorteil erwirtschaftet hat. Leider...


Zum Egoismus siehe :
https://www.politik-sind-wir.net/showth ... post575741

((https://www.politik-sind-wir.net/showth ... post579342 -- Entschuldigung , leider nicht ganz zutreffender Link .))

`Der Egoismus ist ein starker Motor den man nicht verbieten , sondern durch RAHMEN- Gesetze regulieren sollte .`

" Viele profitieren nun mal auch von einer freien Marktwirtschaft " , fragt sich allerdings von welcher .

Von der Neoliberalen-Profit-MAXIMIERUNGS-FMW profitieren die meisten sehr wenig einige aber sehr sehr viel , von mir aus ungeheuer viel !

Von der SOZIALEN-MARKTWIRTSCHAFT profitieren viele viel und das langfristig .


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Zuletzt geändert von GLÜ2010 am So 30. Dez 2018, 12:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von gugel »

Klopfer hat geschrieben:(26 Nov 2018, 05:38)

Ich stimme dir zu 100% zu, was aber nichts daran ändert dass sich nichts ändert, siehe z.B. Kandidat Merz.
Nur ein kurzer Hinweis auf :

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 61292.html

mit den statistisch gesicherten Zahlen, die zeigen, dass mit einem Sozialstaat nicht so richtig Staat gemacht werden kann.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

gugel hat geschrieben:(29 Dec 2018, 17:59)

Nur ein kurzer Hinweis auf :

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 61292.html

mit den statistisch gesicherten Zahlen, die zeigen, dass mit einem Sozialstaat nicht so richtig Staat gemacht werden kann.
Danke für's verlinken - ich hatte den Artikel gerade gelesen.

Bemerkenswert, dass wieder ein altbekanntes Feindbild hervorgeholt wird: die vierköpfigen Familie, die den "Leistungsträgern" die Haare vom Kopf frisst, ja sie sogar "beklaut" (S. 5):
Arbeit lohnt sich nicht

Der deutsche Sozialstaat hält sich aber nicht an dieses Gebot. Mit dem Arbeitslohn über Hartz IV, also über die das soziale Existenzminimum gewährleistende Grundsicherung zu kommen ist für einen Beschäftigten mit zwei Kindern nicht leicht. Man braucht einen Bruttolohn von 2540 Euro, um für eine vierköpfige Familie das Niveau der Grundsicherung zu erreichen, also einen Stundenlohn von 15,40 Euro. Der Mindestlohn beträgt aktuell 8,84 Euro.

Die deutsche Sozialpolitik missachtet somit das Lohnabstandsgebot. Es lohnt sich für Langzeitarbeitslose mit Familien also oft nicht, eine reguläre Arbeit zu suchen. Im Gegenteil: Haushalte, die vom Sozialstaat leben, verschlechtern ihr Nettoeinkommen unter Umständen sogar, wenn sie Arbeitseinkommen haben.

Quelle
Genau aus diesen wirtschaftlichen Gründen und aus Gründen der Verantwortung entscheiden sich viele Menschen eben gegen eignene Kinder. Kinder sind, folgt man so einer Denkweise, der garantierte Weg in die Armut, der garantierte Karrierehemmer.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von rain353 »

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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von z4ubi »

sünnerklaas hat geschrieben:(29 Dec 2018, 18:19)

Bemerkenswert, dass wieder ein altbekanntes Feindbild hervorgeholt wird: die vierköpfigen Familie, die den "Leistungsträgern" die Haare vom Kopf frisst, ja sie sogar "beklaut" (S. 5):


Zitat: Arbeit lohnt sich nicht

Der deutsche Sozialstaat hält sich aber nicht an dieses Gebot. Mit dem Arbeitslohn über Hartz IV, also über die das soziale Existenzminimum gewährleistende Grundsicherung zu kommen ist für einen Beschäftigten mit zwei Kindern nicht leicht. Man braucht einen Bruttolohn von 2540 Euro, um für eine vierköpfige Familie das Niveau der Grundsicherung zu erreichen, also einen Stundenlohn von 15,40 Euro. Der Mindestlohn beträgt aktuell 8,84 Euro.

Die deutsche Sozialpolitik missachtet somit das Lohnabstandsgebot. Es lohnt sich für Langzeitarbeitslose mit Familien also oft nicht, eine reguläre Arbeit zu suchen. Im Gegenteil: Haushalte, die vom Sozialstaat leben, verschlechtern ihr Nettoeinkommen unter Umständen sogar, wenn sie Arbeitseinkommen haben.

Quelle
"Leider" scheint der Artikel nur noch über Faz+ zugänglich zu sein.
Die Problemfeststellung des zitierten Parts kann ich ja nachvollziehen. Zieht die Autorin dann auch den naheliegenden Schluss, dass der Mindestlohn zu gering angesetzt ist ?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

z4ubi hat geschrieben:(30 Dec 2018, 13:53)

"Leider" scheint der Artikel nur noch über Faz+ zugänglich zu sein.
Das fand ich sehr bemerkenswert, weil der Beitrag nicht ohne Brisanz ist.
Die Problemfeststellung des zitierten Parts kann ich ja nachvollziehen. Zieht die Autorin dann auch den naheliegenden Schluss, dass der Mindestlohn zu gering angesetzt ist ?
Ja,, aber dabei handelt es sich um einen rhetorischer Kniff: einen Mindestlohn von 15, 16 Euro wird praktisch kaum ein Unternehmer zahlen können bzw. zahlen wollen. In der Logistikbranche und auch auch bei den Paketiensten ist in Sachen Lohn das Ende der Fahnenstange erreicht - auch weil der Kunde eine kostenlose bzw. preiswerte Zustellung und kostenlose Retouren erwartet und die Auftraggeber dies vollmundig versprechen.
Tatsächlich bräuchten wir eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. Hinzu käme, dass das System des Subunternehmertums und des damit betriebenen Missbrauchs und des Deligieren von Mitarbeiterverantwortung auf Dritte unterbunden wird.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von z4ubi »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Dec 2018, 15:26)

Das fand ich sehr bemerkenswert, weil der Beitrag nicht ohne Brisanz ist.



Ja,, aber dabei handelt es sich um einen rhetorischer Kniff: einen Mindestlohn von 15, 16 Euro wird praktisch kaum ein Unternehmer zahlen können bzw. zahlen wollen. In der Logistikbranche und auch auch bei den Paketiensten ist in Sachen Lohn das Ende der Fahnenstange erreicht - auch weil der Kunde eine kostenlose bzw. preiswerte Zustellung und kostenlose Retouren erwartet und die Auftraggeber dies vollmundig versprechen.
Tatsächlich bräuchten wir eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. Hinzu käme, dass das System des Subunternehmertums und des damit betriebenen Missbrauchs und des Deligieren von Mitarbeiterverantwortung auf Dritte unterbunden wird.
Also vernünftig wäre dann wohl einfach eine konstante und regelmäßige Erhöhung des Mindestlohns.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Stiefhexenwolf »

sünnerklaas hat geschrieben: Ja,, aber dabei handelt es sich um einen rhetorischer Kniff: einen Mindestlohn von 15, 16 Euro wird praktisch kaum ein Unternehmer zahlen können bzw. zahlen wollen.
In den meisten größeren Konzernen verdienst du sich in der untersten Tarifgruppe mehr. So wenig kann ich z.B. meinen Mitarbeitern gar nicht bezahlen, selbst wenn die damit einverstanden sind. Höchstens als Azubi.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Stiefhexenwolf hat geschrieben:(30 Dec 2018, 17:52)

In den meisten größeren Konzernen verdienst du sich in der untersten Tarifgruppe mehr. So wenig kann ich z.B. meinen Mitarbeitern gar nicht bezahlen, selbst wenn die damit einverstanden sind. Höchstens als Azubi.
Es kommt auf die Branche an. In den allermeisten Konzernen sowie am Bau (hier zumindest für deutsche Firmen) funktioniert ja noch die Tarifpartnerschaft. Problematisch wird es schon in der Lagerei- und Logistikbranche, im Versand, bei den Paketdiensten, in der Fleischindustrie etc.. Dort sind zum Teil höhere Löhne gar nicht möglich, weil sowohl Kunde, als auch Auftraggeber nicht bereit sind, höhere Endpreise zu zahlen. Ganz übel sieht es in der Logistik aus. Die ist nicht nur eines der Herzstücke unseres Wirtschaftssystems, bei ihr spielt auch noch das Dogma, Transportkosten dürften bei der Preisbildung keine Rolle spielen, eine erheblich Rolle. Die Firmen und deren Mitarbeiter sind da dann regelrecht eingekeilt, viel Spielraum ist da nicht, genauer gesagt: es gibt zur Zeit keinen. Fährt man selber nicht, fährt eben ein anderer. Notfalls mit einem nicht verkehrssicheren LKW. Ist doch egal, solange man nicht erwischt wird - so die Haltung. Dabei sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer in dem Fall mal einig werden und sich im Klaren werden, welche Macht sie haben, um bessere Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen gerade im Transportwesen durchzusetzen: Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will.
Ganz problematisch ist der Sektor der Dienstleistungen. Dort gibt es nur an ganz wenigen Stellen die Tarifpartnerschaft, in manchen Bereichen herrscht regelrecht Wildwest.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

z4ubi hat geschrieben:(30 Dec 2018, 16:16)

Also vernünftig wäre dann wohl einfach eine konstante und regelmäßige Erhöhung des Mindestlohns.
Das wäre der absolut richtige Weg.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Stiefhexenwolf »

Die Branchen die du hier ansprichst sind meist Branchen in denen du so gut wie keine Deutschen mehr findest. Sie lassen sich einfachst durch Osteuropäische Unternehmen ersetzen. Wird sehr schwer hier was zu erreichen.
Wobei du als Fahrer in Süddeutschland immer noch weit über dem Mindestlohn verdienst.
Hab letztens jemand aus Moldawien bei der Steuererklärung unterstützt der bei einem Billig Logistiker als Ausfahrer arbeitet. Nettolohnvereinbarung mit 1900€ Netto. Find ich jetzt ned so übel zumal der nur wenig Deutsch spricht... 12€ Mindestlohn wären im Westen kein Problem, im Süden auch 14€. Im Osten und für Flüchtlinge aber ein schwieriges Thema.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Stiefhexenwolf hat geschrieben:(30 Dec 2018, 18:24)

Die Branchen die du hier ansprichst sind meist Branchen in denen du so gut wie keine Deutschen mehr findest. Sie lassen sich einfachst durch Osteuropäische Unternehmen ersetzen. Wird sehr schwer hier was zu erreichen.
Konzessionsverkehr könnte hier hilfreich sein: Konzessionen werden von genau definierten Grundvoraussetzungen (z.B. technischer Zustand der eingesetzten ausländischen Fahrzeuge, Einhaltung von genau definierten Sozial- und Arbeitsstandards) abhängig gemacht. Die Möglichkeit der Gewinnabschöpfung gibt es ja bereits.
Wobei du als Fahrer in Süddeutschland immer noch weit über dem Mindestlohn verdienst.
Die Branche spürt, dass sie unter einem schlechten Image leidet und kaum noch Fahrer findet. Niemand hat Lust, im Grunde permanent mit einem Bein im Sarg und dem anderen Bein im Gefängnis zu stehen. Dass das so ist, liegt an den vielen schwarzen Schafen.

Hab letztens jemand aus Moldawien bei der Steuererklärung unterstützt der bei einem Billig Logistiker als Ausfahrer arbeitet. Nettolohnvereinbarung mit 1900€ Netto. Find ich jetzt ned so übel zumal der nur wenig Deutsch spricht...
Ob 1900 Euro viel oder wenig sind, hängt noch von zwei anderen Faktoren ab: zum einen, wie lange die tatsächliche Arbeitszeit war, dazu die Frage, wie hoch das Lohnniveau im Herkunftsland ist. In Moldawien sind 1900 Euro ein Vermögen. Der Mann gilt da als reich - und ist es auch.
12€ Mindestlohn wären im Westen kein Problem, im Süden auch 14€. Im Osten und für Flüchtlinge aber ein schwieriges Thema.
Im Osten spielt Verbitterung eine große Rolle, gepaart mit schlechtem Benehmen - im Grunde sind viele derer, die dort heute leben, nie wirklich in der Bundesrepublik angekommen. Man hat es dort im Grunde mit derselben Klientel zu tun, wie in den Ghettos Westdeutschlands. Einzig der ethnische Hintergrund ist ein anderer. Aber der spielt keine Rolle.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Dec 2018, 19:06)Dass das so ist, liegt an den vielen schwarzen Schafen.
Und an den Kunden, die nicht bereit sind, mehr als nötig für einen Transport zu bezahlen.
Wenn ich mir ansehe, welche Aufträge wir nicht bekommen, weil andere billiger anbieten, da kann man nur noch mit den Ohren schlackern.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(30 Dec 2018, 20:10)

Und an den Kunden, die nicht bereit sind, mehr als nötig für einen Transport zu bezahlen.
Wenn ich mir ansehe, welche Aufträge wir nicht bekommen, weil andere billiger anbieten, da kann man nur noch mit den Ohren schlackern.
Eigentlich müsste die Lieferung von Einzelpaketen von im Internet bestellten Waren sauteuer sein, wollten die Paketdienste sowohl unternehmerisch, als auch für die Angestellten profitabel arbeiten. Würden die Preise in so einer Form ansteigen, dürfte das eine ähnliche Hysterie auslösen, wie Diesel- und Böllerverbote. Da drehen dann einige Leute richtig am Rad.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von jorikke »

sünnerklaas hat geschrieben:(30 Dec 2018, 15:26)

Das fand ich sehr bemerkenswert, weil der Beitrag nicht ohne Brisanz ist.



Ja,, aber dabei handelt es sich um einen rhetorischer Kniff: einen Mindestlohn von 15, 16 Euro wird praktisch kaum ein Unternehmer zahlen können bzw. zahlen wollen. In der Logistikbranche und auch auch bei den Paketiensten ist in Sachen Lohn das Ende der Fahnenstange erreicht - auch weil der Kunde eine kostenlose bzw. preiswerte Zustellung und kostenlose Retouren erwartet und die Auftraggeber dies vollmundig versprechen.
Tatsächlich bräuchten wir eine deutliche Anhebung des Mindestlohns. Hinzu käme, dass das System des Subunternehmertums und des damit betriebenen Missbrauchs und des Deligieren von Mitarbeiterverantwortung auf Dritte unterbunden wird.
Ein Irrtum ist es, zu glauben einen höheren Mindestlohn müssten die Unternehmer verkraften. In dem Moment wo es alle AG beträfe, würde es schlicht auf die Preise aufgeschlagen. Staatl. AG würde Gebühren und evtl. Steuern erhöhen.
Also, alle die einen höheren Mindestlohn fordern, sollten sich klar machen, die Kosten tragen sie selber.
Um nicht missverstanden zu werden, ich bin für einen höheren Mindestlohn.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

jorikke hat geschrieben:(31 Dec 2018, 09:08)

Ein Irrtum ist es, zu glauben einen höheren Mindestlohn müssten die Unternehmer verkraften. In dem Moment wo es alle AG beträfe, würde es schlicht auf die Preise aufgeschlagen. Staatl. AG würde Gebühren und evtl. Steuern erhöhen.
Also, alle die einen höheren Mindestlohn fordern, sollten sich klar machen, die Kosten tragen sie selber.
Um nicht missverstanden zu werden, ich bin für einen höheren Mindestlohn.
Mehr Tarifbindung wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung, leider ist das Gegenteil der Fall. Allgemeinverbindlichkeit darf nicht mehr die Ausnahme sein.
http://www.taz.de/!5562157/
Guten Rutsch beisammen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Stiefhexenwolf »

jorikke hat geschrieben:(31 Dec 2018, 09:08)

Ein Irrtum ist es, zu glauben einen höheren Mindestlohn müssten die Unternehmer verkraften
Können Sie kaum da es fast ausnahmslos Unternehmen sind die eh so gut wie nix verdienen....glaubst du der Frisör streicht die dicke Kohle ein weil er seine Angestellten abzockt?
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Stiefhexenwolf hat geschrieben:(31 Dec 2018, 10:53)

Können Sie kaum da es fast ausnahmslos Unternehmen sind die eh so gut wie nix verdienen....glaubst du der Frisör streicht die dicke Kohle ein weil er seine Angestellten abzockt?
Das Friseur-Handwerk ist ein sterbendes Handwerk. inzwischen haben viele große Probleme überhaupt noch Auszubildende zu bekommen. Der Kunde ist nicht bereit, mehr zu bezahlen bzw. kann es vielfach gar nicht. Man steckt in der Preis- und Imagefalle.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Klopfer hat geschrieben:(31 Dec 2018, 10:50)

Mehr Tarifbindung wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung, leider ist das Gegenteil der Fall. Allgemeinverbindlichkeit darf nicht mehr die Ausnahme sein.
http://www.taz.de/!5562157/
Guten Rutsch beisammen.
Wird schwierig, wenn da volks und betriebswirtschaftliche Dogmen mit reinspielen. Wie zum Beispiel die Forderung - Transportkosten müssten immer so niedrig sein, dass die durch sie entstehenden Kosten selbst bei Transporten über weite Strecken bei der Preisbildung keine Rolle spielen.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Stiefhexenwolf »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Dec 2018, 11:11)

Das Friseur-Handwerk ist ein sterbendes Handwerk. inzwischen haben viele große Probleme überhaupt noch Auszubildende zu bekommen. Der Kunde ist nicht bereit, mehr zu bezahlen bzw. kann es vielfach gar nicht. Man steckt in der Preis- und Imagefalle.
Friseure lassen sich durch eine 30€ Maschine bei Männern recht einfach ersetzen, zudem arbeitet jede Frisöse im Freundeskreis schwarz nebenbei. Die Meinung durch einen höheren Mindestlohn würde sich irgendwas verbessern (zudem sind die Tarifverträge zumindest hier allgemeinverbindlich) ist realitätsfern.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Dec 2018, 11:11)

Das Friseur-Handwerk ist ein sterbendes Handwerk. inzwischen haben viele große Probleme überhaupt noch Auszubildende zu bekommen. Der Kunde ist nicht bereit, mehr zu bezahlen bzw. kann es vielfach gar nicht. Man steckt in der Preis- und Imagefalle.
Die Stunde 40 Eu Umsatz - ohne Materialeinsatz - ist was andere Gewerke auch nur mit zum Teil langer Anreise und Montage erwirtschaftet.

Sind die MIETEN so teuer .... ? Wo liegen da die RIESEN Kosten ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(31 Dec 2018, 11:33)

Die Stunde 40 Eu Umsatz - ohne Materialeinsatz - ist was andere Gewerke auch nur mit zum Teil langer Anreise und Montage erwirtschaftet.

Sind die MIETEN so teuer .... ? Wo liegen da die RIESEN Kosten ?
Es ist ANGST.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Dec 2018, 12:07)

Es ist ANGST.


Vor was ?

Ich hab schon die "Billigmasche" gesehen - einen "Mietstuhl" für eine "Selbständige" im Grossraum - Friseursalon .....mit FLAT - Preisen.

10 Eu Männer 20 Eu Frauen - (Zusatzliste gibt es...Waschen ...Föhnen...) - setzt natürlich einen ständigen Strom an Kunden voraus.

...hier auf dem Dorf - wir haben 4 Salons - muss ich auf einen Termin WARTEN....anfragen - selbst für einen Männer "kalt" Schnitt ohne Waschen.

- wenn die Mädels die Arbeit nicht machen wollen --- :D :D :D - gibts dann eben einen schwulen Perser an der Maschine//beim Haare waschen. Da hat doch keiner ein Problem mit...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von DRAM »

Teeernte hat geschrieben:(31 Dec 2018, 12:15)

Vor was ?

Ich hab schon die "Billigmasche" gesehen - einen "Mietstuhl" für eine "Selbständige" im Grossraum - Friseursalon .....mit FLAT - Preisen.

10 Eu Männer 20 Eu Frauen - (Zusatzliste gibt es...Waschen ...Föhnen...) - setzt natürlich einen ständigen Strom an Kunden voraus.

...hier auf dem Dorf - wir haben 4 Salons - muss ich auf einen Termin WARTEN....anfragen - selbst für einen Männer "kalt" Schnitt ohne Waschen.

- wenn die Mädels die Arbeit nicht machen wollen --- :D :D :D - gibts dann eben einen schwulen Perser an der Maschine//beim Haare waschen. Da hat doch keiner ein Problem mit...
"Mein" Perser ist zwar Afghane, auch nicht schwul, aber sein Handwerk beherrscht er vom Allerfeinsten. Da kommen die Mädels nie ran. :cool:
Das ist mir dann auch paar Euros Trinkgeld wert. ;)
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Klopfer
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Klopfer »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Dec 2018, 11:11)

Das Friseur-Handwerk ist ein sterbendes Handwerk. inzwischen haben viele große Probleme überhaupt noch Auszubildende zu bekommen. Der Kunde ist nicht bereit, mehr zu bezahlen bzw. kann es vielfach gar nicht. Man steckt in der Preis- und Imagefalle.
Vielleicht sollten wir das ganze Land dicht machen, wenn auf der einen Seite "fast ausnahmslos Unternehmen sind die eh so gut wie nix verdienen" und auf der anderen Seite Kunden die vielfach nicht mehr bezahlen können. Eine Kapitulation vor den Superreichen quasi. Wäre da nicht noch die kleine Schicht stinkreicher Säcke derer Vermögen (und damit Macht und Einfluss) und schon seit Jahren im 2-stelligen Prozentbereich wachsen. Jetzt kannst du dir überlegen auf wessen Kosten das so ist. Herzlich willkommen in der neuen Feudalgesellschaft. Die (politische) Macht folgt dem Vermögen, siehe USA.
https://www.cicero.de/wirtschaft/umvert ... telschicht
Einige stehen schon in den Startlöchern das Land endgültig unter ihre Führung zu bringen.
https://www.zeit.de/zeit-magazin/2018/1 ... n-reichtum
Die soziale Segregation wird jedenfalls weitergehen, vielleicht kapieren einige Unternehmer endlich dass man sie nicht mitspielen lassen will, ganz da oben, so wie den gemeinen Arbeitnehmer auch.
Also Menschen die wie ich kürzlich hier lesen durfte von der "Erwerbstätigkeit auf Kosten Anderer" ihren Unterhalt mehr recht als schlecht bestreiten.
Das hört sich so richtig nach Almosen an, die die Reichen den Arbeitnehmern für ihre Arbeit zukommen lassen, mit mehr Verachtung für Arbeitnehmer kann man das glaube ich kaum ausdrücken. Einfach traurig.
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