Atue001 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:55)
Nach einem Besuch in einem deutschen Steakhaus in einer mittelgroßen 60T Einwohnerstadt kam dann der Hinweis, dass nur Bargeld genommen wird.....bei Bedarf ist der nächste Sparkassenautomat ja nur 200m weiter zu finden......
In welcher (toten) Ecke Deutschlands lebst du denn? Ich wohne im Landkreis Ammerland (Niedersachsen) gleich hinter der Stadtgrenze von Oldenburg (171.000 Einwohner). Egal ob bei uns auf dem Dorf oder in Oldenburg: ich kenne nicht einen Laden, nicht eine Boutik, nicht einen Frisör, nicht einen Bäcker und nicht ein Restaurant wo ich nicht mit Karte bezahlen kann. Seitdem die Gebühren für Kartenzahlung stark gedeckelt sind ist das Kartenterminal selbst für den Bäcker interessant geworden. Die einzige Enklave der Barzahler ist der Wochenmarkt in bestimmten Bereichen. Entweder ist da noch kein WLAN vorhanden (wird aber bei uns überall ausgebaut) oder die kleinen Händler (Nebenerwerbler) wollen sich mit dieser Technik (noch nicht) auseinandersetzen. Aber wie ich bereits sagt, selbst bei unserem Eierbauern (Nebenerwerbler) zahle ich bargeldlos.
Was du da von einem Steakhaus berichtest welches keine Kartenzahlung zulässt ist für mich wie eine Geschichte von einem fremden Stern.
Derzeit ist in Deutschland der größte Nachteil bargeldloser Systeme die fehlende allgemeine Akzeptanz! Es gibt nicht das eine System, sondern viele parallel existierende Alternativen, die jeweils ganz spezifische Interessen bedienen. In den letzten 2 Jahren ist es deutlich besser geworden. Insbesondere seitdem man in ios und android unterschiedlichste Karten hinterlegen kann, die dann über die entsprechenden Wallets ausgespielt werden, ist die Akzeptanz auch des Bezahlens mit dem Smartphone in der Breite besser verfügbar. Wenn es funktioniert (in Shanghai hat es immer funktioniert, in Deutschland ist das nicht so selbstverständlich) ist das bezahlen mit dem Smartphone extrem schnell und elegant. Man hat auch eine gute Übersicht über alle Transaktionen. Die Sicherheit ist ausreichend. WENN es funktioniert, ist das besser als mit Karte - aber EC geht auch ziemlich oft.
Das ist mir auch unverständlich. Was meinst du mit fehlender Akzeptanz? Dass Kartenzahlung nicht akzeptiert wird? Das hattest du doch einen Absatz vorher thematisiert warauf ich sagte, dass dass so nicht stimmt. Ich kann auch nicht erkennen, dass es "viele parallel existierende Alternativen, die jeweils ganz spezifische Interessen bedienen" gibt. Der einzige Unterschied den ich erkenne ist der, dass einige Händler nur die Girokarte akzeptieren und keine Kreditkarte.
Was das Pro und Contra des Bezahlens mit dem Smartphone betrifft: Ich ziehe das Bezahlen mit Karte immer vor. Beim Einkaufen habe ich einfach keine Lust das Smartphone aus der Autohalterung zu clipsen und dann beim Bezahlen mit dem Gerät rumfummeln zu müssen. Wie beschreibt die Volksbank die Vorgehensweise?
Zum Bezahlen aktivieren Sie die NFC-Antenne in Ihrem Smartphone und halten Ihr entsperrtes Mobiltelefon einfach kurz an das Kassenterminal. Zur Bestätigung der Zahlung nutzen Sie die Entsperrfunktion Ihres Geräts – also Fingerabdruck, Gesichtserkennung, Gerätecode oder Muster.
Je nach Smartphone läuft es etwas unterschiedlich. Auf jeden Fall aber sind gewisse Arbeitsschritte am Smartphone nötig, damit es funktioniert.
Nein Danke, da zahle ich lieber mit Karte. Bei Beträgen bis 50 Euro reicht es da ohne Eingabe der PIN die Karte ans Terminal zu halten. Es macht Piep und gut isses. Das dauert nicht länger als zwei Sekunden.
Online ist die Karte sperriger als Bezahlmöglichkeiten mit dem Smartphone.
Ich verstehe nicht was du damit meinst
Was mich bei der Nutzung von vielen bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten stört ist, dass Sammelbuchungen gegenüber den dahinter liegenden Girokonto gemacht werden. Dadurch fehlt ein wenig die Transparenz über die Einzeltransaktionen auf dem Girokonto selbst. Und: Konsequent nur das eine bargeldlose bezahlen kann man in Deutschland einfach nicht machen.
Also Sammelbuchungen gibt es beim Girokonto bei keiner Bank! Da wird auf der Kontoübersicht jede einzelne noch so kleine Buchung aufgeführt (Händlername und Buchungssumme). Bei Kreditkarten ist das unterschiedlich. Bei der "Teuerversion", also ein vom Girokonto unabhängiges Kreditkartenkonto werden alle getätigten Einkäufe einmal monatlich in einer Summe vom Girokonto eingezogen. Das ist natürlich doof und überhaupt nicht mehr Zeitgemäß. Die meisten Banken (wie meine) bieten doch heute Kreditkarten von beispielsweise VISA oder Mastercard als s.g. Debitkarten an, die mit dem Girokonto gekoppelt sind. Da wird dann auch jede Kreditkartenzahlung sofort vom Girokonto eingezogen. Dabei ist jede Zahlung wenige Minuten später in der Kontoübersicht überprüfbar. Ein besseres Haushaltsbuch gibt es nicht.
Im Onlineumfeld geht es oft genug nicht gut mit der EC-Karte. Da erscheint mir Paypal ein ziemlich guter Kompromiss zu sein, weil die Akzeptanz von Paypal im Onlinehandel hoch ist.
Im Onlinehandel sind die gängigsten Zahlungsmittel Kreditkarte und PayPal. Giropay im Onlinehandel hat für den Endkunden kaum Vorteile außer, dass er mit seinem Girokonto bezahlen kann wenn er über kein Kreditkartenkonto oder PayPal verfügt.
Deutschland hat eine lange Tradition mit dem Förderalismus und der daraus resultierenden Vielfalt. insofern ist in Deutschland manches irgendwie schwieriger, was in anderen Ländern einfach ist. Manchmal wirkt das wie ein Nachteil -
Der Föderalismus bei uns in Deutschland hat was die Bezahlmöglichkeiten betrifft keinerlei Einfluss (im Gegensatz zu Corona-Bestimmungen).