Handelskrieg

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odiug

Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 17:39)

Es liegt kein Angebot der EU vor. Man möchte null Veränderung, so weit ich weiß.
Das ist auch eine Verhandlungsstrategie, aber keine sehr bewegliche.

Wenn ich einen Mietvertrag ändern will, dann will ich ihn ändern. Das Argument, man habe den bestehenden Mietvertrag doch selbst maßgeblich mitgeformt, ist dann komisch.
Nochmals: es wurde bereits weiter oben im Strang besprochen, aber man wiederholt sich ja gerne: Die Handelsbilanz ist nur ein Teil der Gleichung.
Entscheidend ist die Leistungsbilanz und da hat, nach Wifo Berechnungen, weiter oben schon verlinkt, die USA für 2017 ein Plus von 14 Milliarden mit der EU erzielt.

Was Trump macht, er spaltet die EU und rechnet einfach die einzelnen Staaten nach seinem Gusto sich schön ... bzw schlecht.
Das wäre so, als würde sich die EU über den US Staat New York und seine Dominanz im internationalen Finanzgeschäft beschweren oder wegen Holly Wood und der dort übermächtigen Filmindustrie die USA mit Sanktionen belegen.
Da würde sich Trump auch bedanken und uns den Stinkefinger zeigen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

zollagent hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:18)

Fairer Handel ist eben der Verkauf des besten Produkts. Wenn ich meine Produkte nicht loswerde, muß ich prüfen, ob es denn auch die Besten sind. ;)
Was auch gerne unterschlagen wird ist dass große US-Firmen ihre Lieferanten mit ihrer Marktmacht dazu gezwungen haben ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Ich nenne mal Wal-Mart weil die ihre Lieferanten mit besonders brutalen Methoden unter Druck setzen. Die werden zu Einzelgesprächen vorgeladen und der Preis wird von Wal-Mart diktiert. Auch eine Sache die Europa nicht lösen kann. Amerika muß die hausgemachten Probleme selber lösen.

http://www.claro.de/magazin/der-wal-mar ... nderer-99/
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:28)

Nochmals: es wurde bereits weiter oben im Strang besprochen, aber man wiederholt sich ja gerne: Die Handelsbilanz ist nur ein Teil der Gleichung.
Entscheidend ist die Leistungsbilanz und da hat, nach Wifo Berechnungen, weiter oben schon verlinkt, die USA für 2017 ein Plus von 14 Milliarden mit der EU erzielt.

Was Trump macht, er spaltet die EU und rechnet einfach die einzelnen Staaten nach seinem Gusto sich schön ... bzw schlecht.
Das wäre so, als würde sich die EU über den US Staat New York und seine Dominanz im internationalen Finanzgeschäft beschweren oder wegen Holly Wood und der dort übermächtigen Filmindustrie die USA mit Sanktionen belegen.
Da würde sich Trump auch bedanken und uns den Stinkefinger zeigen.
Mag sein. Wenn man anders rechnet bzw. die Handelsbilanz weglässt und die Geografie anders deutet, kommt man freilich zu einem anderen Ergebnis.
So weit mir bekannt, verhandelt man allerdings über gar nichts. Auch nicht darüber, ob man Deutschland als Staat betrachtet, der mit einem Staat wie die USA zu vergleichen sei oder nicht.

Man könnte aber umformulieren:
Washington wünscht eine faire Handelsbilanz und zwar im Verhältnis von USA zu China, USA zu Mexiko, USA zu Kanada, USA zu Japan und USA zu Deutschland.
Das ist dann das, worüber nicht gesprochen wird. ;)

Ergänzend könnte man über ein spezielleres, geografisches Modell - z. B. USA/Südliche Weststaaten zu Deutschland - ebenfalls nicht sprechen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:45)

Mag sein. Wenn man anders rechnet bzw. die Handelsbilanz weglässt und die Geografie anders deutet, kommt man freilich zu einem anderen Ergebnis.
So weit mir bekannt, verhandelt man allerdings über gar nichts. Auch nicht darüber, ob man Deutschland als Staat betrachtet, der mit einem Staat wie die USA zu vergleichen sei oder nicht.

Man könnte aber umformulieren:
Washington wünscht eine faire Handelsbilanz und zwar im Verhältnis von USA zu China, USA zu Mexiko, USA zu Kanada, USA zu Japan und USA zu Deutschland.
Das ist dann das, worüber nicht gesprochen wird. ;)

Ergänzend könnte man über ein spezielleres, geografisches Modell - z. B. USA/Südliche Weststaaten zu Deutschland - ebenfalls nicht sprechen.
Deutschland kann gar nicht über seinen Außenhandel selbst verhandeln, da dies Sache der EU, bzw EU Kommission ist.
Das weiß man auch in Washington ... zumindest wusste man das bis Trump.
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zollagent
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:45)

Mag sein. Wenn man anders rechnet bzw. die Handelsbilanz weglässt und die Geografie anders deutet, kommt man freilich zu einem anderen Ergebnis.
So weit mir bekannt, verhandelt man allerdings über gar nichts. Auch nicht darüber, ob man Deutschland als Staat betrachtet, der mit einem Staat wie die USA zu vergleichen sei oder nicht.

Man könnte aber umformulieren:
Washington wünscht eine faire Handelsbilanz und zwar im Verhältnis von USA zu China, USA zu Mexiko, USA zu Kanada, USA zu Japan und USA zu Deutschland.
Das ist dann das, worüber nicht gesprochen wird. ;)

Ergänzend könnte man über ein spezielleres, geografisches Modell - z. B. USA/Südliche Weststaaten zu Deutschland - ebenfalls nicht sprechen.
Für Divide et Impera braucht es andere Strategen aus einen Trump.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:49)

Deutschland kann gar nicht über seinen Außenhandel selbst verhandeln, da dies Sache der EU, bzw EU Kommission ist.
Das weiß man auch in Washington ... zumindest wusste man das bis Trump.
Und die Haltung der EU-Handelskommissarin Malmström ist meinem Kenntnisstand nach die, dass die USA bedingungslos den Status Quo akzeptieren soll, bevor es zu einem Gespräch kommen könne.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:45)

Mag sein. Wenn man anders rechnet bzw. die Handelsbilanz weglässt und die Geografie anders deutet, kommt man freilich zu einem anderen Ergebnis.
So weit mir bekannt, verhandelt man allerdings über gar nichts. Auch nicht darüber, ob man Deutschland als Staat betrachtet, der mit einem Staat wie die USA zu vergleichen sei oder nicht.

Man könnte aber umformulieren:
Washington wünscht eine faire Handelsbilanz und zwar im Verhältnis von USA zu China, USA zu Mexiko, USA zu Kanada, USA zu Japan und USA zu Deutschland.
Das ist dann das, worüber nicht gesprochen wird. ;)

Ergänzend könnte man über ein spezielleres, geografisches Modell - z. B. USA/Südliche Weststaaten zu Deutschland - ebenfalls nicht sprechen.
PS ... wenn man schon rechnet, dann bitte vollständig.
Ansonsten ergibt das Ergebnis keinen Sinn.
Du kannst dir nicht einfach einen Teil der Gleichung herauspicken, weil der dir einzeln betrachtet nicht gefällt.
Du musst schon alles anschauen, um ein vernünftiges Bild zu erhalten.
Und die Handelsbilanz ist eben nur ein Teil der Gleichung.
Willst du das ganze Bild sehen, dann schau dir die Leistungsbilanz an.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(13 Jun 2018, 18:57)

Für Divide et Impera braucht es andere Strategen aus einen Trump.
Außenminister Maas hatte ja schon eine hübsche Antwort darauf - der Atlantik sei breiter geworden, sagte er, und die Antwort auf "America First" müsse "Europa United" lauten.
Gleichzeitig spielte er auf die Unterschiede innerhalb Europas an.

Gut, der Atlantik ist breit, Europa ist eng, aber unübersichtlich.
Auf dieser Basis muss man mal darüber nachdenken, wie man ins Gespräch kommen kann.
So spontan fiele mir da nur folgendes ein: Die atlantischen Beziehungen sind 500 Jahre alt. Der Atlantik war schon mal breiter und der Wind stürmischer.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:20)

PS ... wenn man schon rechnet, dann bitte vollständig.
Ansonsten ergibt das Ergebnis keinen Sinn.
Du kannst dir nicht einfach einen Teil der Gleichung herauspicken, weil der dir einzeln betrachtet nicht gefällt.
Du musst schon alles anschauen, um ein vernünftiges Bild zu erhalten.
Und die Handelsbilanz ist eben nur ein Teil der Gleichung.
Willst du das ganze Bild sehen, dann schau dir die Leistungsbilanz an.
Na ja, aber das ist immer schon so gemacht worden, dass man mit Spezialbetrachtungen drumherum redet. Es ist gar nichts neues, dass sich EU-Länder an eigene Beschlüsse nicht halten.
Da kommt dann Rhetorik zum Einsatz.

Das 2-%-Ziel/BIP für Verteidigung ist in Wales damals beschlossen worden, so gut wie niemand hält sich daran. Und was sagt man da?
Die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit seien im Grunde ja auch irgendwie Verteidigung, man müsse das ganz anders rechnen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:35)

Na ja, aber das ist immer schon so gemacht worden, dass man mit Spezialbetrachtungen drumherum redet. Es ist gar nichts neues, dass sich EU-Länder an eigene Beschlüsse nicht halten.
Da kommt dann Rhetorik zum Einsatz.

Das 2-%-Ziel/BIP für Verteidigung ist in Wales damals beschlossen worden, so gut wie niemand hält sich daran. Und was sagt man da?
Die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit seien im Grunde ja auch irgendwie Verteidigung, man müsse das ganz anders rechnen.
Das ist keine Rhetorik.
Die USA haben seit den 90gern auf die Service Industrie gesetzt.
Banken, Software und Entertainment.
All das taucht in der Handelsbilanz nicht auf und das lässt Trump auch außen vor ... ist nicht seine Zielgruppe, weil die wählen ihn nicht.
Weder Holly Wood, noch Silicon Vally und auch nicht Wall Street.
Man kann aber internationale Politik nicht nach Wählerschichten auslegen und Handelspolitik auch nicht.
Damit du mal was lernst: https://www.lai.fu-berlin.de/e-learning ... index.html
Und wie bereits oben verlinkt: die Leistungsbilanz der USA mit der EU ist ausgeglichen, ja war 2017 sogar für die USA im Plus.
Und die Verteidigungsausgaben haben mit der Handelspolitik bitte was zu tun :?:
Oder verhängen wir nun Zölle auf Corn Syrup, weil die USA zuviel CO2 in die Luft pustet, weil wir einfach alles in einen Topf schmeißen, wie es uns gerade in den Kram passt :?:
Du kannst aber gerne alles mit allem in einen Topf werfen ... nur muß niemand dieses Spiel mitmachen.
Abgesehen davon: Sicherheitspolitik besteht nicht nur aus bunten Uniformen und vielen Panzern.
Und dann noch was ... in den USA laufen viele Subventionen für die Wirtschaft über den Verteidigungshaushalt.
Müsste man auch mal darüber reden, ob das so in Ordnung ist und das wirklich gemeint war mit dem 2% Ziel der NATO.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:47)

Das ist keine Rhetorik.
Die USA haben seit den 90gern auf die Service Industrie gesetzt.
Banken, Software und Entertainment.
All das taucht in der Handelsbilanz nicht auf und das lässt Trump auch außen vor ... ist nicht seine Zielgruppe, weil die wählen ihn nicht.
Weder Holly Wood, noch Silicon Vally und auch nicht Wall Street.
Man kann aber internationale Politik nicht nach Wählerschichten auslegen und Handelspolitik auch nicht.
Damit du mal was lernst: https://www.lai.fu-berlin.de/e-learning ... index.html
Und wie bereits oben verlinkt: die Leistungsbilanz der USA mit der EU ist ausgeglichen, ja war 2017 sogar für die USA im Plus.
Und die Verteidigungsausgaben haben mit der Handelspolitik bitte was zu tun :?:
Oder verhängen wir nun Zölle auf Corn Syrup, weil die USA zuviel CO2 in die Luft pustet, weil wir einfach alles in einen Topf schmeißen, wie es uns gerade in den Kram passt :?:
Du kannst aber gerne alles mit allem in einen Topf werfen ... nur muß niemand dieses Spiel mitmachen.
Abgesehen davon: Sicherheitspolitik besteht nicht nur aus bunten Uniformen und vielen Panzern.
Und dann noch was ... in den USA laufen viele Subventionen für die Wirtschaft über den Verteidigungshaushalt.
Müsste man auch mal darüber reden, ob das so in Ordnung ist und das wirklich gemeint war mit dem 2% Ziel der NATO.
Gut, das mit der Leistungsbilanz ist ein gewisses Argument.

Ein Artikel beschäftigt sich mit dem ganzen etwas neutraler, nach der Einerseits-Andererseits-Methode (siehe Link). Im Video-Einspieler wird allerdings auch gesagt, die EU habe noch gar kein Angebot gemacht und es wird angedeutet, die Chinesen seien da verständiger gewesen.
Die frühere französische Finanz- und Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte Deutschland 2010 für seine Handelsüberschüsse scharf kritisiert und moniert, die Wirtschaft wachse auf Kosten anderer Länder. Als Lagarde, mittlerweile Direktorin des IWF, ihre Kritik 2017 wiederholte, empfanden das manche in Berlin fast schon als unbotmäßigen Schulterschluss mit Donald Trump.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... toert.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 22:45)
Die frühere französische Finanz- und Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte Deutschland 2010 für seine Handelsüberschüsse scharf kritisiert und moniert, die Wirtschaft wachse auf Kosten anderer Länder. Als Lagarde, mittlerweile Direktorin des IWF, ihre Kritik 2017 wiederholte, empfanden das manche in Berlin fast schon als unbotmäßigen Schulterschluss mit Donald Trump.
Ja, dieser Vorwurf an Deutschland wird immer wieder gerne genommen. Aber, wie lässt sich das denn ändern? Soll die Bundesregierung Exportzölle oder Exportquoten verhängen? Soll sie die deutschen Unternehmen dazu verdonnern, mehr Waren zu importieren, selbst wenn die Verbraucher diese Waren nicht abnehmen wollen? Oder soll auch noch der Verbraucher gezwungen werden, eine bestimmte "Importquote" einzuhalten? Ich fürchte auf diese Weise würde der deutsche Exportüberschuss tatsächlich verschwinden, weil die deutsche Wirtschaft verschwinden würde. Was wohl dem einen oder anderen durchaus zu pass käme.

Aber, so nicht. Deutschland hat deshalb eine hohe positive Handelsbilanz, weil Deutschland eine hoch produktive Wirtschaft hat, weil viele kleine und große Unternehmen ihre Produkte erfolgreich in aller Welt an den Mann bringen, und das durchaus nicht zu subventionierten Dumpingpreisen. Im Übrigen hat Deutschland die mit Abstand höchste Pro-Kopf-Importquote der Top-Handelsnationen. Und das Thema Leistungsbilanz wird gerne ganz verschwiegen.

Was Lagarde und andere, auch Trump, letztlich kritisieren, ist, dass Deutschland wirtschaftlich erfolgreich ist. Nun ja, Neid muss man sich erarbeiten, Spott und Mitleid gibt es gratis.
Ger9374

Re: Handelskrieg

Beitrag von Ger9374 »

Die USA unter Präsident Trump versucht mit
primitivsten Rethorischen Keulen von ihren
eigenen Schwächen abzulenken.
Die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten setzt der US Industrie zu. Qualität und Preise ihrer Produkte sind nicht so wie die Weltmacht es gerne hätte. China und andere aufstrebende Nationen setzen den US Firmen arg zu.Aber ohne florierende Wirtschaft lassen sich kaum die ex orbitanten Militärausgaben mit finanzieren.
Steuern müssen sprudeln.Das Leben auf Pump hat auch für die US Administration einmal eine Grenze erreicht. Der Militär Gigant muss schrumpfen, das muss allen klar werden.
Der Rest ist Show um Trump ein Alibi zu geben Wirtschaftliche Vorteile in bare Münze für die USA zu generieren. Wer einknickt wird gnadenlos über den Tisch gezogen. Trump kennt nur Sieger und Verlierer.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jun 2018, 19:17)

Und die Haltung der EU-Handelskommissarin Malmström ist meinem Kenntnisstand nach die, dass die USA bedingungslos den Status Quo akzeptieren soll, bevor es zu einem Gespräch kommen könne.
Was ja auch richtig ist. Verhandlungsergebnisse vorweg nehmen zu wollen, noch bevor es zu irgendwelchen Verhandlungen kam, das kann's nicht sein.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(13 Jun 2018, 23:47)

Ja, dieser Vorwurf an Deutschland wird immer wieder gerne genommen. Aber, wie lässt sich das denn ändern? Soll die Bundesregierung Exportzölle oder Exportquoten verhängen? Soll sie die deutschen Unternehmen dazu verdonnern, mehr Waren zu importieren, selbst wenn die Verbraucher diese Waren nicht abnehmen wollen? Oder soll auch noch der Verbraucher gezwungen werden, eine bestimmte "Importquote" einzuhalten? Ich fürchte auf diese Weise würde der deutsche Exportüberschuss tatsächlich verschwinden, weil die deutsche Wirtschaft verschwinden würde. Was wohl dem einen oder anderen durchaus zu pass käme.

Aber, so nicht. Deutschland hat deshalb eine hohe positive Handelsbilanz, weil Deutschland eine hoch produktive Wirtschaft hat, weil viele kleine und große Unternehmen ihre Produkte erfolgreich in aller Welt an den Mann bringen, und das durchaus nicht zu subventionierten Dumpingpreisen. Im Übrigen hat Deutschland die mit Abstand höchste Pro-Kopf-Importquote der Top-Handelsnationen. Und das Thema Leistungsbilanz wird gerne ganz verschwiegen.

Was Lagarde und andere, auch Trump, letztlich kritisieren, ist, dass Deutschland wirtschaftlich erfolgreich ist. Nun ja, Neid muss man sich erarbeiten, Spott und Mitleid gibt es gratis.
Einzelne Zölle wie z. B. 12 % auf Äpfel gehen in aller Regel auf den Einfluß einer Lobby zurück und im Durchschnitt erhebt die EU mehr Zölle als die USA.
Richtig ist, dass nicht alle Qualitäten gleich sind - US-Stahl soll eher dürftig sein. Richtig ist aber auch, dass chinesische Subventionen marktverzerrend sind und geringere Zölle dem Verbraucher zugute kommen.

Was man tun könnte? Man könnte ganz einfach über die Zölle reden, wie es anscheinend die Chinesen auch gemacht haben. Warum z. B. nicht sagen, nun ja, 12 % auf Äpfel müssen nicht sein, 10 % oder 8 % täten es auch ?
Zum andern sind unsere Löhne zu gering im Durchschnitt. Auch da ließe sich etwas machen.
Eine Weltwirtschaftskrise anzusteuern ist jedenfalls dusslig, davon hat niemand etwas. Am allerwenigsten die Arbeitnehmer und Familien.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 06:28)

Was ja auch richtig ist. Verhandlungsergebnisse vorweg nehmen zu wollen, noch bevor es zu irgendwelchen Verhandlungen kam, das kann's nicht sein.
Dann hoffen wir mal, dass die Pokerfreunde rechtzeitig ins Gespräch kommen und sich nicht verzocken.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 09:46)

Einzelne Zölle wie z. B. 12 % auf Äpfel gehen in aller Regel auf den Einfluß einer Lobby zurück und im Durchschnitt erhebt die EU mehr Zölle als die USA.
Richtig ist, dass nicht alle Qualitäten gleich sind - US-Stahl soll eher dürftig sein. Richtig ist aber auch, dass chinesische Subventionen marktverzerrend sind und geringere Zölle dem Verbraucher zugute kommen.

Was man tun könnte? Man könnte ganz einfach über die Zölle reden, wie es anscheinend die Chinesen auch gemacht haben. Warum z. B. nicht sagen, nun ja, 12 % auf Äpfel müssen nicht sein, 10 % oder 8 % täten es auch ?
Zum andern sind unsere Löhne zu gering im Durchschnitt. Auch da ließe sich etwas machen.
Ob die Löhne in Deutschland (speziell in den starken Branchen, den Exportbranchen)
zu gering sind, mag ich da mal bezweifeln.
Noch weniger ist es Aufgabe des Staates in der (Brutto) Lohnentwicklung einzugreifen.


Auch sollte man sich mal überlegen, warum es Zölle in welcher Höhe (hüben wie drüben) gibt.
Da macht es auch keinerlei Sinn, durchschnittliche Zölle zu betrachten und zu vergleichen.

Die individuelle Höhe ist i.d.R. darin begründet, heimische Branchen zu schützen,
oder sich gegen subventionierte Produkte und Dumpingpreise anderer zu wehren.

Und genau DA muss man Zoll gegen Zoll vergleichen. Da kann man nicht einfach sagen,
die anderen erheben, x Prozent und wir "nur" oder eben "sogar" y Prozent.

Jeden Zoll EINZELN vergleichen. Und DANN kann man erst bewerten, wer da wie "willkürlich" agiert.

mfg
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 10:57)

Ob die Löhne in Deutschland (speziell in den starken Branchen, den Exportbranchen)
zu gering sind, mag ich da mal bezweifeln.
Noch weniger ist es Aufgabe des Staates in der (Brutto) Lohnentwicklung einzugreifen.


Auch sollte man sich mal überlegen, warum es Zölle in welcher Höhe (hüben wie drüben) gibt.
Da macht es auch keinerlei Sinn, durchschnittliche Zölle zu betrachten und zu vergleichen.

Die individuelle Höhe ist i.d.R. darin begründet, heimische Branchen zu schützen,
oder sich gegen subventionierte Produkte und Dumpingpreise anderer zu wehren.

Und genau DA muss man Zoll gegen Zoll vergleichen. Da kann man nicht einfach sagen,
die anderen erheben, x Prozent und wir "nur" oder eben "sogar" y Prozent.

Jeden Zoll EINZELN vergleichen. Und DANN kann man erst bewerten, wer da wie "willkürlich" agiert.

mfg
Sicher, darüber könnte man doch sprechen.
Im allgemeinen gibt es Lobby-Interessen, die sich vor Konkurrenz schützen wollen - was sich idealisiert auch als Heimatschutz interpretieren ließe.
Klappt aber auch nicht immer - unsere Textilbranche hatte keinerlei Chance gegen chinesisches Dumping.
China ist überhaupt ein Problem, aufgrund seiner gigantischen Wirtschaftsmacht, da kann ein heimischer Mittelständler noch so sehr Lobbyarbeit betreiben.
President Macron schlug mal Schutzmechanismen vor, die aus seiner Sicht gar nicht gegen den Freihandel gerichtet seien, sondern dafür. Er unterscheidet einfach - ganz dumm ist er ja nicht - zwischen fairem Freihandel und unfairem Freihandel.
Und Macron ist nicht Trump, er darf das also so sagen.

Und die Lohnentwicklung nicht beeinflussen zu können ist m. E. zuvörderst eine Ausrede. Der Gesetzgeber hat schon ein paar wichtige Instrumente in der Hand, wenn er denn will.

Warum also nicht ein bißchen etwas tun, zum Vorteil der heimischen Verbraucher.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:10)

Und die Lohnentwicklung nicht beeinflussen zu können ist m. E. zuvörderst eine Ausrede.
Der Gesetzgeber hat schon ein paar wichtige Instrumente in der Hand, wenn er denn will.

Warum also nicht ein bißchen etwas tun, zum Vorteil der heimischen Verbraucher.
Auch wenn es nur ein Nebenthema ist.

Welche gesetzliche Handhabe und auch tatsächliche Aufgabe ... hat der STAAT,
die Bruttolöhne (der Exportbranchen) in Deutschland zu beeinflussen ? :?:

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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:14)

Auch wenn es nur ein Nebenthema ist.

Welche gesetzliche Handhabe und auch tatsächliche Aufgabe ... hat der STAAT,
die Bruttolöhne (der Exportbranchen) in Deutschland zu beeinflussen ? :?:

mfg
Im Diskurs ist die Einführung des Mindestlohns genannt worden. Das ist eine Maßnahme, vielleicht zu wenig.
Der Staat, sprich Gesetzgeber, kann Arten der Besteuerung festlegen zum Beispiel.
Im Grunde gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, je nachdem, wie ambitioniert oder visionär man da sein möchte.
Sehr weitgehend war etwa Roosevelt mit seinem "New Deal" - da wurde teils mit blauen Zertifikaten gearbeitet, die nur "anständige" Unternehmen bekamen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:23)

Im Diskurs ist die Einführung des Mindestlohns genannt worden. Das ist eine Maßnahme, vielleicht zu wenig.
Der Staat, sprich Gesetzgeber, kann Arten der Besteuerung festlegen zum Beispiel.
Im Grunde gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, je nachdem, wie ambitioniert oder visionär man da sein möchte.
Sehr weitgehend war etwa Roosevelt mit seinem "New Deal" - da wurde teils mit blauen Zertifikaten gearbeitet, die nur "anständige" Unternehmen bekamen.
Also keine Anwort auf meine Frage. ;)


Den Mindestlohn in Bezug zu den Exportbranchen und "Unternehmen der Handelsüberschüsse" zu bringen ist albern.

Das der Gesetzgeber Unternehmen der Exportüberschüsse besonders besteuern sollte,
um dort Ungleichgewichte mit anderen Ländern zu reduzieren,
so das Arbeitsplätze reduziert werden, Arbeitslosigkeit somit gefördert wird,
UM in Deutschland DAMIT ein höheres Lohnniveau zu erhalten...klingt für mich...wenig logisch. :D

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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 12:12)

Also keine Anwort auf meine Frage. ;)


Den Mindestlohn in Bezug zu den Exportbranchen und "Unternehmen der Handelsüberschüsse" ist albern.

mfg
Eine Antwort schon, aber kein ausgearbeiteter Plan für alle Branchen und mögliche Gesetzesvorhaben.
Dazu fehlen mir die Mittel und Ressourcen eines Bundesministeriums. ;)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:14)

Auch wenn es nur ein Nebenthema ist.

Welche gesetzliche Handhabe und auch tatsächliche Aufgabe ... hat der STAAT,
die Bruttolöhne (der Exportbranchen) in Deutschland zu beeinflussen ? :?:

mfg
Die eigentliche fiskalische Maßnahme die sich hinter der Forderung Trumps verbirgt ist ja die, dass die kritisierten Staaten die Staatsverschuldung erhöhen und so durch verstärkte Binnennachfrage das Handelsdefizit verringert wird. Und die wirkt unter bestimmten Voraussetzungen auch inflationär (lohnsteigernd).

Oder anders ausgedrückt. Die Kritik am Handelsbilanzüberschuss ist nichts anderes als Kritik an der Schuldenpolitik der kritisierten Staaten.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 09:49)

Dann hoffen wir mal, dass die Pokerfreunde rechtzeitig ins Gespräch kommen und sich nicht verzocken.
Zocken, das macht im Moment nur Einer.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 11:23)

Im Diskurs ist die Einführung des Mindestlohns genannt worden. Das ist eine Maßnahme, vielleicht zu wenig.
Der Staat, sprich Gesetzgeber, kann Arten der Besteuerung festlegen zum Beispiel.
Im Grunde gäbe es da sehr viele Möglichkeiten, je nachdem, wie ambitioniert oder visionär man da sein möchte.
Sehr weitgehend war etwa Roosevelt mit seinem "New Deal" - da wurde teils mit blauen Zertifikaten gearbeitet, die nur "anständige" Unternehmen bekamen.
In der Exportwirtschaft ist der Mindestlohn kein Thema. Und die "New Deal-Geschichte" wäre in der EU nicht durchführbar. Aber das weißt du auch. Stichwort Gleichbehandlung.
Zuletzt geändert von zollagent am Do 14. Jun 2018, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

die Ausflüge ins...Pokern...in die Ablage verschoben.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Troh.Klaus
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 09:46)
Was man tun könnte? Man könnte ganz einfach über die Zölle reden, wie es anscheinend die Chinesen auch gemacht haben. Warum z. B. nicht sagen, nun ja, 12 % auf Äpfel müssen nicht sein, 10 % oder 8 % täten es auch ?
Zum andern sind unsere Löhne zu gering im Durchschnitt. Auch da ließe sich etwas machen.
Eine Weltwirtschaftskrise anzusteuern ist jedenfalls dusslig, davon hat niemand etwas. Am allerwenigsten die Arbeitnehmer und Familien.
Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.

Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.

Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:04)

Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.

Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.

Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
Erfahrungsgemäß führt mehr Geld in weitgehend gesättigten Märkten wie dem deutschen NICHT zu mehr Kaufkraft, sondern zu steigenden Preisen. D.h., es werden die gleichen Warenmengen zu höheren Preisen gehandelt, und damit die Gruppierungen im Land, die eben an dieser Lohnsteigerung NICHT teilhaben, vom Wohlstand abgehängt, denn sie haben nicht mehr Geld, aber die höheren Preise gelten auch für sie.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 13:02)

Zocken, das macht im Moment nur Einer.
Frau Malmström wird dem nervlich nicht standhalten, um Haus und Hof Europas zu spielen.
Doch selbst wenn, dann ist als nächstes unsere Autoindustrie dran und wir können für längere Zeit "Auf Wiedersehen, Konjunktur" sagen.

Ist ja alles schön und gut, nur eben vollkommen unnötig.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:04)

Joo, könnte man tun. Oder z.B. die US-Zölle von 20% auf Milchprodukte und Babynahrung. Könnte man auch darüber reden. Man könnte auch schauen, dass die amerikanischen Exporte in die EU im Jahre 2017 mit insgesamt ca. 5,7 Milliarden Dollar belastet waren, umgekehrt die europäischen Exporte in die USA mit ca. 7,1 Milliarden. Bei etwa 150 Milliarden Dollar europäischem ExportÜberschuss.
Wichtig wäre halt, dass überhaupt jemand mal was Substantielles sagt. Dieses Poker spielen ist a. für die Katz und b. wird Trump höher setzen.
Was mir nicht einleuchtet, ist das Argument mit den höheren Löhnen. Wieso soll dadurch der Exportüberschuss abnehemn?
Eine Lohnsteigerung führt zu höherer Kaufkraft im Inland. Dass damit automatisch deutsche Produkte im Ausland ausreichend teuer werden, so dass die bisherigen Kunden nicht mehr kaufen und damit der Exportüberschuss signifikant sinkt, ist eine Mutmaßung ohne hinreichende Belege. Dass die höhere Kaufkraft im Innern automatisch zu einer höheren Importquote führt, ist genauso Spekulation. Dazu müssten die ausländischen Unternehmen nämlich auch entsprechende Produkte anbieten können. Amerikanische PickUps zum Beispiel haben in Deutschland nicht wegen des Preises wenig Chancen, sondern weil sich hierzulande so gut wie niemand für dieses Produkt interessiert.
Mit mehr Geld in der Tasche würden die Deutschen vermutlich mehr Geld auf Reisen im Ausland lassen. Das hat aber keinen Effekt bei der Handelsbilanz, sondern nur bei der Leistungsbilanz. Aber darüber spricht man lieber nicht.
Wenn die Lohnstückkosten zunehmen, nimmt der Handelsüberschuss erwartbar ab. Die Frage wäre eher, um wieviel.

Überdies wird im Inland zu wenig investiert, die Konjunktur ist toll, aber es kommt zu wenig beim Verbraucher und den Familien an. Tolle Bilanzen kann man in dem Sinn nicht essen.
Deutschland gibt seit Jahren viel weniger Geld für Schulen und Infrastruktur aus als seine Nachbarländer. Auch die Unternehmen investieren zu wenig. Die Folgen dieser Zurückhaltung sind dramatisch.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ruine.html
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:32)

Wichtig wäre halt, dass überhaupt jemand mal was Substantielles sagt. Dieses Poker spielen ist a. für die Katz und b. wird Trump höher setzen.


Wenn die Lohnstückkosten zunehmen, nimmt der Handelsüberschuss erwartbar ab. Die Frage wäre eher, um wieviel.

Überdies wird im Inland zu wenig investiert, die Konjunktur ist toll, aber es kommt zu wenig beim Verbraucher und den Familien an. Tolle Bilanzen kann man in dem Sinn nicht essen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ruine.html
Und vor allem kann erwartet werden, daß das Wohlstandsniveau in Deutschland abnimmt. Genau das wird mit solchen Forderungen beabsichtigt. Lieber holt man andere in die gleiche Erfolglosigkeit herunter als daß man sich die Mühe macht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, um auch auf dieses Erfolgsniveau zu kommen. DAS ist das Spiel mit den Gefühlen, das Demagogen wie Trump gut beherrschen. Es ist leichter, Neid und Hass zu mobilisieren, als den Weg eigener Anstrengung zu gehen, denn das wäre mit Arbeit verbunden.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:41)

Und vor allem kann erwartet werden, daß das Wohlstandsniveau in Deutschland abnimmt. Genau das wird mit solchen Forderungen beabsichtigt. Lieber holt man andere in die gleiche Erfolglosigkeit herunter als daß man sich die Mühe macht, selbst Anstrengungen zu unternehmen, um auch auf dieses Erfolgsniveau zu kommen. DAS ist das Spiel mit den Gefühlen, das Demagogen wie Trump gut beherrschen. Es ist leichter, Neid und Hass zu mobilisieren, als den Weg eigener Anstrengung zu gehen, denn das wäre mit Arbeit verbunden.
Vermutlich wird Trumps Team etwas für die eigene Wählerschicht herausschlagen wollen, das sind verarmte Arbeitnehmer, die Hoffnung schöpfen. Und das ist wichtig für die Wiederwahl.

Als Europäer wäre ich überhaupt nicht böse, wenn unsere Eurozentriker auch mal etwas für die breite Mitte tun würden. Die gewohnten Spielereien sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:47)

Vermutlich wird Trumps Team etwas für die eigene Wählerschicht herausschlagen wollen, das sind verarmte Arbeitnehmer, die Hoffnung schöpfen. Und das ist wichtig für die Wiederwahl.

Als Europäer wäre ich überhaupt nicht böse, wenn unsere Eurozentriker auch mal etwas für die breite Mitte tun würden. Die gewohnten Spielereien sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
"Hoffnung schöpfen" mit Versprechungen auf Dinge, die sich längst als nicht mehr lebensfähig erwiesen haben, das nennt man Demagogie. Sorry, so einen Mann, der auf diese Art und Weise arbeitet, den sollte man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(14 Jun 2018, 17:52)

"Hoffnung schöpfen" mit Versprechungen auf Dinge, die sich längst als nicht mehr lebensfähig erwiesen haben, das nennt man Demagogie. Sorry, so einen Mann, der auf diese Art und Weise arbeitet, den sollte man seinem schlimmsten Feind nicht wünschen.
Also, wenn Trumps Team auf die Wiederwahl setzen sollte, dann müsste schon auch ein Effekt zu sehen sein.
Ganz ausgeschlossen ist das auch nicht, wie man hört, für ein paar Jahre kann man anscheinend schon diverse Effekte erzielen. Nur darauffolgend hat man dann ein Problem.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

The Empire strikes back.
Eskalation im Handelsstreit
EU beschließt Gegenzölle auf US-Waren
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-besch ... 80845.html

Weitere Vergeltungen sind angedacht und Washington prüft derzeit noch, ob auf Autos Zölle erhoben werden sollen.

Der Winter kommt.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Alter Stubentiger »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(14 Jun 2018, 12:27)

Die eigentliche fiskalische Maßnahme die sich hinter der Forderung Trumps verbirgt ist ja die, dass die kritisierten Staaten die Staatsverschuldung erhöhen und so durch verstärkte Binnennachfrage das Handelsdefizit verringert wird. Und die wirkt unter bestimmten Voraussetzungen auch inflationär (lohnsteigernd).

Oder anders ausgedrückt. Die Kritik am Handelsbilanzüberschuss ist nichts anderes als Kritik an der Schuldenpolitik der kritisierten Staaten.
Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:23)

Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
Welcher andere Markt denn - Libyen, China ?
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Re: Handelskrieg

Beitrag von zollagent »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:23)

Was für ein Irrsinn. Die USA sollten lieber mal über weniger Staatsschulden nachdenken. Vor allem Zuhause. Mal sehen was passiert wenn die Steuersenkungen für den normalen US-Verbraucher auslaufen. Ich denke Deutschland sollte besser andere Märkte eröffnen und damit rechnen in Zukunft weniger in die USA zu exportieren. Ganz einfach weil die USA auf eine breite Verarmung der Konsumenten zusteuern.
...und damit auf eine Radikalisierung der Enttäuschten, die jetzt noch Trumps Versprechungen glauben. Ich denke, der Text der Nationalhymne "...land of the free..." wird bald eher Erinnung an bessere Zeiten sein.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 18:16)
The Empire strikes back.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/EU-besch ... 80845.html
Weitere Vergeltungen sind angedacht und Washington prüft derzeit noch, ob auf Autos Zölle erhoben werden sollen.
Der Winter kommt.
Die EU-Zölle sind eher bescheiden und sie sind noch nicht in Kraft, im Gegensatz zu den Stahl- und Aluminium-Zöllen der USA.
Weitere Maßnahmen im Jahre 2021! So sieht eine Kriegserklärung eher nicht aus.
Wird aber alles nichts nutzen. Trump wird die Autozölle mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso beschließen..
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:21)

Die EU-Zölle sind eher bescheiden und sie sind noch nicht in Kraft, im Gegensatz zu den Stahl- und Aluminium-Zöllen der USA.
Weitere Maßnahmen im Jahre 2021! So sieht eine Kriegserklärung eher nicht aus.
Wird aber alles nichts nutzen. Trump wird die Autozölle mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso beschließen..
Inwiefern sind 5,2 Prozent EU-Zölle gegenüber 3,5 % US-Zölle bescheiden ?

Desweiteren macht Washington geltend, die Hauptlast der NATO zu tragen.

Ich finde schon, man sollte wenigstens mal ein Angebot machen und sei es ein noch so zartes Pflänzchen.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:31)

Inwiefern sind 5,2 Prozent EU-Zölle gegenüber 3,5 % US-Zölle bescheiden ?

Desweiteren macht Washington geltend, die Hauptlast der NATO zu tragen.

Ich finde schon, man sollte wenigstens mal ein Angebot machen und sei es ein noch so zartes Pflänzchen.
Die derzeitigen Zölle sind doch nicht willkürlich verhangen worden, sondern von langer Hand ausgehandelt worden zwischen der EU und den USA.
Aber da kommt Trump und weiß alles besser ... weil alle vor ihm waren halt nur Versager :rolleyes:
Das ist doch lächerlich ... in seiner Arroganz nicht mehr zu übertreffen.
Außerdem, wer verhandelt mit jemanden, wenn der mit einer Waffe droht :?:
Bevor ich mit so einem an einen Tisch setze, hole ich erst meine Waffe ... sonst habe ich nichts, womit ich verhandeln kann.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:41)

Die derzeitigen Zölle sind doch nicht willkürlich verhangen worden, sondern von langer Hand ausgehandelt worden zwischen der EU und den USA.
Aber da kommt Trump und weiß alles besser ... weil alle vor ihm waren halt nur Versager :rolleyes:
Das ist doch lächerlich ... in seiner Arroganz nicht mehr zu übertreffen.
Mag ja alles sein, aber wozu müssen Nicht-EU-Äpfel mit 12 % Zoll belegt sein ?
Außerdem, wer verhandelt mit jemanden, wenn der mit einer Waffe droht :?:
Bevor ich mit so einem an einen Tisch setze, hole ich erst meine Waffe ... sonst habe ich nichts, womit ich verhandeln kann.
Du könntest ganz einfach sagen, du möchtest mit 0,5 % entgegen kommen.
Du kannst aber auch den Selbstmord wollen. Das liegt ganz bei dir.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Kölner1302 »

Mich wundrt, dass die Dax und DOW Kurse so relativ stabil sind trotz des drohenden Handelskrieges. Handelskrieg bzw. Protektionismus ist bei dem hohen Grad an internationaler Arbeitsteilung und Spezialisierung DIE ultimative Bedrohung aller, besonders aber Export-abhängigen Volkswirtschaften. Man vergleiche die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, Deutschland und den USA von 1930 bis 1933: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltwirtschaftskrise
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Noch glaubt man nicht an eine Weltwirtschaftskrise wie in den 1930-er Jahren. Die Leute konzentrieren sich noch ganz auf Trumps Frisur und die Politik braucht dringend die Popularität.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 19:46)

Mag ja alles sein, aber wozu müssen Nicht-EU-Äpfel mit 12 % Zoll belegt sein ?


Du könntest ganz einfach sagen, du möchtest mit 0,5 % entgegen kommen.
Du kannst aber auch den Selbstmord wollen. Das liegt ganz bei dir.
Kann das vielleicht daran liegen, dass gerade wir in Deutschland eine bäuerliche Struktur haben, die mit den Groß Plantagen in den USA nie konkurrieren werden können :?:
Den Forderungen der US Agrarindustrie nachzugeben, ist bereits Selbstmord.
Das gilt so für viele Bereiche.
Die deutsche Theaterlandschaft ist ein schützenswertes Kulturgut , dass man nicht dem freien Markt ausliefern kann ... sonst ist es für immer weg.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Zinnamon »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:10)

Noch glaubt man nicht an eine Weltwirtschaftskrise wie in den 1930-er Jahren. Die Leute konzentrieren sich noch ganz auf Trumps Frisur und die Politik braucht dringend die Popularität.
Ich wünschte, wir wären noch in der Phase als Trumps Frisur und sein Lebenslauf den empty space füllten, da sonst noch nichts greifbares da war. Leider verdrängen seine inflationären international relevanten Rundumschläge mittlerweile die Boulevardaspekte. Wann wäre denn hier jemand in letzter Zeit dazu gekommen, sich mit Trumps Frisur aufzuhalten? Schön wär´s ..her mit der Quelle.

:x
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:23)

Kann das vielleicht daran liegen, dass gerade wir in Deutschland eine bäuerliche Struktur haben, die mit den Groß Plantagen in den USA nie konkurrieren werden können :?:
Den Forderungen der US Agrarindustrie nachzugeben, ist bereits Selbstmord.
Das gilt so für viele Bereiche.
Die deutsche Theaterlandschaft ist ein schützenswertes Kulturgut , dass man nicht dem freien Markt ausliefern kann ... sonst ist es für immer weg.
Wir kaufen doch auch Handys, die in China geschraubt werden, obwohl die so viele Hände haben. Selbst von Kinderarbeit war irgendwo die Rede.

Und US-Schauspieler können, glaube ich, ohnehin unverzollt ein Gastspiel geben. Nur keine Angst, wir haben Daimler und Goethe. Auf Autos nehmen wir aber 10 %, sicherheitshalber.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von DarkLightbringer »

Zinnamon hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:25)

Ich wünschte, wir wären noch in der Phase als Trumps Frisur und sein Lebenslauf den empty space füllten, da sonst noch nichts greifbares da war. Leider verdrängen seine inflationären international relevanten Rundumschläge mittlerweile die Boulevardaspekte. Wann wäre denn hier jemand in letzter Zeit dazu gekommen, sich mit Trumps Frisur aufzuhalten? Schön wär´s ..her mit der Quelle.

:x
Na gut, aber wir sind wieder Kraut und bereit zur Krise. 1878/79 führte übrigens Reichskanzler Bismarck saftige Schutzzölle ein.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Jun 2018, 20:40)

Wir kaufen doch auch Handys, die in China geschraubt werden, obwohl die so viele Hände haben. Selbst von Kinderarbeit war irgendwo die Rede.

Und US-Schauspieler können, glaube ich, ohnehin unverzollt ein Gastspiel geben. Nur keine Angst, wir haben Daimler und Goethe. Auf Autos nehmen wir aber 10 %, sicherheitshalber.
Jetzt wird es irgendwo lächerlich.
Wenn du mit Trump glaubst, du könntest so internationale Handelspolitik erklären, dann bitte schön ... man muss dem aber nicht folgen.
Abgesehen davon ... diskutieren wir nun China oder die Handelsbeziehungen zwischen der USA und der EU, bzw NAFTA :?:
Wäre nett, wenn man das auseinanderhalten würde, weil Brüssel hat auch in Peking nichts zu sagen und China ist ein Fall für sich.
Ich gebe dir darin recht, dass Trump einen Finger auf einen wunden Punkt legt ... er drückt aber in die falsche Richtung und richtet damit mehr Schaden an als für alle von nutzen wäre.
Trump erinnert an einen der Scharlatane, die vom Pferdewagen Wundertränke verkauften, um reale Krankheiten zu behandeln und das ist gefährlich.
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Re: Handelskrieg

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

falls der User Kölner1302 weiterhin irgendwelche Links ohne jeglichen Kommentar einstellen sollte,
und weiter - auch an anderen Stellen - die Nutzungsbedingungen nicht beachten möchte,
wird er bald auf seine erste Sanktion zusteuern.

Dieses ist ein Diskussionsforum, kein you-tube-LINK-Forum.

Somit ein weiteres Mal Beiträge in die Ablage gewandert.
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