Orwellhatterecht hat geschrieben:(02 Apr 2017, 10:07)Mit original derselben Logik müssten dann allerdings auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten exorbitant erhöht werden. Denn je höher die Bezüge, desto höher auch die Steuern. Was also hindert uns daran, dieser eigentlich grandiosen (Un)logik zu folgen? Ach, ja, richtig, weil sich einige wenige alles in die bereits übervollen Taschen stopfen, bleiben für die wirklichen Leistungserbringer stets nur noch ein paar Krümel übrig. Und selbst die werden zuvor noch grob eingesammelt und
an die Boni Berechtigten verteilt, bevor etwas den Lohnsklaven gegeben wird.
Der Erfolg der Manager lässt sich tatsächlich auch daran messen, inwieweit sich die Lohnsumme unter seiner Ägide erhöht.
Wenn es jemand schafft aus eine dümpelnde Firma mit 300 Mitarbeitern und einem Ebit von 1-2% innerhalb weniger Jahre einen Laden aufzubauen der einen Ebit von ca. 10 % erwirtschaftet und in dem die Belegschaft verfünffacht wurde, dann ist der Mann für den Eigentümer sehr viel Geld wert.
Merkwürdigerweise wird hier oft aus der Neidperspektive geurteilt. Offensichtlich ist es für einige nicht vorstellbar, wie sehr ein "genialer" Manager eine Firma zum Positiven umkrempeln kann.
Ich habe 1960 in einer solchen Firma eine Lehre begonnen und bin dann fast 45 Jahre dort geblieben. Führungskräfte habe ich en masse kommen und gehen gesehen. Dann wurde einer für viel Geld angeworben.
Die beste Idee, die der Eigentümer jemals hatte.
1960 noch 120 Leute und einen Jahresgewinn den der Eigentümer im Portemonnaie nach Hause tragen konnte. Heute eine Firma mit etwa 6500 Mitarbeitern, gut 1,2 Milliarden Jahresumsatz und einer Rendite vor Steuern von etwa 14%.
Übrigens, das Einkommen hat dem Manager nach zwei/drei Jahren niemand aus der Belegschaft mehr missgönnt. Ein Bonmot war seinerzeit, wenn mal etwas schief geht, für den gehen wir sammeln.
Leider hat dann ein großer Konzern für ihn einige Millionen mehr geboten. Zum Glück hat er uns als Nachfolger jemanden hinterlassen, der sozusagen "kongenial" ist.
...und ja, dass die Gehälter im gleichen Maße erhöht werden müssen, ist eine Schnapsidee.