lemonitor hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:34)
Die Theorie des Kapitalismus besagt, dass dessen Endzustand die Monopolisierung ist. Wer (noch immer) an das freie Spiel von Angebot und Nachfrage glaubt und für die freie Marktwirtschaft plädiert, wird eine Möglichkeiten finden müssen, wie sowohl Kartellbildung als auch marktbehrrschende Kapitalkonzentrationen unterbunden werden. Beide zerstören das vorhandesein freier Märkte, auf denen sich Angebot und Nachfrage treffen.
Wer darüber hinaus noch die Praxis im Wettbewerb kennt, der weiß, dass inzwischen jedes neue Produkt generalstabmäßig geplant wird- incl einer "nachfrageschaffenden" Werbung. Da ist nichts mehr von freier Markwirtschaft und dem Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage zu finden.
Ach noch was: Marx war kein Prophet- aber er war fähig, gegebene Fakten und ihren Zusammenhängen und Bedingungen zu beschreiben. Bisher gibt es nichts, was diesen analytischen Marx widerlegen könnte.
Was Marx widerlegt, ist die Realität:
Es ist nicht so, dass das "Proletariat" nur geknechtet ist.
Er hatte keine Ahnung, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter (=Gewerkschaften) zusammen an einen Tisch setzen
und über Tarifverhandlungen reden.
Kartellämter überwachen den Markt, damit keine Monopolisierung stattfindet.
Du sprichst hier von dem theoretischen Konstrukt eines reinen Kapitalismus.
Aber dieses reine Konstrukt Kapitalismus gibt es ja zum Glück gar nicht.
Diejenigen die sich Marx auf die Fahnen schrieben,
die sind alle gescheitert.
Sie konnten ihrem Volk das nicht bieten,
was sie ihnen eigentlich versprochen haben.
Sie haben ihnen keine Reisefreiheit, keine Redefreiheit, kein Mitspracherecht,
keine Gleichwertigkeit mit Regierenden geboten.
Sie haben ihnen keine Gerechtigkeit geboten,
sie sind oft wegen "Republikflucht" oder bloßer Kritik am Führungsstil jahrelang inhaftiert gewesen,
oftmals übel misshandelt worden.
Ich möchte in keinem marxistischen System leben,
weil dieser nicht funktioniert und den Menschen die Möglichkeit raubt, oder zumindest sehr erschwert,
ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben zu können,
vor allem dann, wenn man nicht mit allem einverstanden ist,
was die eigene Regierung tut.