Offene Galaxien [Sammelthread]

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Skull
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Skull »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 06:49)

Rechtsstaat ist - für den Alltagsgebrauch jenseits juristischer Feinheiten recht einfach zu definieren:
Wenn das geschriebene Recht, das jedermann geltend machen kann, über dem Nutzen für Staat, Ideologie oder Religion steht.

D.h. wenn Du dich mit der Regierung, der Staatspartei (falls vorhanden), den Oligarchen (falls vorhanden), dem König oder den Priestern anlegen kannst und dir keiner ungestraft denSchädel einschlagen oder dich einsperren kann falls Du auf deinem Recht bestehst.
Und das alles SOLL ja in einem Gottesstaat und in Russland laut des Users der Fall sein.
Da braucht niemand Angst haben. :?:

mfg
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Europa2050
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Europa2050 »

Skull hat geschrieben:(12 Feb 2019, 09:20)

Und das alles SOLL ja in einem Gottesstaat und in Russland laut des Users der Fall sein.
Da braucht niemand Angst haben. :?:

mfg
Das wusste schon Spinoza vor 350 Jahren besser.

Und wer sich mit dem Aufstieg der Niederlande im 17. Jhd. befasst hat, der weiß um die Schaffenskraft von Kapitalismus in Verbindung mit einem Rechtsstaat.

Das mussten die Spanier und Engländer, denen es an letzterem fehlte, auch zur Kenntnis nehmen.
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Rote_Galaxie
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Rote_Galaxie »

Europa2050 hat geschrieben:(11 Feb 2019, 18:33)

In all Deinen Beispielen hat dem Kapitalismus sein Zwillingsbruder gefehlt - der Rechtsstaat. Irgendwie sind die genannter Regionen alle in Diktaturen amerikanisch (Südamerika) oder sowjetisch (Afrika) supporteter Autokraten gelandet. Wobei die CIA-gesponserten Regimes meist noch einen Tick weniger abwirtschafteten als die KGB-gesponserten. In Asien haben sich immerhin noch ein paar aus der Armut rausgewurstelt (Südkorea, Singapur, Hongkong ...)

Der fehlende Rechtsstaat war auch der Grund, warum der Kapitalismus in den 90ern in Russland und der Ukraine gescheitert ist - ohne Rechtsstaat führt der Kapitalismus zu Oligarchie (Ukraine) oder Faschismus (Russland).

Die USA mit Rom zu vergleichen ist aber für die USA doch recht schmeichelhaft. So weit würde ja nicht mal ich gehen. Immerhin war das Imperium Romanum für den Mittelmeerraum und Westeuropa entwicklungstechnisch ein Segen und sein Zusammenbruch eine Katastrophe, von der Europa fast 1000 Jahre brauchte um fast wieder bei 0 anzufangen.
Die USA dagegen werden, wenn Trump so weiter macht einfach in Bedeutungslosigkeit und Verschuldung enden, weil mit Vertragsbrechern keiner mehr spielen will.
Denkst du dass Amerika keine Diktatur ist? Amerika wird von einer "Elite" gelenkt die über den größten Reichtum verfügen und die Privatbanken kontrollieren.
Sieht man seit Kennedy, der wollte das ändern und was war? Ne Kugel im Kopf.
Und wer kontrolliert die Kontrolle?
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Europa2050 »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(12 Feb 2019, 11:50)

Denkst du dass Amerika keine Diktatur ist? Amerika wird von einer "Elite" gelenkt die über den größten Reichtum verfügen und die Privatbanken kontrollieren.
Sieht man seit Kennedy, der wollte das ändern und was war? Ne Kugel im Kopf.
Sehe ich nicht so.

Müller ermittelt recht unbehelligt gehen Trump und Co., Rechts- und Linksaußen sowie allerhand Spinner jeglicher Art können ihre Vorstellungen verbreiten, alles in allem sind die Schichten auch durchlässig, auch wenn es für einen Schwarzen extrem schwierig ist, sich in die Oberschicht zu arbeiten ...

Amerika hat andere Probleme, die teilweise aus der Bildung und der oft fehlenden Weltläufigkeit der Bürger herrühren. Wobei ich nicht verhehlen will, dass das was Du Elite nennst, diesen Zustand vermutlich ganz praktisch findet ...

In sofern gebe ich Dir recht, die USA können für einen Europäer in vielen Dingen kein Vorbild sein. Ein Rechtsstaat sind sie aber auf jeden Fall, konstitutionell wie praktisch.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Rote_Galaxie »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 12:19)

Sehe ich nicht so.

Müller ermittelt recht unbehelligt gehen Trump und Co., Rechts- und Linksaußen sowie allerhand Spinner jeglicher Art können ihre Vorstellungen verbreiten, alles in allem sind die Schichten auch durchlässig, auch wenn es für einen Schwarzen extrem schwierig ist, sich in die Oberschicht zu arbeiten ...

Amerika hat andere Probleme, die teilweise aus der Bildung und der oft fehlenden Weltläufigkeit der Bürger herrühren. Wobei ich nicht verhehlen will, dass das was Du Elite nennst, diesen Zustand vermutlich ganz praktisch findet ...

In sofern gebe ich Dir recht, die USA können für einen Europäer in vielen Dingen kein Vorbild sein. Ein Rechtsstaat sind sie aber auf jeden Fall, konstitutionell wie praktisch.
Solange man der Macht der Banker nicht gefährlich wird geht es weiter mit dem Spiel.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Skull »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(12 Feb 2019, 13:05)

Solange man der Macht der Banker nicht gefährlich wird geht es weiter mit dem Spiel.
Soviel Macht haben die Banken auch nicht.

Und......das Leben ist kein Spiel. ;)

mfg
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Rote_Galaxie »

Skull hat geschrieben:(13 Feb 2019, 10:07)

Soviel Maxht haben die Banken auxh nicht.

Und......das Leben ist kein Spiel. ;)

mfg
Bin ich anderer Ansicht.
Und das Leben kann man als Spielen begreifen.
Viele einzelne Spiele...
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Skull »

Rote_Galaxie hat geschrieben:(13 Feb 2019, 14:34)

Und das Leben kann man als Spielen begreifen.
Klar. So sehen das Kinder. :)

Das Leben ist aber kein Spiel.

Verantwortung, Krankheit, Tod, Freude, wie Enttäuschung, Vorsorge, Überleben, Grenzsituationen...

Das ist alles kein Spiel. Manchmal bitterer Ernst.

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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Rote_Galaxie »

Skull hat geschrieben:(13 Feb 2019, 14:37)

Klar. So sehen das Kinder. :)

Das Leben ist aber kein Spiel.

Verantwortung, Krankheit, Tod, Freude, wie Enttäuschung, Vorsorge, Überleben, Grenzsituationen...

Das ist alles kein Spiel. Manchmal bitterer Ernst.

mfg
Schonmal was von der Spieltheorie gehört? Das haben sich "Erwachsene" ausgedacht. :D
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Re:

Beitrag von Maltrino »

Raskolnikof hat geschrieben:...
Wie denkt ihr über diese Form der "Invasion" der Chinesen?
Find ich super! Es lebe China! :thumbup:
Und auf russischen Webseiten kann man Champions League Spiele sehen! Es lebe Russland!

Und in Deutschland bezahlt man 9 Euro wenn man einen Briefumschlag mit Knöpfen nach GB oder USA schicken will weil es "Ware" ist! Buh Deutschland! :mad2:

Und wenn man bei einem deutschen Händler einen pupsigen Sechskantschlüssel bestellt bezahlt man 10 mal mehr als bei Chinesen! Buh Deutschland! :mad2:

Und wenn man bei einem deutschen Dienstleister anfrage bekommt man keine Antwort solange man nicht die NASA ist und Aufträge im Wert von 3 Milliarden Euro zu vergeben hat! Buh Deutschland! :mad2:

Perfekt wäre es allerdings wenn die Lieferzeit von China nach Deutschland, oder umgekehrt, 3 Tage statt drei Wochen dauern würde! Da muss noch was getan werden! :thumbup:
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Re:

Beitrag von Raskolnikof »

Maltrino hat geschrieben:(25 Feb 2019, 00:30)

Find ich super! Es lebe China! :thumbup:
Und auf russischen Webseiten kann man Champions League Spiele sehen! Es lebe Russland!

Und in Deutschland bezahlt man 9 Euro wenn man einen Briefumschlag mit Knöpfen nach GB oder USA schicken will weil es "Ware" ist! Buh Deutschland! :mad2:

Und wenn man bei einem deutschen Händler einen pupsigen Sechskantschlüssel bestellt bezahlt man 10 mal mehr als bei Chinesen! Buh Deutschland! :mad2:

Und wenn man bei einem deutschen Dienstleister anfrage bekommt man keine Antwort solange man nicht die NASA ist und Aufträge im Wert von 3 Milliarden Euro zu vergeben hat! Buh Deutschland! :mad2:

Perfekt wäre es allerdings wenn die Lieferzeit von China nach Deutschland, oder umgekehrt, 3 Tage statt drei Wochen dauern würde! Da muss noch was getan werden! :thumbup:
Ist deine Antwort an dieser Stelle nicht irgendwie falsch? Du wolltest doch sicher hierauf antworten:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4409730
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!
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Maltrino
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Re: Re:

Beitrag von Maltrino »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Feb 2019, 14:59)

Ist deine Antwort an dieser Stelle nicht irgendwie falsch? Du wolltest doch sicher hierauf antworten:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4409730
Ja dachte ich ich hätte das auch getan, wenn du mich nun fragst warum es da nicht steht sondern hier, da fragst du den falschen wenn du mich fragst.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von odiug »

Dieser Strang ist nun gesperrt.
Ich werde mit den Mod darüber diskutieren, welche Sanktionen angemessen sind.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Perkeo »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:21)

So ist es. Es gibt keinen "reinen" Kapitalismus.
Außer bei Marx. Der sagte voraus dass alles immer schlimmer und schlimmer würde und übersah, dass schon zu seinen Lebzeiten die Arbeiter zum Kapitalismus hin und nicht von ihm weg flohen. Und wenn die Realität nicht mit der Ideologie übereinstimmt, ist die Realität unrein...
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Monopolisierung

Beitrag von lemonitor »

Die Theorie des Kapitalismus besagt, dass dessen Endzustand die Monopolisierung ist. Wer (noch immer) an das freie Spiel von Angebot und Nachfrage glaubt und für die freie Marktwirtschaft plädiert, wird eine Möglichkeiten finden müssen, wie sowohl Kartellbildung als auch marktbehrrschende Kapitalkonzentrationen unterbunden werden. Beide zerstören das vorhandesein freier Märkte, auf denen sich Angebot und Nachfrage treffen.
Wer darüber hinaus noch die Praxis im Wettbewerb kennt, der weiß, dass inzwischen jedes neue Produkt generalstabmäßig geplant wird- incl einer "nachfrageschaffenden" Werbung. Da ist nichts mehr von freier Markwirtschaft und dem Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage zu finden.

Ach noch was: Marx war kein Prophet- aber er war fähig, gegebene Fakten und ihren Zusammenhängen und Bedingungen zu beschreiben. Bisher gibt es nichts, was diesen analytischen Marx widerlegen könnte.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
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Papaloooo
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Re: Monopolisierung

Beitrag von Papaloooo »

lemonitor hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:34)

Die Theorie des Kapitalismus besagt, dass dessen Endzustand die Monopolisierung ist. Wer (noch immer) an das freie Spiel von Angebot und Nachfrage glaubt und für die freie Marktwirtschaft plädiert, wird eine Möglichkeiten finden müssen, wie sowohl Kartellbildung als auch marktbehrrschende Kapitalkonzentrationen unterbunden werden. Beide zerstören das vorhandesein freier Märkte, auf denen sich Angebot und Nachfrage treffen.
Wer darüber hinaus noch die Praxis im Wettbewerb kennt, der weiß, dass inzwischen jedes neue Produkt generalstabmäßig geplant wird- incl einer "nachfrageschaffenden" Werbung. Da ist nichts mehr von freier Markwirtschaft und dem Spiel der Kräfte von Angebot und Nachfrage zu finden.

Ach noch was: Marx war kein Prophet- aber er war fähig, gegebene Fakten und ihren Zusammenhängen und Bedingungen zu beschreiben. Bisher gibt es nichts, was diesen analytischen Marx widerlegen könnte.
Was Marx widerlegt, ist die Realität:

Es ist nicht so, dass das "Proletariat" nur geknechtet ist.
Er hatte keine Ahnung, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter (=Gewerkschaften) zusammen an einen Tisch setzen
und über Tarifverhandlungen reden.

Kartellämter überwachen den Markt, damit keine Monopolisierung stattfindet.
Du sprichst hier von dem theoretischen Konstrukt eines reinen Kapitalismus.
Aber dieses reine Konstrukt Kapitalismus gibt es ja zum Glück gar nicht.

Diejenigen die sich Marx auf die Fahnen schrieben,
die sind alle gescheitert.
Sie konnten ihrem Volk das nicht bieten,
was sie ihnen eigentlich versprochen haben.

Sie haben ihnen keine Reisefreiheit, keine Redefreiheit, kein Mitspracherecht,
keine Gleichwertigkeit mit Regierenden geboten.
Sie haben ihnen keine Gerechtigkeit geboten,
sie sind oft wegen "Republikflucht" oder bloßer Kritik am Führungsstil jahrelang inhaftiert gewesen,
oftmals übel misshandelt worden.

Ich möchte in keinem marxistischen System leben,
weil dieser nicht funktioniert und den Menschen die Möglichkeit raubt, oder zumindest sehr erschwert,
ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben zu können,
vor allem dann, wenn man nicht mit allem einverstanden ist,
was die eigene Regierung tut.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Monopolisierung

Beitrag von lemonitor »

Papaloooo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 18:08)

Was Marx widerlegt, ist die Realität:

Ich möchte in keinem marxistischen System leben,
weil dieser nicht funktioniert und den Menschen die Möglichkeit raubt, oder zumindest sehr erschwert,
ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben zu können,
vor allem dann, wenn man nicht mit allem einverstanden ist,
was die eigene Regierung tut.
Das Argument, Marx sei als Analytiker widerlegt, ist jedem geläufig, der sich wenigstens halbwegs mit Marx befasst hat. Allerdings war Marx der Ansicht, dass diejenigen, die den Klassenkampf gegen den Zeitgeist forcieren wollten, alles vertreten- nur nicht seine Eindsichten und Erkenntnisse.
Der Zeitgeist welcher den kapitalismus überwinden kann, setzt den aufgeklärten, mündigen und selbstbestimmten Menschen voraus. Alles andere führt zur Restaurierung oder Verschlimmerung der alten Verhältnisse. In sofern hat der "real existierende Sozialismus" Marx nicht widerlegt, sondern bestätigt.

Im übrigen leben wir nicht in einer Anachie, in der Menschen ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben können, auch dann nicht, wenn sie nicht mit allem einverstanden sind,
was die eigene Regierung tut. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die Regierung tut- aber ich nutze die mir gegeben Möglichkeiten, erkannte Mißstände zu kritisieren- insbesondere auch auch dem Zeitgeist entgegen zu treten, der sich zwar wandelt- aber noch weit davon entfernt ist, die Egozentrik der letzten 30 Jahre zu überwinden.

Es gibt also kein marxistisches System- sondern höchsten eine Gemeinschaft freier Menschen, welche die Knechtschaft durch das Kapital überwunden haben. Man könnte auch sagen: Am Ende muss die Vollendung der Entwicklungsgeschichte von der despotischen Oligarchie zur freiheitlichen Demokratie als Gemeinschaft gleichwertiger Menschen stehen.
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Re: Monopolisierung

Beitrag von Senexx »

lemonitor hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:09)

Das Argument, Marx sei als Analytiker widerlegt, ist jedem geläufig, der sich wenigstens halbwegs mit Marx befasst hat. Allerdings war Marx der Ansicht, dass diejenigen, die den Klassenkampf gegen den Zeitgeist forcieren wollten, alles vertreten- nur nicht seine Eindsichten und Erkenntnisse.
Der Zeitgeist welcher den kapitalismus überwinden kann, setzt den aufgeklärten, mündigen und selbstbestimmten Menschen voraus. Alles andere führt zur Restaurierung oder Verschlimmerung der alten Verhältnisse. In sofern hat der "real existierende Sozialismus" Marx nicht widerlegt, sondern bestätigt.
Aha. Dann kam der "real existierende Sozialismus" also Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte zu früh. Weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren.

Das ist gut. Dann warte man bis die Menschen dafür gereift sind und lasse uns so lange damit in Ruhe.

Womit wir uns wieder den real existierenden Problemen zuwenden können.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von lemonitor »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:17)

Das ist gut. Dann warte man bis die Menschen dafür gereift sind und lasse uns so lange damit in Ruhe.
Womit wir uns wieder den real existierenden Problemen zuwenden können.
Du plädierst also dafür, weiterhin unaufgeklärt, unmündig und fremdbestimmt zu bleiben, weil deiner Ansicht keine aufgeklärten, mündigen und selbstbestimmten Menschen existieren- oder weil du- deinem eigenen Statement folgend- dich noch nicht für einen aufgeklärt, mündigen und selbstbestimmten Menschen hälst?

Übrigens war der real existierende Sozialsimus tatsächlich ein historischer Irrtum, denn er führte zu einem parteibestimmten Staatskapitalismus.

Dazu gibts eine passenden Bonmot:

Im Faschimus zählt das Volk alles, der Einzelne nichts
Im Bolschwismus zählt die Partei alles- der einzelne nichts
Im Kapitalismus zählt der einzelne nichts- und keiner merkt es.
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Re: Die eigentliche Genialität im Kapitalismus ...

Beitrag von Senexx »

lemonitor hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:35)

Du plädierst also dafür, weiterhin unaufgeklärt, unmündig und fremdbestimmt zu bleiben, weil deiner Ansicht keine aufgeklärten, mündigen und selbstbestimmten Menschen existieren- oder weil du- deinem eigenen Statement folgend- dich noch nicht für einen aufgeklärt, mündigen und selbstbestimmten Menschen hälst?
Nein.

Ich bin aufgeklärt und mündig und verwahre mich gegen Vereinnahmung.

Und weil ich aufgeklärt und unmündig bin, halte ich Ihre Teleologie für absurd.
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Re: Monopolisierung

Beitrag von Papaloooo »

lemonitor hat geschrieben:(17 Aug 2020, 19:09)Im übrigen leben wir nicht in einer Anachie, in der Menschen ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben können, auch dann nicht, wenn sie nicht mit allem einverstanden sind,
was die eigene Regierung tut. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die Regierung tut- aber ich nutze die mir gegeben Möglichkeiten, erkannte Mißstände zu kritisieren- insbesondere auch auch dem Zeitgeist entgegen zu treten, der sich zwar wandelt- aber noch weit davon entfernt ist, die Egozentrik der letzten 30 Jahre zu überwinden.
Glücklicherweise leben wir in keiner Anarchie.
In einer Anarchie gewinnt der Stärkere.
Man knallt mal schnell den reichen Nachbar ab,
und zieht in dessen Villa ein.

Insofern richtig, man kann nicht nach eigenen Maßstäben leben,
wenn diese Maßstäbe nicht mit unserem Recht vereinbaren lassen.

Vielleicht musst du, um nach eigenen Maßstäben leben zu können,
und nicht allzu fern wegzumüssen nach Italien ziehen,
und in die kalabrische 'Ndrangheta einheiraten.
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Re: Monopolisierung

Beitrag von Progressiver »

Papaloooo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 18:08)

Was Marx widerlegt, ist die Realität:

Es ist nicht so, dass das "Proletariat" nur geknechtet ist.
Er hatte keine Ahnung, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter (=Gewerkschaften) zusammen an einen Tisch setzen
und über Tarifverhandlungen reden.

Kartellämter überwachen den Markt, damit keine Monopolisierung stattfindet.
Du sprichst hier von dem theoretischen Konstrukt eines reinen Kapitalismus.
Aber dieses reine Konstrukt Kapitalismus gibt es ja zum Glück gar nicht.

Diejenigen die sich Marx auf die Fahnen schrieben,
die sind alle gescheitert.
Sie konnten ihrem Volk das nicht bieten,
was sie ihnen eigentlich versprochen haben.

Sie haben ihnen keine Reisefreiheit, keine Redefreiheit, kein Mitspracherecht,
keine Gleichwertigkeit mit Regierenden geboten.
Sie haben ihnen keine Gerechtigkeit geboten,
sie sind oft wegen "Republikflucht" oder bloßer Kritik am Führungsstil jahrelang inhaftiert gewesen,
oftmals übel misshandelt worden.

Ich möchte in keinem marxistischen System leben,
weil dieser nicht funktioniert und den Menschen die Möglichkeit raubt, oder zumindest sehr erschwert,
ihr Leben nach eigenen Maßstäben leben zu können,
vor allem dann, wenn man nicht mit allem einverstanden ist,
was die eigene Regierung tut.
Die Arbeitgeber setzen sich aber niemals freiwillig mit den Gewerkschaftlern an einen Tisch. In Deutschland müssen sie es, weil wir durch das Grundgesetz einen Rechts- und Sozialstaat haben. Aber anderswo versuchen sie ganz automatisch, Gewerkschaftler aus ihren Betrieben zu mobben und zu feuern. Ein gutes Beispiel ist sicher der Kampf Amazons mit seinen Versandarbeitern. Diese müssen immer noch um ihre Rechte kämpfen.

Und auch, was das Kartellrecht betrifft, so wurde das nicht von den Konzernen erfunden, sondern musste ihnen von staatlicher Seite aufgezwungen werden. Ohne Kartellrecht würde jeder Konzern versuchen, eine absolute Monopolstellung zu erlangen. Dies zum Schaden seiner ausgebeuteten Arbeitnehmer, der Umwelt, aber auch seiner Kunden, die mangels Alternative immer beim Monopolisten überteuerte Produkte kaufen müssten, während die Qualität immer schlechter wird.

Zum dritten muss man wohl sehen: Der Kommunismus war zwar für die betroffenen Länder eine Katastrophe. Aber durch die "rote Gefahr" sahen sich die Arbeitgeber und Staaten im Westen genötigt, ihren eigenen Arbeitnehmern einen Sozialstaat zu schaffen und finanzielle Zugeständnisse zu machen. Aber kaum war der Kommunismus tot, wurde auch der Sozialstaat auf ein Minimum runtergefahren bzw. geschleift. Dies selbst in Deutschland, was zuvor immer das Warenschauhaus des Westens war.

Der Kommunismus ist keine Alternative. Da der Staat der große Monopolist ist, ist es für die Arbeitnehmer fast unmöglich, unabhängige Gewerkschaften zu gründen, die ihre soziale Situation verbessern. Der Faschismus wäre auch keine Alternative, da er ebenfalls die Löhne der Arbeitnehmer gesenkt hat. Dies nur so am Rande. Aber da der Kapitalismus ebenfalls einen Trend zum Monopol hat, strebt er ebenfalls seinem Tod entgegen, wenn ihn nicht das Kartellrecht und die Gewerkschaften retten würden.

Was also für alle Beteiligten am besten ist, das sind eine starke Demokratie, ein strenges Kartellrecht und ein funktionierender Rechts- und Sozialstaat, die diese Namen auch verdienen. Der Kapitalismus mit seinem Drang zum Monopol wäre, wenn man ihn ließe, wie er wollte, bald am Ende. Der Kommunismus wiederum mit seinem Drang zum Staatsmonopol ist zumindest in Europa schon gestorben. Und somit da angelangt, wo der Kapitalismus hinstrebt.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Monopolisierung

Beitrag von Papaloooo »

Progressiver hat geschrieben:(17 Aug 2020, 23:09)

Die Arbeitgeber setzen sich aber niemals freiwillig mit den Gewerkschaftlern an einen Tisch. In Deutschland müssen sie es, weil wir durch das Grundgesetz einen Rechts- und Sozialstaat haben. Aber anderswo versuchen sie ganz automatisch, Gewerkschaftler aus ihren Betrieben zu mobben und zu feuern. Ein gutes Beispiel ist sicher der Kampf Amazons mit seinen Versandarbeitern. Diese müssen immer noch um ihre Rechte kämpfen.

Und auch, was das Kartellrecht betrifft, so wurde das nicht von den Konzernen erfunden, sondern musste ihnen von staatlicher Seite aufgezwungen werden. Ohne Kartellrecht würde jeder Konzern versuchen, eine absolute Monopolstellung zu erlangen. Dies zum Schaden seiner ausgebeuteten Arbeitnehmer, der Umwelt, aber auch seiner Kunden, die mangels Alternative immer beim Monopolisten überteuerte Produkte kaufen müssten, während die Qualität immer schlechter wird.

Zum dritten muss man wohl sehen: Der Kommunismus war zwar für die betroffenen Länder eine Katastrophe. Aber durch die "rote Gefahr" sahen sich die Arbeitgeber und Staaten im Westen genötigt, ihren eigenen Arbeitnehmern einen Sozialstaat zu schaffen und finanzielle Zugeständnisse zu machen. Aber kaum war der Kommunismus tot, wurde auch der Sozialstaat auf ein Minimum runtergefahren bzw. geschleift. Dies selbst in Deutschland, was zuvor immer das Warenschauhaus des Westens war.

Der Kommunismus ist keine Alternative. Da der Staat der große Monopolist ist, ist es für die Arbeitnehmer fast unmöglich, unabhängige Gewerkschaften zu gründen, die ihre soziale Situation verbessern. Der Faschismus wäre auch keine Alternative, da er ebenfalls die Löhne der Arbeitnehmer gesenkt hat. Dies nur so am Rande. Aber da der Kapitalismus ebenfalls einen Trend zum Monopol hat, strebt er ebenfalls seinem Tod entgegen, wenn ihn nicht das Kartellrecht und die Gewerkschaften retten würden.

Was also für alle Beteiligten am besten ist, das sind eine starke Demokratie, ein strenges Kartellrecht und ein funktionierender Rechts- und Sozialstaat, die diese Namen auch verdienen. Der Kapitalismus mit seinem Drang zum Monopol wäre, wenn man ihn ließe, wie er wollte, bald am Ende. Der Kommunismus wiederum mit seinem Drang zum Staatsmonopol ist zumindest in Europa schon gestorben. Und somit da angelangt, wo der Kapitalismus hinstrebt.
Ich habe nichts anderes gesagt.
Angenommen die Bundesregierung sagt:
"Sehr geehrte Bundesbürger!
Nächsten Monat geht die Exekutive und die Judikative eine Woche lang gemeinsam in den Urlaub.
Passen Sie bitte auf sich selbst auf!
Was in dieser Zeit passiert, wird auch nachträglich nicht geahndet."
Dann würde auch im zivilisierten Deutschland eine anarchische Hölle herrschen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
Occham

Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Occham »

Das Ideal des Kommunismus funktioniert doch prima, wenn „wenige“ Meinungen zusammen finden, so wie das in der Geschichte ja auch der Fall war. Wenn viele Meinungen zusammen finden, braucht es Gewaltenteilung und andere Mechanismen die mit dem Ideal des Kommunismus nichts zu tun haben. Wenn es also Kommunismus gegenwärtig bräuchte, müsste man die Gesellschaften splitten und auf die ganze Welt verteilen, sozusagen gesund schrumpfen. Dann bräuchte es aber mehrere Instanzen, die das ganze überwachen.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von lemonitor »

Occham hat geschrieben:(18 Aug 2020, 06:44)

Das Ideal des Kommunismus funktioniert doch prima, wenn „wenige“ Meinungen zusammen finden, so wie das in der Geschichte ja auch der Fall war. Wenn viele Meinungen zusammen finden, braucht es Gewaltenteilung und andere Mechanismen die mit dem Ideal des Kommunismus nichts zu tun haben. Wenn es also Kommunismus gegenwärtig bräuchte, müsste man die Gesellschaften splitten und auf die ganze Welt verteilen, sozusagen gesund schrumpfen. Dann bräuchte es aber mehrere Instanzen, die das ganze überwachen.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, eine nicht kapitalistische Gesellschaft käme ohne eine übergeordnete, gewaltenteilige, am Recht orientierte Struktur aus? In jeder Gesellschhaft müssen über die lokalen Strukturen hinaus Entscheidungen getroffen werden- die Frage ist nur, wie qualifiziert und diszipliniert die einzelnen Teilnehmer sind. Mit anhnungslosen, zum mitdenken unfähigen Egomanen ist das allerdings nicht zu machen. Wer wissen will, wie gute Kommunikation funktioniert, kann sich gerne mit der Diskurstheorie von Jürgen Habermas auseindersetzen. Allerdings scheitert jedes System -wenn die Teilhnehmende statt Wissen und Vernunft zu gebrauchen aus dem "Bauchgefühl" ihr Denken und Handeln ableiten.

Im übrigen gibt es kein ideales Sytem- denn das müßte zwangsläufig statisch sein. Die Entwicklungen - sei es technisch oder durch Umstände bedingt (zb. Corona) erfordern immer flexibles Handeln und Entscheiden.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von conscience »

Literaturempfehlung
Gerd Koenen.
Die Farbe Rot.
Ursprünge und Geschichte des Kommunismus.
München 2017

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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von NicMan »

Guten Tag ihr lieben,

ein Beitrag, der eine vollständige Übernahme fremden geistigen Eigentums ohne Angabe der Quelle enthielt, wurde in die Ablage verschoben. Einerseits gebietet es die Höflichkeit, zitierte Quellen anzugeben, zum anderen werden Verstöße gegen das Urheberrecht auch in diesem Forum nicht geduldet. Ich bitte darum, diese Hinweise in Zukunft zu beachten. Herzlichen Dank an den User, der die Quelle für den zitierten Text benannte.

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Occham

Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Occham »

lemonitor hat geschrieben:(18 Aug 2020, 12:36)

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, eine nicht kapitalistische Gesellschaft käme ohne eine übergeordnete, gewaltenteilige, am Recht orientierte Struktur aus?
wenn wenige Meinungen zusammen finden... dann ist das direkte Überleben DIE Regel, an diese man sich ganz ohne Struktur richtet. Gewaltenteilung überflüssig. Wenn viele Meinungen zusammen finden, mit technischen Fortschritt und Industrie ist das nicht der Fall... ist ja auch nicht so wichtig, wir müssen das beste aus unserer gegenwärtigen Situation machen.
lemonitor
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Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von lemonitor »

Occham hat geschrieben:(24 Aug 2020, 14:42)

Du meinst also, sichere Rente kann es in einem reinen Kapitalismus nicht geben?? Erst mal haben wir keinen reinen Kapitalismus, zweiten würde alles und jede Seite sich überdurchschnittlich bereichern und sich "die Taschen vollstopfen", bis sie platzen, nichts und "niemand" ausgeschlossen. Wenn du dagegen etwas machen willst, musst du diesen Seiten das Wasser reichen, dann bist du in einer besseren Position. In so einer Position kann aber nicht jede Seite sein, eine Ordnung die man nicht durchbrechen kann. Was fehlende Sicherheit der Rente betrifft, bin ich der Meinung, das Rente deswegen nicht sicher ist, weil man den Personen, die es durchreichen (AN+AG) nicht zumuten darf, mehr als Notwendig "durchzureichen" und somit jeder in Rente den gleichen Anspruch hat. Nur der Arbeitsmarkt darf bestimmen, bzw. nur der der Arbeitet, darf auch mehr verdienen und Gutverdiener können ja ohnehin Vorsorgen. Rente muss genauso "kein Ponyhof" sein, wie wenn ich arbeite. Alles andere erzeugt Unmut.
Ich werde mich hüten, zwischen reinem und unreinem Kapitalismus zu differenzieren. Das ist auch nicht notwendig, denn Kapitalismus ist und bleibt eine ideologisches Wirtschaftssystem des Bürgertums, welches auf Ausbeutung und Bereicherung ausgelegt ist. Egal, wie es ausgestaltet ist. Übrigens ist jede Ordnung Menschengemacht- also kann sie auch von Menschen durchbrochen werden. In mir erzeugt Unmut, wie im Bürgertum der Egoismus zur "Tugend" geworden ist. Und ich hoffe, dass immer mehr Menschen begreifen, dass es höchste Zeit ist, dem Bürgertum die Macht aus den Händen zu nehmen. Anders wird das nichts mehr mit der Zukunft der Menschheit.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
Occham

Kapitalismus

Beitrag von Occham »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2020, 14:56)

Ich werde mich hüten, zwischen reinem und unreinem Kapitalismus zu differenzieren. Das ist auch nicht notwendig, denn Kapitalismus ist und bleibt eine ideologisches Wirtschaftssystem des Bürgertums, welches auf Ausbeutung und Bereicherung ausgelegt ist. Egal, wie es ausgestaltet ist. Übrigens ist jede Ordnung Menschengemacht- also kann sie auch von Menschen durchbrochen werden. In mir erzeugt Unmut, wie im Bürgertum der Egoismus zur "Tugend" geworden ist. Und ich hoffe, dass immer mehr Menschen begreifen, dass es höchste Zeit ist, dem Bürgertum die Macht aus den Händen zu nehmen. Anders wird das nichts mehr mit der Zukunft der Menschheit.
Da wir keinen reinen Kapitalismus haben, wirst du es dir aber anschauen müssen, was wir haben, sofern du es wissen willst :D was ein durchbrechen der Ordnung betrifft, lass es mich mal so sagen. Viele Seiten haben Angst und Angst bringt Interessen hervor, an diese man gebunden ist. Hat man keine Angst, hat man auch keine Interessen, wie es dazu kommt, darum geht es mir nicht. Hast du Interessen wirst du den anderen Seiten das Wasser reichen müssen, um in einer tollen Position zu sein, in so einer Position können aber nicht alle Seiten mit Interessen sein... und das ist eine Ordnung, die sich mit Interessen (und einige Seiten haben Interessen) nicht durchbrechen lässt. Ausser ich hab keine Angst, dann hab ich auch keine Interessen und fühl mich deswegen glücklich :eek: Das ist eigentlich einfach zu verstehen.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von lemonitor »

Zum Glück muss niemand- auch ich nicht- deiner Psychologie und Philosophie folgen.
Wenn Ignoranten die Spitze erklimmen, beginnt ein Wettkampf in Dummheit. Parkinson stellt den wohl beliebtesten Mythos der Wirtschaft in Frage: Den, dass alle Akteure sich rational verhalten.
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Rote-Galaxie

Beitrag von lemonitor »

Occham hat geschrieben:(24 Aug 2020, 14:42)

Nur der Arbeitsmarkt darf bestimmen, bzw. nur der der Arbeitet, darf auch mehr verdienen und Gutverdiener können ja ohnehin Vorsorgen. Rente muss genauso "kein Ponyhof" sein, wie wenn ich arbeite. Alles andere erzeugt Unmut.
Wenn man ein Befürworter des Sozialdarwinismus ist, wird man deiner Ausführung ohne Einwendungen zustimmen können. Nun ist es aber so, dass der zivilisierte Teil der Menschen sich dazu durchgerungen hat, auch denen Würde und Einkommen zuzugestehen, die sich - warum auch immer- aus eigener Kraft nicht durchsetzen können. Diesem Teil der Menschen geht es nicht mehr um das Recht des Stärkeren- sondern darum, dass jeder durch ein eigenes Einkommen sein Leben in Würde führen kann. Aus dieser Sicht ist Arbeit weder eine Tugend, noch eine Ware- und demzufolge hat Arbeit auch keinen Markt- auch wenn die kapitalstische Ideologie, am deutlichsten vertreten durch den Wirtschaftsliberalismus, im Menschen nichts anderes sieht als eine kostenaktives, austauschbares Objekt mit Wegwerfeigenschaften.

Übrigens: Die meisten Gutverdiener "verdienen ihr Geld nicht- sie bekommen es nur.

Adam Schmitz: Heute ist der Lohn von der Leistung entkoppelt und es gibt endlich eine Formel, anhand derer sich das richtige Gehalt jedes arbeitenden Menschen kinderleicht errechnen lässt. Die Formel passt auf einen Bierdeckel, wird aber der komplexen Realität vollauf gerecht.
GLASAUGE: Tatsächlich? Wie lautet diese Formel?
Adam Schmitz: Drohpotenzial + wirtschaftlicher Erfolg + Promifaktor x eingebildeter sozialer Nutzen / Verfügbarkeit + tatsächlicher sozialer Nutzen = gerechter Lohn
Hier der gesamte Text. https://www.welt.de/satire/article11933 ... esetz.html
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Occham

Rote-Galaxie

Beitrag von Occham »

lemonitor hat geschrieben:(24 Aug 2020, 16:47)

Wenn man ein Befürworter des Sozialdarwinismus ist, wird man deiner Ausführung ohne Einwendungen zustimmen können. Nun ist es aber so, dass der zivilisierte Teil der Menschen sich dazu durchgerungen hat, auch denen Würde und Einkommen zuzugestehen, die sich - warum auch immer- aus eigener Kraft nicht durchsetzen können. Diesem Teil der Menschen geht es nicht mehr um das Recht des Stärkeren- sondern darum, dass jeder durch ein eigenes Einkommen sein Leben in Würde führen kann. Aus dieser Sicht ist Arbeit weder eine Tugend, noch eine Ware- und demzufolge hat Arbeit auch keinen Markt- auch wenn die kapitalstische Ideologie, am deutlichsten vertreten durch den Wirtschaftsliberalismus, im Menschen nichts anderes sieht als eine kostenaktives, austauschbares Objekt mit Wegwerfeigenschaften.

Übrigens: Die meisten Gutverdiener "verdienen ihr Geld nicht- sie bekommen es nur.

Adam Schmitz: Heute ist der Lohn von der Leistung entkoppelt und es gibt endlich eine Formel, anhand derer sich das richtige Gehalt jedes arbeitenden Menschen kinderleicht errechnen lässt. Die Formel passt auf einen Bierdeckel, wird aber der komplexen Realität vollauf gerecht.
GLASAUGE: Tatsächlich? Wie lautet diese Formel?
Adam Schmitz: Drohpotenzial + wirtschaftlicher Erfolg + Promifaktor x eingebildeter sozialer Nutzen / Verfügbarkeit + tatsächlicher sozialer Nutzen = gerechter Lohn
Hier der gesamte Text. https://www.welt.de/satire/article11933 ... esetz.html
Das mit der Angst das Interessen erzeugt, hatten wir doch schon und da voraussichtlich immer einige Interessen haben werden, wird es auch immer welche geben, die in "guten" Positionen sind. Es kann aber nicht jeder in "guten" Positionen sein, das geht nur in einer festgelegten Reihenfolge und da immer einige Seiten Interessen haben, kann diese Ordnung nicht durchbrochen werden. Bei Rentnern ist es einfach zu viel, das die sich die Taschen vollstopfen wollen, jeder soll den gleichen Betrag bekommen und fertig. Auf den Arbeitsmarkt aber machen unterschiedliche Gehälter deswegen Sinn, das zum Beispiel Minijobs erledigt werden. Oder der Gutverdiener erst lange etwas lernen muss, um in eine wichtige Position für alle zu kommen. Was gegen Angst hilft, ist wenn man begreifen lernt, aber manche Seiten scheinen dagegen resistent im Begreifen zu sein...
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Progressiver »

Wir haben tatsächlich keinen reinen Kapitalismus. Wäre dies so, so könnten beispielsweise Großbanken pleite gehen. Dies ist aber nicht der Fall. In der Regel werden sie mit viel Steuergeld gerettet. Und hinterher wird gesagt: Wir alle haben über unsere Verhältnisse gelebt! Wir alle müssen den Gürtel enger schnallen!

Genauer betrachtet, haben wir es in den oberen Sphären der Gesellschaft also mit einem Bankensozialismus zu tun. Für die unteren Gesellschaftsschichten soll es dagegen möglichst kapitalistisch zugehen. Soll heißen: Die kleinen Leute werden nicht gerettet.

Ich denke, wenn überhaupt, dann sollte es genau anders herum sein! Für die unteren und mittleren Gesellschaftsschichten empfehle ich eine sozialökologische Marktwirtschaft mit sozialer Absicherung. Die Großbanken und Konzerne dagegen dürfen pleite gehen, wenn sie schlecht gewirtschaftet haben.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von NicMan »

Guten Abend ihr lieben,

eine Konversation zwischen verschiedenen User, welche in meinen Augen wenig ergiebig war, wurde in die Ablage verschoben. Das Thema kann gerne im Rahmen eines erneuten Anlaufs gesitteter diskutiert werden, dann am besten auch mit Quellennachweisen.

Vielen Dank - Mod
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Ist im anderen Thread fehl am Platz, daher hierher.
lemonitor hat geschrieben:(07 Sep 2020, 14:07)

Seit 1972 steht außer Zweifel, dass exponentiales Wirtschaftswachstum unweigerlich in die ökologische und soziale Katastrophe führen wird. Es wird also nicht mehr all zu lange dauern, bis der Zuwachs des BiP als Maßstab seine Berechtigung verloren haben wird. Wenn sich jedoch Wirtschaftswachstum nicht mehr an einer gesteigerten Produktion festmachen kann- unter anderem deshalb, weil Produktion ausgelagert wird, dann wird das ganze, auf Profitmaximierung basierende Gefüge der Wirtschaft die Menschen nicht mehr mit den erforderlichen Einkommen versorgen können. Für diese Probleme gibt es bisher offensichtlich noch keine praktikablen Lösungen.
Daran erkennt man halt schon wieder die Floskeln. Dabei wäre doch primär erstmal zu klären, wer denn überhaupt die Meinung vertritt, dass die Wirtschaft exponentiell wachse. Ich kenne zumindest keine Wirtschaftstheorie, die davon ausgeht. Vielmehr ist man ja der Meinung, dass es wohl eher ein logistisches Wachstum ist. Und warum sollte das nun nicht möglich sein? Zudem muss man zumindest solange die Weltbevölkerung wächst davon ausgehen, dass auch die Wirtschaft wächst, sofern man einen paretoeffizienten Zustand anstrebt. Ansonsten sieht man ja heute schon in reifen, hochproduktiven Volkswirtschaften dass die Wachstumsraten sinken. Hier kann von exponeniellem Wachstum gar keine Rede mehr sein. Ist aber auch vollkommen normal.

Auch in der nächsten Behauptung widersprichst du dir. Die Produktion steigt schließlich auch, wenn Produktion ausgelagert wird. Halt nicht im Inland sondern im Ausland. Das wäre auch mal zu begrüßen, denn schließlich haben wir als "Exportweltmeister" lange genug den Konsum in anderen Ländern vorfinanziert. Und irgendwie wollen wir doch für das was wir ins Ausland an Überschüssen geliefert haben auch mal als reellen Gegenleistung zurückhaben.

Ganz abstrus wird es dann zum Schluss. Es wird nur noch produziert und jede Menge Profit gemacht, aber es ist keiner da der Waren kaufen kann, weil die Menschen nicht mit dem erforderlichen "Einkommen" versorgt werden. Wie das aufgehen soll, kannst du sicherlich genauer erläutern.
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Re: Kapitalismus ...

Beitrag von NoUse4AName »

Jeff Bezos besitzt ein Vermögen von 200 Milliarden Dollar, das heisst es müssen schon Massen an Gewinn erwirtschaftet worden sein, und du sagst mir "ja irgendwann in der Zukunft zahlt Amazon schon Steuern", denke is klar das du da auf verlorenem Posten kämpfst.
Unsere Kommunisten-Debatte wurd ja entfernt, naja, hast wohl selbst gemerkt das nich Kommunisten die Gewerkschaften verboten haben sondern die Stalinisten die mit Kommunisten nix zu tun hatten, versteh auch nich was das mit Amazon zu tun hat aber gut, du sagst die Amis sind kein Fan von Gewerkschaften, sind sie schon, sie verstehen nur das Konzept nicht, so wie sie auch das Konzept von fairen Löhnen und 'ner gesetzlichen Krankenversicherung nicht verstehen, ist für mich überhaupt garnicht von Belang, Gewerkschaften sind notwendig und sollten verpflichtend für jeden Arbeitsbereich mit Arbeitnehmer Arbeitgeber Verhältnis zwingend sein, die Kapitalisten, und vorne weg die Amis, betreiben natürlich seit Jahrzehnten Krieg gegen den Arbeiter, wann immer sie können, sie lösen die Wirtschaftskrise von 2008 aus, lassen den Arbeitnehmer blechen der vom Finanzmarkt null profitiert, ebenso wie vom "Rechts"system, und die Auslöser dieser Krise kaufen den enteigneten Menschen noch billig die hart erarbeiteten Häuser unterm Hintern weg weil sie durch die Krise ihren Job verloren haben, nicht weil sie ihre Arbeit nicht gut erledigt hätten oder so. Und wer wird zur Verantwortung gezogen? Niemand. Was für Konsequenzen werden gezogen? Nahezu keine, und die paar, die weicht man dann in den Jahren auf und macht alles noch schlimmer als vorher. Und dann kommen Leute wie du und sagen: "yoa das is alles korrekt so."
Sorry, überzeugt mich nicht.
Und Amazon hat auch gegen die Etablierung einer Gewerkschaft gehetzt und instruiert, sie haben die Leute bedroht, vermutlich mit Kündigung, sie haben Lügen benutzt um die Leute einzuschüchtern, sie haben sogar den Ampel-Rhythmus zum Werksgelände verkürzt damit die Leute die die Gewerkschaft gründen wollten ihre Kollegen nicht mehr ansprechen können im Auto und ihnen kurz erklären worums geht und wie ihnen ne gewerkschaft helfen könnte. Auch bei uns sind Teile von Gewerkschaften gekauft und tanzen nach der Pfeife der Arbeitgeber, das müsste alles noch viel radikaler gehandhabt werden als bei uns, aber in den USA isses n Witz, was kein Wunder is nach Jahrzehnten der Gehirnwäsche. Eure Löhne werden 40 Jahre stagnieren, viele von euch werden sogar komplett einbrechen, aber es wird viele neue Multimillionäre und Milliardäre geben, ist das nich geil? So wurds natürlich nich verkauft, aber das is die Realität. Und die Leute die dafür verantwortlich sind (und jene die sie mit ihren Stimmen in Verantwortung gebracht haben) wagen es noch ihren Mund aufzumachen, is wirklich bizarr.
SillyWalks

Re: Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 14:59)
Jeff Bezos besitzt 200 Milliarden Dollar
Er besitzt vor allem Aktien in diesem Wert. Das sind keine erwirtschafteten Gewinne.
NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 14:59)
Wirtschaftskrise von 2008
Das waren die US-amerikanische Regierung und ihre staatsnahen Institute.
NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 14:59)
Gewerkschaft
Sowas würde ich in meinem Unternehmen auch nicht haben wollen.
NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 14:59)
Eure Löhne werden 40 Jahre stagnieren.
Die Löhne steigen nominal seit Jahren stabil um mehr als zwei Prozent. Das meiste davon müssen die Menschen bloß abgeben und haben deshalb kaum etwas davon.
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Absurd
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Re: Kapitalismus ...

Beitrag von Absurd »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(16 Apr 2021, 14:25)
Behaupten kann man viel wenn der Tag lang ist. Ich habe diese Aussage so bei ihm nicht gefunden.
Habe ich irgendwo bei "Wem gehört Deutschland?: Die wahren Machthaber und das Märchen vom Volksvermögen (Deutsch) Taschenbuch – 13. April 2015"
gelesen, aber wenn das für einen Neoliberalen alles so in Ordnung ist mit der Verteilung und der abstrus wachsenden Vermögensschere
kann man da eh nicht gegen argumentieren (zumal es ja auch eine Frage des sozialen Gewissens ist, was man bei den Hardcore-Neoliberalen
seit Schröder eh vergebens sucht) :)
Die Absurdität des Lebens schafft bisweilen eine unerträgliche kognitive Dissonanz... http://www.denkwerkzukunft.de/downloads ... zinger.pdf
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Re: Kapitalismus ...

Beitrag von SillyWalks »

Absurd hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:26)
Verteilung
Klingt immer so, als würden die Leute ihr Geld nur verwalten und darauf warten, dass sie es anderen geben dürfen. "Wir" sollten uns da einfach raushalten. Wer etwas verteilen möchte, tut das sicher von ganz alleine.
Absurd hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:26)
Hardcore-Neoliberalen
Neoliberale wollen zu viel Staat. :|
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Re: Kapitalismus ...

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Absurd hat geschrieben:(16 Apr 2021, 15:26)

Habe ich irgendwo bei "Wem gehört Deutschland?: Die wahren Machthaber und das Märchen vom Volksvermögen (Deutsch) Taschenbuch – 13. April 2015"
Das liest man also, dass Deutschland das ungerechteste Land in der EU sei. Beleg für deine Behauptung natürlich Fehlanzeige.
Was für ein Quatsch :rolleyes:
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von NoUse4AName »

Deutschland mag nicht das ungerechteste Land Europas sein, hab ich auch noch nie gehört, aber es hat den größten Niedriglohn-Sektor Westeuropas, was erstaunt als reichstes Land Europas und das Land mit der vierthöchsten Wirtschaftsleistung in dieser Welt...
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Praia61 »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:22)

Deutschland mag nicht das ungerechteste Land Europas sein, hab ich auch noch nie gehört, aber es hat den größten Niedriglohn-Sektor Westeuropas, was erstaunt als reichstes Land Europas und das Land mit der vierthöchsten Wirtschaftsleistung in dieser Welt...
Das ist ein Zeichen der Gerechtigkeit.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:22)

Deutschland mag nicht das ungerechteste Land Europas sein, hab ich auch noch nie gehört, aber es hat den größten Niedriglohn-Sektor Westeuropas, was erstaunt als reichstes Land Europas und das Land mit der vierthöchsten Wirtschaftsleistung in dieser Welt...
Wir haben auch die mit am besten verdienensten Niedriglöhner.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von franktoast »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:22)

Deutschland mag nicht das ungerechteste Land Europas sein, hab ich auch noch nie gehört, aber es hat den größten Niedriglohn-Sektor Westeuropas, was erstaunt als reichstes Land Europas und das Land mit der vierthöchsten Wirtschaftsleistung in dieser Welt...
Was hat die Höhe der Wirtschaftsleistung mit der Höhe des Durchschnitts- oder Medianlohn zu tun? Chinas BIP ist viel höher als das von Deutschland, aber die Löhne deutlich geringer.

Den wohl größten Einfluss auf Einkommen und Vermögen hat in Europa wohl nicht das Erbe, Familienherkunft oder Land, sondern das Alter. Ein 55 Jähriger hat ein ganz anderes Einkommen und Vermögen als ein 25 Jähriger. Aus offensichtlichen Gründen.

Findest du das unfair, dass ein 55 Jähriger im Schnitt 100 mal mehr Vermögen als ein 25 Jähriger hat?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von Teeernte »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:22)

Deutschland mag nicht das ungerechteste Land Europas sein, hab ich auch noch nie gehört, aber es hat den größten Niedriglohn-Sektor Westeuropas, was erstaunt als reichstes Land Europas und das Land mit der vierthöchsten Wirtschaftsleistung in dieser Welt...
Ein "reiches Land" kann sich den Mindestlohn leisten.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Rote_Galaxie Sammelthread

Beitrag von SillyWalks »

NoUse4AName hat geschrieben:(16 Apr 2021, 17:22)
was erstaunt als reichstes Land Europas
Das Land mag reich sein, die Bürger sind es nicht.
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Re: Kapitalismus

Beitrag von FreiSprecher »

Die Frage Könnte sein, wie kann ein Kapitalismus der Zukunft aussehen. Ein Kapitalismus, der nicht auf Ausbeutung anderer gerichtet ist? Heute besitzen doch bei uns 20 % der Bevölkerung 2/3 des Volksvermögens. Der normale Bürger arbeitet für einen Vermieter und zahlt ihm monatliche Zinsen und als Angestellter erwirtschaftet er die Kapitalrendite für die Unternehmenseigner.
Die Zukunft könnte ein Bürger Kapitalismus sein, bei dem die Bürger das Kapital selbst besitzen. Am besten wäre eine Normalverteilung. Jeder Bürger hat also zum Beispiel Eigentum an einer schuldenfrei Wohnung und jeder hat Eigentum an Unternehmen, z. B. ETFs.
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Re: Kapitalismus

Beitrag von Realist2014 »

FreiSprecher hat geschrieben:(19 May 2021, 18:33)

Die Frage Könnte sein, wie kann ein Kapitalismus der Zukunft aussehen. Ein Kapitalismus, der nicht auf Ausbeutung anderer gerichtet ist? Heute besitzen doch bei uns 20 % der Bevölkerung 2/3 des Volksvermögens. Der normale Bürger arbeitet für einen Vermieter und zahlt ihm monatliche Zinsen und als Angestellter erwirtschaftet er die Kapitalrendite für die Unternehmenseigner.
Die Zukunft könnte ein Bürger Kapitalismus sein, bei dem die Bürger das Kapital selbst besitzen. Am besten wäre eine Normalverteilung. Jeder Bürger hat also zum Beispiel Eigentum an einer schuldenfrei Wohnung und jeder hat Eigentum an Unternehmen, z. B. ETFs.
De Bürger besitzen doch das Kapital selbst.

Ein Blick auf die Verteilung des Vermögens innerhalb der Altersgruppen macht Sinn- aber nicht der Vergleich des Vermögens eines Berufsanfängers mit dem Vermögen von Bürgern, die bereits 40 Jahre im erfolgreich Erwerbsleben stehen . Letzte haben dann auch sehr oft Wohneigentum....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Wir brauchen einen "Bürger-Kapitalismus"

Beitrag von FreiSprecher »

Die Leistungsbereitschaft des Bürgers können kapitalistische Systeme besonders gut fördern. Es fragt sich nur, welche Art von Kapitalismus ist dafür am besten geeignet?. Die Grundlage des Kapitalismus ist Eigentum und die Rendite für Investitionen.
Derzeit haben wir in Deutschland eine sehr ungleiche Eigentumsverteilung: Den reichsten 10% der Bevölkerung gehören 60% des Vermögens. 60% der Bevölkerung haben praktisch kein Vermögen (Wikipedia).
So kommt es, dass diese vermögenslosen 60% jeden Monat den Kapitaldienst erwirtschaften müssen für die Vermögenden. Das sind zum einen Mietzahlungen. Zum anderen sind es Kapitalerträge für die Unternehmenseigner.
Ich plädiere dafür, dass der Staat für eine ausgeglichenere Verteilung des Vermögens gestaltend eingreift.
Wenn jeder Bürger Eigentümer seiner schuldenfreien Wohnung wäre, würde er im Schnitt 500€ netto monatlich mehr zur Verfügung haben. Wenn er Miteigentümer mit ca. 100.000€ an Unternehmen wäre (z. b. Aktien, am besten Anteile am Unternehmen, in dem er arbeitet,) würde er zusätzlich ca. 300€ mehr verfügbar haben.
Mit dem Eigentum trägt der Bürger auch mehr Verantwortung. Er ist interessiert, sich über Wirtschaft, Steuern, Baukosten etc. zu informieren. Und er kann mehr mitbestimmen, z. B. über seine Wohnung und das Gemeinschaftseigentum. Also auch ein Bildungs- und Demokratisierungseffekt.
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