Immer das Gleiche gejammere...
Ein Prognose für Smartphone wäre um die 1990 herum sicher ähnlich ausgefallen - es dauerte bis etwa 2007, bevor das "iPhones" vom "Außenseiter Apple" den Markt für "tragbare Kommunikationsgeräte" so richtig aufmischte. Als Folge ging der zuvor Marktführer bei Mobilfunkgeräten Denglisch "Handy" genannt "über die Wupper". Die hatten offenbar auch nicht an die Wirkung von sog. "Killerprodukten" geglaubt.
Das zuständige Zauberwort ist
"disruptiv" - Eine disruptive Technologie (englisch to disrupt „unterbrechen“) ist eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt.
Sind diese Technologien erst einmal verfügbar, ist es schlicht eine Frage der Zeit, bis sie die jeweilige Vorgängertechnologie verdrängen.
Wer, wie ich seit Kriegsende (der WK II soviel Information muss sein) auf dieser schönen Welt lebt, hat das alles auch "erlebt". Wer hätte gewagt, damals, als die ersten Taschenrechner sauteuer auf den Markt kamen, (1967 von Texas Instruments), dass wenige Jahre später (in den 80ern) "Homecomputer" käuflich erworben werden konnten, ich hab in noch, den "Commodore SX-64" für anfänglich mehr als 3.000 DM. Danach der PC, der bis heute durchhält. Röhrenmonitore, längst abgelöst von Flachbild- Monitoren - das selbe Spiel mit "Fernsehern", die es inzwischen bis in Wohnzimmerwandgröße gibt. Nicht zu vergessen die wahrlich disruptive digitale Kamera- und Videotechnologie. Meine erste Videokamera mit den brikettartigen VHS Tonträgern - der Aufnahmeteil ~4,5 kg "leicht" und separat mitzuführen.
Das WWW - anfänglich mit Akustikmodem - heute habe ich 50 / 10 Gbit/s inkl. IP-Telefonie und, und, und...
Wer hätte vor einigen Jahren geglaubt, das eines Tages ein Unternehmen wie Google mit 2007 - 16.805 bis 2016 auf 72.053 Mitarbeiter und einen aktuellen Marktwert von 488,73 Milliarden US-Dollar Das Kapital von 3 US-Internetkonzerne (Apple (110.000) , Alphabet (Google) Microsoft (114.074) zusammen (schon 2015) deutlich größer sein würden, als alle 30 dt. DAX notierten Unternehmen zusammen...
All diese Konzerne, verfügen über sehr geringe "Personalverpflichtungen", können problemlos und ohne Rücksicht auf - Beispiele VW-Konzern 2015 ~600.000 Mitarbeiter, Daimler 2017 ~130.000 Beschäftigte, BMW - Group 2016 ~124.729 agieren.
Nimmt man noch Facebook mit 2015 ~12.691 Mitarbeitern mit ~ 50.000.000.000 Kapital, liegt das Verhältnis bei beinahe 4 Millionen pro Mitarbeiter. Solche Firmen kaufen derzeit jede nur erdenkliche Innovation, die es auf dem Markt zu kaufen gibt, auf und treiben diese entlang ihrer Ideen voran.
Solche Beweglichkeit kann disruptive Technologien beinahe über Nacht zur Wirkung bringen. Während die dt. Automobilindustrie mit einem sehr großen Mitarbeiteranteil, eher einem "Tanker" gleicht, der mühsam versucht, den neuen Kurs zu fahren, sind andere schon mehrere Kursänderungen weiter.
Was e-mobile angeht, VW hat da schon einen Kunden für den Start - Norwegen, "Schon 2025 (in ~8,5 Jahren) könnten nur noch E-Autos zugelassen werden titelt Welt 24 am 08.06.2016" Seit dem 16.01.2017 das ist gerade einmal knapp drei Monate her, dürfen In Oslo an bestimmten Tagen :
SPON hat geschrieben:von 6 bis 22 Uhr keine dieselgetriebenen Privatfahrzeuge unterwegs sein, haben die Behörden gerade angeordnet. Wer keine Ausnahmegenehmigung hat, trotzdem fährt und erwischt wird, muss 1500 Norwegische Kronen (rund 165 Euro) Geldstrafe bezahlen.
Oslos Bürger stellen sich auf ein Chaos ein. Denn 45 Prozent aller PKW im Ballungsraum der Metropole mit seinen fast zwei Millionen Menschen sind dieselgetrieben.
Die müssen auch keine Autoindustrie mit hunderttausenden von Arbeitsplätzen ins Kalkül ziehen. Bedienen können sich e-mobil Käufer in Norwegen bei jedem der international aktiven Hersteller. Norwegen bietet Autokäufern ein Füllhorn von Kaufanreizen. So sind E-Mobile von der Zulassungssteuer befreit, die bei Autos mit Verbrennungsmotor im Durchschnitt mehr als 100.000 Kronen (gut 11.000 Euro) beträgt. Ebenso müssen ihre Käufer keine Mehrwertsteuer von 25 Prozent bezahlen. Und sie sind auch von der Maut befreit, die in Norwegen an allen erdenklichen Orten abkassiert wird. In Oslo dürfen E-Mobilisten dazu gratis parken sowie vielerorts auf der Busspur am Stau vorbeifahren und kostenlos Strom tanken.
Taktik : "Zuckerbrot für E-Mobile, Peitsche für Dieselfahrzeuge" Diese
Grafik zeigt wo es lang geht. Sicher, das ist (noch) nur Norwegen
Für VW bietet sich so eine Chance ihre Produktion aufzumischen - andere Hersteller folgen -
das wiederum wird die Preise auch für Deutsche zunehmend attraktiver machen - eine "Anschubfinanzierung" der anderen Art.
Oh Wunder, auch in D gibt es nicht nur rückwärts orientierte Zeitgenossen. "Exportweltmeister" bleibt nur, wer etwas hat, was andere nicht haben, exportieren kann. Neben den bekannten Exporten, exportieren wir - davon redet hier kaum jemand - unsere aktivsten und wohl auch klügsten Köpfe in alle Wert. Das ist etwas, was "wir uns" nun wirklich nicht leisten können.....
Was die Amis angeht, das muss wohl abgewartet werden - der neue Präsi und gerade Elon Musk sind durchaus (noch) auf "gutem Fuß" miteinander...
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)