Was ist alles Geld der Welt wert?

Moderator: Moderatoren Forum 1

Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Adam Smith »

Flat hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:00)

Moin,

derzeit haben wir so gut wie keine Inflation. Steigen die Mieten derzeit nicht? Wäre mir neu. Wird nur nicht durch steigende Löhne aufgefangen, weil diese sich auch an der Inflation orientieren.

Zinssätze sind nicht nur Inflationsabhängig sondern unterliegen auch dem Wettbewerb. Derzeit kann man sich den Zinsvergleich fast sparen. Früher konnte man durch kluge Wahl einiges rausholen.
Steigende Mieten haben einen grossen Einfluss auf den Warenkorb. Welche Güter verbilligen sich eigentlich im Moment zum Ausgleich?
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Flat »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:07)

Steigende Mieten haben einen grossen Einfluss auf den Warenkorb. Welche Güter verbilligen sich eigentlich im Moment zum Ausgleich?
Moin,

meines Wissens Energiekosten und Lebensmittel.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Schnitter hat geschrieben:(12 Jul 2016, 21:13)

Diese Aussage ist hochgradig unqualifiziert. In meiner Branche werden Jahr um Jahr Rekorde gebrochen unter Einsatz immer weniger Rohstoffe.

Die Digitalisierung wirft ebenfalls ihre Schatten...

Wertschöpfung bewegt sich immer mehr weg von Rohstoffen. Schlecht für Rohstoffstaaten.... :D
Beim ersten Satz kannst du dir an die eigene Nase packen.
Sämtliche Kriege wurden wegen Macht, Geld oder (vorrangig) Rohstoffen geführt.
Ersparnis von Rohstoffen auf der einen Seite führt zu mehr Verbrauch an der anderen. Das Sparen macht somit keinen Sinn, weil der Mensch in dieser Hinsicht völlig irrational und überhaupt nicht nachhaltig agiert. Immer mehr Menschen verbrauchen immer mehr Rohstoffe und dieses Karussell dreht sich so lange bis es kaum mehr welche gibt. Ob eine einzelne Firma oder Branche von dem einen oder anderen Rohstoff etwas weniger verbraucht, spielt deshalb keine entscheidende Rolle.

Was passiert, wenn sich ein Land von Wertschöpfung abseits der Rohstoffe, sprich produktiver Arbeit (Schaffung von Konsumgütern) hin zu mehr Dienstleistung bewegt, sehen wir z.B. an Griechenland.
Wirtschaftsmotor der EU ist nicht umsonst Deutschland, weil hier sehr viel produziert wird. Dafür benötigt man in erster Linie Rohstoffe.
Was schlecht für Rohstoffe ist, ist auch schlecht für die Wirtschaft, deswegen sollte man sich auch nicht über allzu niedrige Ölpreise freuen, denn fallende Preise auf diesem Sektor sind ein Indikator für eine abflauende Wirtschaft. Das ist nicht nur schlecht für Rohstoffsaaten sondern die gesamte Weltwirtschaft. Wir Deutschen, die wir regen Handel mit Rohstoffen betreiben, weil diese eingeführt, "veredelt" und wieder ausgeführt werden, können hinsichtlich Wertschöpfung kein ernsthaftes Interesse am Minderverbrauch von Rohstoffen haben, es sei denn wir machen uns Länder wie Griechenland zum neuen Vorbild.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 00:31)

Ich behaupte da täuscht du dich - und zwar ziemlich gewaltig.
Der letzte Preissprung bei Gold wurde vorrangig durch finanzkräftige, private Investoren verursacht, vorrangig durch Käufe von ETF´s und weiteren Minenaktien.
Der kleine Spießer von nebenan ist noch überhaupt nicht auf den Trichter gekommen, denn er ist immer noch vom Fußballfieber gefesselt und erwartet gespannt die anstehende Olympiade. Brot und Spiele....
Die Edelmetall-Hausse ist längst nicht beendet sondern schreit höchstens nach einer überfälligen Korrektur bevor es erneut weiter nach oben geht. Aber auch diese wird Michel verschlafen um hernach dem fahrenden Zug hinterher zu rennen.
Zwischenzeitlich wird ihn evtl. noch sein Bankberater anrufen um ihm "todsichere" Aktien(fonds) zu empfehlen in die er schnellstmöglich investieren sollte.
Ein alter Hut....!
Wer es nach 2008 bis heute nicht begriffen hat, der wird in Zukunft zurecht rasiert.
Reiche mit ein wenig Grips haben ihr Geld längst zuerst in rentable (größtenteils selbst genutzte) Immobilien, stets gut laufende Food-Aktien und natürlich auch Edelmetall gesteckt und harren der Dinge die da kommen.

Vielleicht solltest du dir einmal den Open Interest von Gold und Silber ansehen um zu erkennen war derzeit am Markt los ist.
Du redest ohne Sinn und Verstand einen Blödsinn an die Menschheit hin, da bekomme ich regelrecht Brechreiz von.
Mag an deinen Job liegen - was mich nicht ernsthaft verwundern würde... In jungen Jahren hatte ich mit vielen deiner Sorte zu tun. Wie gut, dass ich bei wichtigen Dingen nie auf sie gehört habe, sonst wäre ich heute eine ganze Packung ärmer.

Ganz nebenbei kauft China (privat) massiv den Markt leer und auch die Zentralbanken stocken wieder ihre Reserven auf.
DU weißt absolut nicht wovon du redest!
Vielleicht solltest du deine Goldbrille mal abnehmen - und ich auf Fakten konzentrieren

der Anteil des Vermögens, welches bei den Supereichen aus "Gold" besteht, kann gar nicht besonders hoch sein- weil es einfach gar nicht so viel Gold gibt auf diesem Planeten

Deren Vermögen steckt in Unternehmen ( schau dir einfach die Liste der reichsten Pappnasen an). Die sind im Gegensatz zu dir und deinesgleichen auch nicht "Goldgeblendet"


Übrigens- von meinem Job hast du ganz sicher NULL Ahnung- und ziemlich sicher auch noch nie mit den Themen zu tun... Da geht es auch nicht um Gold oder Finanzen.... Und Leute, die auf mich hören, werden ganz sicher nicht "ärmer"- sondern ihr Unternehmen besser...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Flat »

Moin,

hab mir mal den Verbrauchspreisindex angeschaut.

Danach sinken sogar trotz gestiegener Mietkosten die Kosten für Wohnungen, weil die Energiekosten deutlich gesunken sind.

Auch die gesunkenen Benzinkosten schlagen zu.

Lebensmittel blieben entgegen meiner Vermutung konstant.

https://www.destatis.de/DE/PresseServic ... 9_611.html
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Flat »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:16)

Und Leute, die auf mich hören, werden ganz sicher nicht "ärmer"- sondern ihr Unternehmen besser...
Moin,

Du bist folglich kein Unternehmensberater. :D
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:07)

Steigende Mieten haben einen grossen Einfluss auf den Warenkorb. Welche Güter verbilligen sich eigentlich im Moment zum Ausgleich?
Weizen ist derzeit günstig, somit auch Mehl und andere Produkte die daraus hergestellt werden.
Öl im Verhältnis immer noch billig - ist die Tage wieder unter 50 $ gefallen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Flat hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:19)

Moin,

Du bist folglich kein Unternehmensberater. :D

aber sicher doch
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Flat »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:23)

aber sicher doch
Moin,

dann widerspreche ich deiner Selbstbehauptung aus eigener Erfahrung. In der Firma, in der ich arbeite, durfte ich in den letzten 20 Jahren viele der größeren Unternehmensberaterfirmen erleben. War alles für die Tonne, letztlich kam die Weiterentwicklung aus dem Kreis der Beschäftigten, als man endlich die Vorschläge auch auf Leitungsentscheidung entsorgt hatte.

Gut, vielleicht mit einer Ausnahme. Ein Beratungsunternehmen hatte zuletzt brauchbares geliefert, was aber eben nur eine Ausgangsbasis darstellte. Das waren aber auch die, die quasi als erste auf die Idee kamen, die Mitarbeiter auch schon frühzeitig einzubinden.


Ansonsten viel realitätsfernes blabla. Viel Papier, aber vor dem Umsetzen und den realen Problemen sich möglichst aus dem Staub machen, aber gut abkassiert haben.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Flat hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:33)

Moin,

dann widerspreche ich deiner Selbstbehauptung aus eigener Erfahrung. In der Firma, in der ich arbeite, durfte ich in den letzten 20 Jahren viele der größeren Unternehmensberaterfirmen erleben. War alles für die Tonne, letztlich kam die Weiterentwicklung aus dem Kreis der Beschäftigten, als man endlich die Vorschläge auch auf Leitungsentscheidung entsorgt hatte.

Gut, vielleicht mit einer Ausnahme. Ein Beratungsunternehmen hatte zuletzt brauchbares geliefert, was aber eben nur eine Ausgangsbasis darstellte. Das waren aber auch die, die quasi als erste auf die Idee kamen, die Mitarbeiter auch schon frühzeitig einzubinden.


Ansonsten viel realitätsfernes blabla. Viel Papier, aber vor dem Umsetzen und den realen Problemen sich möglichst aus dem Staub machen, aber gut abkassiert haben.

Die kenne ich auch....

die "großen" schreiben vor allen Dingen große Rechnungen... :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:16)

Vielleicht solltest du deine Goldbrille mal abnehmen - und ich auf Fakten konzentrieren

der Anteil des Vermögens, welches bei den Supereichen aus "Gold" besteht, kann gar nicht besonders hoch sein- weil es einfach gar nicht so viel Gold gibt auf diesem Planeten

Deren Vermögen steckt in Unternehmen ( schau dir einfach die Liste der reichsten Pappnasen an). Die sind im Gegensatz zu dir und deinesgleichen auch nicht "Goldgeblendet"


Übrigens- von meinem Job hast du ganz sicher NULL Ahnung- und ziemlich sicher auch noch nie mit den Themen zu tun... Da geht es auch nicht um Gold oder Finanzen.... Und Leute, die auf mich hören, werden ganz sicher nicht "ärmer"- sondern ihr Unternehmen besser...
Fakt: Derzeit stecken ca. 7,5 Billionen Dollar in Gold.
Wer wie viel davon besitzt ist unklar, denn genaue Zahlen sind von der Masse nicht bekannt. Veröffentlich wird nur der Bestand der Zentralbanken (ob man ihnen Glauben schenkt sei dahingestellt) und manchen Privatbanken bzw. diversen Unternehmen welche mit Rohstoffen wie Gold handeln.

Schätzungen zufolge beträgt der Anteil Gold am Gesamtvermögen ca. 4%.
Viel Geld steckt in Immobilien, deswegen ist der Markt seit geraumer Zeit auch so aufgeblasen. Etwas mehr in Firmen(anteilen), deswegen wird auch dermaßen vehement versucht die Wirtschaft mit billigem Geld anzukurbeln, denn geringer Konsum dämpft die Gewinnerwartung. Das schmeckt den Aktionären überhaupt nicht.

Da es in der Vergangenheit und auch Gegenwart sehr viele ähnlich gute Unternehmensberater wie dich gibt - die richtig fett bezahlten arbeiten bei Blackrock, Goldman Sachs, usw. - schwächelt auch (derzeit wieder einmal) die Weltwirtschaft. Was auch nicht verwundert, da viele Unternehmen es nicht mehr für nötig erachten sich vorrangig aufs Kerngeschäft zu konzentrieren und obendrein Kunden teils als unnötigen Klotz am Bein erachten.
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

William hat geschrieben:(12 Jul 2016, 21:09)

Ich auch.
Das Metall dient vorrangig dem Werterhalt großer Vermögen bei gleichzeitig hoher Wertdichte und uneingeschränkter Mobilität.
.
Uneingeschränkte Mobilität, so wie früher als man ganze Säcke von Münzen von etlichen hunderten Kilogramm gewicht mit sich herumschleppen mus :?:
Ist das Mobilität für dich ?
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

AndyO hat geschrieben:(12 Jul 2016, 19:10)

Was ist alles Geld der Welt wert?

Nichts, wenn niemand mehr dran glaubt. Es bleibt noch ein Restwert für den Handeln mit Metallen und den Heizwert von Papierwährung....
Zum Glück wird nur ein sehr kleiner Prozentsatz tatsächlich gedruckt. :)
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

garfield336 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:55)

Uneingeschränkte Mobilität, so wie früher als man ganze Säcke von Münzen von etlichen hunderten Kilogramm gewicht mit sich herumschleppen mus :?:
Ist das Mobilität für dich ?
In ein Auto passen mehrere Millionen €, in die Hosentasche min. 100.000 €.
Besser als eine 25.000 € Blockhütte auf dem Tieflader - denn über mehr Sachvermögen verfügt der Durchschnitt ohnehin nicht.
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Jul 2016, 18:45)

Und um das Gold können die einzelnen Länder dann Krieg führen? Denn jedes Land braucht ja nun unbedingt Gold.

Hier mal die Entwicklung des Goldpreis seit 1344.

https://de.wikipedia.org/wiki/Goldpreis ... o_ouro.gif
Der Preis ist auch bei diesem Rohstoff abhängig von Angebot und Nachfrage.

Man sieht den grossen Goldpreisverfall als Spanien Amerika eroberte. Weil dann plötzlich das Angebot in Europa sprunghaft stieg. Der Preis erholte sich davon nie mehr.

Danach steigerte sich die Goldförderung durch moderne Techniken. seit 20 Jahren gibt es aber keine nennenswerte Steigerung der Förderung mehr.
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 09:04)

In ein Auto passen mehrere Millionen €, in die Hosentasche min. 100.000 €.
Besser als eine 25.000 € Blockhütte auf dem Tieflader - denn über mehr Sachvermögen verfügt der Durchschnitt ohnehin nicht.
Auf mein Bankkonto passsen 999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999.999......... euro und der benötigte Speicherplatz ist im nanometer Bereich :thumbup:
Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Flat »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:46)

Die kenne ich auch....

die "großen" schreiben vor allen Dingen große Rechnungen... :D
Moin,

allerdings sind sie sehr flexibel. Die eine dieser Firmen (eine der ganz großen) präsentierte mal ihre Lösung der Geschäftsführung. Diese sagte, dass sie das genau entgegengesetzt wollte. Kein Problem, war dann eben auch für die Unternehmensberatung genau das Gegenteil richtig.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:53)

Fakt: Derzeit stecken ca. 7,5 Billionen Dollar in Gold.
Wer wie viel davon besitzt ist unklar, denn genaue Zahlen sind von der Masse nicht bekannt. Veröffentlich wird nur der Bestand der Zentralbanken (ob man ihnen Glauben schenkt sei dahingestellt) und manchen Privatbanken bzw. diversen Unternehmen welche mit Rohstoffen wie Gold handeln.

Schätzungen zufolge beträgt der Anteil Gold am Gesamtvermögen ca. 4%.
Viel Geld steckt in Immobilien, deswegen ist der Markt seit geraumer Zeit auch so aufgeblasen. Etwas mehr in Firmen(anteilen), deswegen wird auch dermaßen vehement versucht die Wirtschaft mit billigem Geld anzukurbeln, denn geringer Konsum dämpft die Gewinnerwartung. Das schmeckt den Aktionären überhaupt nicht.

Da es in der Vergangenheit und auch Gegenwart sehr viele ähnlich gute Unternehmensberater wie dich gibt - die richtig fett bezahlten arbeiten bei Blackrock, Goldman Sachs, usw. - schwächelt auch (derzeit wieder einmal) die Weltwirtschaft. Was auch nicht verwundert, da viele Unternehmen es nicht mehr für nötig erachten sich vorrangig aufs Kerngeschäft zu konzentrieren und obendrein Kunden teils als unnötigen Klotz am Bein erachten.

eben

danke für deine Bestätigung meiner Aussage

Und nochmal- du hast von dem, was ich mache, keinerlei Sachkenntnisse. Es hat, und das nun zum x-ten mal- rein gar nichts mit dem zu tun, wovon du schon wieder schwadronierst.
Blackrock und Goldman Sachs sind übrigens auch keine "Unternehmensberatungen" im klassischen Sinne...( für operative Themen)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Flat hat geschrieben:(13 Jul 2016, 09:17)

Moin,

allerdings sind sie sehr flexibel. Die eine dieser Firmen (eine der ganz großen) präsentierte mal ihre Lösung der Geschäftsführung. Diese sagte, dass sie das genau entgegengesetzt wollte. Kein Problem, war dann eben auch für die Unternehmensberatung genau das Gegenteil richtig.
ja- kenne ich auch

mein Themenbereich beschränkt sich auf die Unterstützung/ Beratung zur Umsetzung von Vorgaben von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden ( wie Bafin usw.)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Flat hat geschrieben:(13 Jul 2016, 07:40)


Solange sich die Einkommensentwicklung ebenfalls an der Inflation orientiert, wo ist das Problem?
Der Zusammenhang ist je eigentlich umgekehrt. Der wesentliche Einflussfaktor auf die Inflation ist ja die Einkommensentwicklung. Und zwar immer dann, wenn die Einkommen stärker steigen als die Produktivität. Die Inflation hinkt somit der Einkommensentwicklung hinterher. Die Forderung nach einem Inflationsausgleich bei der Einkommensentwicklung führt somit in Zukunft automatisch zu Inflation.

Die Miniinflation, die wir im Augenblick haben wird im Warenkorb im Wesentlichen durch die niedrigen Erdöl-/Energiepreise bestimmt. Andere Güter des täglichen Bedarfs werden durchaus teuerer.

Warum die Miniinflation, die wir im Augenblick haben problematisch sein soll erschließt sich mir nicht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Jul 2016, 10:20)

Der Zusammenhang ist je eigentlich umgekehrt. Der wesentliche Einflussfaktor auf die Inflation ist ja die Einkommensentwicklung. Und zwar immer dann, wenn die Einkommen stärker steigen als die Produktivität. Die Inflation hinkt somit der Einkommensentwicklung hinterher. Die Forderung nach einem Inflationsausgleich bei der Einkommensentwicklung führt somit in Zukunft automatisch zu Inflation.

Die Miniinflation, die wir im Augenblick haben wird im Warenkorb im Wesentlichen durch die niedrigen Erdöl-/Energiepreise bestimmt. Andere Güter des täglichen Bedarfs werden durchaus teuerer.

Warum die Miniinflation, die wir im Augenblick haben problematisch sein soll erschließt sich mir nicht.
In Luxemburg/Belgien gibt es diesen automatischen Mechanismus. Trotzdem haben wir jetzt fast eine Nulll-Inflation.

Aber auch vor der Euroeinführung führte das nicht zu grosserer Inflation als in den Nachbarländern.
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 09:26)

eben

danke für deine Bestätigung meiner Aussage
Eben.

Hier kann man nämlich erkennen welch Vermögensverlust sich für die Masse in Zukunft einstellen wird - nämlich ein gigantischer sobald der nominale Wert der unzähligen Papierversprechen auf Niedrig-Niveau fällt.
Man muss nicht mehr Gold produzieren um eine höhere Kapitaldeckung durch das Edelmetall zu erreichen sondern lediglich andere Vermögenswerte zerstören. Wird der Wert von Geld und anderen Sachwerten, z.B. Immobilien um 50% herabgesetzt, steigt der Goldpreis nahezu automatisch auf das Doppelte. Vermutlich sogar mehr weil angstgetrieben. Viel wichtiger jedoch, dass sich dadurch der prozentuale Anteil des Goldes am Gesamtvermögen erhöht.

Die derzeitigen Schulden reicher Industrieländer belaufen sich auf ca. 200 Billionen $. Keiner will sie abbauen, denn über das Vermögen verfügen gleichzeitig gewisse (relativ wenige aber mächtige) Menschen. Da sich Enteignungen immer äußerst schwierig gestalten, wird das Geld entwertet. Wie viel das in den vergangenen Jahrzehnten im Durchschnitt war, kann sich jeder anhand des Goldpreises selbst ausrechnen. 70er Jahre 35 $, heute über 1300 $.
Anhand der Geldmengenausweitung ist auch ersichtlich wie vermögend (im Bezug auf die Kaufkraft) die Menschen wirklich sind und wie groß das Wirtschaftswachstum die letzten ca. 40 Jahre in Wahrheit war. Inflationsbereinigt kommen so keine 5% oder gar mehr p.a. heraus, denn das ist technisch über einen solch langen Zeitraum hinweg überhaupt nicht möglich, erst recht nicht spartenübergreifend.

Jedem erneuten Boom muss ein Bust vorausgehen in dem Vermögen vernichtet werden, ansonsten werden die Leute nicht dazu animiert neue Werte zu schaffen und Dienstleistungen zu erbringen. Wer satt ist, der bewegt sich kaum bis nicht. Man muss ihn dazu bringen wieder hungrig zu werden oder so lange warten bis er es von alleine wieder wird.
Geldvermögen können vernichtet werden, Sachwerte wie PKWs, Häuser, etc. verrotten automatisch mit der Zeit und sinken so im Wert. Edelmetalle unterliegen solchen Einflüssen nicht, deswegen werden sie sowohl gehasst (z.B. von Banken) und geliebt (Hortern) zugleich.
Da der Bust 2008 nicht groß genug war, muss ein weiterer, deutlich größerer, folgen. Würden Zentralbanken die QE-Programme einstellen, käme er unweigerlich, da dies aber nicht geschehen wird sondern immer noch mehr Geld gedruckt, geht das noch eine Zeit lang gut. Schluss ist dennoch irgendwann und gewisslich wird sich dies Prozedere nicht so lange hinziehen wie bei Japan, dafür ist die Gelddruckorgie viel zu expansiv.
Gold ist das egal, es behält seinen Wert, ganz egal wie der Preis in einer beliebigen Währung dazu aussieht.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 11:19)

Eben.

Hier kann man nämlich erkennen welch Vermögensverlust sich für die Masse in Zukunft einstellen wird - nämlich ein gigantischer sobald der nominale Wert der unzähligen Papierversprechen auf Niedrig-Niveau fällt.
nein- muss sie NICHT

den wie schon mehrfach geschrieben, besteht auch das Vermögen der Superreichen aus dem Wert ihrer Unternehmen...

Deine Goldphobie hat schon was lustiges...

Das ähnelt irgendwelchen Sektenanhängern... :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14082
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von garfield336 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 11:19)
Gold ist das egal, es behält seinen Wert, ganz egal wie der Preis in einer beliebigen Währung dazu aussieht.
Das ist ein Irrtum.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 11:19)

E
Die derzeitigen Schulden reicher Industrieländer belaufen sich auf ca. 200 Billionen $. Keiner will sie abbauen, denn über das Vermögen verfügen gleichzeitig gewisse (relativ wenige aber mächtige) Menschen..
Die 200 Millionen Staatsanleihen gehören "gewissen, relativ wenigen aber mächtigen Menschen"?


WER soll das denn sein?

Die Top 100 der reichsten Menschen auf diesem Planeten.... ( so Gates, Zuckerberg, Ellison, usw...)?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Die meisten Anleihen halten im Moment wohl die Zentralbanken.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 16:18)

Die meisten Anleihen halten im Moment wohl die Zentralbanken.

und wer sind jetzt die wenigen ominösen Superreichen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Mit den Top 100 liegst du doch schon richtig. Nimm die nächsten ca. 250.000 noch dazu, dann passt es in etwa. Oft genug sind sie Inhaber von Firmen die in Anleihen investieren.
Allerdings handelt es sich nicht nur um Staatsschulden sondern auch private, hier kommen dann wieder die Geschäftsbanken ins Spiel.
Nichts desto trotz handelt es sich um ein systemisches Problem wenn Schulden stets nur noch mit neuen Schulden beglichen werden, das Zahlungsversprechen dabei immer mehr in die Zukunft verschoben wird.
Das Risiko des Zahlungsausfalls steigt damit unaufhörlich. Konsum kann nicht ständig vorgezogen und die Zahlung bis Ultimo hinausgezögert werden, denn irgendwann stockt er trotzdem und mit ihm dann die Wirtschaft.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 17:31)

Mit den Top 100 liegst du doch schon richtig. Nimm die nächsten ca. 250.000 noch dazu, dann passt es in etwa. Oft genug sind sie Inhaber von Firmen die in Anleihen investieren.
Allerdings handelt es sich nicht nur um Staatsschulden sondern auch privat
e, hier kommen dann wieder die Geschäftsbanken ins Spiel.
Nichts desto trotz handelt es sich um ein systemisches Problem wenn Schulden stets nur noch mit neuen Schulden beglichen werden, das Zahlungsversprechen dabei immer mehr in die Zukunft verschoben wird.
Das Risiko des Zahlungsausfalls steigt damit unaufhörlich. Konsum kann nicht ständig vorgezogen und die Zahlung bis Ultimo hinausgezögert werden, denn irgendwann stockt er trotzdem und mit ihm dann die Wirtschaft.
Unternehmer investieren IHR Geld also nicht in IHRE Firmen, sondern "leihen" es ANDEREN Firmen, indem sie DEREN Anleihen kaufen?

was man hier nicht alles lernen kann.... :D

Und was haben Anleihen jetzt mit Konsum zu tun?

geben jetzt schon Konsumenten Anleihen aus?

Wird ja immer doller... :p
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Inhaber von Firmen, nicht Firmen.
Anstatt nur immer dumm dagegen zu sülzen, müsstest du einfach mal versuchen zu verstehen was dort geschrieben steht.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 18:37)

Inhaber von Firmen, nicht Firmen.
Anstatt nur immer dumm dagegen zu sülzen, müsstest du einfach mal versuchen zu verstehen was dort geschrieben steht.

ich hatte ja UNTERNEHMER geschrieben...

Das sind üblicherweise die Inhaber IHRER Firmen..

Anstatt meine Texte falsch zu lesen, solltest du mal aufhören nicht zu belegende Thesen aufzustellen

Oder WO ist deine Quelle, das Firmeninhaber die Anleihen von ANDEREN Unternehmen kaufen?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Schnitter
Beiträge: 19157
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Schnitter »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 08:14)

Beim ersten Satz kannst du dir an die eigene Nase packen.
Sämtliche Kriege wurden wegen Macht, Geld oder (vorrangig) Rohstoffen geführt.
Ersparnis von Rohstoffen auf der einen Seite führt zu mehr Verbrauch an der anderen. Das Sparen macht somit keinen Sinn, weil der Mensch in dieser Hinsicht völlig irrational und überhaupt nicht nachhaltig agiert. Immer mehr Menschen verbrauchen immer mehr Rohstoffe und dieses Karussell dreht sich so lange bis es kaum mehr welche gibt. Ob eine einzelne Firma oder Branche von dem einen oder anderen Rohstoff etwas weniger verbraucht, spielt deshalb keine entscheidende Rolle.

Was passiert, wenn sich ein Land von Wertschöpfung abseits der Rohstoffe, sprich produktiver Arbeit (Schaffung von Konsumgütern) hin zu mehr Dienstleistung bewegt, sehen wir z.B. an Griechenland.
Wirtschaftsmotor der EU ist nicht umsonst Deutschland, weil hier sehr viel produziert wird. Dafür benötigt man in erster Linie Rohstoffe.
Was schlecht für Rohstoffe ist, ist auch schlecht für die Wirtschaft, deswegen sollte man sich auch nicht über allzu niedrige Ölpreise freuen, denn fallende Preise auf diesem Sektor sind ein Indikator für eine abflauende Wirtschaft. Das ist nicht nur schlecht für Rohstoffsaaten sondern die gesamte Weltwirtschaft. Wir Deutschen, die wir regen Handel mit Rohstoffen betreiben, weil diese eingeführt, "veredelt" und wieder ausgeführt werden, können hinsichtlich Wertschöpfung kein ernsthaftes Interesse am Minderverbrauch von Rohstoffen haben, es sei denn wir machen uns Länder wie Griechenland zum neuen Vorbild.
Das Posting ist von vorne bis hinten wirr:

1. Weg von Rohstoffen heisst nicht Tourismus wie Griechenland. Schau dir mal IT Dienstleister etc. an. Das die Wertschöpfung immer unabhängiger von Rohstoffen wird heisst nicht das plötzlich alle Kellner oder Taxifahrer werden. Beschäftige dich mal damit was die moderne Industrie, insbesondere in USA und Kerneuropa umtreibt.

2. Was Rohstoffabhängigkeit bedeutet wenn noch katastrophale politische Misswirtschaft dazu kommt sieht man gerade in Russland. Mir klar dass es mit vernünftigen Politikern auch besser laufen kann, siehe Norwegen.

3. Der Wert einer Veredelungsleistung sinkt nicht mit dem Wert des Rohstoffs. Das ist betriebswirtschaftlicher Nonsense.

4. Wofür vor dreissig Jahren Krieg geführt wurde ist für die Tendenz das Rohstoffen bezüglich des Wirtschaftswachstums eine immer geringere Bedeutung zukommt irrelevant.

5. Wieso sollte ein niedrigerer Rohstoffverbrauch bei der Herstellung eines Industrieguts zu einem Mehrverbrauch an anderer Stelle führen ? Logik ?

6. Der Zusammenhang zwischen Ölpreis und Weltwirtschaft....aus welchem Aluhut Blog stammt der ? :-)
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 18:41)

ich hatte ja UNTERNEHMER geschrieben...

Das sind üblicherweise die Inhaber IHRER Firmen..

Anstatt meine Texte falsch zu lesen, solltest du mal aufhören nicht zu belegende Thesen aufzustellen

Oder WO ist deine Quelle, das Firmeninhaber die Anleihen von ANDEREN Unternehmen kaufen?
Was ist ungewöhnlich daran wenn Privatpersonen Anleihen kaufen?
Vielleicht haben sie Bezug zu der Firma, vertrauen deren Geschäftsmodell, sehen es als lohnende Investition an und evtl. zugleich als gute Risikostreuung?!
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 19:21)

Was ist ungewöhnlich daran wenn Privatpersonen Anleihen kaufen?
Vielleicht haben sie Bezug zu der Firma, vertrauen deren Geschäftsmodell, sehen es als lohnende Investition an und evtl. zugleich als gute Risikostreuung?!

DU hattest "Firmeninhaber "geschrieben...

jetzt plötzlich sind es "Privatpersonen"...

was für eine Rumgeeiere...


WAS genau soll der Kern deiner ursprünglichen Aussage denn nun eigentlich sein?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von William »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 19:25)

DU hattest "Firmeninhaber "geschrieben...

jetzt plötzlich sind es "Privatpersonen"...

was für eine Rumgeeiere...


WAS genau soll der Kern deiner ursprünglichen Aussage denn nun eigentlich sein?
Inhaber von Firmen haben auch Privatvermögen. Mit dem können sie machen was sie wollen. Keiner wird dazu gezwungen all sein Geld in seine Firma zu stecken.
Investiert er sein Privatvermögen in eine Anleihe anderer Unternehmen, so spricht nichts dagegen.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Adam Smith »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 17:31)

Mit den Top 100 liegst du doch schon richtig. Nimm die nächsten ca. 250.000 noch dazu, dann passt es in etwa. Oft genug sind sie Inhaber von Firmen die in Anleihen investieren.
Oder Beteiligungen werden gekauft. Beteiligungen können Fremd- oder Eigenkapital sein.
Hier ist der stille Gesellschafter am Gewinn und je nach Vereinbarung am Verlust des Unternehmens beteiligt, nicht jedoch am Vermögen der Gesellschaft. Die Gewinnbeteiligung muss er als Einkünfte aus Kapitalvermögen versteuern (§ 20 Abs. 1 Nr. 4 EStG) und eine etwaige Verlustbeteiligung kann er gem. § 20 Abs. 9 S. 1 EStG grundsätzlich nicht als Werbungskosten absetzen. Nach neuester Rechtsprechung ist es möglich, sofern besonders vereinbart, dass auch ein negatives Einlagekonto entstehen kann. Somit können Verluste, die über die Einlage hinausgehen, das Einlagekonto mindern. Spätere Gewinne müssen wieder zur Aufstockung des Einlagekontos genutzt werden (bis zur Höhe der bedungenen Einlage).
https://de.wikipedia.org/wiki/Stille_Gesellschaft

Oder der Unternehmer gewährt einem anderen Unternehmen ein partiarisches Darlehen.
Ein partiarisches Darlehen (Beteiligungsdarlehen) ist eine Form der Beteiligungsfinanzierung in Gestalt eines Darlehens im Sinne von § 488 BGB. Als Entgelt für die Überlassung des Darlehens wird ein Anteil am Gewinn oder Umsatz eines Unternehmens oder eines Geschäfts, zu dessen Zweck (insbesondere zur Finanzierung) das Darlehen gewährt wurde, vereinbart (partiarisch = gewinnabhängig). Neben der Gewinnbeteiligung kann eine Verzinsung vereinbart werden, wobei der Schwerpunkt auf der Gewinnbeteiligung liegen muss.
https://de.wikipedia.org/wiki/Partiarisches_Darlehen
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Adam Smith »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 19:39)

Inhaber von Firmen haben auch Privatvermögen. Mit dem können sie machen was sie wollen. Keiner wird dazu gezwungen all sein Geld in seine Firma zu stecken.
Investiert er sein Privatvermögen in eine Anleihe anderer Unternehmen, so spricht nichts dagegen.
Hier mal die Bilanz lt. HGB.
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen;
2.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen;
3.
Beteiligungen;
4.
Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht;
5.
Wertpapiere des Anlagevermögens;
6.
sonstige Ausleihungen.
Wertpapiere können auch Umlaufvermögen sein.
Wertpapiere:
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen;
2.
sonstige Wertpapiere;
https://www.gesetze-im-internet.de/hgb/__266.html

Es gibt hier Beteiligungen und Wertpapiere.
Anleihen bzw. Schuldverschreibungen sind verzinsliche Wertpapiere, die der mittel- bis langfristigen Fremdfinanzierung von Unternehmen (und Staaten) dienen und oftmals große Volumina umfassen.
http://www.welt-der-bwl.de/Anleihe
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

William hat geschrieben:(13 Jul 2016, 19:39)

Inhaber von Firmen haben auch Privatvermögen. Mit dem können sie machen was sie wollen. Keiner wird dazu gezwungen all sein Geld in seine Firma zu stecken.
Investiert er sein Privatvermögen in eine Anleihe anderer Unternehmen, so spricht nichts dagegen.

klar-macht Sinn

den Gewinn unter Versteuerung auszuzahlen- und dann den Rest woanders investieren
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Schnitter
Beiträge: 19157
Registriert: Di 7. Feb 2012, 15:02

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Schnitter »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Jul 2016, 21:30)

klar-macht Sinn

den Gewinn unter Versteuerung auszuzahlen- und dann den Rest woanders investieren
:D
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich komme mir, was die Rolle von "Geld" in Gesellschaft und Wirtschaft anbetrifft, immer öfter vor wie das Kind in "Des Kaisers neue Kleider". Ich verstehe nicht viel vom FInanzwirtschaft und vom Bankensystem. Aber ...

Die Metapher vom "Anwerfen der Notenpresse" zum Beispiel. Was man damit eigentlich sagen will ist: Dass das "Geld" der Notenbanken nicht seinen eigentlichen Zweck als Tauschmittel erfüllt, wenn es nicht wenigstens ungefähr dem Gegenwert vorhandener, angebotener Waren und Dienstleistungen entspricht.

Schon zum wiederholtem Male höre bzw. lese ich Essays - wie etwa am 24. November in der Reihe "Essay und DIskurs" im DLF (https://www.deutschlandfunk.de/ueber-da ... _id=461184) - in denen klipp und klar davon die Rede ist, dass im Bereich der Privatbanken eigentlich unaufhörlich die Notenpresse angeworfen wird. Dass private Banken (nicht die staatliche Zentralbank) unaufhörlich "Geld aus dem Nichts" erschafft. Geld, dass überhaupt keinen Gegenwert in Form von Produkten und Dienstleistungen hat. Und dass diese Tatsache genauso bedeutsam wie unbekannt (oder auch totgeschwiegen) in der Allgemeinheit sei. Geld werde nicht in dem Maße geschaffen wie Produkte und Dienstleistungen verfügbar sind sondern in dem Maße wie die Schaffung von Geld aus dem Nichts möglichst viel weiteres Geld aus dem Nichts zu schaffen verspricht.

Ich habe mir bislang immer gesagt: Schweig mal lieber dazu. Für diese Zusammenhänge bist du einfach zu dumm. Aber langsam bekomme ich meine Zweifel. Vielleicht hat der König ja wirklich nix an.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2019, 10:56)

Ich komme mir, was die Rolle von "Geld" in Gesellschaft und Wirtschaft anbetrifft, immer öfter vor wie das Kind in "Des Kaisers neue Kleider". Ich verstehe nicht viel vom FInanzwirtschaft und vom Bankensystem. Aber ...

Die Metapher vom "Anwerfen der Notenpresse" zum Beispiel. Was man damit eigentlich sagen will ist: Dass das "Geld" der Notenbanken nicht seinen eigentlichen Zweck als Tauschmittel erfüllt, wenn es nicht wenigstens ungefähr dem Gegenwert vorhandener, angebotener Waren und Dienstleistungen entspricht.

Schon zum wiederholtem Male höre bzw. lese ich Essays - wie etwa am 24. November in der Reihe "Essay und DIskurs" im DLF (https://www.deutschlandfunk.de/ueber-da ... _id=461184) - in denen klipp und klar davon die Rede ist, dass im Bereich der Privatbanken eigentlich unaufhörlich die Notenpresse angeworfen wird. Dass private Banken (nicht die staatliche Zentralbank) unaufhörlich "Geld aus dem Nichts" erschafft. Geld, dass überhaupt keinen Gegenwert in Form von Produkten und Dienstleistungen hat. Und dass diese Tatsache genauso bedeutsam wie unbekannt (oder auch totgeschwiegen) in der Allgemeinheit sei. Geld werde nicht in dem Maße geschaffen wie Produkte und Dienstleistungen verfügbar sind sondern in dem Maße wie die Schaffung von Geld aus dem Nichts möglichst viel weiteres Geld aus dem Nichts zu schaffen verspricht.

Ich habe mir bislang immer gesagt: Schweig mal lieber dazu. Für diese Zusammenhänge bist du einfach zu dumm. Aber langsam bekomme ich meine Zweifel. Vielleicht hat der König ja wirklich nix an.

Das Thema wurde hier ja schon oft "durchgekaut".

Privatbanken/Geschäftsbanken "schöpfen" Geld durch die Vergabe von Krediten. Allerdinsg auf IHR Risiko.
Wir der Kredit zurückbezahlt, wird dieses "geschöpfte" Geld wieder vernichtet.

Wird er Kredit NICHT zurückbezahlt, dann "bezahlt" die Bank das mit dem Verlust von Eigenkapital in gleicher Höhe.

Weiterhin steht somit dem gesamten derartig "geschöpften" Geld also auch "Schulden = Kredite" in gleicher Höhe gegenüber.

Hier ein Artikel der Bunesbank, das das anschaulich erläutert:

https://www.bundesbank.de/resource/blob ... g-data.pdf
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2019, 10:56)

Schon zum wiederholtem Male höre bzw. lese ich Essays - wie etwa am 24. November in der Reihe "Essay und DIskurs" im DLF (https://www.deutschlandfunk.de/ueber-da ... _id=461184) - in denen klipp und klar davon die Rede ist, dass im Bereich der Privatbanken eigentlich unaufhörlich die Notenpresse angeworfen wird. Dass private Banken (nicht die staatliche Zentralbank) unaufhörlich "Geld aus dem Nichts" erschafft. Geld, dass überhaupt keinen Gegenwert in Form von Produkten und Dienstleistungen hat. Und dass diese Tatsache genauso bedeutsam wie unbekannt (oder auch totgeschwiegen) in der Allgemeinheit sei. Geld werde nicht in dem Maße geschaffen wie Produkte und Dienstleistungen verfügbar sind sondern in dem Maße wie die Schaffung von Geld aus dem Nichts möglichst viel weiteres Geld aus dem Nichts zu schaffen verspricht.
Das eigentliche Geld (money proper) als "fiat money" besteht heutzutage nicht mehr aus Banknoten. Man müsste hier eher von einer Papiergeldpresse sprechen. Und über diese verfügt ausschließlich die Zentralbank Eine Banknote ist streng genommen ein Geldsurrogat, nicht das Geld selbst. Mit einer Banknote wurde früher garantiert, dass der Besitzer der Banknote das eigentliche Geld (meist eine bestimmte Masse Gold oder Silber) bei der zeichnenden Bank einlösen konnte. Die ursprüngliche Bank war der Ort, wo das eigentliche Geld verwahrt wurde. Der Geldschein, den du heute in den Händen hältst, ist hingegen das Geld selbst.

Der Kontostand auf deinem Bankkonto ist strenggenommen auch ein Geldsurrogat, ein Versprechen auf das eigentliche Geld, das nur die Zentralbank als Monopolist emittieren darf.
"Unaufhörlich" können Privatbanken daher gar keine Geldversprechen(= Verbindlichkeiten) produzieren, da sie potentiell immer einlösen müssen. Und das eigentliche Geld bekommen sie von der Zentralbank auch nicht einfach so. Dazu müssen sie notenbankfähige Sicherheiten/Pfänder belasten, die naturgemäß nur begrenzt verfügbar sind.

Die Bruchstellen sind im Grunde 1. der Wechsel vom reinen Warengeld(Gold/Silbermünze) zum einlösbaren Lagerschein(Banknote), 2. Wenn mehr Lagerscheine/Banknoten im Umlauf sind als tatsächlich Geld vorliegt ("fractional reserve") und dann 3. die völlige Aufhebung der Einlösbarkeit mit der Einführung eines "fiat money", wo eine zentrale politische Institution Geld plant und entscheidet. Die Geschäftsbanken heutzutage gehen letztlich mit dem Zentrabankgeld so um wie zu Zeiten der Banknoten mit dem Gold/Silber. Wobei das Gold und Silber ein endogenes Gut war, das gefördert und produziert werden musste. Es war so physisch beschränkt. Das heutige eigentliche Geld kann theoretisch unbegrenzt erzeugt werden, unterliegt nur der selbst gesetzten Begrenzung der Zentralbank(letztlich die Festlegung, was eine notenbankfähige Sicherhheit ist, etwa eine Staatsanleihe) .
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Maikel
Beiträge: 1273
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Maikel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Dec 2019, 10:56)

Die Metapher vom "Anwerfen der Notenpresse" zum Beispiel. Was man damit eigentlich sagen will ist: Dass das "Geld" der Notenbanken nicht seinen eigentlichen Zweck als Tauschmittel erfüllt, wenn es nicht wenigstens ungefähr dem Gegenwert vorhandener, angebotener Waren und Dienstleistungen entspricht.
Nicht nur Waren und Dienstleistungen werden angeboten, sondern auch Arbeitskraft durch (arbeitslose) Arbeitnehmer.
Wenn die aktuelle Geldmenge gerade dem Gegenwert der angebotenen Waren und Dienstleistungen entspricht, wie sollen dann zusätzliche Arbeitsplätze bezahlt(!) werden?

Es gibt im Zusammenhang mit der "Modern Money Theory", an der ich viel zu kritisieren hätte, einen mMn interessanten Gedanken:
Nach dem sollten die ungenutzten Produktionskapazitäten, insbesondere menschliche Arbeitskräfte, also Arbeitslose, Maßstab dafür sein, wie viel zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt wird.
Also, einfach ausgedrückt, umso mehr Geld, je höher die Arbeistlosgkeit ist, damit zusätzliche Arbeitsplätze bezahlt werden können.

Wie bei den meisten solcher Theorien würde das allerdings nur in einer geschlossenen Volkswirtschaft funktionieren.
Wenn dagegen mit zusätzlichem Geld z.B. von der EZB Produkte aus z.B. Asien eingekauft werden, dann schafft das in Europa keine bzw. kaum Arbeitsplätze.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Maikel hat geschrieben:(02 Dec 2019, 14:42)



Es gibt im Zusammenhang mit der "Modern Money Theory", an der ich viel zu kritisieren hätte, einen mMn interessanten Gedanken:
Nach dem sollten die ungenutzten Produktionskapazitäten, insbesondere menschliche Arbeitskräfte, also Arbeitslose, Maßstab dafür sein, wie viel zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt wird.
Also, einfach ausgedrückt, umso mehr Geld, je höher die Arbeistlosgkeit ist, damit zusätzliche Arbeitsplätze bezahlt werden können.

Wie bei den meisten solcher Theorien würde das allerdings nur in einer geschlossenen Volkswirtschaft funktionieren.
Wenn dagegen mit zusätzlichem Geld z.B. von der EZB Produkte aus z.B. Asien eingekauft werden, dann schafft das in Europa keine bzw. kaum Arbeitsplätze.

Die geschlossene Wirtschaft ist der Globus.

Übrigens werden normalerweise mit dem "zusätzlichen Geld = Kredite" ja primär Investitionen finanziert und nicht zusätzliche Arbeitsplätze. Die sind nur "Nebeneffekt"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27135
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2019, 15:05)

Übrigens werden normalerweise mit dem "zusätzlichen Geld = Kredite" ja primär Investitionen finanziert und nicht zusätzliche Arbeitsplätze. Die sind nur "Nebeneffekt"
Normalerweise...schaffen unabhängige Notenbanken „zusätzliches“ Geld (in Krisen) zur Liquiditätsaufrechterhaltung.
Das Geld SYSTEM in Ihrer Funktion zu stützen und zu schützen.
Damit werden weder Investitionen noch andere Dinge „finanziert“.

Anders sieht es aus, wenn sie weniger bis gar nicht unabhängig sind.
Wenn sie der verlängerte Arm von Regierungen oder Staaten sind.

Das ist aber (dann) ein anderes Thema.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
BlueMonday
Beiträge: 3794
Registriert: Mo 14. Jan 2013, 17:13
user title: Waldgänger&Klimaoptimist

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von BlueMonday »

Maikel hat geschrieben:(02 Dec 2019, 14:42)

Wenn die aktuelle Geldmenge gerade dem Gegenwert der angebotenen Waren und Dienstleistungen entspricht
Das ist schon eine problematische Vorstellung.
Geld ist ein Tauschmittel. Niemand tauscht nun die "aktuelle Geldmenge" mit den angebotenen Waren und Dienstleistungen in einer einzigen Aktion, allein schon, weil es diesen Akteur nicht gibt, der über die gesamte Geldmenge verfügt.
Aber selbst wenn man dieses völlig unrealistische Szenario ernst nähme, dann entspricht nicht diese Geldmenge dem Wert der Waren und Dienstleistungen. Dieser Tausch würde ja nur stattfinden, wenn derjenige, der über das gesamte Geld verfügt, sein Geld geringer wertet als die Waren und Dienstleistungen, die er dafür hält und bei der Gegenseite, die über alle Waren und Dienstleistungen verfügt, ist es genau umgekehrt.

Die Realität besteht nun aber aus unzähligen Austauschvorgängen, in denen dann Geld nicht als Ganzes, sondern in konkrete Teilmengen beteiligt ist. Geldpreise werden sich dabei immer wieder ändern und anpassen (sofern man dies politisch nicht durch erzwungene Preisvorgaben verhindert )

Oder so gesagt: es gibt keine "zu geringe" oder falsche Geldmenge, die einer Warenmenge "gegenübersteht". Es stehen sich real gar keine Gesamtaggregate gegenüber. Es stehen sich immer konkrete Teilmengen potentiell gegenüber und deren Austauschverhältnisse sind nichts anderes als die realisierten Preise, dort, wo der Markt partiell geräumt werden konnte. Und wenn man sein Angebot nicht los wird, sollte man evtl. den geforderten Preis reduzieren statt nach allgemein "mehr Geld" zu rufen, weil man glaubt, dass zu wenig Geld den Waren und Dienstleistungen gegenüberstünde.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Maikel hat geschrieben:(02 Dec 2019, 14:42)

.
Wenn die aktuelle Geldmenge gerade dem Gegenwert der angebotenen Waren und Dienstleistungen entspricht, wie sollen dann zusätzliche Arbeitsplätze bezahlt(!) werden?
Wenn man versteht, dass es sich beidem dem einen um Bestandsgröße und bei dem anderen um eine Stromgröße handelt dann geht das.

btw. die Geldmenge (Bestandsgröße) dürfte kleiner sein als der Gegenwert aller angebotenen (gemeint sind wohl umgesetzten = Stromgröße) Waren und Dienstleistungen. Der Wert aller Transaktionen ist nochmal größer. Wobei bei den umgesetzten Waren und Dienstleistungen natürlich der Zeitraum entscheidend ist. Meine Aussage bezieht sich auf den üblichen Betrachtungszeitraum von einem Jahr.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(02 Dec 2019, 16:32)

Normalerweise...schaffen unabhängige Notenbanken „zusätzliches“ Geld (in Krisen) zur Liquiditätsaufrechterhaltung.
Das Geld SYSTEM in Ihrer Funktion zu stützen und zu schützen.
Damit werden weder Investitionen noch andere Dinge „finanziert“.

Wir waren ja bei den Geschäftsbanken- darauf bezog sich auch mein Post.

Und der Geldschöpfung durch Kredite für Investionen

Aber vielleicht hatte ich den Ursprungspost auch falsch interpretiert...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Maikel
Beiträge: 1273
Registriert: So 4. Jun 2017, 19:44

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Maikel »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Dec 2019, 15:05)

Die geschlossene Wirtschaft ist der Globus.
Die Notenbanken sind aber national oder regional (EuroRaum).
Übrigens werden normalerweise mit dem "zusätzlichen Geld = Kredite" ja primär Investitionen finanziert und nicht zusätzliche Arbeitsplätze. Die sind nur "Nebeneffekt"
Andersrum wird ein Schuh draus: Investitionen sind notwendige Voraussetzung für Arbeitsplätze.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 70285
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Was ist alles Geld der Welt wert?

Beitrag von Realist2014 »

Maikel hat geschrieben:(02 Dec 2019, 18:07)

Die Notenbanken sind aber national oder regional (EuroRaum).
Trotzdem ist der Globus der gesamte Handelsraum.

Andersrum wird ein Schuh draus: Investitionen sind notwendige Voraussetzung für Arbeitsplätze.
Viele Investitionen ersetzen Arbeitsplätze. Nennt sich Rationalisierung. Geschieht seit 200 Jahren...

Andere Investitionen schaffen neue Arbeitsplätze. Geschieht eben so lange.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Antworten