Der Bankenkrise dritter Teil

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Tom Bombadil
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Jul 2016, 19:31)

Denn wir hat das funktioniert?
So: "Die Geldhäuser sitzen auf Bilanzmüll von rund 370 Milliarden Euro..."
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Wähler »

Nomen Nescio hat geschrieben:(15 Jul 2016, 19:05)
ich kann natürlich nur vermuten. aber denke nicht daß die EU-finanzminster beigeben wollen.
unter anführung user finanzminister dijsselbloem ist 2012 beschlossen daß die europäischen bürger nicht mehr für die großen lücken bei den banken angezapft werden. denn es soll sonst ein dauerinfus werden.
ab 1. januar dieses jahr ist diese maßnahme in kraft getreten. soll, sofort dann wieder den bürger gefragt werden zu blechen?
diese mißkredite sind schon längst bekannt. warum hat keine italienische regierung nicht damals eingegriffen? nicht damals um hilfe gefragt?
In den USA, Großbritannien, Spanien und Irland wurden Hypothekenkredite ohne ausreichende Sicherheiten vergeben. In Italien haben Hauptvesammlungen von Bankgenossenschaften auch nach 2008 noch riskante Koppelgeschäfte zwischen Kreditvergabe und Bankenpassiva abgenickt, ohne nachzudenken. Mit der Bankenaufsicht scheint es in der EU noch nicht so richtig zu klappen. Jetzt werden italienische Sparer und europäische Steuerzahler Verluste hinnehmen, beziehungsweise höhere Bürgschaftsrisiken gegenwärtigen müssen. Vielleicht kauft ja auch die EZB einen Teil der wertlosen Bankanleihen auf. ;)
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Nomen Nescio »

ich gebe euch hier einen artikel, daß vllt um zeit zum sinnen fragt
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von G.Rasheimer »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Jul 2016, 21:32)

So: "Die Geldhäuser sitzen auf Bilanzmüll von rund 370 Milliarden Euro..."
wie viel Boni es wohl gekostet hat, diese 370Mrd. Minus zu produzieren :D
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Wähler »

Nomen Nescio hat geschrieben:(16 Jul 2016, 22:02)
ich gebe euch hier einen artikel, daß vllt um zeit zum sinnen fragt
siehe auch:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=4&t=49095
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von unity in diversity »

Aus geostrategischen Gründen, können alle guten Vorsätze außer Kraft gesetzt werden.
Daran sieht man, daß Mantras und Dogmen vom Zeitgeist überholt werden können.
Hoch lebe der Opportunismus.
Wetten, daß wir niemals mehr was von einer ital-dieser, oder jener Bankenkrise hören?
Jedenfalls nicht in Europa!
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Jul 2016, 21:32)

So: "Die Geldhäuser sitzen auf Bilanzmüll von rund 370 Milliarden Euro..."

das ist kein Antwort auf meine Frage bezüglich dieser angeblichen "Koppelgeschäft"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Jul 2016, 12:02)

das ist kein Antwort auf meine Frage bezüglich dieser angeblichen "Koppelgeschäft"
Da wirst du schon einen der Bänkster fragen müssen, wie genau sie das gedeichselt haben. Irgendwie haben sie es gemacht, der "Bilanzmüll" fällt ja nicht vom Himmel.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jul 2016, 12:11)

Da wirst du schon einen der Bänkster fragen müssen, wie genau sie das gedeichselt haben. Irgendwie haben sie es gemacht, der "Bilanzmüll" fällt ja nicht vom Himmel.

wo gibt es denn auch nur eine Quelle, wo das eine mit dem anderen in Verbindung gebracht wird?

irgendeine differenzierte Darstellung?
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Lies die entsprechenden Artikel nach, ist alles verlinkt, bemühe Google News.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jul 2016, 18:35)

Lies die entsprechenden Artikel nach, ist alles verlinkt, bemühe Google News.


da stehen keinerlei FAKTEN

ich frage mich wie es immer kommt, wenn EIN Beispiel von "Koppelgeschäft" angeführt wird- wieso diese dann auf die 370 Mrd übertragen wird

NIRGENDS steht die Höhe dieser Koppelgeschäfte

aber klar- sind natürlich wieder alles nur "Bankster"....

die Möglichkeit, das einfach das gemacht wurde, was die EZB mit ihrem QE anstrebt ( mehr Kredite vergeben) - ist natürlich keine einzubeziehende Möglichkeit...
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Musst du mir nicht erzählen, ich war von Anfang an gegen die Flutung der Märkte mit billigem Geld, es war doch klar wie Kloßbrühe, dass sich dann in Windeseile neue Blasen bilden würden.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jul 2016, 18:53)

Musst du mir nicht erzählen, ich war von Anfang an gegen die Flutung der Märkte mit billigem Geld, es war doch klar wie Kloßbrühe, dass sich dann in Windeseile neue Blasen bilden würden.
das wären dann jetzt "Kreditblasen"....

hm

was wäre denn deine "Strategie"?
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Jul 2016, 19:45)

was wäre denn deine "Strategie"?
Es den Markt regeln zu lassen, der Crash kommt sowieso früher oder später, einen Tsunami kann man auch nicht mit einer Sandburg am Strand aufhalten. Je mehr Geld man aber in die Märkte pumpt, umso härter wird der Aufprall werden. Oder glaubst du ernsthaft, dass man das noch lange im Zaum wird halten können? PIIGS hat die EU noch gerade so bewältigt, das ist ein Mückenschiss gegenüber Italien und Frankreich, das ist nicht too big to fail sondern too big to save.

Und was wäre denn deine "Strategie"? Weiter wie bisher? Immer mehr Schulden machen in der EU? Immer mehr Geld in die Märkte pumpen? Immer mehr bad banks späteren Generationen hinterlassen?
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Jul 2016, 19:55)

Es den Markt regeln zu lassen, der Crash kommt sowieso früher oder später, einen Tsunami kann man auch nicht mit einer Sandburg am Strand aufhalten. Je mehr Geld man aber in die Märkte pumpt, umso härter wird der Aufprall werden. Oder glaubst du ernsthaft, dass man das noch lange im Zaum wird halten können? PIIGS hat die EU noch gerade so bewältigt, das ist ein Mückenschiss gegenüber Italien und Frankreich, das ist nicht too big to fail sondern too big to save.

Und was wäre denn deine "Strategie"? Weiter wie bisher? Immer mehr Schulden machen in der EU? Immer mehr Geld in die Märkte pumpen? Immer mehr bad banks späteren Generationen hinterlassen?

das Geld kommt ja nicht "in die Märkte"- das ist doch das Problem der EZB...

Und das andere ist die Staatsverschuldung - da müsstest du ja dann zu 100% auf der Seite von Schäuble stehen
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Kibuka »

Realist2014 hat geschrieben:(17 Jul 2016, 21:53)

das Geld kommt ja nicht "in die Märkte"- das ist doch das Problem der EZB...
Wohin soll welches Geld kommen? Welche Märkte?

Wie genau stellst du dir das vor? Wer genau soll Geld bekommen und warum soll er Geld bekommen?

Die EZB sorgt aktuell jedenfalls dafür, dass hierzulande der Immobilienmarkt heiss läuft, weil jeder dank Niedrigzinsphase glaubt bauen oder kaufen zu müssen.

Die andere Wirkung der EZB ist die, dass insbesondere italienische Banken sich fleißig weiter mit Staatsanleihen eindecken.

Die EZB ist keine Geschäftsbank und auch kein Unternehmen aus der freien Wirtschaft.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Wähler »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... ageIndex_2
FAZ 9. Juli 2016 Politiker sahen das Problem nicht - bis es zu spät war
Dabei wird aber verschwiegen, dass Italiens Banken die Obligationen gar nicht an Kleinanleger hätten verkaufen dürfen, und dass nur wegen des schwungvollen Absatzes der Obligationen an Kleinanleger und der Duldung dieser Praxis nun die Angst der Italiener vor dem „Bail in“ so kräftig gewachsen ist.
Was in der Bankenbranche in Großbritannien oder Deutschland üblich war, die Entlassung Tausender von Bankangestellten oder die Liquidation von Instituten, ist in Italien bis heute unmöglich.
In Brüssel wird zur Zeit verhandelt, ob den italienischen Kleinsparern Teile ihrer Verluste ersetzt werden sollen, um die Bail-in-Regel nicht völlig außer Kraft setzen zu müssen.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Kibuka hat geschrieben:(18 Jul 2016, 06:36)

Die EZB ist keine Geschäftsbank und auch kein Unternehmen aus der freien Wirtschaft.
Das ist richtig.
DAHER agiert die EZB so, wie sie derzeit agiert.

Auch wenn ich die EZB Geldpolitik ebenfalls sehr kritisch sehe,
macht die EZB eben DAS, was sie im Rahmen IHRER Aufgabe machen zu müssen meint.

ALLE anderen wichtigen Notenbanken fahren ja seit Jahren eine Politik des Niedrigzinses
und der Geld-und Liquiditätsausweitung.

Das besondere und spezielle bei der EZB ist allerdings, das sie nicht für einen einzigen Nationalstaat zuständig ist.
Noch weniger für einen homogenen Wirtschaftsraum mit einer einzigen Volkswirtschaft.
Oder einem einzigen Staat und deren Verschuldungspolitik...

Das Problem liegt da also bei der Politik, den Regierungen und der EU.

mfg
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Kibuka »

Skull hat geschrieben:(18 Jul 2016, 08:03)

Das besondere und spezielle bei der EZB ist allerdings, das sie nicht für einen einzigen Nationalstaat zuständig ist.
Noch weniger für einen homogenen Wirtschaftsraum mit einer einzigen Volkswirtschaft.
Oder einem einzigen Staat und deren Verschuldungspolitik...

Das Problem liegt da also bei der Politik, den Regierungen und der EU.
Richtig erkannt. Ein weiteres Problem ist aber die Zusammensetzung des EZB Rats. Dreimal darfst du raten welche "Philosophie " sich da zunehmend durchsetzt.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Kibuka hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:12)

Richtig erkannt. Ein weiteres Problem ist aber die Zusammensetzung des EZB Rats.
Dreimal darfst du raten welche "Philosophie " sich da zunehmend durchsetzt.
Da brauche ich nicht raten.

Ich selbst finde das ja ebenfalls "scheisse".

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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka hat geschrieben:(18 Jul 2016, 06:36)

Wohin soll welches Geld kommen? Welche Märkte?

Wie genau stellst du dir das vor
? Wer genau soll Geld bekommen und warum soll er Geld bekommen?

Die EZB sorgt aktuell jedenfalls dafür, dass hierzulande der Immobilienmarkt heiss läuft, weil jeder dank Niedrigzinsphase glaubt bauen oder kaufen zu müssen.

Die andere Wirkung der EZB ist die, dass insbesondere italienische Banken sich fleißig weiter mit Staatsanleihen eindecken.

Die EZB ist keine Geschäftsbank und auch kein Unternehmen aus der freien Wirtschaft.

Das QE Programm der EZB hat zum Ziel, dass die Banken mehr Kredite vergeben ( Privathaushalte, Unternehmen...)...

Jetzt wird natürlich den Banken unterstellt, sie würden damit "Eigengeschäfte" betreiben...

Und ja, die EZB ist die Zentralbank im Euroraum- und keine "Geschäftsbank", welche durch Kreditvergabe an "Nichtbanken" Geldschöpfung betreibt...

und ja, niedrige Zinsen förderten schon immer den Erwerb von Immobilien...
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:19)

Das QE Programm der EZB hat zum Ziel, dass die Banken mehr Kredite vergeben ( Privathaushalte, Unternehmen...)...
Nö. Nicht das ich wüsste.

Das Ziel ist in erster Linie, die Liquidität der Banken zu sichern,
das Bankensystem in ihrer Funktionalität zu stabilisieren,
die Refinanzierungsmöglichkeiten der Staaten zu sichern,
und den Euro als Währung nicht extremen Spekulationen auszusetzen.

Alles andere sind (eventuell gewünschte) NEBENeffekte.

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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(16 Jul 2016, 22:02)

ich gebe euch hier einen artikel, daß vllt um zeit zum sinnen fragt
Irgendwie macht der Artikel was zur großen neuen Erkenntnis, was so neu auch wieder nicht ist. Due Bank von England hat also erkannt, daß es nicht ausreicht wenn eine Zentralbank Geld bereit stellt, sondern es muß auch Nachfrage nach diesem Geld seitens von Unternehmen und Verbrauchern nach diesem Geld geben. Wer hätte das gedacht?

Davor wird nochmal die aktive Giralgeldschöpfung erläutert. Das ist immer wieder nett, weil viele Menschen das noch immer nicht wissen, aber eine Neuerung ist das auch nicht.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

Skull hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:24)

Nö. Nicht das ich wüsste.

Das Ziel ist in erster Linie, die Liquidität der Banken zu sichern,
das Bankensystem in ihrer Funktionalität zu stabilisieren,
die Refinanzierungsmöglichkeiten der Staaten zu sichern,
und den Euro als Währung nicht extremen Spekulationen auszusetzen.

Alles andere sind (eventuell gewünschte) NEBENeffekte.

mfg
Ich widerspreche dir ja selten, aber hier muß ich es tun. Das ist kein eventuell erwünschter Nebeneffekt. Neben dem von dir genannten Dingen ist es ein Hauptzweck. Die geringe Inflationsrate macht dem EZB-Rat große Sorgen. Deren Steigerung setzt aber mehr Investitionen und mehr Konsum voraus.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Kibuka »

Realist2014 hat geschrieben:

Das QE Programm der EZB hat zum Ziel, dass die Banken mehr Kredite vergeben ( Privathaushalte, Unternehmen...)...

Jetzt wird natürlich den Banken unterstellt, sie würden damit "Eigengeschäfte" betreiben...

Und ja, die EZB ist die Zentralbank im Euroraum- und keine "Geschäftsbank", welche durch Kreditvergabe an "Nichtbanken" Geldschöpfung betreibt...

und ja, niedrige Zinsen förderten schon immer den Erwerb von Immobilien...
Banken haben schon vorher Kredite vergeben!

Wir haben kein Problem mit mangelnder Kreditvergabe.

Also an wen sollen Kredite vergeben werden? An nicht kreditwürdige Privatleute und Unternehmen ohne Zukunftsperspektive?

A
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

MMn. müsste viel mehr Geld an Startups fließen, evtl. mit Bürgschaft des Staates, das schafft Arbeitsplätze und kurbelt die Konjunktur an. Natürlich wird es auch da zu Pleiten kommen, aber das ist allemal besser als den reinen Konsum und den Eigenheimbau zu finanzieren.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:33)

Ich widerspreche dir ja selten, aber hier muß ich es tun.
Das ist kein eventuell erwünschter Nebeneffekt. Neben dem von dir genannten Dingen ist es ein Hauptzweck.
Die geringe Inflationsrate macht dem EZB-Rat große Sorgen.
Deren Steigerung setzt aber mehr Investitionen und mehr Konsum voraus.
Und was bedeutet das ganz KONKRET für Deutschland ?

Der EZB Rat wünscht also eine deutlich erhöhte (kreditfinanzierte)
wirtschaftliche Aktivitäten der deutschen Volkswirtschaft ?
Oder meinst Du die Situationen in den Problemländern ? noch mehr Kreditfinanziert ???

Wünscht die EZB eine höhere Eigenkapitalausstattung der Banken ?
Oder wünscht sie eine deutliche Kreditausweitung mit entsprechender RISIKOausweitung bei den Banken ?

ICH sehe da keine LINIE bei der EZB. Noch weniger bei den Regierungen. ;)

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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Kibuka »

Skull hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:56)

Und was bedeutet das ganz KONKRET für Deutschland ?

Der EZB Rat wünscht also eine deutlich erhöhte (kreditfinanzierte)
wirtschaftliche Aktivitäten der deutschen Volkswirtschaft ?
Oder meinst Du die Situationen in den Problemländern ? noch mehr Kreditfinanziert ???

Wünscht die EZB eine höhere Eigenkapitalausstattung der Banken ?
Oder wünscht sie eine deutliche Kreditausweitung mit entsprechender RISIKOausweitung bei den Banken ?

ICH sehe da keine LINIE bei der EZB. Noch weniger bei den Regierungen. ;)

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Ja, das sind die richtigen Fragen.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

Skull hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:56)

Und was bedeutet das ganz KONKRET für Deutschland ?

Der EZB Rat wünscht also eine deutlich erhöhte (kreditfinanzierte)
wirtschaftliche Aktivitäten der deutschen Volkswirtschaft ?
Oder meinst Du die Situationen in den Problemländern ? noch mehr Kreditfinanziert ???

Wünscht die EZB eine höhere Eigenkapitalausstattung der Banken ?
Oder wünscht sie eine deutliche Kreditausweitung mit entsprechender RISIKOausweitung bei den Banken ?

ICH sehe da keine LINIE bei der EZB. Noch weniger bei den Regierungen. ;)

mfg
Was das für Deutschland bedeutet? Die EZB ist bekanntlich für den gesamten Euro-Raum zuständig. Das ist gerade eines der Probleme. Maßnahmen, die für Teile des Euro-Raumes geboten sein können, sind manchmal negativ für andere Teile.

Was D angeht, wünscht sich die EZB sicherlich auch hier mehr Dynamik. Die Inflationsrate ist ja auch in D um Null. Also weit unter dem Zielwert. Im Euro-Raum liegt alleine Belgien da, wo die EZB hin will. (Warum auch immer gerade Belgien. ;) )

Was die Banken angeht, so gilt nicht oder sondern und. Selbstplaudernd ist die Eigenkapitalausstattung im Fokus. Eines der großen Probleme, denen sich das deutsche Kreditgewerbe zu stellen hat. In den nächsten Jahren werden viele deutsche Kreditinstitute ihr Eigenkapital erhöhen müssen. (Natürlich nicht nur deutsche.) Aber Sinn der Aktion ist ja gerade, daß die Risikotragfähigkeit steigt. Um eben Kredite vergeben zu können. Kredite stellen fast immer ein Risiko dar, die mit Bardeckung sind ja sehr selten. Aber das ist nun einmal das ureigene Geschäft der Kreditinstitute.

Ich weiß ja, daß hier sehr viel Kritik auf Draghi und den EZB-Rat herabprasselt. Er tut das, was er glaubt für den Euro-Raum tun zu müssen. Ob das wirklich die beste Politik ist? Ich weiß es nicht. Aber die Alternativen sehe ich auch nicht als klar besser. Schau die doch z. B. die Kritiker aus der Bundesbank an. Die kritisieren die Politik Draghis ja nicht grundsätzlich. Sie geht ihnen nur zu weit. Sprich die fordern weniger von der gleichen Medizin. Da hätte der deutsche Sparer vielleicht 10 Basispunkte mehr. Halleluja! :)
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:32)

Ich weiß ja, daß hier sehr viel Kritik auf Draghi und den EZB-Rat herabprasselt. Er tut das, was er glaubt für den Euro-Raum tun zu müssen.
Ich bin bei Draghi sehr skeptisch, ob er wirklich das tut, was für Europa das Beste ist, so als alter Goldman Sachs-Mann, der auch beim Euro-Beitritt Griechenlands involviert war. Man hat hier imho den Bock zum Gärtner gemacht.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:40)

Ich bin bei Draghi sehr skeptisch, ob er wirklich das tut, was für Europa das Beste ist, so als alter Goldman Sachs-Mann, der auch beim Euro-Beitritt Griechenlands involviert war. Man hat hier imho den Bock zum Gärtner gemacht.
Kleine Tip: Draghi ist sicherlich wichtig. Aber er ist kein Alleinherrscher. Wenn der EZB-Rat nicht mitzieht, ist er ein König ohne Reich.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Kibuka »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:40)

Ich bin bei Draghi sehr skeptisch, ob er wirklich das tut, was für Europa das Beste ist, so als alter Goldman Sachs-Mann, der auch beim Euro-Beitritt Griechenlands involviert war. Man hat hier imho den Bock zum Gärtner gemacht.
Goldman Sachs ist doch in Mode. Unser Ex-Präsident Barroso wechselt jetzt auch dort hin.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:00)

Kleine Tip: Draghi ist sicherlich wichtig. Aber er ist kein Alleinherrscher. Wenn der EZB-Rat nicht mitzieht, ist er ein König ohne Reich.
Draghi ist nicht wichtig, zumindest nicht für die EZB und Europa. Höchstens für G&S und die USA. Ansonsten fährt er den Karren nur noch tiefer in den Dreck als Greenspan und Co. Er vollendet evtl. dessen Werk, mehr nicht.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Kibuka hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:04)

Goldman Sachs ist doch in Mode. Unser Ex-Präsident Barroso wechselt jetzt auch dort hin.
Komisch, nicht?!
Nahezu alle europäischen Großbanker kommen aus den USA oder gehen nach ihrer Amtszeit hier dort hin, vorzugsweise aus/in Geschäftshäuser mit wohlklingenden Namen wie G&S, JPM, usw.
Als wäre es uns unmöglich sie hier auszubilden und bis zu deren Ableben auf diesem Kontinent zu halten.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

William hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:05)

Draghi ist nicht wichtig, zumindest nicht für die EZB und Europa. Höchstens für G&S und die USA. Ansonsten fährt er den Karren nur noch tiefer in den Dreck als Greenspan und Co. Er vollendet evtl. dessen Werk, mehr nicht.
Setz mal den Aluhut ab, der bekommt dir nicht. :cool:
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:21)

Setz mal den Aluhut ab, der bekommt dir nicht. :cool:
Deine Argumente sind noch schwächer wie die des Realist.

Was macht Draghi denn so gut und ihn deshalb unverzichtbar?
Baut er Schulden ab?
Kurbelt er die Wirtschaft an?
Verhilft er den Bürgern zu einer Reallohnsteigerung?

Erzähl doch mal.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:00)

Aber er ist kein Alleinherrscher.
Hat ja auch niemand behauptet, aber er gibt die Richtung vor.

Kennst du das schon: http://www.zdf.de/dokumentation/goldman ... 27102.html Video dazu: Wundert es dich, dass der ehemalige Goldman Sachs-Mann Henry Paulson und damalige Finanzminister der USA, den großen Konkurrenten Lehman Brothers hat Pleite gehen lassen?

Hier etwas witziger:
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

William hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:33)

Deine Argumente sind noch schwächer wie die des Realist.

Was macht Draghi denn so gut und ihn deshalb unverzichtbar?
Baut er Schulden ab?
Kurbelt er die Wirtschaft an?
Verhilft er den Bürgern zu einer Reallohnsteigerung?

Erzähl doch mal.
Sorry, aber dieser Nonsens mit Goldman-Sachs und den USA geht mir auf den Senkel. Das ist reine VT und sonst nix! Man kann über die EZB-Politik streiten und zwar jede Menge. Aber doch bitte sachlich.

Und dafür muß man doch die Aufgaben betrachten. Schuldenabbau? Wessen Schulden sollte die EZB bitte abbauen? Theoretisch wäre die jetzige Situation sehr hilfreich dafür. Wenn die Staaten sie nutzen würden. Dafür ist die EZB aber nun nicht zuständig.
Wirtschaft ankurbeln? Ist eigentlich nicht deren Aufgabe. Die EZB wird ja gerade dafür kritisiert, daß sie genau das versucht. Wenn auch mit dem Ziel eigentlich die Inflationsrate nach oben zu bringen.
Reallohnsteigerungen? Wäre der EZB eigentlich ganz recht. Siehe Ankurbelung der Wirtschaft bzw. Erhöhung der Inflationsrate in Richtung 2%. Dummerweise hat die EZB da keinerlei Mittel. Am Tariftisch hat die EZB nämlich nix zu suchen.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:44)

Sorry, aber dieser Nonsens mit Goldman-Sachs und den USA geht mir auf den Senkel. Das ist reine VT und sonst nix! Man kann über die EZB-Politik streiten und zwar jede Menge. Aber doch bitte sachlich.

Und dafür muß man doch die Aufgaben betrachten. Schuldenabbau? Wessen Schulden sollte die EZB bitte abbauen? Theoretisch wäre die jetzige Situation sehr hilfreich dafür. Wenn die Staaten sie nutzen würden. Dafür ist die EZB aber nun nicht zuständig.
Wirtschaft ankurbeln? Ist eigentlich nicht deren Aufgabe. Die EZB wird ja gerade dafür kritisiert, daß sie genau das versucht. Wenn auch mit dem Ziel eigentlich die Inflationsrate nach oben zu bringen.
Reallohnsteigerungen? Wäre der EZB eigentlich ganz recht. Siehe Ankurbelung der Wirtschaft bzw. Erhöhung der Inflationsrate in Richtung 2%. Dummerweise hat die EZB da keinerlei Mittel. Am Tariftisch hat die EZB nämlich nix zu suchen.
Eine Inflation (von gewünschten 2%) macht nur Sinn wenn dadurch die Wirtschaft wächst, was -sinnvollerweise- auch die Löhne mit ansteigen lässt.
Alles andere bedeutet nur Geldentwertung, sprich Kaufkraftverlust.

Was macht die EZB also?
Genau, sie treibt nur die Geldentwertung voran, zu mehr ist sie seit geraumer Zeit nicht mehr imstande.

Seit Null- und Negativ-Zins ist eines klar: Alles Pulver verschossen! Das wird nichts mehr.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

William hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:54)

Eine Inflation (von gewünschten 2%) macht nur Sinn wenn dadurch die Wirtschaft wächst, was -sinnvollerweise- auch die Löhne mit ansteigen lässt.
Alles andere bedeutet nur Geldentwertung, sprich Kaufkraftverlust.

Was macht die EZB also?
Genau, sie treibt nur die Geldentwertung voran, zu mehr ist sie seit geraumer Zeit nicht mehr imstande.

Seit Null- und Negativ-Zins ist eines klar: Alles Pulver verschossen! Das wird nichts mehr.
Anders herum wird ein Schuh draus. Nur wenn die Wirtschaft wächst, gibt es im Normalfall eine gewisse Inflation. (Ausnahme ist die Stagflation, welche deswegen besonders unangenehm ist.) Deswegen versucht die EZB ja, die Wirtschaft etwas in Schwung zu bringen. Übrigens nicht nur sie, sondern diverse Zentralbanken.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Nomen Nescio »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:00)

Kleine Tip: Draghi ist sicherlich wichtig. Aber er ist kein Alleinherrscher. Wenn der EZB-Rat nicht mitzieht, ist er ein König ohne Reich.
es gab letztens eine stimmung über aufkauf (?).
gegen waren u.a. D und NL. die südlichen länder formen aber die mehrheit. also kamen noch mehr wertpapieren bei der EU.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:12)

es gab letztens eine stimmung über aufkauf (?).
gegen waren u.a. D und NL. die südlichen länder formen aber die mehrheit. also kamen noch mehr wertpapieren bei der EU.
Ja, es gab Abstimmungen. Und wie das so ist bei Abstimmungen, gibt es am Ende Mehrheiten und Minderheiten. Und die Mehrheit setzt sich durch. Wie in jedem Parlament und in jedem Kanninchenzüchterverein.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:10)

Anders herum wird ein Schuh draus. Nur wenn die Wirtschaft wächst, gibt es im Normalfall eine gewisse Inflation. (Ausnahme ist die Stagflation, welche deswegen besonders unangenehm ist.) Deswegen versucht die EZB ja, die Wirtschaft etwas in Schwung zu bringen. Übrigens nicht nur sie, sondern diverse Zentralbanken.
Funktionieren tut beides. Das eine ist nachhaltig, das andere führt langfristig zum Crash.
Die EZB-Politik führt uns genau in letzteres, weil sie Blasenbildung begünstigt.

Braucht niemand glauben - wir werden es ohnehin erleben.
Schlau ist jeder - der eine vorher, der andere danach.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:20)

Ja, es gab Abstimmungen. Und wie das so ist bei Abstimmungen, gibt es am Ende Mehrheiten und Minderheiten. Und die Mehrheit setzt sich durch. Wie in jedem Parlament und in jedem Kanninchenzüchterverein.
Was jedoch nicht bedeutet die Mehrheit würde stets recht haben.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 09:50)

MMn. müsste viel mehr Geld an Startups fließen, evtl. mit Bürgschaft des Staates.
Der Steuerzahler soll also das Kreditausfallrisiko der Bank tragen und zwar gerade dort, wo es hoch riskant ist. Das ist jetzt ein spannender Ansatz. Eigentlich sind sonst ja immer alle der Meinung, dass sollte so nicht passieren. Sozialisierung von Verlusten und so.

Und gibt's für solche Fälle nicht die KfW?
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Dampflok94 »

William hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:35)

Was jedoch nicht bedeutet die Mehrheit würde stets recht haben.
Das ist richtig. Aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger. Das gilt auch für die Mehrheit.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:57)

Das ist richtig. Aber hinterher ist man bekanntlich immer klüger. Das gilt auch für die Mehrheit.
Ja, diese Befürchtung habe ich auch (bereits kommuniziert).
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von William »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(18 Jul 2016, 12:50)

Der Steuerzahler soll also das Kreditausfallrisiko der Bank tragen und zwar gerade dort, wo es hoch riskant ist. Das ist jetzt ein spannender Ansatz. Eigentlich sind sonst ja immer alle der Meinung, dass sollte so nicht passieren. Sozialisierung von Verlusten und so.

Und gibt's für solche Fälle nicht die KfW?
Wie man sieht ist es mit dem Bail-in nicht so einfach wie gedacht, denn in IT befürchtet man einen Bankrun falls das umgesetzt wird.
Das könnte einen kompletten Vertrauensverlust in den € nach sich ziehen, infolge dessen einen Komplettabsturz des europäischen Bankensektors.
Daran will keiner Schuld sein, erst recht nicht Draghi.
Ich würde es aber riskieren. :D
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:32)

Sprich die fordern weniger von der gleichen Medizin.
ICH habe bis zu einem gewissen Grad Verständnis für die EZB-Politik der letzten 10 Jahre.
Bis zu einem gewissen Grad aber nur.

ICH persönlich ... halte nichts von der Negativzinspolitik.
Ebenso vom unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen und noch weniger von anderen Anleihen.
Auch bin ich der Meinung, das Banken, die in den letzten 5 Jahren regelmäßig Stresstestsanforderungen
NICHT erfüllen konnten, unter EZB Kontrolle gestellt werden u.U. ABGEWICKELT werden sollten.

Langsam und PLANMÄSSIG.
Die Liquiditätsausweitung der letzten 10 Jahre ist ebefalls LANGSAM und PLANMÄSSIG zurückzuführen.

Die EZB hatte sich (und der Politik) in den letzten 10 Jahren ... ZEIT erkauft.
DAS war zwar kritisch, aber aus meiner Sicht RICHTIG.

Es hätten aber andere Dinge folgen müssen und weeiter und schneller erfolgen MÜSSEN.

Woran acheitert(e) dieses alles ? Wie immer, an den Wünschen der Politik und Regierungen.

Weil es beispielsweise gesichtsverlierend ist, wenn die eine oder andere SÜDeuropäische Bank
der Geschichte angehören würde.

SOLCHE Dinge finde ich auf Gut Deutsch für'n ...... Arsch.

---> Meine bescheidenen Meinung.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Mo 18. Jul 2016, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Bankenkrise dritter Teil

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:40)

Ich bin bei Draghi sehr skeptisch, ob er wirklich das tut, was für Europa das Beste ist, so als alter Goldman Sachs-Mann,
der auch beim Euro-Beitritt Griechenlands involviert war.
Man hat hier imho den Bock zum Gärtner gemacht.
Solche Sätze halte ich für rein spekulativ, wenig zielführend.

Verschwörungstheorien lehne ich ab. :D

Aber sie mögen einfachste Kritiker zufrieden stellen und einen (vermeintlichen) Schuldigen anprangern.
Die differenzierten Problematiken im Euroraum werden sie leider ... NULL gerecht.
NIcht ein Herr Draghi alleine...bestimmt die EZB Politik. DORT sitzen eine Menge "Banker".

Draghi ist deren Sprachrohr. ;)

mfg
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