prime-pippo hat geschrieben:(06 Oct 2016, 19:42)
Von mehr Importen profitiert natürlich der Arbeitsmarkt der Länder, die jetzt die Handelsdefizite haben.
Wie würdest du denn der Export-Stadt Detroit helfen?
Bis zuletzt wollte Amerika es nicht wahrhaben. Doch Detroit, früher eine pulsierende Industriemetropole, ist pleite. Ein Zwangsverwalter, der eingesetzt wurde, um die Blamage abzuwenden, ist gescheitert. Die Zahlen sprechen Bände und dokumentieren einen zunächst langsamen Niedergang, der sich aber als Folge der letzten Rezession und der Krise der US-Autoindustrie beschleunigte.
Während der fünfziger und sechziger Jahre zog es die Menschen in die Stadt am Fuße des Lake St. Clair, unweit der Grenze zu Kanada. Die Bevölkerung schwoll auf über zwei Millionen an. Die Stadt platzte aus allen Nähten. Begründet war der Boom vor allem durch die "Big Three", die drei großen US-amerikanischen Autobauer General Motors, Ford und Chrysler. Bauunternehmen konnten mit der Nachfrage nach Häusern und Eigentumswohnungen kaum Schritt halten, das durchschnittliche Haushaltseinkommen zählte zu den höchsten in Amerika
Heute aber ist die Stadt kaum wiederzuerkennen. Die Bevölkerung ist um gut zwei Drittel auf unter 700 000 geschrumpft. Allein seit der Jahrtausendwende sind mehr als eine Viertelmillionen Menschen weggezogen, oder wie viele sagen "geflüchtet". Fast 80 000 Gebäude stehen leer. Blühende Nachbarschaften sind zur Geisterstadt geworden. 50 der 107 Stadtparks wurden geschlossen, Straßen sind verschmutzt, Industriebezirke verwahrlost. Knapp die Hälfte der Straßenlaternen ist defekt, wer im Dunkeln überfallen wird, hat wenig Hoffnung auf Hilfe. Selbst im Notfall dauert es fast eine Stunde bis die Polizei reagiert. Die Kriminalitätsrate ist die höchste des Landes. Die Arbeitslosenquote liegt bei über 18 Prozent, die Immobilienpreise sind im Keller. Kein Wunder, dass sich die "Flucht aus Detroit" fortsetzt.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/polit ... 06,2118027
Die Stadt hat immer fleißig Autos exportiert.
Die finanzielle Situation der Stadt ist dramatisch: Die Ausgaben für den Betrieb der städtischen Dienste haben seit 2008 die Einnahmen jährlich um rund 100 Millionen Dollar überstiegen. Zudem zehren Zinszahlungen für langfristige Verbindlichkeiten fast 20 Prozent des Haushalts auf. Darüber hinaus belasten milliardenschwere Pensionsverpflichtungen die Stadtkasse. Sonderfinanzverwalter Kevyn Orr sagte, er hoffe, Detroit komme durch die Maßnahmen wieder auf die Beine und könne im Sommer oder Herbst 2014 aus der Insolvenz herauskommen. Er ist ein auf Insolvenzen spezialisierter und sehr erfahrener Anwalt.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-07/d ... ankrott-an
Aber nicht auf einen ausgeglichenen Haushalt geachtet.