CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

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Setzt Angela Merkel die Zukunft der Bundesrepublik aufs Spiel?

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Kibuka
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CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Kibuka »

Auf rund 170 Seiten haben die IW-Forscher im letzten Jahr die Entwicklung der deutschen Wirtschaft der vergangenen 20 Jahre untersucht. Das Ergebnis: Trotz aller Erfolge ist die deutsche Wirtschaft unter Merkels Kanzlerschaft nur durchschnittlich gewachsen. Selbst das "deutsche Arbeitsmarktwunder" relativiert sich im internationalen Vergleich.

Merkels selbst hat mit ihrer Politik nicht so viel zum Aufschwung beigetragen. Seit 2010 habe sie eine "Reformpause" eingelegt und "von der schröderschen Agenda 2010 sowie weiteren wirtschaftspolitischen Maßnahmen vor ihrer Zeit als Kanzlerin profitiert", heißt es in der Studie.

Jetzt kommt der CDU-Wirtschaftsflügel zu einem ähnlichen Ergebnis.
"Die Rente mit 70 wird kommen müssen"

Der CDU-Wirtschaftsrat hält "tektonische Verschiebung im politischen System" für "brandgefährlich". Der Verband zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik. Und verlangt ein Einwanderungsrecht.

Der Wirtschaftsflügel der Union zieht eine vernichtende Bilanz der Politik der großen Koalition. "Die historische Chance, unser Land auf allen Ebenen nachhaltig zu konsolidieren, wurde nicht ergriffen, sondern regelrecht verworfen", heißt es in einem Grundsatzpapier des CDU-Wirtschaftsrats, das der "Welt" vorliegt.

In scharfen Worten kritisiert der parteinahe Verband darin den starken Zuwachs der Sozialausgaben in den vergangenen Jahren. Statt die sozialen Sicherungssysteme in der Zeit wachsender sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auf längerfristig gesündere Beine zu stellen, "wurden die Schleusen zu erheblichen Mehrausgaben geöffnet".

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... essen.html
Wohin führt Merkel Deutschland? Welche politischen Reformen der letzten 10 Jahre haben Deutschland nach vorne gebracht?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka hat geschrieben:(22 May 2016, 15:39)

Auf rund 170 Seiten haben die IW-Forscher im letzten Jahr die Entwicklung der deutschen Wirtschaft der vergangenen 20 Jahre untersucht. Das Ergebnis: Trotz aller Erfolge ist die deutsche Wirtschaft unter Merkels Kanzlerschaft nur durchschnittlich gewachsen. Selbst das "deutsche Arbeitsmarktwunder" relativiert sich im internationalen Vergleich.

Merkels selbst hat mit ihrer Politik nicht so viel zum Aufschwung beigetragen. Seit 2010 habe sie eine "Reformpause" eingelegt und "von der schröderschen Agenda 2010 sowie weiteren wirtschaftspolitischen Maßnahmen vor ihrer Zeit als Kanzlerin profitiert", heißt es in der Studie.

Jetzt kommt der CDU-Wirtschaftsflügel zu einem ähnlichen Ergebnis.



Wohin führt Merkel Deutschland? Welche politischen Reformen der letzten 10 Jahre haben Deutschland nach vorne gebracht?

gemäß den Quellen braucht Deutschland eine Agenda2020.

Das würde den "linken Umverteilern und Sozialgerechten" aber gar nicht gefallen....
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jorikke
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(22 May 2016, 17:50)

gemäß den Quellen braucht Deutschland eine Agenda2020.

Das würde den "linken Umverteilern und Sozialgerechten" aber gar nicht gefallen....
Welche politisch Partei hat dazu den Mut?
Schon bei der Agenda 2010 hat sich die CDU vornehm zurück gehalten.
Schröder hatte Mumm, die SPD badet es jetzt aus.
Einschnitte im Sozialsystem, selbst wenn sie zukunftsweisend nötig wären, glaubst du wirklich, dass sich da noch Jemand drantraut?
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harry52
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von harry52 »

Kibuka hat geschrieben: Jetzt kommt der CDU-Wirtschaftsflügel zu einem ähnlichen Ergebnis.
Ich teile die Einschätzung, dass die Rente mit 70 kommen muss und dass unser Wirtschaftswunder bei weitem nicht so toll ist, wie wir es bräuchten, um den Anstieg der Anzahl der Rentner und die abermilliarden Pensionsansprüche zu bezahlen. Ich sehe außerdem ein riesiges Problem mit viel zu viel Bürokratie, aber die Unvernunft, jetzt teure Geschenke zu verteilen und noch mehr Staat und Bürokratie aufzubauen, ist bei rot/rot/grün ja noch viel größer.

Wo ist denn die Alternative zur CDU außer die FDP, die aber froh sein kann, wenn sie über 5% kommt.
Durch die AfD wird man überhaupt keine Regierung mehr bekommen, die ohne rot/grüne Verschwender auskommt.
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frems
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(22 May 2016, 17:50)

gemäß den Quellen braucht Deutschland eine Agenda2020.

Das würde den "linken Umverteilern und Sozialgerechten" aber gar nicht gefallen....
Als links würde ich Kohls Verein nun nicht nennen, aber in Sachen Umverteilung sind sie spitze, das stimmt. An Reformstau denkt da niemand.
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harry52
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von harry52 »

jorikke hat geschrieben: Schon bei der Agenda 2010 hat sich die CDU vornehm zurück gehalten.
Schröder hatte Mumm, die SPD badet es jetzt aus.
Einschnitte im Sozialsystem, selbst wenn sie zukunftsweisend nötig wären, glaubst du wirklich, dass sich da noch Jemand drantraut?
Ja, das ist das Problem.
Es traut sich keiner mehr, auch mal die ein oder andere notwendige aber unpopuläre Reform zu machen, aber damals waren es SPD Linke, die Schröder runtergemacht haben. Eins ist auch nicht ganz richtig. Die Union und auch die FDP haben an den Reformen stark mitgewirkt, denn Schröder hatte keine Mehrheit im Bundesrat.

Wie auch immer:
Ähnlich wie in Frankreich sind es vor allem Linke, Gewerkschafter und leider auch viele Wähler und Bürger, die extrem reformunwillig sind und sich dann aber immer wundern, wenn der Karren in den Dreck fährt. Dann sind es immer andere Schuld.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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frems
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von frems »

harry52 hat geschrieben:(22 May 2016, 18:59)

Ja, das ist das Problem.
Es traut sich keiner mehr, auch mal die ein oder andere notwendige aber unpopuläre Reform zu machen, aber damals waren es SPD Linke, die Schröder runtergemacht haben. Eins ist auch nicht ganz richtig. Die Union und auch die FDP haben an den Reformen stark mitgewirkt, denn Schröder hatte keine Mehrheit im Bundesrat.

Wie auch immer:
Ähnlich wie in Frankreich sind es vor allem Linke, Gewerkschafter und leider auch viele Wähler und Bürger, die extrem reformunwillig sind und sich dann aber immer wundern, wenn der Karren in den Dreck fährt. Dann sind es immer andere Schuld.
Und der Wirtschaftsrat macht nun die CDU runter. :p Aber wer kennt sie nicht, die großen Reformen Sarkozys? In Spanien, Großbritannien, Schweden, Griechenland und Italien waren die Konservativen ja ähnlich eifrig wie die Birne bei ungemütlichen Wirtschaftsreformen. Und wenn nicht, dann ist die Opposition schuld. Renzi macht mit seiner Umverteilung die ganzen Erfolge Berlusconis zunichte. Ärgerlich. Und Rajoy meint, nur mehr Schulden würden nun viel helfen... ach, vergiss es, der ist ja konservativ. Jetzt muss man schon für linke Stinker eine Lanze brechen, obwohl es an ihnen genug zu kritisieren gibt. Man, man, man.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von jorikke »

harry52 hat geschrieben:(22 May 2016, 18:59)

Ja, das ist das Problem.
Es traut sich keiner mehr, auch mal die ein oder andere notwendige aber unpopuläre Reform zu machen, aber damals waren es SPD Linke, die Schröder runtergemacht haben. Eins ist auch nicht ganz richtig. Die Union und auch die FDP haben an den Reformen stark mitgewirkt, denn Schröder hatte keine Mehrheit im Bundesrat.

Wie auch immer:
Ähnlich wie in Frankreich sind es vor allem Linke, Gewerkschafter und leider auch viele Wähler und Bürger, die extrem reformunwillig sind und sich dann aber immer wundern, wenn der Karren in den Dreck fährt. Dann sind es immer andere Schuld.
Ein Problem aller Demokratien.
Um etwas durchzusetzen, braucht man Wähler.
Fährt man zu stringent einen unpopulären, wenngleich richtigen Kurs, ist man weg vom Fenster und kann gar nichts durchsetzen.
Zum Glück ist es kein absolutes Dilemma. Über die Praxis der Koalitionen lässt sich so manches dann doch realisieren.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 hat geschrieben:(22 May 2016, 17:50)

gemäß den Quellen braucht Deutschland eine Agenda2020.

Das würde den "linken Umverteilern und Sozialgerechten" aber gar nicht gefallen....


Damit unser Leistungs Bilanz Überschuss noch weiter steigt? Oder zwecks Rechtfertigung weiterhin Sozialabbau betreiben zu können und andere Länder ebenfalls dazu zu zwingen?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(22 May 2016, 19:26)

Damit unser Leistungs Bilanz Überschuss noch weiter steigt? Oder zwecks Rechtfertigung weiterhin Sozialabbau betreiben zu können und andere Länder ebenfalls dazu zu zwingen?

lies doch erst mal die Quellen...

Deine Vorstellungen einer "Sozialwirtschaft" sind leistungslimitierend und weltfremd im Zeitalter der Globalisierung
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von DieBananeGrillt »

Kibuka hat geschrieben:(22 May 2016, 15:39)




Wohin führt Merkel Deutschland? Welche politischen Reformen der letzten 10 Jahre haben Deutschland nach vorne gebracht?
Die CDU hat selber dazu beigetragen, das der im Dreck steckende Karren, weder vor- noch zurück bewegt werden kann.
Und alles auf den Fahrer zu schieben ist lächerlich.
Den Fahrer, der nichts unternimmt, hat man sich selber ausgesucht.
So ist eben konservativ.
Die Frage müßte heißen, wohin soll der Weg gehen ?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von yogi61 »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(22 May 2016, 19:46)

Die CDU hat selber dazu beigetragen, das der im Dreck steckende Karren, weder vor- noch zurück bewegt werden kann.
Und alles auf den Fahrer zu schieben ist lächerlich.
Den Fahrer, der nichts unternimmt, hat man sich selber ausgesucht.
So ist eben konservativ.
Die Frage müßte heißen, wohin soll der Weg gehen ?
Der Wähler hat vor allen Dingen dazu beigetragen. Das es seit 15 Jahren auf CDU Parteitagen von den Abstimmungen her wie in Nordkorea zugegangen ist, dürfte eigentlich auch dem Dümmsten nicht entgangen sein. Die Gesellschaft hat sich konsequent selbst entpolitisiert und sich eine kuschelige grosse Koalition gewünscht um die Konsenssuppe zu löffeln und sich bloss nicht mit den Problemen der Zukunft auseinandersetzen zu müssen, das können die Kinder in zwanzig Jahren machen, viel umsetzen werden sie dann gegen ein Rentnerheer allerdings auch nicht.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

yogi61 hat geschrieben:(22 May 2016, 20:00)

und sich bloss nicht mit den Problemen der Zukunft auseinandersetzen zu müssen, d.

deswegen wird ja auch nicht an den alten "sozialen Zöpfen" geschnitten...
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 hat geschrieben:(22 May 2016, 19:29)

lies doch erst mal die Quellen...

Deine Vorstellungen einer "Sozialwirtschaft" sind leistungslimitierend und weltfremd im Zeitalter der Globalisierung

Du hälst Springers Welt und Hüthers IW, INSM für glaubwürdig? Ich halte sie eher für Lobbyisten und Verbreiter ihrer neoliberalen Ideologie. Der OECD dagegen vertraue ich ein klein wenig mehr als Mietmäulern wie Hüther..
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(22 May 2016, 20:34)

Du hälst Springers Welt und Hüthers IW, INSM für glaubwürdig? Ich halte sie eher für Lobbyisten und Verbreiter ihrer neoliberalen Ideologie. Der OECD dagegen vertraue ich ein klein wenig mehr als Mietmäulern wie Hüther..
Mich interessieren Zahlen und Fakten.

Was das Geeiere mit der "neoliberalen Ideologie" immer soll- erschließt sich mit nicht

Wir haben Marktwirtschaft- mit sozialen Sicherungssystemen.

Und keinen Sozialismus, von dem einige offenbar träumen.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Wenn man eine neue Reformagenda fordert, sollte man zu allererst mal objektiv prüfen ob die Alte denn wirklich so erfolgreich war. Thomas Fricke hat dazu gerade einen wohltuenden Kommentar verfasst - http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 92093.html
Die Agenda 2010 wird heute hoffnungslos überbewertet und das deutsche "Arbeitsmarktwunder" hat derzeit rein empirisch betrachtet viel mehr mit einer historisch niedrigen Produktivitätsentwicklung und daraus resultierendem Anstieg des Arbeitsvolumens zu tun als mit irgendwelchen "Flexibilisierungen".

Wenn man irgendwas reformieren will, dann doch bitte das Hartz IV System, das äußerst ineffizient ist. Es kostet praktisch keinen Cent weniger als das alte Sozialhilfe-System, hat aber den sozialen Abstieg als reales Szenario in breite Gesellschaftsschichten getragen. Das war für viele Leute ein sozialer Einschnitt, der den Staat aber kein bisschen entlastet hat.
Die gesamte rot-grüne Reformpolitik ist, wenn man von der angebotsorientierten Theorie weggeht und sich die Praxis anschaut, eine einzige Katastrophe gewesen. Die massive Senkung der Körperschaftssteuern hat die Unternehmen reich(er) gemacht, den Staat Geld ohne Ende gekostet und am Ende sind die Investitionen erstmal sogar gesunken und die Inv-Quote immer noch viel zu niedrig in Deutschland.
Genauso wie die viel gegeißelte Verschuldungspolitik Rot-Grüns ab 2001 zu großen Teilen auf die Steuersenkungen für Unternehmen und Spitzenverdiener zurückzuführen ist und nicht auf irgendwelche Ausgabenexzesse.
Für eine Rente mit 70 gibt es auch absolut keinen Grund, solange die Arbeitsmarktchancen für Mittfünfziger noch so schlecht sind. Gut die Rente mit 63 halte ich auch für sinnlose Klientelpolitik -
wenn der Wähler weitere "Reformen" verweigert, ist das aber nur konsequent und zeugt von sehr viel mehr ökonomischen Verständnis als in diesen "Reformerkreisen". Zumal die Sozialquote in Deutschland äußerst konstant ist und sich daraus überhaupt kein Problem ableiten lässt.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang hat geschrieben:(22 May 2016, 21:01)

. Die massive Senkung der Körperschaftssteuern hat die Unternehmen reich(er) gemacht, .

welche meinst du?

diejenige, die einher ging mit der Nichtmehrabzusgfähigkeit der Gewerbesteuer 2008?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Was die Unternehmen trotzdem um einige Milliarden netto entlastet hat, aber nein, als ich das letzte Mal nachgeguckt hab, war 2008 nicht rot-grün an der Regierung (was die Reform nicht unbedingt besser macht). Nein ich meinte die Steuerreform von 2000, die u. a. 2001 eine Netto-Zahlung von 0,5 Mrd. an die Unternehmen bedeutet hat (nach Netto-Einnahmen von fast 25 Mrd. € 2000).
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 hat geschrieben:(22 May 2016, 20:41)

Mich interessieren Zahlen und Fakten.

Was das Geeiere mit der "neoliberalen Ideologie" immer soll- erschließt sich mit nicht

Wir haben Marktwirtschaft- mit sozialen Sicherungssystemen.

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Dann solltest Du Dich einfach mal darüber kundig machen, niemand muss nämlich dumm sterben.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von tidakro »

Man sollte immer bedenken, dass die westliche Welt sich in einer wirtschaftlichen Flaute befindet seit 2008. Alle westlichen Länder haben mit Reformstau und (Jugend-)Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Die extrem niedrigen Zinsen sind doch Zeugen ein in Lethargie verfallenen Wirtschaft. Nicht geschrumpft in den letzten acht Jahren kann man gut und gerne als Erfolg verzeichnen.
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Kibuka
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Kibuka »

yogi61 hat geschrieben:(22 May 2016, 20:00)

Der Wähler hat vor allen Dingen dazu beigetragen. Das es seit 15 Jahren auf CDU Parteitagen von den Abstimmungen her wie in Nordkorea zugegangen ist, dürfte eigentlich auch dem Dümmsten nicht entgangen sein. Die Gesellschaft hat sich konsequent selbst entpolitisiert und sich eine kuschelige grosse Koalition gewünscht um die Konsenssuppe zu löffeln und sich bloss nicht mit den Problemen der Zukunft auseinandersetzen zu müssen, das können die Kinder in zwanzig Jahren machen, viel umsetzen werden sie dann gegen ein Rentnerheer allerdings auch nicht.
So sieht es aus. Die Deutschen haben es sich in ihrer Wohlfühloase bequem gemacht. In der Migrantenkrise sind nun einige aus ihrem Tiefschlaf aufgewacht und reiben sich nach vielen Jahren Große Koalition die Augen bis hin zur Wahl der neuen Partei AfD.

Es ist Wahnsinn. Aber hat es auch Methode? Angela Merkel stützt sich auf eine Öffentlichkeit, die Sprunghaftigkeit und Kitsch hinnimmt. Ein immer befremdlicher werdender Regierungsstil.
Wendemanöver der gelernten Physikerin

Hinter alledem steht ein politisches System von opaker Geschlossenheit, zusammengehalten durch eine Unzahl von Sprech-, Denk- und Frageverboten, verteidigt von „allen demokratischen Kräften“ und zu sich selbst gekommen in einem zehnjährigen Reifungsprozess als „System Merkel“. Sein Herzstück bildet die Herrschaftstechnik der „asymmetrischen Demobilisierung“ und die Transformation des Amtes des Bundeskanzlers in eine Art persönlicher Präsidentschaft. Während asymmetrische Demobilisierung die Wähler anderer Parteien durch Vermeidung einer öffentlichen Auseinandersetzung mit deren Zielen vom Wählen abhalten soll, stützt sich personalisierte Herrschaft auf die Darstellung postideologischer politischer Wendemanöver als persönlicher Bekehrungserlebnisse, die die Bürger unter Anleitung der regierungsamtlichen PR-Maschinerie und mit Hilfe der mehr oder weniger regierungsamtlichen Medien mitfühlend verfolgen und diskutieren dürfen.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Willst du hier über Merkels Politik im Allgemeinen diskutieren? Da kann ich kaum was ergänzen seut mind. 6 Jahren argumentiere ich permanent gegen alle möglichen Bekannten an ohne Erfolg, die Deutschen sind wild entschlossen sie gut zu finden. Was das aber mit dem Threadtitel zu tun hat weiß ich nicht, es ist eher so, dass die Deutschen sich zu wenig Wohlstand nehmen der ihnen zusteht. Das passt nicht in unser Moralgefüge, wo man sich gerne für die eigene Knechtschaft feiert ("ich hab schon mit 14 gearbeitet") und glaubt Verteilung und Erarbeitung von Wohlstand ließen sich trennen
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von steve1974 »

Tarlang hat geschrieben:(22 May 2016, 23:30)

Willst du hier über Merkels Politik im Allgemeinen diskutieren? Da kann ich kaum was ergänzen seut mind. 6 Jahren argumentiere ich permanent gegen alle möglichen Bekannten an ohne Erfolg, die Deutschen sind wild entschlossen sie gut zu finden. Was das aber mit dem Threadtitel zu tun hat weiß ich nicht, es ist eher so, dass die Deutschen sich zu wenig Wohlstand nehmen der ihnen zusteht. Das passt nicht in unser Moralgefüge, wo man sich gerne für die eigene Knechtschaft feiert ("ich hab schon mit 14 gearbeitet") und glaubt Verteilung und Erarbeitung von Wohlstand ließen sich trennen
-
ja, manchen Deutschen liegt die Larmoyanz über ihre eigene selbstgewählte Opferrolle ..
Und die Merkel ist für viele Frauen ENDLICH eine Frau Bundeskanzler, nach sooooo vielen
Männern in diesem Amt ..
Außerdem wickelt sie auch viele Männer einfach mit ihrem eiskalt kalkulierten
Plakat- und Medien-Charme ein.
Abr zurück zum Thema:
Wenn sich schon der CDU Wirttschaftsrat gegen ihre Politik äußert,
ist etwas Substantielles zu erwarten. Das ist keine Hofberichterstattung und kein
Sandkastenspiel.
-
steve1974
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von steve1974 »

jorikke hat geschrieben:(22 May 2016, 18:15)

Welche politisch Partei hat dazu den Mut?
Schon bei der Agenda 2010 hat sich die CDU vornehm zurück gehalten.
Schröder hatte Mumm, die SPD badet es jetzt aus.
Einschnitte im Sozialsystem, selbst wenn sie zukunftsweisend nötig wären, glaubst du wirklich, dass sich da noch Jemand drantraut?
-
Ja die AfD, aber nur für Migranten...
-
Wildermuth
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Wildermuth »

Tarlang hat geschrieben:(22 May 2016, 23:30)

Willst du hier über Merkels Politik im Allgemeinen diskutieren? Da kann ich kaum was ergänzen seut mind. 6 Jahren argumentiere ich permanent gegen alle möglichen Bekannten an ohne Erfolg, die Deutschen sind wild entschlossen sie gut zu finden.
Interessanter punkt. Auch ich hab den eindruck, dass sie mehr zustimmung findet als kohl. Womöglich, weil durch das totalversagen der spd es nur noch merkel und die grünen gibt, gleich danach kommt schon das abschreckende braune loch.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Adam Smith »

Was sind denn die Alternativen? Es so machen wie die Japaner und die Staatsverschuldung stetig erhöhen? Mit der Hoffnung, dass es eine Blase gibt die nicht platzt. In der EU schneidet Deutschland im Vergleich zu den anderen Ländern ganz gut ab. Bis auf Dänemark oder Schweden. Aber die haben einen höheren Umsatzsteuersatz. Oder sich die USA zum Vorbild nehmen? Brasilien geht es im Moment wirtschaftlich schlecht. Russland sollte man auch nicht nacheifern. Australien wäre jetzt eine Möglichkeit.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(22 May 2016, 21:59)

Dann solltest Du Dich einfach mal darüber kundig machen, .

Kundig machen über "linkes Gejammere"?

wozu?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang hat geschrieben:(22 May 2016, 21:29)

Was die Unternehmen trotzdem um einige Milliarden netto entlastet hat, aber nein, als ich das letzte Mal nachgeguckt hab, war 2008 nicht rot-grün an der Regierung (was die Reform nicht unbedingt besser macht). Nein ich meinte die Steuerreform von 2000, die u. a. 2001 eine Netto-Zahlung von 0,5 Mrd. an die Unternehmen bedeutet hat (nach Netto-Einnahmen von fast 25 Mrd. € 2000).

Das war 2001 dann eine Reduzierung der Körperschaftssteuer von 30% auf 25%.

Allerdings betraf das ja nicht "die Unternehmen"- sondern ausschließlich Kapitalgesellschaften...

die große Mehrzahl "der Unternehmen" sind aber Personengesellschaften...
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Orwellhatterecht »

Realist2014 hat geschrieben:(23 May 2016, 08:24)

Kundig machen über "linkes Gejammere"?

wozu?

Nein, über die Realität, Du nennst Dich doch schliesslich "Realist"!
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(23 May 2016, 09:11)

Nein, über die Realität, Du nennst Dich doch schliesslich "Realist"!

Die Realität besteht NICHT aus den "verwirrten Thesen", welche du du hier "darstellst"


Auch nicht aus einer möglichen "Zeitmaschine" zurück in die 80er, von der manche wohl träumen.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Kibuka »

steve1974 hat geschrieben:(22 May 2016, 23:40)

Und die Merkel ist für viele Frauen ENDLICH eine Frau Bundeskanzler, nach sooooo vielen
Männern in diesem Amt ..
-
So sieht es leider aus. In meiner Naivität dachte ich früher, Wähler entscheiden nach Inhalten. Aber es scheinen tatsächlich Personen im Vordergrund zu stehen. Gerade im US-Wahlkampf musste ich mehrere Interviews hören, in denen Wähler sich nur deshalb für Hillary Clinton ausgesprochen haben, weil sie die erste Präsidentin werden würde.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Wildermuth »

Kibuka hat geschrieben:(23 May 2016, 09:18)

So sieht es leider aus. In meiner Naivität dachte ich früher, Wähler entscheiden nach Inhalten. Aber es scheinen tatsächlich Personen im Vordergrund zu stehen. Gerade im US-Wahlkampf musste ich mehrere Interviews hören, in denen Wähler sich nur deshalb für Hillary Clinton ausgesprochen haben, weil sie die erste Präsidentin werden würde.
...wohingegen nur amerikaner für trump stimmen, die tatsächlich familien von IS-terroristen ermorden wollen.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 hat geschrieben:(23 May 2016, 08:28)

Das war 2001 dann eine Reduzierung der Körperschaftssteuer von 30% auf 25%.

Allerdings betraf das ja nicht "die Unternehmen"- sondern ausschließlich Kapitalgesellschaften...

die große Mehrzahl "der Unternehmen" sind aber Personengesellschaften...
Ja und die Senkung des Thesaurierungssatz von 40 auf 25%. Und die Personengesellschaften bekamen die Option sich wie Kapitalgesellschaften besteuern zu lassen und die Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen...
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang hat geschrieben:(23 May 2016, 16:40)

Ja und die Senkung des Thesaurierungssatz von 40 auf 25%. Und die Personengesellschaften bekamen die Option sich wie Kapitalgesellschaften besteuern zu lassen und die Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen...
schön

und wie hoch war DAMALS - und ist im Vergleich HEUTE die GESAMTBESTEUERUNG bis zu den Eigentümern ?

das sind HEUTE 45% bis hin zu 54%...


wenn schon- dann bitte nicht Äpfel mit Birne vergleichen
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 hat geschrieben:
schön

und wie hoch war DAMALS - und ist im Vergleich HEUTE die GESAMTBESTEUERUNG bis zu den Eigentümern ?

das sind HEUTE 45% bis hin zu 54%...


wenn schon- dann bitte nicht Äpfel mit Birne vergleichen
Wie hoch war er denn damals und hast du Quellen wo die Berechnung dieser Gesamtsteuerbelastung detailliert vorgelegt wird? Bzw. durch welche Steuerreformen soll die Belastung denn gestiegen sein, sodass die gewaltigen Senkungen im Bereich der Körperschaftssteuer ausgeglichen wurden?
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang hat geschrieben:(24 May 2016, 15:34)

Wie hoch war er denn damals und hast du Quellen wo die Berechnung dieser Gesamtsteuerbelastung detailliert vorgelegt wird? Bzw. durch welche Steuerreformen soll die Belastung denn gestiegen sein, sodass die gewaltigen Senkungen im Bereich der Körperschaftssteuer ausgeglichen wurden?
Ich finde es schon lustig wenn über angeblich zu niedrige Steuern diskutiert wird- ohne die tatsächlichen Berechnungen und Systematiken zu kennen... ;)

die "gewaltige" Senkung der Körperschaftssteuer von 25% auf 15% zum 1.1.2008 wurde komplett durch die dann NICHT mehr Anrechenbarkeit der Gewerbesteuer kompensiert...

Innerhalb der Kapitalgesellschaften ergibt sich somit durch Körperschaftssteuer plus Gewerbesteuer ( je nach Hebesatz) und darauf dann Soli eine Gesamtsteuer zwischen ca, 25% und 34%

Bei der Ausschüttung wird dann von dem bereits versteuertem dann 25% Abgeltungssteuer plus Soli erhoben.

Somit beträgt die Gesamtsteuer dann bis zu 54%.

Analog bei den Personengesellschaften ab 250tsd Euro dann ebenso bis zu 54% ( da wird nur die Gewerbesteuer dann mit der EK-Steuer verwurstelt...)
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 hat geschrieben: Ich finde es schon lustig wenn über angeblich zu niedrige Steuern diskutiert wird- ohne die tatsächlichen Berechnungen und Systematiken zu kennen... ;)

die "gewaltige" Senkung der Körperschaftssteuer von 25% auf 15% zum 1.1.2008 wurde komplett durch die dann NICHT mehr Anrechenbarkeit der Gewerbesteuer kompensiert...

Innerhalb der Kapitalgesellschaften ergibt sich somit durch Körperschaftssteuer plus Gewerbesteuer ( je nach Hebesatz) und darauf dann Soli eine Gesamtsteuer zwischen ca, 25% und 34%

Bei der Ausschüttung wird dann von dem bereits versteuertem dann 25% Abgeltungssteuer plus Soli erhoben.

Somit beträgt die Gesamtsteuer dann bis zu 54%.

Analog bei den Personengesellschaften ab 250tsd Euro dann ebenso bis zu 54% ( da wird nur die Gewerbesteuer dann mit der EK-Steuer verwurstelt...)
Ich finde es schon lustig, dass du mal wieder einen Angriff fährst ohne eine einzige meiner Frage zu beantworten bzw. mir Dinge zu unterstellen die ich nie gesagt hab.
1. Ich habe nie bestritten, dass die Gesamtbelastung bei 54% liegt.
2. Habe ich (jetzt zum zweiten Mal) ursprünglich nicht über die Reform von 2008 (2008 ungleich Rot-Grün) geredet, die hast du mit eingeworfen.
3. Die kombinierten Einnahmen aus Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer sind von 2000 auf 2014 um ca. 26% gestiegen, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 64% (ja ist nicht korrekt, da ich noch keine Statistik, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen aufsplittet gefunden habe, die Tendenz ist aber eindeutig).
4. Wenn die Gesamtbelastung heute 54% wie hoch war sie denn vor dem 01.01.2001? Das war ja das was du selbst gefordert hast...?!
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang hat geschrieben:(24 May 2016, 17:19)

Ich finde es schon lustig, dass du mal wieder einen Angriff fährst ohne eine einzige meiner Frage zu beantworten bzw. mir Dinge zu unterstellen die ich nie gesagt hab.
1. Ich habe nie bestritten, dass die Gesamtbelastung bei 54% liegt.
2. Habe ich (jetzt zum zweiten Mal) ursprünglich nicht über die Reform von 2008 (2008 ungleich Rot-Grün) geredet, die hast du mit eingeworfen.
3. Die kombinierten Einnahmen aus Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer sind von 2000 auf 2014 um ca. 26% gestiegen, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 64% (ja ist nicht korrekt, da ich noch keine Statistik, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen aufsplittet gefunden habe, die Tendenz ist aber eindeutig).
4. Wenn die Gesamtbelastung heute 54% wie hoch war sie denn vor dem 01.01.2001? Das war ja das was du selbst gefordert hast...?!
welcher "Angriff"? :?:

1) o.k.
2) das war ich- da ja der Weg von 2000 bis heute eben mehrere Änderungen gesehen hat
3) der Vergleich ist SO sinnfrei- wie du in der Klammer richtigerweise darlegst. Wenn die Vermögen der Bürger insgesamt steigen- DANN steigen auch die Einkommen aus "Vermögen"...
Die nötige "Aufsplittung" gibt es nicht und KANN es auch nicht geben, weil die Zahlen aus den Steuereinnahmen das nicht her geben. Bei den Gewinnen von Personengesellschaften ist es praktisch unmöglich zu "trennen" , welcher Teil der Arbeit des Unternehmers - und welcher Teil dem in der Gesellschaft steckenden Eigenkapitals zuzuordnen ist,...
4) die war nur unwesentlich höher. Aber eben international die Besteuerung des 1.Teils nicht Wettbewerbsfähig . Daher die Änderungen...
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Natürlich - und alle wesentlichen Schritte enthielten Entlastungen. Mal mehr (2000), mal weniger (2008). Dafür braucht man auch gar nicht kompliziert auszurechnen, wie hoch die tatsächliche Belastung beim Eigentümer ist. Oder die Senkung des Satzes von 5 Prozentpunkten hört sich natürlich nicht viel an. Man kann sich aber einfach das Aufkommen der Steuern angucken. Und daraus geht hervor, dass es Alleine durch die Steuerreform von 2000 zu Ausfällen von jeweils ca. 20 Mrd. € 2001 und 2002 bei der Körperschaftssteuer kam und auch in den Folgejahren das Aufkommen weit unter dem Ende der 90er lag. Und da gab es keine Kompensation. Klar, die Konjunktur war 1998-2000 besonders gut, da ist der Referenzwert sehr gut, es gab aber bis 2003 keine Rezession, 2001 sogar noch 1,7% Wachstum. Diese Reform hat sowohl relativ als auch absolut massiv entlastet und es kam zu keinem positiven Effekt auf die Investitionstätigkeit ,der ja beabsichtigt war (und die Entwicklung der Investitionen spricht auch eher gegen die These von der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit der Steuersätze....). Das ist meine Hauptkritik, denn Steuersenkungen für Unternehmen werden ja immer mit Investitionen und Arbeitsplätzen begründet. 2008 lassen sich die Folgen nicht so leicht einsehen, da 2009 die Rezession alle Daten extrem verzehrt. Ursprünglich hatte das Finanzministerium nebenbei gesagt 5 Milliarden Nettoentlastung der Unternehmen pro Jahr kalkuliert. Selbst wenn das zu hoch angesetzt war, die vorangegangenen Entlastungen wurden da definitiv nicht kompensiert. Und die Personengesellschaften wurden 2000 ja auch entlastet, die Einkommenssteuer wurde ja auch massiv gesenkt, zumindest Spitzen- und Eingangssteuersatz. Also da gab es auch keine Mehrbelastung.

Ich bin ja noch nicht mal generell dafür Unternehmen möglichst hoch zu besteuern oder so. Nur wird immer so dreist argumentiert, man müsse die Unternehmen für Investitionen und Arbeitsplätze entlasten, aber es hat in der Vergangenheit einfach nicht bewirkt was versprochen wird. Entlastungen haben sich auch nicht refinanziert sondern zunächst mal riesige Löcher in die Haushalte gehauen. Die Schulden seit der Einheitsfinanzierung sind nicht primär auf sozialen Geschenken gewachsen, wie gerne behauptet, sondern auf Steuerentlastungen für Gutverdienende und Unternehmen (die Geschenke im Rahmen der Konjunkturpakete mal ausgenommen, da ging es ja auch nicht um Wahlgeschenke sondern expansive Finanzpolitik), auf schlechte Einnahmeentwicklungen aufgrund "Lohnzurückhaltung" und auf die Übernahme von Bankschulden. Das müsste man ehrlich anfangen zu diskutieren bevor man schon wieder "Reformen" (und jeder Bürger weiß inzwischen was "Reform" bedeutet) schreit.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Adam Smith hat geschrieben:(23 May 2016, 07:01)

Was sind denn die Alternativen? Es so machen wie die Japaner und die Staatsverschuldung stetig erhöhen? Mit der Hoffnung, dass es eine Blase gibt die nicht platzt. In der EU schneidet Deutschland im Vergleich zu den anderen Ländern ganz gut ab. Bis auf Dänemark oder Schweden. Aber die haben einen höheren Umsatzsteuersatz. Oder sich die USA zum Vorbild nehmen? Brasilien geht es im Moment wirtschaftlich schlecht. Russland sollte man auch nicht nacheifern. Australien wäre jetzt eine Möglichkeit.
Vielleicht sich selbst zum Vorbild nehmen anstatt sich sonst Alles anzugucken. Bis zum Jahr 2000, ab dem man ja den angeblich riesigen Reformbedarf ausgemacht hat, war die Wirtschaft nämlich auf gutem Weg. Stabiles Wirtschaftswachstum, stabiles Wachstum der Erwerbstätigkeit, gute Entwicklung der öffentlichen Haushalte. Steigende Löhne. Reformen im gesellschaftlichen, ökologischen Bereich. Alles gut. Dann fingen die "Reformen" an und die Abkehr vom alten SPD-Kurs. Genosse der Bosse. Steuersenkungen (primär für Besserverdiener und Unternehmen), Lohnzurückhaltung, Finanzmarkt- und Arbeitsmarktderegulierung. Abkehr von der umlagefinanzierten Rente. Das Ergebnis 5 Jahre später: gesunkene Reallöhne, Rekordarbeitslosigkeit, 5 Jahre im Grunde Stagnation. Hedgefonds und Private Equity im Land. Kaputter Staatshaushalt. Mit HartzIV die Angst vor dem sozialen Abstieg produziert, Niedriglohnsektor schön ausgebaut. Hätte man einfach mal die Wirtschaftspolitik von 98-2000 fortgesetzt, wäre es Deutschland (und der SPD) vermutlich um Einiges besser ergangen, wir hätten nie die riesigen Exportüberschüsse produzieren müssen um die Arbeitslosigkeit runter zu kriegen. Heißt konkret, Löhne weiter steigern und keine Zurückhaltung betreiben, Steuern so lassen wie sie waren und solide Finanzpolitik ohne Austerität betreiben, eventuell öffentliche Investitionen erhöhen. Keine Riester-Rente, keine Praxisgebühr, kein Hartz IV etc. etc.

Auf heute übertragen, hieße das meiner Ansicht nach: Lohnpolitik der letzten 2 Jahre mindestens so fortsetzen eher noch offensiver, Leiharbeit und ähnlichen Kram zurückdrängen, Steuern in einigen Bereichen (Erbschaft, eventuell Körperschaft, Spitzensteuersatz) erhöhen und das Geld sinnvoll verwenden, mehr öffentliche Investitionen, Kranken- Altenpflege, Rettungsdienste und Polizei vernünftig ausstatten, Löhne im öffentlichen Dienst deutlicher erhöhen. Wieder aktiv Finanzpolitik betreiben. 30 Milliarden € wären ein ein Prozent des BIP. Der Schuldenstand würde trotzdem noch sinken und es gäbe nicht einmal höhere Zinsbelastungen. Riester-Rente und ähnliche Subventionsprogramme für die Finanzindustrie sein lassen. Jedenfalls keine "angebotsorientierten" Reformen.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Adam Smith »

Im Jahr 2000 ging es Deutschland wirtschaftlich nicht gut. Aus dem Grund stimmen dann die Schlussfolgerungen nicht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Wow. Wie wäre es wenn du mal ein einziges Argument bringst und nicht nur Irgendwas in den Raum wirfst? Wie wäre es mit ein paar Fakten, an denen du die furchtbare Situation der dt. Wrtschaft 2000 festmachst? Ich sage auch nicht, die Situation wäre optimal gewesen. Aber die Richtung stimmte. Man hätte das nur konsequent fortsetzen müssen.

Wirtschaftswachstum BIP, preisbereinigt: 1998: 2,0%
1999:2,0%
2000:3,0%
Wachstum der Erwerbstätigkeit, Inlandskonzept: 1998: 1,2%
1999: 1,6%
2000: 2,3%
Staatliches Finanzierungssaldo: 1998: -26,0 Mrd. €
1999: -22,0 Mrd. €
2000: +18,6 Mrd. €
Staatlicher Schuldenstand: 1998: 59,5%
1999: 60,2%
2000: 59,0%
Entwicklung der Arbeitsproduktivität pro Std: 1998: +1,2%
1999: +1,4%
2000: +2,5%
Arbeitnehmerentgelt pro Std: 1998: +0,9%
1999: +1,1%
2000: +1,4%
Arbeitslosigkeit: 1998: 4,28 Mio.
1999: 4,1 Mio.
2000: 3,89 Mio.
Selbst die Zins-Steuerquote ist in dem Zeitraum gesunken.
Adam Smith
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Adam Smith »

Tarlang hat geschrieben:(25 May 2016, 14:51)

Wow. Wie wäre es wenn du mal ein einziges Argument bringst und nicht nur Irgendwas in den Raum wirfst? Wie wäre es mit ein paar Fakten, an denen du die furchtbare Situation der dt. Wrtschaft 2000 festmachst? Ich sage auch nicht, die Situation wäre optimal gewesen. Aber die Richtung stimmte. Man hätte das nur konsequent fortsetzen müssen.
.
Um die Zeit galt Deutschland als kranker Mann Europas.
In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren wurde Deutschland oft als „kranker Mann Europas" bezeichnet. Heute, nach der großen Rezession, gilt Deutschland als „ökonomischer Superstar". Die Zahl der Arbeitslosen sank von 5 Mio. im Jahr 2005 auf etwa 3 Mio. im Jahr 2008. Die Arbeitslosenquote ging im Jahr 2010 auf 7,7 Prozent zurück. 2011 erreichten Deutschlands Exporte mit 1,7 Billionen US-Dollar ein Allzeithoch, was in etwa der Hälfte des deutschen BIP oder 7,7 Prozent der weltweiten Exporte entspricht.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/oe ... -Superstar

Und Lafontaine war der gefährlichste Mann Europas.
Die "Sun" widmet Oskar Lafontaine eine Titelseite "Der gefährlichste Mann Europas"
http://www.berliner-zeitung.de/die--sun ... --15980430

Und ein Mann hat zu der Zeit dieses Buch geschrieben:
Die große Rezession. Was zu tun ist, damit die Weltwirtschaft nicht kippt. Campus, Frankfurt 1999, ISBN 3-593-36368-2; Ullstein, München 2001, ISBN 3-548-70054-3.
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Krugman

https://www.amazon.de/Die-Gro%C3%9Fe-Re ... entries*=0
Er fordert kurzfristig wirksame Eingriffe in die Wirtschaft.
Dieses ist aber nicht richtig. Diese Eingriffe sind nicht kurzfristig bei ihm.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Gehst du eigentlich jeden Morgen nach dem Zähneputzen eine halbe Stunde gegen die dunkle Seite und den Lord Darth Krugman meditieren? Du kannst deinen Personenkult gerne zelebrieren, mir gehts um die Zahlen (frei nach Realist2014).

Zum Link von diepresse:
Der ganze Artikel zeigt doch ganz gut, worauf er deutsche Erfolg in den letzten 10 Jahren zurückzuführen ist: Darauf das alle anderen Länder nicht den Irrsinn der immer weiter zu steigernden Wettbewerbsfähigkeit mitgemacht haben. Hätten sie es getan, hätte es der deutschen Wirtschaft original gar nichts gebracht diese Form der der Wirtschaftspolitik zu betreiben. Aber vermutlich gehen die Autoren auch davon aus, alle Länder einen sagenhaften Anteil von 7,7% der weltweiten Exporte haben und nebenbei einen Leistungsbilanzüberschuss von 8,5% des BIP.

Der ursprüngliche Economist-Artikel stammt übrigens von 1999 und berücksichtigt die ganze positive Entwicklung 1999 und 2000 überhaupt nicht. Das Deutschland infolge der Wiedervereinigung große Schwierigkeiten und schwere wirtschaftspolitische Fehler hatte, wäre ja absurd zu bestreiten. Alles was danach in diesem Zusammenhang vor Allem von deutschen Instituten publiziert wurde, hatte mit der realen Situation wenig bis Nichts zu tun.
http://www.zeit.de/2004/17/Mythos
Was sich nebenbei auch an den von mir geposteten Kerndaten ablesen lässt.

Und dieser Verweis auf Lafontaine hat mit dem Thema auch wenig bis nichts zu tun, denn die Briten haben sich einfach nur durch Lafontaines Forderung nach mehr europäischer Integration bedroht gefühlt. Das hatte politische Gründe.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Skull »

Tarlang hat geschrieben:(25 May 2016, 14:51)

Aber die Richtung stimmte. Man hätte das nur konsequent fortsetzen müssen.

[...]

Staatliches Finanzierungssaldo: 1998: -26,0 Mrd. €
1999: -22,0 Mrd. €
2000: +18,6 Mrd. €
Staatlicher Schuldenstand: 1998: 59,5%
1999: 60,2%
2000: 59,0%

[...]

Selbst die Zins-Steuerquote ist in dem Zeitraum gesunken.
Meinst DU das ernst ? :D

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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Sonst hätte ich wohl kaum alle diese Daten rausgesucht.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Skull »

Tarlang hat geschrieben:(26 May 2016, 08:58)

Sonst hätte ich wohl kaum alle diese Daten rausgesucht.
Erstens gab es in dieser Zeit keinen positiven staatlichen Finanzierungssaldo.

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... esamt.html

Zweitens solltest Du mal hinterfragen warum es einzig im Jahr 2000 einen ausgeglichenen BUNDEShaushalt gab.

mlg
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Wegen UMTS-Lizenzen ist bekannt. Hab aber auf die schnelle keine Statistik gefunden, die den Effekt korrekt rausrechnet. Das Saldo war trotzdem rückläufig und lag weit unter dem nominalen Wirtschaftswachstum.
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Tarlang »

Nebenbei war das Finanzierungssaldo mit den UMTS-Lizenzen natürlich positiv:
https://www.destatis.de/DE/PresseServic ... cationFile
Seite22
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Re: CDU-Wirtschaftsrat zieht eine vernichtende Bilanz der Merkel-Politik

Beitrag von Skull »

Tarlang hat geschrieben:(26 May 2016, 09:11)

Wegen UMTS-Lizenzen ist bekannt. Hab aber auf die schnelle keine Statistik gefunden, die den Effekt korrekt rausrechnet.
Das Saldo war trotzdem rückläufig und lag weit unter dem nominalen Wirtschaftswachstum.
Aha... :D

NUN wird bei Dir aus einem positiven Fnanzierungssaldo ein rückläufiger negativer Saldo. :p

Und ohne die knapp 50 Mrd. ! UMTS-Einnahmen wäre es ein grosses NICHT rückläufiges Defizit gewesen.

Und das wieder ANSTEIGEN 2001, 2002, 2003 und 2004 interessiert Dich ebenfalls nicht...

Ein EINZIGES Jahr mit einem SONDEREFFEKT als positive Entwicklung darzustellen...

ist eine echt TOLLE Leistung...

mlg
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