Bezahlten Urlaub abschaffen

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Umetarek
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Umetarek »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 20:21 hat geschrieben: Hier wird nicht einer versteckten Lohnsenkung zugesprochen. Wenn der Selbständige durch Ansparung oder Kredit einen Urlaub bezahlen kann, warum sollte der Angestellte dümmer sein? Das jetzige Modell stellt die Angestellten als leicht dümmlich dahin. Das ist sicher nicht richtig.
Ich meinte das anders, das Ticket will bezahlt werden, oder das Benzin, das Hotel, oder der Campinplatz usw
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Teeernte
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Teeernte »

.....natürlich ist die Bestechung durch FREIES Klopapier auf Arbeitnehmertoiletten genau so abzuschaffen ???? :D :D :D


Öhmmmm als AN hat man einen "Manager/Coach" der einem ein Teil der Verträge schon mal aushandelt. Gewerk-schaft.

Je mehr da drinsteht - so weniger muss man nach verhandeln.

Wenn du als Selbständiger nicht auch "Homeoffice" drin hast .....und nicht nach Leistung sondern "Stunden" abrechnest -
....schwätzt du also - liegst auf der Pflaume - während "Andere" hart arbeiten. :D :D :D

Willst du vielleicht auch die Krankenkassenbeiträge des AG streichen....und den Steueranteil ???

Ist schon BLÖD - dass man als Selbständiger VOR Steuern schon 4000 € haben muss - um auf Hartz4 Niveau heranzukommen...
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Cat with a whip
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Cat with a whip »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 20:13 hat geschrieben: Sind da auch keine Fehler in den Text geraten? Wie begründet sich deine Ansicht?
Ist doch logisch. Stehen sie wieder auf dem Schlauch? Freiwillig zahlen die Chefs doch nicht mehr.
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Umetarek
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Umetarek »

Teeernte » Mo 20. Jul 2015, 20:25 hat geschrieben:.....natürlich ist die Bestechung durch FREIES Klopapier auf Arbeitnehmertoiletten genau so abzuschaffen ???? :D :D :D


Öhmmmm als AN hat man einen "Manager/Coach" der einem ein Teil der Verträge schon mal aushandelt. Gewerk-schaft.

Je mehr da drinsteht - so weniger muss man nach verhandeln.

Wenn du als Selbständiger nicht auch "Homeoffice" drin hast .....und nicht nach Leistung sondern "Stunden" abrechnest -
....schwätzt du also - liegst auf der Pflaume - während "Andere" hart arbeiten. :D :D :D

Willst du vielleicht auch die Krankenkassenbeiträge des AG streichen....und den Steueranteil ???

Ist schon BLÖD - dass man als Selbständiger VOR Steuern schon 4000 € haben muss - um auf Hartz4 Niveau heranzukommen...
Nicht wirklich ;)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Umetarek » Mo 20. Jul 2015, 20:23 hat geschrieben: Ich meinte das anders, das Ticket will bezahlt werden, oder das Benzin, das Hotel, oder der Campinplatz usw
Das war bisher nicht anders. Durch die jetzige Regelung muss der Arbeitnehmer aber bei gleichem Jahreseinkommen länger ansparen vor dem Urlaub als der Freiberufler. Das ist nicht gerecht.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Umetarek »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 20:28 hat geschrieben: Das war bisher nicht anders. Durch die jetzige Regelung muss der Arbeitnehmer aber bei gleichem Jahreseinkommen länger ansparen vor dem Urlaub als der Freiberufler. Das ist nicht gerecht.
Jein, in einem gewissen Rahmen hast du recht, aber auch der Arbeitgeber muß, wie der Freiberufler, in einem gewissen Rahmen planen können, um seine Kunden halten zu können. Wenn dann alle seine Arbeitnehmer ein Jahr in Urlaub gehen, kann er einpacken und seine Arbeiter auch.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Fadamo »

Umetarek » Mo 20. Jul 2015, 20:22 hat geschrieben: War ein Scherz, ich muß als Selbstständige sowieso schaun wanns geht, da ist Geld eher sekundär, man will ja seine Kunden nicht vergraulen.

Wenn deine kunden urlaub machen,dann kannste ja auch urlaub machen.
Kommen eh dann keine kunden. :D
So einfach ist das. :thumbup:
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Umetarek » Mo 20. Jul 2015, 20:32 hat geschrieben: Jein, in einem gewissen Rahmen hast du recht, aber auch der Arbeitgeber muß, wie der Freiberufler, in einem gewissen Rahmen planen können, um seine Kunden halten zu können. Wenn dann alle seine Arbeitnehmer ein Jahr in Urlaub gehen, kann er einpacken und seine Arbeiter auch.
Ich lege Wert darauf, die betrieblich notwendigen Einschränkungen wie eingangs beschrieben mit zu bedenken! :)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Cat with a whip » Mo 20. Jul 2015, 21:26 hat geschrieben:
Ist doch logisch. Stehen sie wieder auf dem Schlauch? Freiwillig zahlen die Chefs doch nicht mehr.
Mehr als was?
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Umetarek »

Fadamo » Mo 20. Jul 2015, 20:33 hat geschrieben:

Wenn deine kunden urlaub machen,dann kannste ja auch urlaub machen.
Kommen eh dann keine kunden. :D
So einfach ist das. :thumbup:
Ich sehe, du hast den Dreh raus ;)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

3x schwarzer Kater » Mo 20. Jul 2015, 20:34 hat geschrieben:
Mehr als was?
Mehr als sie müssen. Umgekehrt arbeitet nur mancher mehr, als von ihm verlangt wird.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Umetarek »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 20:34 hat geschrieben: Ich lege Wert darauf, die betrieblich notwendigen Einschränkungen wie eingangs beschrieben mit zu bedenken! :)
Ok, aber wer entscheidet das dann? Zu wessen Gunsten, oder Ungunsten? Da sind gesetzliche Regelungen in einem gewissen Rahmen durchaus sinnvoll. Sonst schafft der Arbeitgeber Bedingungen, die überhaupt keinen Urlaub mehr zulassen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Umetarek » Mo 20. Jul 2015, 20:37 hat geschrieben: Ok, aber wer entscheidet das dann? Zu wessen Gunsten, oder Ungunsten? Da sind gesetzliche Regelungen in einem gewissen Rahmen durchaus sinnvoll. Sonst schafft der Arbeitgeber Bedingungen, die überhaupt keinen Urlaub mehr zulassen.
Das wäre sicher ungesetzlich. Warum soll aber jemand, der ein gesetzliches Recht auf Urlaub hat, auf die Chance zur bezahlten Arbeit verzichten, wenn er gern arbeiten möchte und die Firma ihn auch brauchen kann? Diese Frage wird allein dadurch verstellt, dass der Urlaub bezahlt ist - faktisch durch Umlage des Lohnes aus der tatsächlichen Arbeitszeit.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Clematis »

"Denn der mündige Mensch muss selbst wählen können, wie lange und wofür er sich frei nimmt."

Die mündigen Menschen sind so unvernünftig, dass man sie zu ihrem Glück zwingen muss.
Sie würden aus verschiedenen Gründen auf Urlaub verzichten: halten sich für unersetzbar, Angst um Bestand des Arbeirsplatzes, Geldnot oder Geldgier, keine Einsicht in Erholungsbedürftigkeit von Körper und Geist.
Urlaub muss deshalb genauso reglementiert werden wie die tägliche und maximale Arbeitszeit und wie das Pausenregime.
Mein Vertrauen in das Umlegen des Urlaubsgeldes auf auf den Monatsverdienst ist auch nicht sehr ausgeprägt
- gerade bei neuen Jobs mit neuer Lohnkalkulation und insbesondere im Niedriglohnsektor, wo gern nur so viel bezahlt wird, wie für die Existenz und Reproduktion der Arbeitskraft unbedingt erforderlich.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Clematis » Di 21. Jul 2015, 19:58 hat geschrieben: - gerade bei neuen Jobs mit neuer Lohnkalkulation und insbesondere im Niedriglohnsektor
gilt der Mindestlohn und die Gewerkschaft muss auch mal den Arsch hochkriegen und nicht immer Unternehmensberatung spielen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Clematis »

SoleSurvivor » Di 21. Jul 2015, 22:14 hat geschrieben: gilt der Mindestlohn und die Gewerkschaft muss auch mal den Arsch hochkriegen und nicht immer Unternehmensberatung spielen.
Soll bei der regelmäßigen Anpassung des Mindestlohnes denn ein Urlaubsfaktor von ca. 1/12 eingerechnet werden?
HugoBettauer

Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Clematis » Di 21. Jul 2015, 21:22 hat geschrieben:
Soll bei der regelmäßigen Anpassung des Mindestlohnes denn ein Urlaubsfaktor von ca. 1/12 eingerechnet werden?
Die einmalige Umstellung von Tarifverträgen ist simpel aufkommensneutral per Dreisatz zu errechnen. Bei allgemeinen Lohnuntergrenzen ist der bisherige gesetzliche Urlaubsanspruch anzusetzen. Wenn es dabei einmalig zu geringfügigen Verschiebungen kommt, kann man die stehenlassen oder politisch nachjustieren - der Mindestlohn ist schließlich politisch gesetzt und keine Naturkonstante. Nach der einmaligen Umstellung sind keine weiteren Rücksichten zu nehmen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Thomas Müller »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 21:44 hat geschrieben: Warum soll aber jemand, der ein gesetzliches Recht auf Urlaub hat, auf die Chance zur bezahlten Arbeit verzichten, wenn er gern arbeiten möchte und die Firma ihn auch brauchen kann?
Ohne ein Recht auf bezahlten Urlaub und gleichzeitig auch die Pflicht, diesen auch innerhalb eines Jahres aufzubrauchen, entsteht innerhalb der Belegschaft ein Konkurrenzkampf. Arbeitnehmer, die auf Urlaub verzichten, sind aufs Jahr gesehen produktiver und haben somit bessere Chancen auf Beförderungen, Gehaltserhöhungen oder werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit gekündigt.

Die Folge aus diesem Konkurrenzkampf wäre, dass Arbeitnehmer gar keinen oder nur wenige Tage Urlaub nehmen, aus Angst ihre Anstellung zu verlieren.

Da auch Unternehmen untereinander konkurrieren, würde der Markt sie zwingen diesen Konkurrenzkampf der AN zu forcieren.

Durch die aktuelle Rechtslage kostet der Urlaub die Arbeitgeber keinen Cent, da er als Bestandteil der Lohnkosten in dem Endprodukt eingepreist ist und kein Marktteilnehmer sich einen Vorteil gegenüber den anderen verschaffen kann.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Thomas Müller » Mi 22. Jul 2015, 18:39 hat geschrieben:
Ohne ein Recht auf bezahlten Urlaub und gleichzeitig auch die Pflicht, diesen auch innerhalb eines Jahres aufzubrauchen, entsteht innerhalb der Belegschaft ein Konkurrenzkampf. Arbeitnehmer, die auf Urlaub verzichten, sind aufs Jahr gesehen produktiver und haben somit bessere Chancen auf Beförderungen, Gehaltserhöhungen oder werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit gekündigt.

Die Folge aus diesem Konkurrenzkampf wäre, dass Arbeitnehmer gar keinen oder nur wenige Tage Urlaub nehmen, aus Angst ihre Anstellung zu verlieren.

Da auch Unternehmen untereinander konkurrieren, würde der Markt sie zwingen diesen Konkurrenzkampf der AN zu forcieren.

Durch die aktuelle Rechtslage kostet der Urlaub die Arbeitgeber keinen Cent, da er als Bestandteil der Lohnkosten in dem Endprodukt eingepreist ist und kein Marktteilnehmer sich einen Vorteil gegenüber den anderen verschaffen kann.
Längere Anwesenheit bedeutet nicht unbedingt produktiver ;-)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von jack000 »

3x schwarzer Kater » Mi 22. Jul 2015, 18:47 hat geschrieben:
Längere Anwesenheit bedeutet nicht unbedingt produktiver ;-)
So ist es. Es hat schlichtweg nichts miteinander zu tun. Die längere Anwesenheit muss irgendwann wieder abgebaut werden oder wird ggf. ausgezahlt.
=> Das sind Rahmendaten an denen sich nichts ändern lässt. Produktivität lässt sich z.B. in Leistung/Stunde berechnen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 19:05 hat geschrieben: So ist es. Es hat schlichtweg nichts miteinander zu tun. Die längere Anwesenheit muss irgendwann wieder abgebaut werden oder wird ggf. ausgezahlt.
=> Das sind Rahmendaten an denen sich nichts ändern lässt. Produktivität lässt sich z.B. in Leistung/Stunde berechnen.
Die Arbeitswelt verändert sich. Für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes wird es in Zukunft unerlässlich sein, dass sich die Arbeitgeber darauf einstellen, dass die wirklich guten Arbeitnehmer andere Anforderungen an den Arbeitsplatz. Vertrauensarbeitszeit, Flexible Arbeitszeiten, Zielorientierung statt Anwesenheiten. Da wird noch einiges auf die Arbeitgeber zukommen. Der Kampf die Besten und Qualifziertesten hat schon längst begonnen. Die Generation Y tickt da schon komplett anders, als die Leute die heute Mitarbeiter auswählen und einstellen. Insofern ist der Ansatz des Threaderstellers in diesem Kontext durchhaus denkbar und für die wirklich guten auch wünschenswert.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Thomas Müller » Mi 22. Jul 2015, 17:39 hat geschrieben:
Ohne ein Recht auf bezahlten Urlaub und gleichzeitig auch die Pflicht, diesen auch innerhalb eines Jahres aufzubrauchen, entsteht innerhalb der Belegschaft ein Konkurrenzkampf. Arbeitnehmer, die auf Urlaub verzichten, sind aufs Jahr gesehen produktiver
Dafür bekommen sie auch mehr Tage bezahlt! Leistung muss nichts schlechtes sein.
Die Folge aus diesem Konkurrenzkampf wäre, dass Arbeitnehmer gar keinen oder nur wenige Tage Urlaub nehmen, aus Angst ihre Anstellung zu verlieren.
Das ist eher unwahrscheinlich. Wer mehr Urlaub macht, hat weniger Geld - der Firma entsteht also kein Schaden.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von jack000 »

3x schwarzer Kater » Mi 22. Jul 2015, 19:12 hat geschrieben:
Die Arbeitswelt verändert sich. Für die Attraktivität eines Arbeitsplatzes wird es in Zukunft unerlässlich sein, dass sich die Arbeitgeber darauf einstellen, dass die wirklich guten Arbeitnehmer andere Anforderungen an den Arbeitsplatz. Vertrauensarbeitszeit, Flexible Arbeitszeiten, Zielorientierung statt Anwesenheiten. Da wird noch einiges auf die Arbeitgeber zukommen. Der Kampf die Besten und Qualifziertesten hat schon längst begonnen. Die Generation Y tickt da schon komplett anders, als die Leute die heute Mitarbeiter auswählen und einstellen.
Ja, es stört mich ebenso dass ich mich auch Arbeitsschutzgesetzen unterwerfen muss die mich gar nicht betreffen. Daher sollte da eine Trennung erfolgen. Es ist nunmal ein Unterschied zwischen Arbeitnehmern die (hart) körperlich und hoch qualitativ arbeiten müssen und denen die eher Sesselpupser sind und nur zu bestimmten Zeiten bestimmte Ergebnisse vorweisen müssen.

Ich selbst gehöre zur letzteren Gruppe und bin Regeln unterworfen die nicht meiner Arbeitsrealität entsprechen und daher auch aufgeschlossen für Änderungen. "Vertrauensarbeitszeit" wäre mein oberstes Ziel da ich selbst entscheiden möchte wann und wie ich arbeite um die geforderten Ergebnisse zu erreichen.
Insofern ist der Ansatz des Threaderstellers in diesem Kontext durchhaus denkbar und für die wirklich guten auch wünschenswert.
Allenfalls der Ansatz mehr Flexibilität für diejenigen die selbstbestimmt und ohne Kontrolle ihre Arbeit erledigen. Die Möglichkeit komplett den Urlaub zu verheizen für alle Beschäftigten halte ich für keine gute Idee!
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von HugoBettauer »

Die Möglichkeit komplett den Urlaub zu verheizen für alle Beschäftigten halte ich für keine gute Idee!
Wie meinst du das Unterstrichene?
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Dingo »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 19:05 hat geschrieben: So ist es. Es hat schlichtweg nichts miteinander zu tun. Die längere Anwesenheit muss irgendwann wieder abgebaut werden oder wird ggf. ausgezahlt.
=> Das sind Rahmendaten an denen sich nichts ändern lässt. Produktivität lässt sich z.B. in Leistung/Stunde berechnen.
Wobei dann "Leistung" aber auch objektiv meßbar und vergleichbar sein muß. Ist das bei allen Berufen so? Bei meinem eher nicht.
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Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von jack000 »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 21:44 hat geschrieben: Wie meinst du das Unterstrichene?
Analog zum Strangtitel!
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von jack000 »

Dingo » Mi 22. Jul 2015, 22:00 hat geschrieben: Wobei dann "Leistung" aber auch objektiv meßbar und vergleichbar sein muß. Ist das bei allen Berufen so? Bei meinem eher nicht.
Der Vorgesetzte oder die Kunden können das bewerten. Die Zahl der anwesenden Stunden zu bewerten halte ich ja ebenso für Blödsinn ...
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Dingo »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 22:17 hat geschrieben: Der Vorgesetzte oder die Kunden können das bewerten. Die Zahl der anwesenden Stunden zu bewerten halte ich ja ebenso für Blödsinn ...
Nee, mein Vorgesetzter kann das garantiert nicht bewerten. Unsere Kunden auch nicht. Die wollen ein Problem gelöst haben, wie aufwendig das zu programmieren ist, können die nicht beurteilen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von jack000 »

Dingo » Mi 22. Jul 2015, 22:30 hat geschrieben: Nee, mein Vorgesetzter kann das garantiert nicht bewerten. Unsere Kunden auch nicht. Die wollen ein Problem gelöst haben, wie aufwendig das zu programmieren ist, können die nicht beurteilen.
Und wer bewertet das nun in deiner Branche :?:
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Dingo »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 23:02 hat geschrieben: Und wer bewertet das nun in deiner Branche :?:
Was genau willst Du bewerten? Klar kann man bewerten, ob eine Anwendung als Ganzes läuft. Aber die "Produktivität" des Einzelnen ist schwer zu bewerten. Ist der Programmierer mit den meisten Programmierzeilen besonders produktiv, oder eher der, der seine Aufgaben mit deutlich weniger Programmierzeilen löst, weil er sich einen komplexen Algorithmus ausdenkt? Ist der Programmierer produktiver, der nur programmiert, programmiert, programmiert und dadurch viele Aufgaben löst, oder vielleicht doch der Programmierer, der nicht ganz so viel programmiert, dafür das, was er programmiert, gut dokumentiert? Wie produktiv bin ich, wenn ich gerade gar nicht programmiere, dafür aber anderen etwas erkläre?
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Thomas Müller »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 19:05 hat geschrieben: So ist es. Es hat schlichtweg nichts miteinander zu tun. Die längere Anwesenheit muss irgendwann wieder abgebaut werden oder wird ggf. ausgezahlt.
=> Das sind Rahmendaten an denen sich nichts ändern lässt. Produktivität lässt sich z.B. in Leistung/Stunde berechnen.
Sie haben Recht. Längere Anwesenheit wird abgebaut oder ausbezahlt. Ich habe die Folgen geschildert sollte diese Pflicht abgeschafft werden. ;)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Orwellhatterecht »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 18:14 hat geschrieben:Der Selbständige verdient, was er verdient und kann sich die Finanzierung längerer Pausen, wenn er in den Urlaub fährt, individuell regeln. Dem Arbeitnehmer wird ein Teil des Lohnes einbehalten, um damit die Tage zu bezahlen, an denen er nicht arbeitet. Die paternalistische Einrichtung des bezahlten Urlaubstages regelt, wieviel Urlaub ein Arbeitnehmer pro Jahr mindestens einlegen muss, auch wenn er sich fit fühlt. Ebenso unterstellt der Staat, dass die individuelle Finanzierung der Nichtarbeitszeit etwa durch Ansparung oder Kredit dem Arbeitnehmer menschlich nicht gegeben ist. Diese Einmischung in die Individualität führt seitens der Arbeitgeber oft zu anmaßenden, geradezu übergriffigen Anforderungen, was der Arbeitnehmer mit seinem Urlaub anstellen soll. Seine Arbeitskraft wieder herstellen, geplante Krankenhausaufenthalte abgelten, sich weiterbilden - die Liste der Vorschläge, wie der Arbeitnehmer seine budgetierte Freizeit im Sinne des Unternehmens nutzen soll, ist so fantasievoll wie unangebracht. Ein wesentlich unverkrampfteres Verhältnis wäre möglich, wenn der Urlaub nicht bezahlt wäre und die Urlaubstage nicht bei der Lohnfindung als Abzüge eingepreist würden. Denn der mündige Mensch muss selbst wählen können, wie lange und wofür er sich frei nimmt. Kurzfristige und dem Betriebsablauf schädliche Urlaubsplanungen können dabei vom Arbeitgeber abgelehnt werden, soweit dies betrieblich begründbar ist.


Es steht Dir selbstverständlich frei, auf Deinen Dir zustehenden Urlaub sowie auf Dein Dir zustehendes Gehalt zu verzichten. Und wenn Du noch ein Übriges tun willst - bring doch einfach noch Geld mit !
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Orwellhatterecht »

SoleSurvivor » Mo 20. Jul 2015, 18:23 hat geschrieben: Diese Möglichkeit besteht bereits, denn niemand ist heute dauerhaft an seinen Arbeitgeber gekettet.


Stimmt, auf viele heutige Arbeitnehmer trifft der einstmals überholte und veraltete Begriff "Tagelöhner" wieder zu. Es nennt sich heute "Werksvertrag, Leiharbeit...". Ist aber im Grunde genommen ein und dasselbe !
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Orwellhatterecht »

Clematis » Di 21. Jul 2015, 19:58 hat geschrieben:"Denn der mündige Mensch muss selbst wählen können, wie lange und wofür er sich frei nimmt."

Die mündigen Menschen sind so unvernünftig, dass man sie zu ihrem Glück zwingen muss.
Sie würden aus verschiedenen Gründen auf Urlaub verzichten: halten sich für unersetzbar, Angst um Bestand des Arbeirsplatzes, Geldnot oder Geldgier, keine Einsicht in Erholungsbedürftigkeit von Körper und Geist.
Urlaub muss deshalb genauso reglementiert werden wie die tägliche und maximale Arbeitszeit und wie das Pausenregime.
Mein Vertrauen in das Umlegen des Urlaubsgeldes auf auf den Monatsverdienst ist auch nicht sehr ausgeprägt
- gerade bei neuen Jobs mit neuer Lohnkalkulation und insbesondere im Niedriglohnsektor, wo gern nur so viel bezahlt wird, wie für die Existenz und Reproduktion der Arbeitskraft unbedingt erforderlich.

Wie "mündig" ist denn in der heutigen Zeit ein Arbeitnehmer gegenüber seinem Arbeitgeber? Schon mal drüber nachgedacht? Ich fürchte mal, nein !
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Milady de Winter »

jack000 » Mo 20. Jul 2015, 19:38 hat geschrieben:Bezahlten Urlaub generell abschaffen halte ich nicht für eine gute Idee. Allerdings sollte es da etwas mehr Flexibilität für den AN geben.
Beispiel: Man möchte etwas erledigen was nur einen Vormittag dauert aber am nachmittag kann man wieder arbeiten. Bei meinem AG muss ich entweder einen ganzen Tag Urlaub nehmen oder die versäumten Stunden irgendwann wieder nachholen. Wieso kann ich nicht 1/2 Tag Urlaub nehmen, bzw. Urlaub und Arbeitsstunden verrechnen?
Ich kann das. Die Lösung Deines Problems lautet: such' Dir einen anderen AG. :)
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Dingo »

Milady de Winter » Do 23. Jul 2015, 16:48 hat geschrieben: Ich kann das. Die Lösung Deines Problems lautet: such' Dir einen anderen AG. :)
Stichwort: Gleitende Arbeitszeit.
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Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Milady de Winter »

Dingo » Do 23. Jul 2015, 17:36 hat geschrieben: Stichwort: Gleitende Arbeitszeit.
Entweder das oder man ist gar nicht in der Zeiterfassung.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Mi 22. Jul 2015, 21:38 hat geschrieben: Ja, es stört mich ebenso dass ich mich auch Arbeitsschutzgesetzen unterwerfen muss die mich gar nicht betreffen. Daher sollte da eine Trennung erfolgen. Es ist nunmal ein Unterschied zwischen Arbeitnehmern die (hart) körperlich und hoch qualitativ arbeiten müssen und denen die eher Sesselpupser sind und nur zu bestimmten Zeiten bestimmte Ergebnisse vorweisen müssen.

Ich selbst gehöre zur letzteren Gruppe und bin Regeln unterworfen die nicht meiner Arbeitsrealität entsprechen und daher auch aufgeschlossen für Änderungen. "Vertrauensarbeitszeit" wäre mein oberstes Ziel da ich selbst entscheiden möchte wann und wie ich arbeite um die geforderten Ergebnisse zu erreichen.


Allenfalls der Ansatz mehr Flexibilität für diejenigen die selbstbestimmt und ohne Kontrolle ihre Arbeit erledigen. Die Möglichkeit komplett den Urlaub zu verheizen für alle Beschäftigten halte ich für keine gute Idee!

Vielleicht wäre diese Forderung für Sie die geeignete.

Arbeitgeber fordern Ende des "starren" Acht-Stunden-Arbeitstags
13.50 Uhr: Die Arbeitgeber haben die Bundesregierung aufgefordert, den Acht-Stunden-Tag aus dem Arbeitszeitgesetz zu streichen. Das geht aus einem Positionspapier der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hervor, aus dem die "Rheinische Post" am Donnerstag zitierte. "Um mehr Spielräume zu schaffen und betriebliche Notwendigkeiten abzubilden, sollte das Arbeitszeitgesetz von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umgestellt werden."
Der Präsident des Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, sagte der Zeitung, flexible Arbeitszeiten gewännen "angesichts von Digitalisierung und der Notwendigkeit zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer mehr an Bedeutung". Die "starren" Arbeitszeitregelungen hierzulande minderten diese Flexibilität. "Daher wäre es wichtig, die gesetzlichen Regelungen an die aktuelle Entwicklung anzupassen", sagte Schweitzer.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) kündigte jedoch an, am Acht-Stunden-Tag in Deutschland festhalten zu wollen: „Änderungen sind an der Stelle nicht geplant“, sagte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums in Berlin. Ende des kommenden Jahres wolle das Ministerium jedoch ein „Weißbuch“ vorlegen. Dieses solle dann die Grundlage für Prüfungen sein, ob und wo mögliche Anpassungen im Arbeitszeitgesetz nötig sind.

http://www.focus.de/finanzen/boerse/wir ... 34658.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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pudding

Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pudding »

SoleSurvivor » Mi 22. Jul 2015, 19:54 hat geschrieben: Dafür bekommen sie auch mehr Tage bezahlt! Leistung muss nichts schlechtes sein.


Das ist eher unwahrscheinlich. Wer mehr Urlaub macht, hat weniger Geld - der Firma entsteht also kein Schaden.
Wie kommst du zu der unrealistischen These? Aus der Praxis stammt diese Annahme sicherlich nicht.
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firlefanz11
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von firlefanz11 »

Ja, und die Gewerkschaften laufen auch schon Sturm gegen die Idee den starren 8 Std Tag zu kippen.
Dass diese Betonköppe krampfhaft am 8 Std Tag festhalten ist ganz natürlich. Genauso, dasss die SPD da Ressentiments hat. Das Konzept Flexibilität ist für so kurzsichtige Leute einfach nicht (be-)greifbar...

Bei mir in der Firma wird das im Übrigen schon gelebt. Flexible Arbeitszeit, flexibler Arbeitsort u. wer der Meinung ist 50 Tag im Jahr Urlaub zu brauchen, na ja meine Güte, der muss halt die Projekte schneller abwickeln. Nur dafür muss man auch mal hinnehmen, dass wenn die betrieblichen Bedürfnisse keinen Urlaub zulassen in bestimmten Zeitabschnitten dann auch keiner genommen werden kann...
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pikant »

firlefanz11 » Fr 24. Jul 2015, 08:42 hat geschrieben:Ja, und die Gewerkschaften laufen auch schon Sturm gegen die Idee den starren 8 Std Tag zu kippen.
Dass diese Betonköppe krampfhaft am 8 Std Tag festhalten ist ganz natürlich. Genauso, dasss die SPD da Ressentiments hat. Das Konzept Flexibilität ist für so kurzsichtige Leute einfach nicht (be-)greifbar...

Bei mir in der Firma wird das im Übrigen schon gelebt. Flexible Arbeitszeit, flexibler Arbeitsort u. wer der Meinung ist 50 Tag im Jahr Urlaub zu brauchen, na ja meine Güte, der muss halt die Projekte schneller abwickeln. Nur dafür muss man auch mal hinnehmen, dass wenn die betrieblichen Bedürfnisse keinen Urlaub zulassen in bestimmten Zeitabschnitten dann auch keiner genommen werden kann...
Urlaub muss sein und daran sollte man nicht ruetteln.
Flexibilitaet bei den Arbeitszeiten ist zu begruessen, wenn es dem Unternehmen und dem AN was bringt.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von Orwellhatterecht »

firlefanz11 » Fr 24. Jul 2015, 08:42 hat geschrieben:Ja, und die Gewerkschaften laufen auch schon Sturm gegen die Idee den starren 8 Std Tag zu kippen.
Dass diese Betonköppe krampfhaft am 8 Std Tag festhalten ist ganz natürlich. Genauso, dasss die SPD da Ressentiments hat. Das Konzept Flexibilität ist für so kurzsichtige Leute einfach nicht (be-)greifbar...

Bei mir in der Firma wird das im Übrigen schon gelebt. Flexible Arbeitszeit, flexibler Arbeitsort u. wer der Meinung ist 50 Tag im Jahr Urlaub zu brauchen, na ja meine Güte, der muss halt die Projekte schneller abwickeln. Nur dafür muss man auch mal hinnehmen, dass wenn die betrieblichen Bedürfnisse keinen Urlaub zulassen in bestimmten Zeitabschnitten dann auch keiner genommen werden kann...

Mit manchen Menschen lässt sich halt alles machen wie man sieht ! Ich halte es für eine ausgesprochene Binsenweisheit, dass der AG dabei die Interessen des AN im Visier hat, vielmehr geht es um eingene Pfründe, wer so flexibel ist, dass er für den AG praktisch jederzeit verfügbar ist, der ordnet den eigenen Willen und das eigene Leben natürlich auch den Erfordernissen seines AG unter. Und die sind immer Gewinn orientiert, nie dagegen am Menschen und Menschsein orientiert. Was jetzt eigentlich nur noch fehlt, ist ein (bezahlter) "Gutachter", der den Menschen weiss zu machen versucht, dass ihnen Urlaub eigentlich nur schadet...
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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firlefanz11
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von firlefanz11 »

pikant » Fr 24. Jul 2015, 09:12 hat geschrieben:Urlaub muss sein und daran sollte man nicht ruetteln.
Natürlich nicht. Jeder hat ein Kontingent an 30 Urlaubstagen pro Jahr, die genommen werden können u. müssen(!). Wer meint, dass er mehr braucht kann aber auch mehr nehmen solange er die Projekte ordnungsgemäß abwickelt. Nur wenn ein wichtiges Projekt läuft, und niemand da ist, der einen vertreten kann, kann man halt bis es durch ist NICHT urlauben (was übrigens recht selten der Fall ist, irgendwie lässt es sich immer deichseln).
...wer so flexibel ist, dass er für den AG praktisch jederzeit verfügbar ist, ...
Hier geht es aber gar nicht um ständige Verfügbarkeit. Mich klingelt niemand morgens um 1 ausm Bett... Aber ich kann an so heissen Tagen wie letztens den ganzen Tag gechillt am See verbringen, und stattdessen dann von 19-2 Uhr arbeiten - oder auch gar nicht - so lange die Arbeit letztendlich trotzdem getan wird...
Ich halte es für eine ausgesprochene Binsenweisheit, dass der AG dabei die Interessen des AN im Visier hat,...
... die sind immer Gewinn orientiert, nie dagegen am Menschen und Menschsein orientiert.
Sicher hat er in erster Linie seine Profite im Kopf. Wär ja auch schön blöd wenn nicht. Nur gibt es immer mehr Betriebe die wie Unserer verstehen, dass die Produktivität des MA davon abhängt wie zufrieden er mit seinem Job/Arbeitsumfeld-, u. der Work-Life Balance ist. Ständig Leute ersetzen die nicht produktiv genug sind kann sich schon wegen des zusätzlichen Produktivitätsverlustes aufgrund von Einarbeitungszeiten keiner leisten.
Sicher geht so ein Modell wie bei uns in erster Linie bei Dienstleistungsbetrieben und bei Produktionsbetrieben eher nicht aber mit ein bißchen Umdenken könnte es auch dort klappen schätze ich. Solange aber diese Gewerkschaftsbetonköppe u. andere linke Socken, die hinter allem u. jedem nur die Böswilligkeit des AG vermuten, dagegen sturmlaufen kann sich da halt auch nichts ändern.
Und eins kannste wissen: Freiwillig auf Urlaubstage verzichten wie in Japan wird hier in D sicher nie jemand... :D
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Fr 24. Jul 2015, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pikant »

ich bin ja ein Verfechter einer Gewinnbeteiligung des AN, denn dann steigt die Arbeitsmoral rapide und man will seinen Urlaub gar nicht mehr nehmen.
wenn ein Unternehmen gut verdient, dann soll auch der AN was davon haben.
pudding

Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pudding »

Orwellhatterecht » Fr 24. Jul 2015, 10:15 hat geschrieben:

Mit manchen Menschen lässt sich halt alles machen wie man sieht ! Ich halte es für eine ausgesprochene Binsenweisheit, dass der AG dabei die Interessen des AN im Visier hat, vielmehr geht es um eingene Pfründe, wer so flexibel ist, dass er für den AG praktisch jederzeit verfügbar ist, der ordnet den eigenen Willen und das eigene Leben natürlich auch den Erfordernissen seines AG unter. Und die sind immer Gewinn orientiert, nie dagegen am Menschen und Menschsein orientiert. Was jetzt eigentlich nur noch fehlt, ist ein (bezahlter) "Gutachter", der den Menschen weiss zu machen versucht, dass ihnen Urlaub eigentlich nur schadet...
Der Arbeitgeber weiss doch am besten ob der Arbeitnehmer Urlaub braucht oder nicht. :thumbup:
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von firlefanz11 »

pikant » Fr 24. Jul 2015, 10:55 hat geschrieben:ich bin ja ein Verfechter einer Gewinnbeteiligung des AN, denn dann steigt die Arbeitsmoral rapide und man will seinen Urlaub gar nicht mehr nehmen.
wenn ein Unternehmen gut verdient, dann soll auch der AN was davon haben.
Gibts bei uns auch demnächst bzw. in gewissem Maße sogar jetzt schon. Wenn der Laden sein Umsatzziel erreicht gibts nen entsprechenden Bonus für jeden. Wird das Ziel nicht erreicht gibts nur nen prozentualen Anteil am Bonus. Wird das Ziel übertroffen gibts den Bonus + x.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von firlefanz11 »

pudding » Fr 24. Jul 2015, 11:12 hat geschrieben: Der Arbeitgeber weiss doch am besten ob der Arbeitnehmer Urlaub braucht oder nicht. :thumbup:
Eure roten Verschwörungstheorien sind nicht mal mehr amüsant... :rolleyes:
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pudding

Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pudding »

pikant » Fr 24. Jul 2015, 11:55 hat geschrieben:ich bin ja ein Verfechter einer Gewinnbeteiligung des AN, denn dann steigt die Arbeitsmoral rapide und man will seinen Urlaub gar nicht mehr nehmen.
wenn ein Unternehmen gut verdient, dann soll auch der AN was davon haben.
Ja ja, solche absoluten Ausnahmen soll es geben. Man stirbt dann halt etwas früher und etwas wohlhabender.
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Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pikant »

firlefanz11 » Fr 24. Jul 2015, 11:14 hat geschrieben: Gibts bei uns auch demnächst bzw. in gewissem Maße sogar jetzt schon. Wenn der Laden sein Umsatzziel erreicht gibts nen entsprechenden Bonus für jeden. Wird das Ziel nicht erreicht gibts nur nen prozentualen Anteil am Bonus. Wird das Ziel übertroffen gibts den Bonus + x.
das sind gute Leistungsanzreize fuer den AN!
in der Automobilindustrie gibt es am Ende des Jahres diesen Bonus und der faellt in den letzten Jahren sehr gut aus.
5000 Euro plus - da kann man wirklich als AN nicht meckern :)
pudding

Re: Bezahlten Urlaub abschaffen

Beitrag von pudding »

firlefanz11 » Fr 24. Jul 2015, 12:15 hat geschrieben: Eure roten Verschwörungstheorien sind nicht mal mehr amüsant... :rolleyes:
Die Naivität der Kapitalismusfetischisten auch.
Wo hast du übrigens meinem Post eine Verschwörungstheorie entnehmen können?
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