3x schwarzer Kater » Di 24. Jun 2014, 15:20 hat geschrieben:
was ist ziemlich verschoben? Vor 15 Jahren betrug der Anteil der Vermögens- und Unternehmenseinkommen am Volkseinkommen etwa 29%, letztes Jahr 33%. Gut er ist gestiegen. Auf der anderen Seite war er Anfang der 70er bei 34%. Also kaum eine Veränderung. Das alles bei deutlich höherem Kapitaleinsatz. Denn die Eigenkapitalrenditen sind gesunken.
Aha, jetzt unterstellst, du dass Unternehmen ihren Gewinn bewusst niedrig ausweisen. Das mag vielleicht bei kleinen Familienklitschen der Fall sein, da hier der Drang Steuern zu sparen im Vordergrund steht. Sicherlich aber nicht bei großen, börsennotierten Unternehmen. Die versuchen einen möglichst hohen Gewinn auszuweisen. Ist ja auch logisch. Denn nur das was als Gewinn erziehlt wird, kann auch als Dividende ausgeschüttet werden.
Man kann den Gewerkschaften nur raten möglichst hohe Vertragsabschlüsse zu machen und sich nicht auf die variablen Gehaltsmodelle einzulassen, weil variable Gehaltsmodelle die AG nur dazu anreizen, die Verteilungsmasse kreativ möglichst klein zu bekommen.
Bei festvertraglichen Löhnen und Gehältern spielt es keine Rolle, wer oder was sich im Vorfeld etwas vom Umsatz, zu Recht oder zu Unrecht, abzwackt.
Ist dann letztlich ein Problem unter den Drittanbietern, Eigen- und Fremdkapitalgebern, sich darum zu kloppen, ob hier wirklich jede Betriebsausgabe zu Recht erfolgte und damit das mögliche Ergebnis geschmälert hat.
Die Belegschaft hat ihren festvertraglichen Anteil.
So oder so.
Und wenn sich jemand im laufenden Geschäftsjahr etwas abzwackt, bleibt eben für die anderen Teilhaber weniger über.
Das ist aber deren internes Problem. Da können die sich ja drum kloppen.
Solange die Gewerkschaften aber das tun, was sie eben tun, ist das auch nur bedingt mitleidwürdig.
Sie lassen sich eben allzuoft einfach billig abspeisen, oft deutlich unterhalb des Verteilungsspielraumes.