Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Blickwinkel »

Zeta » Fr 7. Feb 2014, 10:01 hat geschrieben: Geht ein Kredit kaputt, so federt die Bank das über andere Zinsen ab, die dann sinnken bzw. steigen.
Nein, sie muss den Verlust erstmal hinnehmen. Wenn ein zu großer Kredit platzt, dann kommt die Bank in Schwierigkeiten --> Pleite.

Genau deswegen gibt es eine Kreditprüfung und es gibt danach ein Festlegung der Kreditkonditionen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 18:18 hat geschrieben:Doch, ich habe es doch gesagt. Banken können kooperativ "Geld" schaffen. Kein Zentralbankgeld, aber Giralgeld, Buchgeld, mit dem man genau das kann, was Geld ausmacht, nämlich Waren kaufen!

Eine Bank alleine kann das nicht, weil, wie Dampflok richtig sagt, der Kreditnehmer ja darüber verfügen möchte. Kooperativ geht das aber sehr wohl, da Banken die Zahlungsströme zwischen einander saldieren!
Schrieb ich doch schon!
Kunde A nimmt einen Kredit bei Bank A auf, diese schöpft ihm diese Sichteinlage. Kunde A kauft für 100€ etwas bei Kunde B, der ein Konto bei Bank B hat.
Gleichzeitig vergibt Bank B aber auch einen Kredit in Höhe von 100€, sie schöpft dieses Geld, welches von Bank B zu Bank A überwiesen wird. Diese beiden Zahlungsströme saldiert sind 0, Privatbanken können kooperativ also Zahlungsmittel schaffen --> jedenfalls kann jeder damit einkaufen.

Eine Bank kann dennoch pleite gehen, wenn sie dauerhaft einen negativen Saldo, also mehr Zahlungsabflüsse als Zuflüsse hat.
Das ändert nichts daran, dass alle Banken kooperativ "Geld" schöpfen, eben deshalb, weil sie die selbst geschaffenen Recheneinheiten (Giralgeld) untereinander akzeptieren, solange keine großen Salden auftreten und das Verhältnis von Zu- und Abflüssen ungefähr ausgeglichen ist.
Das Geld schöpfen kann nur die Zentralbank oder die Bank bekommt Geld durch Einzahlungen von Kunden. Denn:

"Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Geschäftsbanken benötigen Zentralbankgeld, zum einen um sich Bargeld zu beschaffen, zum anderen um ihre Mindestreservepflicht zu erfüllen, die sich aus ihrem Bestand an Einlagen ergibt. Zentralbankgeld kann aber nur die Zentralbank – das Eurosystem – schaffen. Dieses Monopol versetzt das Eurosystem in die Lage, auf die Geschäftstätigkeit und die Buchgeldschöpfung der Geschäftsbanken systematischen Einfluss zu nehmen. Die Fähigkeit der Geschäftsbanken, Kredite zu vergeben und Vermögenswerte anzukaufen, wird außerdem durch die bankaufsichtlichen Regeln begrenzt. Nach den sogenannten Baseler Regeln (Basel II / Basel III) muss eine Bank für jedes Kreditrisiko und sonstiges Risiko, das sie eingeht, in einem genau bestimmten Umfang Eigenkapital beschaffen und vorhalten."

Deutsche Bundesbank - Das Buchgeld

Das Eigenkapital muss sie ebenfalls "beschaffen". Also einfach so Fiatgeld "herstellen" ist nicht.
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Fr 7. Feb 2014, 18:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Auch Mindestreserve und Eigenmittelanforderungen ändern nichts daran, dass Geschäftsbanken "Geld" schöpfen können. Dass dies "unbegrenzt" möglich ist, wurde nicht behauptet.

Wen es im Detail interessiert (Berücksichtigung der Mindestreserve, Basel 1, 2, 3 etc.), dem empfehle ich folgendes Buch:
http://www.amazon.de/Geldsch%C3%B6pfung ... 3000397698

Ein Buch, das für den Laien geschrieben ist, insofern sehr schön didaktisch aufbereitet....
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 20:16 hat geschrieben:Auch Mindestreserve und Eigenmittelanforderungen ändern nichts daran, dass Geschäftsbanken "Geld" schöpfen können.
Das können Banken auch. Wobei dieses Geld nur Schuldgeld ist und nichts der Inflation anhaben kann.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 21:16 hat geschrieben:Auch Mindestreserve und Eigenmittelanforderungen ändern nichts daran, dass Geschäftsbanken "Geld" schöpfen können. Dass dies "unbegrenzt" möglich ist, wurde nicht behauptet.

Wen es im Detail interessiert (Berücksichtigung der Mindestreserve, Basel 1, 2, 3 etc.), dem empfehle ich folgendes Buch:
http://www.amazon.de/Geldsch%C3%B6pfung ... 3000397698

Ein Buch, das für den Laien geschrieben ist, insofern sehr schön didaktisch aufbereitet....
Ok, somit ist also die Legende vom Fiatgeld vom Tisch?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Fr 7. Feb 2014, 20:57 hat geschrieben: Ok, somit ist also die Legende vom Fiatgeld vom Tisch?
Hä? :s
Fiatgeld haben wir zweifelsohne....
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 21:09 hat geschrieben: Hä? :s
Fiatgeld haben wir zweifelsohne....
Geht das auch was genauer?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Fr 7. Feb 2014, 21:12 hat geschrieben: Geht das auch was genauer?
Was möchtest du "genauer"? Möchtest du anzweifeln, dass unser Geld "Fiatgeld" ist? :?:

Fiatgeld ist Geld ohne besonderen "inhärenten" Wert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 21:25 hat geschrieben: Was möchtest du "genauer"? Möchtest du anzweifeln, dass unser Geld "Fiatgeld" ist? :?:

Fiatgeld ist Geld ohne besonderen "inhärenten" Wert.
Banken können Schuldgeld erzeugen was keinen Einfluss auf die Inflation hat. Und?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Fr 7. Feb 2014, 21:28 hat geschrieben: Banken können Schuldgeld erzeugen was keinen Einfluss auf die Inflation hat. Und?
Bist du gerade etwas verwirrt? :?:

Es geht hier erstens nicht um Inflation, insofern weiß ich nicht, wie du auf diese kommst. Zweitens ist Inflation kein rein monetäres Phänomen, das monokausal auf die Geldmenge zurückzuführen wäre.
Drittens ist der Fakt, dass Privatbanken "Geld" schöpfen können, insofern ein "Problem", weil nicht wirklich einzusehen ist, warum diese Unternehmen kooperativ diese Macht und Möglichkeit der Vorteilsnahme haben sollten.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Fr 7. Feb 2014, 21:51, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 21:38 hat geschrieben: Bist du gerade etwas verwirrt? :?:
Bin ich nicht. Und deine Argumente widerlegen mich auch nicht. Und ich verstehe sie auch nicht.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von zollagent »

Ich frage mich schon seit Beginn der Diskussion, was all diese Behauptungen über "Geldschöpfung", Fiatgeld oder ähnlichem Unsinn sollen? Will man uns erzählen, unser Geld ist gar kein Geld, das Geld ist nichts wert, oder worauf sollen alle diese seltsamen Behauptungen hinaus? Welcher sittlliche Nährwert ist daraus zu ziehen?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von freigeist »

Blickwinkel » Fr 7. Feb 2014, 17:36 hat geschrieben: Doch, jeder kann sein gesamtes Geld auf dem Konto in bar erhalten, nur eben nicht zur gleichen Zeit. :)
Das ist doch der Sinn der Geldausweitung. :p
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von ralphon »

zollagent » Fr 7. Feb 2014, 22:25 hat geschrieben:Ich frage mich schon seit Beginn der Diskussion, was all diese Behauptungen über "Geldschöpfung", Fiatgeld oder ähnlichem Unsinn sollen? Will man uns erzählen, unser Geld ist gar kein Geld, das Geld ist nichts wert, oder worauf sollen alle diese seltsamen Behauptungen hinaus? Welcher sittlliche Nährwert ist daraus zu ziehen?
Warum soll es nicht möglich sein, eine Frage zur Geldschöpfung in wohlwollender Neugierde zu stellen :?:
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Wähler »

ralphon » Sa 8. Feb 2014, 02:29 hat geschrieben: Warum soll es nicht möglich sein, eine Frage zur Geldschöpfung in wohlwollender Neugierde zu stellen :?:
Meiner Meinung nach ist es interessanter, das Verhältnis zwischen Zentralbank-Geldschöpfung und Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken zu betrachten. Mit den LTRO-Krediten wurde ja die Geldmenge M0 2010/2011 fast verdoppelt, während die Geldmengen M1, M2 und M3 kaum gestiegen sind.
Wähler Re: Banken und Staat: Eine verhängnisvolle Ehe » Sa 19. Okt 2013, 08:28 hat geschrieben:Hier noch ein interessanter Artikel aus der FAZ vom 4. Mai 2011 zum Thema:
Geldpolitik und Finanzkrisen. Die zwei Epochen des Finanzkapitalismus.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 15310.html
(Bitte auch auf Grafik "Bankaktiva und Geldmenge in Relation zum Bruttoinlandsprodukt" klicken, um diese zu entfalten)
Zitat:
"Der Kredit wuchs aber nicht nur schneller als das Geld, er wuchs auch mit einer sehr viel höheren Wachstumsrate als die Wirtschaft."
Die Bedeutung der Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken hat nach dem 2. Weltkrieg stark zugenommen. Nach 2007 und 2010 hat die Zentralbank-Geldschöpfung an Bedeutung gewonnen.
Zuletzt geändert von Wähler am Sa 8. Feb 2014, 07:43, insgesamt 2-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von zollagent »

ralphon » Sa 8. Feb 2014, 02:29 hat geschrieben: Warum soll es nicht möglich sein, eine Frage zur Geldschöpfung in wohlwollender Neugierde zu stellen :?:
Möglich ist das. Nur werden hier keine Fragen gestellt, sondern Weltuntergangstheorien, Verschwörungstheorien und völlig belangloser Quatsch als angebliche Fakten hingestellt. Aus fast jeder dieser Behauptungen werden Stories abgeleitet, wie unterdrückt, ausgenutzt oder gelenkt wir alle angeblich von dunklen Mächten wären. Mir kommt das langsam krank vor.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von zollagent »

Wähler » Sa 8. Feb 2014, 07:39 hat geschrieben: Meiner Meinung nach ist es interessanter, das Verhältnis zwischen Zentralbank-Geldschöpfung und Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken zu betrachten. Mit den LTRO-Krediten wurde ja die Geldmenge M0 2010/2011 fast verdoppelt, während die Geldmengen M1, M2 und M3 kaum gestiegen sind.
Die Bedeutung der Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken hat nach dem 2. Weltkrieg stark zugenommen. Nach 2007 und 2010 hat die Zentralbank-Geldschöpfung an Bedeutung gewonnen.
Nun, welche Folgerungen ziehst du daraus?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Fr 7. Feb 2014, 20:16 hat geschrieben:Auch Mindestreserve und Eigenmittelanforderungen ändern nichts daran, dass Geschäftsbanken "Geld" schöpfen können.
Darüber braucht man auch nicht diskutieren. Das ist ALLGEMEIN Bekannt.

Auch wenn Du das alle naselang als "neue" oder "überraschende" Erkenntnis mitteilst.

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Skull » Sa 8. Feb 2014, 13:51 hat geschrieben:Darüber braucht man auch nicht diskutieren. Das ist ALLGEMEIN Bekannt.

Auch wenn Du das alle naselang als "neue" oder "überraschende" Erkenntnis mitteilst.

mlg
Zollagent bestreitet dies.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 13:59 hat geschrieben:Zollagent bestreitet dies.
KONKRETE Quelle bitte. Ich glaube Du lügst da gerade (mal wieder). Das einzige was ich finden konnte war:
zollagent » Fr 7. Feb 2014, 11:06 hat geschrieben:Es werden also die Bilanzen verlängert, ohne daß eigenes Geld hinzukommt, sondern lediglich Einlagen bei den Banken wieder verliehen.
So wirklich Geld aus dem Nichts, wie er es dargestellt hat, gibt es nicht.
Und da wird die grundsätzliche Geldschöpfung nicht bestritten.

Das verleihen von Einlagen ist ja die Geldschöpfung der Bank(en).

Er widerspricht lediglich Deiner Darstellung, aus dem "nichts".

mlg
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Wenn man unten den Kontext betrachtet, bestreitet Zollagent die Giral"geld"schöpfung.

Die Bank gibt keine Mittel weg, wenn sie eine Sichteinlage schafft....
zollagent » Do 6. Feb 2014, 15:49 hat geschrieben: Ja, sie "zaubert" Geld aus dem Nichts. Prime-Pippo, wie bitte hätte dann eine Bankenkrise enstehen können, wenn das so wäre? Weshalb müssen Banken, die selbst Geld zaubern können, gerettet werden? Wenn ich deine Beiträge zum Thema Wirtschaft lese, rollen sich mir die Fußnägel ob dieses zusammengestoppelten Unsinns auf.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 14:33 hat geschrieben:Wenn man unten den Kontext betrachtet, bestreitet Zollagent die Giral"geld"schöpfung.
Nein.

Das einzige was ich dort erkenne (und ich mache ja selbst auch regelmäßig diese Erfahrung)

das Du Usern Dinge unterstellst, die sie so NIEMALS geschrieben haben.

Kostet ja dann wieder Zeit und lässt ander Postings von Dir verblassen.
Die, die unangenehm kritisert wurden. *grins*

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 14:33 hat geschrieben:Wenn man unten den Kontext betrachtet, bestreitet Zollagent die Giral"geld"schöpfung.
Das macht er nicht. Er bestreit nur die Gelderschaffung aus dem Nichts. Banken geben Darlehen von dem Geld was sie haben und dieses Geld müssen die Banken erst einmal erhalten. Und wenn zu viele Bürger ihr Geld bei der Bank abheben, dann ist die Bank zahlungsunfähig. Sie wäre es nicht, wenn sie Geld aus dem Nichts erschaffen könnte.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Sie kann keine gesetzlichen Zahlungsmittel schaffen, wer behauptet dieses denn?
Aber sie muss die bei der Kreditvergabe geschaffene Sichteinlage eben nicht in Form von Zentralbankgeld haben, sie schafft diese Sichteinlage.

Und damit kann man Waren kaufen! Es handelt sich hier insofern um "Geld".
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 14:42 hat geschrieben: Und damit kann man Waren kaufen! Es handelt sich hier insofern um "Geld".
Das hat hier ja auch Niemand bestritten.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 14:42 hat geschrieben:Sie kann keine gesetzlichen Zahlungsmittel schaffen, wer behauptet dieses denn?
Deine Taktik, der Unterstellung ist wenig erfreulich.

Lächerlich finde ich übrigens immer wieder

das Ausdenken und Herausstreichen von Äußerungen,
die niemand (so) gemacht macht und dann quasi seine eigene in den Raum gestellte
(Falsch) Aussage zu diskutieren.

Und schon ist man wieder von Usprungsaussagen .........meilenweit entfernt.

Also auch hier erst mal wieder Pause für mich.

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Wenn das niemand bestreitet, will Zollagent mir hier was genau mitteilen?
zollagent » Do 6. Feb 2014, 15:49 hat geschrieben: Ja, sie "zaubert" Geld aus dem Nichts. Prime-Pippo, wie bitte hätte dann eine Bankenkrise enstehen können, wenn das so wäre? Weshalb müssen Banken, die selbst Geld zaubern können, gerettet werden? Wenn ich deine Beiträge zum Thema Wirtschaft lese, rollen sich mir die Fußnägel ob dieses zusammengestoppelten Unsinns auf.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

Dass Banken pleite gehen können. Sie könnten es nicht, wenn sie Geld aus dem Nichts erschaffen könnten. Könnten Banken Geld aus dem Nichts erschaffen, dann wären dort alle sehr reich. Jeder Mitarbeiter könnte sich dort dann einfach mal 100 Millionen Euro auf das Konto überweisen lassen und davon sich eine Menge Waren kaufen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

Könnten Banken Geld aus dem Nichts erschaffen, dann wäre Lehman Brothers niemals pleite gegangen.
Im Zuge der Finanzkrise ab 2007 musste die Bank zunächst 3,3 Milliarden US-Dollar abschreiben. Im April 2008 hatte das Institut eine Kapitalerhöhung von 4 Milliarden US-Dollar durchgeführt, eine weitere in der Höhe von 5 Milliarden US-Dollar folgte im Juni 2008.[3]

Die angeschlagene US-Bank hatte am 10. September 2008 verlauten lassen, dass sie Verluste in Höhe von 3,9 Milliarden US-Dollar für das dritte Quartal 2008 erwartet. Richard Fuld, damaliger Vorstandschef von Lehman Brothers, kündigte den Verkauf eines Mehrheitsanteils an der Investmentsparte, die Ausgliederung von Gewerbeimmobilien und weiteren illiquiden Vermögenswerten an. Als weitere Maßnahme sollte ebenfalls die Dividende auf 0,05 US-Dollar pro Aktie verringert werden.[4] Die Verkaufsbemühungen waren jedoch wenige Tage später gescheitert und es musste am 15. September 2008 für die Lehman Brothers die Insolvenz gemäß Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt werden.[5][6] Nachdem die amerikanische Regierung drei große Banken (Bear Stearns, Fannie Mae und Freddie Mac) mit Milliarden Dollar gestützt hatte, war der politische Druck, weitere Banken nicht aufzufangen, so groß geworden, dass der damalige amerikanische Finanzminister Henry Paulson (Gegenspieler[7] des Lehman-Vorstandsvorsitzenden Richard Fuld) nach der Absage der englischen Barclays-Bank, sich an Lehman zu beteiligen, keine weitere Unterstützung bereitstellte, was – entgegen dem bisherigen Grundsatz too big to fail – zur Insolvenz von Lehman Brothers führte.[7] Wenige Tage nach der Insolvenz waren nur noch 170 Mitarbeiter für Lehman Brothers tätig, 24.988 waren unter dem Insolvenzverwalter Bryan Marsal in wenigen Tagen gekündigt worden. Der Schaden, der durch diese plötzliche Insolvenz hervorgerufen wurde, wird auf 50 bis 75 Milliarden US-Dollar geschätzt.[7]
http://de.wikipedia.org/wiki/Lehman_Brothers

Und in Deutschland wurden einige Banken mit sehr viel Steuergeld vor dem bankrott gerettet.

Oder mal hier:
Christoph Kaserer, Professor für Finanzen an der TU München, schätzt die Kosten der Bankenrettung, die am Ende der Steuerzahler tragen muss, auf 30 bis 50 Milliarden Euro. Professor Martin Hellwig, Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, hält die Belastungen für noch höher. Er geht aktuell von 65 bis 70 Milliarden Euro aus.
http://boerse.ard.de/anlagestrategie/br ... en100.html

Würde deine Theorie stimmen, dann bräuchte es so etwas gar nicht zu geben.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Jetzt sagst du wieder, "meine" Theorie würde nicht stimmen, vorher meintest du noch, niemand würde es bestreiten.

Noch einmal: Banken können keine gesetzlichen Zahlungsmittel schaffen. Hat auch keine behauptet.

Dennoch können sie kooperativ "Geld", nämlich Giralgeld, schöpfen. Und zwar in einem erheblichen Ausmaß.
Dass dies sie nicht in Bedrängnis bringt, liegt an der "Kompensation der von Bankkunden initiierten Zahlungen" (Formulierung von Horst Seiffert), das heißt, die Bank muss lediglich darauf achten, dass die Zahlungsausgänge ihrer Kunden nicht dauerhaft die Zahlungseingänge überschreiten, sie darf also keinen negativen Saldo der Zahlungsströme haben.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von zollagent »

Adam Smith » Sa 8. Feb 2014, 14:38 hat geschrieben: Das macht er nicht. Er bestreit nur die Gelderschaffung aus dem Nichts. Banken geben Darlehen von dem Geld was sie haben und dieses Geld müssen die Banken erst einmal erhalten. Und wenn zu viele Bürger ihr Geld bei der Bank abheben, dann ist die Bank zahlungsunfähig. Sie wäre es nicht, wenn sie Geld aus dem Nichts erschaffen könnte.
Kurz und knapp das, was ich aussagte. Ich verstehe Prime-Pippo's Absicht nicht, mit der er permanent mit solchen Thesen kommt. Worauf will er hinaus?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von sylvester »

Adam Smith » Sa 8. Feb 2014, 14:57 hat geschrieben:Dass Banken pleite gehen können. Sie könnten es nicht, wenn sie Geld aus dem Nichts erschaffen könnten. Könnten Banken Geld aus dem Nichts erschaffen, dann wären dort alle sehr reich. Jeder Mitarbeiter könnte sich dort dann einfach mal 100 Millionen Euro auf das Konto überweisen lassen und davon sich eine Menge Waren kaufen.

Wenn du schon nicht genug Grips in der Birne hast um das System der Geldschöpfung aus dem NICHTS zu begreifen(gilt ebenso für Zollagent und andere Experten) dann gibst du einfach mal das Wörtchen "Geldschöpfung" ein und schon kannst du haarklein nachlesen wie das funktioniert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Zeta »

Dampflok94 » Fr 7. Feb 2014, 10:08 hat geschrieben: Wie soll das denn rein praktisch funktionieren? Drucken kann nur die EZB. Und was macht die nun mit dem Geld? Verschenkt sie es an die Banken, den Staat oder wen auch immer? Also wie bringt sie das Geld ohne Schulden in Umlauf?

Die EZB verleiht das Geld momentan an Banken. In großen Mengen. Aber sie verleiht es eben. In den USA kauft das FRB auch Staatsanleihen in großem Umfang. Aber auch hier gibt es ein Schuldverhältnis. Ich wüßte nicht, wie es ohne Schulden geht.
Sie "verschenkt" nichts an Banken, und wenn, würden die Banken das Geld sofort in Umlauf bringen. Das Geld geht über Kredite an Firmen oder wird im Ausland für divere Projekte versenkt.
Und sie bringen das ohne Schulden in Umlauf, weil durch den Druck (wie ich bereits geschrieben habe) alle bestohlen werden, die Euros besitzen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von ralphon »

zollagent » Sa 8. Feb 2014, 08:37 hat geschrieben: Möglich ist das. Nur werden hier keine Fragen gestellt, sondern Weltuntergangstheorien, Verschwörungstheorien und völlig belangloser Quatsch als angebliche Fakten hingestellt. Aus fast jeder dieser Behauptungen werden Stories abgeleitet, wie unterdrückt, ausgenutzt oder gelenkt wir alle angeblich von dunklen Mächten wären. Mir kommt das langsam krank vor.
Bei jeder Regelung von öffentlichen Belangen kann es passieren, dass Einige davon Vorteile haben. Deshalb kann es immer noch halbwegs funktionieren. Aber
1. die Panik vor dem Untergang hatten nicht die Schreiber hier, sondern die Politik mit ihren milliardenschweren Notprogrammen. Warum nicht die Banken einfach pleite gehen lassen, wenn der Untergang noch weit weg ist?
2. was nur halbwegs funktioniert, kann verbessert werden.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von ralphon »

Wähler » Sa 8. Feb 2014, 07:39 hat geschrieben: Meiner Meinung nach ist es interessanter, das Verhältnis zwischen Zentralbank-Geldschöpfung und Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken zu betrachten. Mit den LTRO-Krediten wurde ja die Geldmenge M0 2010/2011 fast verdoppelt, während die Geldmengen M1, M2 und M3 kaum gestiegen sind.
Die Bedeutung der Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken hat nach dem 2. Weltkrieg stark zugenommen. Nach 2007 und 2010 hat die Zentralbank-Geldschöpfung an Bedeutung gewonnen.
warum schöpfen die Banken denn deiner Einschätzung nach weniger Giralgeld?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von ralphon »

Adam Smith » Sa 8. Feb 2014, 14:57 hat geschrieben:Dass Banken pleite gehen können. Sie könnten es nicht, wenn sie Geld aus dem Nichts erschaffen könnten. Könnten Banken Geld aus dem Nichts erschaffen, dann wären dort alle sehr reich. Jeder Mitarbeiter könnte sich dort dann einfach mal 100 Millionen Euro auf das Konto überweisen lassen und davon sich eine Menge Waren kaufen.
Giralgeldschöpfung geht nur über Kredit. Die Bankmitarbeiter müssten also einen Kredit aufnehmen und irgendwann mit Zinsen zurückzahlen. Dann hätten sie in Eigenintiative Giralgeld erzeugt.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

zollagent » Sa 8. Feb 2014, 15:37 hat geschrieben: Kurz und knapp das, was ich aussagte. Ich verstehe Prime-Pippo's Absicht nicht, mit der er permanent mit solchen Thesen kommt. Worauf will er hinaus?
Zunächst halte ich es einmal für wichtig, sich dieser Tatsache bewusst zu sein. Inwieweit sie problematisch ist, ist dann die zweite Frage.
Klar ist, dass sich dadurch Möglichkeiten der Vorteilsnahme ergeben. Warum sollen Privatunternehmen eigentlich diese Macht haben...

Zweitens ist es auch irgendwie "paradox", sich Geld verzinst "zurückzahlen" zu lassen, das man nie geliefert hat. Genau das sagt eine Bilanzverlängerung ja aus. Man hat eine Forderung gegen den Kreditnehmer, gleichzeitig zeigt die Bilanz aber klar, dass man die Leistung noch schuldig ist.
Genau dagegen versucht der Wirtschaftsanwalt Hans Scharpf übrigens zur Zeit juristisch vorzugehen. Ich mache mir zwar keine Hoffnungen, aber man darf gespannt sein, ob da irgendetwas bei rumkommen wird...
Zuletzt geändert von prime-pippo am Sa 8. Feb 2014, 21:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von CineX »

Damit ich das jetzt richtig verstanden habe gibts 2 Wege um Geld zu schöpfen:

->Entweder durch die Geschäftsbanken via Kredit, also Schuldgeld bei dem der Betrag gutgeschrieben wird und gegenüber der Bank eine Schuld entsteht

->Oder ohne Schulden durch den Ankauf von Aktiva bei den Notenbanken. Also quasi der schuldenlose "eintausch" von Sachwerten wie Gold in Geld. Was kann denn die Notenbank an aktiva alles gegen Geld eintauschen? Nur Gold oder auch andere Wertvolle Sachwerte wie Diamant, etc.. oder gar Dienstleistungen?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

sylvester » Sa 8. Feb 2014, 19:44 hat geschrieben:
Wenn du schon nicht genug Grips in der Birne hast um das System der Geldschöpfung aus dem NICHTS zu begreifen(gilt ebenso für Zollagent und andere Experten) dann gibst du einfach mal das Wörtchen "Geldschöpfung" ein und schon kannst du haarklein nachlesen wie das funktioniert.
Du glaubst anscheinend daran, dass Banken Geld aus dem Nichts erschaffen können. Daran kann ich nichts ändern. Und es ist mir auch egal.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 8. Feb 2014, 15:07 hat geschrieben:Jetzt sagst du wieder, "meine" Theorie würde nicht stimmen, vorher meintest du noch, niemand würde es bestreiten.
Die Gelderschaffung aus dem Nichts wird bestritten. Das wird bestritten. Sonst nichts.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von bakunicus »

Adam Smith » So 9. Feb 2014, 00:39 hat geschrieben: Die Gelderschaffung aus dem Nichts wird bestritten. Das wird bestritten. Sonst nichts.
da gibt es nichts zu bestreiten.
bei der giralgeldschöpfung entsteht das geld in der tat aus dem nichts ...

der gedankenfehler den du dabei machst ist, dass den geschäftsbanken dieses geld zur verfügung steht; dem ist aber nicht so, das geld "entsteht" nämlich allein bei der kreditvergabe, und ist dann nämlich im besitz des kreditnehmers ...
und wenn der den betrag zurückgezahlt hat, dann verschwindet das geld ebenso wieder im nichts.
der bank bleiben dann allein zinsen und gebühren ...

hier ist der ganze vorgang sehr gut dargestellt, übersichtlich und leicht nachvollziehbar :

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37825.html

http://media1.faz.net/ppmedia/aktuell/f ... epfung.jpg
Zuletzt geändert von bakunicus am So 9. Feb 2014, 00:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Wähler »

zollagent » Sa 8. Feb 2014, 08:39 hat geschrieben:Nun, welche Folgerungen ziehst du daraus?
Mein Eindruck ist, dass die Zentralbank über die LTRO-Kredite und die Geldmenge M0 die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken zu steuern versucht, mit dem Ziel, die Investitionstätigkeiten der ewu-weiten Unternehmen anzukurbeln. Es scheint aber nicht richtig zu funktionieren, da die Geldmenge M1 bis M3 kaum oder zu wenig steigt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Banken der Südländer viel von ihrer derzeitigen Giralgeldschöpfung betrieben haben, um damit ihren Bestand an nationalen Staatsanleihen zu erhöhen, anstatt Kredite an Unternehmen zu vergeben. Das wäre dann sogar eine Art Fehlsteuerung von Kapitalströmen.
ralphon » Sa 8. Feb 2014, 20:26 hat geschrieben: warum schöpfen die Banken denn deiner Einschätzung nach weniger Giralgeld?
Weil die Banken der Südländer ihr Geschäftsmodell stärker auf den Handel mit Staatsanleihen ihrer Heimatländer ausgerichtet haben. Es bleibt dann einfach weniger Masse für die Unternehmensfinanzierung übrig. So kann es dann zu keiner signifikanten Steigerung der Unternehmensinvestitionen kommen.
Zuletzt geändert von Wähler am So 9. Feb 2014, 08:34, insgesamt 2-mal geändert.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Bakelit »

bakunicus » Sa 8. Feb 2014, 23:52 hat geschrieben: da gibt es nichts zu bestreiten.
bei der giralgeldschöpfung entsteht das geld in der tat aus dem nichts ...

der gedankenfehler den du dabei machst ist, dass den geschäftsbanken dieses geld zur verfügung steht; dem ist aber nicht so, das geld "entsteht" nämlich allein bei der kreditvergabe, und ist dann nämlich im besitz des kreditnehmers ...
und wenn der den betrag zurückgezahlt hat, dann verschwindet das geld ebenso wieder im nichts.
der bank bleiben dann allein zinsen und gebühren ...

hier ist der ganze vorgang sehr gut dargestellt, übersichtlich und leicht nachvollziehbar :

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 37825.html

http://media1.faz.net/ppmedia/aktuell/f ... epfung.jpg
das ist richtig.

Das Geld kommt aus Nichts" und geht ins "Nichts" ( wobei die Gänsefüßchen die Bedingungen darstellen, die das Nichts kennzeichnen). Auf dem Weg von Nichts zum Nichts ist der Mensch mit seinem Handeln gefragt, damit sein Handeln den Sinn macht, den Geld bringen kann. Nicht als Material sondern als Materie.......

Und wie der Mensch staunende vor dem Wirken der Materie steht, zeigt es seine Be- bzw Verschränktheit die Auswirkungen der durch Materie freigesetzten Gewalten zu beherrschen.

Bakelit meint: mehr Sandsäcke, mehr Sandsäcke..es werden Sandsäcke gebraucht

echt :) :) !
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von bakunicus »

Bakelit » So 9. Feb 2014, 10:16 hat geschrieben: das ist richtig.

Das Geld kommt aus Nichts" und geht ins "Nichts" ( wobei die Gänsefüßchen die Bedingungen darstellen, die das Nichts kennzeichnen). Auf dem Weg von Nichts zum Nichts ist der Mensch mit seinem Handeln gefragt, damit sein Handeln den Sinn macht, den Geld bringen kann. Nicht als Material sondern als Materie.......

Und wie der Mensch staunende vor dem Wirken der Materie steht, zeigt es seine Be- bzw Verschränktheit die Auswirkungen der durch Materie freigesetzten Gewalten zu beherrschen.

Bakelit meint: mehr Sandsäcke, mehr Sandsäcke..es werden Sandsäcke gebraucht

echt :) :) !
mhh ...
ich bin mir nicht sicher was genau du damit nun sagen willst.

die theorie der geldschöpfung ist dann doch nicht so einfach, wenn man die implikationen zu ende denkt.
da streiten sich selbst die sachverständigen bis aufs blut und seit jahrzehnten.

wenn man bedenkt wie sehr wir alle abhängig sind vom geld, in alle lebensbereiche hinein, dann ist "staunen vor dem wirken der materie" kaum der geeignete begriff.
wer die geldschöpfung kontrolliert, die bedingungen zu denen das geld unters volk kommt, der hat somit eine unglaubliche macht.

diese macht gehört also nicht in private hände, sondern in die öffentliche hand, wo sie gewaltenteilig kontrolliert und demokratisch legitimiert sein muß.

wir brauchen also nicht sandsäcke (sand in die augen streuen ?), sondern wir brauchen eine offene diskussion über die geldschöpfung der geschäftsbanken, wir brauchen lesebrillen und hirnschmalz ....
und wir brauchen diskursfähige alternativen zum jetzigen status quo.


wie z.b. das hier :

Zuletzt geändert von bakunicus am So 9. Feb 2014, 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

bakunicus » Sa 8. Feb 2014, 23:52 hat geschrieben: da gibt es nichts zu bestreiten.
bei der giralgeldschöpfung entsteht das geld in der tat aus dem nichts ...
Das Geld entsteht nicht aus dem Nichts. Denn sonst könnte eine Bank einfach mal eben so viel Geld entstehen lassen wie sie Lust hat. Und das kann sie nicht. Eine Bank kann nicht einfach mal 20 Milliarden Euro so einfach erzeugen. Wie will die Bank denn das Geld auszahlen? Nenn mir dazu auch mal die Buchung.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

bakunicus » So 9. Feb 2014, 10:51 hat geschrieben:
wir brauchen also nicht sandsäcke (sand in die augen streuen ?), sondern wir brauchen eine offene diskussion über die geldschöpfung der geschäftsbanken, wir brauchen lesebrillen und hirnschmalz ....
und wir brauchen diskursfähige alternativen zum jetzigen status quo.
Du willst also den Banken verbieten Darlehen zu vergeben? Oder was möchtest du?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

bakunicus » Sa 8. Feb 2014, 23:52 hat geschrieben: und wenn der den betrag zurückgezahlt hat, dann verschwindet das geld ebenso wieder im nichts.
der bank bleiben dann allein zinsen und gebühren ...
Und was passiert in deiner Vorstellungswelt, wenn der Betrag nicht zurückgezahlt wird? Passiert da irgendwas oder ist das egal, weil das Geld aus dem Nichts erzeugt worden ist?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von bakunicus »

Adam Smith » So 9. Feb 2014, 11:56 hat geschrieben: Das Geld entsteht nicht aus dem Nichts. Denn sonst könnte eine Bank einfach mal eben so viel Geld entstehen lassen wie sie Lust hat. Und das kann sie nicht. Eine Bank kann nicht einfach mal 20 Milliarden Euro so einfach erzeugen. Wie will die Bank denn das Geld auszahlen? Nenn mir dazu auch mal die Buchung.
du begreifst es wirklich immer noch nicht ?
obwohl ich dir den artikel aus der FAZ verlinkt habe ?

noch einmal ...
die bank kann sich natürlich nicht aus dem nichts eine x-beliebige summe geld erschaffen, die dann in ihrem besitz "frei verfügbar ist" ....

sondern eine kunde geht zur bank, nimmt einen kredit auf, und in dem moment wo die geschäftsbank die summe auf dem konto des kreditnehmers gutschreibt, da entsteht das geld aus dem nichts.

du hast die irrige vorstellung, dass die bank nur das verleihen kann was sie auch besitzt.
von dieser vorstellung mußt du dich lösen, denn die ist falsch ...
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von bakunicus »

Adam Smith » So 9. Feb 2014, 12:01 hat geschrieben: Und was passiert in deiner Vorstellungswelt, wenn der Betrag nicht zurückgezahlt wird? Passiert da irgendwas oder ist das egal, weil das Geld aus dem Nichts erzeugt worden ist?
das ist nicht "meine vorstellungswelt" ....
das ist der reale vorgang in der finanzwirtschaft.

wenn der kredit nicht zurück gezahlt wird, dann hat die bank ein problem.
dann bleibt sie auf dem saldo sitzen.
dann geht die bilanz nicht auf, und so kann eine bank in der tat in die miesen kommen und pleite gehen.

dieses risiko muß die bank mit hohen zinsen und prüfung der kreditwürdigkeit ausgleichen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von bakunicus »

Adam Smith » So 9. Feb 2014, 11:59 hat geschrieben: Du willst also den Banken verbieten Darlehen zu vergeben? Oder was möchtest du?
mach dir doch bitte die mühe zu erfahren was genau die monetative will ...

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