Wähler hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:34)
Wird da nicht mit Unwissen kokettiert. Jeder, der mit Eigenkapital und Fremdkapital eine Immobilie finanziert, weiß doch, dass die fremdfinanzierte Immobilie als Sicherheit der Bank gehört, sozusagen als Pfand für das geschaffene Giralgeld. Die Bank ihrerseits muss für die Giralgeldüberweisung an eine andere Bank mit geschaffenem Zentralbankgeld arbeiten, für welches sie ebenfalls eine Sicherheit hinterlegen muss. Was daran jetzt unsinnig, ratlos oder nihilistisch sein soll, erschließt sich mir nicht.
Siehe Einführung der Piratenpartei ins Geldsytem:
https://wiki.piratenpartei.de/AG_Finanz ... Geldsystem
Genau eine solche Antwort hatte ich erwartet ...
Aus dem verwiesenen Beitrag
Thomas Mayer hat geschrieben:
Die meisten Leute glauben, wenn sie den Kreditvertrag unterschrieben haben, dann sucht die Bank die Geldscheine zusammen, zahlt die auf ihr Konto ein, so dass sie dann mit dem Geld was anfangen können. Tatsächlich ist es aber so, dass wenn sie bei der Bank einen Kreditvertrag unterschreiben, schafft die Bank das Geld für sie. Aus dem Nichts, einfach so. Und die Zentralbank folgt dem, folgt diesem Geldschöpfungsprozess, stellt also so viele Banknoten bereit, wie die Banken brauchen, wenn der Kunde das lieber bar hätte als als Sichteinlage.
Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank "kokettiert mit Unwissen"? Ich weiß nicht ... ja, kann man nicht ausschließen.
Mich persönlich interessiert auch nicht so sehr die Frage, wie nun Geld wirklich entsteht und obs "aus dem Nichts" kommt. Ich werde mal eine einigermaßene Rente bekommen, lebe in einem abbezahlten EFH, hab noch einen Zweitwohnsitz und vor allem auf der einen Seite etwas zuviel und auf der anderen Seite aber auch viel zu wenig Geld, als dass mich die Geldfrage irgendwie persönlich tangieren würde. Außer dass ich ab und zu schaue, ob mein Konto im Negativen ist, ist "Geld" im Prinzip aus meinem Bewusstsein nach und und nach entschwunden. Ich hole ab und zu diese Metallscheibchen und Papierscheine, um beim Bäcker oder im Restaurant zu bezahlen. Fast alles andere läuft irgendwo in Hintergrundtransaktionen. Teure Konsumgpüter oder aufwändige Fernreisen interessieren mich nicht. Umso mehr die Frage der gesellschaftlichen Wahrnehmung von "Geld". Bereits die Tatsache, dass mehrere eigentlich vernünftige und zumindest formal hochgebildete Personen unabhängig voneinander behaupten "Geld entstünde aus dem Nicbhts" oder dass niemand wirklich wisse, wie Geld entsteht ist an sich schon ein bemerkenswertes gesellschaftliches Phänomen oder vielmehr Paradoxon.
Ich kann auch nicht sagen, ob ich mit diesen Einstellungen zu irgendeinem Drittel oder zu einer Minderheit gehöre oder ein krasser Außenseiter bin. Ich unterhalte mich niemals mit Freunden über Geld.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)