Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

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Wähler
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Wähler »

Adam Smith » Di 1. Apr 2014, 17:23 hat geschrieben:
Populäre Irrtümer: Geschäftsbanken verleihen Zentralbankgeld

http://www.geldsystempiraten.de/wp/popu ... lbankgeld/
Adam Smith » Di 1. Apr 2014, 17:38 hat geschrieben:

Es führt aber dazu, dass sich die Geldmenge erhöht und zwar so, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit nicht verändert.
"https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldor ... 3%B6pfung2"
https://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldor ... 3%B6pfung2
Wenn ich das richtig verstanden habe, erhöht der Kauf von Staatsanleihen durch Geschäftsbanken mittels Zentralbankgiralgeld die Geldmenge M1. Der Geldschöpfungsmultiplikator wird aber nur dann größer als 1, wenn auch die Giralgeldschöpfung der Banken durch Kreditvergabe an Nichtbanken in Schwung kommt.

Politisch betrachtet, würden also die LTRO-Kredite die Staatsfinanzierung der EWU-Staaten stabilisieren, indem die Geschäftsbanken mehr Staatsanleihen auf die Aktivseite ihrer Bilanz nehmen.

Die Überprüfung der Geschäftsbanken der EZB im Rahmen der Bankenunion macht vielleicht transparent, wieviel Staatsanleihen inzwischen die Aktivseite der Bilanzen anteilmäßig ausmachen.
Zuletzt geändert von Wähler am Do 3. Apr 2014, 07:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Postnix »

Die EZB kennt keine M0.
Adam Smith
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Adam Smith »

Hier hätte ich mal eine Übersicht zum konsolidierten Ausweis des Eurosystems am 24. August 2012.

https://www.ecb.europa.eu/press/pr/wfs/ ... 28.de.html
Einlagen auf Girokonten (einschließlich Mindestreserveguthaben) 525.497
Leider steht dort nicht wie hoch das Mindestreserveguthaben ist. Weiß hier einer wie hoch das ist?
edes Kreditinstitut ist verpflichtet, einen bestimmten Teil seiner kurz- und mittelfristigen Einlagen (Giro-, Termin- und Spareinlagen) nicht wieder auszuleihen, sondern als unverzinsliches Guthaben bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zu unterhalten. Ursprünglich dient diese Mindestreserve allein der Sicherheit des Kunden und der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der Bank. Die EZB kann die Höhe der Mindestreserven (den Prozentsatz) innerhalb bestimmter Grenzen verändern. Damit sind die Mindestreserven ein Mittel der Kreditpolitik. Durch eine Erhöhung der Mindestreservesätze werden z.B. die für die Kreditvergabe verfügbaren Mittel der Banken knapper.
http://boersenlexikon.faz.net/mindestr.htm
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Skull
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Mi 2. Apr 2014, 18:11 hat geschrieben:Leider steht dort nicht wie hoch das Mindestreserveguthaben ist. Weiß hier einer wie hoch das ist?
Die Daten zur Höhe des Mindestreserve-Solls auf der einen Seite
und der Mindestreserve Erfüllung auf der anderen Seite
werden i.d.R. im Statistikteil der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank publiziert.

===> irgendwo auf den Seiten 40 - 45.

Rund 100 Mrd. SOLL , das doppelte bis dreifache etwa IST.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Mi 2. Apr 2014, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von prime-pippo »

Sehr interessanter Vortrag von Dr. Erhard Glötzl zum Thema:

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von prime-pippo am Di 15. Apr 2014, 17:37, insgesamt 3-mal geändert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von schokoschendrezki »

Ein aktueller Beitrag in der DLF-Reihe "Das Feature" vom 8. September:
Wie unser Geld wirklich entsteht
Money from nothing

Der größte Teil unseres Geldes wird nicht von der Zentralbank geschaffen, sondern von den Banken. Und zwar einfach so, aus dem Nichts. Die Tatsache ist weitgehend unbekannt. Aber sie gefährdet zunehmend die Stabilität unseres Finanzsystems. Kritiker fordern eine neue Geldordnung.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wi ... _id=480525

Bevor mir jetzt alle möglichen Finanz-Spezialisten (von denen es nach meinem Eindruck in diesem Forum nicht gerade wenige gibt ....) erklären, dass das alles Unfug ist und dass man nur einmal ...

Mindestens ebenso bemerkenswert wie die Thesen (und Gegenthesen) zum Thema ist doch die Tatsache, dass es über ein so alltägliches Ding wie "Geld" überhaupt so unterschiedliche Ansichten geben kann. In dem Beitrag kommt selbst ein ausgewiesener Geldspezialist wie Thomas Mayer, ehemaliger Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, zu dem Schluss (sinngemäß), dass eigentlich niemand wirklich wisse wie Geld entsteht. Einschließlich der Menschen, die ein irgendwie geldrelevantes Fach studiert haben. Und die Autorin des Features, Vivian Leue, hat neben Journalismus u.a. auch Volkswirtschaftslehre studiert. Und kommt zu dem Schluss, dass man ihr lauter Unsinn beigebracht hat. Also egal wie man jetzt die Geldentstehung jeweils erklärt: Es herrschen jedenfalls in der Gesellschaft unter Leuten, die allesamt tagtäglich mit Geld zu tun haben ganz unterschiedliche Vorstellungen bzw. einfach Ratlosigkeit darüber. Das ist doch mindestens erstaunlich, oder?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Wähler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:01)
Ein aktueller Beitrag in der DLF-Reihe "Das Feature" vom 8. September:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/wi ... _id=480525
In dem Beitrag kommt selbst ein ausgewiesener Geldspezialist wie Thomas Mayer, ehemaliger Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, zu dem Schluss (sinngemäß), dass eigentlich niemand wirklich wisse wie Geld entsteht. Einschließlich der Menschen, die ein irgendwie geldrelevantes Fach studiert haben. Und die Autorin des Features, Vivian Leue, hat neben Journalismus u.a. auch Volkswirtschaftslehre studiert. Und kommt zu dem Schluss, dass man ihr lauter Unsinn beigebracht hat. Also egal wie man jetzt die Geldentstehung jeweils erklärt: Es herrschen jedenfalls in der Gesellschaft unter Leuten, die allesamt tagtäglich mit Geld zu tun haben ganz unterschiedliche Vorstellungen bzw. einfach Ratlosigkeit darüber. Das ist doch mindestens erstaunlich, oder?
Wird da nicht mit Unwissen kokettiert. Jeder, der mit Eigenkapital und Fremdkapital eine Immobilie finanziert, weiß doch, dass die fremdfinanzierte Immobilie als Sicherheit der Bank gehört, sozusagen als Pfand für das geschaffene Giralgeld. Die Bank ihrerseits muss für die Giralgeldüberweisung an eine andere Bank mit geschaffenem Zentralbankgeld arbeiten, für welches sie ebenfalls eine Sicherheit hinterlegen muss. Was daran jetzt unsinnig, ratlos oder nihilistisch sein soll, erschließt sich mir nicht.
Siehe Einführung der Piratenpartei ins Geldsytem:
https://wiki.piratenpartei.de/AG_Finanz ... Geldsystem
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von schokoschendrezki »

Wähler hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:34)

Wird da nicht mit Unwissen kokettiert. Jeder, der mit Eigenkapital und Fremdkapital eine Immobilie finanziert, weiß doch, dass die fremdfinanzierte Immobilie als Sicherheit der Bank gehört, sozusagen als Pfand für das geschaffene Giralgeld. Die Bank ihrerseits muss für die Giralgeldüberweisung an eine andere Bank mit geschaffenem Zentralbankgeld arbeiten, für welches sie ebenfalls eine Sicherheit hinterlegen muss. Was daran jetzt unsinnig, ratlos oder nihilistisch sein soll, erschließt sich mir nicht.
Siehe Einführung der Piratenpartei ins Geldsytem:
https://wiki.piratenpartei.de/AG_Finanz ... Geldsystem
Genau eine solche Antwort hatte ich erwartet ... ;)

Aus dem verwiesenen Beitrag
Thomas Mayer hat geschrieben: Die meisten Leute glauben, wenn sie den Kreditvertrag unterschrieben haben, dann sucht die Bank die Geldscheine zusammen, zahlt die auf ihr Konto ein, so dass sie dann mit dem Geld was anfangen können. Tatsächlich ist es aber so, dass wenn sie bei der Bank einen Kreditvertrag unterschreiben, schafft die Bank das Geld für sie. Aus dem Nichts, einfach so. Und die Zentralbank folgt dem, folgt diesem Geldschöpfungsprozess, stellt also so viele Banknoten bereit, wie die Banken brauchen, wenn der Kunde das lieber bar hätte als als Sichteinlage.
Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank "kokettiert mit Unwissen"? Ich weiß nicht ... ja, kann man nicht ausschließen.

Mich persönlich interessiert auch nicht so sehr die Frage, wie nun Geld wirklich entsteht und obs "aus dem Nichts" kommt. Ich werde mal eine einigermaßene Rente bekommen, lebe in einem abbezahlten EFH, hab noch einen Zweitwohnsitz und vor allem auf der einen Seite etwas zuviel und auf der anderen Seite aber auch viel zu wenig Geld, als dass mich die Geldfrage irgendwie persönlich tangieren würde. Außer dass ich ab und zu schaue, ob mein Konto im Negativen ist, ist "Geld" im Prinzip aus meinem Bewusstsein nach und und nach entschwunden. Ich hole ab und zu diese Metallscheibchen und Papierscheine, um beim Bäcker oder im Restaurant zu bezahlen. Fast alles andere läuft irgendwo in Hintergrundtransaktionen. Teure Konsumgpüter oder aufwändige Fernreisen interessieren mich nicht. Umso mehr die Frage der gesellschaftlichen Wahrnehmung von "Geld". Bereits die Tatsache, dass mehrere eigentlich vernünftige und zumindest formal hochgebildete Personen unabhängig voneinander behaupten "Geld entstünde aus dem Nicbhts" oder dass niemand wirklich wisse, wie Geld entsteht ist an sich schon ein bemerkenswertes gesellschaftliches Phänomen oder vielmehr Paradoxon.

Ich kann auch nicht sagen, ob ich mit diesen Einstellungen zu irgendeinem Drittel oder zu einer Minderheit gehöre oder ein krasser Außenseiter bin. Ich unterhalte mich niemals mit Freunden über Geld.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:59)

Umso mehr die Frage der gesellschaftlichen Wahrnehmung von "Geld". Bereits die Tatsache, dass mehrere eigentlich vernünftige und zumindest formal hochgebildete Personen unabhängig voneinander behaupten "Geld entstünde aus dem Nicbhts" oder dass niemand wirklich wisse, wie Geld entsteht ist an sich schon ein bemerkenswertes gesellschaftliches Phänomen oder vielmehr Paradoxon.

Ich kann auch nicht sagen, ob ich mit diesen Einstellungen zu irgendeinem Drittel oder zu einer Minderheit gehöre oder ein krasser Außenseiter bin. Ich unterhalte mich niemals mit Freunden über Geld.
Ich finde solche Art der Diskussion sinnlos.

Du beginnst mit einer Aussage eines „Dritten“:

Thomas Mayer hat geschrieben:
Die meisten Leute glauben, wenn sie den Kreditvertrag unterschrieben haben, dann sucht die Bank die Geldscheine zusammen, zahlt die auf ihr Konto ein, so dass sie dann mit dem Geld was anfangen können.


Alleine solch’ eine Aussage und Grundannahme ist quatsch.

Da behauptet jemand, ANDERE (die meisten) würden glauben, das ...

Ich glaube das nicht. Viele die ich kenne auch auch nicht.
Du bringst also irgendwelche Fiktionen (anderer) ins Spiel, die so weder nicht stimmen, noch korrekt sind.

Um anhand so einer These einfach irgendwelche fiktiven Zweifel oder vermeintlichen Widersprüche festzumachen.

Da ist wenig zielführend.

Menschen, die sich damit beschäftigen und beschäftigt haben, wissen i.d.R. wie das funktioniert. ;)

Ich übrigens auch. :D

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 07:59)

Genau eine solche Antwort hatte ich erwartet ... ;)

Aus dem verwiesenen Beitrag
Das widerspricht sich nicht. Wähler hat ja genau das geschrieben. Die Immobilie als Pfand für das geschaffene Giralgeld. Es wird also bei der Kreditvergabe kein Geld zusammengesucht, sondern eben neu geschaffen. Genauer gesehen ist das eine Sichteinlage, die Bestandteil der Geldmenge M1 ist. Das ist eigentlich unspektakulär. Denn letztendlich ist das ja der Ursprung des Kredites. Jemand bürgt für deine Verbindlichkeiten. Genau das macht die Bank. Und bei einem Kreditausfall muss der direkt aus dem Eigenkapital der Bank beglichen werden.
Bei der Rückzahlung des Kredites wird dieses Geld (oder eben genauer die Sichteinlage) wieder "vernichtet".
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Was würde eigentlich passieren, wenn zB. die EZB allen Banken alle "Schulden" erlassen würde und daraufhin die Banken ihren Kreditnehmern alle Schulden erlassen würden? Hätte dann jemand einen Verlust erlitten? Die EZB nicht, denn das Geld kam ja "aus dem Nichts", im Grunde wäre das eine Version des Helikoptergeldes, und könnte theoretisch zu mehr Inflation führen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:11)

Ich finde solche Art der Diskussion sinnlos.

Du beginnst mit einer Aussage eines „Dritten“:

Thomas Mayer hat geschrieben:
Die meisten Leute glauben, wenn sie den Kreditvertrag unterschrieben haben, dann sucht die Bank die Geldscheine zusammen, zahlt die auf ihr Konto ein, so dass sie dann mit dem Geld was anfangen können.


Alleine solch’ eine Aussage und Grundannahme ist quatsch.

Da behauptet jemand, ANDERE (die meisten) würden glauben, das ...

Ich glaube das nicht. Viele die ich kenne auch auch nicht.
Du bringst also irgendwelche Fiktionen (anderer) ins Spiel, die so weder nicht stimmen, noch korrekt sind.
Nun gut. Ich bringe diese Fiktionen aber nicht als Beleg für die entsprechenden Behauptungen (die kann ich als Finanzlaie gar nicht überprüfen) sondern als Beleg dafür, dass es zur Frage der Geldschöpfung in der Gesellschaft offenbar sehr verschiedene und teils auch sehr widersprüchliche Vorstellungen gibt. Von der VWL-Studentin bis hinaus zu einem Chefvolkswirt. In einer Gesellschaft wohlgemerkt, die sich mehrheitlich im internationalen Vergleich als eine Art "Nation von Geldverstehern" sieht. Darauf wird man ja wohl noch hinweisen dürfen. ;)
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:59)

Beleg dafür, dass es zur Frage der Geldschöpfung in der Gesellschaft offenbar sehr verschiedene und teils auch sehr widersprüchliche Vorstellungen gibt. Von der VWL-Studentin bis hinaus zu einem Chefvolkswirt. In einer Gesellschaft wohlgemerkt, die sich mehrheitlich im internationalen Vergleich als eine Art "Nation von Geldverstehern" sieht. Darauf wird man ja wohl noch hinweisen dürfen. ;)
Das nennt sich pluralistische Gesellschaft. Ein non event somit.

Auch bei den Themen, Covid19, Erderwärmung, Ökologie, Energieerzeugung,
Gesundheitssystem und und und....

gibt es sehr verschiedene widersprüchliche Vorstellungen.

Warum sollte das bei irgendeinem Thema somit anders sein ? :?: :D

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:56)

Was würde eigentlich passieren, wenn zB. die EZB allen Banken alle "Schulden" erlassen würde und daraufhin die Banken ihren Kreditnehmern alle Schulden erlassen würden?
Das ist mehr oder weniger eher theoretisch. Geschäftsbanken brauchen eine bestimmte Eigenkapitalquote um überhaupt Kredite vergeben zu können. Würden Geschäftsbanken die Schulden erlassen, müsste das logischerweise durch das Eigenkapital der Bank gedeckt sein. Das ist aber nicht der Fall. Damit würde die Bank insolvent gehen und damit der Großteil der Guthaben verloren gehen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 08:56)

...ihren Kreditnehmern alle Schulden erlassen würden? Hätte dann jemand einen Verlust erlitten?
Auch die Zentralbankbilanz beinhaltet Verbindlichkeiten.

Und frage mal die Sparer, die ja eine Forderung an die Banken haben,
wenn ihr Geld futsch ist...ob sie dann Verluste erlitten haben.
Du hast ja gerade die Aktiva der Bilanz ... quasi eliminiert. :D

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:24)

Das ist mehr oder weniger eher theoretisch.
Sicher ist es das.
Würden Geschäftsbanken die Schulden erlassen, müsste das logischerweise durch das Eigenkapital der Bank gedeckt sein.
Bei der Geldschöpfung musste ja auch nur ein winziger Teil des neu geschaffenen Geldes durch das Eigenkapital der Bank gedeckt sein, das müsste bei der Rückabwicklung berücksichtigt werden.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:51)


Bei der Geldschöpfung musste ja auch nur ein winziger Teil des neu geschaffenen Geldes durch das Eigenkapital der Bank gedeckt sein, das müsste bei der Rückabwicklung berücksichtigt werden.
eben und der Rest wird eben gedeckt durch die Verbindlichkeiten, die im wesentlich wiederum die Sichteinlagen der Kunden sind.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 09:57)

eben und der Rest wird eben gedeckt durch die Verbindlichkeiten, die im wesentlich wiederum die Sichteinlagen der Kunden sind.
Welcher Rest?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:25)

Welcher Rest?
Der der das Eigenkapital überschreitet.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:27)

Der der das Eigenkapital überschreitet.
Also 80 bis 90 Prozent.

mfg
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:38)

Also 80 bis 90 Prozent.

mfg
so in ungefähr. Die minimale EK-Quote der Geschäftsbanken muss ja bei in etwa 10% liegen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:27)

Der der das Eigenkapital überschreitet.
Bitte exemplarisch vorrechnen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:42)

so in ungefähr. Die minimale EK-Quote der Geschäftsbanken muss ja bei in etwa 10% liegen.
Und ein paar Assets -ausser den Kreditforderungen, die Tom ja streichen will- haben sie ja auch noch. ;)

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Skull »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:46)

Bitte exemplarisch vorrechnen.
???

Was willst Du da vorrechnen ? Das kann jeder in jeder Bankbilanz sehen.

Du willst doch die Kreditforderungen streichen.

Was bleibt dann noch, um die Passivseite zu decken ?
Da stehen Eigenkapital (7 - 15 Prozent) und Verbindlichkeiten.

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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 10:46)

Bitte exemplarisch vorrechnen.
Da gibt es wenig vorzurechnen. Wenn du Schulden erlässt dann reduziert sich die Aktivseite der Bilanz, weil du entsprechende Forderungen streichst. Nachdem eine Bilanz aber ausgeglichen sein muss bedarf das einer entsprechenden Gegenbuchung auf der Passivseite. Und die wiederum kann nur (über die GUV) das Eigenkapital sein. Das wird dann negativ, was zu einer Überschuldung der Bank führt. Die Konsequenz wäre eben ein Schuldenschnitt, sprich die Verbindlichkeiten der Bank (in erster Linie Sichtguthaben) werden ebenso gestrichen.

Alternativ könnte die Bank natürlich einen Kredit aufnehmen. Aber das willst du ja nicht, denn Kredite sollen ja gestrichen werden.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:09)

Da gibt es wenig vorzurechnen.
Schade. Ich sehe nämlich das Problem nicht, geschöpftes Geld, das bei der Geldschöpfung kein EK "gekostet" hat, wieder verschwinden zu lassen, wenn die Zentralbank mitspielt.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:15)

Schade. Ich sehe nämlich das Problem nicht, geschöpftes Geld, das bei der Geldschöpfung kein EK "gekostet" hat, wieder verschwinden zu lassen, wenn die Zentralbank mitspielt.
die Kreditvergabe, bzw. Geldschöpfung der Geschäftsbanken basiert ja auf ihrem eigenen Risko, nicht auf dem der Zentralbank. Das ist ja das Wesentliche in unserem Geldsystem.

Wie sollte denn das mitspielen aussehen? Wo sollte das denn deiner Meinung nach Einfluss in der Bilanz der Bank haben? Ja allenfalls, dass eventuelle Kredite der Zentralbank an die Geschäftsbank erlassen werden. Das ist ja aber nur ein kleiner Teil der Verbindlichkeiten. Der weitaus größte Teil der Verbindlichkeiten sind ja Sichteinlagen von Nichtbanken.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn die Bank einen Kredit von 1000 vergibt, wem schuldet sie dann die 1000?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:36)

Wenn die Bank einen Kredit von 1000 vergibt, wem schuldet sie dann die 1000?
Na, dem Kreditnehmer.

Solange, bis der den Kredit "abruft".

Dann hat die Bank die Forderung über 1000 an den Kreditnehmer.

Das Ganze wurde hier doch schon x-mal durchdiskutiert..... :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:15)

Schade. Ich sehe nämlich das Problem nicht, geschöpftes Geld, das bei der Geldschöpfung kein EK "gekostet" hat, wieder verschwinden zu lassen, wenn die Zentralbank mitspielt.
Die EZB soll also hier dann Kreditausfälle zu 100% übernehmen?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:47)

Dann hat die Bank die Forderung über 1000 an den Kreditnehmer.
Und wenn die Bank diese Forderung ersatzlos streichen würde, wer hat dann eine Forderung an die Bank?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:36)

Wenn die Bank einen Kredit von 1000 vergibt, wem schuldet sie dann die 1000?
Wenn mir die Bank einen Kredit gibt bucht sie eine Forderung von 1000 € gegen mich, gleichzeitig bucht sie eine Verbindlichkeit von 1000 € indem sie mir das Geld auf meinem Girokonto gutschreibt.
Jetzt kaufe ich dir ein Fahrrad ab und überweise dir die 1000 € auf dein Konto. Damit hat die Bank keine Verbindlichkeit mehr gegenüber mir, aber immer noch die Forderung. Die Bank hat jetzt eine Verbindlichkeit von 1000 € gegenüber dir und schuldet sie damit dir.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:49)

Die EZB soll also hier dann Kreditausfälle zu 100% übernehmen?
Was würde dann passieren?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:59)

Und wenn die Bank diese Forderung ersatzlos streichen würde, wer hat dann eine Forderung an die Bank?
diesbezüglich niemand , aber die 1000 Euro gehen vom EK weg....

These are the rules....


Außer bei Wirecard...... :x
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 11:59)

Damit hat die Bank keine Verbindlichkeit mehr gegenüber mir, aber immer noch die Forderung.
Die Frage war, was passiert, wenn diese Forderung ersatzlos gestrichen wird, wenn gleichzeitig die Zentralbank ihre Forderung gegen die Bank ersatzlos streicht.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:04)

diesbezüglich niemand , aber die 1000 Euro gehen vom EK weg....
Wenn Kredite zu 100% durch EK gedeckt sein müssen, dann wird kein neues Geld geschöpft.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:07)

Die Frage war, was passiert, wenn diese Forderung ersatzlos gestrichen wird, wenn gleichzeitig die Zentralbank ihre Forderung gegen die Bank ersatzlos streicht.
Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank (sofern welche bestehen) sind ja immer niedriger als die Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken. Das verringert das Problem möglicherweise in dem einen oder anderen Fall (marginal) ändert aber nichts am Gesamtzusammenhang. Die Bank ist überschuldet, muss Insolvenz anmelden wodurch es praktisch zu einem Verlust des Großteils der Einlagen der Nichtbanken kommt.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Das ist unlogisch. Wie sieht denn in deinem Beispiel die Bilanz der Zentralbank aus?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:24)

Das ist unlogisch. Wie sieht denn in deinem Beispiel die Bilanz der Zentralbank aus?
Warum sollte das unlogisch sein? Die Bilanz der Zentralbank ist selbstverständlich auch ausgegelichen.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:08)

Wenn Kredite zu 100% durch EK gedeckt sein müssen, dann wird kein neues Geld geschöpft.
doch, wird es.

Durch den Kredit hat die Bank dann ja 100% EK plus die Forderung

Aber möglicherweie meinst du , die Bank "verleiht" ihr EK.... :s
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:07)

Die Frage war, was passiert, wenn diese Forderung ersatzlos gestrichen wird, wenn gleichzeitig die Zentralbank ihre Forderung gegen die Bank ersatzlos streicht.
diese Forderungen sind ja nicht gleich hoch...
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:44)

diese Forderungen sind ja nicht gleich hoch...
Dann gleicht die Zentralbank eben die Differenz aus. Was würde passieren?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:51)

Dann gleicht die Zentralbank eben die Differenz aus. Was würde passieren?
Wie denn?
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:43)


Durch den Kredit hat die Bank dann ja 100% EK plus die Forderung
Nein, das ist eine Sichteinlage und damit Fremdkapital aus Sicht der Bank, eben eine Verbindlichkeit.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:56)

Wie denn?
Mit der "Notenpresse".
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Realist2014 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 12:57)

Nein, das ist eine Sichteinlage und damit Fremdkapital aus Sicht der Bank, eben eine Verbindlichkeit.
Ich war auf der Zeitlinie schon weiter- da ist die "Einlage" schon "ausgelagert"....
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

Ihr redet - wie so oft hier im Unterforum - völlig an der Frage vorbei.

Ich habe nicht gefragt, wie so etwas durchgeführt werden könnte, mit kleinteiligen Buchungssätzen und Bankgesetzänderungen, sondern was im fiktiven Fall passieren würde, falls so etwas gemacht würde.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 13:03)

Mit der "Notenpresse".
Es gibt im aktuellen System keine Notenpresse.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Sep 2020, 13:13)

Ihr redet - wie so oft hier im Unterforum - völlig an der Frage vorbei.
Dann müsstest du Frage schon genau spezifizieren.

Wenn du natürlich die Wiedereinführung der Notenpresse im Sinn hast, dann wäre das ja eine komplette Änderung des Geldsystems und eben nicht nur ein simpler Schuldenerlass.
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Re: Allgemeine Frage zur Geldschöpfung

Beitrag von Tom Bombadil »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(15 Sep 2020, 13:19)

Dann müsstest du Frage schon genau spezifizieren.
Die Frage war für ein fiktives Szenario spezifisch genug gestellt. Aber ich hätte es vorher wissen müssen, sowas wird hier nicht gerne diskutiert.
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