Wirtschaftliche Ökosysteme ?

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Dr. Nötigenfalls

Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Hallo,

Gibt es so etwas wie Wirtschaftliche Ökosysteme,und wenn ja wie sollte mit ihnen umgegangen werden ?

mfg
Dr. Nötigenfalls

Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Also meiner Meinung nach gibt es diese sich gegenseitig ergänzenden "gut funktionierenden wirtschaftlichen Ökosysteme"

Bestes Beispiel wäre die Produktion von KFZ.
Keine Bange,ich will keinesfalls Werbung für KFZ machen,aber interessant sind doch die Rattenschwänze an Arbeitsplätzen die bei uns in D mit dem Zusammenbau von Fahrzeugen einhergehen.

So gesehen ist diese Branche ein "gut funktionierendes wirtschaftliches Ökosystem".

Worauf will ich hinaus ?

Ich möcht darauf hinaus das wir mal solchen Wertschöpfungsketten mehr beachtung schenken sollten.
Was sind sie uns Wert,....und was sind wir bereit für welche Vorteile aufzugeben ?

Gibt es Gegenrechnungen für aufgegebene Wirtschaftszweige ?
Können wir es uns auf Dauer leisten ganze Wirtschaftszweige selber nicht mehr produktiv zu bedienen ?

Gibt es Mathe Genies die das mal gegen gerechnet haben ?
Schliesslich belastet die Ökonomisierung im Zuge der Globalisierung ja ganz erheblich die Komunen mit ihren ausbleibenden Gewerbesteuern etc.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Do 29. Mär 2012, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Quatschki
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Quatschki »

Wenn du mit dem irreführenden "wirtschaftlichem Ökosysteme" einen
sich selbst erhaltenden nachhaltigen Wirtschaftskreislauf meinst,
so ist die Kfz-Industrie ein schlechtes Beispiel,
weil sie wie kaum eine andere Branche auf Export und permanent wachsende Märkte angewiesen ist.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Dr. Nötigenfalls

Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Quatschki » Do 29. Mär 2012, 12:46 hat geschrieben:Wenn du mit dem irreführenden "wirtschaftlichem Ökosysteme" einen
sich selbst erhaltenden nachhaltigen Wirtschaftskreislauf meinst,
so ist die Kfz-Industrie ein schlechtes Beispiel,
weil sie wie kaum eine andere Branche auf Export und permanent wachsende Märkte angewiesen ist.
Das von dir angesprochene ist nur nicht das Thema.
Sondern die Rattenschwänze an Wertschöpfungsketten (sprich Arbeitsplätze auch in anderen Branchen) die mit dran hängen.
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Quatschki
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Quatschki »

Dr. Nötigenfalls » Do 29. Mär 2012, 14:16 hat geschrieben:
Das von dir angesprochene ist nur nicht das Thema.
Sondern die Rattenschwänze an Wertschöpfungsketten (sprich Arbeitsplätze auch in anderen Branchen) die mit dran hängen.
Versteh ich nur nicht, wieso du das wirtschaftliche "Ökosysteme" nennst?

Ist doch normal, dass ein Erzeugnis vom Rohstoff bis zum Endprodukt viele Schritte durchläuft, und dabei viele Zulieferungen und Dienstleistungen einfließen und die Schwänze über die ganze Welt verteilt sind.
Dass die Textilindustrie nicht nur billige Näherinnen benötigt, sondern Textilmaschinen mit all ihren Komponenten, Prozeßrechnern usw., die ganze Rohstoffindustrie, Wolle, haufenweise Chemikalien usw.
und daß Deutschland durch die im Zuge der Globalisierung verstärkte internationale Arbeitsteilung nicht unbedingt ärmer geworden ist,
hingegen die DDR, die versucht hat bzw. gezwungen war, die gesamte Kette von der Eisenverhüttung bis zum fertigen Bleistiftspitzer selber zu machen, damit schmählich scheitern mußte.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Nöttingham
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Nöttingham »

Ich muss gestehen das mir der Begriff eines "Wirtschaftlichen Ökosystems" bis dato noch nicht über den Weg gelaufen ist, er mir
auch nicht geläufig ist.

Für mich klingt das Ganze aber eher nach einer horizontalen Diversifikation eines Unternehmens.

Als Beispiel:
[..]Das Amazon-Tablet könnte ein raffinierter Schachzug sein und dem iPad tatsächlich ernsthaft Paroli bieten. Schließlich hängt Apples Erfolg nicht nur an der Hardware, sondern auch an einem umfangreichen Software- und Unterhaltungsangebot. Hunderttausende Programme, Songs und Filme werden milliardenfach heruntergeladen und binden die Kunden[..]
Quelle: http://www.faz.net/-1va-98x

Hier ist für mich ganz klar von einer Diversifikation von Seitens Amazon die Rede, die Überschrift lautet aber "Amazons Ökosystem".


Ergo, als Wirtschaftliches Ökosystem könnte man ein Unternehmen/eine Branche bezeichnen, die mit "eigenen" Produkten nicht nur ihren
Kernbereich, sondern auch darüber hinausgehende (erweiternde) Produkte auf dem Markt anbietet - quasi eine in sich greifende Produktpalette (Tablet, E-Books etc.), als in gewisser Art und Weise auch ein "Ökosystem" erstellt.

Dies mal als meine Theorie zu diesem Begriff, Begriffliche Unschärfe sei entschuldigt.
Zuletzt geändert von Nöttingham am Fr 30. Mär 2012, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
Dr. Nötigenfalls

Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Nöttingham » Do 29. Mär 2012, 23:13 hat geschrieben:Ich muss gestehen das mir der Begriff eines "Wirtschaftlichen Ökosystems" bis dato noch nicht über den Weg gelaufen ist, er mir
auch nicht geläufig ist.

Für mich klingt das Ganze aber eher nach einer horizontalen Diversifikation eines Unternehmens.

Als Beispiel:


Quelle: http://www.faz.net/-1va-98x

Hier ist für mich ganz klar von einer Diversifikation von Seitens Amazon die Rede, die Überschrift lautet aber "Amazons Ökosystem".


Ergo, als Wirtschaftliches Ökosystem könnte man ein Unternehmen/eine Branche bezeichnen, die mit "eigenen" Produkten nicht nur ihren
Kernbereich, sondern auch darüber hinausgehende (erweiternde) Produkte auf dem Markt anbietet - quasi eine in sich greifende Produktpalette (Tablet, E-Books etc.), als in gewisser Art und Weise auch ein "Ökosystem" erstellt.

Dies mal als meine Theorie zu diesem Begriff, Begriffliche Unschärfe sei entschuldigt.
Okay,also wenn es diesen Begriff noch nicht gibt,dann wurde er vieleicht gerade "eben" kreiert.
Ihr seid beide schon ziemlich nahe an dem was mir vorschwebt.
Im Grunde geht es um Verständnisbildung,mit späterer Möglichkeit zum Vergleich.

Meiner Anschauung nach sind "Wirtschaftliche Ökosysteme,diverse Branchenübergreifende aufeinander Aufbauende Arbeitsplätze.

Man kann als Basis einen Rohstoff nehmen,wie Beispielsweise ÖL.
Oder mehr das was ich meine,..einander zuarbeitende nicht Multinantionale Unternehmen.

Der Knackpunkt wäre dann der Vergleich,der beispielsweise Multinationale mit nationaler Wertschöpfung vergleicht.
Und zwar nicht durch Umsätze,sondern der an der Wertschöpfung tatsächlich partizipierenden Arbeitnehmern und Kleinunternehmen.
Meereszoologe
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Meereszoologe »

Hallo,
ich habe den Begriff erstmals von Prof. Felbermayer vom Institut für Weltwirtschaft gehört. In seinem Vortrag anlässlich der Kiel Munitions Clearance Week (Fachveranstaltung zur zukünftigen Beseitigung von Altmunition aus den Meeren) wurde der Begriff mehrfach benutzt. Ich finde es allerdings bedenklich, wenn sich dieser Begriff allgemein etabliert. Als Biologe weiß ich natürlich, was ein Ökosystem ist, ein Lebensraum mit allen Pflanzen- und Tierarten und allen komplexen Beziehungen untereinander und allen biologischen und abiotischen Faktoren. Auch wenn wirtschaftliche Systeme durch Vernetzung möglicherweise effizienter werden, so ist das wirtschaftliche "Öko(nomie)system" ein deutlich weniger komplexes als ein natürliches Öko(logie)system. Vermutlich ist der Vergleich mit einem natürlichen Ökosystem gewollt. Denn dieses funktioniert und ist selbsterhaltend (zumindest ohne den Einfluss des Menschen), was sich Ökonomen von ihren Systemen wohl wünschen, die auf der irrigen Annahme unbegrenzten Wachstums (und unbegrenzt verfügbarer Rohstoffe und natürlicher Ressourcen wie sauberem Wasser oder sauberer Luft) begründet sind und daher nicht selbsterhaltend sein können.

Wir befinden uns in einer Klimakrise und einer Krise der Artenvielfalt. Zukünftiges Leben auf unserem Heimatplaneten, in der Form wie wir es kennen, ist massiv bedroht (arktische und antaktische Lebensräume, tropische Regenwälder und Korallenriffe besonders akut). Ich finde es bedenklich, dass die Akteure in der Wirtschaft und die wirtschaftlichen "Ökosysteme", die uns das in ihrer grenzenlosen Profitgier eingebrockt haben, zukünftig weiter den Begriff "Ökosystem" belegen und dann vielleicht Profite machen mit der "Reparatur" der von ihnen verursachten eigentlich irreparablen Schäden am natürlichen Ökosystem (wie z.B. Kohlenstoffspeicherung im Meer oder tief in der Erde, um "Nettonull" [auch eine interessante Wortschöpfung, die sich trefflich diskutieren ließe] zu erreichen - was neue Probleme verursacht). Unsere Nachkommen werden vielleicht ein natürliches Ökosystem nicht mehr kennen, und das bereitet mir nicht nur Unbehagen und Wut sondern vor allem Angst um eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Ich wäre den Ökonomen dankbar, wenn sie dies einmal reflektieren würden und sich (zumindest) einen neuen Begriff ausdenken könnten.
Es grüßt Euch
Meereszoologe
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Realist2014 »

Meereszoologe hat geschrieben:(23 Sep 2021, 08:59)

Hallo,
ich habe den Begriff erstmals von Prof. Felbermayer vom Institut für Weltwirtschaft gehört. In seinem Vortrag anlässlich der Kiel Munitions Clearance Week (Fachveranstaltung zur zukünftigen Beseitigung von Altmunition aus den Meeren) wurde der Begriff mehrfach benutzt. Ich finde es allerdings bedenklich, wenn sich dieser Begriff allgemein etabliert. Als Biologe weiß ich natürlich, was ein Ökosystem ist, ein Lebensraum mit allen Pflanzen- und Tierarten und allen komplexen Beziehungen untereinander und allen biologischen und abiotischen Faktoren. Auch wenn wirtschaftliche Systeme durch Vernetzung möglicherweise effizienter werden, so ist das wirtschaftliche "Öko(nomie)system" ein deutlich weniger komplexes als ein natürliches Öko(logie)system. Vermutlich ist der Vergleich mit einem natürlichen Ökosystem gewollt. Denn dieses funktioniert und ist selbsterhaltend (zumindest ohne den Einfluss des Menschen), was sich Ökonomen von ihren Systemen wohl wünschen, die auf der irrigen Annahme unbegrenzten Wachstums (und unbegrenzt verfügbarer Rohstoffe und natürlicher Ressourcen wie sauberem Wasser oder sauberer Luft) begründet sind und daher nicht selbsterhaltend sein können.

Wir befinden uns in einer Klimakrise und einer Krise der Artenvielfalt. Zukünftiges Leben auf unserem Heimatplaneten, in der Form wie wir es kennen, ist massiv bedroht (arktische und antaktische Lebensräume, tropische Regenwälder und Korallenriffe besonders akut). Ich finde es bedenklich, dass die Akteure in der Wirtschaft und die wirtschaftlichen "Ökosysteme", die uns das in ihrer grenzenlosen Profitgier eingebrockt haben, zukünftig weiter den Begriff "Ökosystem" belegen und dann vielleicht Profite machen mit der "Reparatur" der von ihnen verursachten eigentlich irreparablen Schäden am natürlichen Ökosystem (wie z.B. Kohlenstoffspeicherung im Meer oder tief in der Erde, um "Nettonull" [auch eine interessante Wortschöpfung, die sich trefflich diskutieren ließe] zu erreichen - was neue Probleme verursacht). Unsere Nachkommen werden vielleicht ein natürliches Ökosystem nicht mehr kennen, und das bereitet mir nicht nur Unbehagen und Wut sondern vor allem Angst um eine lebenswerte Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Ich wäre den Ökonomen dankbar, wenn sie dies einmal reflektieren würden und sich (zumindest) einen neuen Begriff ausdenken könnten.
Es grüßt Euch
Meereszoologe

Aktueller Artikel:

"Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit sollten nicht bei einzelnen Akteuren ansetzen, sondern beim gesamten wirtschaftlichen Ökosystem. Insbesondere geht es darum, neue Verbindungen zu schaffen und Synergien zu nutzen.

Derzeit findet in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein Umdenken in Richtung mehr Nachhaltigkeit statt. Von internationalen Organisationen werden ambitionierte Ziele gesetzt (z.B. SDGs der UN Agenda 2030) und Visionen entwickelt, wie diese Ziele erreicht werden können (z.B. WBCSD Vision 2050; siehe dazu auch meinen Beitrag zur Vision 2050). Viele Maßnahmen zielen darauf ab, dass einzelne Menschen ihr Verhalten ändern (z.B. nachhaltiger konsumieren) oder dass einzelne Unternehmen nachhaltiger werden (z.B. weniger CO2 ausstoßen). Aber auch wenn das Bewusstsein in der breiten Bevölkerung steigt, dass es neue Formen des Wirtschaftens braucht, viele Menschen bewusster konsumieren und immer mehr einzelne Unternehmen sozial verantwortlicher und nachhaltiger agieren, erscheint das Erreichen der ambitionierten (und notwendigen) Veränderungsziele oft wie eine schier unlösbare Mammut-Aufgabe. Wo soll die Veränderung ansetzen?"

https://wissensdialoge.de/nachhaltige-oekosysteme/
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Corella
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2021, 09:17)

Aktueller Artikel:

"Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit sollten nicht bei einzelnen Akteuren ansetzen, sondern beim gesamten wirtschaftlichen Ökosystem. Insbesondere geht es darum, neue Verbindungen zu schaffen und Synergien zu nutzen.

Derzeit findet in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein Umdenken in Richtung mehr Nachhaltigkeit statt. Von internationalen Organisationen werden ambitionierte Ziele gesetzt (z.B. SDGs der UN Agenda 2030) und Visionen entwickelt, wie diese Ziele erreicht werden können (z.B. WBCSD Vision 2050; siehe dazu auch meinen Beitrag zur Vision 2050). Viele Maßnahmen zielen darauf ab, dass einzelne Menschen ihr Verhalten ändern (z.B. nachhaltiger konsumieren) oder dass einzelne Unternehmen nachhaltiger werden (z.B. weniger CO2 ausstoßen). Aber auch wenn das Bewusstsein in der breiten Bevölkerung steigt, dass es neue Formen des Wirtschaftens braucht, viele Menschen bewusster konsumieren und immer mehr einzelne Unternehmen sozial verantwortlicher und nachhaltiger agieren, erscheint das Erreichen der ambitionierten (und notwendigen) Veränderungsziele oft wie eine schier unlösbare Mammut-Aufgabe. Wo soll die Veränderung ansetzen?"

https://wissensdialoge.de/nachhaltige-oekosysteme/
Lassen Wettbewerbssysteme das denn substanziell zu? Aus sich heraus hat man noch keine wirksamen Standards gesetzt, die vorweisbar wären, oder? Außer Etikettenschwindel (z.B. Kompensation durch Aufforstung) oder private Stiftungen.
Bei Rückgriffversuchen von Wirtschaftsleuten auf Leitbilder der Natur sehe ich viel handwerkliche Naivität, habe auch im Forum schon versucht, das zu thematisieren. Was öffentlich immer wieder auffällt, ist, das Biologen nicht in Teams geholt werden, wer immer was von "Natur" und " Öko" aus Wirtschaftskreisen schwätzt (außer Beiräten u.ä.). Aktuell z.B. augenfällig bei Forstsymposien über klimarobuste Wälder.
@Meeresbiologe
Gruß vom terrestrischen Ökologen (wie meist in Zeitnot, ich schreibe stets in Hast und etwas ins Unreine, pardon)
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Nachtrag: WBCSD ist mir nicht bekannt, hole ich demnächst mal nach
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Realist2014 »

Corella hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:08)

Lassen Wettbewerbssysteme das denn substanziell zu? Aus sich heraus hat man noch keine wirksamen Standards gesetzt, die vorweisbar wären, oder )..................................
Welche Standards/Normen würde dir denn da so vorschweben?

Natürlich global
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Sep 2021, 12:28)

Welche Standards/Normen würde dir denn da so vorschweben?

Natürlich global
Das hatten wir schon!
Wie wäre es mit Quoten & Schutzgebieten als Elemente nachhaltiger Bewirtschaftung der Meeresfischerei. Vernünftig getragen von Dachverbänden und Unterstützung der Kontrolle und des Vollzugs in höchst eigenem Interesse? Solange Lobbyverbände solch Primitivsystemen eher noch opponieren, bleiben sie m.Mn.n. in Themen disqualifiziert.
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Realist2014 »

Corella hat geschrieben:(26 Sep 2021, 16:08)

Das hatten wir schon!
Wie wäre es mit Quoten & Schutzgebieten als Elemente nachhaltiger Bewirtschaftung der Meeresfischerei.
Gibt es doch schon...

Nur-wir haben keine "Weltregierung"...

an WEN richten sich da deine "Erwartungen"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Sep 2021, 16:13)

Gibt es doch schon...

Nur-wir haben keine "Weltregierung"...

an WEN richten sich da deine "Erwartungen"?
Persönlich wäre mir wurscht, wie Organisationen heißen oder sich in der üblichen Einsortierung in der rechten oder linken Schublade verteilen, wenn vor allem Probleme gelöst werden (hier: Allmendeprobleme). Derzeit schaffen es Lobbyisten stets, Entscheidungen herbeizuführen, dass Empfehlungen der ICES, FAO und weiteren (z.B. Quoten) weit überdehnt werden. In der Folge resultiert Überfischung. Das kann nicht im Interesse der Fischerei sein, sie ist durch die eigenen Leute miserabel vertreten. Warum ist das so? Muss oder soll das so sein? Ich weiß nicht, ob der Kollege uns noch besser aufklärt: soweit ich das aus der Ferne verstehe, gibt es direkte Überfischung bestimmter Arten bis an den Rand des Aussterbens, aber auch systemisch - Quallenzunahme etwa als Indikator.
Maria Damasaki hatte als EU-Kommissarin deutlich strengere Quoten durchgesetzt und neue Maßstäbe gesetzt. Leider hat sie nicht lang gehalten. Wie nun die opponierenden Lobbyisten genau heißen und organisiert sind, ist mir nicht bekannt.
Warum müssen Landwirtschaftskammern wie -ministerInnen stets opponieren, wenn Standards für Grundwasser-, Bodenschutz, Biodiversität verhandelt werden? Vertreten solche Leute wirklich ihre Ressorts?
Wie bei der Fichte: einmal Fichte geht noch. Bis dann eben nicht mehr. So kommt es auch mit Böden, Wasser, Fische, Lebensräumen...
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Realist2014 »

Corella hat geschrieben:(26 Sep 2021, 21:05)

[Fullquote]
Nationale Interessen sind dir schon ein Begriff?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Sep 2021, 21:34)

Nationale Interessen sind dir schon ein Begriff?
Was ist einem nationalen Interesse angedient, wenn Ministerin Klöckner die unternehmerischen Risiken des Fichtenforstens durch Fördermittel sozialisiert? Für meine Wahrnehmung ziehen sich die immer gleichen Versagen fraktalhaft durch alle Verwaltungseinheiten. Nation ist eine davon.
Ich würde es so beschreiben: im individuellen gibt es das Phänomen des Bedürfnisaufschubs. Kollektive kriegen das bisher nicht hin. Ansätze gibt es, von Standards bis Schuldenbremse (sie hätte ja in redlicher Vertretung ähnlich hehre Absichten), aber nix stoppt bisher Allmendeprobleme, die auf uns zukommen.
Ich habe wenig konkrete Lösung, der erste Schritt ist mal die Diagnose und die muss mit schonungsloser Offenheit mal wahrgenommen werden.
Echte Lösungen fürchte ich, haben kulturelle Weiterentwicklung zur Vorausetzung.

Nachtrag: hier wäre einer, der da sogar optimistisch ist, ohne dass ich mir eine Bewertung dessen zutraute:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 1e8c46340d
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Re: Wirtschaftliche Ökosysteme ?

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben:(23 Sep 2021, 09:17)

...WBCSD.../
Aha, ein weiterer "Rat", die Sicht der Wirtschaft vertretend und hat auch schon mal einen "Green wash award" eingefahren. Also, der WBGU ist etwa im IPCC auch international unterwegs und ansonsten interdisziplinär aufgestellt. Räte gegeneinander ausspielen und Visionen von 2050 bemühen, treffen m.Mn.n. die Erfordernisse nun nicht mehr, zu spät.
Einiges der schönen Worte klingt aber so, als hätten unser beider herkunftsmäßig konträren Richtungen "1 und 1 auf unterschiedliche Weise zum selben Ergebnis zusammengezählt". Aktuell hätten Grüne und FDP bei uns nun die historische Chance, solch Synergie konkret werden zu lassen. (Mein Zutrauen, dass die Akteure das schaffen, ist gering.)

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