über Jahre in Großstädten (und angrenzenden Regionen) eine Verteuerung der Mieten beobachten. Klar, mehr Wohnungen wären für eine Stadt immer besser als weniger. Das soll aber weniger das Thema sein.
Wir leben in einem kapitalistischen System, von daher ist es vollkommen berechtigt, dass der Erwerb von Wohneigentum mit anschließender Vermietung als Investition zum späteren Geldverdienen verstanden wird. Es ist vollkommen okay, das als Altersabsicherung zu sehen. Ich sehe aber auch, dass es sich Vermieter oft zu einfach machen, oder besser gesagt zu einfach denken. Ich erlebe das gerade bei einem Freund, der bisher immer zur Miete wohnte. In der letzten Wohnung lebt er über 10 Jahre. Als er einzog, waren die Wände nicht neu gestrichen, der Teppichboden war schon abgenutzt, es gab keinen Warmwasseranschluss in der Küche. Auch danach hat die Vermieterin nichts mehr in die Wohnung investiert. Aber mein Kumpel ist recht genügsam.

Ich weiß nicht, ob man diesen Einzelfall auf die Allgemeinheit übertragen kann. Mein Eindruck ist nur manchmal, dass viele Vermieter glauben, sie kaufen einmal eine Wohnung, vermieten die weiter und müssten dann die nächsten 30-40 Jahre nichts mehr weiter investieren, und die Mieter geben selbst das Geld für den Bestandserhalt aus. Darunter leiden dann Mieter, die zudem immer höhere Mieten zahlen müssen. Vielleicht muss sich da auch in der "Mietkultur" etwas ändern.