jorikke hat geschrieben:(14 Oct 2020, 21:47)
Weiter oben habe ich das Stichwort Johannisbeergelee gelesen. Da ist mir meine ganze Unfähigkeit noch mal so richtig bewusst geworden. Gelee sollte es werden. Meine gesamte Johannisbeeren Ernte habe ich entsaftet. Zwischengelagert in Trollinger Flaschen ( jeweils 1 Liter, versteht sich, 12 Stck. ) um zu gegebener Freizeit daraus Johannisbeergelee zu basteln, kochen, herzustellen.
Pro 1 Liter Saft, anderthalb Kilo Geleezucker, so stand´s auf der Zuckertüte. Das Ergebnis war niederschmetternd. Dicklicher Saft, Plempe.
Zuckerdosis erhöht. Ergebnis völlig unbefriedigend. Bei drei Kilo Gelierzucker auf einen Liter Johannisbeersaft war eine gesättigte Lösung erreicht, der Zucker löste sich nicht mehr auf. Die Konsistenz immer noch Schmierseifen ähnlich.
Ein Miracle.
Jetzt habe ich so an die zwanzig Gläser von dem Zeug rumstehen. Nicht mal zum verschenken geeignet. Da ich gerade abnehme, Stand 9,5 kg in den letzten sechs Wochen, ist das gar nicht so unflott. Zum Morgenkaffee nehme ich immer 150 g Magerquark, das Zeug dazwischen gerührt, und schon ist es essbar.
Trotzdem bleiben meine Johannisbeerstämme mir ja erhalten und im nächsten Jahr wird das Problem sich nicht selbsttätig abschaffen.
Leute, Hilfe!
P.S. Drei Liter Saft habe ich noch in Reserve. Gerne würde ich sie kostenfrei an irgend einen armen Tropf verschicken, der bereit ist, die gleiche deprimierenden Erfahrungen zu machen.
OMG! - 1,5 kg Einmachzucker auf 1l Saft... Da können Sie sich das Saftmachen sparen. Frieren Sie die Früchte einfach ein, holen Sie sich einfach nur ein paar Beeren, die sie dann auf eine Pck. Einmachzucker legen. Schon ist das Früstücksmüsli fertig.
Sorry und Spaß beiseite: 1,5 kg Gelier-/Einmachzucker auf 1kg/l Frucht ist VIEL ZUVIEL!! - Lassen Sie sich von den Zuckerherstellern nicht
mit Empfehlungen zur Dosierung hinters Licht führen, die nur eien Zwech haben: Ihnen möglichst hohen Verbrauch einzureden, und möglichst viel Zucker an Sie zu verkaufen. Generell wird ohnehin zuviel Zucker in Nahrungsmitteln verwendet.
Es gibt im übrigen auch Einmachzucker 1:2 oder 1:3, was bedeutet, auf 1 Teil Zucker kommen 2 bzw. 3 Teile Frucht.
In Ihrem Fall wären das dann auf 1 l (1000g Saft) 1 Pckg.(=500g) Einmachzucker (der ja häufig in 500g Packungen) angeboten wird.
Noch zuckerreduzierter wäre 1:3 Gelierzucker. Was für Ihre erwähnten 3 l J-Saft 1kg Zucker (2x500g) ergäbe.
Was in allen Fallen wichtig ist: Nach dem Zusammengeben von Saft unf Gelierzucker müssen Sie in jedem Fall diese Masse unter ständigem, leichten Rühren erhitzen, bis diese aufkocht. Dann die Hitze soweit herunterregeln, dass die Masse nur noch leicht köchelt, also etwas
Blasen im Topf "sprudeln", statt vulkanartiger "Eruptionen". Das machen Sie dann ca. 3-4 Minuten, reduzieren die Hitze dann soweit,
dass die Masse heiss bleibt, aber nicht mehr kocht.
Sie können nach den 4 Minuten Kochzeit sofort Ihr Gelee in vorher sterilisierte Gläser abfüllen. Sauber gespülte Gläser einfach im Backofen auf einem Backblech bei 120° 10 Minuten erhitzen und dann das heisse (!) Gelee in die heissen(!) Gläser füllen!
Twist-off Deckel drauf und je abgefülltes Glas und ohne verkleckerte Glasränder das Glas verschließen.
Wenn die Deckel nach dem Abkühlen sich zum Glasinhalt hin leicht wölben, haben sie alles richtig gemacht. Der Deckel ist dann mit leichtem Unterdruck angesaugt und es kann so keine Luft ins Glas eindringen.
Die Gläser sollten sie möglichst bis zu eiem Rand von ca 1cm vor dem Glasrand verfüllen. Je weniger Luftraum im verschlossenen Glas ist, desto länger hält sich das eingemachte. Je weniger Luft schädlichen Stoffen zur Verfügung steht, desto weniger können die so konservierten Einmachsachen verderben bzw, desto länger hält Eingemachtes, ohne zu schimmeln usw.
Also, ganz wichtig ist der Einkochvorgang wie beschrieben, und vor allem die Zuckerdosierung eher zu reduzieren, als den völlig übertriebenen Herstellerangaben zu folgen. Ich mache Marmeladen etc. teils nur mit der Hälfte der empfohlenen Zuckermengen.
Das reicht locker, und ich kann Ihnen glaubhaft versichern, das ich vier bis fünf Jahre alte Erdbeer- und Zwetschgenmarmelade gegessen habe, die einwandfrei war. Wobei die Zwetschgenmarmelade einen leicht sherryähnlichen Geschmack durch die lange Lagerung entwickelte und damit auch perfekt als Würzzutat für Saucen, besonders bei Rindfleisch geeignet ist.
Wenn Sie jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, schicken Sie mir die 3 l Saft. Ich koche Ihnen dann ihr Gelee ein, und sende es Ihnen dann zurück. Adressaustausch dann via PN.
Wichtig ist beim Einmachen von Gelee/Marmeladen grundsätzlich:
Eimachgut (Zucker+Früchte) mind. 3-4 Minuten Kochen! (immer mal umrühren, damit am Topfboden nichts anbrennt!)
Mind. 75° heiss einfüllen, die Masse im Topf leicht am Köchlen halten, dann passt die Einfülltemperatur.
Sauber Arbeiten, Gläaser vund Deckel!! vorher heiss Spülen, nur die Gläsr im Backofen bei ca. 120° 10 Min. Sterilisieren.
Abfüllen, Abkühlen lassen und dann prüfen, ob sich die Deckel leicht zum Galsinhalt hin eingewölbt haben. Oft macht es bei
guten Twist-Off Deckeln sogar kurz "klack". Aber leichtes Draufdrücken zum Prüfen genügt.
Nicht korrekt angesaugte Deckel federn beim Drücken zurück. Richtig angesaugte Deckel nicht!
Und eher weniger als mehr Einmachzucker verwenden. Wie so oft gilt auch hier: Weniger ist mehr!