Vorausschauender Katastrophenschutz

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Quatschki
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Klingt alles sehr nach Entwicklungsland.
Handynetz müßte doch mittlerweile langsam Standard sein?
Kein moderner Mähdrescher funktioniert mehr ohne Netz?!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jul 2021, 11:58)

Klingt alles sehr nach Entwicklungsland.
Handynetz müßte doch mittlerweile langsam Standard sein?
Kein moderner Mähdrescher funktioniert mehr ohne Netz?!
Leider nicht. Viele Bereiche im ländlichen Raum sind noch Funklöcher - und zwar mit 0,0 Netz. Da ist kein Mobilfunkanbieter vertreten. All zu oft gehörte Begründung: rentiere sich nicht, mache man nicht, alles andere wäre staatssozialistischer Dirigismus. Bei solchen Begründungen von großen Unternehmen klappt jeder UNIONs-Politiker zusammen, wie ein Taschenmesser. Vor allem der als ad-personam-Argument getätigte Sozialismusvorwurf ist der sehr wirkungsvoll.

Und so passiert dann das, was passieren muss:
Unser Bundesverkehrsminister Scheuer hat da gerade einen Tag vor der Flutkatastrophe für ihn - völlig überaschend - weiteres "Neuland" entdeckt:

"Andreas Scheuer hatte heute einen Außentermin in Cottbus. Der Minister reiste mit dem Zug an und beklagte sich umgehend über den schlechten Mobilfunk-Empfang auf der Strecke. Zuständig für die Situation ist er aber dummerweise selbst.
"Es war grauenhaft", sagte der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur laut einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA-afx."


(Quelle)

Tja... Was soll man dazu sagen?

Vielleicht sollten wir aus der causa Baerbock (Die-Hat-Ja-Nichts-Geleistet!) Konsequenzen ziehen und klar und deutlich und rechtsverbindlich definieren, welche beruflichen Qualifikationen und Berufserfahrungen zwingend erforderlich sind, um ein hohes Staatsamt (Kanzler/Ministerpräsident/Minister/Staatssekretäre) ausüben zu können und zu dürfen. Wir haben mit Scheuer, Karliczek, AKK oder Klöckner eindrucksvolle Beispiele dafür, was passiert, wenn Laien Ministerien führen, die von der Materie keine Ahnung haben.
Stein1444
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Stein1444 »

Hm ist das nur Zufall das da nur Unionspolitiker genannt werden oder hat das Methode :s
Bernd Höcke :D

Ich habe eine Isolierte Rechtschreibschwäche. Ich gebe mein bestes keine Fehler zu machen.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber niemand hat das Recht auf eigene Fakten
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Der genaue Ablauf der letzten Stunden vor der Überschwemmung im Landkreis Ahrtal zeichnet sich immer mehr konkret hat.

"Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal erhebt der Kieler Krisenforscher Frank Roselieb schwere Vorwürfe gegen Ahrweilers Landrat Jochen Pföhler (CDU). [...] Der Landkreis Ahrweiler wurde laut SPIEGEL-Informationen vor der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli präzise gewarnt, ohne jedoch rechtzeitig zu reagieren. [...] Am frühen Abend war die Warnung nach neuen Daten des Deutschen Wetterdienstes zwischenzeitlich auf 4 Meter entschärft, um 21.30 Uhr dann aber auf fast 7 Meter nach oben korrigiert worden. Dennoch hat der Landkreis nach SPIEGEL-Informationen erst um 23.15 Uhr in einem Lagebericht den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Landrat Jürgen Pföhler begründet seine abwartende Haltung mit diesem zwischenzeitlichen Knick in den Niederschlags-Prognosen."

Der Wissenschaftler Roselieb macht deutlich, dass mit dem Ausmaß zu rechnen gewesen sei: "»Niemand kann sagen, dass es solche Flutwellen im Ahrtal noch nicht gegeben hat«, betont Forscher Roselieb. »Beim Hochwasser vor 200 Jahren waren die Dimensionen etwa noch gewaltiger.« Vor 100 Jahren sei es ähnlich gewesen. Zudem sei man frühzeitig gewarnt worden. Aus Sicht des Forschers gibt es deshalb keinen Grund, auf eine Flutwelle wie die jüngste nicht vorbereitet gewesen zu sein."

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... d=msedgntp
Skeptiker

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Skeptiker »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 22:38)
Vollzitat
Einen ähnlichen Artikel hatte ich auch im Focus gelesen.
Bereits am Nachmittag des 14. Juli veröffentlichte das Landesumweltamt demnach Prognosen, die einen Pegelstand der Ahr von deutlich mehr als dem vorherigen Höchststand von 3,7 Meter vorhersagten. Am Abend habe es dann neben den Mails auch weitere Online-Informationen der Landesbehörde gegeben. Darin sowie in den Mails an die Kreisverwaltung sei gegen 21.30 Uhr ein erwarteter Pegelstand von fast sieben Metern genannt worden. Dennoch habe der Landkreis erst gegen 23.00 Uhr den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet.
https://m.focus.de/panorama/welt/134-to ... 48204.html

Ich bin nun kein Experte was die Details der Alarmkette im Katastrophenschutz angeht, aber muss man sich das nicht wie bei der Feuerwehr vorstellen? Wenn ich da von „Mails“ und „Online-Informationen“ lese, dann frage ich mich ob das geeignete Werkzeuge einer Alarmkette sind, an der im Fall der Fälle das Leben von vielen Menschen hängt.

Solche Informationen müssen doch breitbandig und nach Push-Prinzip fließen, und da darf auch nicht ein einzelner Depp die Kette durchbrechen.

Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Katastrophenschutz in Deutschland so primitiv abläuft, wie es in dem Artikel den Anschein hat.
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Quatschki
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Das komplette Interview mit dem Krisenforscher Frank Roselieb

https://www.rhein-zeitung.de/region/rhe ... 90022.html
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 22:38)

Der genaue Ablauf der letzten Stunden vor der Überschwemmung im Landkreis Ahrtal zeichnet sich immer mehr konkret hat.

"Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal erhebt der Kieler Krisenforscher Frank Roselieb schwere Vorwürfe gegen Ahrweilers Landrat Jochen Pföhler (CDU). [...] Der Landkreis Ahrweiler wurde laut SPIEGEL-Informationen vor der Flutkatastrophe in der Nacht auf den 15. Juli präzise gewarnt, ohne jedoch rechtzeitig zu reagieren. [...] Am frühen Abend war die Warnung nach neuen Daten des Deutschen Wetterdienstes zwischenzeitlich auf 4 Meter entschärft, um 21.30 Uhr dann aber auf fast 7 Meter nach oben korrigiert worden. Dennoch hat der Landkreis nach SPIEGEL-Informationen erst um 23.15 Uhr in einem Lagebericht den Katastrophenfall ausgerufen und Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Landrat Jürgen Pföhler begründet seine abwartende Haltung mit diesem zwischenzeitlichen Knick in den Niederschlags-Prognosen."

Der Wissenschaftler Roselieb macht deutlich, dass mit dem Ausmaß zu rechnen gewesen sei: "»Niemand kann sagen, dass es solche Flutwellen im Ahrtal noch nicht gegeben hat«, betont Forscher Roselieb. »Beim Hochwasser vor 200 Jahren waren die Dimensionen etwa noch gewaltiger.« Vor 100 Jahren sei es ähnlich gewesen. Zudem sei man frühzeitig gewarnt worden. Aus Sicht des Forschers gibt es deshalb keinen Grund, auf eine Flutwelle wie die jüngste nicht vorbereitet gewesen zu sein."

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... d=msedgntp
Menschliches Versagen.
Genau das, was ich schon ziemlich schnell nach der Katastrophe gesagt habe. Die meisten Bürgermeister und Landräte haben keinerlei Ahnung.
Welche Konsequenzen sind zu ziehen? Stadt- und Gemeinderäte, Kreistagsabgeordnete und Bürgermeister und Landräte sind regelrecht zu drillen, wie und wann welche Entscheidungen zu treffen sind. Das ganze ist regelmässig zu üben.
An der Nordseeküste hat sich sowas seit über 60 Jahren bewährt. Jeder weiß, dass der Bemessungswasserstand für die Strom- und Seedeich nur ein Bemessungswasserstand ist und dass der im Worst Case jederzeit deutlich überschritten werden kann. Und genau für diesen Fall weiß jeder, was dann zu tun ist, sollte sich sowas auch nur annähern abzeichnen: Evakuieren, aber pronto über genau festgelegte Sammelpunkte.
Solche Konzepte haben sich bei der Sturmflut 1962 schon in Schleswig-Holstein bewährt: als klar war, dass der Deich des Uelvesbüller Koog voraussichtlich nicht zu halten sei, wurde evakuiert. Weil die Evakuierung rechtzeitig erfolgte, konnten nicht nur alle Menschen, sondern auch alles Vieh sowie erhebliche Sachwerte aus dem Koog gebracht werden. Als der Deich brach, war weder jemand im Koog, noch jemand auf dem Deich. Es blieb bei Sachschäden. Bei der Sturmflut vom Januar 1976 haben sich diese Pläne im Christianskoog sowie in der Haseldorfer Marsch bestens bewährt. Auch da ist es - trotz Deichbrüchen - bei Sachschäden geblieben.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Ebiker »

Sehr guter Artikel dazu

https://www.welt.de/wissenschaft/articl ... Bluff.html
In meinen Berichten über die Flutkatastrophe war es mir aber auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass andere Faktoren weitaus einflussreicher waren als der Klimawandel, um das Leid der Betroffenen und die Zerstörungen zu erklären – und um künftiges Leid vermeiden zu können: Deutschlands Katastrophenschutz ist auf dem Niveau eines Entwicklungslands, aber Politiker missbrauchen den Klimawandel als Ausrede, um nicht über die wahren Ursachen reden zu müssen: Hochwasserschutz, Regendrainage, Vorwarnung etc. „Klima-Bluff“ haben wir diese Taktik in der Überschrift eines meines Artikels genannt.
Folgen sie den Anweisungen
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Quatschki hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:04)

Das komplette Interview mit dem Krisenforscher Frank Roselieb

https://www.rhein-zeitung.de/region/rhe ... 90022.html
Ja, danke, sehr lesenswert. Auch die letzten beiden Sätze: "Das Problem war die letzte Meile. Entweder hat der Bürger die Meldung nicht erhalten, oder es wurde die falsche Entscheidung getroffen."
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:12)

Ja, danke, sehr lesenswert. Auch die letzten beiden Sätze: "Das Problem war die letzte Meile. Entweder hat der Bürger die Meldung nicht erhalten, oder es wurde die falsche Entscheidung getroffen."
Das Dumme ist: weder das Land, noch der Bund haben da im Zweifelsfall ein Weisungsrecht gegenüber den Kommunen.
Aber letztendlich wird man nicht drum herumkommen, gegen die Verantwortlichen staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren anzustrengen. Vorwurf: Fahrlässige Tötung.
Solche Verfahren sind auch notwendig, um kar und deutlich zu machen, was passiert, wenn man als Amtsträger amtliche Warnungen in den Wind schlägt: man landet vorm Strafrichter.
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:23)

Das Dumme ist: weder das Land, noch der Bund haben da im Zweifelsfall ein Weisungsrecht gegenüber den Kommunen.
Aber letztendlich wird man nicht drum herumkommen, gegen die Verantwortlichen staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren anzustrengen. Vorwurf: Fahrlässige Tötung.
Dem Interview entnehme ich, dass eigentlich Landräte und Bürgermeister in Sachen Hochwasser und Katastrophenschutz mehr geschult werden, als Landesminister oder Ministerpräsidenten. Nun sei es mal dahingestellt, wem ich in einer solchen Situation mehr Vertrauen schenke :x, auf der einen Seite vielleicht nicht schlecht, wenn das Land ein zusätzliches Weisungsrecht hat. Aber ich stelle mir den Worst Case vor, dass ein Land den ausgerufenen Katastrophenfall eines Landrats oder Bürgermeisters wieder aufhebt. :s Ich bin wirklich nicht gegen Veränderungen im jetzigen System, aber es sollte zu keinen Verschlimmbesserungen kommen. Das System muss trotzdem überschaubar bleiben. Du hast ja das Beispiel mit den Bürgermeistern an der Nordsee gebracht, die gut darauf eingestellt sind. Vielleicht ist einfach mehr Best Practice gefragt.
Skeptiker

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Skeptiker »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:08)
Menschliches Versagen.
Genau das, was ich schon ziemlich schnell nach der Katastrophe gesagt habe. Die meisten Bürgermeister und Landräte haben keinerlei Ahnung.
Menschliches Versagen wäre es, wenn die Entscheider für den Job gut ausgebildet wären, und dennoch versagt hätten. Außerdem müsste es keine sicherere Möglichkeit der Alarmierung geben (bekanntermaßen ist der Mensch grundsätzlich unzuverlässig).

Hier sehe ich ein viel systematischeres Versagen. Man darf überhaupt nicht erlauben, dass Entscheidungen dieser Wichtigkeit von einer Laienspieltruppe in Eigenregie gefällt werden. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Entscheidungsspielräume verengt werden müssen, sodass auch der größte Depp nicht in der Lage wäre die Alarmkette zu unterbrechen, wenn die Daten den Katastrophenfall nahelegen.

Bedeutet für mich, dass breit angelegt benachrichtigt wird, Profis IMMER mit in die Entscheidungsprozesse eingebunden sind, und professionelle Katastrophenschützer den Laien im Fall eines offensichtlichen Versagens notfalls weisungsbefugt sind.

Ich möchte das mal mit einem Feuer vergleichen. Da dürfte die Einsatzleitung bei dafür ausgebildeten Feuerfehrleuten liegen. Für den Katastrophenfall würde ich mir eine Ebene über der Feuerwehr vorstellen, die ebenso gut ausgebildet ist, und die in Katastrophendingen unerfahrenen lokalen Verantwortlichen berät und notfalls anweist.

Aber ich ahne schon, das ist ein Föderalismusthema …
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:47)

Menschliches Versagen wäre es, wenn die Entscheider für den Job gut ausgebildet wären, und dennoch versagt hätten. Außerdem müsste es keine sicherere Möglichkeit der Alarmierung geben (bekanntermaßen ist der Mensch grundsätzlich unzuverlässig).

Hier sehe ich ein viel systematischeres Versagen. Man darf überhaupt nicht erlauben, dass Entscheidungen dieser Wichtigkeit von einer Laienspieltruppe in Eigenregie gefällt werden. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Entscheidungsspielräume verengt werden müssen, sodass auch der größte Depp nicht in der Lage wäre die Alarmkette zu unterbrechen, wenn die Daten den Katastrophenfall nahelegen.

Bedeutet für mich, dass breit angelegt benachrichtigt wird, Profis IMMER mit in die Entscheidungsprozesse eingebunden sind, und professionelle Katastrophenschützer den Laien im Fall eines offensichtlichen Versagens notfalls weisungsbefugt sind.

Ich möchte das mal mit einem Feuer vergleichen. Da dürfte die Einsatzleitung bei dafür ausgebildeten Feuerfehrleuten liegen. Für den Katastrophenfall würde ich mir eine Ebene über der Feuerwehr vorstellen, die ebenso gut ausgebildet ist, und die in Katastrophendingen unerfahrenen lokalen Verantwortlichen berät und notfalls anweist.

Aber ich ahne schon, das ist ein Föderalismusthema …
Im Grundsatz stimme ich Dir da zu. Wenn die menschliche Fehlerquelle zu groß ist, versucht man das meist damit zu kontrollieren, dass die Entscheidungsspielräume verengt werden. Das man quasi die Warnmeldung nicht mehr ignorieren kann. Es ist dem Fall auch nur ergänzend gemeint, wenn ich dazu schreibe, dass man sich auch nicht zu sehr auf diese Entscheidungswege verlassen sollte, so paradox das klingt. Das Paradebeispiel ist für mich Helmut Schmidt 1962 in Hamburg. Ein Lokalpolitiker, der Verantwortung übernahm und nicht Dienst nach Vorschrift gemacht hat. Mir ist schon klar, im Fall Ahrtal würde man sich wünschen, da hätte der Landrat mehr Dienst nach Vorschrift gemacht! Auch wenn es für mich schwer zu beschreiben ist, aber ich wünsche mir da einen gesunden Mittelweg, aber natürlich muss man aus den Fehlern im Ahrtal lernen.
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Teeernte
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:47)

Menschliches Versagen wäre es, wenn die Entscheider für den Job gut ausgebildet wären, und dennoch versagt hätten. Außerdem müsste es keine sicherere Möglichkeit der Alarmierung geben (bekanntermaßen ist der Mensch grundsätzlich unzuverlässig).

Hier sehe ich ein viel systematischeres Versagen. Man darf überhaupt nicht erlauben, dass Entscheidungen dieser Wichtigkeit von einer Laienspieltruppe in Eigenregie gefällt werden. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Entscheidungsspielräume verengt werden müssen, sodass auch der größte Depp nicht in der Lage wäre die Alarmkette zu unterbrechen, wenn die Daten den Katastrophenfall nahelegen.

Bedeutet für mich, dass breit angelegt benachrichtigt wird, Profis IMMER mit in die Entscheidungsprozesse eingebunden sind, und professionelle Katastrophenschützer den Laien im Fall eines offensichtlichen Versagens notfalls weisungsbefugt sind.

Ich möchte das mal mit einem Feuer vergleichen. Da dürfte die Einsatzleitung bei dafür ausgebildeten Feuerfehrleuten liegen. Für den Katastrophenfall würde ich mir eine Ebene über der Feuerwehr vorstellen, die ebenso gut ausgebildet ist, und die in Katastrophendingen unerfahrenen lokalen Verantwortlichen berät und notfalls anweist.

Aber ich ahne schon, das ist ein Föderalismusthema …
Soviel "Ausbildung" ist bei Entscheidern nicht nötig....

Bei nem Brand - was Brennt ...Menschen in Gefahr ....Wie "Teuer" ists...(Die Brandminute "Frisst" rund 5-15.000 eu Werte bei kleinem Feuer) - weitere Gefahr ?

----------------------------------------------

Also "Einfache" Entscheidung - wenn Warnstufe Xyz überschritten - dann Maßnahme Xyz auslösen.

- ja - für die Festlegung von Warnstufe und Massnahme benötigt es Fachleute....lang vorab...im "warmen" Homeoffice.

Man kann sich auf FAST jede Lage vorbereiten - und selbst wenn die nicht genau passt - hat man "Ähnliche" .

---------------------------------------------

"Fehlentscheidung" wird es aber IMMER geben - >> Meldung : Schulgruppe Kinder auf dem Eis der ELBE - abseits der Stadt - Entscheidung : Hubschrauberstaffel alarmiert - mit "Rettung" Besetzt - und Notzelte(Krankenhaus) mit Personal in die Nähe verlegt.

Die "Aufklärung" wurde übersprungen - weil Kinder in GEFAHR - kein Zeitverzug.

Es waren ein paar Schwäne ....auf dem Eis. Das wurde dem Entscheider noch 20 Jahre nachgetragen.... :D :D :D

---------------------------------------------
Es wird KÄLTER im WINTER..... >> Eisdruck auf die "Stützen" der Brücken 1, 3....7 der Großstadt X Das Eis ist 4m stark und wird die Brücken in XX? XXX? Stunden zerstören..... Eisbrecher fahren bis 2m ->> Sofortmassnahme Erforderlich.

>>Ihre Entscheidung ? ? (Fehlende Bauausrüstung - "Eisabweiser" nachrüsten dauert und ist erst im Frühjahr wieder möglich)
------>>>>
- Der "Entscheider" hat sich für eine "Bombardierung" entschlossen... :D :D :D

Das Eis hat sich übereinander geschoben - und hat noch mehr Schaden angerichtet....

---------------------------------------------

Natürlich ist Katastrophenschutz WEISUNGSBEFUGT - er ruft im Auftrage des LAndrat//Ministerpräsidenten//Bundeskanzlerin an.

Der Katastrophenschutz bei der "Feuerwehr" ist die falsche Besetzung. Man muss den "Entscheidern" (Landrat, MP, ...) Entscheidungsvorschläge machen - ....es geht um MILLIONEN ! Da sitzt "man" besser neben dem Entscheider - mit Lagezentrum.

....und man braucht Ressourcen - die man samstags NACHT um 24:00 Uhr abrufen kann.

Da hilft dann auch KEINE Polizeihundertschaft im geordneten Wochenende ! Bis DIE da sind ....ists Montag.

Die "Feuerwehr" verbraten ? - Eine schlechte Entscheidung - dann ist die Brandbekämpfung gefährdet...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Skeptiker hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:47)

Menschliches Versagen wäre es, wenn die Entscheider für den Job gut ausgebildet wären, und dennoch versagt hätten. Außerdem müsste es keine sicherere Möglichkeit der Alarmierung geben (bekanntermaßen ist der Mensch grundsätzlich unzuverlässig).

Hier sehe ich ein viel systematischeres Versagen. Man darf überhaupt nicht erlauben, dass Entscheidungen dieser Wichtigkeit von einer Laienspieltruppe in Eigenregie gefällt werden. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Entscheidungsspielräume verengt werden müssen, sodass auch der größte Depp nicht in der Lage wäre die Alarmkette zu unterbrechen, wenn die Daten den Katastrophenfall nahelegen.
Ich habe es von Anfang an gesagt: das Problem liegt auf der kommunalen Ebene. Das entspricht meiner langjährigen Erfahrung. Ich habe mich genug mit diesen Leuten herumgestritten. Da war in vielen Bereichen Null Einsicht, Null Gefahrenbewusstsein, dafür aber jede Menge Naivität und noch mehr Angst vor der berühmten "Unruhe im Dorf". Man will keinen Ärger. Jetzt hat man jede Menge Tote, einen Riesenschaden und den gefürchteten Riesenärger in multiplizierter Form noch oben drauf.
Einen Bürgermeister, wie in Schuld zu haben, der rechtzeitig evakuieren lässt, der es auch noch hinbekommt, dass ein Teil der Sachwerte noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden können, ist leider keine Selbstverständlichkeit - obwohl sie es eigentlich sein sollte. Die Katastrophe im Ahrtal sollte also Grund sein, das jetzige System mit den Laienspielgruppen grundsätzlich zu hinterfragen und zu reformieren.
Trotzdem wäre ich sehr dafür, wenn die Vorfälle im Landkreis Ahrweiler auch von der Staatsanwaltschaft geprüft werden. Sowas schafft Rechtssicherheit. Zu wissen, dass man sich strafbar machen kann, wenn man amtliche Warnungen in den Wind schlägt und als lächerlich abtut, ist ein wichtiges Wissen. Lieber einmal zu viel evakuieren, als zu wenig.
Bedeutet für mich, dass breit angelegt benachrichtigt wird, Profis IMMER mit in die Entscheidungsprozesse eingebunden sind, und professionelle Katastrophenschützer den Laien im Fall eines offensichtlichen Versagens notfalls weisungsbefugt sind.
Letztendlich müssen Profis da das letzte Wort haben. Man muss schauen, wie man das einbindet, wie man es hinbekommt, dass nicht der Eindruck entsteht, die Gemeinden bekämen da Aufpasser vor die Nase gesetzt.
Ich möchte das mal mit einem Feuer vergleichen. Da dürfte die Einsatzleitung bei dafür ausgebildeten Feuerfehrleuten liegen. Für den Katastrophenfall würde ich mir eine Ebene über der Feuerwehr vorstellen, die ebenso gut ausgebildet ist, und die in Katastrophendingen unerfahrenen lokalen Verantwortlichen berät und notfalls anweist.
Bei der Feuerwehr wandert die Einsatzleitung mit zunehmender Größe des Brandes nach oben: Vom Gemeindebrandmeister über den Kreisbrandmeister bis hin zum Landesbrandmeister.
Aber ich ahne schon, das ist ein Föderalismusthema …
Nicht nur das. Es gibt eben noch die kommunale Ebene. Und die hat auch ihr klar zugewiesene Hoheitsbereiche. Und die werden die Kommunen mit Klauen und Zähnen verteidigen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Aug 2021, 09:04)

Ich habe es von Anfang an gesagt: das Problem liegt auf der kommunalen Ebene. .
NOCHMAL - die "Feuerwehr" hat 11% Ahnung für Katastrophe.

Die GEMEINDEN//Landkreise//Länder sind >> für ihre Entscheidungen verantwortlich ....und NICHT die (freiwillige) Feuerwehr !

Bei einer Evakuierung kannst Du ebenfalls mit TOTEN //Verletzten (Schaden) Kosten rechnen.

Im Landkreis kann das Gesundheitsamt//Ratsmitglied für Gesundheitswesen// Amtsarzt .....eine genauere//bessere Entscheidung für eine Evakuierung von Heimen >>DURCHFÜHREN, ENTSCHEIDEN, UNTERSETZEN, und ......die KOSTEN TRAGEN.

Bei SCHULE....Schulkinder evakuieren - ist die "FEUERWEHR"...... ähmmmmm... einfach überfordert.

Da existiert selbst in den Klassen//Schulen//Schulrat bereits Alarmierungsketten...Ausweichräume....Notunterbringungskonzepte ...
>>Vertrauen in die LEHRER durch die ELTERN....
Selbst unsere Dorfschule hat ein ALARMKONZEPT - mit den Eltern abgesprochen !!

----------------------------------------------------------

Ich hab auf BEIDEN Seiten gesessen....auf der Kommandostruktur - sowohl als auch
>> "Betroffener" zur Evakuierung (mit 2 Kleinkindern).

Würdest Du Deine Kinder einfach einer vorbeischwimmenden Badewanne - ( bei uns NACHTS um 2 Uhr... der Evakuierungsalarm) mit nem Feuerwehrmann übergeben ?? .....und nur der (hoch) Keller ist abgesoffen...


Wenn Du mit Staatsgewalt räumen willst - viel Spass bei BÜRGERKRIEG UND Katastrophe. Wer nicht will - der kommt nicht !

Wer nicht KANN - dem kannst Du helfen ! ....und bei GUTER Vorbereitungsarbeit bekommst Du die Hilfebedürftigen (ALTE und KINDER) aus dem Gebiet raus !

Ohne ABSPRACHE - ohne WISSEN der Eltern ....ohne Bewachung..Sicherstellung... wen willst Du DAMIT vor die Tür locken ???

Ja die Kommunale Ebene wird meist "für HÖHERES" Aufgegeben ....
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

sünnerklaas hat geschrieben:(31 Jul 2021, 23:23)

Das Dumme ist: weder das Land, noch der Bund haben da im Zweifelsfall ein Weisungsrecht gegenüber den Kommunen.
Aber letztendlich wird man nicht drum herumkommen, gegen die Verantwortlichen staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren anzustrengen. Vorwurf: Fahrlässige Tötung.
Solche Verfahren sind auch notwendig, um kar und deutlich zu machen, was passiert, wenn man als Amtsträger amtliche Warnungen in den Wind schlägt: man landet vorm Strafrichter.
Das Spielchen hatten wir schon bei der Loveparade, und dem Duisburger Oberbürgermeister Sauerland.
Das staatrsanwaltschaftliche Verfahren verlief bis zum Eintritt der Verjährung im Sande.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(01 Aug 2021, 09:33)

Das Spielchen hatten wir schon bei der Loveparade, und dem Duisburger Oberbürgermeister Sauerland.
Das staatrsanwaltschaftliche Verfahren verlief bis zum Eintritt der Verjährung im Sande.
Hach - ich kenn das Dilemma....

Die "Städter" sind "faul" beim Hochwasserschutz - die Dörflies viel schneller und leichter zu organisieren - ausserdem "maschinell" gut ausgerüstet.

Welche Deichseite hat den "Höchsten" Deichabschnitt ??? DÖRFLI´S !!

Damit die Großstad nicht absäuft - sollen die Dörfer "aufgegeben" werden - das "entlastet" die andere Deichseite...

Mach mal JEMAND WAS !!!

Land >> Abzug aller übergeordnetenKräfte und Material...Rückzug//Evakuierungsbefehl..

(Verschwörungstheorie >> "man" ist mit nem Radlader in einer städtischen Einrichtung auf der Dörfischen Deichseite ....in den Deich gefahren - Deichbruch...)
Die Dörfli s habens aber mit einer "ungenehmigten" Deichverteidigung geschafft.

Was zu einem weiteren Anstieg des Hochwassers ...und einer Gefährdung des grössten Kraftwerks der Region geführt hat.

Man hat den Städtern ihre Sandsäcke per Bundeswehr "enteignet"/weggenommen und für Kraftwerk-Schutz genutzt...

NUN - DAS will >>KEINER aufarbeiten !!!

Da fallen ENTSCHEIDUNGEN auf höchster Ebene - (die man dann eben VERANTWORTEN müsste) - Schlamm drüber Blues !!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Flutkatastrophe im Ahrtal: Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung.

Es besteht ein Anfangsverdacht, dass menschliches Versagen auf kommunaler Ebene zu den inzwischen fast 140 Toten und mehreren hundert Verletzten geführt hat.
Wie schon von mir gleich nach der Katastrophe vorhergesagt: das Grundübel liegt in den Kommunen. Katastrophenschutz und Bevölkerungsschutz ist nur so gut, wie die Leute vor Ort gut sind.

Unabhängig davon: man wird über die kommunalen Laienspieltruppen und die Sinnhaftigkeit von kommunaler Mitbestimmung in einigen sehr wichtigen Bereichen reden müssen. Und zwar grundsätzlich. Da liegt vieles im Argen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Aug 2021, 17:57)
An der Nordseeküste gibt es solche Evakuierungspläne bereits seit Jahrzehnten. Und sie haben sich bewährt, dort, wo man sie bereits hatte, schon bei der Februarsturmflut 1962 und ganz besonders bei den Sturmfluten vom Januar 1976. Wenn evakuiert wird, dann wird evakuiert, jeder Verantwortliche weiß, was dann zu machen ist, die Zuständigkeiten sind klar geregelt. Dass es da auch nur irgendeinen Ärger mit oder in der Bevölkerung gibt, ist nicht bekannt.
Ja....ist wie auf nem boot....

ist nur auf dem Flachland anders....
Im Magdeburger Stadtteil Rothensee laufen die Aufforderungen an die Bürger, ihre Häuser zu verlassen, über Facebook, Radio und Fernsehen. Doch viele von den Bewohnern denken nicht daran zu gehen: „Wir bleiben hier, hundert Prozent“, sagt Anwohner Jürgen Sterzing. Er ist sauer. Den Frust bekommt vor allem Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) ab: „Vor zwei Tagen hat er noch gesagt, Magdeburg ist sicher“, schimpft auch Wolf Thiele auf Trümper. Der hätte die Bürger eher warnen müssen, meint er.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von BlueMonday »

Und eine ebenso selbstgeschaffene Katastrophe, die auch bald anrollen könnte, ist der Blackout in der Fläche, schön mitten in einer "Dunkelflaute, im immer eisiger werdenden Winter:

"Die Wahrscheinlichkeit eines langanhaltenden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffende Stromausfall mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch die Mobilisierung aller interner und externer Kräfte und Ressourcen nicht >>beherrschbar<<, allenfalls zu mildern."
Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag

Q: https://www.tab-beim-bundestag.de/de/un ... /u137.html
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

BlueMonday hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:11)

Und eine ebenso selbstgeschaffene Katastrophe, die auch bald anrollen könnte, ist der Blackout in der Fläche, schön mitten in einer "Dunkelflaute, im immer eisiger werdenden Winter:

"Die Wahrscheinlichkeit eines langanhaltenden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffende Stromausfall mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch die Mobilisierung aller interner und externer Kräfte und Ressourcen nicht >>beherrschbar<<, allenfalls zu mildern."
Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag

Q: https://www.tab-beim-bundestag.de/de/un ... /u137.html

Eine von vielen Katastrophen die möglich sind.

Unter anderem darauf bin Ich zumindest teilweise vorbereitet. Wenn das aber mehr als ein Jahr geht wirds ungemütlich.

Das Problem ist trotzdem einfach wenn Du nicht vorher minimal Struktur hast und eine gewisse Kette wie med. Personal..... Schwer lang zu bestehen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

BlueMonday hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:11)

Und eine ebenso selbstgeschaffene Katastrophe, die auch bald anrollen könnte, ist der Blackout in der Fläche, schön mitten in einer "Dunkelflaute, im immer eisiger werdenden Winter:

"Die Wahrscheinlichkeit eines langanhaltenden und das Gebiet mehrerer Bundesländer betreffende Stromausfall mag gering sein. Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch die Mobilisierung aller interner und externer Kräfte und Ressourcen nicht >>beherrschbar<<, allenfalls zu mildern."
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Q: https://www.tab-beim-bundestag.de/de/un ... /u137.html
Es gab ja schon den Fall des Blackouts im Münsterland nach Starkschneefall in den Nuller Jahren.
Was ebenfalls ein Riesenproblem ist: die Komplettumstellung auf digitale Telefonie. Man braucht immer einen analogen Ausweg, eine Art Bypass, der auch bei Stromausfall funktioniert.
Ein weiteres Problem wird der Handel darstellen: es gibt keine analog funktionierenden Registrierkassen mehr. Meines Wissens sind die auch gar nicht mehr zulässig. Auch da müssen Bypässe geschaffen werden. Selbst wenn die Kühlgeräte im Laden ausgefallen und die Ware nicht mehr verkauft werden darf, gibt es genug Waren, die verkauft werden können: Backwaren, Konserven, Trockwaren etc..
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(02 Aug 2021, 17:56)

Eine von vielen Katastrophen die möglich sind.

Unter anderem darauf bin Ich zumindest teilweise vorbereitet. Wenn das aber mehr als ein Jahr geht wirds ungemütlich.

Das Problem ist trotzdem einfach wenn Du nicht vorher minimal Struktur hast und eine gewisse Kette wie med. Personal..... Schwer lang zu bestehen
Hach - der Notstromer für Heizung und für den TV meiner Frau ist sichergestellt...-mit Sprit.

und...nach 2 Monaten iss wieder Erderwärmung... :D :D :D
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:00)

Es gab ja schon den Fall des Blackouts im Münsterland nach Starkschneefall in den Nuller Jahren.
Was ebenfalls ein Riesenproblem ist: die Komplettumstellung auf digitale Telefonie. Man braucht immer einen analogen Ausweg, eine Art Bypass, der auch bei Stromausfall funktioniert.
Ein weiteres Problem wird der Handel darstellen: es gibt keine analog funktionierenden Registrierkassen mehr. Meines Wissens sind die auch gar nicht mehr zulässig. Auch da müssen Bypässe geschaffen werden. Selbst wenn die Kühlgeräte im Laden ausgefallen und die Ware nicht mehr verkauft werden darf, gibt es genug Waren, die verkauft werden können: Backwaren, Konserven, Trockwaren etc..
Es gibt ringsum NUR noch "Dicke Thal"...Analog ist TOT.

Bei Stromausfall gehst Du an dein Auto - und klemmst die 100W Kurzwellenstation an. - Nun - Nachts könntest Du auch mit 15W rauskommen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:04)

Es gibt ringsum NUR noch "Dicke Thal"...Analog ist TOT.

Bei Stromausfall gehst Du an dein Auto - und klemmst die 100W Kurzwellenstation an. - Nun - Nachts könntest Du auch mit 15W rauskommen.
Ein Riesenfehler, den ich schon lange kritisiere. Analog geht auch ohne Strom. Funktioniert bei Stromausfall und durch Strom unbrauchbar gewordenen Mobilfunkmasten 1a. Hatte ich im Dezember 1999 beim Orkan Anatol und 2007 beim Orkan Lothar: Telefonanlage mit Internet abklemmen, analoges Wählscheibentelefon dran - und schwupps: Telefonieren ging auch ohnen Strom!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:39)

Ein Riesenfehler, den ich schon lange kritisiere. Analog geht auch ohne Strom. Funktioniert bei Stromausfall und durch Strom unbrauchbar gewordenen Mobilfunkmasten 1a. Hatte ich im Dezember 1999 beim Orkan Anatol und 2007 beim Orkan Lothar: Telefonanlage mit Internet abklemmen, analoges Wählscheibentelefon dran - und schwupps: Telefonieren ging auch ohnen Strom!
DAS ist Vorbei . Geht zum grossteil nicht mal mehr bei der Bahn. Die "F" Kästen werden zurückgebaut... und Bahn ist ja nun ...der letzte Staatliche Netzbetreiber und eine der letzten Rückfallebenen. Du hast dir sicher ein GSM_R Telefon geladen ??
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(02 Aug 2021, 18:01)

Hach - der Notstromer für Heizung und für den TV meiner Frau ist sichergestellt...-mit Sprit.

und...nach 2 Monaten iss wieder Erderwärmung... :D :D :D

Ich meine nicht Sprit allein. Was ist denn wenn ein Arzt erforderlich ist. Medikamente.
Röntgen. Nix Strom nix davon.


Haltbarkeit von gewissen Medikamenten. Das ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Wenn eine Lage über 12 Monate herrscht wirds übel
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Quatschki »

Das betrifft ja auch die Wasserversorgung
und damit die allgemeine Hygiene.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 09:38)

Ich meine nicht Sprit allein. Was ist denn wenn ein Arzt erforderlich ist. Medikamente.
Röntgen. Nix Strom nix davon.


Haltbarkeit von gewissen Medikamenten. Das ist tatsächlich nicht ganz so einfach. Wenn eine Lage über 12 Monate herrscht wirds übel
Die großen "Etablissements" haben Diesel/Heizöl/Notstrom.

Da man die vierteljährlichen Wartungen durch den Hersteller aus Kostengründen GESTRICHEN hat - wird davon ...nur 30% anspringen...aber nach 1 Monat wird jedes laufen.... (mit Deutschen Ersatzteilen) >>> Problem ist die "Garantie" -....die mit "Fremdeingriff//Fremdwartung" erlischt.
Wenn der "Druck" stärker ist als die Kosten für ein "Neues" - gibts auch Notstrom.

Bei Mobilfunk haben die Länder für eine Option gesorgt - oder eben auch NICHT.

Medikamente... ja - da wird "mann/Frau" sich umgewöhnen müssen.... den Blutverdünner(also die für SICH WICHTIGEN) sollte man schon liegen haben....die amerikanische 1.000der oder die 10.000 der Packung.

..."Die" für glatte Haut - :D :D :D - ist kein MUSS ....ABER....natürlich sollte auch die "Bunkermedizin" die 20.000der Dekristol liegen haben. Eine die Woche...

---------------------------------------
Ähmmm der "Grösste" GAU ist - die nicht abfliessende Sch....e!!. Fast alle Entsorger schwören auf Pump//Hebewerke.

Nach einer Woche kommt "FEST". Wann fällt das BÜRO aus ? ...wegen fehlendem Kaffee ? >> 100 % -IMMER wegen vollgesch... NULL NULL.
Da sollte die AV Vorbereitungen für eine "DIXI" Batterie (Feste "NOT"-ANMIETUNG) haben.... Mit "Scheibenklar" funktionieren die auch bis minus 40.

Bei Heizwerken (Müll/Kohle) das Problem - das es ab minus 20 Grad ein Stück wird - sich aus Bunkern/Waggons nicht schütten//auskippen//fördern lässt - und selbst auf (unbeheizten) Förderbändern ANFRIERT....die laufen dann nicht mehr an... Ausgleichsbögen der Fernleitung reissen...

Um den TOTALSCHADEN an FERNWÄRME abzuwehren - muss man die Heizrohre leerlaufen lassen - manche mittels Schneidbrenner auftrennen. Das Wiederanfahren wird Wochen//Monate dauern.

Durch VOLL-Nutzung von Strom-Heizgebläsen kommt es zur VOLLüberlastung bei Stromversorgung in den "Zwischen" Phasen ... Man wird diese also dann vom Markt nehmen....die Bauheizgebläse zentral einsetzen.

Wir haben dann die Gas- und Kohlebetriebenen BauHeizungen in den grossen Aufgängen von ab 20 WE aufgestellt...(entsprechend Verteilt)

Zwischenphase (Notversorgung Strom) >>- wenn der Strom durch "Stromsperre" verteilt wird. (wenn eben nur 30% Strom "da" ist - gibt es wie bei einer "Torte" nur jedes dritte Stück ..."Licht".... nach 2 h wird das "Stück" gewechselt. Normal halten auch die Kühlanlagen//Heizungen die 4 Stunden "Stromsperre" aus.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(03 Aug 2021, 10:24)

Die großen "Etablissements" haben Diesel/Heizöl/Notstrom.

Da man die vierteljährlichen Wartungen durch den Hersteller aus Kostengründen GESTRICHEN hat - wird davon ...nur 30% anspringen...aber nach 1 Monat wird jedes laufen.... (mit Deutschen Ersatzteilen) >>> Problem ist die "Garantie" -....die mit "Fremdeingriff//Fremdwartung" erlischt.
Wenn der "Druck" stärker ist als die Kosten für ein "Neues" - gibts auch Notstrom.

Bei Mobilfunk haben die Länder für eine Option gesorgt - oder eben auch NICHT.

Medikamente... ja - da wird "mann/Frau" sich umgewöhnen müssen.... den Blutverdünner(also die für SICH WICHTIGEN) sollte man schon liegen haben....die amerikanische 1.000der oder die 10.000 der Packung.

..."Die" für glatte Haut - :D :D :D - ist kein MUSS ....ABER....natürlich sollte auch die "Bunkermedizin" die 20.000der Dekristol liegen haben. Eine die Woche...

---------------------------------------
Ähmmm der "Grösste" GAU ist - die nicht abfliessende Sch....e!!. Fast alle Entsorger schwören auf Pump//Hebewerke.

Nach einer Woche kommt "FEST". Wann fällt das BÜRO aus ? ...wegen fehlendem Kaffee ? >> 100 % -IMMER wegen vollgesch... NULL NULL.
Da sollte die AV Vorbereitungen für eine "DIXI" Batterie (Feste "NOT"-ANMIETUNG) haben.... Mit "Scheibenklar" funktionieren die auch bis minus 40.

Bei Heizwerken (Müll/Kohle) das Problem - das es ab minus 20 Grad ein Stück wird - sich aus Bunkern/Waggons nicht schütten//auskippen//fördern lässt - und selbst auf (unbeheizten) Förderbändern ANFRIERT....die laufen dann nicht mehr an... Ausgleichsbögen der Fernleitung reissen...

Um den TOTALSCHADEN an FERNWÄRME abzuwehren - muss man die Heizrohre leerlaufen lassen - manche mittels Schneidbrenner auftrennen. Das Wiederanfahren wird Wochen//Monate dauern.

Durch VOLL-Nutzung von Strom-Heizgebläsen kommt es zur VOLLüberlastung bei Stromversorgung in den "Zwischen" Phasen ... Man wird diese also dann vom Markt nehmen....die Bauheizgebläse zentral einsetzen.

Wir haben dann die Gas- und Kohlebetriebenen BauHeizungen in den grossen Aufgängen von ab 20 WE aufgestellt...(entsprechend Verteilt)

Zwischenphase (Notversorgung Strom) >>- wenn der Strom durch "Stromsperre" verteilt wird. (wenn eben nur 30% Strom "da" ist - gibt es wie bei einer "Torte" nur jedes dritte Stück ..."Licht".... nach 2 h wird das "Stück" gewechselt. Normal halten auch die Kühlanlagen//Heizungen die 4 Stunden "Stromsperre" aus.

Ich sprech nicht von einem Blackout mit vier Wochen.

12 Monate und mehr.
Kaum eine Einrichtung hat soviel Vorrat. Selbst mit Vorbereitung, Training wirds schwer.

Wir können uns privat vorbereiten. Der Staat pennt
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Quatschki hat geschrieben:(03 Aug 2021, 09:57)

Das betrifft ja auch die Wasserversorgung
und damit die allgemeine Hygiene.
Welch ein "Glück" dass "Stadtwerke" Strom UND Wasser machen. Wasser wird als "vorletztes" ausfallen.
...und man kann als Privat vorsorgen und die Wanne(n) vollaufen lassen... JA - Wasser in Flaschen wird knapp...für Kleinkinder zum Kochen sollte man dann doch ein paar Liter stehen haben.

"Klopapier" Mangel - ....kennt Ihr also schon....

Danach kommt SEIFE, Zahnputzzeug (...Bürste und Creme...) Reisewaschmittel (Tubenwaschpaste) Kerzen , Akkus... Reiseradio....Taschenlampe(n)....Frauenhygiene//Kinderwindeln
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 10:26)

Ich sprech nicht von einem Blackout mit vier Wochen.

12 Monate und mehr.
Kaum eine Einrichtung hat soviel Vorrat. Selbst mit Vorbereitung, Training wirds schwer.

Wir können uns privat vorbereiten. Der Staat pennt
So lang geht das Netz nicht "Down". Es wird dann (innerhalb SEKUNDEN) aufgetrennt und Regional versorgt. (Wie im Krieg...44..)
Fernleitungen ...Umspannwerke sind die Schwachstellen. Die GROSSEN Abnehmer gehen bei langer Nichtversorgung sowieso in den "Tiefschlaf" . (Nullproduktion)
Nach ner Woche geht auch Warmhalteprozess "RAUS".

Da auch Tankstellen keinen//nur selten Notstrom haben - wird es dort auch "Wartegemeinschaften" und "Zuteilungsprozess" (Bezugsscheine//Vorrechte) geben.

Telefon ist bei langanhaltender Problemstellung auf "Nichtabzuschaltende" Anschlüsse (Antrag bei der Bundesnetzagentur) reduziert. Zusatznutzen>> Damit werden dann auch unwichtige Bestellprozesse minimiert.

...die LAndwirtschaft wird hier EHER Probleme durch die VOLLAUTOMATISIERUNG haben...>> Hier sind Geflügelställe die ersten - "VOLLVERLUSTE" - ungefähr nach 2 h fängt das da schon an....
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 10:26)

Wir können uns privat vorbereiten. Der Staat pennt
Ähmmmm ... nur NEBENBEI...die BAHN WEST hat ne eigene Versorgung ...>> STABIL.

Im Osten hat man "DAS" abgeschalten (FriedensDIVIDENDE) und an die örtlichen Versorger geklemmt. Du solltest also DANN NICHT versuchen aus Berlin weg zu kommen....

In der nächsten Schneewehe/Weiche ist SCHICHT !!!
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 10:26)

Ich sprech nicht von einem Blackout mit vier Wochen.

12 Monate und mehr.
Kaum eine Einrichtung hat soviel Vorrat. Selbst mit Vorbereitung, Training wirds schwer.

Wir können uns privat vorbereiten. Der Staat pennt

Einen monatelangen Blackout halte ich für eher unwahrscheinlich. Man sollte nie die Fähigkeit der Menschen unterschätzen, zu improvisieren und Behelfslösungen zur Wiederherstellung zu schaffen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

sünnerklaas hat geschrieben:(13 Jul 2021, 18:05)

Den Wetterdiensten nach drohen in den kommenden drei Tagen in vielen Regionen von Baden-Württemberg, Rheinlan-Pfalz, dem Saarland, NWR und Hessen wolkenbruchartige Extremregenfälle.
In der Stadt Mayen ist man aus den Erfahrungen vergangener Jahre klug geworden und bietet den Bürgern eine Art vorausschauenden Katastrophenschutz an. Sie können sich kostenlos Sandsäcke füllen lassen und nach Hause mitnehmen, um ihre Häuser zu sichern.
Ich meine: ein vorbildliches Handeln. Leider sind immer noch sehr viele Städte und Gemeinden noch lange nicht so weit und nehmen das Problem auf die leichte Schulter.
Leider hört man hinterher nicht viel von solchen Erfolgstaten. Ist ja nichts passiert.
Die Bilanz: zwar gab es auch in Mayen durch das Hochwasser mit bisher nie dagewesenen Wasserständen schwere Schäden, diese waren aber bei weitem nicht so hoch, wie an der Ahr. Todesopfer gab es auch keine. Und mehr noch: die Stadtverwaltung Mayen ist sogar in der Lage, die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zu unterstützen.

Quelle

Ich würde einmal sagen: in so einer Katastrophe kann es auch Erfolgsgeschichten geben. Wenn an den entscheidenden Stellen um- und weitsichtige Entscheider sind.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

sünnerklaas hat geschrieben:(03 Aug 2021, 12:39)

Einen monatelangen Blackout halte ich für eher unwahrscheinlich. Man sollte nie die Fähigkeit der Menschen unterschätzen, zu improvisieren und Behelfslösungen zur Wiederherstellung zu schaffen.

Ich sag nur auf sowas vorzubereiten ist schwer.
Allein schon wenn man den Arzt braucht.

Ich bin zwar ein bisschen Hobby technisch dabei bei ein paar Projekten. Aber das Problem wäre halt schon Diesel, Öl ect langfristig. Bestimmte Medikamente.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

sünnerklaas hat geschrieben:(03 Aug 2021, 12:54)

Die Bilanz: zwar gab es auch in Mayen durch das Hochwasser mit bisher nie dagewesenen Wasserständen schwere Schäden, diese waren aber bei weitem nicht so hoch, wie an der Ahr. Todesopfer gab es auch keine. Und mehr noch: die Stadtverwaltung Mayen ist sogar in der Lage, die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zu unterstützen.

Quelle

Ich würde einmal sagen: in so einer Katastrophe kann es auch Erfolgsgeschichten geben. Wenn an den entscheidenden Stellen um- und weitsichtige Entscheider sind.

Braunsbach.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Cobra9 »

Teeernte hat geschrieben:(03 Aug 2021, 11:01)

Ähmmmm ... nur NEBENBEI...die BAHN WEST hat ne eigene Versorgung ...>> STABIL.

Im Osten hat man "DAS" abgeschalten (FriedensDIVIDENDE) und an die örtlichen Versorger geklemmt. Du solltest also DANN NICHT versuchen aus Berlin weg zu kommen....

In der nächsten Schneewehe/Weiche ist SCHICHT !!!
Die Planung ist bekannt. Ich sorge lieber selbst vor und organisiert in einer Gemeinschaft. Auf den Staat verlassen ist manchmal riskant
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 15:58)

Ich sag nur auf sowas vorzubereiten ist schwer.
Allein schon wenn man den Arzt braucht.

Ich bin zwar ein bisschen Hobby technisch dabei bei ein paar Projekten. Aber das Problem wäre halt schon Diesel, Öl ect langfristig. Bestimmte Medikamente.

Es gibt schon Möglichkeiten, an Strom zu kommen. Bewährt haben sich z.B. LKW-Batterien, die man mit Solarpanels auflädt. Überhaupt werden Solarpanels in solchen Fällen eine große Rolle spielen. Ebenso der Aufbau dezentraler Stromerzeugung. Da wird man dann zuweilen zeitlich begrenzte Stromsperren haben, aber es funktioniert.
Direkt nach der Kapitulation im Mai 1945 hat dezentral organisierte Versorgung bei der Stromversorgung eine große Rolle gespielt. Die Instrastruktur und ein erheblicher Teil der Kraftwerke waren zerstört oder schwer beschädigt. Leider beschäftigen sich viel zu wenige mit der Zeit zwischen dem 08. Mai 1945 und der Währungsreform 1948. Es ist erstaunlich, was man da binnen kurzer Zeit unter extrem schlechten Rahmenbedingungen auf die Reihe bekommen hat.
Übrigens fiel in die Zeit auch ein Extremhochwasser - im Februar 1946. Es gab zwar Tote, aber deren Zahl war, im Vergleich zum aktuellen Hochwasser in der Eifel - übersichtlich. In Bremen hat man seinerzeit sogar die rechtzeitige Evakuierung der damals noch als Wohngebiete für Ausgebombte genuzten Kleingartengebiete auf dem Stadtwerder, in Warturm/Huchting und dem Suhrfeld hinbekommen.

Vielleicht sollte man sich einfach mal die Unterlagen aus dieser Zeit zu Gemüte führen und sie genau studieren. Es könnte sein, dass man da eine Menge lernen kann.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Cobra9 hat geschrieben:(03 Aug 2021, 16:02)

Die Planung ist bekannt. Ich sorge lieber selbst vor und organisiert in einer Gemeinschaft. Auf den Staat verlassen ist manchmal riskant
Gehört alles zur DB Netz. Und die sollte allein schon wegen ihrer stabilen Infrastruktur schleunigst wieder in eine staatliche Behörde umgewandelt werden. Die Infrastruktur ist lebensnotwendig und im Katastrophenfall lebensrettend. Also systemrelevant. Sowas gehört nicht in private Hände, eine Gewinnerzielungsabsicht kann da als einziges Unternehmensziel nicht gelten. Es wäre fatal.
franzmannzini

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von franzmannzini »

Vorsorge gegen jegliche Katastrophen kann man auch nur dann treffen, wenn man in einem
eigenen Haus mit Grundstück lebt, auch und besonders was das Durchhalten auf Dauer betrifft und
natürlich über ausreichende finanzielle Mittel verfügt.
Einen Pluspunkt hat man noch, wenn man die notwendigen Arbeiten/Aufgaben selbst durchführen kann.
In einer Stadtwohnung, besonders als Mieter, sind die Möglichkeiten natürlich stark begrenzt,
blöd wenn man da ist, z.B. bei einem längeren Blackout.
Und raus aus der Stadt kommt man dann auch nicht, es ist dann eine Falle.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat offizielle Ermittlungen gegen den Landrat des Landreises Ahrweiler aufgenommen.
Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen. (Quelle)

Allein schon dieses Verfahren hat Signalwirkung: Wer als Amtsträger eindeutige amtliche Warnungen nicht ernst nimmt oder in den Wind schlägt, wer dadurch zu spät oder sogar gar nicht handelt, so dass es Tote und/oder Verletzte gibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Im Ahrtal geht es inzwischen um menschliches Versagen.
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Teeernte »

sünnerklaas hat geschrieben:(03 Aug 2021, 16:18)

Gehört alles zur DB Netz. Und die sollte allein schon wegen ihrer stabilen Infrastruktur schleunigst wieder in eine staatliche Behörde umgewandelt werden. Die Infrastruktur ist lebensnotwendig und im Katastrophenfall lebensrettend. Also systemrelevant. Sowas gehört nicht in private Hände, eine Gewinnerzielungsabsicht kann da als einziges Unternehmensziel nicht gelten. Es wäre fatal.
Da kommst Du etwas spät. Alles verkauft, verschrottet .. vor nem halben Jahr - hättest Du BILLIG die Noteinheiten haben können (Hlfszug ...

https://bahnblogstelle.net/2021/08/04/z ... verletzte/

Wie lange wird der Kran brauchen ? Auseinandergezogen ist schon....

in Braunschweig hats der Lokale THW gekauft... https://www.thw-bs.de/unser-ortsverband ... -hilfszug/

https://www.eisenbahndienstfahrzeuge.de ... otfall.htm

>>>>Eine interessante Information auf der Innotrans 2016 war, daß die ganzen neuen Wagen derzeit nicht zum Personentransport zugelassen sind.

Ja es gibt nen Notfallmanager den man aus dem normalen Dienst abruft...

Standort...Baujahr ... :D :D :D >>> https://www.eisenbahndienstfahrzeuge.de ... otfall.htm

etwas "TUNNEL-NOT" Ausrüstung und Plätze sind noch - wenn nicht die Liegenschaft wegen "Kohlen und Reihbach" bereis verkauft.

Selbst grosse Brücken ....über Bahnhöfe//und Bahnhöfe selbst sind >> Verkauft - an nen Rechtsanwalt - der sich aus Vermietung der billigen Brachflächen - nun hach - wie kommt "man" nach links und rechts ?

Notfall ?? - die Besatzungen sitzen nicht mehr am Bahnhof.....sondern JWD - in ner Baracke die "billig" ist.....ohne Zuganbindung.


Warum "Fula" ???? - da hatte man den 3. WK geplant....die haben "NOCH"

Bunker ? viel zu teuer...Schlamm drüber//oder voll Beton gelassen..... grade die Wege unter dem Gleis....(Sonst wär die Mietbrücke mit Bunkeralternative.)

Die "Entscheidung legt das EBA der Regierung vor ....und DIE besliesst.

Die "!Meisten!" Streckenstillegungen//Verkäufe hatte "GRÜN".. Wem sein Google nicht geht.... fragt euren grünen Kandidaten !!
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Das ist alles UNWAHR und ein MäRCHEN!!

Beitrag von Teeernte »

In Smaugs Einöde (OST - ELBIEN) habe ein paar WICHTE auf EIGENVERSORGUNG umgestellt.

Die Wissen was gebraucht wird - und lassen es vorher aufkaufen. ...und planen....
NATURSCHUTZ
Mamama...Ostelbien Landschaftsplan empfiehlt neue Schutzflächen im Osten der Stadt
Mit dem neuen Landschaftsplan, der vom Stadtrat gerade bewilligt wurde, hat die Stadt Magdeburg jetzt ein wichtiges Planungsinstrument für die künftige Entwicklung in der Hand. Das umfangreiche Planwerk schlägt für Ostelbien neue Schutzflächen vor.
https://www.volksstimme.de/lokal/magdeb ... dt-3217145

Teilflächen ...könnte das alte Zentrale Flüchtlingsheim von ANHALT (Geld bereits für JAHRE im VORAUS bezahlt)...gegenüber die Hochschule Magdeburg Anhalt......der Gifthügel (der "saftet" ins Grundwasser. da wo oben die Solarflächen sind..)...und es Wohnen EFH Besitzer drum...

Da wo die NEUE Deichanlage besteht soll nun wieder GEFLUTET werden. ....ob es den Herrenkrugpark "erwischt" ??

Jeder, der Wichtig ist hat was von....MDR ? Ein neuen Standort ? Die Hochschule... und die Flüchtlingsunterkunft muss neu saniert werden - /Jetzt ein paar alte OST Baracken. (ein Märchen !! googel sebst !!)

Die Landseite ...Pechau - da geht die EHle lang >>>

https://maps.apple.com/?address=39114%2 ... ,11.711251

...für die TOTEN Flächen Winkt ein MORDSGEWINN.

Mal sehen - wer "die Elfen" schickt ?

Wenns beerdigt werden muss >> bitte in den TeeerneStang.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Interessant ist die Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Koblenz zur Einleitung des Ermittlungsverfahrens gegen den Landrat des Landkreises Ahrweiler und einer weiteren Person. Es lohnt sich wirklich, die rund 36 Minuten anzuschauen. Manches davon ist schwer erträglich: so verstrichen zwischen dem Einschlag der Flutwelle in Schuld und dem Tod von 12 Bewohnern einer Wohngruppe in Sinzig 9 Stunden.
UNgeklärt ist, wo sich der Landrat aufhielt. Im Katastrophenstab war er jedenfalls nicht. Das steht schon einmal laut Staatsanwaltschaft fest. Angesichts von möglicherweise mehr als 200 Toten im Ahrtal klingt das nach deutlich mehr als 2 Jahren Haft. Selbst bei fahrlässiger Tötung/Körperverletzung durch Unterlassen. Und egal, wie die strafrechtliche Bewertung ausfällt: Landrat wird er auf keinen Fall bleiben können.

[youtube][/youtube]
Sören74

Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Aug 2021, 12:11)

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat offizielle Ermittlungen gegen den Landrat des Landreises Ahrweiler aufgenommen.
Es besteht der Verdacht der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen. (Quelle)

Allein schon dieses Verfahren hat Signalwirkung: Wer als Amtsträger eindeutige amtliche Warnungen nicht ernst nimmt oder in den Wind schlägt, wer dadurch zu spät oder sogar gar nicht handelt, so dass es Tote und/oder Verletzte gibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Im Ahrtal geht es inzwischen um menschliches Versagen.
Ich kann mich noch an die heftigen Diskussionen hier erinnern, wo einige es unerhört fanden, überhaupt von Fehlverhalten und Versäumnissen auf lokaler Ebene überhaupt zu reden. Und trotzdem sage ich, wäre es mir lieber, wenn sich herausstellen würde, dass niemand was verkehrt gemacht hat (was aber nicht zu erwarten ist).
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(06 Aug 2021, 23:05)

Ich kann mich noch an die heftigen Diskussionen hier erinnern, wo einige es unerhört fanden, überhaupt von Fehlverhalten und Versäumnissen auf lokaler Ebene überhaupt zu reden. Und trotzdem sage ich, wäre es mir lieber, wenn sich herausstellen würde, dass niemand was verkehrt gemacht hat (was aber nicht zu erwarten ist).
In dem Fall wird sich aber voraussichtlich herausstellen, dass ein direkt gewählter Amtsträger katastrophale Fehler gemacht hat - und zwar welche, die nicht nur strafrechtlich relevant sind, sondern die zu Haftstrafe führen.
Wie gesagt: allein das, was der zuständige Oberstaatsanwalt vorgetragen hat, klingt schon nach mehr, als zwei Jahren Haft. Dafür sorgen schon allein die 12 Toten in einer Wohngruppe für Schwerbehinderte. Zwölf Tote, alles Hilfebedürftige auf Grund fahlässigen Verhaltens - da gibt es nach heutiger Rechtsprechung selbst für nicht Vobestrafte keine Bewährungsstrafe mehr.
lili
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von lili »

"Eine Talsperre kann im Prinzip nicht überlaufen"

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... klimakrise

Ich finde gut, dass sich jemand darüber Gedanken macht.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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sünnerklaas
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Re: Vorausschauender Katastrophenschutz

Beitrag von sünnerklaas »

lili hat geschrieben:(16 Aug 2021, 09:33)

"Eine Talsperre kann im Prinzip nicht überlaufen"

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-0 ... klimakrise

Ich finde gut, dass sich jemand darüber Gedanken macht.
Davon wollen aber viele (Kommunal-)Politiker nichts wissen. Dort glaubt man - mit wenigen Ausnahmen - fest daran, so eine Anlage würde nahezu 100%igen Schutz bieten. Weit gefehlt!
Wenn bei einer Talsperre das Wasser nicht allein über die Entlastungsanlage abläuft, sondern über die Dammkrone, hat man eine sehr gefährliche Situation - wie jetzt an der Steinbachtalsperre. Was dann im schlimmsten Fall passieren kann, hat man u.a. im Juli 1966 in Fischbeck bei Hameln zu spüren bekommen.
Man hatte dort, fast genau 55 Jahre vor der Katastrophe in der Eifel und der extrem kritischen Situation an der Steinbachtalsperre, dieselbe Situation: Staumauer war ein Erddamm, Abfluss war nur über einen Grundabfluss möglich, der am Katastrophenabend verstopft war. Das Wasser stieg in der Talsperre stark an, lief über den Erddamm, der dann brach. Durch Fischbeck wälzte sich damals eine plötzlich auftauchende ca. 3 bis 4 Meter hohe Flutwelle. Nur durch ein Wunder kam niemand zu schaden.
Als der Damm brach, war das eigentliche Unwetter mit den Extremniederschlägen schon längere Zeit vorbei.
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