Die Kreis- und Landesverbände, auch die Bundesvorstände des DSB und BDS versuchen ihr Bestes die Außenwahrnehmung zu ändern bzw zu verbessern, mit sehr mäßigem Erfolg.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Feb 2021, 14:46)
Es ist primäre Aufgabe von Kreis-, Bezirks-, vor allem aber Landesverbänden und dem Bundesverband, diese Außenwahrnehmung und die Darstellung in der Presse zu ändern, so dass sich eine ganz neue Außenwahrnehmung ergibt. Landes- und Bundesverbände arbeiten oft mit Professionellen. Ohne eigenes Zutun kommt man nicht aus der Schmuddelecke, in die man irgendwann hineingestellt wurde, wieder hinaus.
Die Vorstellung, dass es sich bei Sportschützen um "schießwütige Waffennarren" handelt, die zudem (zumindest) erzkonservativ eingestellt sind und eine rechtsradikale bis rechtsextreme politische Einstellung besitzen, wie man hier an diversen Beiträgen erkennen kann.
Die "rechtsradikalen/rechtsextremen Milizen, die waffenstarrend durch die Straßen patrullieren" haben mit der Realität nichts zu tun und doch geistern sie in vielen Köpfen herum und werden fast automatisch mit allen Sportschützen und ihren legalen Waffen in Zusammenhang gebracht, dass es nur einige wenige "schwarze Schafe" sind, die sich massiv rufschädigend auswirken, interessiert dabei nicht.
Das ist die eine Seite der Medaille, dass ehrenamtliche Vorstandsarbeit, bei voller Erwerbstätigkeit, kaum noch zu bewältigen ist, die andere ist aber tatsächlich die, dass Vereinsleben auch etwas mit Verpflichtungen/Plichten übernehmen und Verantwortung tragen zu tun hat und dass sehr viele junge Leute dazu nicht mehr bereit sind.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Feb 2021, 14:46)Das Hauptproblem liegt v.a. auf Vorstandsebene und hat sehr viel mit der Verdichtung von Arbeit und gleichzeitig den immer anspruchsvoller werdenden bürokratischen Aufgaben zu tun, die Vorstandsarbeit mit sich bringt. Ich kenne es aus eigener Anschauung, dass Vorstandsarbeit selbst bei nur etwas größeren Vereinen und Verbänden so viel Zeit und Aufwand erfordert, dass man da ganz schnell in die Nähe einer Teilzeit- oder sogar Vollzeittätigkeit kommen kann - und das natürlich im Ehrenamt. Ich nenne nur das Stichwort DSGVO. Das heisst, man findet am Ende nur noch Rentner, die für Vorstandsämter in Frage kommen, alle Erwerbstätigen winken dankend ab.
Und das geht schon damit los, zu einem bestimmten Zeitpunkt im Verein sein zu müssen, weil für die Vereinsarbeit und/oder die Sportart Teamwork notwendig ist. Weiß nicht mehr wie oft ich gehört habe "och nööö, da muss ich ja ..."
Ja - da ist was dran.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Feb 2021, 14:46)Ich glaube, das Problem liegt woanders: man hat es vielerorts nicht geschafft, die Tradition ins Hier und Jetzt zu befördern. Tradition ist nichts Statisches. Sie ist immer im Fluss, sie passt sich immer an die Gegebenheiten und Anforderungen des Alltags an. Wenn die Tradition nur noch aus einem wehmütigen Blick in die Vergangenheit besteht, dann lebt da nichts, dann ist da etwas am Absterben. Mit der heutigen Realität, dem heutigen Alltag hat diese so verstandene Tradition dann nichts mehr zu tun.
Tradition ist nur dann lebendig, wenn sie authentisch ist, im Alltag der Menschen, in der technischen und sozialien Realität des Hier und Jetzt verwurzelt ist. Gesunde Tradition ist hoch anpassungsfähig. Ist so meine Meinung.
Kann sein, dass da in vielen Schützenvereinen der Altländer zu vielen "festgefahren" ist, dass an vielem festgehalten wird, weil doch so schön aussieht.
Möglicherweise ist es uns in den neuen Bundesländern besser gelungen, die Tradition ins Hier und Jetzt zu befördern, weil es da einen "Bruch" gegeben hat. Ein Vereinsleben wie in der BRD gab es in der DDR nicht. Bestimmte Sportarten wurden entweder als "Sektion" in der GST durchgeführt oder waren den jeweiligen BSG (Betriebssportgmeinschaften) angegliedert und alles andere Chöre, Kulturgruppen etc dem Kulturbund.
Wir mussten uns praktisch nach der Wiedervereinigung ganz neu erfinden und einen Weg finden, den sportlichen Leistungsgedanken mit der Tradition zu verbinden.