Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

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Welche Haltung habt ihr zur Meinungs- und Redefreiheit in Deutschland?

Die Meinungsfreiheit sollte faktisch stärker eingeschränkt werden durch konsequentere Anwendung bestehender Gesetze, z.B. durch Vorgehen gegen Hassrede im Netz
6
10%
Die Meinungsfreiheit sollte durch neue Gesetze stärker eingeschränkt werden
1
2%
Die Regelung der Meinungsfreiheit in Deutschland ist vollkommen angemessen
24
38%
Mit ganz geringen Ausnahmen (z.B. Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter) ist die Situation der Meinungsfreiheit in Deutschland angemessen
4
6%
Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist eindeutig zu eng gefasst. Gleich eine ganze Reihe von Gesetzen sollte gestrichen werden, um Redefreiheit herzustellen
28
44%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 63
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McKnee
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von McKnee »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Oct 2018, 05:18)
Selbst schon die Ablehnung dieses Grundgesetzes durch eine Mehrheit des bayerischen Landtags 1949 war mit dem (noch gar nicht rechtsgültigen) Grundgesetz vereinbar.
Es ist der Grundcharakter von Freiheitsrechten, dass man zur Inanspruchnahme nicht gezwungen werden darf.

Es ist in Deutschland auch so, dass die Grundrechte sehr weit gefasst sind. Es sind sogar Beleidigungen auf der Grundlage von Art. 5 GG durchaus gerechtfertigt, wenn sie im Rahmen einer hitzigen Debatte erfolgen. Obwohl es auch da Grenzen gibt.

Es steht jedem frei, auch heute noch, mit dem Grundgesetz und seiner Ausformung nicht einverstanden zu sein und dies auch zu äußern. Aber auch hier stellen sich alsbald Grenzen ein und eine Ablehnung des Grundgesetzes ist dieser recht nahe. Spätestens die Grenze zur Verfassungswidrigkeit darf nicht überschritten werden.
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Billie Holiday
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Billie Holiday »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 08:54)

Das ist aus Sicht einer Zivilisation von 2018 durchaus richtig. Muß aber nicht den Vorstellungen des 6. Jahrhunderts folgen. Dort waren Maßstäbe und Denkvorgänge Andere. Daher ist das auch nicht vergleich- und auch nicht wertbar. Leider ist die Wertung aus dieser Sicht genau das, was Rechtsradikale wollen, wenn sie über eine Gesellschaft aus dem 6. Jahrhundert richten wollen, um daraus dann abzuleiten, daß auch die heutige Gesellschaft (der Muslime, denn um diese geht es dabei) diesen Wertvorstellungen folgen und daher abgelehrt werden müsse.
Wer heute ein Kind heiratet, beruft sich aber auf althergebrachte Vorstellungen, die auch heute für ihn gültig sein sollen.

Christliche Verteter müssen ihr Tun immerhin verbergen und unter der Decke halten, denn unsere Gesetze bestrafen Kindesmißbrauch. Auch die Ehe für alle bedeutet nicht, dass nun jeder Pfaffe einen 9jährigen Jungen zum Altar führen darf.
Im Gegensatz zu anderen Gesellschaften, wo im 21. Jh. die Hochzeit mit einem kleinen Mädchen pompös gefeiert wird und vom dortigen Gesetzgeber erlaubt ist.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Oct 2018, 08:59)

Wer heute ein Kind heiratet, beruft sich aber auf althergebrachte Vorstellungen, die auch heute für ihn gültig sein sollen.

Christliche Verteter müssen ihr Tun immerhin verbergen und unter der Decke halten, denn unsere Gesetze bestrafen Kindesmißbrauch. Auch die Ehe für alle bedeutet nicht, dass nun jeder Pfaffe einen 9jährigen Jungen zum Altar führen darf.
Im Gegensatz zu anderen Gesellschaften, wo im 21. Jh. die Hochzeit mit einem kleinen Mädchen pompös gefeiert wird und vom dortigen Gesetzgeber erlaubt ist.
Das ist z.B. in Indien auch so, und nicht nur bei Muslimen. Auch das steht bei uns unter Verbot und da das Primat UNSERER Politik bei uns gilt, ist diese Wertung immer noch kein Argument, einem Muslim die Ausübung seiner Religion zu verwehren oder diese als verwerflich darzustellen. Er darf, wie alle Anhänger anderer Glaubensrichtungen auch, diese Religion IN DEN SCHRANKEN UNSERER Gesetze ausüben und NIEMAND darf ihm das verwehren oder das gar verurteilen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Billie Holiday »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:03)

Das ist z.B. in Indien auch so, und nicht nur bei Muslimen. Auch das steht bei uns unter Verbot und da das Primat UNSERER Politik bei uns gilt, ist diese Wertung immer noch kein Argument, einem Muslim die Ausübung seiner Religion zu verwehren oder diese als verwerflich darzustellen. Er darf, wie alle Anhänger anderer Glaubensrichtungen auch, diese Religion IN DEN SCHRANKEN UNSERER Gesetze ausüben und NIEMAND darf ihm das verwehren oder das gar verurteilen.
Ich verwehre niemandem etwas, ich küsse aber auch niemandem die Knöchel. ;)
Und wenn der Hindu oder Moslem meint, ein 9jähriges Mädchen sei eine heirats- und begattungswillige Frau, dann ekelt mich das ebenso an wie hierzulande jeder Kindesmißbrauch, der gottseidank gesetzwidrig ist und bestraft wird.
Und das sage ich auch. Hindern kann ich nichts, was in der Welt so stattfindet, aber ich muß nicht alles als kulturelle Bereicherung empfinden.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 08:54)

Das ist aus Sicht einer Zivilisation von 2018 durchaus richtig. Muß aber nicht den Vorstellungen des 6. Jahrhunderts folgen. Dort waren Maßstäbe und Denkvorgänge Andere. Daher ist das auch nicht vergleich- und auch nicht wertbar. Leider ist die Wertung aus dieser Sicht genau das, was Rechtsradikale wollen, wenn sie über eine Gesellschaft aus dem 6. Jahrhundert richten wollen, um daraus dann abzuleiten, daß auch die heutige Gesellschaft (der Muslime, denn um diese geht es dabei) diesen Wertvorstellungen folgen und daher abgelehrt werden müsse.
Nun, Mohammed ist nun einmal das große Vorbild für Muslime - und das wird durchaus wörtlich genommen. So zu leben, wie Mohammed es getan hat, ist vorbildlich und nachahmenswert. Kein Muslim des Hauptstroms wird hier widersprechen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Oct 2018, 08:23)

Richtig. Auch die Hexenverbrennungen waren aus heutiger Sicht krank, sadistisch und grausam. Das darf man heute auch so sagen.
In meinen Augen waren auch vor 700 Jahren diejenigen pädophil, die eine Braut hatten, die ihnen nur bis zum Ellenbogen reichten. Das darf man nicht mehr sagen? Lächerlich.
Nein, die Krux liegt im Kontext. Wenn du jetzt sagst, das du Mittelalterehen wie diese ablehnst, weil das für die pädophil ist, ist das in Ordnung. Problematisch wird das, wenn du nur auf Mohammed zielst.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:21)

Nun, Mohammed ist nun einmal das große Vorbild für Muslime - und das wird durchaus wörtlich genommen. So zu leben, wie Mohammed es getan hat, ist vorbildlich und nachahmenswert. Kein Muslim des Hauptstroms wird hier widersprechen.
Muslim des Hauptstroms? Was soll das denn sein?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:21)

Nun, Mohammed ist nun einmal das große Vorbild für Muslime - und das wird durchaus wörtlich genommen. So zu leben, wie Mohammed es getan hat, ist vorbildlich und nachahmenswert. Kein Muslim des Hauptstroms wird hier widersprechen.
Das ist, spricht man mal über so ein Thema mit Muslimen, durchaus anders zu vernehmen. Denn auch die Muslime heute sind keineswegs alle so Mohammed-fixiert wie du. Das ist wie bei Christen, auch von denen leben die Wenigsten nach den strengen Glaubensregeln, die z.B. in den Apostel-Briefen festgelegt wurden.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:40)

Muslim des Hauptstroms? Was soll das denn sein?
Muslime mit Ausnahme von Randgruppen. Leute wie Seyran Ateş sind anders, stellen aber leider nur eine kleine Minderheit unter den Muslimen dar, die leider auch noch von den Hauptstrom-Muslimen - vertreten durch DITIB, Zentralrat, Muslimbruderschaft, Milli Görus etc. - angefeindet werden.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:10)

Ich verwehre niemandem etwas, ich küsse aber auch niemandem die Knöchel. ;)

Deine Aussagen klingen schlichtweg anders. Jemandem seine persönliche Freiheit zu lassen, ist kein "Knöchelküssen".
Dein Dramaqueen-Gehabe bringt dir aber nichts. Bei uns ist das eben anders geregelt, das ist völlig unabhängig von deiner persönlichen Empfindung. Ich schrieb bereits "in den Schranken unserer Gesetze" hat das öffentliche und religiöse Leben stattzufinden. Und diese Gesetze lassen eben mehr Freiraum als du das offensichtlich tust.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:44)

Muslime mit Ausnahme von Randgruppen. Leute wie Seyran Ateş sind anders, stellen aber leider nur eine kleine Minderheit unter den Muslimen dar, die leider auch noch von den Hauptstrom-Muslimen - vertreten durch DITIB, Zentralrat, Muslimbruderschaft, Milli Görus etc. - angefeindet werden.
Dieser "Hauptstrom" ist nur einer, weil du genau diese Strömungen, aus welchen Quellen auch immer "kennst", oder besser zu kennen glaubst. Er teilt sich aber wiederum in viele kleine "Hauptströme" auf, es gibt keineswegs diese Homogenität des Glaubens und der Befolgung der Glaubensregeln, die dir im Blick auf den Islam so erscheinen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:42)

Das ist, spricht man mal über so ein Thema mit Muslimen, durchaus anders zu vernehmen. Denn auch die Muslime heute sind keineswegs alle so Mohammed-fixiert wie du. Das ist wie bei Christen, auch von denen leben die Wenigsten nach den strengen Glaubensregeln, die z.B. in den Apostel-Briefen festgelegt wurden.
Haben Sie schon einmal Reden von Imamen gehört, wenn sie sich über Mohammed äußern? Beschäftigen Sie sich mit den Fakten, nicht mit dem, was Sie sich idealerweise unter dem Islam vorstellen.

Was passiert denn, wenn man Mohammed beleidigt? Können Sie sich noch an die weltweiten Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen erinnern und wie es einem Land wie Dänemark damals erging?

Warum stehen so viele Kritiker des Islams, vor allem solche, die sich mit Mohammed beschäftigen, unter Polizeischutz?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:47)

Dieser "Hauptstrom" ist nur einer, weil du genau diese Strömungen, aus welchen Quellen auch immer "kennst", oder besser zu kennen glaubst. Er teilt sich aber wiederum in viele kleine "Hauptströme" auf, es gibt keineswegs diese Homogenität des Glaubens und der Befolgung der Glaubensregeln, die dir im Blick auf den Islam so erscheinen.
Natürlich gibt es viele Unterschiede zwischen den einzelnen Strömungen, die sich ja teilweise spinnefeind sind und einander umbringen. Dennoch aber gibt es v.a. im sunnitischen Islam viele Gemeinsamkeiten, z.B. dass Mohammed ein Ideal ist, dem man nacheifern muss, den man nicht bildlich darstellen darf, und den man nicht beleidigen darf.

Wenn sich die europäische Rechtsprechung diesen Vorstellungen anpasst, interpretiere ich dies als eine Unterwerfung (=Islamisierung).
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:48)

Haben Sie schon einmal Reden von Imamen gehört, wenn sie sich über Mohammed äußern? Beschäftigen Sie sich mit den Fakten, nicht mit dem, was Sie sich idealerweise unter dem Islam vorstellen.

Was passiert denn, wenn man Mohammed beleidigt? Können Sie sich noch an die weltweiten Reaktionen auf die Mohammed-Karikaturen erinnern und wie es einem Land wie Dänemark damals erging?

Warum stehen so viele Kritiker des Islams, vor allem solche, die sich mit Mohammed beschäftigen, unter Polizeischutz?
Aus den gleichen Gründen, warum man bei uns Flüchtlinge vor Leuten aus der rechten Ecke schützen muß, nämlich weil der Hass Menschen antreibt. Beileibe nicht alle, aber genügend. Schau dir die diversen "idas" an, was unterscheidet die von muslimischen Demonstranten aus Djakarta, die gegen "Beleidigung Mohammeds" demonstrieren? Ich sags dir: Nichts. Sie alle haben ein Feindbild, sie alle haben bruchstückhaftes Wissen, sie alle haben eine Vorprägung.

Was "Imampredigten" angeht, geh mal in eine katholische Kirche auf dem flachen Land in Polen. Was glaubst du, was du - vorausgesetzt, du verstehst, was da gepredigt wird - da zu hören bekommst?

Der Zivilisationsvorsprung, den du innezuhaben meinst, den hast du keineswegs. Du bist die andere Seite dieser Religionshassmedaille, Julian.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:51)

Natürlich gibt es viele Unterschiede zwischen den einzelnen Strömungen, die sich ja teilweise spinnefeind sind und einander umbringen. Dennoch aber gibt es v.a. im sunnitischen Islam viele Gemeinsamkeiten, z.B. dass Mohammed ein Ideal ist, dem man nacheifern muss, den man nicht bildlich darstellen darf, und den man nicht beleidigen darf.

Wenn sich die europäische Rechtsprechung diesen Vorstellungen anpasst, interpretiere ich dies als eine Unterwerfung (=Islamisierung).
Weil du das so interpretieren willst. Ob das wirklich so ist, lassen wir mal dahingestellt. Wo bitte wird denn eine Europäische Rechtsprechung "angepasst"? Das ist einer der Popanze, die in rechten Hirnen so festgebrannt sind, daß sie wohl ständig von diesen gesehen werden, unabhängig davon, ob sie wirklich da wären oder nicht.

Übrigens wird den Predigen in unseren Kirchen die Gestalt des Jesus von Nazareth ähnlich dargestellt. Wie ich schon schrieb, so sehr unterscheiden sich deine Vorstellungen nicht von denen, die du "in den Muslimen" siehst. Du bist mit deinen Vorstellungen nur das Spiegelbild.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:44)

Muslime mit Ausnahme von Randgruppen. Leute wie Seyran Ateş sind anders, stellen aber leider nur eine kleine Minderheit unter den Muslimen dar, die leider auch noch von den Hauptstrom-Muslimen - vertreten durch DITIB, Zentralrat, Muslimbruderschaft, Milli Görus etc. - angefeindet werden.
Und es ist dir verboten, die Muslime darauf hinzuweisen, das eine Heirat mit Minderjährigen nicht erlaubt ist und Pädophilie ebenfalls?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:51)


Wenn sich die europäische Rechtsprechung diesen Vorstellungen anpasst, interpretiere ich dies als eine Unterwerfung (=Islamisierung).
Die europäische Rechtsprechung passt sich nicht an. Das Religionen besonders geschützt sind, ist ja nicht eine Erfindung der letzten 20 Jahre.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Interessant die gegenwärtige Diskussion im AfD-Strang, wo sich wieder zeigt, dass viele Leute ein grundlegend falsches Verständnis von Meinungsfreiheit haben.

Man muss einer Meinung nicht zustimmen, damit sie unter die Meinungsfreiheit fällt. Ebenso bedeutet es nicht, dass man eine Meinung verbieten möchte, wenn man sie kritisiert. Ja, man kann eine Meinung auch für verwerflich halten und dies öffentlich äußern, aber trotzdem der Ansicht sein, es müsse erlaubt sein, sie zu äußern.

Dies scheint vielen in Deutschland nicht klar zu sein. Ob das ein Defizit der Schulen ist? Im linksgrünen Verständnis mag es ja so sein, dass unliebsame Meinungen verboten werden müssen. Dies wäre aber nicht mit einer demokratisch-rechtsstaatlichen Auffassung vereinbar.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Wolverine »

Alexyessin hat geschrieben:(03 May 2016, 20:48)

Erst der Vergleich zum dritten Reich und nun zu Stalin. Heut willst es aber mal wieder wissen, was?
Es gibt zu Recht Einschränkungen in der Meinungsfreiheit. Warum? Frag deinen Geschichtsleher, warum du ihm nicht zugehört hast.
Der könnte ihm das nicht erklären. Die Meinungsfreiheit ist in dem Moment eingeschränkt, sobald ein Dritter davon betroffen ist.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Wolverine »

Alexyessin hat geschrieben:(03 May 2016, 21:03)

Hetze ist ein Straftatbestand den die öffentliche Figur Pegida Lutz nun mal erfüllt hat. Hätte er es vor den Menschen in Dresden gesagt wäre er nicht so billig davon gekommen.
Hetze ist kein Straftatbestand im Sinne des Gesetzgebers. Beleidigung, Verunglimpfung, Beschmutzen des Andenkens Verstorbener........das Gesetz bietet weite Möglichkeiten. Hetze wird strafbar, wenn sie einen bestimmten von mir aufgezählten Straftatbestand erfüllt.

Beleidigung
Volksverhetzung
. Nötigung und Bedrohung
Üble Nachrede
Verleumdung
Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
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Kontaktdaten:

Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Grundrechtlich geschützte „Meinungsfreiheit“ / „Meinungsäußerungsfreiheit“ / „Redefreiheit“ / „Veröffentlichungsfreiheit“ bleibt weiterhin bestehen in Deutschland !!

.
Alle die es wissen möchten können sich hier informieren:

QUELLE: WILDE BEUGER SOLMECKE RECHTSANWÄLTE.

https://www.wbs-law.de/internetrecht/ne ... f-2-72064/ und siehe auch https://www.wbs-law.de/impressum/
.
Internetrecht

Gesetz gegen Hass und Hetze in sozialen Netzwerken – NetzDG in Kraft

04. Januar 2018.

Hasskommentare und Hetze überfluten seit Langem insbesondere soziale Medien. Doch die Netzwerke haben bis 2017 noch unzureichend gelöscht. Um Facebook & Co. zu einer zügigeren und umfassenderen Bearbeitung von Beschwerden über Hasskriminalität anzuhalten, hat Justizminister Heiko Maas nach mehrfachen Abänderungen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz – kurz: NetzDG – durchgebracht. Am 1. Oktober 2017 ist das Gesetz in Kraft getreten, seit dem 1.1.2018 gilt es vollumfänglich. Welche Änderungen das Gesetz nun mit sich bringt, erläutert der Kölner Medienanwalt Christian Solmecke:

Update 04.01.2018: Am 1. Oktober 2017 war das umstrittene Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken – das sogenannte Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) – bereits in Kraft getreten. Die Plattformen hatten aber noch eine Übergangszeit bis zum 1. Januar 2018, um Kontaktstellen, Meldemechanismen und die Umsetzung des Gesetzes zu implementieren.

[ Sehr langer, detaillierter und aufschlussreicher Artikel ! ]
.

BITTE SELBST WEITERLESEN IM ORIGINAL.

Der verfassende Autor dieses Artikels ist Rechtsanwalt Christian Solmecke
.
Christian Solmecke ist Partner der Kanzlei WILDE BEUGER SOLMECKE und inbesondere in den Bereichen des IT-, des Medien- und des Internetrechts tätig. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher juristischer Fachveröffentlichungen in diesen Bereichen.
.

.
––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
FREIHEIT IST KEINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT! SIE BEDARF STÄNDIGER WACHSAMKEIT!
The price of freedom is eternal vigilance!
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Die ganz dicke Keule gegen die Meinungsfreiheit droht uns nächstes Jahr. Mit der neuen EU-Richtlinie zum Urheberrecht hofft man, die alternativen Medien und individuelle Stimmen in der digitalen Welt auszuschalten und so eine bessere Meinungskontrolle herzustellen.

Typisch ist, dass die Zensur durch die Hintertür kommt, zum einen über den Umweg des Urheberrechtes, zum anderen über die europäische Ebene. So wird sichergestellt, dass die Angelegenheit nicht diskutiert wird und der Prozess so intransparent wie möglich verläuft.

In Deutschland wird man sich allenfalls wundern, wenn es zu spät ist, und auf YouTube nur noch Inhalte großer Firmen zu sehen sein werden, die dann bestimmen, was wir dort zu sehen bekommen und was nicht. Einige werden sicherlich auf andere, illegale Plattformen ausweichen, die große Masse jedoch nicht.

Susan Wojcicki, CEO von YouTube, schreibt:
[T]his growing creative economy is at risk, as the EU Parliament voted on Article 13, copyright legislation that could drastically change the internet that you see today.

Article 13 as written threatens to shut down the ability of millions of people -- from creators like you to everyday users -- to upload content to platforms like YouTube. And it threatens to block users in the EU from viewing content that is already live on the channels of creators everywhere. This includes YouTube’s incredible video library of educational content, such as language classes, physics tutorials and other how-to’s.

This legislation poses a threat to both your livelihood and your ability to share your voice with the world. And, if implemented as proposed, Article 13 threatens hundreds of thousands of jobs, European creators, businesses, artists and everyone they employ. The proposal could force platforms, like YouTube, to allow only content from a small number of large companies. It would be too risky for platforms to host content from smaller original content creators, because the platforms would now be directly liable for that content. We realize the importance of all rights holders being fairly compensated, which is why we built Content ID and a platform to pay out all types of content owners. But the unintended consequences of article 13 will put this ecosystem at risk.[...]
Wer das nicht ernst nimmt, sollte sich überlegen, welche katastrophalen Folgen eine andere EU-Gesetzgebung hatte, nämlich die Datenschutz-Grundverordnung. Dies hat dazu geführt, dass Europäer von der LA Times nur folgende Seite sehen:
Unfortunately, our website is currently unavailable in most European countries. We are engaged on the issue and committed to looking at options that support our full range of digital offerings to the EU market. We continue to identify technical compliance solutions that will provide all readers with our award-winning journalism.
http://www.tribpub.com/gdpr/latimes.com/

Wer stoppt diese Wahnsinnigen in Brüssel, Luxemburg und Straßburg?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von firlefanz11 »

Julian hat geschrieben:(02 Nov 2018, 22:11)

Wer das nicht ernst nimmt, sollte sich überlegen, welche katastrophalen Folgen eine andere EU-Gesetzgebung hatte, nämlich die Datenschutz-Grundverordnung. Dies hat dazu geführt, dass Europäer von der LA Times nur folgende Seite sehen: ...
Das halte ich für Quark. Es gab schon immer Content, der in bestimmten Regionen unavailable war... Das hat mit der DGVO nix zu tun...
Haste schon mal versucht die URL mit nem TOR browser aufzurufen? Sollte eigtl. funken...

Was den Artikel 13 angeht muss ich mich erst mal schlau machen...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Tomaner »

Julian hat geschrieben:(02 Nov 2018, 22:11)

Die ganz dicke Keule gegen die Meinungsfreiheit droht uns nächstes Jahr. Mit der neuen EU-Richtlinie zum Urheberrecht hofft man, die alternativen Medien und individuelle Stimmen in der digitalen Welt auszuschalten und so eine bessere Meinungskontrolle herzustellen.

Typisch ist, dass die Zensur durch die Hintertür kommt, zum einen über den Umweg des Urheberrechtes, zum anderen über die europäische Ebene. So wird sichergestellt, dass die Angelegenheit nicht diskutiert wird und der Prozess so intransparent wie möglich verläuft.

In Deutschland wird man sich allenfalls wundern, wenn es zu spät ist, und auf YouTube nur noch Inhalte großer Firmen zu sehen sein werden, die dann bestimmen, was wir dort zu sehen bekommen und was nicht. Einige werden sicherlich auf andere, illegale Plattformen ausweichen, die große Masse jedoch nicht.

Susan Wojcicki, CEO von YouTube, schreibt:



Wer das nicht ernst nimmt, sollte sich überlegen, welche katastrophalen Folgen eine andere EU-Gesetzgebung hatte, nämlich die Datenschutz-Grundverordnung. Dies hat dazu geführt, dass Europäer von der LA Times nur folgende Seite sehen:


http://www.tribpub.com/gdpr/latimes.com/

Wer stoppt diese Wahnsinnigen in Brüssel, Luxemburg und Straßburg?

Es geht darum. Die EU sagt:
Es muss daher gewährleistet werden, dass Urheber und Rechteinhaber einen fairen Anteil an der durch die Verwertung ihrer Werke und sonstigen Schutzgegenstände generierten
Wertschöpfung erhalten.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(02 Nov 2018, 22:11)

Die ganz dicke Keule gegen die Meinungsfreiheit droht uns nächstes Jahr. Mit der neuen EU-Richtlinie zum Urheberrecht hofft man, die alternativen Medien und individuelle Stimmen in der digitalen Welt auszuschalten und so eine bessere Meinungskontrolle herzustellen.
Bitte dazu mal ein paar Quellen nennen. Danke.
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Julian
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Nov 2018, 11:16)

Bitte dazu mal ein paar Quellen nennen. Danke.
Ich habe die CEO von YouTube zitiert. Vielleicht haben Sie es überlesen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(07 Nov 2018, 21:28)

Ich habe die CEO von YouTube zitiert. Vielleicht haben Sie es überlesen.
Tut mir leid, aber diesen Satz von dir:
Mit der neuen EU-Richtlinie zum Urheberrecht hofft man, die alternativen Medien und individuelle Stimmen in der digitalen Welt auszuschalten und so eine bessere Meinungskontrolle herzustellen
konnte ich da nicht entdecken.
Hast du dafür eine Quelle?
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Julian
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Der Historiker Niall Ferguson hat sich in der Neuen Zürcher Zeitung, also der Westpresse unserer Zeit, zu Wort gemeldet und die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert. Er hat dabei die großen Technologiefirmen wie Google und Facebook im Visier.
Im Silicon Valley ist die freie Rede im freien Fall
Grosse private Technologiefirmen beteiligen sich offen an politischer Zensur. Was wäre dagegen zu tun?

Hatten die grossen Technologiefirmen sich anfangs damit begnügt, pädophile und terroristische Inhalte zu entfernen, betreiben sie inzwischen offen politische Zensur. Google räumt es ein: Eine interne Präsentation im letzten März war mit «Der gute Zensor» überschrieben. In der Praxis heisst das, dass Zehntausende junger Content-Moderatoren wie der junge Adam entscheiden, was man online sehen kann oder eben nicht.
https://www.nzz.ch/feuilleton/niall-fer ... ld.1502651

Ich kann bestätigen, dass gerade in den letzten Wochen eine beispiellose Zensurwelle durchs Netz gelaufen ist. Vieles, was nicht links ist, wird offenbar vorsorglich gelöscht, etwa wegen sogenannter "Hassrede". Ich bin mir sicher, dass linke Spitzel dabei kräftig mit Hand anlegen.

Nun kann man sagen: Das sind Privatfirmen, und sie haben eben Hausrecht. Dabei übersieht man aber zwei Dinge: Erstens löschen die Firmen veranlasst, auf Wunsch und im Einvernehmen mit dem Staat, zumindest mit dem deutschen Staat - siehe Netzwerkdurchsetzungsgesetz etc.; zweitens stellen Plattformen wie YouTube oder andere soziale Medien zunehmend das dar, was früher die Agora war, oder was Zeitungen und Bücher waren.

Übte früher jemand Zensur, wenn er beispielsweise verbot, bestimmte Dinge auf der Agora zu sagen? Übte früher jemand Zensur, wenn er für Andersdenkende Papier verknappte? Übt heute jemand Zensur, wenn er erreicht, dass bestimmte Dinge nicht mehr auf YouTube oder Facebook gesagt werden dürfen?

Ich denke schon. Eine Zensur findet statt, aber nur wenige interessiert es. Es ist ja für einen guten Zweck, und der Zweck heiligt die Mittel. So denken viele.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Tomaner »

Julian hat geschrieben:(22 Aug 2019, 22:16)

Der Historiker Niall Ferguson hat sich in der Neuen Zürcher Zeitung, also der Westpresse unserer Zeit, zu Wort gemeldet und die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit kritisiert. Er hat dabei die großen Technologiefirmen wie Google und Facebook im Visier.


https://www.nzz.ch/feuilleton/niall-fer ... ld.1502651

Ich kann bestätigen, dass gerade in den letzten Wochen eine beispiellose Zensurwelle durchs Netz gelaufen ist. Vieles, was nicht links ist, wird offenbar vorsorglich gelöscht, etwa wegen sogenannter "Hassrede". Ich bin mir sicher, dass linke Spitzel dabei kräftig mit Hand anlegen.

Nun kann man sagen: Das sind Privatfirmen, und sie haben eben Hausrecht. Dabei übersieht man aber zwei Dinge: Erstens löschen die Firmen veranlasst, auf Wunsch und im Einvernehmen mit dem Staat, zumindest mit dem deutschen Staat - siehe Netzwerkdurchsetzungsgesetz etc.; zweitens stellen Plattformen wie YouTube oder andere soziale Medien zunehmend das dar, was früher die Agora war, oder was Zeitungen und Bücher waren.

Übte früher jemand Zensur, wenn er beispielsweise verbot, bestimmte Dinge auf der Agora zu sagen? Übte früher jemand Zensur, wenn er für Andersdenkende Papier verknappte? Übt heute jemand Zensur, wenn er erreicht, dass bestimmte Dinge nicht mehr auf YouTube oder Facebook gesagt werden dürfen?

Ich denke schon. Eine Zensur findet statt, aber nur wenige interessiert es. Es ist ja für einen guten Zweck, und der Zweck heiligt die Mittel. So denken viele.
Einfach nur rechtsradikale Propaganda und nichts anderes!! Wo sind die konkreten Beispiele, und was muss man sagen dürfen, was angeblich die linke Merkel verbietet? Was willst du jetzr uns konkret sagen? eine Allianz von CSU, CDU, dei Linken, Grüne, SPD und FDP, entscheidet was man nicht sagen darf, aber unbedingt gesagt werden muss! Das wäre also was? Ich selbst bekomme immer nur mit, eine AfD will deutsche Abgeordente nach Anatolien entsorgen, weil denen Meinungen nicht passen. Selbst das man in Deutschland auswandern darf, wenn jemanden das System nicht passt, rechtfertigt für diese Meinung einen Mord? Ein Vernichtungskrieg von Nazis mit 60 Millionen Toten und hundertausend ermordeten Kindern, als Mückenschiss zu bezeichnen, hat keinerlei juristische Konsequenzen. Was willst du noch zusätslich sagen dürfen? Wir leben in einem Rechtsstaat und auch du hast das Recht, dies zu nennen was du nicht sagen darfst, vor höchsten Gerichten einzuklagen. Bloss du mußt einfach, müßten sogar Kita- Kinder verstehen, schlicht nennen, was dies sein soll. Bei welchen Aussagen also liegen deine Probleme, oder verbreitest du hier nur billigste Hetze und Lügen??? Und jetzt kommst, was darfst du konkret in anderen Ländern sagen, was du hier unbedingt auch sagen willst? Raus, leg deine Karten offen!!! Nenn Roß und Reiter!!! Werde doch mal locker und hau es raus! Warum aus welchen Grund verheimlichst du es uns? Schreib es halt in Gänsefüsschen, wenn es nicht von dir kommt, aber als wichtiges Beispiel dient.

Oder gebe zu, es hat nur eine Meinung zu geben, die der AfD! Und es ist für jedem Demokraten nicht erlaubt, deine, bzw. die der AfD zu kritisieren, weil Königsbeleidigung? Oder gleich alle 85 Prozent der Nicht-AfD- Wähler zu Terroristen zu erklären, nach Idee von Erdogan? Also nenn hier Ross und Reiter oder halt einfach Klappe!
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Zacherli »

Hetze und Hassreden zählen nicht zur Meinungsfreiheit, sondern stellen eine Straftat dar. Es wundert also nicht, das gerade Rechte sich mit Händen und Armen sträuben, so bedroht eine Zensur doch glatt ihre politische Brandstiftung. Vielleicht erschwert es ja die Verbreitung von Todeslisten..... Halt, das läuft ja sowieso übers Darknet.

Vergessen tun diese Individuen doch glatt, das diese Zensur der Straftaten für alle Parteien gelten.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Ger9374 »

Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.
Weder mit billiger Polemik noch mit Ignoranz vor deren Missbrauch ist da Schindluder zu treiben! Auch wenn mir geäußerten von Politisch Andersdenkenden nicht immer gefällt aktzeptiere ich diese und erwarte dies auch von anderen. Dieses ist uns so selbstverständlich geworden , das wir uns bewusst machen sollten wie kostbar die Meinungsfreiheit eigentlich ist!
Jegliche Einschränkung lehne ich ab, Strafrechtliche Mittel gegen Hetzer usw. sind in Grenzfällen anwendbar. Der Bestand von Verleumdung und Volksverhetzung sollte reichen im StGB.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Keoma »

Zacherli hat geschrieben:(23 Aug 2019, 03:31)

Hetze und Hassreden zählen nicht zur Meinungsfreiheit, sondern stellen eine Straftat dar. Es wundert also nicht, das gerade Rechte sich mit Händen und Armen sträuben, so bedroht eine Zensur doch glatt ihre politische Brandstiftung. Vielleicht erschwert es ja die Verbreitung von Todeslisten..... Halt, das läuft ja sowieso übers Darknet.

Vergessen tun diese Individuen doch glatt, das diese Zensur der Straftaten für alle Parteien gelten.
Über Straftaten entscheiden in einem Rechtsstaat die Gerichte, nicht irgendwelche Betreiber oder Nutzer von Internetforen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Skeptiker »

Keoma hat geschrieben:(23 Aug 2019, 08:03)

Über Straftaten entscheiden in einem Rechtsstaat die Gerichte, nicht irgendwelche Betreiber oder Nutzer von Internetforen.
Das ist eben genau der Punkt. Das NetzDG löst einen Beifang aus, der aus all dem besteht, was Laien nicht sicher als strafrechtlich relevant oder Teil von Meinungsfreiheit trennen können.

Dadurch filtert man mit illegalen Hassbeiträgen auch diejenigen mit legalem Zorn weg.

Es wird sehr spannend sein zu sehen wie die linke gesellschaftliche Hälfte reagieren wird, wenn das von ihr getragene Gesetz bei einem Thema gegen diese angewendet wird, wenn es das erste mal ein linkes Aufregerthema gibt. Ob man dann noch die Beschneidung von Kundgebungsfreiheit als Verteidigung der Demokratie gegen Extremisten verteidigen wird, oder einige dann wohl verstehen, dass mit dieser Beschneidung ein Wert beschnitten wird, den man vorgibt zu verteidigen?

Ich halte sehr viel mehr davon einfachen Zugang zu seriösen Quellen zu geben, sodass jeder Mensch Veröffentlichungen auf Faktengehalt prüfen kann. Dann sollte man es schon den Kindern in der Schule beibringen wie ein Mensch sich eine unabhängige Meinung verschafft. Das ist viel effektiver, als Meinungskundgebungen auf einen unverfänglichen Korridor zu beschränken.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Zacherli »

Wer keinen Hass verbreitet, braucht auch nichts befürchten und die was zu befürchten haben, stehen mit unserem GG eh auf Kriegsfuß.

Dafür wird jetzt jetzt endlich polizeilich aufgestockt.
Die Urheberrechtsreform hat damit sowieso nichts zu tun.Bei dieser geht es um was ganz anderes.

Und schon gar nicht ist es eine linke Position, so wie Merkel auch nicht links ist. Wer das behauptet lebt entweder in einer VT, oder ganz rechts draußen, wo wir wieder bei denen sind, die mit dem GG ihre Probleme haben.

Gut das endlich mal was passiert.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von JFK »

Keoma hat geschrieben:(23 Aug 2019, 08:03)

Über Straftaten entscheiden in einem Rechtsstaat die Gerichte, nicht irgendwelche Betreiber oder Nutzer von Internetforen.
Diese haben aber das Hausrecht, und im Zweifel wird eben einkassiert, dann kann sich der sendungsbedürftige seine "Meinung" durch ein Gericht legitimieren lassen und die Freigabe einfordern.
Noch einfacher ist es seine eigene Plattform einzurichten, dann haftet der sendungsbedürftige ganz alleine für seine Inhalte.
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Keoma
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Keoma »

JFK hat geschrieben:(23 Aug 2019, 09:56)

Diese haben aber das Hausrecht, und im Zweifel wird eben einkassiert, dann kann sich der sendungsbedürftige seine "Meinung" durch ein Gericht legitimieren lassen und die Freigabe einfordern.
Noch einfacher ist es seine eigene Plattform einzurichten, dann haftet der sendungsbedürftige ganz alleine für seine Inhalte.
Das wollte ich dir schon lange empfehlen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von imp »

Skeptiker hat geschrieben:(23 Aug 2019, 09:18)

Das ist eben genau der Punkt. Das NetzDG löst einen Beifang aus, der aus all dem besteht, was Laien nicht sicher als strafrechtlich relevant oder Teil von Meinungsfreiheit trennen können.

Dadurch filtert man mit illegalen Hassbeiträgen auch diejenigen mit legalem Zorn weg.

Es wird sehr spannend sein zu sehen wie die linke gesellschaftliche Hälfte reagieren wird, wenn das von ihr getragene Gesetz bei einem Thema gegen diese angewendet wird, wenn es das erste mal ein linkes Aufregerthema gibt. Ob man dann noch die Beschneidung von Kundgebungsfreiheit als Verteidigung der Demokratie gegen Extremisten verteidigen wird, oder einige dann wohl verstehen, dass mit dieser Beschneidung ein Wert beschnitten wird, den man vorgibt zu verteidigen?

Ich halte sehr viel mehr davon einfachen Zugang zu seriösen Quellen zu geben, sodass jeder Mensch Veröffentlichungen auf Faktengehalt prüfen kann. Dann sollte man es schon den Kindern in der Schule beibringen wie ein Mensch sich eine unabhängige Meinung verschafft. Das ist viel effektiver, als Meinungskundgebungen auf einen unverfänglichen Korridor zu beschränken.
Du hast immer so eine eigenwillige Rechts-Links-Brille. Das Thema ist international ein alter Hut und hat mit der speziellen Ausformung in Deutschland nur einen Aspekt. Ueberall in der Welt haben Regierungen Gesetze auf den Weg gebracht, unter bestimmten Bedingungen Betreiber von Diensten in die Pflicht zu nehmen
- inkriminierte Inhalte proaktiv angemessen und spaetestens bei Kenntnis unverz
ueglich zu entfernen
- Urheber der Inhalte mit gebuehrender Gruendlichkeit zu identifizieren und gegenueber Behoerden ggf auch diese Information bereitzustellen

Umgekehrt haben Plattformbetreiber einerseits aus Selbstschutz, andererseits im Werben um moeglichst viele Nutzer und damit Werberelevanz
- den Kreis einstellbarer Inhalte eigenstaendig enger definiert als das Gesetz erlaubt
- ein Beschwerdemanagement und eine proaktive Suche nach Verbotenem, teilweise mit Automaten oder Personal installiert

Dabei spielt gar keine Rolle, wo genau die gesetzlichen Grenzen sind. Einige Plattformen haben traditionell subkulturelle Inhalte, auch Bilder, Zeichnungen, Musik, vorgehalten und sich spaeter auf einen schematisch-ueberkorrekten Ausschluss von U18-Inhalten, insbesondere Nacktheit und Sexualitaet, eingeschossen. Die Reaktionen im Netz sind Legion. Gern werden die absurdesten Ergebnisse vorgestellt - insbesondere wenn bezahlte Werbeeinblendungen auf derselben Seite mit Erotik arbeiten, wo der vergleichsweise milde Nutzerinhalt gesperrt wurde.

Dasselbe erstreckt sich auf Schmaehung, Miszfallensbekundungen und Kritik an oeffentlichen Personen, Marken, Vereinen, gesellschaftlichen Gruppen, Parteien.
Jedoch hat dieser Streit darum, was man auf welcher Plattform sagen darf, sehr wenig mit den zugrundeliegenden Gesetzen zu tun. Portale mit sehr weitgehenden Toleranzen fuer ausgewaehlte Themen und Gespraechskorridore existieren sehr wohl. Betreiber sind fuer ausgewaehlte Issues sehr wohl bereit, fuer den Schutz der Nutzerdaten oder die Gewaehrleistung der Aussprache vorbehaltlich des Rechtsstreits Inhalte stehen zu lassen, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit Rechten Dritter kollidieren. Einige von uns kennen etwa den verstorbenen Imker Ernst K. aus Lingen, der auf Wordpress.com jahrelang Inhalte ausstellte, die in vieler Hinsicht Kritik verdienten und nach deutschem Recht auch strafbar waren. Er nahm Strafverfahren und Verurteilungen fuer seine Aussagen in Kauf. Auch der linksalternative internationale Plattformbetreiber, der jahrelang auch Bekennerschreiben autonomer Gruppen publizierte, musste fuer sein sehr weitgehendes Angebot in Kauf nehmen, dasz Teile seiner Plattform immer wieder Klagen ausgesetzt waren und schließlich einer der Teile auch verboten wurde. Die Regeln dieses Forums legen es nicht nahe, genauer darauf einzugehen.

Ich halte viel davon, die Entscheidungen ueber sagbares, die Plattformbetreiber in Form allgemeiner Regeln aufstellen und in Form von Filterung durch Menschen oder Automaten durchsetzen, zu diskutieren, zu kritisieren, sich ggf nach Alternativen umzuschauen. Eine Einschraenkung der Redefreiheit oder Meinungsfreiheit ist all das aber nicht.

Die andere Frage ist die gesellschaftliche Diskussion, ob man sich gegenseitig auf der Strasze, in einem Medium oder anderweitig auch mitteilen darf, dass man sich nicht mag, dass man die Handlungen und Aussagen Dritter verurteilt oder laecherlich findet, dass man sie als Person unwuerdig findet und dass man auch Inhalte kommuniziert, die das Selbstbild oder Fremdbild des anderen angreifen. Hier finde ich die Tendenz ungluecklich, wenn externe Dritte darueber urteilen, was wahr ist ("Fake News") oder welche Vorwuerfe man nicht machen darf ("Hate Speech") nicht im Sinne einer Meinung, sondern einer schwebend drohenden Bestrafung.

Zu allen Zeiten war es ungluecklich, wenn man Personen oder Gruppen der Verfolgung aussetzte aufgrund des oft bloszen Verdachtes, sie koennten mit ihren Aussagen unerwuenschte Bewegungen befoerdern wollen. Chaplin als Kommunist, die mittelalterliche Hexe, die unverstaendliche Religion, der man immer auch das Boese oder das Feindliche mitdenkt, das unserioese Skandalblatt, das man nicht dem Urteil des Lesers sondern dem Gericht ueberantworten will ...

Meinungen duerfen dumm sein, duerfen auf wissenschaftlich falschen oder auf vom Zeitgeist nicht ernst genommenen Ansichten basieren. Dem Streit der Meinungen mit einem vorangehenden Filter des Sagbaren zu begegnen, ist problematisch. Hingegen ist es vollkommen in Ordnung, als Betreiber bestimmte Aussagen nicht in diesem Medium haben zu wollen oder als Kunde entsprechende Vorstellungen zu formulieren, einzufordern.

Unter dem Strich steht die Tuer, fast alles zu sagen, heute technisch und rechtlich weit auf. Einen Zuhoererkreis zu finden, ist eine andere Sache. Jedoch ist das kein Recht.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von JFK »

Keoma hat geschrieben:(23 Aug 2019, 09:57)

Das wollte ich dir schon lange empfehlen.
Was wolltest du mir empfehlen? Diesen Beitrag zu schreiben? :rolleyes:
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Keoma »

JFK hat geschrieben:(23 Aug 2019, 10:07)

Was wolltest du mir empfehlen? Diesen Beitrag zu schreiben? :rolleyes:
Nein, eine eigene Plattform zu gründen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von JFK »

Keoma hat geschrieben:(23 Aug 2019, 10:10)

Nein, eine eigene Plattform zu gründen.
Wieso, ich bin hier mit dem zulässigen Rahmen und auch bei Google ganz zufrieden, Facebook mag ich nicht.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Schnitter »

Keoma hat geschrieben:(23 Aug 2019, 08:03)

Über Straftaten entscheiden in einem Rechtsstaat die Gerichte, nicht irgendwelche Betreiber oder Nutzer von Internetforen.
Wenn mir einer auf der Party ins Wohnzimmer kackt fliegt er raus.

Dazu brauche ich kein Gericht.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Keoma »

Schnitter hat geschrieben:(23 Aug 2019, 11:29)

Wenn mir einer auf der Party ins Wohnzimmer kackt fliegt er raus.

Dazu brauche ich kein Gericht.
Ein wie immer niveauvoller, zu nichts zu gebrauchender Vergleich.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Ein Terraner »

Der wie vielte Jammerthread über unzureichende Duldung von Hetze und Rassismus ist das hier eigentlich ?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Watchful_Eye »

Private Anbieter müssen die Meinungsfreiheit nicht so weit auslegen wie der Staat. Das ist erstmal gut, gerade auch für dieses Forum.

Ein Problem, was es mit sozialen Netzwerken aber gibt, ist eben die Oligopolisierung globaler öffentlicher Kommunikation durch wenige Anbieter. Das kann bedeuten, dass wenige Konzerne darüber entscheiden können, was Meinungsfreiheit in weiten Teilen des öffentlichen Raums bedeutet.

Und Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht immer nur rechte "Hate Speech". Das sollte auch denen Sorgen machen, die der konsequenten Löschung von Hassbeiträgen positiv gegenüberstehen.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Julian »

Tomaner hat geschrieben:(23 Aug 2019, 03:14)

Einfach nur rechtsradikale Propaganda und nichts anderes!! Wo sind die konkreten Beispiele, und was muss man sagen dürfen, was angeblich die linke Merkel verbietet? Was willst du jetzr uns konkret sagen? eine Allianz von CSU, CDU, dei Linken, Grüne, SPD und FDP, entscheidet was man nicht sagen darf, aber unbedingt gesagt werden muss! Das wäre also was? Ich selbst bekomme immer nur mit, eine AfD will deutsche Abgeordente nach Anatolien entsorgen, weil denen Meinungen nicht passen. Selbst das man in Deutschland auswandern darf, wenn jemanden das System nicht passt, rechtfertigt für diese Meinung einen Mord? Ein Vernichtungskrieg von Nazis mit 60 Millionen Toten und hundertausend ermordeten Kindern, als Mückenschiss zu bezeichnen, hat keinerlei juristische Konsequenzen. Was willst du noch zusätslich sagen dürfen? Wir leben in einem Rechtsstaat und auch du hast das Recht, dies zu nennen was du nicht sagen darfst, vor höchsten Gerichten einzuklagen. Bloss du mußt einfach, müßten sogar Kita- Kinder verstehen, schlicht nennen, was dies sein soll. Bei welchen Aussagen also liegen deine Probleme, oder verbreitest du hier nur billigste Hetze und Lügen??? Und jetzt kommst, was darfst du konkret in anderen Ländern sagen, was du hier unbedingt auch sagen willst? Raus, leg deine Karten offen!!! Nenn Roß und Reiter!!! Werde doch mal locker und hau es raus! Warum aus welchen Grund verheimlichst du es uns? Schreib es halt in Gänsefüsschen, wenn es nicht von dir kommt, aber als wichtiges Beispiel dient.

Oder gebe zu, es hat nur eine Meinung zu geben, die der AfD! Und es ist für jedem Demokraten nicht erlaubt, deine, bzw. die der AfD zu kritisieren, weil Königsbeleidigung? Oder gleich alle 85 Prozent der Nicht-AfD- Wähler zu Terroristen zu erklären, nach Idee von Erdogan? Also nenn hier Ross und Reiter oder halt einfach Klappe!
Halten Sie denn Niall Ferguson und die NZZ auch für rechtsradikal? Nur, damit ich das besser einordnen kann.

Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Zusammenarbeit bei der Zensur zwischen staatlichen Stellen, linksextremen Stiftungen und Technologiekonzernen, der Migrationspakt mit seinen Bestimmungen - ist Ihnen das bekannt? Die tagtägliche verzerrende Darstellung der Realität in vielen Medien, insbesondere den öffentlich-rechtlichen - ist Ihnen das bekannt?

Das Verunglimpfen abweichender Meinungen als rechtsradikal - ist Ihnen das bekannt?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Zacherli »

Julian hat geschrieben:(23 Aug 2019, 19:25)

Halten Sie denn Niall Ferguson und die NZZ auch für rechtsradikal? Nur, damit ich das besser einordnen kann.

Netzwerkdurchsetzungsgesetz, Zusammenarbeit bei der Zensur zwischen staatlichen Stellen, linksextremen Stiftungen und Technologiekonzernen, der Migrationspakt mit seinen Bestimmungen - ist Ihnen das bekannt? Die tagtägliche verzerrende Darstellung der Realität in vielen Medien, insbesondere den öffentlich-rechtlichen - ist Ihnen das bekannt?

Das Verunglimpfen abweichender Meinungen als rechtsradikal - ist Ihnen das bekannt?
Und rechte Parolenmedien sollen in was besser sein? Das deren Lügen am Stück deinem Weltbild entsprechen oder du hörst was du hören willst?

Die ÖR ist in jeder Hinsicht seriöser als jedes rechte Hetzblatt. Zumindest wird nicht gelogen bis das die Balken platzen mit null Realität und jeder Menge lächerlicher Polemik.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Fliege »

Julian hat geschrieben:(23 Aug 2019, 19:25)
Halten Sie denn Niall Ferguson und die NZZ auch für rechtsradikal?
Zacherli hat geschrieben:(23 Aug 2019, 19:49)
Und rechte Parolenmedien sollen in was besser sein?
Welches Problem hast du mit Westmedien wie der NZZ?
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von John Galt »

Traut sich Deutschland eigentlich irgendwann mal eine Debatte über komplett Illegale Menschen in Deutschland zu führen, die den Rechtsweg komplett ausgeschöpft haben aber trotzdem keine Lust haben das Land zu verlassen?

Offensichtlich nicht.
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Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von Cobra9 »

John Galt hat geschrieben:(24 Aug 2019, 09:37)

Traut sich Deutschland eigentlich irgendwann mal eine Debatte über komplett Illegale Menschen in Deutschland zu führen, die den Rechtsweg komplett ausgeschöpft haben aber trotzdem keine Lust haben das Land zu verlassen?

Offensichtlich nicht.

Doch tut man. Wie Du es aber drehst und wendest ist es eben gesetzlich nicht immer möglich jemand abzuschieben.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
odiug

Re: Meinungsfreiheit und Redefreiheit in Deutschland und anderswo

Beitrag von odiug »

Ich denke, es geht nicht wirklich um Meinungsfreiheit in diesem Strang.
Es geht vielmehr um die Stumpfe Masse von dummen Geschwätz, das heute mehr den je die Medien flutet.
Ich weiß ... früher war alles besser ist ein Klischee, aber Früher musste sich erst jemand beweisen, etwas erreicht halben, eine Leistung vorweisen können, bevor seine Meinung wahr genommen wurde.
Heute kann jeder Depp, wenn er ein bisschen Geld hat sogar um ein vielfaches potenziert, seinen Stumpfsinn in die Welt pusten und alle Gackern wie aufgeregt über jeden Schwachsinn bis es einem zu den Ohren raus kommt.
Die neuen Medien haben noch keine Filter entwickelt, es fehlt die soziale Kontrolle, die das Leben in der Öffentlichkeit erträglich macht.
Du führst dich auf wie zuhause im Wohnzimmer oder unter der Dusche ... aber die ganze Welt schaut dir dabei zu und das ist eine grausige Kombination :eek:
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