Stein1444 hat geschrieben:(05 Feb 2021, 22:51)
Ich habe ihren Artikel etwas quergelesen und falls ich als Sozi für Sie unter "konsequent Aufrichtigen" falle bin ich gerne bereit mich jeder Argumentation zu stellen. Was ist Ihre aussage auf Basis derer unser Gespräch ablaufen soll?
Meine Aussage? Ich bin irritiert!
dass ich bei meiner alten Gewerkschaft so viele meiner Worte wiedergefunden habe
https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/dp202 ... 020_07.pdf
hier ist sie zu finden.
Aber etwas grundsätzliches würde ich anmerken, werter Genosse. So spricht man sich althergebracht unter Sozis an. Also Genosse. Ich bin Demokrat und daher - anders als dies mittlerweile gelebte politische Kultur ist - weniger an dem Parteibuch, als am demokratischen Verständnis meiner Mitmenschen und ihres demokratischen Handelns interessiert. So lange sie sich dabei auf dem Boden der fdGO bewegen, sind sie mir willkommene Partner, nicht nur im Gespräch.
Ein interessanter Aspekt ist jedoch, wie weit aktuell Anspruch und Realität, Erwartungshaltung anderen gegenüber und eigenverantwortliches Handeln auseinander gehen.
Wir schränken den Staat ein, unterstellen ihm Überwachungsbestrebungen. Kritisieren ihn aber, wenn er nicht den Bekannten, des Bekannten eines Bekannten eines Nazis kennen.
Wir unterstellen dem Staat, dass er strukturellen Rassismus fördert, racial profiling betreibt und Sippenhaft einführt. Kritisieren ihn aber für die Folgen der Clankriminalität.
und da könnten wir noch einige Zeit weiter so machen...
Was wollen wir?
Ich möchte einen, soweit es möglich ist, transparenten Staat. Ich möchte, dass ihm alle notwendigen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, mit denen er eines der wertvollsten Güter unserer Gesellschaft bewahrt und schützt, unseren demokratischen Rechtstaat.
Was ich mir wünschen würde? Mehr Ehrlichkeit im Umgang miteinander. Wo sind die Stimmen in Gesellschaft, Politik und Medien, die sagten, wir haben versucht zu verhindern, dass man sich diesem Problem angemessen widmen kann?
Vielleicht ist der Beitrag der GdP, wie auch viele Beiträge anderer Verbände, wieder ein Dokument, das nachvollziehbar und deutlich macht, wer die Verantwortung dafür trägt, dass bestimmten Gefahren und Schäden nicht in erforderlichem Umfang begegnet wurde.
Man hätte die Hoffnung haben können, dass die Gesellschaft sich mit einem Thema beschäftigt, dass sie selber aktiv unterdrückt hat. Mit dem sie sich in Teilen sogar solidarisiert hat. Derzeit sehe ich keine Tendenzen in diese Richtung. Sollte die Lage, und das befürchte ich, in nicht allzu weiter Zukunft eskalieren, ... îch könnte heute bereits die Vorwürfe der Politik und der Medien formulieren.