"Kiffen für die schwarze Null"

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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Das Beispiel ist widersinnig. Wo ist denn da der Spaß (außer für Masochisten, die dann wohl die fünf wählen würden - mehr fürs Geld)?

Rausch macht erst Freude und dann Kater. Du bietest nur einen Kater an.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Provokateur » So 26. Jul 2015, 12:46 hat geschrieben:Das Beispiel ist widersinnig. Wo ist denn da der Spaß (außer für Masochisten, die dann wohl die fünf wählen würden - mehr fürs Geld)?

Rausch macht erst Freude und dann Kater. Du bietest nur einen Kater an.
Spaß ist relativ. Drogenkomsum ist auch eine Art von Masochismus.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Daran sieht man, dass du noch nie einen anderen Rausch als den von Alkohol hattest.

Manchen Leuten gefallen eben andere Bewusstseinszustände. Deal with it. Und wenn diese durch harmlosere Stoffe ausgelöst werden, gibt es keinen Grund für ein Verbot.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Provokateur » So 26. Jul 2015, 15:33 hat geschrieben:Daran sieht man, dass du noch nie einen anderen Rausch als den von Alkohol hattest.

Manchen Leuten gefallen eben andere Bewusstseinszustände. Deal with it. Und wenn diese durch harmlosere Stoffe ausgelöst werden, gibt es keinen Grund für ein Verbot.
Schädlich bleibt schädlich. Verharmlosung und Verniedlichung macht das nicht besser. Vielleicht würdest du anders denken, wenn du erlebt hättest, was ich erlebt habe.
Zuletzt geändert von zollagent am So 26. Jul 2015, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

zollagent » So 26. Jul 2015, 16:12 hat geschrieben: Schädlich bleibt schädlich. Verharmlosung und Verniedlichung macht das nicht besser. Vielleicht würdest du anders denken, wenn du erlebt hättest, was ich erlebt habe.
Schädlich bleibt schädlich. Verbot und Strafverfolgung macht das nicht besser.

Merkste was? All die schlimmen Dinge die du erlebt hast, hast du unter den aktuellen Gegebenheiten erlebt, also trotz Verbot. Nimmt man jetzt die Erfahrungen von anderen Ländern, ist bei einer Entkriminalisierung/Legalisierung kein Anstieg der Konsumentenzahlen zu erwarten, stattdessen aber eine Verbesserung der Situation für die Konsumenten und eine strengere Trennung der Märkte für Cannabis und andere Drogen.

Jeder Gegner einer Legalisierung redet implizit folgendem das Wort:
- Machterhaltung und riesige Gewinnmargen der Mafia
- Leichte Verfügbarkeit für Jugendliche
- Gestreckte Drogen mit weitaus größeren Gesundheitsgefahren als die Droge selbst
- Erschwerte Prävention durch Tabuisierung
- Erschwerte Drogenhilfe durch Androhung von Strafe, so dass Konsumenten so zurückgezogen wie möglich handeln
- Geld- und Zeitverschwendung bei Polizei und Justiz, so dass weitaus wichtigere Aufgaben auf der Strecke bleiben, z.B. Verbrechen, bei denen Dritte geschädigt werden

All diese Punkte würden bei einer Legalisierung entfallen.
Es ist schon irgendwie Ironie pur, dass man sich als Legalisierungsbefürworter von den Verbotsbefürwortern ständig Verharmlosung und Verantwortungslosigkeit vorwerfen lassen muss. Dabei sind sie es, die der Volksgesundheit, besonders auch den Jugendlichen, Schaden zufügen, indem sie das Verbot verteidigen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von hafenwirt »

zollagent » Sonntag 26. Juli 2015, 17:12 hat geschrieben: Schädlich bleibt schädlich. Verharmlosung und Verniedlichung macht das nicht besser. Vielleicht würdest du anders denken, wenn du erlebt hättest, was ich erlebt habe.
Meiner Erfahrung nach ist Dauerhaftes (schädliches) kiffen nicht die Ursache, sondern Sympton. Ich habe einige in meinem Umfeld, die es übertreiben, aber wenn der Stoff, im Winter meist, nicht verfügbar ist, kiffen die nicht mehr, sondern knallen sich mit Alkohol zu. Ursache ist da mehr eine Psychosymptomatik, welche durch das kiffen (oder das saufen) ignoriert wird.
Zuletzt geändert von hafenwirt am Di 28. Jul 2015, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Seelöwe »

hafenwirt » Di 28. Jul 2015, 18:43 hat geschrieben:
Meiner Erfahrung nach ist Dauerhaftes (schädliches) kiffen nicht die Ursache, sondern Sympton. Ich habe einige in meinem Umfeld, die es übertreiben, aber wenn der Stoff, im Winter meist, nicht verfügbar ist, kiffen die nicht mehr, sondern knallen sich mit Alkohol zu. Ursache ist da mehr eine Psychosymptomatik, welche durch das kiffen (oder das saufen) ignoriert wird.

Die Verfügbarkeit von Cannabis hat nichts mit der jeweiligen Jahreszeit zu tun.
"Profis" pflanzen ihre Kräuter schon lange nicht mehr im Wald an.
Vermutlich schmeckt der Glühwein einfach besser?
Wir leben in einem System, in dem man entweder Rad sein muss oder unter die Räder gerät.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Di 28. Jul 2015, 13:35 hat geschrieben:
Schädlich bleibt schädlich. Verbot und Strafverfolgung macht das nicht besser.

Merkste was? All die schlimmen Dinge die du erlebt hast, hast du unter den aktuellen Gegebenheiten erlebt, also trotz Verbot. Nimmt man jetzt die Erfahrungen von anderen Ländern, ist bei einer Entkriminalisierung/Legalisierung kein Anstieg der Konsumentenzahlen zu erwarten, stattdessen aber eine Verbesserung der Situation für die Konsumenten und eine strengere Trennung der Märkte für Cannabis und andere Drogen.

Jeder Gegner einer Legalisierung redet implizit folgendem das Wort:
- Machterhaltung und riesige Gewinnmargen der Mafia
- Leichte Verfügbarkeit für Jugendliche
- Gestreckte Drogen mit weitaus größeren Gesundheitsgefahren als die Droge selbst
- Erschwerte Prävention durch Tabuisierung
- Erschwerte Drogenhilfe durch Androhung von Strafe, so dass Konsumenten so zurückgezogen wie möglich handeln
- Geld- und Zeitverschwendung bei Polizei und Justiz, so dass weitaus wichtigere Aufgaben auf der Strecke bleiben, z.B. Verbrechen, bei denen Dritte geschädigt werden

All diese Punkte würden bei einer Legalisierung entfallen.
Es ist schon irgendwie Ironie pur, dass man sich als Legalisierungsbefürworter von den Verbotsbefürwortern ständig Verharmlosung und Verantwortungslosigkeit vorwerfen lassen muss. Dabei sind sie es, die der Volksgesundheit, besonders auch den Jugendlichen, Schaden zufügen, indem sie das Verbot verteidigen.
Deine "Entkriminalsierung" senkt ausschließlich die Hemmschwelle zum Einstieg. Aus meinem Jahrgang, den das auch betraf, wären mehr eingestiegen, wenn sie keine Angst gehabt hätten, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Sich ein Paradies zu wünschen mit unrealistischen Annahmen al lá ceteris Paribus führt nicht zu realistischen Voraussagen.

Und wer um all diese Gefährlichkeiten weiß, und sich den Dreck trotzdem in den Körper jagt, dem kann keine Intelligenz bescheinigt werden. Ich leine meinen Hund auch an, damit er nicht vor ein Auto rennt.
Zuletzt geändert von zollagent am Di 28. Jul 2015, 20:36, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

zollagent » Di 28. Jul 2015, 20:34 hat geschrieben: Und wer um all diese Gefährlichkeiten weiß, und sich den Dreck trotzdem in den Körper jagt, dem kann keine Intelligenz bescheinigt werden. Ich leine meinen Hund auch an, damit er nicht vor ein Auto rennt.
Dennoch ist jeder, der seinen Hund nicht anleint, selbst verantwortlich, wenn dieser vor das Auto läuft.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 07:45 hat geschrieben:
Dennoch ist jeder, der seinen Hund nicht anleint, selbst verantwortlich, wenn dieser vor das Auto läuft.
Der Hund wiederum nicht, auch wenn er noch so laut nach Abschaffung des Leinenzwangs bellt.
Zuletzt geändert von zollagent am Mi 29. Jul 2015, 09:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Der Joint fordert auf, geraucht zu werden?

Verantwortlich ist immer der Mensch. Und niemand ist gezwungen, zu kiffen, wenn es denn legal ist. Allerdings wird sich niemand, der kiffen will, von der Illegalisierung abhalten lassen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 09:21 hat geschrieben:Der Joint fordert auf, geraucht zu werden?

Verantwortlich ist immer der Mensch. Und niemand ist gezwungen, zu kiffen, wenn es denn legal ist. Allerdings wird sich niemand, der kiffen will, von der Illegalisierung abhalten lassen.
Könnte der Raser auch sagen, oder auch der Ladendieb. :mad2:

Wenn ich mir den Titel des Strangs ansehe, dann sehe ich eigentlich eher ein verzweifeltes Suchen nach Gründen für etwas, was niemand wirklich braucht. :D
Zuletzt geändert von zollagent am Mi 29. Jul 2015, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Niemand braucht Autos, die über 200km/h schnell fahren, aber dennoch finde ich, die sollten erlaubt bleiben. Auch wenn ich kein Auto besitze.

Niemand braucht Glücksspiel. Dennoch finde ich, das sollte erlaubt bleiben. Auch wenn ich kein Lotto spiele und kein Geld in Spielautomaten werfe.

Niemand braucht kiffen. Dennoch finde ich, dass dies legalisiert werden sollte. Auch wenn ich nicht kiffe.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von HugoBettauer »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 12:44 hat geschrieben:Niemand braucht Autos, die über 200km/h schnell fahren, aber dennoch finde ich, die sollten erlaubt bleiben. Auch wenn ich kein Auto besitze.
Ich brauche sowas, auch wenn man die meiste Zeit nicht über 150 hinaus kommt. Über 240 brauch ich aber auch nicht - man findet praktisch keine Strecke, auf der man mit Reaktionszeit und Bremsweg noch vernünftig agieren kann.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Du kommst auch mit 60 ans Ziel. Dauert halt nur länger. Musste eben anders planen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von HugoBettauer »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 12:48 hat geschrieben:Du kommst auch mit 60 ans Ziel. Dauert halt nur länger. Musste eben anders planen.
Wenn es nur 60 wird, kann man manche Fahrten glatt streichen. Dann lieber in den Biergarten und freinehmen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Hol dir einen Hubschrauber. Keiner hat was von Hubschraubern gesagt.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von schokoschendrezki »

Zum Thema siehe auch (jüngst) den Beitrag des Journalisten Dieter Bub (geb. 1938) in der Deutschlandradio-Kultur-Reihe "Politisches Feuilleton" vom 17. juli:
Cannabis statt Pkw-Maut

Die Grünen wollen über die Legalisierung von Marihuana abstimmen lassen. Unser Autor Dieter Bub wäre sofort dafür: Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen würde manch umstrittenes Politprojekt überflüssig – zum Beispiel die Pkw-Maut.

Welch ein Jammer! Einen Joint hätte Bundesverkehrsminister Dobrindt mit mir rauchen sollen und der ganze Ärger mit der Maut wäre ihm erspart geblieben. Auf der Suche nach einer ausdauernd sprudelnden Geldquelle hätte ich ihm den Cannabis-Tipp gegeben.

...
(http://www.deutschlandradiokultur.de/dr ... _id=325663)

Wobei meine (Gegen)Meinung dazu kurz und bündig lautet: Cannabis- und (eruopaweit einheitliche) PKW-Maut ...
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mi 29. Jul 2015, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von HugoBettauer »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 12:54 hat geschrieben:Hol dir einen Hubschrauber. Keiner hat was von Hubschraubern gesagt.
Hubschrauber sind im Biergarten nicht zugelassen. Sie müssen draußen angeleint werden.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

schokoschendrezki » Mi 29. Jul 2015, 14:01 hat geschrieben:Zum Thema siehe auch (jüngst) den Beitrag des Journalisten Dieter Bub (geb. 1938) in der Deutschlandradio-Kultur-Reihe "Politisches Feuilleton" vom 17. juli:


(http://www.deutschlandradiokultur.de/dr ... _id=325663)

Wobei meine (Gegen)Meinung dazu kurz und bündig lautet: Cannabis- und (eruopaweit einheitliche) PKW-Maut ...
Ich schmeiß mich weg: Jetzt soll für die Autobahn gekifft werden. :D
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Ich bin übrigens auch dagegen, dass auf der Autobahn oder unmittelbar vor Benutzung der Autobahn gekifft wird.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 18:30 hat geschrieben:Ich bin übrigens auch dagegen, dass auf der Autobahn oder unmittelbar vor Benutzung der Autobahn gekifft wird.
Da haben wir mal zumindest eine temporäre Übereinstimmung.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

zollagent » Mi 29. Jul 2015, 20:11 hat geschrieben: Da haben wir mal zumindest eine temporäre Übereinstimmung.
Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass das für nahezu 100% der Legalisierungsbefürworter zutrifft.

Übrigens würde auch in diesem Bereich eine Liberalisierung der geltenden Regeln unmittelbar positive Konsequenzen haben, auch für nicht Betroffene. Aktuell ist der Führerschein selbst dann in Gefahr, wenn der letzte Konsum Tage oder gar Wochen zurückliegt, aktuell also kein Rausch besteht. Es macht also für den Konsumenten keinen großen Unterschied, ob man direkt am Steuer einen Joint raucht oder bspw. 2 Tage nach dem letzten Konsum Auto fährt. Der Unterschied für Unbeteiligte sollte auf der Hand liegen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Do 30. Jul 2015, 10:31 hat geschrieben:
Ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass das für nahezu 100% der Legalisierungsbefürworter zutrifft.

Übrigens würde auch in diesem Bereich eine Liberalisierung der geltenden Regeln unmittelbar positive Konsequenzen haben, auch für nicht Betroffene. Aktuell ist der Führerschein selbst dann in Gefahr, wenn der letzte Konsum Tage oder gar Wochen zurückliegt, aktuell also kein Rausch besteht. Es macht also für den Konsumenten keinen großen Unterschied, ob man direkt am Steuer einen Joint raucht oder bspw. 2 Tage nach dem letzten Konsum Auto fährt. Der Unterschied für Unbeteiligte sollte auf der Hand liegen.
Die Gefahr ist ja auch gegeben. Jetzt weniger den Echorausch, der kommt recht selten, aber vielmehr durch die Einschränkung der Reaktionsfähigkeit regelmäßiger Konsumierer. Im Straßenverkehr muß´man aufmerksam sein.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von bakunicus »

zollagent » Do 30. Jul 2015, 12:09 hat geschrieben: Die Gefahr ist ja auch gegeben. Jetzt weniger den Echorausch, der kommt recht selten, aber vielmehr durch die Einschränkung der Reaktionsfähigkeit regelmäßiger Konsumierer. Im Straßenverkehr muß´man aufmerksam sein.
erzähl das mal den zahlreichen menschen in deutschland die medikamente mit starken nebenwirkungen einnehmen ...

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/m ... -1.1918910
Heuschnupfenmittel, Blutdrucksenker, Schmerztabletten: Viele Medikamente können für Autofahrer zur Gefahr werden. Zehntausende Unfälle pro Jahr dürften auf das Konto von Nebenwirkungen gehen. Doch das Problembewusstsein fehlt - nicht nur bei Patienten.
nun ... ich mag solche "vergleichenden argumente" nicht wirklich.
denn es geht ja um die sache, die verkehrssicherheit.

allerdings bleibt es doch seltsam, dass man bei cannabis so einen aufriss macht, wo der erwischte kiffer zur MPU muß, mit zahlreichen finanziellen und bürokratischen auflagen, aber medikamentierte und medikamenten-abhängige nicht.

an dieser stelle wird die "politik" dahinter deutlich; der phöse kiffer soll mit dieser maßnahme nämlich gemaßregelt werden, wo der heuschnupfenpatient oder konsument von barbituraten aber nützliches mitglied der gesellschaft ist, der sein auto braucht um zur arbeit zu kommen.

worum geht also wirklich bei dieser maßnahme, wenn du selber sagst dass der "echo-effekt" bzw. flashback sehr selten ist ?
ich persönlich habe diesen flashback mit nun bald 30 jahren cannabis-erfahrung noch nie erlebt, und alle kiffer die ich kenne auch noch niemals.
schön wäre es, wenn man noch ein zweites mal "stoned" würde ...
Zuletzt geändert von bakunicus am Do 30. Jul 2015, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

bakunicus » Do 30. Jul 2015, 15:04 hat geschrieben:
erzähl das mal den zahlreichen menschen in deutschland die medikamente mit starken nebenwirkungen einnehmen ...

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/m ... -1.1918910



nun ... ich mag solche "vergleichenden argumente" nicht wirklich.
denn es geht ja um die sache, die verkehrssicherheit.

allerdings bleibt es doch seltsam, dass man bei cannabis so einen aufriss macht, wo der erwischte kiffer zur MPU muß, mit zahlreichen finanziellen und bürokratischen auflagen, aber medikamentierte und medikamenten-abhängige nicht.

an dieser stelle wird die "politik" dahinter deutlich; der phöse kiffer soll mit dieser maßnahme nämlich gemaßregelt werden, wo der heuschnupfenpatient oder konsument von barbituraten aber nützliches mitglied der gesellschaft ist, der sein auto braucht um zur arbeit zu kommen.

worum geht also wirklich bei dieser maßnahme, wenn du selber sagst dass der "echo-effekt" bzw. flashback sehr selten ist ?
ich persönlich habe diesen flashback mit nun bald 30 jahren cannabis-erfahrung noch nie erlebt, und alle kiffer die ich kenne auch noch niemals.
schön wäre es, wenn man noch ein zweites mal "stoned" würde ...
Warum bringst du sie dann?
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

zollagent » Do 30. Jul 2015, 18:12 hat geschrieben: Warum bringst du sie dann?
Wenn ich mal kurz dazwischengrätschen darf...

Diese Vergleiche gehören für mich nicht zu den besten Argumenten, sind aber trotzdem valide. Denn Gesetze haben in unserem sog. "Rechtsstaat" verhältnismäßig zu sein. Und es ist sicherlich nicht verhältnismäßig, ähnlich gefährliche Substanzen rechtlich völlig unterschiedlich zu behandeln. Und das Beispiel mit den Medikamenten am Steuer zeigt halt wunderbar, wie Cannabiskonsumenten einer Hexenjagd gleich gemaßregelt werden sollen, harmlos ausgedrückt. Wenn das Bundesverfassungsgericht feststellt, dass es verfassungswidrig ist, jemanden wegen ein paar Gramm für den Eigenbedarf zu bestrafen, wird über den Umweg des Führerscheinrechts draufgehauen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Fr 31. Jul 2015, 21:29 hat geschrieben:
Wenn ich mal kurz dazwischengrätschen darf...

Diese Vergleiche gehören für mich nicht zu den besten Argumenten, sind aber trotzdem valide. Denn Gesetze haben in unserem sog. "Rechtsstaat" verhältnismäßig zu sein. Und es ist sicherlich nicht verhältnismäßig, ähnlich gefährliche Substanzen rechtlich völlig unterschiedlich zu behandeln. Und das Beispiel mit den Medikamenten am Steuer zeigt halt wunderbar, wie Cannabiskonsumenten einer Hexenjagd gleich gemaßregelt werden sollen, harmlos ausgedrückt. Wenn das Bundesverfassungsgericht feststellt, dass es verfassungswidrig ist, jemanden wegen ein paar Gramm für den Eigenbedarf zu bestrafen, wird über den Umweg des Führerscheinrechts draufgehauen.
*Zurückgrätsch* Medikamente muß man schon mal nehmen und das geschieht in der Regel unter ärztlicher Aufsicht. Und bei allen Medikamenten gibt es auch einen Beipackzettel, der vor eventuellen Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Autofahren warnt. Von daher hat die Einnahme von Medikamenten eine andere Qualität, als sich Rauschgift reinzupfeifen. Und daß man alles mißbrauchen kann, würde, wäre das ein Argument, zu einer Beliebigkeit führen, mit der eine Gesellschaft nicht funktionieren kann.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von John Galt »

Provokateur » Mi 29. Jul 2015, 17:30 hat geschrieben:Ich bin übrigens auch dagegen, dass auf der Autobahn oder unmittelbar vor Benutzung der Autobahn gekifft wird.
Wie machen das eigentlich Colorado und Co?

Dazu muss man vernünftige Regelungen finden. Reicht eine Nacht?
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Es wird ein Bluttest veranlasst. Dort wird der ANteil der aktiven Cannabinoide festgestellt. Ab einem Grenzwert wird dann eine Fahruntüchtigkeit attestiert.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Atheist »

ADent » Fr 31. Jul 2015, 21:29 hat geschrieben:
Wenn ich mal kurz dazwischengrätschen darf...

Diese Vergleiche gehören für mich nicht zu den besten Argumenten, sind aber trotzdem valide. Denn Gesetze haben in unserem sog. "Rechtsstaat" verhältnismäßig zu sein. Und es ist sicherlich nicht verhältnismäßig, ähnlich gefährliche Substanzen rechtlich völlig unterschiedlich zu behandeln. Und das Beispiel mit den Medikamenten am Steuer zeigt halt wunderbar, wie Cannabiskonsumenten einer Hexenjagd gleich gemaßregelt werden sollen, harmlos ausgedrückt. Wenn das Bundesverfassungsgericht feststellt, dass es verfassungswidrig ist, jemanden wegen ein paar Gramm für den Eigenbedarf zu bestrafen, wird über den Umweg des Führerscheinrechts draufgehauen.
Medikamente berauschen im Idealfall nicht. Wer so lustig ist, kann ja medizinisches Cannabis konsumieren, mit wenig THC (Rausch) und viel Cannabidiol (u.a. entzündungshemmend). :D
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

zollagent » Fr 31. Jul 2015, 20:37 hat geschrieben:
*Zurückgrätsch* Medikamente muß man schon mal nehmen und das geschieht in der Regel unter ärztlicher Aufsicht. Und bei allen Medikamenten gibt es auch einen Beipackzettel, der vor eventuellen Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Autofahren warnt. Von daher hat die Einnahme von Medikamenten eine andere Qualität, als sich Rauschgift reinzupfeifen. Und daß man alles mißbrauchen kann, würde, wäre das ein Argument, zu einer Beliebigkeit führen, mit der eine Gesellschaft nicht funktionieren kann.
Gib's doch zu, du wärst der erste der bei medizinischer Nutzung von Cannabis nach Fahrverbot für die Konsumenten schreien würde. Doppelmoral halt. Und mit dem Beipackzettel hast du dir ein klassisches Eigentor geschossen. Den gäbe es nämlich laut Gesetzesentwurf der Grünen bei einer staatlich regulierten Abgabe, inkl. Wirkstoffgehalt, Anwendungs- und Gefahrenhinweise.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

Atheist » Fr 31. Jul 2015, 21:04 hat geschrieben:
Medikamente berauschen im Idealfall nicht. Wer so lustig ist, kann ja medizinisches Cannabis konsumieren, mit wenig THC (Rausch) und viel Cannabidiol (u.a. entzündungshemmend). :D
Es ging hier aber nicht um den Idealfall, sondern um Unfälle, die durch Nebenwirkungen von Medikamenten verursacht werden.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Atheist »

ADent » Fr 31. Jul 2015, 22:07 hat geschrieben:
Es ging hier aber nicht um den Idealfall, sondern um Unfälle, die durch Nebenwirkungen von Medikamenten verursacht werden.
Doch, es geht um den Idealfall, denn daran bemisst sich die Einstufung als Medikament oder als Droge. Selbstverständlich kannst Du Dich auch mit Schlaftabletten oder opioiden Schmerzmitteln bis zur Fahruntüchtigkeit wegballern. Das würden aber Versicherung und Justiz herausfinden.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

Atheist » Fr 31. Jul 2015, 21:16 hat geschrieben:
Doch, es geht um den Idealfall, denn daran bemisst sich die Einstufung als Medikament oder als Droge. Selbstverständlich kannst Du Dich auch mit Schlaftabletten oder opioiden Schmerzmitteln bis zur Fahruntüchtigkeit wegballern. Das würden aber Versicherung und Justiz herausfinden.
Und Opioide gelten als Medikamente und Cannabis als Droge, oder was soll mir das jetzt sagen? Bei Verkehrskontrollen wird gerne mal nach Cannabis gefragt und auf Cannabis geprüft, auf evtl. fahruntüchtig machende "Medikamente" aber nicht. Auf die Gefährdung im Straßenverkehr bezogen ist das reine Willkür.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Atheist » Fr 31. Jul 2015, 22:04 hat geschrieben:
Medikamente berauschen im Idealfall nicht. Wer so lustig ist, kann ja medizinisches Cannabis konsumieren, mit wenig THC (Rausch) und viel Cannabidiol (u.a. entzündungshemmend). :D
Genau das ist ja nicht das Ziel, sondern medizinisches Cannabis ist nur ein Instrument, um eine allgemeine Freigabe zu fordern.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Fr 31. Jul 2015, 22:05 hat geschrieben: Gib's doch zu, du wärst der erste der bei medizinischer Nutzung von Cannabis nach Fahrverbot für die Konsumenten schreien würde. Doppelmoral halt. Und mit dem Beipackzettel hast du dir ein klassisches Eigentor geschossen. Den gäbe es nämlich laut Gesetzesentwurf der Grünen bei einer staatlich regulierten Abgabe, inkl. Wirkstoffgehalt, Anwendungs- und Gefahrenhinweise.
Es ist kein Eigentor. Was die Grünen fordern oder nicht fordern, ist hier erstmal irrelevant. Übrigens" besteht auch bei medizinischer Nutzung von Cannabis das Problem, das bei einer Kontrolle auf Fahrtüchtigkeit der Führerschein weg wäre. Das wäre bei Medikamenteneinnahme mit Einfluß auf die Fahrtüchtigkeit nicht anders.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Fr 31. Jul 2015, 22:26 hat geschrieben:
Und Opioide gelten als Medikamente und Cannabis als Droge, oder was soll mir das jetzt sagen? Bei Verkehrskontrollen wird gerne mal nach Cannabis gefragt und auf Cannabis geprüft, auf evtl. fahruntüchtig machende "Medikamente" aber nicht. Auf die Gefährdung im Straßenverkehr bezogen ist das reine Willkür.
Wieder mal das Geschrei nach einer Gleichstellung im Unrecht?
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Atheist »

zollagent » Fr 31. Jul 2015, 22:34 hat geschrieben: Genau das ist ja nicht das Ziel, sondern medizinisches Cannabis ist nur ein Instrument, um eine allgemeine Freigabe zu fordern.
Es gibt bereits jetzt schon Präparate mit einem niedrigen THC- und einem erhöhten CBD-Gehalt. Weitere werden erforscht. Es wäre doch mal lustig, diese in Deutschland einzuführen. Denn wie Du es richtig anmerkst, wird für die Legalisierung von Cannabis auch aus dem medizinischen Blickwinkel argumentiert. Wie groß da wohl das Heulen wäre!? :D
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

Atheist » Fr 31. Jul 2015, 22:41 hat geschrieben:
Es gibt bereits jetzt schon Präparate mit einem niedrigen THC- und einem erhöhten CBD-Gehalt. Weitere werden erforscht. Es wäre doch mal lustig, diese in Deutschland einzuführen. Denn wie Du es richtig anmerkst, wird für die Legalisierung von Cannabis auch aus dem medizinischen Blickwinkel argumentiert. Wie groß da wohl das Heulen wäre!? :D
Gegen eine medizinische Anwendung bestehen auch keine Einwände. Nur, was hat das mit dem Wunsch nach Rauschgiftgenuß allgemein zu tun? Ein Argument dafür ist das jedenfalls nicht.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

Die Diskussionen über die Nutzung von Hanf aus medizinischen und Genussgründen sind zwei völlig verschiedene. In beiden Fällen ist aber eine deutliche Liberalisierung der Gesetze bzw. Einschränkungen nötig, im medizinischen Bereich noch viel mehr als im Freizeitbereich. Bei einer generellen Legalisierung hätte man die medizinische Seite halt gleich mit erschlagen.

Der Stern hat übrigens letzte Woche das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage veröffentlicht:

http://www.stern.de/panorama/gesellscha ... 62378.html

Was auffällt:

1. Die Darstellung der Ergebnisse ist schlecht gemachte Meinungsmache. Da werden die 61%, die gegen die Legalisierung sind, mal eben als "breite Mehrheit" hingestellt. Darunter verstehe ich was anderes. Und es wird ignoriert, dass die Zustimmung zur Legalisierung in der Bevölkerung stetig wächst, zumindest wenn man verschiedene repräsentative Umfragen von Emnid, Forsa und Co. der letzten Jahre für den Stern, den Hanfverband etc. anschaut (obwohl es natürlich auch auf den genauen Wortlaut der Fragen ankommt): 19% (2010), 29% und 30% (2014), 37% (2015). Der Trend ist also klar.

2. Wenn man sich anschaut, wie die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen abgestimmt haben, muss man zu dem Schluss kommen, dass provokativ und überspitzt ausgedrückt nur noch Alte und Ungebildete gegen die Legalisierung sind:
Gegen eine Freigabe sind vor allem die über 60-Jährigen, 73 Prozent aus dieser Gruppe lehnen die Legalisierung ab. Ebenso sind die formal schlechter Gebildeten mit Hauptschulabschluss mit 72 Prozent deutlich ablehnender als jene mit Abitur oder Hochschulabschluss (53 Prozent).
Das würde mir anstelle von so manchem Diskussionsteilnehmer hier zu denken geben. :D
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Seelöwe »

Trotzdem lehnen in jeder Gruppe mehr als die Hälfte der Befragten die Legalisierung von Cannabis ab.

"Eine breite Mehrheit der Bundesbürger (61 Prozent) ist der Ansicht, dass Verkauf und Konsum von Haschisch wie bislang verboten sein sollten. 37 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Legalisierung der Droge aus."

Dein Beitrag zur Entkriminalisierung von Cannabis entpuppt sich also als Luftnummer.
Zuletzt geändert von Seelöwe am Di 4. Aug 2015, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.
Wir leben in einem System, in dem man entweder Rad sein muss oder unter die Räder gerät.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), dt. Philosoph
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von frems »

Kiffer erwarten die große Drogen-Revolution

Noch nie wurde die Legalisierung von Cannabis so diskutiert wie heute. Mehrere Bundesländer wollen bald selbst Haschisch verkaufen. In Berlin, München und Barcelona warten Menschen auf die Revolution.
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ution.html

Ist wohl vielerorts nur noch eine Frage der Zeit.
Labskaus!

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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

Seelöwe » Di 4. Aug 2015, 17:59 hat geschrieben:Trotzdem lehnen in jeder Gruppe mehr als die Hälfte der Befragten die Legalisierung von Cannabis ab.
Das seh ich auch. Mir ging es um den Begriff "breite Mehrheit", was ich bei diesen Verhältnissen für übertrieben und billige Meinungsmache halte. Mit den anderen Zahlen, die ich genannt habe, hätte man genauso gut sagen können "Zustimmung zur Legalisierung wächst weiter".
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Sri Aurobindo »

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpr ... 5080642393
Ob Bronchitis oder Asthma, schizophrene Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder Depressionen: Wer häufig kifft, riskiert gravierende gesundheitliche Schädigungen und psychische Störungen. So lautet zumindest die gängige Meinung vieler Experten und selbst Befürworter des Hanfrauchens räumen häufig ein, dass Cannabis nicht ungefährlich ist. Doch nun sorgt eine US-amerikanische Langzeitstudie im Fachblatt „Psychology of Addictive Behaviours“ für Aufsehen, denn möglicherweise ist der Zusammenhang doch nicht so eindeutig, wie bislang angenommen. Demnach sei die Gefahr für gesundheitliche Spätfolgen bei männlichen Cannabis-Konsumenten im Teenager-Alter nicht nachweislich höher als bei gleichaltrigen Nichtrauchern, so eine Mitteilung der Universität Pittsburgh.
Doch keine Langzeitschäden?
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

http://www.badische-zeitung.de/panorama ... 15723.html
BZ: Wird das Risiko einer Cannabisabhängigkeit durch eine Legalisierung der Droge erhöht?
Derik Hermann: Analysen zeigen, dass in europäischen Ländern, in welchen die Gesetzgebung bezüglich Cannabiskonsums verschärft wurde, der Konsum nicht abnahm. So verhielt es sich auch umgekehrt: Eine Lockerung der Gesetzeslage hat keinen höheren Konsum verursacht. Eine Legalisierung hätte keine Auswirkungen auf die Zahlen der abhängigen Konsumenten.
Wenn die Verbotsfans endlich aufhören würden, diese von unterschiedlichsten Untersuchungen festgestellten Sachverhalte zu ignorieren oder gar zu leugnen, wären wir einen Schritt weiter, wenn nicht schon am Ziel. Dieses eine Argument reicht aus, um jede Diskussion im Keim zu ersticken. Die Aussage ist nämlich: Das Verbot funktioniert nicht! Wenn man jetzt noch die eindeutig präsenten negativen Auswirkungen des Verbots einbezieht, muss man sich schon fragen, wie dumm Politik und Gesellschaft eigentlich sein müssen, sowas aufrecht zu erhalten.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von Provokateur »

Jetzt schlägt es aber 13 :D
In vier Pfeifen, die William Shakespeare zugeordnet werden konnten, fanden sich Cannabisreste.
http://www.focus.de/wissen/mensch/bekif ... 71295.html

Wäre der Nachweis letztgültig gelungen...Donnerlüttchen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von zollagent »

ADent » Fr 7. Aug 2015, 12:11 hat geschrieben:http://www.badische-zeitung.de/panorama ... 15723.html



Wenn die Verbotsfans endlich aufhören würden, diese von unterschiedlichsten Untersuchungen festgestellten Sachverhalte zu ignorieren oder gar zu leugnen, wären wir einen Schritt weiter, wenn nicht schon am Ziel. Dieses eine Argument reicht aus, um jede Diskussion im Keim zu ersticken. Die Aussage ist nämlich: Das Verbot funktioniert nicht! Wenn man jetzt noch die eindeutig präsenten negativen Auswirkungen des Verbots einbezieht, muss man sich schon fragen, wie dumm Politik und Gesellschaft eigentlich sein müssen, sowas aufrecht zu erhalten.
Das Verbot von Ladendiebstahl funktioniert auch nicht. Und Dinge, die nicht mehr erfaßt werden, über die läßt sich keine zuverlässige Aussage treffen.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

zollagent » Mi 12. Aug 2015, 19:27 hat geschrieben: Das Verbot von Ladendiebstahl funktioniert auch nicht. Und Dinge, die nicht mehr erfaßt werden, über die läßt sich keine zuverlässige Aussage treffen.
Der ewig hinkende Vergleich mit dem Ladendiebstahl mal wieder. :rolleyes: (Übrigens komisch, dass von dir immer das Lutscherargument kommt, wenn man mit dem Cannabiskonsum vergleichbaren Substanzen/Handlungen argumentiert, du dir aber für den Ladendiebstahl-Vergleich nicht zu schade bist...)

Ich erkläre dir das Hinken gerne nochmal.
1. Bei Ladendiebstahl gibt es direkt Geschädigte, beim Cannabisgebrauch nicht
2. Ich kenne keine Statistik, nach der es in Deutschland Millionen von Ladendieben geben soll, die ansonsten auch noch völlig unauffällig und gesetzestreu leben.
3. Mir fallen ebenso keine negativen Auswirkungen des Verbots von Ladendiebstahl ein, außer für den Ladendieb selbst.

Und wie kommst du darauf, dass keine Statistiken über Cannabiskonsum in Ländern mit legaler Abgabe existieren? Wir haben schließlich auch Statistiken über alles mögliche legale, inkl. Alkoholkonsum.
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Re: "Kiffen für die schwarze Null"

Beitrag von ADent »

Die SPD (bzw. deren Experten auf dem Gebiet) bewegt sich jetzt auch, so dass ich zuversichtlich bin, dass die Partei als Legalisierungsbefürworter bei der nächsten Bundestagswahl antreten wird:

Artikel in der Parteizeitung: http://www.vorwaerts.de/artikel/arbeits ... escheitert
Darin erwähntes Positionspapier: http://library.fes.de/pdf-files/iez/11582.pdf

Damit stände die CDU als einzige Partei mit realistischen Chancen auf den Einzug in den Bundestag (SPD, Linke, Grüne und FDP zähle ich noch dazu, die AfD hat sich Piraten-like selbst zerfleischt) weiterhin für veraltete, ideologische Drogenpolitik. Ich hoffe das macht sich im Ergebnis bemerkbar.
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