Laschet oder Söder

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Wer sollte Kanzlerkandidat der Union werden?

Armin Laschet
23
25%
Markus Söder
45
48%
Ist mir egal
25
27%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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Misterfritz
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:39)

Was genau hat ein sächsischer CDU-Bundestagsabgeordneter davon seinen Job zu riskieren, um abstrakt der CDU in NRW zu helfen?
Siehst Du,
Du bestätigst es ja: Dem einzelnen Bundestagsangeordneten geht es um nix weiter, als um seinen Sitz im Bundestag. Dass das evtl. regieren nach dem Verlust von NRW sehr viel schwieriger werden könnte, interessiert nicht - Hauptsache, man hat einen warmen Sessel, in den man reinpupsen kann.
Und genau diese Egoismen machen Politik(er) unglaubwürdig.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Wormser
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wormser »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Apr 2021, 19:49)
Naturkatastrophen sind knallharte politische Ausscheidungsrennen. In solch fundamentaler Krise zeigt sich, wer was kann und wer nicht. Und wer da dann öffentlich richtig versagt, für den ist in Sachen Politik da dann EDEKA - Ende Der KArriere. Auf Grund erwiesener Unfähigkeit. Und zwar egal, aus welcher Partei der Verantwortliche kommt.
Bei Naturkatastrophen, die sich mitten in einem Wahlkampf ereignen, haben Amtsinhaber immer den entscheidenden Vorteil, konkret politisch handeln und Verantwortung übernehmen zu können. Ein Herausforderer ohne Amt, hat auch keinen politischen Handlungsspielraum. Er kann nur reden und ankündigen, aber er hat nicht die Macht etwas zu tun. Die Rolle des hemdsärmeligen, zupackenden Krisenbewältigers und kümmernden Landesvaters kommt immer ganz dem Amtsinhaber zu.

Daß Stoiber am Ende nicht Kanzler wurde, lag auch an der Schwäche des potentiellen Koalitionspartners FDP.

Seine Karriere war dennoch nicht vorbei. Ein Jahr nach der Bundestagswahl hat Stoiber in Bayern über 60 Prozent bei der Landtagswahl gewonnen, ein historischer Wahlsieg. 2004 wurde ihm das Amt des Bundespräsidenten angeboten. 2005 hätte er Bundesminister für Finanzen und Wirtschafts werden sollen.

Deine Ausführungen sind daher - mit Verlaub - völliger Unsinn.
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jorikke
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von jorikke »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:26)

Das hat mit Humor nix zu tun - bei dem Schauspiel vergeht einem das Lachen echt. Und ich bin kein CDU-Wähler ...
Aber NRW ist nun mal das grösste Bundesland. Die meisten Einwohner, die meisten Wähler - und auch die meisten CDU-Deligierten. Das sollte man nicht ohne Not hinten runter fallen lassen. Strategisch sieht anders aus.
Wenn ich in der CDU etwas zu sagen hätte, würde ich wohl einen dritten Kandidaten aus dem Hut zaubern (ok, bei dem Personal-Angebot ist's schwieriger) und beide Seiten zum Rückzug bewegen. Aber, wie gesagt, nicht mein Problem.
Nehmen wir mal an, Laschet gewinnt die Kandidatenkür, dann die CDU/CSU die Wahl und er wird Kanzler. Dann ist die CDU bei der Landtagswahl in NRW erst recht im Eimer. Neuer MP Kandidat, woher so schnell? Außerdem neigt der deutsche Wähler dem Ausgleich zu. Gewinnt eine Partei bei der Bundestagswahl, wird zumeist diese Partei bei den nächsten Landtagswahlen auf den Boden zurück geholt. So war es fast immer. Strategisch gesehen hat die CDU NRW schon aufgegeben, indem man Laschet zum Kanzlerkandidaten machte. Verliert er die Kandidatenkür und tritt in NRW wieder als MP an, ist er so geschwächt, dass es schwer wird. Dann könnten ihn nur noch Mitleidsstimmen retten.
Strategie geht anders.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:42)
Der nicht, wohl aber CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Münsterland, dem Sauerland, dem Hochstift Paderborn und aus der Eifel. Die Wahlkreise dort galten lange Zeit als sichere Bank für die CDU, deshalb wurden die Direktkandidaten auch nie über die Liste abgesichert.
Die unterstützen Laschet doch auch alle. Aber eben nicht die sächsischen BT-Abgeordneten. Die wollen ihren Job behalten. Und das ist gut so, denn es sollte das Interesse eines Bundespolitikers sein gute Bundespolitik zu machen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

sünnerklaas hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:40)

Röttgen wäre eine gute Idee. Und sollte die UNION hinter den Grünen landen, wird Röttgen eh kommen. Als Parteivorsitzender, Vizekanzler und Außenminister. Söder und Laschet wären in dem Fall politisch verbrannt.
Ja, ich hielte Röttgen auch für eine vernünftige Wahl.
Aber das hier hat ja eh' nichts mehr mit Vernunft zu tun - wahrscheinlich sind diese Zeiten sowieso vorbei.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:46)

Die unterstützen Laschet doch auch alle. Aber eben nicht die sächsischen BT-Abgeordneten. Die wollen ihren Job behalten. Und das ist gut so, denn es sollte das Interesse eines Bundespolitikers sein gute Bundespolitik zu machen.
Und die sächischen Bundestagsabgeordneten machen einen guten Job, wenn sie als erstes versuchen, ihren Job zu sichern? Hmmmm ....
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:36)

Einen Kandidaten aufzustellen, der in der BTW deutlich schlechter dasteht, nur um sich "bessere Chancen" bei der Wahl in NRW zu sichern - wobei ich den Zusammenhang nicht sehe - ist entweder eine so geniale Strategie, dass ich sie nicht durchschaue, oder sie ist ... ich schreibe besser nicht weiter :x
Der Köln/Bonner (Düsseldorfer) FILZ ist durch NICHTS zu ersetzen...
Zwar sinkt nach und nach die Zahl der Arbeitsplätze in den Ministerien. Dies wurde aber überkompensiert durch Ansiedlung vieler Bundesbehörden wie Bundesrechnungshof, Kartellamt und Bundesnetzagentur, des Bundesamts für Arzneimittel und Medizinprodukte oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und vieler anderer Behörden, was Bonn auch als Standort für Lobby- und Wirtschaftsverbände erhält.
Alle Funktionsträger schauen NUR aufs Portemonnaie und zwar aufs EIGENE.

Wem NUTZT ES....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:43)
Siehst Du,
Du bestätigst es ja: Dem einzelnen Bundestagsangeordneten geht es um nix weiter, als um seinen Sitz im Bundestag. Dass das evtl. regieren nach dem Verlust von NRW sehr viel schwieriger werden könnte, interessiert nicht - Hauptsache, man hat einen warmen Sessel, in den man reinpupsen kann.
Und genau diese Egoismen machen Politik(er) unglaubwürdig.
Das hat mit "Egosimen" nichts zu tun. Du scheinst aber nicht zu verstehen, dass der Bundestag die größere Macht darstellt, als der Landtag in Düsseldorf. Ehrlich gesagt etwas kurios.

Natürlich haben die Bundespolitiker ein Interesse ihr Mandat zu retten. Das ist auch gut und richtig so. Anders als du es suggerierst gibt man damit auch nicht "automatisch" die LTW in NRW auf. Was du hier durcheinander bringst sind die Wertigkeiten und die Preise. Für einen geringen Wert bist du bereit einen sehr hohen Preis zu zahlen. Das ist keine superkluge Strategie - das ist Quatsch. Sorry, das so explizit schreiben zu müssen.

Laschet wurde doch schon nominiert? Wieso sollte ein neuer Kandidat besser abschneiden, wenn mit Laschet die BTW gewonnen wurde (was sie nicht wird)? Das macht keinen Sinn! Du bist da vollkommen auf dem falschen Dampfer.
Sören74

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Sören74 »

yogi61 hat geschrieben:(16 Apr 2021, 20:35)

Bis Dienstag soll die Sache nun geklärt werden, sonst gibt es eine Abstimmung in der Fraktion.
Ja...... fragt sich nur welchen Dienstag. :?:
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:49)
Und die sächischen Bundestagsabgeordneten machen einen guten Job, wenn sie als erstes versuchen, ihren Job zu sichern? Hmmmm ....
Natürlich machen sie das! Und das ist gut so, dass sie das machen. Das schafft den Anreiz gute Politik zu machen. Das schafft hier den Anreiz den erfolgversprechenderen Kandidaten zu nominieren, obwohl die Netzwerke etwas anderes ausgeklüngelt haben.

Eigentlich war es nie besser zu sehen als heute, warum es so gut ist, dass BT-Abgeordnete auch ihr eigenes Wohl im Blick haben müssen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:53)

Das hat mit "Egosimen" nichts zu tun. Du scheinst aber nicht zu verstehen, dass der Bundestag die größere Macht darstellt, als der Landtag in Düsseldorf. Ehrlich gesagt etwas kurios.

Natürlich haben die Bundespolitiker ein Interesse ihr Mandat zu retten. Das ist auch gut und richtig so. Anders als du es suggerierst gibt man damit auch nicht "automatisch" die LTW in NRW auf. Was du hier durcheinander bringst sind die Wertigkeiten und die Preise. Für einen geringen Wert bist du bereit einen sehr hohen Preis zu zahlen. Das ist keine superkluge Strategie - das ist Quatsch. Sorry, das so explizit schreiben zu müssen.

Laschet wurde doch schon nominiert? Wieso sollte ein neuer Kandidat besser abschneiden, wenn mit Laschet die BTW gewonnen wurde (was sie nicht wird)? Das macht keinen Sinn! Du bist da vollkommen auf dem falschen Dampfer.
So ganz kann ich Deinem Politikverständnis nicht folgen.
Aber gut, Du wolltest ja auch lachet verschachern.
Und ein Politiker sollte nicht sein Mandat retten, sondern für seine Politik einstehen - und dafür gewählt werden. Sesselfurzer braucht niemand.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Misterfritz »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:57)
Eigentlich war es nie besser zu sehen als heute, warum es so gut ist, dass BT-Abgeordnete auch ihr eigenes Wohl im Blick haben müssen.
Und ich dachte bisher immer, dass Politiker das Gemeinwohl im Blick haben müssten - aber gut ...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:01)
Und ich dachte bisher immer, dass Politiker das Gemeinwohl im Blick haben müssten - aber gut ...
Und das Wohl der NRW-CDU ist das Gemeinwohl?
Ist nicht ein guter Job im Bundestag als Bundestagsabgeordneter näher am Gemeinwohl, als kuriose "wir schießen die BTW in den Wind, um die Chancen in NRW eventuell ein kleinwenig zu verbessern"-Strategien?

Ganz ehrlich, was ist denn am Landtag in NRW so wichtig, dass du ihn über die Macht in der Bundespolitik stellst. Oder ist dir nicht klar, dass du genau das machst? Der Bundestag ist wichtiger als der Landtag!
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

Mal an alle Söder-Fans:

Hat denn keiner die Befürchtung, dass Söder so eine Art kleiner Orban werden könnte?
Ich halte ihn für einen Verführer, der nur an seiner Macht interessiert ist und in Bayern wohl ziemlich alleine das Sagen hat.

Sieht denn keiner mit Sorge einem Kanzler Söder entgegen?
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Teeernte »

Michael_B hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:10)

Mal an alle Söder-Fans:

Hat denn keiner die Befürchtung, dass Söder so eine Art kleiner Orban werden könnte?
Ich halte ihn für einen Verführer, der nur an seiner Macht interessiert ist und in Bayern wohl ziemlich alleine das Sagen hat.

Sieht denn keiner mit Sorge einem Kanzler Söder entgegen?
Es ist die HOFFNUNG vieler...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Teeernte hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:12)

Es ist die HOFFNUNG vieler...
Quatsch
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Teeernte »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:14)

Quatsch
Woher kommen wohl die Unterstützungsstimmen OST ? (vorrangig aus AfD Gebieten) ?
Laschet stichelt gegen Söder: Er treibe Wähler Richtung AfD.
fr.de
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:46)

Ja, ich hielte Röttgen auch für eine vernünftige Wahl.
Aber das hier hat ja eh' nichts mehr mit Vernunft zu tun - wahrscheinlich sind diese Zeiten sowieso vorbei.
Wenn Laschet und Söder den Karren an die Wand fahren - so sieht es ja aus - wird eh Röttgen Laschet als Parteivorsitzenden beereben. Deshalb hält er sich ja auch gepflegt zurück. Er weiß, dass genau dann seine Chance kommen wird und dass er sich als Außenpolitiker da richtig prominent profilieren kann,
Es würde mich auch nicht wundern, wenn in einem Grün/Schwarzen Kabinett unter Habeck Thomas de Maizère wieder aus der Versenkung auftauchen wird.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Teeernte hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:16)
Woher kommen wohl die Unterstützungsstimmen OST ? (vorrangig aus AfD Gebieten) ?
Es gibt auch Unterstützungstimmen SÜD und NORD, sogar WEST.

Klar, Söder steht im Zweifelsfall für einen konservativeren gesellschaftlichen Ansatz und er ist weniger wirtschaftsliberal als Laschet. Dafür hat er sich ökologischer aufgestellt. Alles Dinge die für Söder und gegen Laschet sprechen - in meinen Augen.

Er ist aber kein Autokrat. Wer das von ihm erhofft, der wird enttäuscht werden.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:12)

Es ist die HOFFNUNG vieler...
Ein durch und durch korruptes System, wie das des Kleptokraten Orban, das auf dem Prinzip der politischen Schutzgelderpressung basiert, wollen hier die allerwenigsten. Vielleicht noch einige wenige in Ostdeutschland, die lautstark brüllen, gerne von Zuhältern und Drogendealern regiert zu werden, weil die sie beschützen würden.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Michael_B »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:22)

...
Er ist aber kein Autokrat. Wer das von ihm erhofft, der wird enttäuscht werden.
Quelle? Stimmen aus Bayern deuten das Gegenteil an ...
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Michael_B hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:32)
Quelle? Stimmen aus Bayern deuten das Gegenteil an ...
"Stimmen aus Bayern"? Unsinn. Niemand behauptet, dass Söder die Verfassung unterlaufen würde um eine Autokratie herbeizuführen.

Wer das glaubt, der hört eher "Stimmen aus seinem Kopf", aber nicht aus Bayern.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Aldus »

Michael_B hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:32)

Quelle? Stimmen aus Bayern deuten das Gegenteil an ...
Die Stimmen hier im Forum "deuten" auf >50% für Söder. Andere Umfragen gehen meißt in die selbe Richtung.

Die CDU wird es sehr schwer haben, ihr "nein" in Richtung Söder halten zu können. Die ersten MP´s kippen mittlerweile ja bereits...
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Vongole »

Misterfritz hat geschrieben:(16 Apr 2021, 23:01)

Und ich dachte bisher immer, dass Politiker das Gemeinwohl im Blick haben müssten - aber gut ...
Haben sie doch, nämlich das Gemeinwohl der BT-Politiker. Deshalb werden sie einen Mann zum Kandidaten küren, der genauso denkt wie sie:
Erst komm ich, dann vielleicht noch die Partei (die CSU wohlgemerkt, denn die CDU zerlegt der ja gerade), und mit dem Rest mach ich dann noch was für die Wähler.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Nightrain »

Vongole hat geschrieben:(17 Apr 2021, 00:53)
und mit dem Rest mach ich dann noch was für die Wähler.
Sind da die Wähler gemeint, die seit 9 Monaten in jeder Umfrage die Fähigkeit Kanzler zu sein absprechen? :p
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jorikke
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von jorikke »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:46)

Die unterstützen Laschet doch auch alle. Aber eben nicht die sächsischen BT-Abgeordneten. Die wollen ihren Job behalten. Und das ist gut so, denn es sollte das Interesse eines Bundespolitikers sein gute Bundespolitik zu machen.
Du hast die Strategie noch nicht durchschaut.
Wenn eine Firma zwei Firmenfahrzeuge hat, einen BMW und einen Trabbi, dann werden geniale Strategen natürlich verlangen den BMW an die Wand zu fahren um endlich wieder in den Genuß des Trabbis zu kommen.
:D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von jorikke »

Teeernte hat geschrieben:(16 Apr 2021, 22:50)

Der Köln/Bonner (Düsseldorfer) FILZ ist durch NICHTS zu ersetzen...



Alle Funktionsträger schauen NUR aufs Portemonnaie und zwar aufs EIGENE.

Wem NUTZT ES....
Selbstverständlich ist der Filz zu ersetzen.
Das geht wie beim Hubraum.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Teeernte »

jorikke hat geschrieben:(17 Apr 2021, 07:38)

Selbstverständlich ist der Filz zu ersetzen.
Das geht wie beim Hubraum.
:thumbup:


Natürlich lässt sich 2L Hubraum ersetzen.......durch 5L.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

jorikke hat geschrieben:(17 Apr 2021, 07:35)
Du hast die Strategie noch nicht durchschaut.
Wenn eine Firma zwei Firmenfahrzeuge hat, einen BMW und einen Trabbi, dann werden geniale Strategen natürlich verlangen den BMW an die Wand zu fahren um endlich wieder in den Genuß des Trabbis zu kommen.
:D
Da hast du natürlich Recht ;)

Das geht ja noch weiter. Als ich nun darauf hinweise, dass es nicht im Interesse der Firma ist den BMW vor die Wand zu fahren, wird mir gesagt, dass es dem Wohl der Firma diene den Trabbifahns diesen gefallen zu tun, und dass es ganz und gar unethisch wäre, der Wirtschaftlichkeit wegen die Interessen des firmeninternen Trabbifanclubs zu missachten.

Es gibt wirklich Leute, die sind so lange in der Komunalpolitik unterwegs, dass sie tatsächlich nicht mehr verstehen, dass die Parteien nur das Grundgerüst bilden, innerhalb dessen Menschen - als Individuuen - sich politisch ausdrücken. Wenn man mal so weit ist, dass die Parteimitlieder den Willen der Bonzenseilschaften mit dem "Willen des Volkes" verwechseln, dann haben die Bonzen alles richtig, aber die Parteimitglieder alles falsch gemacht.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wähler »

Die Angst der CDU-Direktkandidaten wird ene große Rolle bei der Abstimmung in der Unions-Fraktion im Bundestag spielen. Die überhöhte Hoffnung in Markus Söder wird wenig an der Lage dieser Direktkandidaten ändern:
WAHLKREISPROGNOSE.DE 14. APRIL 2021 Im Bund: Grüne überholen Union in NRW und Hessen
https://www.wahlkreisprognose.de/2021/0 ... nd-hessen/
"Innerhalb der Unionsfamilie gelingt es hauptsächlich der CSU, regionale Vorsprünge deutlich zu verteidigen. Außerhalb Bayerns wäre die Union nur noch im niedersächsischen Weser-Ems mit solidem Vorsprung erstplatziert. Überall sonst, wo die Unionsparteien voran liegen, ist der Abstand zu Rang zwei schwindend gering. "
Zuletzt geändert von Wähler am Sa 17. Apr 2021, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von jorikke »

Wähler hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:21)

Die Angst der CDU-Direktkandidaten wird ene große Rolle bei der Abstimmung in der Unions-Fraktion im Bundestag spielen:
WAHLKREISPROGNOSE.DE 14. APRIL 2021 Im Bund: Grüne überholen Union in NRW und Hessen
https://www.wahlkreisprognose.de/2021/0 ... nd-hessen/
"Innerhalb der Unionsfamilie gelingt es hauptsächlich der CSU, regionale Vorsprünge deutlich zu verteidigen. Außerhalb Bayerns wäre die Union nur noch im niedersächsischen Weser-Ems mit solidem Vorsprung erstplatziert. Überall sonst, wo die Unionsparteien voran liegen, ist der Abstand zu Rang zwei schwindend gering. "
Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Auch wenn ich die Entwicklung ( hin zu semi-desperaten Gruppierungen ) nicht gut finde, die Jungs haben sich das selber eingebrockt.
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:21)
Die Angst der CDU-Direktkandidaten wird ene große Rolle bei der Abstimmung in der Unions-Fraktion im Bundestag spielen. Die überhöhte Hoffnung in Markus Söder wird wenig an der Lage dieser Direktkandidaten ändern:
WAHLKREISPROGNOSE.DE 14. APRIL 2021 Im Bund: Grüne überholen Union in NRW und Hessen
https://www.wahlkreisprognose.de/2021/0 ... nd-hessen/
"Innerhalb der Unionsfamilie gelingt es hauptsächlich der CSU, regionale Vorsprünge deutlich zu verteidigen. Außerhalb Bayerns wäre die Union nur noch im niedersächsischen Weser-Ems mit solidem Vorsprung erstplatziert. Überall sonst, wo die Unionsparteien voran liegen, ist der Abstand zu Rang zwei schwindend gering. "
Vielleicht hilft das ja beim Denkprozess, wieviele Ministerämter es zu verteilen gibt, wenn man anstatt einem beliebten, einen unbeliebten Spitzenkandidaten aufstellt.

Schierig, schwierig :rolleyes:

Aber nein, ich weiß, der phöse Söder ist Schuld. Der hat aufgrund seinen hohen Beliebtheitwerte die Partei überall runter gerissen :x :D Unfassbar wie man sich selber im Weg stehen kann als Partei. Nennt sich wohl Machtverwöhntheit. Einige werden wohl erst am Wahlabend verstehen, dass es kein Abo auf regieren gibt.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

Wenn sich, wie es aussieht, die CDU im Kanzlerkandidatenstreit zerlegt, dann existiert in Deutschland keine sog. Volkspartei mehr. Das werden “interessante“ Zeiten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Laertes »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:44)
Wenn sich, wie es aussieht, die CDU im Kanzlerkandidatenstreit zerlegt, dann existiert in Deutschland keine sog. Volkspartei mehr. Das werden “interessante“ Zeiten.
'Volksparteien' (kommt mir immer wie DDR-Sprech vor) mit Wahlergebnissen von 40% kann man nur erwarten, wo die soziologischen Großgruppen vergleichbare Ausmaße haben (Verhältniswahlrecht vorausgesetzt). Folgt man Andreas Reckwitz oder den Sinus-Milleues, gibt es keine kohärenten gesellschaftlichen Gruppen dieser Größe mehr. Sechs Parteien zwischen 10% und 20% bilden die Gesellschaftsstruktur unserer Tage vermutliche einfach besser ab, als zwei große und eine kleine.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Laertes hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:54)
'Volksparteien' (kommt mir immer wie DDR-Sprech vor) mit Wahlergebnissen von 40% kann man nur erwarten, wo die soziologischen Großgruppen vergleichbare Ausmaße haben (Verhältniswahlrecht vorausgesetzt). Folgt man Andreas Reckwitz oder den Sinus-Milleues, gibt es keine kohärenten gesellschaftlichen Gruppen dieser Größe mehr. Sechs Parteien zwischen 10% und 20% bilden die Gesellschaftsstruktur unserer Tage vermutliche einfach besser ab, als zwei große und eine kleine.
Ist das in Amerika genauso?
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:21)
Die Angst der CDU-Direktkandidaten wird ene große Rolle bei der Abstimmung in der Unions-Fraktion im Bundestag spielen. Die überhöhte Hoffnung in Markus Söder wird wenig an der Lage dieser Direktkandidaten ändern:
WAHLKREISPROGNOSE.DE 14. APRIL 2021 Im Bund: Grüne überholen Union in NRW und Hessen
https://www.wahlkreisprognose.de/2021/0 ... nd-hessen/
"Innerhalb der Unionsfamilie gelingt es hauptsächlich der CSU, regionale Vorsprünge deutlich zu verteidigen. Außerhalb Bayerns wäre die Union nur noch im niedersächsischen Weser-Ems mit solidem Vorsprung erstplatziert. Überall sonst, wo die Unionsparteien voran liegen, ist der Abstand zu Rang zwei schwindend gering. "
Skeptiker hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:40)
Aber nein, ich weiß, der phöse Söder ist Schuld. Der hat aufgrund seinen hohen Beliebtheitwerte die Partei überall runter gerissen :x :D Unfassbar wie man sich selber im Weg stehen kann als Partei. Nennt sich wohl Machtverwöhntheit. Einige werden wohl erst am Wahlabend verstehen, dass es kein Abo auf regieren gibt.
Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe. Auf dem CDU-Parteitag stammten die Delegierten aus allen Ebenen der Partei, während in der Bundestagsfraktion allein die CDU-Direktkandidaten entscheiden werden. Diese wissen nur, dass es in jedem Fall eng werden wird für ihre Direktmandate. Sie legen ihre ganze Hoffnung in Umfrageergebnisse, die nicht die gemittelte Sonntagsfrage sind, sondern eine Beliebtheitsumfrage. Warum Herr Söder erfolgreicher als Herr Laschet sein soll, wird überhaupt nicht systematisch hinterfragt. Die anderen Parteien werden sich in jedem Fall über eine solch angstgetriebene Union freuen. Eine Mitgliederbefragung verbunden mit einem gemeinsamen Wahlprogramm wäre strategisch klüger gewesen.
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Laertes
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Laertes »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:56)

Ist das in Amerika genauso?
Dass es mehr soziologische Gruppen als Partien in den Parlamenten gibt? Höchstwahrscheinlich. Durch das Mehrheitswahlrecht weiß man aber nicht, wieviele signifikante Parteien (> 5%) es dort geben könnte.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

Laertes hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:54)

'Volksparteien' (kommt mir immer wie DDR-Sprech vor) mit Wahlergebnissen von 40% kann man nur erwarten, wo die soziologischen Großgruppen vergleichbare Ausmaße haben (Verhältniswahlrecht vorausgesetzt). Folgt man Andreas Reckwitz oder den Sinus-Milleues, gibt es keine kohärenten gesellschaftlichen Gruppen dieser Größe mehr. Sechs Parteien zwischen 10% und 20% bilden die Gesellschaftsstruktur unserer Tage vermutliche einfach besser ab, als zwei große und eine kleine.
Volkspartei definiere ich als erfolgreiche Sammlung unterschiedlicher Interessen die durch eine Partei vertreten werden.
Passt.
Die hat sich erledigt.
Insofern -> “interessante“ Zeiten, denen wir entgegen gehen, denn bei einer Konstellation von vier bis sechs Regierungsparteien wird die gemeinsame Schnittmenge immer geringer und müssen zwangsläufig die Kompromisse immer größer werden. Was letztendlich zur Bildung weiterer Parteien und deren Supporter über die 5% Hürde führt. Letztere wird zu einem Zeitpiunkt x obsolet
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:07)
Insofern -> “interessante“ Zeiten, denen wir entgegen gehen, denn bei einer Konstellation von vier bis sechs Regierungsparteien wird die gemeinsame Schnittmenge immer geringer und müssen zwangsläufig die Kompromisse immer größer werden.
Im Grunde ist/wäre das IMO nur eine Verlagerung der Kompromisse, die bisher innerhalb der sogenannten Volksparteien eingegangen wurden.
Skeptiker

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Skeptiker »

Wähler hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:57)
Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe. Auf dem CDU-Parteitag stammten die Delegierten aus allen Ebenen der Partei, während in der Bundestagsfraktion allein die CDU-Direktkandidaten entscheiden werden. Diese wissen nur, dass es in jedem Fall eng werden wird für ihre Direktmandate. Sie legen ihre ganze Hoffnung in Umfrageergebnisse, die nicht die gemittelte Sonntagsfrage sind, sondern eine Beliebtheitsumfrage. Warum Herr Söder erfolgreicher als Herr Laschet sein soll, wird überhaupt nicht systematisch hinterfragt. Die anderen Parteien werden sich in jedem Fall über eine solch angstgetriebene Union freuen. Eine Mitgliederbefragung verbunden mit einem gemeinsamen Wahlprogramm wäre strategisch klüger gewesen.
Natürlich ändert der Spitzenkandidat die Situation der CDU-Direktkandidaten.

Es wird maßlos überschätzt, wieviel Gedanken sich ein Durchschnittsbürger bei der Abgabe von Erst- und Zweitstimme macht. Auch werden Programme maßlos überschätzt. Die BTW ist zu allererst eine Personenwahl. Dementsprechend wird ein Großteil der Stimmen vergeben. Und das ändert mit dem Spitzenkandidaten auch den Erfolg für die Direktmandate. Es ist schon abenteuerlich wie nun versucht wird schlechte Umfragewerte für Laschet so umzudeuten, dass sie geradezu ein Vorteil für ihn wären, in jeden Fall aber absolut nichts mit seinen Erfolgsaussichten zu tun hätten. Natürlich haben sie das - auf allen Ebenen.

Ja, klar, es gibt auch diejenigen, die wochenlang über ihre Stimme nachdenken und alle Eventualitäten betrachten. Aber in der realen Welt gehen deren Stimmen auch in der Masse unter, die "schon immer CDU gewählt haben", "Grün so trendy" oder "den Habeck so knuddelig" finden.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(17 Apr 2021, 08:57)
Ich sehe da keinen direkten Zusammenhang zu dem, was ich geschrieben habe. Auf dem CDU-Parteitag stammten die Delegierten aus allen Ebenen der Partei, während in der Bundestagsfraktion allein die CDU-Direktkandidaten entscheiden werden. Diese wissen nur, dass es in jedem Fall eng werden wird für ihre Direktmandate. Sie legen ihre ganze Hoffnung in Umfrageergebnisse, die nicht die gemittelte Sonntagsfrage sind, sondern eine Beliebtheitsumfrage. Warum Herr Söder erfolgreicher als Herr Laschet sein soll, wird überhaupt nicht systematisch hinterfragt. Die anderen Parteien werden sich in jedem Fall über eine solch angstgetriebene Union freuen. Eine Mitgliederbefragung verbunden mit einem gemeinsamen Wahlprogramm wäre strategisch klüger gewesen.
Skeptiker hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:18)
Natürlich ändert der Spitzenkandidat die Situation der CDU-Direktkandidaten.
Es wird maßlos überschätzt, wieviel Gedanken sich ein Durchschnittsbürger bei der Abgabe von Erst- und Zweitstimme macht. Auch werden Programme maßlos überschätzt. Die BTW ist zu allererst eine Personenwahl. Dementsprechend wird ein Großteil der Stimmen vergeben.
Das gilt nicht für alle Parteien gleichermaßen. Zumindestens wird die kontinuierliche Sonntagsfrage einen Hinweis geben. Der große Unterschied zu früher ist das Erstarken der Grünen. Dein Bauchgefühl in allen Ehren. Aber empirische Belege gibt es für Deine Hypothese nur wenige.
siehe auch:
https://www.bpb.de/politik/wahlen/wahle ... reitfragen
https://www.blaetter.de/node/30125/download
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

Da haben sie sich wohl unterhalten, aber ohne Ergebnis.
Der Streit um die Kanzlerkandidatur der Union dauert an. Ein Gespräch zwischen dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder ging in der Nacht zum Samstag ohne Einigung zu Ende, erfuhr WELT.

Laschet lehnte es ab, auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten und seinem Rivalen den Vortritt zu lassen. Der CDU-Vorsitzende beharrt darauf, von den demokratisch legitimierten Spitzengremien seiner Partei getragen zu werden. Auch Markus Söder ist bisher nicht zum Verzicht bereit.


https://www.welt.de/politik/article2304 ... ichen.html
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Das stimmt wohl, ändert aber nichts an dem Drama.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von aleph »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:07)

Volkspartei definiere ich als erfolgreiche Sammlung unterschiedlicher Interessen die durch eine Partei vertreten werden.
Passt.
Die hat sich erledigt.
Insofern -> “interessante“ Zeiten, denen wir entgegen gehen, denn bei einer Konstellation von vier bis sechs Regierungsparteien wird die gemeinsame Schnittmenge immer geringer und müssen zwangsläufig die Kompromisse immer größer werden. Was letztendlich zur Bildung weiterer Parteien und deren Supporter über die 5% Hürde führt. Letztere wird zu einem Zeitpiunkt x obsolet
Das hat aber mit Volksparteien nichts zu tun, wobei Volksparteien per se leichter koalieren, weil sie ja viele verschiedene Programmpunkte haben. Ist aber ein anderes Thema. Volksparteien haben sich überlebt, vielleicht sogar Parteien im klassischen Sinne, von dem ja das Wort Partei, teil und teilen herkommt. Die beiden großen US Parteien sind ja keine Parteien in unserem klassischen Sinne.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:38)

Da haben sie sich wohl unterhalten, aber ohne Ergebnis.



https://www.welt.de/politik/article2304 ... ichen.html

Das stimmt wohl, ändert aber nichts an dem Drama.
Hab das hier zu dem Thema gefunden. Ist 36 Jahre alt, passt aber im Angesicht der jetzigen Situation wie Arsch auf Eimer.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von yogi61 »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Apr 2021, 10:00)

Hab das hier zu dem Thema gefunden. Ist 36 Jahre alt, passt aber im Angesicht der jetzigen Situation wie Arsch auf Eimer.
Jo und hier ein Artikel, wie das damals ablief.
Wie Franz Josef Strauß 1979 Kanzlerkandidat wurde
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 97637.html
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
odiug

Re: Laschet oder Söder

Beitrag von odiug »

sünnerklaas hat geschrieben:(17 Apr 2021, 10:00)

Hab das hier zu dem Thema gefunden. Ist 36 Jahre alt, passt aber im Angesicht der jetzigen Situation wie Arsch auf Eimer.
Ja ... damals, im kalten Krieg nannte man das MAD :D
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von JJazzGold »

PeterK hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:11)

Im Grunde ist/wäre das IMO nur eine Verlagerung der Kompromisse, die bisher innerhalb der sogenannten Volksparteien eingegangen wurden.
Das ist schon richtig, nur offeriert eine Volkspartei ein Programm und eine Strategie der Umsetzung bereits vor Antritt der Wahl gebündelt und verabschiedet. Im für diese Partei besten Fall müssen zwar in Koalitionsverhandlungen Kompromisse eingegangen werden, aber doch wesentlich weniger, als in Koalitionsverhandlungen mit fünf anderen Parteien, die jeweils ein Programm nur zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse ihres Wählerklientels aufweisen.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von PeterK »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Apr 2021, 10:08)
Im für diese Partei besten Fall müssen zwar in Koalitionsverhandlungen Kompromisse eingegangen werden, aber doch wesentlich weniger, als in Koalitionsverhandlungen mit fünf anderen Parteien, die jeweils ein Programm nur zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse ihres Wählerklientels aufweisen.
Das stimmt selbstverständlich. Im zweiten Fall wird die Gewichtung der verschiedenen Interessen stärker durch die Wähler als durch Parteimitglieder bestimmt und das bringt auch Nachteile mit sich.
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von Wähler »

Ein unglückliches Verfahren in der Union-Bundestagsfraktion droht wie 1979:
FAZ 17. April 2021 Wie Franz Josef Strauß 1979 Kanzlerkandidat wurde
https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 97637.html
"Den Ausschlag hatte die vielfache Argumentation von CSU- wie auch von CDU-Abgeordneten, meist unter Berufung auf Wahlkreisstimmungen und Umfragen, gegeben, die Wähler verlangten nach klarer Sprache, nach Politik mit Kanten und Härten, nach Überzeugungskraft und Standfestigkeit, also nach all dem, was das Strauß-Lager weder Albrecht noch Kohl zutraute."
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Re: Laschet oder Söder

Beitrag von sünnerklaas »

aleph hat geschrieben:(17 Apr 2021, 09:39)

Das hat aber mit Volksparteien nichts zu tun, wobei Volksparteien per se leichter koalieren, weil sie ja viele verschiedene Programmpunkte haben. Ist aber ein anderes Thema. Volksparteien haben sich überlebt, vielleicht sogar Parteien im klassischen Sinne, von dem ja das Wort Partei, teil und teilen herkommt. Die beiden großen US Parteien sind ja keine Parteien in unserem klassischen Sinne.
Sagen wir einmal so: die beiden Volksparteien haben sich überlebt, weil sich ihre Grundmillieus aufgelöst haben. Die große Klammer war dabei die konfessionelle Zugehörigkeit: die CDU/CSU war in einem großen Maße im Katholizismus verwurzeit, die SPD und auch die FDP im Protestantismus. Sehr schön konnte man das immer in Nord- und Westdeutschland beobachten: räumliche Konfessionsgrenzen waren sehr oft auch harte Parteigrenzen. Auch auf dem Lande wählte man in den ländlich geprägten protestantischen Gebieten in Niedersachsen nicht CDU, denn das war die Partei der katholischen Kirche. Umgekehrt wählte man in ländlich geprägten katholischen Regionen nicht SPD, denn das war die Partei der evangelischen Kirche.
Um sich in diesen Gebieten die klaren Mehrheiten zu sichern, mussten sich beide Parteien von Anfang an nach 1945 immer bewegen: die SPD war an der Küste schon immer sehr viel konservativer, als die Bundes-SPD, umgekehrt war die CDU dort sehr viel liberaler und sozialdemokratischer, als die Bundes-CDU. Beide konnten weder Unternehmern, noch Gewerkschaften, noch Bauernverbänden vor den Kopf schlagen. Gerhard Schröder als "Genosse der Bosse" ist kein Gerhard-Schröder-Phänomen, sondern eines der norddeutschen SPD. Ebenso die Stärke der Seeheimer in der SPD an der Küste.
Umgekehrt wusste Strauß im katholischen Bayern, dass er als CSU-Parteivorsitzender in Bayern keine konservative Politik pur betreiben konnte, sondern in der praktischen Politik in Bayern stets auch sozialdemokratische Positionen vertreten und sozialdemokratische Strömungen einbinden musste. Hätte er das nicht gemacht, wäre nicht nur der Umbau Bayerns vom armen Agrarstaat hin zu einem erfolgreichen Industriestandort nicht gelungen, die Partei hätte sich ganz schnell der lange Zeit sicheren absoluten Mehrheit beraubt.
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